Wirksamkeitsmessung Projekt KICKFORMORE 2016 Auswertung Online Befragung KICKFORMORE Wirkung und Verankerung der Bildungsarbeit mit Straßenfußball Inhalt Impressum Hrsg. : KICKFAIR e.V. © 11/2016 Erhebungsdesigne: KICKFAIR Einleitung Erhebungsmethode 4-5 Erhebungsdurchführung: KICKFAIR Erhebungs-/ Auswertungsoftware: LimeSurvey Redaktion: KICKFAIR Untersuchungsergebnisse Gestaltung: KICKFAIR Bildnachweis: KICKFAIR & Jörg Jäger I Fotografie Kontakt: [email protected] / www.kickfair.org Entwicklung der Sozialkompetenzen Entwicklung persönlicher Kompetenzen Entwicklung strategischer Kompetenzen Projektgestaltung 6-7 8-9 10-11 12-13 KICKFORMORE wird von der Laureus Sport for Good Foundation Germany, Austria gefördert, die seit ihrer Gründung 2001 den Kraft des Sports nutzt mit dem Ziel, benachteiligte Kinder und Jugendliche in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen und dadurch einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen. Zusammenfassung Erhebungsergebnis Gesamturteil der Befragten 14 15 5576 TeilnehmerInnen gehen in rund diese Befragung ein 33,4 % besuchen die 5. / 6. Klasse 35,0 % besuchen die 7. bis 9. Klasse 31,6 % besuchen die 10. Klasse, eine weiterführende Schule oder befinden sich in Ausbildung Einleitung 46% der hier berücksich- 1 tigten Jugendlichen sind weiblich Methode Themenbereiche und Fragengestaltung KICKFORMORE (KFM) fördert individuelle Fähigkeiten und unterstützt die persönliche Entwicklung - im Straßenfußball und im Leben. Die vielfältigen positiven Effekte der Arbeit mit und in dem Projekt sollten mit der vorliegenden Befragung erfasst werden, um so einen Eindruck über die erlebte Gesamtwirkung der Bildungsarbeit an den KFM- Projektstandorten zu gewinnen. Darüber hinaus sollte erfragt werden, wie es KFM gelingt, über die Arbeit mit der Methode Straßenfußball auch persönliche und startegische Kompetenzen der Jugendlichen zu fördern und so ebenfalls einen Einfluss auf schulische Leistungen zu bewirken. Die Befragung bestand aus vier Frageblöcken (basierend auf den im Projektantrag formulierten Projektziele) zu den folgenden Themenbereichen: 4 - Entwicklung der Sozialkompetenz - Entwicklung persönlicher Kompetenzen - Entwicklung strategischer Kompetenzen - Projektgestaltung In dem Fragebogen wurden zunächst Informationen zum jeweiligen Projektstandort erhoben. Es folgten im Anschluss Aussagen zu den vier o.g. Bausteinen, sowie zwei Fragen mit offenen Antwortmöglichkeit. Die Befragten wurden gebeten, auf einer vierstufigen Likert-Skala anzugeben, inwieweit sie den vorgelegten Aussagen zustimmen (Abstufungen: 0 = „eher nicht“, 1 = „teilweise“, 2 = „überwiegend“, 3 = „voll und ganz“ und die Option „keine Antwort“). Abschließend wurden die Befragten zu den Themen „Probleme / Schwierigkeiten in der Projektarbeit“ und „Kritikpunkte / Verbesserungsvorschläge hinsichtlich der Zusammenarbeit mit KFM“ befragt. Die Beantwortung dieser beiden Fragen sollte möglichst individuell geschehen und erfolgte daher mithilfe einer Freitexteingabe. 54% der hier berücksichtigten Jugendlichen sind männlich Erhebungsablauf Stichprobe Die Befragung wurde im Juli 2016 mit Hilfe der Software LimeSurvey (www.limesurvey.org) erstellt und im August und September 2016 durchgeführt. Bei LimeSurvey handelt es sich um einen kostenlosen Onlineanbieter zur Erstellung von Umfragen jeglicher Art. Alle Projektstandorte von KFM wurden per Mail zur Befragung eingeladen, die Rücklaufquote lag bei 93%. Alle Daten wurden in einer Datenbank auf einem Server von KICKFAIR gespeichert. Die Datenerhebung fand anonym und freiwillig statt. An die Befragten wurde keine Bezahlung entrichtet. In die Auswertung gingen die Angaben von Lehrkräften, Schulsozialarbeitern und z.T. der Schulleitungen aller Projektstandorte (7) ein. Dies ermöglichte die Betrachtung von rund 5576 erreichten Jugendlichen. Das abgebildete Ergebnisprofil wurde ebenfalls nach der bewerteten Perspektive der Befragten geclustert: so werden in der folgenden Auswertung die Facetten „Kompetenzlernen durch Straßenfußball spielen“, „Kompetenzlernen duch Straßenfußball- Organisation & Mediation“, „Kompetenzlernen durch Mentorship & Youth Leadership“ und die Außenperspektive „Begleitende / außenstehenede Rolle die das Umfeld und die Entwicklung bewerten kann“ berücksichtigt. 5 1 Ergebnisse Zusammenfassende Auswertung Entwicklung der Sozialkompetenz Mit Blick auf die Zielgruppe von KFM werden mit den lokalen und standortübergreifenden Projektaktivitäten das Ziel verfolgt, die individuellen Sozialkompetenzen zu erhöhen. Vor diesem Hintergrund sollte mit dem ersten Frageblock erfasst werden, inwiefern sich die Projektteilnahme positiv auf die Förderung derauf die Sozialkompetenz bezogenen Entwicklung auswirkt: auf die Zunahme des Regelbewusstseins, das Erfahren von alternativen Konfliktbewältigungsstartegien, einer Zunahme der Selbstwirksamkeitserfahrung und einer Minderung der Gewaltbereitschaft. Entwicklung der Sozialkompetenz Mit dem ersten Frageblock sollten Wirkungen auf die Sozialkompetenzentwicklung der Jugendlichen erfasst werden. Dazu wurde gemessen, inwiefern die Befragten den folgenden Aussagen zustimmen: 1.1 „Das regelmäßige Straßenfußball spielen und die regelmäßige Straßenfußball Turniere haben dazu beigetragen, dass sich die Jugendlichen gemeinsam auf Regeln verständigen und diese miteinander kommunizieren können.“ 1.2 „Die Teilnahme am Projekt hat den Jugendlichen geholfen, auf die Meinung anderer eingehen zu können.“ 1.3 „Die Teilnahme am Projekt hat dazu beigetragen, dass die Jugendlichen mit Konflikten konstruktiv und vermittelnd umgehen können.“ 1.4 „Die Teilnahme im Projekt hat die Jugendlichen dabei unterstützt, ihre Selbstwirksamkeitserfahrung zu steigern.“ 6 Ø 2,00 eher nicht teilweise überwiegend voll und ganz Wie die Schaubilder zeigen, sind die Auswirkungen der Projektteilnahme auf die individuelle Entwicklung aus Sicht der Befragten sehr positiv. Das Gesamtmittel für den Bereich Entwicklung der Sozialkompetenz liegt bei 1,99 (min. 0,0 / max. 3,0). Bei den Teilfragen wählte die Mehrheit der Befragten durchschnittlich die Antwortoptionen „überwiegend“. Ø 1,80 1.5 „Durch die Teilnahme am Projekt haben die Jugendlichen gelernt, sich auf Diskussionen einzulassen (und mit langjähriger Erfahrungen diese auch zu leiten).“ eher nicht teilweise überwiegend voll und ganz Ø 2,00 Ø 2,10 eher nicht teilweise überwiegend voll und ganz 1.6 „Die Teilnahme im Projekt hat dazu beigetragen, die Gewaltbereitschaft der Jugendlichen zu vermindern.“ eher nicht Ø 1,60 eher nicht teilweise teilweise überwiegend voll und ganz Ø 1,60 überwiegend voll und ganz Ø 2,30 eher nicht teilweise überwiegend voll und ganz 1.7 „Die Teilnahme im Projekt hat dazu beigetragen, dass die Jugendlichen gelernt haben, ihr Verhalten zu reflektieren und in Bezug zur Situation zu setzen.“ eher nicht teilweise überwiegend voll und ganz Ø 2,50 1.8 „Die Teilnahme im Projekt hat dazu beigetragen, dass ältere, erfahrenere Jugendliche im Projekt zu Vorbildern und MentorenInnen für die jüngeren TeilnehmerInnen wurden.“ eher nicht teilweise überwiegend voll und ganz 7 2 Entwicklung persönlicher Zusammenfassende Auswertung zur Entwicklung persönlicher Kompetenzen Die Antworten der Befragten zeichnen insgesamt ein sehr positives Bild bezüglich der persönlichen Entwicklung und der Förderung des individuellen Selbstvertrauens. Auch in diesem Frageblock wählte der Großteil der Befragten bei allen Teilfragen die Antwortoptionen „überwiegend“ oder „voll und ganz“. Insgesamt ergibt sich aus den Teilantworten ein Gesamtmittel von 2,13 (min. 0,0 / max. 3,0). überwiegend voll und ganz Ø 2,60 eher nicht teilweise überwiegend voll und ganz Ø 1,50 eher nicht teilweise überwiegend voll und ganz Zunächst ist festzuhalten, dass die Befragten aller Perspektiven eine positive Gesamteinschätzung abgaben - so lag der Mittelwert aller Gruppen über dem theoretischen Skalenmittel von 1,50. Besonders die Perspektive „Kompetenzlernen durch Mentorship & Youth Leadership“ ist mit 3,0 deutlich überdurchschnittlich. Es wird ersichtlich, dass gerade die Rolle des Metors / Youth Leaders einen entscheidenden Entwicklungsschritt innerhalb der Projektangehörigkeit darstellt. Die langsfristige Teilnahme und Bindung der Jugendlichen führt zu einer Steigerung des Selbstbewusstsein, was in allen Rollen der Jugendlichen zum Ausdruck kommt. Ø 3,0 Ø 2,7 Ø 2,5 Ø 2,6 Org Kom p 2.3 „Die Teilnahme im Projekt führte zu einer gesteigerten Schulbereitschaft der Jugendliche.“ Die folgende Grafik verdeutlicht die Mittelwertsunterschiede zwischen den beobachteten Perspektiven. 8 Beg leit Roll ende / Pers e Entw die da außens pektive s 4 icklu Um tehe ne : ng b feld ewe und de d rten ie kan n teilweise Men K tors ompe hip tenz Perspe & Yo lern ktiv uth en d e 3: Lead urch ersh ip 2.2 „Durch die Teilnahme im Projekt stieg das Selbstbewusstsein der Jugendiche.“ eher nicht Im Vergleich: eten Perspe k zler nen tive 2: S anis atio traßen durch fu n& Med ßball: iatio n 2.1 „Durch die regelmäßige Teilnahme am Projekt stieg das Zutrauen der Jugendlichen in ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten.“ Frage 2.3 deutet mit einem Gesamtmittel von 1,5 auf eine mittleren Effekt zwischen Projektteilnahme und Schulbereitschaft hin - Grund hierfür könnte die langfriste Auslegung der Projektarbeit sein, so dass ein Transfer positiver Einflüsse aus dem Projekt erst nach einiger Zeit auch schulisch messbar wird. Kom p Ø 2,30 Insbesondere wird eine grundlegende Annahme des Projektes bestätigt, dass die Teilnahme an den Projekttätigkeiten von KFM einen positiven Einfluss auf das Selbstbewusstsein der Jugendlichen ausübt (so erhielt Frage 2.2 eine 100%- Zustimmung !). Gesamtmittelwert der Fragen 2.1 - 2.3 (min. 0,0/max 3.0) Mit diesem Fragenblock sollte erfasst werden, inwieweit es im Rahmen des Projektes gelingt, persönliche Kompetenzen zu steigern. Zudem wurde die Grundannahme der Projektarbeit überprüft, der zufolge dieser Kompetenzsteigerung einen positiven Effekt auf das Selbstvertrauen und die Schulbereitschaft der Jugendlichen auswirkt. eten Persp ekti zle Stra rnen du ve 1: ßen fuß rch ball Kompetenzen 9 3 Entwicklung strategischer Kompetenzen Zusammenfassende Auswertung zur Entwicklung strategischer Kompetenzen Mit diesem Fragenblock sollte erfasst werden, inwieweit die Maßnahmen des Projektes zur Förderung strategischer Kompetenzen beitragen. Mit einem Gesamtmitteln von 2,20 (min. 0,0 / max. 3,0) zeichnet sich auch in diesem Themenbereich ein positives Bild bezüglich der Entwicklung strategischer Kompetenzen ab. Da das Projekt in vielen Teilen auf einem Peer-toPeer Ansatz, in dem TeilnehmerInnen zu MultiplikatorInnen werden, basiert, wurde hierfür auch das Engagement und der schrittweise Rollenwechsel der Jugendlichen (vom Spiel - zur Organsiation und der Spielbeobachtung - hin zum Mentorship) als Indikator erfasst. Der Großteil der Befragten wählte bei allen Teilfragen die Antwortoptionen „überwiegend“ oder „voll und ganz“. Die Ergebnisse lassen ebenfalls erkennen, dass sich die Teilnahme der Jugendlichen äußerst förderlich auf die individuellen Organisations-, Problemlöse- und Verantwortungskompetenz auswirkt. Die Jugendlichen können schrittweise komplexere Aufgaben bewältigen und Probleme im Team lösen - diese erworbenen Kompetenzen können dann wiederrum auf den schulischen Bereich übertragen werden. Ø 2,40 Ø 2,10 3.1 „Die regelmäßigen Projektreffen (z.B. Treffen zur Organisation und Planung von Straßenfußballturnieren) halfen den Jugendlichen dabei, sich gemeinsam Ziele zu setzen und diese zu verfolgen.“ eher nicht teilweise überwiegend voll und ganz 3.4 „Durch die regelmäßigen Straßenfußballveranstaltungen lernten die Jugendlichen eigenverantwortlich und erfolgreich Events zu planen und durchzuführen.“ eher nicht teilweise überwiegend voll und ganz Ø 2,40 3.2 „Die regelmäßigen Projektreffen (z.B. Treffen zur Organisation und Planung von Straßenfußballturnieren) halfen den Jugendlichen zu lernen, komplexe Aufgaben in Teilaufgaben einzuteilen und diese Schritt für Schritt als Team zu erledigen.“ 3.3 „Die regelmäßigen Projektreffen (z.B. Treffen zur Organisation und Planung von Straßenfußballturnieren) halfen den Jugendlichen zu lernen, Verpflichtungen ernst zu nehmen und dadurch Verabredungen zuverlässiger einzuhalten.“ 10 Ø 2,10 eher nicht teilweise überwiegend voll und ganz 3.5 „Die regelmäßigen Straßenfußballevents ermöglichten den Jugendlichen ihr Engagement im Projekt bei lokalen und nationalen Veranstaltungen zu präsentieren.“ eher nicht teilweise überwiegend voll und ganz Ø 2,00 eher nicht teilweise überwiegend voll und ganz 11 4 Projektgestaltung Zusammenfassung Auswertung Projektgestaltung Die Möglichkeit zur standortübergreifenden Vernetzung und dem dadurch ermöglichten Austausch von Wissen und Erfahrungen, wird insgesamt von den Befragten sehr positiv bewertet. Das Gesamtmittel für diesen Frageblock liegt bei 2,38 (min. 0,0 / max. 3,0). Eine weitere Zielstellung des Projektes ist die Förderung der überregionalen Vernetzung der beteiligten Standorte und Jugendlichen. Mit diesem Frageblock sollte erfasst werden, inwiefern sich diese Vernetzung positiv auf die lokale Projektarbeit und damit auf die Förderung der Gesamtwirkung des Projekts auswirkt. Es wird ersichtlich, dass die geschaffenen Möglichkeiten der regelmäßigen Begegnung (KFM Festivals, überregionale Turniere, Besuche an anderen KFM Standorten,...) einen zentralen Stellenwert einnehmen und für den Erfolg des Gesamtprojekts essentiell sind (Durchschnitt Frage 4.2: 100% (!)). Ø 1,90 Ø 2,80 4.1 „Für die Jugendlichen ist die standortübergreifende Vernetzung mit anderen Projektgruppen eine Bereicherung.“ 4.2 „Die regelmäßigen KICKFORMORE Veranstaltungen (Festivals, Camps, ...) steigern die Motivation der TeilnehmerInnen.“ 4.3 „Die erfahreneren Jugendlichen erkennen zunehmend die Tragweite ihre Arbeit: schulisch, kommunal, national und sogar global.“ 12 eher nicht teilweise überwiegend voll und ganz Ø 3,00 eher nicht teilweise überwiegend voll und ganz Ø 1,90 eher nicht teilweise 4.4 „Die Begegnung der KICKFORMORE TeilnehmerInnen mit anderen, internationalen Jugendlichen führt zu einer weltoffenen Einstellung.“ 4.5 „Die Jugendlichen haben eine „echte Bindung“ zum Projekt aufgebaut und ein Interesse daran, langfristig Teil des Projekts zu bleiben. “ eher nicht teilweise überwiegend voll und ganz Ø 2,30 eher nicht teilweise überwiegend voll und ganz überwiegend voll und ganz 13 Zusammenfassung 1 2 Gesamturteil der Befragten Erhebungsergebnis Entwicklung der Sozialkompetenz Zum Schluß wurden die Befragten gebeten, die Wirkung von KFM im Gesamten zu bewerten. Folgende Frage wurde dazu gestellt: 3,00 2,00 „Abschließend möchten wir Dich bitten, eine Entwicklungsverortung für die ganze durch Dich beobachtete Gruppe vorzunehmen: die mittleren 3 Figuren präsentiert dabei den Stand der Gruppe, bevor sie mit dem Projekt in Kontakt kam. Wo steht die Gruppe aus Deiner Sicht heute? 1,99 1,00 Projektgestaltung 2,38 0,00 2,13 Natürlich ist es aufgrund individueller Veränderungen der Jugendlichen schwierig, eine Gruppe als ganzes zu beurteilen. Trotzdem würde uns Deine subjektive Einschätzung interessieren. Die Gruppe als Ganzes erlebte eine...“ Entwicklung persönlicher Kompetenzen 2,20 Entwicklung strategischer Kompetenzen 14 Ø +2,30 15 Herausgeber: KICKFAIR e.V.
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