9. BIS 19. FEBRUAR 2017 Retrospektive Berlinale Classics

9. BIS 19.
FEBRUAR
2017
Retrospektive
Berlinale Classics
Veranstaltungen
Future Imperfect
Science • Fiction • Film
Rainer Rother
Die Retrospektive der 67. Internationalen Filmfestspiele Berlin widmet sich dem ScienceFiction-Film und damit einem der bildgewaltigsten und spektakulärsten Genres der Filmgeschichte. Sie zeigt imaginierte Welten einer unvollkommenen Zukunft, wie sie der ScienceFiction-Film seit seinen Anfängen inszeniert. Insgesamt umfasst die Schau 27 internationale
Spielfilme und zwei Kurzfilme, darunter Klassiker, Kultfilme und weitgehend unbekannte
Produktionen etwa aus Japan sowie Mittel- und Osteuropa.
Die diesjährige Retrospektive steht in engem Zusammenhang mit der Ausstellung »Things
to Come« zu zentralen Aspekten und Motiven des Science-Fiction-Films, die im Museum für
Film und Fernsehen noch bis April 2017 zu sehen sein wird. Die Filmauswahl der Retrospektive konzentriert sich auf zwei für das Genre wesentliche Themen: auf die »Begegnungen
mit dem Fremden« und auf Entwürfe für eine »Gesellschaft der Zukunft«. Dabei nimmt die
Retrospektive die Geschichte des Genres in den Blick und zeigt cineastische Vorstellungswelten auch aus Ländern wie Dänemark, Japan, Polen oder der Tschechoslowakei.
Bereits zum zweiten Mal ergänzt die Mediathek Fernsehen der Deutschen Kinemathek –
Museum für Film und Fernsehen die Retrospektive: In einer Sonderschau zeigt sie, wie
intensiv sich das deutsche Fernsehen seit Jahrzehnten mit dem Thema Zukunft auseinandersetzt.
The Museum of Modern Art (MoMA), New York, ist seit 2011 Partner der Retrospektive. Im
Sommer 2017 wird es eine erweiterte Schau von Science-Fiction-Filmen präsentieren.
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Future Imperfect
Science · Fiction · Film
Connie Betz, Rainer Rother, Annika Schaefer
Science-Fiction-Filme visualisieren die nahe oder ferne Zukunft und eröffnen einen weiten
Raum, um Fragen nach kollektiven Visionen und Ängsten immer wieder neu zu verhandeln.
Sie überwältigen mit spektakulärer Ausstattung und aufwändigen Special Effects. Die Attraktivität dieser Filme liegt insbesondere darin, dass sie eine ferne Zukunft eindrucksvoll
nahe bringen.
Futures
Überbevölkerung, Umweltverschmutzung, Pandemie, nukleare Katastrophe, Zwei-KlassenGesellschaft, Überwachungsstaat, Technokratie, Oligarchie, Totalitarismus – kurzum: die
Apokalypse und die Welt danach. Dies beschreibt Szenarien, die der Science-Fiction-Film
mit Vorliebe gestaltet. Sie machen den Reiz jener Science-Fiction aus, die sich Visionen von
möglichen zukünftigen Gesellschaften und ihrer Lebenswelten widmet, wobei sie gleichzeitig zeitgenössische Kritik und Ängste formuliert. Wie definieren sich menschliche Gesellschaften in der Zukunft? Welche Herrschaftsformen setzen sich durch? Mit welchen Herausforderungen muss die Menschheit umgehen? Der Science-Fiction-Film spielt mit all diesen
Fragen. Positiv konnotierte Zukunftswelten sind dabei jedoch die Ausnahme. Eindeutig wird
das Genre von den genannten Dystopien dominiert.
der Entwicklung und dem Einsatz der Atombombe nicht los. Mit Anbruch des Atomzeitalters fragen Filme wie Stanley Kramers ON THE BEACH (USA 1959) danach, wie die letzten
existierenden Menschen auf dem Planeten, die sich in diesem Beispiel Mitte der 1960er
Jahre nach Australien gerettet haben, vor dem unaufhaltsam näherkommenden Fallout
schützen können. Der Schwarz-Weiß-Film entlarvt mit seinen leicht gekippten Kameraeinstellungen den trügerischen Schein des alltäglichen Lebens nach der Katastrophe.
Die Gesellschaft steht in den postapokalyptischen Filmen stets am Rande des Scheiterns,
ist immer kurz davor, zu zerfallen. Andrzej Żuławskis visionäres Science-Fiction-Epos NA
SREBRNYM GLOBIE (DER SILBERNE PLANET, PL 1978/1989) geht sogar einen Schritt weiter und
lässt im Verfall eine neue, mythische Gesellschaft entstehen. Im Kontrast dazu müssen sich
in O-BI, O-BA: KONIEC CYWILIZACJI (O-BI, O-BA: THE END OF CIVILIZATION, PL 1985) von Pjotr Szulkin
die Überlebenden unter die Erdoberfläche zurückziehen. Auf der Erde herrscht der nukleare Winter, der sich ebenso in den Bildern des Rückzugsorts, einer Bunkeranlage, niederschlägt: In grau-blauen Farben inszeniert Szulkin eine eiskalte (Unter-)Welt, die, wie der
Filmtitel bereits vorgibt, am Ende der Zivilisation angelangt ist.
Endzeiten
In Richard Fleischers Öko-Dystopie SOYLENT GREEN (... JAHR 2022 ... DIE ÜBERLEBEN WOLLEN, USA
1973) wird die Hauptnahrung für den überbevölkerten Staat nicht wie in O-BI, O-BA: KONIEC
CYWILIZACJI aus Büchern, aus Kultur, produziert, sondern aus Natur: aus Menschenfleisch. In
Edmond O‘Brien, Jan Sterling
1984, Michael Anderson, GB/USA 1956
Totalität
Unabhängig davon, ob Science-Fiction-Filme ihre jeweiligen Erzählungen in die nahe oder
ferne Zukunft verlegen, ist die politische Dystopie eingetreten: Die Demokratie existiert in
ihnen nicht mehr. In der ersten Kino-Verfilmung von George Orwells berühmtem Roman
»1984« (1984, Michael Anderson, GB/USA 1956) leben die Menschen in einem von der Polizei
kontrollierten Überwachungsstaat. »Big Brother is watching you« heißt die propagierte Devise, die offen kundtut, dass die Staatstreue der Bevölkerung permanent unter Beobachtung
steht. Ohne genau zu wissen, ob sich hinter dem »Großen Bruder« eine konkrete Person
verbirgt oder ob er nicht doch nur ein visuelles Simulakrum, also reine Projektion darstellt,
wird die Bevölkerung indoktriniert, ausspioniert und bei Abtrünnigkeit einer qua Folter
durchgeführten Gehirnwäsche unterzogen.
Katastrophen
Der Totalitarismus in Reinkultur entwickelt sich in 1984 nach einem in den fiktiven 1960er
Jahren stattgefundenen Atomkrieg, der diese neue Weltordnung hat entstehen lassen. Das
Szenario einer atomaren Katastrophe, entweder ausgelöst durch einen Weltkrieg oder als
Folge eines technischen wie menschlichen Versagens, lässt den Science-Fiction-Film seit
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reduzierten Farben entwirft der Film eine Welt, in der Wasser, Nahrung und Wohnraum Mangelware sind und die Bevölkerung wie Abfall recycelt wird. Kritik an der globalen Umweltverschmutzung formuliert auch Jan Svěrák in seinem ironischen pseudodokumentarischen
Film ROPÁCI (ÖLFRESSER, ČSSR) von 1988, in dessen Welt die unbekannte Spezies des Ölfressers ausschließlich in umweltbelasteten Gebieten überleben kann. Als Verlängerung der
ökologischen Endzeit erscheint George Lucas’ THX 1138 (USA 1971), in dem die Menschen der
Zukunft in einer Technokratie leben, die ihnen jede Individualität und Emotionalität abspricht.
Die helle, steril wirkende Ästhetik des Films betont die Darstellung einer hocheffizienten,
vollautomatisierten, aber zugleich auch durch Medikamente kontrollierten Gesellschaft.
Grenzüberschreitungen
Science-Fiction-Autor Neil Gaiman bemerkt zu Alex Proyas’ DARK CITY (USA/AU 1998) und
seiner großstädtischen Noir-Version eines von Aliens kontrollierten Experiments: »The
moment when Rufus Sewell breaks through the walls of the world to see what’s behind.
That’s what science fiction and fantasy is for, after all: to take one behind the scenes, to
force one to reinvent the paradigm.« Gaiman beschreibt hier das Moment der Grenzüberschreitung, das einen wichtigen Grundgedanken der Science-Fiction ausmacht. Dabei ist
die Grenze nicht nur im zeitlichen oder übertragenen Sinne zu verstehen, sondern durchaus als Trennung von geografischen Räumen, die im Science-Fiction-Film überwunden
wird. Darunter fällt insbesondere die Raumfahrt, bei der der Mensch die heimische Erde
hinter sich lässt, um die Weiten des Weltalls zu erkunden. Aus den ersten Weltraumflügen
in Holger-Madsens HIMMELSKIBET (DAS HIMMELSSCHIFF, DK 1918) werden längere Erkundungen
und ausgiebige Expeditionen wie in IKARIE XB 1 (Jindřich Polák, ČSSR 1963), bis schließlich
mit der Installierung von Weltraumstationen in EOLOMEA (Herrmann Zschoche, DDR 1972)
die Eroberung des Alls territorial voranschreitet. Dabei kommt es nicht selten vor, dass die
Raumfahrer auf fremde Spezies stoßen.
Begegnungen mit dem Fremden
Allgegenwärtig ist in Science-Fiction-Filmen das Sujet des Fremden oder unbekannten Anderen. Immer wieder entwickeln sie Szenarien, in denen Menschen mit extraterrestrischen
Lebensformen in Kontakt treten und die zeigen, wie Außerirdische aussehen und leben. Der
dänische Stummfilm HIMMELSKIBET von Holger-Madsen, der 1918 uraufgeführt wurde und
damit zu den frühesten Science-Fiction-Spielfilmen überhaupt gehört, beschwört noch die
friedliche Vision einer Mars-Erkundung und der Begegnung mit den dort lebenden Wesen.
Freundlich wirken auch Steven Spielbergs kindliche Wesen in CLOSE ENCOUNTERS OF THE
THIRD KIND (UNHEIMLICHE BEGEGNUNG DER DRITTEN ART, USA 1977), die mit Neugier den Menschen begegnen. Sie steigen in der überwältigenden Schlusssequenz, die die Oscar-gekrönte
Kameraarbeit Vilmos Zsigmonds mit den Spezialeffekten Douglas Trumbulls zu einem visuellen Höhepunkt vereint, aus ihrem Flugobjekt und laden ein Erdenkind ein, sie ins All
zu begleiten.
Iwan Andonow
EOLOMEA, Herrmann Zschoche, DDR 1972
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IKARIE XB 1, Jindřich Polák, ČSSR 1963
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Bedrohungen
Zukunftsängste und Massenhysterie sind kennzeichnend für Genreklassiker wie THE WAR OF
THE WORLDS (KAMPF DER WELTEN, Byron Haskin, USA 1953) und INVASION OF THE BODY SNATCHERS
(DIE DÄMONISCHEN, Don Siegel, USA 1956). In THE WAR OF THE WORLDS, der ersten filmischen
Adaption von H. G. Wells‘ gleichnamigem Roman von 1898, landen Marsianer im südlichen
Kalifornien, wo ihnen militärische Streitkräfte mit konventionellen Waffen erfolglos entgegentreten. Es folgt eine weltweite Invasion aus dem All, die mit militärischen Mitteln nicht
gestoppt werden kann. Abgewendet wird die Bedrohung schließlich durch Bakterien, die
das Immunsystem der Eindringlinge angreifen.
Gelegentlich wird die Bedrohung aus dem All auch von Außerirdischen erkannt und diese
landen auf der Erde, um deren Bewohner zu warnen. Zu ihnen zählen die seesternförmigen
Außerirdischen in Kōji Shimas UCHŪJIN TŌKYŌ NI ARAWARU (Die Außerirdischen erscheinen in
Tokio, Japan 1956). Sie nehmen auf der Erde Menschengestalt an und warnen vor einer drohenden Kollision mit einem anderen Planeten.
Mensch, Maschine, Monster
Das Andere kann jedoch auch innerhalb der menschlichen Gesellschaft oder gar im Individuum selbst zutage treten. Künstliche Intelligenz, Androiden und Roboter werfen die Frage
nach dem Unterschied zwischen Mensch und Maschine auf. In Marek Piestraks TEST PILOTA
PIRXA (DER TEST DES PILOTEN PIRX, PL/UdSSR 1979), der ersten Co-Produktion der polnischen
staatlichen Filmgesellschaft Zespoły Filmowe mit dem Studio Tallinnfilm in Estland, das
zur UdSSR gehörte, erprobt Pilot Pirx bei einem Testflug die Eignung von Androiden für
Raumschiffmissionen. Doch weder Pirx noch die Besatzungsmitglieder wissen, wer Mensch
und wer ein äußerlich perfekter humanoider Roboter ist. In einem schon fast philosophischen
Gespräch zwischen dem Piloten Pirx und dem Stationsarzt Nowak werden Unterschiede
zwischen echten und falschen Besatzungsmitgliedern erörtert: »Es ist besser, eine Maschine zu sein als gar nichts«, rechtfertigt Nowak seine Existenz. Im entscheidenden Moment
aber siegt Pirx durch sein »menschliches« Zögern über die technische Vollkommenheit
der Androiden.
Identitäten
Fragen nach der Identität und nach dem Fremden im Menschen selbst werden ab den späten 1960er Jahren zunehmend komplexer. In John Frankenheimers SECONDS (DER MANN, DER
ZWEIMAL LEBTE, USA 1966) brilliert Rock Hudson als verjüngter Arthur Hamilton, der in diesem Science-Fiction-Film mit Thriller- und Horrorelementen von der mächtigen »Company«
in ein zweites Leben gelockt wird. Seine neue Identität befreit ihn von den Zwängen des Alltags und gewährt ihm bacchantische Freuden, die er jedoch nicht immer so leicht zu genießen weiß. Doch der Weg zurück in seine frühere Existenz steht nur demjenigen offen, der
der »Company« einen zahlungskräftigen Ersatzkandidaten liefern kann.
Rainer Werner Fassbinder spielt in WELT AM DRAHT (BRD 1973) »gekonnt mit den vielschichGünther Kaufmann, Rainer Werner Fassbinder
THE WAR OF THE WORLDS (KAMPF DER WELTEN), Byron Haskin, USA 1953
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KAMIKAZE 1989, Wolf Gremm, BRD 1982
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tigen Ebenen von Wahrnehmung, Bewusstsein sowie Konstruktion und demaskiert eine
objektive Realität als Ausprägung einer Deutungshoheit – eine Erkenntnis, die in diesem
Universum zunächst als Wahn deklariert wird, der letztlich allerdings lediglich als weitere
Wirklichkeitsvariante bewertet wird« (Marie Anderson zu WELT AM DRAHT). Im Institut für Kybernetik und Zukunftsforschung wird »Simulacron 1«, ein Simulationssystem zur exakten Vorhersage der gesellschaftlichen Zukunft, entwickelt. Die Direktoren, unter deren Leitung
diese perfekte Computertechnologie geschaffen wird, kämpfen allerdings mit Identitätsund Bewusstseinsstörungen. Der erste Direktor stirbt unter mysteriösen Umständen – vermutet wird ein Selbstmord –, während sein Nachfolger unter mehr als nur Schwindelanfällen, Kopfschmerzen und Depressionen leidet. Ähnlich wie in dem Cyberpunk-Thriller STRANGE
DAYS (USA 1995) von Kathryn Bigelow werden in WELT AM DRAHT die Ebenen von Simulation und
Realität immer verworrener. Auf die Frage nach der individuellen Identität gibt der ScienceFiction-Film nur selten eine eindeutige Antwort.
Science-Fiction-Filme sind nicht nur künstlerische Visionen der Zukunft, die mit den jeweils avanciertesten Special Effects in Szenen gesetzt sowie mit Kostüm- und Production
Design der jeweiligen Zukunftsfiktion entsprechend ausgestattet werden. Sicherlich nicht
zuletzt sind sie auch zeitkritische Diagnosen, die beunruhigen. Die Zukunft wird in diesen
Filmen Bild oder auch Zerrbild einer fortgeschriebenen Gegenwart.
Filmerbe
Eröffnet wird die Retrospektive mit der Aufführung einer 70-mm-Kopie von Herrmann
Zschoches EOLOMEA im Kino International, wo der Film im September 1972 seine Uraufführung erlebte. Einige 2016 digital restaurierte Science-Fiction-Filme sind im Rahmen der
Retrospektive erstmals in Deutschland zu sehen: der tschechische Science-Fiction-Klassiker IKARIE XB 1 ebenso wie der amerikanische 3D-Film GOG (Herbert L. Strock, USA 1954)
und der 1978 zensierte und erst 1989 fertiggestellte NA SREBRNYM GLOBIE des polnischen
Regisseurs Andrzej Żuławski. Auch Wolf Gremms KAMIKAZE 1989 (BRD 1982) wurde 2016 aufwändig in 4K digitalisiert.
Die Begleitpublikation zur Retrospektive erscheint erstmals ausschließlich in englischer Sprache. Der
reich illustrierte Band im Bertz + Fischer Verlag präsentiert Essays von renommierten internationalen
Autoren, die den Science-Fiction-Film im Kontext von nationalen Kinematografien ergründen.
Zahlreiche Veranstaltungen in der Deutschen Kinemathek ergänzen das Filmprogramm der Retrospektive.
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Future Imperfect
Science · Fiction · Film
Rainer Rother
Future Imperfect
Science · Fiction · Film
Connie Betz, Rainer Rother, Annika Schaefer
Science-fiction films visualise a near or distant future, and reveal faraway realms in order
to tackle anew issues of collective visions and fears. They amaze us with spectacular sets
and sumptuous special effects. The special appeal of these films is that they bring a distant
future closer in an arresting manner.
Futures
The Retrospective of the 67th Berlin International Film Festival is dedicated to science fiction,
one of the most visually stunning and spectacular genres in cinema history. The series features imaginary worlds in an imperfect future, just as science fiction has portrayed them
since its beginnings. The Retrospective encompasses 27 international features and two short
films, including classics, cult films and some largely unknown movies from Japan and Central
or Eastern Europe among others.
This year’s Retrospective is closely paired with the exhibition “Things to Come”, which showcases key aspects and motifs in science-fiction cinema. The exhibition will run at the Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen through April 2017. The films selected
for the Retrospective focus on two themes that are integral to the genre – “encounters with
the Other” and depictions of the “society of the future”. The series is reflective of the history
of the genre, showing imaginary cinematic worlds from countries such as Denmark, Japan,
Poland and the former Czechoslovakia.
For the second time this year, the television mediathek of the Deutsche Kinemathek will
complement the film series with a look at how intensely German television has tackled the
subject of the future over the decades.
The Museum of Modern Art (MoMA) in New York has been a partner of the Retrospective
since 2011. In the summer of 2017, the museum will present an expanded series of sciencefiction films.
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Overpopulation, environmental pollution, pandemics, nuclear catastrophe, a two-class society, the surveillance state, technocracy, oligarchy, totalitarianism. In short, the apocalypse
and the world thereafter. These are the favoured scenarios of science-fiction films. The
appeal of science fiction lies in visions of possible future societies and their living environments that also express contemporary criticisms and concerns. How will human societies
define themselves in the future? What forms of government will assert themselves? What
challenges will confront humanity? Science-fiction film explores all of these issues. But
positive depictions of the future remain the exception. The genre is dominated by dystopian
visions.
Totalitarianism
Regardless of whether a science-fiction film narrative is set in the near or in the distant
future, political dystopia is the result; democracy no longer exists. In the first film version
of George Orwell’s renowned novel “Nineteen Eighty–Four” (1984, Michael Anderson, UK/US,
1956), the masses live in a surveillance state controlled by the police. The slogan “Big Brother
is watching you” is an open proclamation to the population that loyalty to the regime is paramount. Without knowing for certain whether Big Brother is a real person or just a visual
simulacrum, a pure projection, the population is indoctrinated and spied upon; apostates
are subjected to torturous brainwashing.
Catastrophes
In 1984, pure totalitarianism develops after a fictional 1960s nuclear war that allows a new
world order to emerge. The scenario of nuclear catastrophe, triggered either by a world war
or by technological or human failure, has been a staple of science-fiction films since the
development and deployment of the atomic bomb. With the outbreak of nuclear war, films
like Stanley Kramer’s ON THE BEACH (US, 1959) examine how the last living humans, in that
case in mid-1960s Australia, can protect themselves from the encroaching fallout. The blackand-white film uses slightly skewed camera angles to reveal how deceptive the pretence of
everyday life after the catastrophe is.
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Society in post-apocalyptic films is constantly on the brink of failure; always just about to
fall apart. Andrzej Żuławski’s visionary science-fiction epos NA SREBRNYM GLOBIE (ON THE SILVER
GLOBE, Poland, 1978/1989) goes a step further and allows a new, mythical society to emerge
amid the decay. By contrast, in Piotr Szulkin’s O-BI, O-BA: KONIEC CYWILIZACJI (O-BI, O-BA: THE END
OF CIVILIZATION, Poland, 1985) the survivors are forced to retreat underground. On the Earth’s
surface, the planet is in the grip of nuclear winter, reflected in the portrayal of the refuge, a
bunker complex. Using gray-blue colours, Szulkin depicts a chilling (under) world that, as
the title suggests, represents the end phase of civilisation.
often showing us how aliens might look and live. The Danish silent HIMMELSKIBET by HolgerMadsen premiered in 1918, making it one of the earliest science-fiction films ever made. It
was a peaceful vision of Mars exploration and an encounter with the planet’s beings. The
childlike aliens in Steven Spielberg’s CLOSE ENCOUNTERS OF THE THIRD KIND (USA, 1977) also appear friendly, and approach humankind with curiosity. The spectacular final sequence combines the Oscar-winning camerawork of Vilmos Zsigmond with the special effects of Douglas
Trumbull to reach a visual climax where they walk out of the UFO and invite an Earthling to
join them in outer space.
End Time
Threats
In the ecological dystopia of Richard Fleischer’s SOYLENT GREEN (USA, 1973), the main foodstuff for the overpopulated state is made not of books, i.e. culture, as in O-BI, O-BA: KONIEC
CYWILIZACJI, but rather of nature – in the form of human flesh. The film sketches a world of
muted colours, in which water, food and accommodations are in short supply, and the population is recycled like trash. Jan Svěrák is also critical of global environmental pollution
in his ironic 1988 pseudo-documentary ROPÁCI (OIL GOBBLERS, Czechoslovakia), about an unknown species – the oil gobblers of the title – that can survive only in polluted regions. The
logical extension of the environmental End of Days can be seen in George Lucas’ THX 1138
(USA, 1971). The people of the future live in a technocracy, with all individuality and emotion
suppressed by medication. The film’s bright, sterile aesthetic underscores the representation of a highly efficient, fully-automated society.
Fear of the future and mass hysteria are characteristic of genre classics like THE WAR OF THE
WORLDS (Byron Haskin, USA, 1953) and INVASION OF THE BODY SNATCHERS (Don Siegel, USA, 1956).
In THE WAR OF THE WORLDS, the first film adaptation of H. G. Wells’ eponymous 1898 novel, Martians initially land in southern California, where military forces fight them in vain. What follows is a worldwide invasion from outer space that cannot be stopped by military force. The
threat is ultimately overcome by bacteria that attack the immune systems of the invaders.
Sometimes the threat from outer space is first recognized by aliens and they come to Earth
to warn its residents. That includes the starfish-shaped aliens in Kōji Shima’s UCHŪJIN TŌKYŌ
NI ARAWARU (Japan, 1956). These aliens take on human form and warn of an imminent collision with another planet.
Man, Machine, Monster
Frontier Crossings
Science-fiction author Neil Gaiman said of Alex Proyas’ DARK CITY (USA/Australia, 1998), an
urban noir version of an alien experiment on humanity, “The moment when Rufus Sewell
breaks through the walls of the world to see what’s behind. That’s what science fiction and
fantasy is for, after all: to take one behind the scenes, to force one to reinvent the paradigm”.
What Gaiman is describing is the moment of crossing a frontier, one of the key fundamentals of science fiction. Those borders are not necessarily just temporal or metaphorical, but
are often literally geographic partitions that are overcome in science-fiction films. This is
particularly applicable to space travel, with humans leaving their home on Earth to explore
the expanses of outer space. Early space flights, such as in Holger-Madsen’s HIMMELSKIBET
(A TRIP TO MARS, Denmark, 1918) will become longer exploration and extended expeditions,
such as in IKARIE XB 1 (Jindřich Polák, Czechoslovakia, 1963), until finally, with the installation of space stations in EOLOMEA (Herrmann Zschoche, East Germany, 1972), the conquest
of outer space takes on territorial dimensions. Often, the space travellers encounter alien
species on their journeys.
Encounter with the Other
The subject of the alien or unfamiliar Other is omnipresent in science fiction. Time and again,
the films depict scenarios of humans coming into contact with extraterrestrial life forms,
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The Other can also appear within human society or even within an individual. Artificial intelligence, androids and robots raise the issue of the differences between human and machine.
Marek Piestrak’s TEST PILOTA PIRXA (PILOT PIRX‘S INQUEST, Poland/USSR 1979) was the first coproduction between Poland’s state film studio Zespoły Filmowe and the Tallinnfilm studio in
Estonia, which was then still part of the Soviet Union. In it, Pilot Pirx tests the suitability of androids for space missions. But neither Pirx nor the rest of the crew know who is a human and
who is an android, made in perfect likeness of a human. In a near-philosophical conversation,
Pilot Pirx and station doctor Nowak discuss the differences between real and false crew
members. Nowak justifies his existence with the comment that “it is better to be a machine
than nothing”. But in the decisive moment, Pirx triumphs over the technological perfection
of the androids precisely because of his “human” indecision.
Identity
Questions of identity and of the Other in humans themselves become more complex beginning in the 1960s. In John Frankenheimer’s SECONDS (USA, 1966), Rock Hudson is brilliant
as Arthur Hamilton. In this science-fiction tale that also uses elements of thriller and horror films, he is lured by the powerful “Company” to undergo radical rejuvenation and begin
a second life. His new identity frees him from the constraints of everyday life and provides
him with bacchanalian pleasures, although he sometimes fails to understand how to enjoy
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them. But to return to their earlier existence, clients must provide the Company with a replacement candidate who is willing and able to pay.
In WELT AM DRAHT (WORLD ON A WIRE, West Germany, 1973), Rainer Werner Fassbinder plays
“deftly with the multiple layers of perception, consciousness, and construction and unmasks
an objective reality as shaped by a particular interpretation—a recognition that, in this universe, is first declared madness, but is ultimately only interpreted as another variation of
reality” (Marie Anderson, WELT AM DRAHT). In the film, the Institute for Cybernetics and Future
Science has developed Simulacron 1, a simulation system that precisely predicts society’s
future. However, the leaders of this project for perfect computer technology are suffering
from impaired identity and consciousness. The first director dies under mysterious circumstances believed to be suicide, while his successor suffers from dizziness, headaches, and
depression – among other things. As in Kathryn Bigelow’s cyberpunk thriller STRANGE DAYS
(USA, 1995), the lines between simulation and reality become increasingly blurred in WELT
AM DRAHT. Rarely do science-fiction films give a clear answer to questions of individual identity.
Science-fiction cinema encompasses more than just artificial visions of the future, bolstered
with the most up-to-date special effects available, along with appropriate costumes and
sets. Ultimately, the films are doubtless also diagnostic criticisms of the eras they occupy.
And they unsettle us. In these films, the future becomes a portrait, or a caricature, that extrapolates from the present.
Film Preservation
The Retrospective will open with a screening of a 70mm print of Herrmann Zschoche’s EOLOMEA
at the Kino International theatre, where the film premiered in September 1972. Some of the
Retrospective films will be shown in 2016 digitally restored versions screening for the first
time in Germany. Among them are the Czech science-fiction classic IKARIE XB 1, the American
3D film GOG (Herbert L. Strock, USA, 1954) and NA SREBRNYM GLOBIE by Polish director Andrzej
Żuławski, which fell victim to the censors in 1978 and was not completed until 1989. Wolf
Gremm’s 1989 KAMIKAZE ’89 also underwent a painstaking 4K digital restoration in 2016.
The publication accompanying the Retrospective will be released only in English for the first time. The
richly-illustrated volume published by the Bertz + Fischer house will feature essays by renowned international authors, who delve into science-fiction film within the context of their national cinema.
The film programme of the Retrospective will be accompanied by numerous side-bar events in the
Deutsche Kinemathek.
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RETROSPEKTIVE |
RETROSPECTIVE
:
1984
1984
Michael Anderson
Großbritannien/USA 1956
19 Jahre nach dem Atomkrieg ist London Hauptstadt
des diktatorisch regierten Reichs Ozeanien. Hier arbeitet Winston Smith im »Ministerium für Wahrheit«, innerlich aber opponiert er gegen das Regime des »Großen
Bruders«. In der Kollegin Julia findet er eine Gleichgesinnte. Trotz Verbots beginnen die zwei eine Liebesbeziehung. Als sie in Winstons Vorgesetztem General
O’Connor einen Mann des Widerstands zu erkennen meinen, offenbaren sie sich dem Regierungsbeamten … Bewusst entwirft die erste Kino-Verfilmung des berühmtesten aller dystopischen Romane ein alltägliches Bild des
allumfassenden Schreckens: »Dies ist eine Geschichte der Zukunft. Nicht einer Zukunft der Raumschiffe
und Besucher von anderen Planeten, sondern der unmittelbaren Zukunft«, heißt es am Anfang des Films. In
den schäbigen Altbauten zwischen Trümmerbrachen
signalisiert nur das allgegenwärtige »Kamera-Auge«
einen technologischen Vorgriff. Im öffentlichen Raum
tun dies die Riesenbildschirme. Die Aufmärsche fanatischer Massen, die Hausdurchsuchungen durch die
»Gedankenpolizei« und ein Schauprozess hingegen sind
deutlicher Ausdruck von George Orwells Verarbeitung
faschistischer und stalinistischer Herrschaftsmethoden
der Vergangenheit.
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CinemaxX 8, 11.02., 19:00
Zeughauskino, 12.02., 11:30
35 mm, Schwarz-Weiß
90 Min., Englisch
ALGOL. TRAGÖDIE DER MACHT
B: William P. Templeton, Ralph Bettinson, nach dem
Roman/based on the novel »1984« (1948) von/by George
Orwell. K: C. Pennington Richards. Spe: Bryan
Langley, George Blackwell, Norman Warwick. AD:
Terence Verity. Kos: Barbara Gray. Mas: L. V. Clark.
S: Bill Lewthwaite. T: Harold King. M: Malcolm
Arnold. D: Edmond O’Brien, Michael Redgrave,
Jan Sterling, David Kossoff, Mervyn Johns, Donald
Pleasence, Carol Wolveridge. P: Holiday Films,
Inc. für/for Columbia Pictures Corp. Prod:
N. Peter Rathvon.
Kopie: Sony Pictures Entertainment, Culver City, CA
B: Hans Brennert, Friedel Köhne. K: Axel Graatkjær,
Herrmann Kricheldorff (drei Drehtage). Bau: Walter
Reimann. D: Emil Jannings, Hanna Ralph, Gertrud
Welcker, Ernst Hofmann, Käte Haack, Hans Adalbert
Schlettow, Erna Morena, John Gottowt, Sebastian
Droste. P: Deutsche Lichtbild-Gesellschaft e.V.
DCP: Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum,
München, digital restaurierte Fassung 2011
Set 19 years after a nuclear holocaust, London is
now the capital of Oceania, ruled by the dictatorial
regime of the Party. Winston Smith works for the
Ministry of Truth, while harbouring thoughts of
opposition to “Big Brother”. He finds a kindred
spirit in his colleague Julia. Despite a ban on sex,
the two begin a relationship. They believe that
Winston’s supervisor, General O’Connor, is secretly part of a group plotting to overthrow the Party,
so they reveal themselves to him … This first film
version of the best-known dystopian novel in the
world consciously paints a quotidian picture of the
all-encompassing horror. Indeed, the film opens
with a title telling us that “This is a story of the
future – not the future of space ships and men
from other planets – but the immediate future”.
The only thing that signals technological advance
in the shabby old buildings set amidst expanses
of ruins are the omnipresent “camera eyes”. Outside, in the public spaces, the gigantic TV screens
serve the same purpose. By contrast, the parades
of fanatic masses, the house searches by the
Thought Police and a show trial are all clear expressions of George Orwell’s treatment of the
fascist and Stalinist systems of rule.
ALGOL. TRAGEDY OF POWER
Hans Werckmeister
Deutschland 1920
Mineworker Robert Herne is joined by a new colleague – Algol. The extraterrestrial visitor, from
a faraway star system of the same name, gives
Herne a machine that turns the radiation from his
home planet into energy. It becomes the capital
for the “Bios plant” with which Herne transforms
himself into Earth’s ruler by making every country
economically dependent on him. Except for one.
In a neighbouring agricultural country, Peter Hell
is organising timid resistance to the hostile takeover. Hell is the son of Herne’s childhood sweetheart, who has emigrated … “The rule of coal is
over. The Bios plant will power the world from
this day forward!” ALGOL is both a dynasty drama
and a gloomy portrait of an industrial dystopia.
It can also be understood as a didactic warning
that replacing conventional fuels with renewable
energy in a monopolistic market can lead to new
dependencies. ALGOL was also far ahead of its time
dramatically; the dichotomy presented in the film
between the bright “overworld” of the rich and
powerful, and the dark “underworld” of the labour
slaves would become a constituent element of the
science-fiction genre.
CinemaxX 8, 11.02., 16:30
Zeughauskino, 12.02., 16:15
DCP, Viragiert
104 Min., deutsche Zwischentitel
Der Grubenarbeiter Robert Herne erhält einen neuen
Kollegen: Algol. Der außerirdische Besucher von einem
fernen Stern gleichen Namens überlässt Herne eine
Maschine, mit der sich die Strahlen seines Heimatplaneten in Energie umwandeln lassen. Sie sind das
Kapital der »Bios-Werke«, mit denen sich Herne zum
Herrn über die Erde aufschwingt, indem er alle Länder
in wirtschaftliche Abhängigkeit bringt. Bis auf eines: Im
agrarisch geprägten Nachbarstaat organisiert Peter
Hell, der Sohn von Hernes emigrierter Jugendfreundin,
noch zaghaften Widerstand gegen die drohende feindliche Übernahme … »Die Herrschaft der Kohle ist dahin.
Die Bios-Werke werden die Welt von heute ab mit Kraft
versorgen!« ALGOL – Dynastiendrama und düstere Industrie-Dystopie zugleich – lässt sich auch als Lehrstück darüber lesen, wie die Ablösung konventioneller
Brennstoffe durch »erneuerbare« Energien auf einem
monopolistischen Markt zu neuen Abhängigkeiten führt.
Auch dramaturgisch griff ALGOL weit voraus: Die hier
entworfene Dichotomie zwischen einer hellen »Oberwelt« der Mächtigen und Reichen und einer dunklen
»Unterwelt« der Arbeitssklaven erwies sich als geradezu konstituierend für das Science-Fiction-Genre.
17
ALIEN
ALIEN. DAS UNHEIMLICHE WESEN AUS EINER FREMDEN WELT
Ridley Scott
Großbritannien/USA 1979
Zeughauskino, 12.02., 22:00
CinemaxX 8, 18.02., 14:30
DCP, Farbe
117 Min., Englisch
B: Dan OʼBannon, nach einer Idee von/based on a
story by Dan OʼBannon, Ronald Shusett. K: Derek
Vanlint. Spe: Brian Johnson, Nick Allder, HR Giger.
PD: Michael Seymour, Les Dilley, Roger Christian.
Kos: John Mollo. Mas: Tommy Manderson. S: Terry
Rawlings, Peter Weatherley. T: Derrick Leather. M:
Jerry Goldsmith. D: Tom Skerritt, Sigourney Weaver,
Veronica Cartwright, Harry Dean Stanton, John Hurt,
Ian Holm, Yaphet Kotto. P: Twentieth Century-Fox
Film Corp. Prod: Gordon Carroll, David Giler,
Walter Hill.
DCP: Park Circus, Glasgow,
digital restaurierte Fassung
Wegen eines Notsignals zur Landung auf einem unbewohnten Mond veranlasst, stößt die Besatzung des
Raumfrachters »Nostromo« auf das Raumschiff einer
fremden Lebensform. Als sich ein tierähnliches Wesen
in einen Astronauten verbeißt, wird es mit an Bord genommen. Es erweist sich als äußerst widerstandsfähig
und aggressiv. Und es wächst. Mann um Mann dezimiert
es die Crew, bis allein das weibliche Besatzungsmitglied Ripley übrigbleibt … Mit ALIEN begann im Kino die
moderne, »erwachsene« Science-Fiction. In Abkehr von
Stanley Kubricks »cleanem« 2001: A SPACE ODYSSEY (1968)
entwarf der Film eine bewusst schmutzige, laute und
»schrottige« Zukunft. Stilprägend war auch HR Gigers
Oscar-prämierter Entwurf des gepanzerten, schleimigen Riesenreptils. ALIEN etablierte die erste weibliche
Action-Heldin und eröffnete mit deren phallischem Kontrahenten, männlichen »Schwangerschaften« und einer
»Mutter« genannten Befehlsinstanz zuvor unbekannte
psychoanalytische Interpretationsansätze für das Genre.
Seither gilt das außerirdische Böse auf der Leinwand
als Reflex menschlicher Deprivation und Verdrängung.
Der Film selbst »gebar« drei offizielle Sequels (1986–
1997), zwei Prequels (2012, 2017) und zahlreiche illegitime Nachfahren.
18
After receiving a distress signal, the commercial
spacecraft Nostromo lands on an uninhabited
moon, where the crew finds the wreck of an alien
spaceship. When a creature attaches itself to a
ship’s officer, the crew takes it back on board. The
alien turns out to be extremely robust and aggressive. And it continues to grow. One by one, it decimates the crew until only the female officer Ripley
survives ... ALIEN marked the start of modern,
“adult” science-fiction films. In a counterpoint to
the “clean look” of Stanley Kubrick’s 2001: A SPACE
ODYSSEY (1968), the film envisaged a dingy, loud
and “run-down” future. H. R. Giger’s Oscar-winning design for the armoured and slimy giant reptile was a decisive influence on future film creatures. ALIEN also broke the glass ceiling on female
action heroes. That, along with Ripley’s phallic
adversary, male “pregnancy”, and an all-knowing
command computer dubbed “Mother” provided
fodder for a psychoanalytical interpretation previously unknown in the genre. Since then, extraterrestrial on-screen villains have effectively been
considered a reflection of human deprivation and
repression. The film itself “gave birth” to three
official sequels (1986 – 1997), two prequels (2012,
2017), and numerous unauthorised imitations.
BLADE RUNNER (Final Cut)
BLADE RUNNER
Ridley Scott
USA 1982/2007
Zeughauskino, 11.02., 14:30
CinemaxX 8, 18.02., 17:00
DCP, Farbe
117 Min., Englisch
B: Hampton Fancher, David Peoples, nach dem
Roman/based on the novel »Do Androids Dream
of Electric Sheep?« (1968) von/by Philip K. Dick.
K: Jordan Cronenweth. Spe: Douglas Trumbull,
Richard Yuricich, David Dryer. PD: Lawrence G.
Paull. Kos: Charles Knode, Michael Kaplan. Mas:
Marvin G. Westmore. S: Terry Rawlings, Marsha
Nakashima. T: Bud Alper. M: Vangelis. D: Harrison
Ford, Rutger Hauer, Sean Young, Edward James
Olmos, M. Emmet Walsh, Daryl Hannah, William
Sanderson, Brion James. P: The Ladd Company/
Sir Run Run Shaw, für/for Warner Bros., Inc.
Prod: Michael Deeley.
DCP: Warner Bros. Pictures Germany, Hamburg
Los Angeles, 2019. Under perpetual rain against
a black sky, detective Rick Deckard hunts down
replicants. The android labourers, who are indistinguishable from humans, are banned on Earth.
They are superior to humans both physically and
mentally, but they have only a short lifespan.
Changing that is the goal of a group of replicants
allied with Roy Batty, who leaves a trail of blood
behind after a visit to his “creator”. On the hunt,
Deckard enlists the help of Rachel – a beautiful
model of a new, highly-developed replicant series,
with whom he inevitably falls in love … BLADE RUNNER set a new trend in sci-fi, and not just because
of the dystopian production design of a tattered,
ghetto-like cityscape and the electronic sensory
overload. The references to film noir had a lasting
effect on the genre. They ranged from Deckard’s
love for a femme fatale to his trench coat, as well
as the final showdown in the Bradbury Building,
which was also used as a location for the 1951
US remake of Fritz Lang’s M. With its low-key
atmosphere lighting and expressionist lighting
effects, BLADE RUNNER was a forerunner of sci-fi’s
“neo noir”.
Los Angeles, 2019. Im Dauerregen unter einem schwarzen Himmel macht der Polizeibeamte Deckard Jagd auf
Replikanten. Die Arbeits-Androiden, deren Aufenthalt
auf der Erde illegal ist, sind äußerlich von Menschen
nicht zu unterscheiden. Sie sind ihnen körperlich und
geistig überlegen, dafür aber nur wenige Jahre lebensfähig. Dies zu ändern, ist das Ziel einer sechsköpfigen
Replikanten-Gruppe um Roy Batty, der beim Besuch
seines »Schöpfers« eine blutige Spur hinterlässt. Bei
ihrer Verfolgung muss Deckard die Hilfe von Rachael
in Anspruch nehmen, einer schönen Replikantin aus
einer höher entwickelten Baureihe, in die er sich unfehlbar verliebt … Nicht allein durch seinen dystopischen
Entwurf einer urbanen Stadtlandschaft mit »Ghetto«Charakter und vielfältigen elektronischen Reizüberflutungen war BLADE RUNNER zukunftsweisend. Nachhaltig wirksam waren auch die Verweise auf den Film Noir.
Sie reichen von Deckards Liebe zur »femme fatale«
und seinem Trenchcoat bis zum Showdown im Bradbury Building, das 1951 schon als Drehort für das USRemake von Fritz Langs M gedient hatte. Mit Low-KeyAusleuchtung und expressionistischen Lichteffekten
prägte BLADE RUNNER den »Neo-Noir« des SF-Genres.
19
LE CINQUIÈME ÉLÉMENT
DAS FÜNFTE ELEMENT
THE FIFTH ELEMENT
Luc Besson
Frankreich 1997
Zeughauskino, 11.02., 22:00
CinemaxX 8, 19.02., 14:45
DCP 4K, Farbe
126 Min., Englisch
B: Luc Besson, Robert Mark Kamen, nach einer
Idee von/based on a story by Luc Besson. K: Thierry
Arbogast. PD: Dan Weil. Kos: Jean Paul Gaultier.
Mas: Lois Burwell. S: Sylvie Landra. T: Daniel
Brisseau. M: Éric Serra. D: Bruce Willis, Gary
Oldman, Ian Holm, Milla Jovovich, Chris Tucker, Luke
Perry, Brion James, Lee Evans, Mathieu Kassovitz,
Maïwenn. P: Gaumont. Prod: Patrice Ledoux.
DCP: Gaumont, Neuilly sur Seine,
digital restaurierte Fassung 2016
Im Jahr 2263 landet im Lufttaxi des New Yorker ExOffiziers Korben Dallas ein außerirdisches Wesen. Die
attraktive Leeloo soll die Erde vor der Vernichtung durch
das absolut Böse retten. Vier Steine, deren sie dazu bedarf, symbolisieren die vier Elemente und befinden sich
im Besitz einer extraterristrischen Operndiva, die demnächst auf dem Urlaubsraumschiff Fhloston Paradise
gastiert. Um die Steine an sich zu bringen, müssen
Dallas und Leeloo die Weltmachtambitionen des Waffenhändlers Zorg, Überfälle der Mangalores, einer knautschgesichtigen Söldnertruppe, und die Munterkeit des Entertainers Ruby Rhod überstehen … »The future is fun«:
Inspiriert von Entwürfen der Comic-Zeichner Moebius
und Jean-Claude Mézières schuf Luc Besson einen
bunten Kontrast zum dystopischen »Neo-Noir«. Unter
Anleihen bei den Großstadtprophetien METROPOLIS und
BLADE RUNNER entstand mit Hilfe neuartiger Masken,
kombinatorischer Greenscreen-Technik und digitaler
Effekte ein postmoderner Mix der Stile und Epochen.
Vor allem aber war es der Modedesigner Jean-Paul
Gaultier, der mit 300 so extravaganten wie erotischen
Kostümen die Leinwand zum intergalaktischen Laufsteg für eine Gesellschaft des Spektakels machte.
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In the year 2263, an extraterrestrial drops in to
the flying New York taxi of former special forces
officer Korben Dallas. Beautiful Leeloo is on Earth
to save the planet from destruction by absolute
evil. To do that, she needs four stones symbolising the four elements, which are in the possession
of an alien opera star performing on the luxury
ship Fhloston Paradise. To capture the stones,
Dallas and Leeloo must overcome the attempts
at world domination by weapons dealer Zorg,
attacks by his mercenary army of hideous Mangalores and the cheerfulness of entertainer Ruby
Rhod … “The future is fun”. Inspired by the work
of cartoonists Moebius and Jean-Claude Mézières,
Luc Besson created a colourful counterpoint to
the dystopian “neo noir” look. Borrowing from
the urban prophecies in METROPOLIS and BLADE
RUNNER, and with the aid of novel make-up design
and a combination of chromakey and digital effects, the film is a post-modern mix of styles and
epochs. But it was above all the designs of fashion
icon Jean-Paul Gaultier, who created 300 costumes
that were as extravagant as they were erotic, that
turned the screen into an intergalactic catwalk
showing off a society of the spectacle.
CLOSE ENCOUNTERS OF THE
THIRD KIND (Director’s Cut)
UNHEIMLICHE BEGEGNUNG DER DRITTEN ART
Steven Spielberg
USA 1977
Zeughauskino, 12.02., 13:30
CinemaxX 8, 19.02., 12:00
35 mm, Farbe
135 Min., Englisch
B: Steven Spielberg. K: Vilmos Zsigmond. Spe:
Douglas Trumbull, Steven Spielberg. PD: Joe Alves,
Dan Lomino. Kos: Jim Linn. Mas: Bob Westmoreland.
S: Michael Kahn. T: Gene Cantamesa. M: John
Williams. D: Richard Dreyfuss, François Truffaut,
Teri Garr, Melinda Dillon, Cary Guffey, Bob Balaban,
Roberts Blossom, Merrill Connally. P: Columbia
Pictures Corp./EMI. Prod: Julia Phillips, Michael
Phillips.
Kopie: Park Circus, Glasgow
Roy Neary works as an electrical lineman in a
small town in Indiana. While carrying out repairs
during a power outage, he is burned by a mysterious light phenomenon. Single mother Jillian
Guiler experiences the same phenomenon and
shortly thereafter, her son Barry disappears. Not
long after this first night-time contact with UFOs,
the two become obsessed with visions of a mountain. This turns out to be the site where a team
of the military and scientists, under the leadership of French researcher Claude Lacombe, have
gathered to give the extraterrestrials an official
welcome … A case of onscreen détente. With his
film of “conciliation”, Steven Spielberg undertook
a fundamental re-working of the genre fantasies
marked by the Cold War. Instead of promoting
xenophobia and hate, his dreamlike and magical
lightplay carried the message “don’t be afraid”.
Indeed, with the overexposed images created by
Oscar-winning cinematographer Vilmos Zsigmond,
and the bright, glittering optical effects of science
fiction whiz Douglas Trumbull, the film owes much
to the ideals of the Enlightenment.
In einer Kleinstadt in Indiana soll der Techniker Roy
Neary nächtliche Stromausfälle beheben. Die damit verbundenen Lichtphänomene hinterlassen bei ihm einen
Sonnenbrand. Der alleinerziehenden Jillian Guiler ergeht es genauso. Als kurz darauf deren kleiner Sohn
Barry spurlos verschwindet, ahnen die zwei, wo sie ihn
suchen müssen: bei einem Bergmassiv, das ihnen seit
dem nächtlichen Erstkontakt mit den Ufos nicht mehr
aus dem Sinn geht. Tatsächlich hat sich dort ein Team
aus Wissenschaftlern und Militärs unter Leitung des
französischen Linguisten Claude Lacombe versammelt,
um die Aliens offiziell zu empfangen … Entspannungspolitik auf der Leinwand: Mit seinem »Versöhnungsfilm« unterzog Steven Spielberg das von Phantasien
des Kalten Krieges geprägte Genre einer gründlichen
Revision. Statt Fremdenangst und -hass zu popularisieren, signalisiert sein traum- und märchenhaftes Lichtspiel die humane Botschaft: »Fürchtet euch nicht!«
Auch ästhetisch ist es mit den überbelichteten Bildern
des Oscar-prämierten Kameramanns Vilmos Zsigmond
und den gleißend hellen optischen Spezialeffekten des
Science-Fiction-Fachmanns Douglas Trumbull den Idealen der Aufklärung – »Enlightenment« – verpflichtet.
21
DARK CITY
DARK CITY
Alex Proyas
USA/Australien 1998
CinemaxX 8, 13.02., 14:30
Zeughauskino, 14.02., 21:30
35 mm, Farbe
100 Min., Englisch
B: Alex Proyas, Lem Dobbs, David S. Goyer, nach einer
Idee von/based on a story by Alex Proyas. K: Dariusz
Wolski. Spe: David Pride, David Young. PD: George
Liddle, Patrick Tatopoulos. AD: Richard Hobbs,
Michelle McGahey. Kos: Liz Keogh. Mas: Lesley
Vanderwalt. S: Dov Hoenig. T: Ian McLoughlin,
Roger Savage. M: Trevor Jones. D: Rufus Sewell,
William Hurt, Kiefer Sutherland, Jennifer Connelly,
Richard O’Brien. P: Dark City Productions, Ltd.
Prod: Andrew Mason, Alex Proyas.
Kopie: Warner Bros. Pictures Germany, Hamburg
Als John Murdoch eines Morgens aus unruhigen Träumen erwacht, findet er sich in einer Badewanne zu
einem Prostituiertenmörder verwandelt. Vom Arzt Dr.
Daniel P. Schreber vor ominösen »Fremden« gewarnt,
begibt Murdoch sich auf die Flucht durch die nächtliche
Stadt und auf die Suche nach seiner Erinnerung. Denn
seiner Verbrechen entsinnt er sich ebenso wenig wie
seiner Herkunft. Mit Hilfe seiner Frau und des gegen
ihn ermittelnden Inspektors kommt Murdoch einem
Komplott außerirdischer Invasoren auf die Spur: Um
sich das Geheimnis der menschlichen Individualität
anzueignen, haben sie die Stadt in ein »Schlaflabor«
verwandelt, in dem sie Erinnerungen manipulieren und
die Realität beliebig verändern … Die Welt als Wille und
Filmzitat: Bravourös »morpht« DARK CITY den fantastischeren Teil der frühen deutschen Filmgeschichte,
um das Setting eines Film Noir aus den 40er Jahren zu
rekonstruieren. Motive aus METROPOLIS, DAS CABINET DES
DR. CALIGARI und F. W. Murnaus NOSFERATU fließen dabei
ebenso übergangslos ineinander, wie es die menschlichen Identitäten tun, um »Schrecknisse völlig unbekannter Art« im Sinne des berühmten »Nervenkranken«
Daniel Paul Schreber (1842–1911) heraufzubeschwören.
22
As John Murdoch awakes one morning from uneasy dreams, he finds himself in a bathtub, transformed into a murderer of prostitutes. A doctor
named Daniel P. Schreber calls to warn him about
an ominous group known as the Strangers, and
Murdoch flees into the night-time city in search of
his memories; he remembers neither the crimes
he has allegedly committed, nor his own past.
With the help of his wife and the detective who is
investigating him, Murdoch discovers a plot by
extra-terrestrial invaders – to try to uncover the
secret of human individuality, the Strangers have
turned the city into a “sleep laboratory”, where
they manipulate people’s memories and change
reality at will … The world as a product of the will
and a film citation. DARK CITY is a bravura turn that
morphs the more fantastic part of early German
film history into the reconstructed setting of a
1940s film noir. Motifs from METROPOLIS, THE CABINET OF DR. CALIGARI and F. W. Murnau’s NOSFERATU
merge as seamlessly with one another as human
identities do in evoking the “terrors of a hitherto
unknown kind” described by Daniel Paul Schreber
(1842 – 1911), writing about his “nervous illness”.
EOLOMEA
EOLOMEA
Herrmann Zschoche
Deutsche Demokratische Republik 1972
Kino International, 10.02., 19:00
Kino International, 11.02., 11:30
70 mm, Farbe
82 Min., Deutsch
B: Herrmann Zschoche, nach einem Szenario von/
scenario by Angel Wagenstein. K: Günter Jaeuthe.
Spe: Kurt Marks, Boris Trawkin. Bau: Erich Krüllke,
Werner Pieske. Kos: Barbara Müller. Mas: Lothar
Stäglich, Christa Grewald. S: Helga Gentz. T: Günther
Witt, Georg Gutschmidt. M: Günther Fischer. D: Cox
Habbema, Iwan Andonow, Rolf Hoppe, Wsewolod
Sanajew, Peter Slabakow, Wolfgang Greese, Holger
Mahlich. P: DEFA-Studio für Spielfilme.
Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv, Berlin
After several spaceships disappear without a trace
near the space station Margot, the High Council
is called together. Conflict ensues between Maria
Scholl, head of the “Earth Centre” station, and
professor Ole Tal, whose daughter is among those
missing in space. Against Tal’s will, the young
scientist Scholl pushes through a ban on all space
flight. Meanwhile, on a nearby asteroid, cosmonaut Dan Lagny is dreaming of a return to Earth
– and the arms of Maria, whom he met during
a vacation on the Galapagos Islands. In fact, the
two meet up again in their professional roles on
the Margot, where Tal has been waiting for his
opponents … A tapestry of new-beginning fantasies is set in psychedelic colours to easy-listening
sounds. Dealing with surprisingly earthbound
problems, and peppered with the corresponding
props, EOLOMEA is proof of a cinematic “détente
policy” reaching even into East Germany. The script
portrays a self-assured, skilled woman and, at
her side, the character of Dan, who was an unusually civil captain for the genre. His ostentatious
cool is further enhanced by the voice of Manfred
Krug, who dubbed the character.
Nachdem in der Nähe der Raumstation »Margot« mehrere Raumschiffe spurlos verschwunden sind, tritt der
Wissenschaftliche Rat zusammen. Hier kommt es zu
einem Streit zwischen Maria Scholl, Leiterin der Station
»Erde-Zentrum«, und Professor Ole Tal, dessen Tochter zu den im All Vermissten gehört. Gegen Tals Willen
setzt die junge Wissenschaftlerin ein allgemeines Flugverbot durch. Unterdessen träumt auf einem nahen
Asteroiden der Kosmonaut Dan Lagny von einer Rückkehr zur Erde – und in die Arme Marias, die er während
eines Urlaubs auf den Galapagos-Inseln kennengelernt
hat. Tatsächlich aber kommt es zu einer dienstlichen
Wiederbegegnung der beiden auf »Margot«. Dort hat
Tal seine Kontrahentin bereits erwartet … Aufbruchsfantasien und psychedelische Farbspiele zu Easy-Listening-Klängen: Mit überraschend irdischen Problemen
befasst und mit ebensolchen Requisiten bestückt, ist
EOLOMEA Zeugnis einer filmischen »Entspannungspolitik« auch auf Seiten der DDR. Einer selbstbewussten,
fachlich kompetenten Frau stellte das Drehbuch mit
Dan einen für das Genre ungewöhnlich zivilen Kapitän
zur Seite, dessen ostentative Lässigkeit durch die Synchronstimme Manfred Krugs noch verstärkt wird.
23
GOG (3D)
Herbert L. Strock
USA 1954
Cinestar 7, 14.02., 12:30
Cinestar 7, 18.02., 12:00
DCP 3D, Farbe
85 Min., Englisch
B: Tom Taggart, nach einer Idee von/based on a
story by Ivan Tors. K: Lothrop B. Worth. Spe: Harry
Redmond Jr. AD: William Ferrari. Kos: Valerie Vernon.
Mas: Ted Larsen. S: Herbert L. Strock. T: Jack A.
Goodrich, Joel Moss. M: Harry Sükman. D: Richard
Egan, Constance Dowling, Herbert Marshall, John
Wengraf, Philip Van Zandt, Valerie Vernon, Steve
Roberts. P: Ivan Tors Productions, Inc., für/for
United Artists Corp. Prod: Ivan Tors.
DCP: 3-D Film Archive,
digital restaurierte Fassung 2016
Nach dem mysteriösen Tod zweier Wissenschaftler in
der Kältekammer einer unterirdischen Forschungsstation in New Mexico wird Dr. David Sheppard zur Untersuchung des Vorfalls herbeigerufen. Der Mitarbeiter
des Office of Scientific Investigation (OSI) kann weitere
tödliche Sabotageakte zwar nicht verhindern, doch
deren Hergang klären: Eine fremde Macht hat den
nuklearen Zentralcomputer NOVAC manipuliert! Um
den Bau und Start einer solarbetriebenen Raumstation
zu hintertreiben, schreckt sie auch nicht davor zurück,
die harmlosen Roboter Gog und Magog zu aggressiven
Werkzeugen ihres verderblichen Willens umzufunktionieren … »Wissenschaft ist niemals furchterregend«:
Lustvoll zieht der im 3-D-Format gedrehte Low-BudgetFilm das fortschrittsgläubige Credo des Robotikers
Dr. Zeitman in Zweifel, indem er – zwischen seriösen
Vorträgen aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen
– die Folgen des Kontrollverlusts in dynamischen ActionSzenen zelebriert. Zu ihnen zählen auch authentische
Dokumentaraufnahmen von Aufklärungsflügen der U.S.
Air Force. So weist die von der Science-Fiction so »surreal« gezeichnete Bedrohungslage im Kalten Krieg
auch auf die reale Militarisierung des Weltraums hin.
24
After the mysterious death of two scientists in the
cold room of an underground research station in
New Mexico, Dr David Sheppard from the Office of
Scientific Investigation (OSI) is sent to look into the
incident. He is unable to prevent further deadly
acts of sabotage, although he does figure out what
happened: an unknown force has been manipulating the facility’s nuclear control computer NOVAC.
In order to impede the construction and launch
of a solar-powered space station, that force will
stop at nothing, including turning the harmless
robots Gog and Magog into aggressive instruments
of its pernicious aims … “Science is never frightening” says roboticist Dr Zeitman with a firm belief
in progress. With great relish, this low-budget 3D
film sets out to prove him wrong by interspersing
serious recitals from a variety of scientific disciplines with dynamic action scenes that render the
consequences of loss of control. These include
actual documentary footage shot during U. S. Air
Force reconnaissance flights. Thus science fiction’s “surreal” portrayal of the threatening Cold
War situation points up the very real militarisation
of space.
HIMMELSKIBET
DAS HIMMELSSCHIFF
A TRIP TO MARS
Holger-Madsen
Dänemark 1918
Zeughauskino, 10.02., 19:00
CinemaxX 8, 12.02., 12:00
35 mm, Schwarz-Weiß
81 Min., dänisch/englische Zwischentitel
Piano: Stephen Horne
B: Sophus Michaëlis, Ole Olsen. K: Louis Larsen,
Frederik Fuglsang. Aus: Carlo Jacobsen, Axel Bruun.
D: Nicolai Neiiendam, Gunnar Tolnæs, Zanny Petersen, Alf Blütecher, Svend Kornbeck, Philip Bech, Lilly
Jacobsson, Frederik Jacobsen. P: Nordisk Films
Kompagni. Prod: Ole Olsen.
Kopie: Danish Film Institute, Kopenhagen,
digital restaurierte Fassung 2006
Avanti Planetaros, previously a captain of the seven
seas, sets out for Mars in a spaceship built by his
astronomer father. The journey is not without its
troubles – the American ‘astronaut’ David Dane
turns to alcohol and there is the threat of mutiny.
Arriving on Mars, the crew of the “Excelsior” meets
a highly-developed society of pacifists and vegetarians; these Martians even forgive the earthlings
a rash use of firearms. Avanti Planetaros finds
his “soul mate” in the person of Marya, daughter
of the wise ruling elder. She accompanies him
on the journey home in order to help humanity
return to reason … The film delivered a message
of peace during World War I. Probably inspired
by a utopian novel by Albert Daiber (“Die Weltensegler”, Sailors Among Worlds, 1910), HIMMELSKIBET paints a picture of The Other as the ideal
of an enlightened, spiritually and morally superior
society. Modern technical achievements in cinematography and aviation meet Hellenic robes and floral Art Nouveau shapes. That is one of the reasons
why this early “blockbuster”, which played a significant role in the cultural historiography of Aby
Warburg (1866 – 1929), can clearly be considered
one of the “spring flowers” of the genre.
Avanti Planetaros, bislang Seekapitän, startet in einem
Raumschiff, das sein Vater, ein Astronom, konstruiert
hat, zum Mars. Die Reise verläuft nicht störungsfrei:
Der amerikanische »Astronaut« David Dane greift zum
Alkohol, dann droht eine Meuterei. Auf dem Mars begegnet der Besatzung der »Excelsior« eine Hochkultur
aus Pazifisten und Vegetariern; sogar einen übereilten
Schusswaffengebrauch verzeihen die Marsianer den
Erdenbürgern. In Marya, der Tochter des regierenden
Weisheitsfürsten, findet Avanti Planetaros seinen »Lebensmenschen«. Auf der Heimreise begleitet sie ihn,
um die Menschheit zur Vernunft zu bekehren … Während
des Ersten Weltkriegs eine Friedensbotschaft: Vermutlich von einem utopischen Roman Albert Daibers (»Die
Weltensegler«, 1910) inspiriert, entwirft HIMMELSKIBET
das Andere als Ideal einer aufgeklärten, geistig und
moralisch überlegenen Gesellschaft. Moderne technische Errungenschaften der Kinematografie und der
Fliegerei treffen hierbei auf hellenistische Gewänder
und florale Jugendstilformen. Auch deshalb gehört der
frühe »Blockbuster«, der in der Kulturhistoriografie
Aby Warburgs (1866–1929) eine bedeutende Rolle spielt,
eindeutig zu den Blütenträumen des Genres.
25
HYAKUNEN-GO NO ARUHI
EIN TAG IN 100 JAHREN
A DAY AFTER A HUNDRED YEARS
Shigeji Ogino
Japan 1933
1942, kurz nach Beginn eines neuen Weltkriegs, ist der
Filmemacher als Soldat durch eine Fliegerbombe ums
Leben gekommen. Im Jahr 2032 holt ein Nachkomme
seinen Geist auf die Erde zurück. Tokio hat sich als
namenlose »Hauptstadt« in eine Megacity verwandelt.
Vom technischen Fortschritt, den man ihm stolz vor
Augen führt, stark beeindruckt, willigt der Zeitreisende
ein, sich an einem Ausflug zum Mars zu beteiligen. Doch
unterwegs spielen auf einmal die Instrumente verrückt.
Weil der Geist eines Verstorbenen an Bord ist, wählt sich
die Rakete ihr eigenes Ziel … Shigeji Ogino (1899–1991)
war der führende Amateurfilmer Japans. Zwischen 1929
und 1976 hat er über 400 Filme realisiert. In HYAKUNEN-GO
NO ARUHI, einer Montage aus Animations- und Realaufnahmen, ist er in einer kurzen Szene sogar leibhaftig
mit seiner Pathé-Schmalfilmkamera zu sehen. Heute
verblüfft, mit welch zeitlicher Präzision er den Ausbruch
des Zweiten Weltkriegs im pazifischen Raum prognostiziert hat. Zu den weiteren Vorhersagen des Films gehören eine Magnetschwebebahn, die Vollautomatisierung der industriellen Fertigung durch den Einsatz von
Robotern und atomgetriebene Weltraumraketen.
26
CinemaxX 8, 14.02., 16:30
Zeughauskino, 15.02., 21:30
35 mm, Schwarz-Weiß
11 Min., japanische Zwischentitel
IKARIE XB 1
B, K, Animation, P: Shigeji Ogino
Kopie: A collection of National Film Center,
The National Museum of Modern Art, Tokyo
B: Pavel Juráček, Jindřich Polák, nach dem Roman/
based on the novel »Obłok Magellana« (1955) von/by
Stanisław Lem. K: Jan Kališ. Spe: Jan Kališ, Milan
Nejedlý, Jirí Hlupý, Pavel Necesal, Karel Cisarovsky,
Frantisek Zemlicka. Aus: Karel Lukas, Jan Zázvorka.
Kos: Dena Rova. Mas: Rudolf Hammer. S: Josef
Dobřichovský. T: Bohumír Brunclík, Jaromír Svoboda.
M: Zdeněk Liška. D: Zdeněk Štěpánek, František
Smolík, Dana Medřická, Irena Kačírkov, Radovan
Lukavský, Otto Lackovi, Miroslav Macháček. P:
Filmové Studio Barrandov. Prod: Rudolph Wolf.
DCP: Národní filmový archiv, Prag,
digital restaurierte Fassung 2016
In 1942, shortly after the start of a new World War,
the filmmaker-as-soldier is killed by a bomb. In
the year 2032, one of his descendants brings his
spirit back to Earth. Tokyo, as nameless “Central
City”, has become a megacity. The time traveller
is deeply impressed by the technological progress
that is proudly on display, so he agrees to take part
in a trip to Mars. But on the trip, the instruments
suddenly go haywire. Because the spirit of a deceased person is on board, the missiles choose
their own target … Shigeji Ogino (1899 – 1991) was
Japan’s leading amateur filmmaker. He made
more than 400 films between 1929 and 1976. In
HYAKUNEN-GO NO ARUHI, a montage of animation
and live-action footage, he even appears in one
short scene, wielding his narrow-gauge Pathé
camera. The modern viewer will be stunned by the
way he predicted the precise timing of the outbreak
of World War II in the Pacific. Among the other
developments foretold in the film are a magnetic
levitation train, full robotic automation of industrial manufacturing and atomic space rockets.
IKARIE XB 1
Jindřich Polák
ČSSR 1963
The year is 2163 and the spaceship Ikarie XB 1
embarks on a trip to the star system Alpha Centauri to search for life on a “White Planet”. The
40-person crew under Commanders Abajev and
MacDonald includes a pregnant officer and a
somewhat geriatric robot. Along the way, they find
a derelict spaceship, whose crew died a violent
death some 200 years ago. That encounter ends
in death for two of the Ikarie’s space travellers.
Shortly thereafter, the rest of the crew is afflicted
with an odd sleeping sickness, apparently caused
by a dark star between the ship and the White
Planet … The electronic music in this film version
of a Stanisław Lem story seems avant-garde, even
today. IKARIE XB 1 took off in the West as well. That
was less due to the mangled re-edit that was
released in the US than to the fact that Stanley
Kubrick – according to his assistant Anthony Frewin – watched the film while preparing for 2001:
A SPACE ODYSSEY (1968). The two films show clear
similarities, not only in the atmospheric lighting,
but also in several details of the sets, such as the
hexagonal corridors.
CinemaxX 8, 12.02., 19:00
Zeughauskino, 19.02., 14:30
DCP 4K, Schwarz-Weiß
88 Min., Tschechisch
Im Jahr 2163 bricht das Raumschiff Ikarie XB 1 auf den
Weg ins Sonnensystem Alpha Centauri auf, um auf einem »Weißen Planeten« nach Leben zu suchen. Zur 40köpfigen Besatzung unter den Kommandanten Abajev
und MacDonald gehören eine schwangere Offizierin und
ein schon etwas altersschwacher Roboter. Unterwegs
treffen sie auf ein Raumschiff, dessen Crew rund 200
Jahre zuvor eines gewaltsamen Todes starb. Für zwei
Kosmonauten der Ikarie endet diese Begegnung tödlich. Die anderen werden kurz danach von einer seltsamen Schlafkrankheit heimgesucht. Offenbar wird sie
von einem dunklen Stern verursacht, der sich zwischen
das Raumschiff und den Weißen Planeten schiebt … Die
elektronische Musik zur Stanisław-Lem-Verfilmung
wirkt noch heute avantgardistisch. Auch im Westen erlebte IKARIE XB 1 einen Höhenflug. Hierfür war weniger
ein verhunzter Umschnitt für den US-Markt von Belang,
als vielmehr die Tatsache, dass Stanley Kubrick – nach
Aussage seines Assistenten Anthony Frewin – den Film
als Vorbereitung auf 2001: A SPACE ODYSSEY (1968) sah. Die
atmosphärische Lichtsetzung, aber auch mehrere Ausstattungsdetails, wie die sechseckigen Korridore, ähneln sich in beiden Filmen deutlich.
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INVASION OF THE BODY SNATCHERS
DIE DÄMONISCHEN
Don Siegel
USA 1956
CinemaxX 8, 15.02., 12:30
Zeughauskino, 16.02., 17:00
35 mm, Schwarz-Weiß
80 Min., Englisch
B: Daniel Mainwaring, nach der Fortsetzungsgeschichte/
based on the magazine serial »The Body Snatchers«
(1954) von/by Jack Finney. K: Ellsworth Fredericks.
Spe: Milt Rice. PD: Edward Haworth. Mas: Emile
LaVigne. S: Robert S. Eisen. T: Ralph Butler. M:
Carmen Dragon. D: Kevin McCarthy, Dana Wynter,
Larry Gates, King Donovan, Carolyn Jones, Jean Willes,
Ralph Dumke, Sam Peckinpah. P: Walter Wanger
Pictures, Inc., für/for Allied Artists Pictures Corp.
Prod: Walter Wanger.
Kopie: Théâtre du Temple, Paris
Als der Arzt Miles Bennell von einer Vortragsreise ins
kalifornische Santa Mira zurückkehrt, findet er einige
Bewohner seltsam verändert. Sie erkennen nahe Verwandte nicht wieder und behaupten, dass sie ganz fremde Menschen seien. Kurz darauf stoßen Bennell und
seine Jugendfreundin Becky Driscoll an mehreren Orten der Kleinstadt auf unbelebte menschliche Körper.
Als sie dann auch noch übergroße, aus dem Weltall
stammende Samenschoten entdecken, in denen diese
Körper individuelle Ausprägungen entwickeln, wird
ihnen klar, dass offenbar seelenlose Doppelgänger die
Bevölkerung ersetzen sollen. Zu spät erkennen sie,
dass diese Duplikate schon in der Überzahl sind. Ihre
einzige Überlebenschance sehen sie in der Flucht …
Metapher für die »kommunistische Gefahr«? Oder Warnung vor einer mentalen Gleichschaltung in den USA?
Schon während des Kalten Kriegs waren sich Kritiker
darüber nicht einig. Zum zeitlosen Klassiker konnte
sich das spannende B-Picture entwickeln, weil es das
Genre des Science-Fiction-Horrors und des ParanoiaThrillers gerade durch Betonung einer scheinbaren
Normalität hinsichtlich der Außerirdischen prägte: »Auf
den ersten Blick sah alles aus wie immer. Aber das
täuschte.«
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When Dr Miles Bennell returns to Santa Mira,
California from a lecture tour, he finds some of his
patients acting strangely. They do not recognise
their own families, maintaining that the relatives
are actually complete strangers. A little later, Bennell and his boyhood friend Becky Driscoll find
lifeless human bodies at several spots in the small
town. When they then discover that those bodies
are growing individual features in giant pods from
outer space, they understand that the population
is being replaced by soulless doppelgangers. Too
late, they realise that the pod people already outnumber the real humans. Their only chance for
survival is to flee … Was the film a metaphor for the
“communist threat” or a warning about a creeping conformist mentality in the USA? Since it was
released during the Cold War, much ink was spent
debating that point. This suspenseful B movie became a timeless classic not least of all due to the
way it influenced the science-fiction and paranoia
thriller genres with its emphasis on the seeming
normality of the extraterrestrials – “At first glance
everything looked the same. It wasn’t.”
KAMIKAZE 1989
KAMIKAZE ʼ89
Wolf Gremm
Bundesrepublik Deutschland 1982
CinemaxX 8, 16.02., 18:30
Zeughauskino, 19.02., 16:45
DCP 4K, Farbe
106 Min., Deutsch
am 16.02. mit Audiodeskription
B: Robert Katz, Wolf Gremm, nach dem Roman/based
on the novel »Mord på 31:a våningen« (1964) von/by Per
Wahlöö. K: Xaver Schwarzenberger. Aus: Horst D.
Furcht, Roland Mabille. Kos, Mas: Barbara Naujok,
Ursula Sonntag. S: Thorsten Näter. T: Gunther Kortwich. M: Edgar Froese, Tangerine Dream. D: Rainer
Werner Fassbinder, Günther Kaufmann, Nicole
Heesters, Brigitte Mira, Arnold Marquis, Richy Müller,
Boy Gobert, Franco Nero. P: Regina Ziegler Filmproduktion/Trio-Film/Oase-Film. Prod: Regina
Ziegler, Michael Boehme.
DCP: Ziegler Film, Berlin,
digital restaurierte Fassung 2016
In 1989, West Germany is a country that has been
“pacified” both politically and socially; public opinion is dictated entirely by a single media conglomerate. When the company’s high-rise headquarters faces a bomb threat, police detective Jansen
is called in to investigate. While questioning the
executives and employees, he learns of a mysterious 31st floor in the building. What is the relationship between the hidden storey’s residents and
an opposition group that uses the nom de guerre
“Krysmopompas”? … Video equipment is ubiquitous
in this garish science-fiction farce. The detective
in his leopard-print suit carries a tape recorder
in a shoulder case and wears a ring with a built-in
camera. The intentionally “grungy” visuals were
the basis of a new-wave aesthetic that also encompassed colourful neon lights, a sound collage
including transmissions from the Apollo space
missions and buildings that represented West
German “concrete brutalism”. The film unites
those elements into a contemporary “no future”
atmosphere. Co-writer Robert Katz said, “Rainer
Werner Fassbinder as Jansen embodies the kamikaze’s lack of any future. And the absence of a
future, in turn, signifies the absence of a message”.
1989 ist die Bundesrepublik ein politisch und sozial
»befriedeter« Staat; die öffentliche Meinung wird von
einem einzigen Pressekonzern beherrscht. Als in dessen
Hochhaus eine Bombendrohung eingeht, übernimmt
Polizeileutnant Jansen die Ermittlungen. Bei der Befragung von Führungskräften und Angestellten erfährt
er von einem geheimen 31. Stockwerk im Gebäude. In
welcher Beziehung stehen dessen Bewohner zu einer
Gruppe von Oppositionellen, die unter dem Kampfnamen
»Krysmopompas« agieren? … In der grellen ScienceFiction-Farce ist Videotechnik allgegenwärtig: Der Ermittler im Leopardenanzug trägt einen Rekorder im
Schulterhalfter und am Finger einen Ring mit eingebauter Kamera. Die bewusst »schmutzigen« Bilder waren
Grundlage einer New-Wave-Ästhetik, zu der auch buntes Neonlicht, Klangcollagen unter Einschluss des
Apollo-Funkverkehrs und die Bauten eines westdeutschen Beton-Brutalismus gehören. All das verband der
Film zu einem zeitgenössischen »No Future«-Feeling.
Co-Autor Robert Katz: »Der von Rainer Werner Fassbinder kreierte Jansen verkörpert die Zukunftslosigkeit
eines Kamikaze-Kämpfers. Die Abwesenheit von Zukunft
bedeutet wiederum die Abwesenheit einer Message.«
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KŌKAKU KIDŌTAI
GHOST IN THE SHELL
Japan 1995
Mamoru Oshii
Animationsfilm
Zeughauskino, 11.02., 17:00
CinemaxX 8, 16.02., 16:30
DCP, Farbe
83 Min., Japanisch
B: Kazunori Itō, nach dem Manga/based on the manga
»Kōkaku kidōtai« (1989/91) von/by Masamune Shirō.
K: Hisao Shirai. Spe: Takashi Murakami. AD: Hiromasa Ogura. Animation: Toshihiko Nishikubo. S:
Shûichi Kakesu. T: Kazuhiro Wakabayashi. M: Kenji
Kawai. P: Kōdansha/Bandai Visual Co./Manga Entertainment/Studio Production I.G. Prod: Yoshimasa
Mizuo, Ken Matsumoto, Mitsuhisa Ishikawa.
DCP: Manga Entertainment, London
»Newport City«: Major Motoko Kusanagi, ein weiblicher
Cyborg, macht als Mitglied einer Elite-Kampftruppe
des Staatssicherheitsdienstes Jagd auf den »Puppenspieler«, einen Hacker, der in fremdes Bewusstsein
eindringt und es beliebig manipuliert. Als die Truppe
seiner habhaft wird, erhebt auch das Außenministerium
Anspruch auf den Torso, aus dem der »Puppenspieler«
operiert. Um seinen Ursprung zu ergründen, dringt
Motoko in seinen Datenspeicher ein. Dabei verschmelzen
ihre Persönlichkeiten … Mit lyrischen und philosophischen Passagen konfiguriert der Plot von GHOST IN THE
SHELL eine Liebesgeschichte zwischen einem Elektronengehirn und einem Prothesenkörper – gemäß der
Genredefinition von Hugo Gernsback »vermischt mit
wissenschaftlichen Fakten und prophetischen Visionen«.
Denn zugleich erforscht der Film die Folgen der globalen Datenvernetzung für die menschliche Identität und
Möglichkeiten neuer Lebensformen in einem »World
Wide Web«. In Japan von Kritikern als »Ausdruck einer
japanischen Identitätssuche in einer Krisenzeit« wahrgenommen, inspirierte er in den USA die MATRIX-Trilogie,
wobei er sich als Politthriller mit »cyberpunk attitude«
selbst an BLADE RUNNER orientierte.
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Set in the fictional Newport City, a female cyborg
and elite assault team leader, Major Motoko Kusanagi, is sent by the Public Security Section to
track down a hacker known as the Puppet Master,
who “ghost hacks” other people’s minds and manipulates them. When the security team captures
him, a rival government agency also lays claim to
the body in which the Puppet Master was operating. To trace its origins, Kusanagi “dives into” the
other shell and their two personalities merge …
The plot of GHOST IN THE SHELL uses lyrical and
philosophical passages to configure a love story
between an electronic mind and a prosthetic body.
Hugo Gernsback defined the genre as “a charming romance intermingled with scientific fact and
prophetic vision”. The film also examines the consequences for human identity of a global data
network and the potential for new life forms within that “world wide web”. Critics in Japan called
the film an “expression of the Japanese search for
identity in a time of crisis”. In the US, it inspired
the MATRIX trilogy, although as a political thriller
with a cyberpunk attitude, it is more in tune with
BLADE RUNNER.
NA SREBRNYM GLOBIE
DER SILBERNE PLANET
ON THE SILVER GLOBE
Andrzej Żuławski
Volksrepublik Polen 1978/1989
CinemaxX 8, 13.02., 11:15
Zeughauskino, 17.02., 15:45
DCP, Farbe
166 Min., Polnisch
B: Andrzej Żuławski, nach der »Trylogia księżycowa«
(1903-11) von/based on the »Trylogia księżycowa«
by Jerzy Żuławski. K: Andrzej Jaroszewicz. Aus:
Tadeusz Kosarewicz, Jerzy Śnieżawski. Kos: Magdalena Tesławska, Krzysztof Tyszkiewicz. Mas: Jadwiga
Raińska, Anna Włodarczyk, Zygmunt Kaźmierski. S:
Krzysztof Osiecki. T: Michał Żarnecki. M: Andrzej
Korzyński. D: Andrzej Seweryn, Jerzy Trela, Grażyna
Dyląg, Waldemar Kownacki, Iwona Bielska, Jerzy
Grałek, Elżbieta Karkoszka, Krystyna Janda, Henryk
Bista. P: Zespół Filmowy Pryzmat/Zespół Filmowy
Kadr. Prod: Tadeusz Lampka.
DCP: Studio Filmowe Kadr, Warschau,
digital restaurierte Fassung 2016
After an emergency landing on a desert planet
with an atmosphere resembling Earth, the surviving astronauts establish a new, shamanistic tribe.
Video recordings of this raw, atavistic alternate
world end up being sent to Earth and the astronaut named Marek is sent across space to the Silver Planet, where he is welcomed as a saviour. In
a bloody crusade against the Sherns, the indigenous inhabitants, Marek becomes a military commander with a totalitarian streak … Based on a
series of books written by his greatuncle Jerzy
Żuławski, Polish director Andrzej Żuławski has
developed a comprehensive planetary mythology
in visionary images, orgiastic crowd scenes and
delirious monologues. After two years of shooting
(including on location in the High Tatra Mountains,
the Caucasus and the Gobi desert), the production was shut down by the government in 1977 because a newly appointed vice-minister of culture
felt it expressed criticism of the system. The props
and sets were destroyed. It was not until 1988 that
Żuławski was able to finish this fragmentary, yet
monumental theatrical version. The missing sequences have been replaced with contemporary
images from Poland and a voice-over commentary
by the director.
Nach der Notlandung auf einem wüsten, erdähnlichen
Planeten werden die überlebenden Astronauten zu
Stammvätern und -müttern einer schamanistischen
Stammeskultur. Videoaufzeichnungen aus dieser rohen,
atavistischen Gegenwelt gelangen auf die Erde. Sie veranlassen den Astronauten Marek zum Besuch des Silbernen Planeten, wo man ihn als »Erlöser« empfängt.
In einem blutigen Feldzug gegen das indigene Volk der
Scherne schwingt er sich zum Heerführer mit totalitären Zügen auf … In visionären Bildern, orgiastischen
Massenszenen und deliranten Monologen entwickelte
der polnische Regisseur Andrzej Żuławski nach einer
literarischen Vorlage seines Großonkels Jerzy Żuławski
eine umfassende planetarische Mythologie. Nach zweijährigen Dreharbeiten (unter anderem in der Hohen
Tatra, im Kaukasus und in der Wüste Gobi) wurden
weitere Filmaufnahmen 1977 wegen systemkritischer
Bezüge, die ein neu berufener Vize-Kulturminister ausmachte, staatlicherseits unterbunden, Requisiten und
Kulissen zerstört. Erst 1988 konnte Żuławski diese fragmentarische und dennoch monumentale Kinofassung
herstellen. In ihr ersetzen zeitgenössische Bilder aus
Polen und erläuternde Off-Kommentare des Regisseurs
die fehlenden Passagen.
31
O-BI, O-BA: KONIEC CYWILIZACJI
O-BI, O-BA: THE END OF CIVILIZATION
Piotr Szulkin
Volksrepublik Polen 1985
CinemaxX 8, 15.02., 17:00
Zeughauskino, 16.02., 21:30
35 mm, Farbe
89 Min., Polnisch
B: Piotr Szulkin. K: Witold Sobociński. Aus:
Andrzej Kowalczyk. Kos: Ewa Krauze, Małgorzata
Komorowska. Mas: Helena Matejska. S: Elżbieta
Kurkowska. T: Nikodem Wołk-Łaniewski. M: Jerzy
Satanowski. D: Jerzy Stuhr, Krystyna Janda, Mariusz
Dmochowski, Kalina Jędrusik, Marek Walczewski,
Jan Nowicki, Henryk Bista. P: Studio Filmowe
Perspektywa. Prod: Zygmunt Król.
Kopie: Filmoteka Narodowa, Warschau
Nach der atomaren Zerstörung der Erde haben sich
rund 2000 Menschen in den »Dom« retten können, einen
riesigen, in den Bergen gelegenen Kuppelbau. 850 von
ihnen sind noch am Leben. Sie eint die Hoffnung auf
die »Arche«, ein Raumschiff, das irgendwann kommen
und sie abholen soll. Der Staatsdiener Soft aber weiß,
dass diese Hoffnung trügt, weil die Arche bloß eine
Erfindung der Machthaber ist. Zugleich droht der Dom
zu zerfallen. Softs Versuch, einen Ingenieur zur Reparatur zu bewegen, schlägt fehl. Da erfährt er von einem
Hangar, in dem ein Flugzeug stehen soll. Gemeinsam
mit seiner Geliebten, der Prostituierten Gea, plant Soft
die Flucht aus dem Dom … Ein Endzeitdrama, das eindringliche Bilder für eine postnukleare Gesellschaft
findet: Fast ununterbrochen in das kalte Blau der Neonröhren gehüllt, schleppen sich zerlumpte Gestalten
durch ein unterirdisches Labyrinth, dessen klaustrophobischen Druck die Handkamera fühlbar macht. Christliche Erlösungsmythen, auf die der Film verweist, haben hier jeden Sinn verloren. Statt seelisches Leid zu
lindern, wird die biblische Botschaft als Altpapier der
Nahrung beigegeben, kann aber selbst körperliches
Elend kaum mildern.
32
After nuclear war has devastated Earth, some
2,000 survivors escape to an underground bunker
under a massive dome in the mountains. About
850 of them are still alive and united in the hope
that a spaceship called the Ark will soon arrive
to rescue them. But the public servant Soft knows
that this hope is in vain, because the Ark is nothing more than an invention of those in power. Meanwhile, the dome is decaying and Soft’s attempts
to persuade an engineer to repair it fail. He then
hears of a hangar that allegedly contains an aircraft. Together with his girlfriend, a prostitute
named Gea, Soft plans an escape from the dome …
This apocalyptic drama draws haunting images
of a post-nuclear society. Shrouded almost continually in the cold blue of fluorescent lights, the
ragged figures drag themselves through an underground labyrinth, with the handheld camera
emphasising the claustrophobic oppressiveness.
The Christian myths of redemption that the film
references have lost all meaning in this society.
Instead of assuaging spiritual suffering, the Biblical message is used as scrap paper to add to the
food, but it can barely even attenuate the physical misery.
ON THE BEACH
DAS LETZTE UFER
Stanley Kramer
USA 1959
Zeughauskino, 13.02., 17:00
CinemaxX 8, 17.02., 19:00
35 mm, Schwarz-Weiß
134 Min., Englisch
B: John Paxton, nach dem Roman/based on the novel
»On the Beach« (1957) von/by Nevil Shute. K: Giuseppe
Rotunno. Spe: Lee Zavitz. PD: Rudolph Sternad.
Mas: John O’Gorman, Frank Prehoda. Kos: Joe King.
S: Frederic Knudtson. T: Hans Wetzel, Walter Elliott.
M: Ernest Gold. D: Gregory Peck, Ava Gardner, Fred
Astaire, Anthony Perkins, Donna Anderson, John Tate,
Lola Brooks. P: Lomitas Productions, Inc., für/for
United Artists Corp. Prod: Stanley Kramer.
Kopie: Park Circus, Glasgow
It is 1964. Nuclear war has unleashed fatal radioactivity upon the Earth. The cloud of fallout has not
yet reached Australia. The American nuclear submarine USS Sawfish docks down under and is
sent on a reconnaissance mission. Captain Dwight
Towers and his crew, joined by two Australians,
are tasked with exploring whether Australia might
be spared from contamination by weather conditions in the northern hemisphere, or whether predictions that the fallout will reach the continent
in five months are true. They are also tracking a
Morse signal coming from San Diego. Can it be
that, against all expectations, human life has survived in the US? … Stanley Kramer’s melodrama
of humanity’s last days conveys its message entirely without special effects or spectacular images
of world-wide catastrophe. Streets devoid of people and the Golden Gate Bridge empty of traffic
are enough to signal the end of the human race.
With a cast of popular Hollywood stars, ON THE
BEACH concentrates on human relationships and
desires when faced with a dwindling lifespan. But
in addition to love stories, the film is clearly critical of the escalating Cold War arms race. The US
navy refused to provide support for the film.
1964. Nach einem Atomkrieg ist die Erde radioaktiv verseucht, nur bis nach Australien ist die Giftwolke noch
nicht gelangt. Als hier das amerikanische Atom-U-Boot
623 »Sawfish« eintrifft, wird es umgehend auf eine neue
Erkundungsfahrt geschickt. Captain Dwight Towers
und seine Crew, zu der auch zwei Australier stoßen,
sollen in Erfahrung bringen, ob die Wolke das Land
aufgrund der Witterungsverhältnisse womöglich verschont oder, wie errechnet, in fünf Monaten dort eintrifft. Und sie sollen klären, was die wirren Morse-Signale aus San Diego zu bedeuten haben. Gibt es gegen
alle Erwartung etwa Überlebende in den USA? … Ganz
ohne Spezialeffekte und spektakuläre Katastrophenbilder kommt das Endzeit-Melodram von Stanley Kramer aus. Menschenleere Straßen und die Golden Gate
Bridge ohne Autoverkehr reichen hier als Chiffren für
das Menschheitsende aus. Mit einer ganzen Riege populärer Hollywood-Stars besetzt, konzentriert sich ON THE
BEACH auf die zwischenmenschlichen Bedürfnisse und
Sehnsüchte im Angesicht der verrinnenden Lebenszeit.
Neben Liebesszenen enthält der Film aber auch deutliche Kritik an der Rüstungsspirale des Kalten Krieges.
Die US-Marine verweigerte ihm jede Unterstützung.
33
PISMA MJORTWOWO TSCHELOWEKA
LETTERS FROM A DEAD MAN
BRIEFE EINES TOTEN MANNES
Konstantin Lopuschanski
UdSSR 1986
CinemaxX 8, 12.02., 14:00
Zeughauskino, 18.02., 16:30
35 mm, Farbe
87 Min., Russisch
B: Konstantin Lopuschanski, Wjatscheslaw Rybakow,
Boris Strugazki. K: Nikolai Pokopzew. Spe: E. Filaretow, E. I. Krinski. Aus: Jelena Amschinskaja, Viktor
Iwanow. S: T. Pulinoi. T: Leonid Gawrischenko. M:
Alexander Schurbin. D: Rolan Bykow, Jossif Ryklin,
Viktor Michailow, Alexander Sabinin, Swetlana Smirnowa, Wazlaw Dworshezki, Nora Grjakalowa. P:
Lenfilm. Prod: Raissa Proskurjakowa.
Kopie: British Film Institute, London
Die Apokalypse ist da. Nach einem versehentlich ausgelösten Atomschlag ist im anschließenden Weltkrieg
das Inferno ausgebrochen. Im Keller eines Museums
harren einige Überlebende ihrer Überstellung in den
»Zentralbunker«. Unter ihnen: der Kybernetiker und
Nobelpreisträger Dr. Larsen, der in Gesprächen mit
seiner sterbenden Frau und in Briefen an seinen verschollenen Sohn den zurückliegenden Feuersturm und
die Zukunft der zu einem Leben unter der Erde gezwungenen Menschheit reflektiert. Während seiner Exkursionen in eine nahe Kirche, in der traumatisierte Kinder
leben, und in ein Lazarett enthüllt sich die grausige
Realität einer verseuchten, nur noch aus Ruinen bestehenden Welt … In düsteren, gelb oder blau eingefärbten
Bildern entwarf der einstige Tarkowski-Assistent Lopuschanski die beklemmende Vision einer postnuklearen
Gesellschaft, in der eine öffentliche Ordnung nur noch
mit rigiden Zwangsmaßnahmen aufrechtzuerhalten ist.
Gespräche der Überlebenden thematisieren die Verantwortung der Wissenschaft für die menschliche Katastrophe und ethische Konsequenzen aus ihr. Nach Mitteilung des Regisseurs wurde die Nullkopie des Films
am Tag des Reaktorunfalls von Tschernobyl hergestellt.
34
The apocalypse has arrived. The accidental launch
of a missile triggers a nuclear world war. In the
basement of a museum, a handful of survivors
await transfer to the “main bunker”. Among them
is computer scientist and Nobel laureate Dr Larsen. In discussions with his dying wife and letters
to his missing son, he reflects on the atomic firestorm and on the future of a humanity forced to
live underground. In his excursions to a nearby
church, which shelters traumatised children, and
to a field hospital, the gruesome reality of a world
reduced to radioactive rubble is revealed … A former assistant to Andrei Tarkovsky, Lopushansky
uses cheerless images, tinted yellow or blue, to
evoke a nightmarish vision of post-nuclear society, in which public order can only be maintained
with rigid, compulsory rules. The survivors’ discussions examine the role science played in the
human catastrophe, and the ethical consequences
of that. According to the director, the answer print
of the film was struck on the same day as the
nuclear accident at Chernobyl.
ROPÁCI
ÖLFRESSER
OIL GOBBLERS
Jan Svěrák
ČSSR 1988
CinemaxX 8, 12.02., 19:00
Zeughauskino, 19.02., 14:30
35 mm, Farbe
22 Min., Tschechisch
B: Jan Svěrák. K: Ladislav Štěpán. Aus: Barbora
Šalamounová. S: Jan Sládek. T: Zbyněk Mikulík.
M: Vendula Kašpárková. D: Emil Nedbal, Lubomír
Beneš, Ivo Kašpar, Jan Rokyta, Jiří Němec. P: Krátký
film – Studio Jiřího Trnky/FAMU. Prod: Alena
Detáková.
Kopie: Národní filmový archiv, Prag
This mockumentary short is set in 1987 in the
brown coalfields of northern Bohemia, where the
first evidence of a new species comes to light when
four men find an unidentifiable footprint in the clay.
Because the scientific world showed no particular
interest in their discovery, the team sets out for
the region again in the summer of 1987 to prove
the existence of “Petroleus Mostensis” (the Latin
name of the “oil gobblers”). And the researchers
– a zoologist, a biochemist, the director and his
cameraman – are in luck. Amidst the toxic smoke
plumes and pools of poisonous effluent, they find
one. The creature is as voracious as it is shy, and
even rubber boots are not safe from its boundless appetite for polyethylene … In his thesis film
for Prague’s FAMU, director Jan Svěrák used the
“moonscape” of the Bohemian industrial region
to draw attention to environmental transgressions
with this satire of scientific research. By the time
the fantastical “oil gobbler”, a mixture of hare and
otter, actually appears on camera, the film has
already laid bare the dramatic environmental consequences of the indiscriminate industrial exploitation of natural resources in Czechoslovakia.
Nordböhmen 1985. Damals gab es einen ersten Hinweis auf die neue Spezies. In einer Tonschicht stießen
vier Männer auf einen unbekannten Fußabdruck. Weil
ihre Entdeckung die Wissenschaft nicht zu interessieren
scheint, macht sich das Team im Sommer 1987 abermals auf den Weg in das Braunkohlerevier, um die Existenz des »Petroleus Mostensis« (so die lateinische
Gattungsbezeichnung für den »Ölfresser«) selbst nachzuweisen. Und die Forscher – ein Zoologe, ein Biochemiker, der Regisseur und sein Kameramann – haben
Glück: Zwischen toxischen Rauchschwaden und giftigen
Abwassertümpeln zeigt sich ihnen das ebenso scheue
wie gefräßige Tier, das in seiner Gier nach Polyethylen
selbst Gummistiefel nicht verschont … Die »Mondlandschaft« des böhmischen Industriereviers nutzte Regisseur Jan Svěrák in seinem Abschlussfilm an der FAMU,
um in einer wissenschaftssatirischen »Mockumentary«
auf Umweltsünden hinzuweisen. Bis die fantastische
Kreatur des »Ölfressers«, eine Mischung aus Feldhase
und Fischotter, tatsächlich vor die Kamera tritt, hat der
Film längst die dramatischen ökologischen Folgen einer rücksichtslosen industriellen Ausbeutung der Natur
in der Tschechoslowakei bloßgelegt.
35
SECONDS
DER MANN, DER ZWEIMAL LEBTE
John Frankenheimer
USA 1966
CinemaxX 8, 11.02., 12:00
Zeughauskino, 14.02., 17:00
35 mm, Schwarz-Weiß
107 Min., Englisch
B: Lewis John Carlino, nach dem Roman/based on
the novel »Seconds« (1963) von/by David Ely. K:
James Wong Howe. AD: Ted Haworth. Mas: Jack
Petty, Mark Reedall. T: Joe Edmondson, John
Wilkinson. S: Ferris Webster, David Newhouse. M:
Jerry Goldsmith. D: Rock Hudson, Salome Jens, John
Randolph, Will Geer, Jeff Corey, Richard Anderson,
Murray Hamilton, Karl Swenson. P: Douglas & Lewis
Productions/Gibraltar Productions/Joel Productions,
für/for Paramount Pictures Corp. Prod:
Edward Lewis.
Ein ältlicher New Yorker Bankangestellter findet über
einen tot geglaubten Freund Kontakt zu einem Unternehmen, das ihm eine neue Identität anbietet – äußerlich verjüngt und unter neuem Namen. So wird Arthur
Hamilton zu Tony Wilson, einem gut aussehenden Kunstmaler in Malibu. Schon bald verliebt sich eine junge
Frau in ihn, doch Tony ist in seiner neuen Existenz nicht
glücklich. Als »Wiedergeborener« fühlt er sich mindestens so fremdbestimmt wie in seinem vorherigen Leben.
Sein Ausbruch aus dem goldenen Käfig hat dramatische
Konsequenzen … »Forever Young«? Der »American
Dream« gerät zum Albtraum in diesem dritten Teil einer »Paranoia-Trilogie« von John Frankenheimer nach
dem Ende der McCarthy-Ära. Mit Hilfe von kontrastreichen Weitwinkelaufnahmen und verzerrten Perspektiven beschwor sein Kameramann James Wong Howe
die kafkaeske Atmosphäre einer »Schönen neuen Welt«,
in der die individuelle Persönlichkeit nur noch ein willkürliches Konstrukt der plastischen Chirurgie zu sein
scheint. Für drei Schauspieler, die in Hollywood auf der
»Schwarzen Liste« standen, darunter Hauptdarsteller
John Randolph, war SECONDS tatsächlich eine »Wiedergeburt« und der Neustart in eine zweite Karriere.
36
A middle-aged banker in New York is contacted
by a friend he believed dead who introduces him
to a company that offers to provide him with a
new identity – a younger body and a new name. So
Arthur Hamilton becomes Tony Wilson, a handsome artist living in Malibu. A young woman soon
falls in love with him, but Tony is not happy with
his new existence. He feels his life as a “reborn” is
as much determined by outside forces as his previous life. His attempted escape from his golden
cage, however, has dramatic consequences … Is
it possible to remain forever young? The American
Dream becomes a nightmare in this, the third in
John Frankenheimer’s “paranoia trilogy” made
in the wake of the McCarthy era. Using high-contrast, wide-angle lenses and distorted perspective, cinematographer James Wong Howe conjures up the Kafkaesque atmosphere of a “brave
new world”, in which individual personality appears to be no more than an arbitrary construct
of plastic surgery. For three actors who were on
the Hollywood blacklist, including the lead John
Randolph, SECONDS was indeed a “rebirth” and
the start of a new career.
SOYLENT GREEN
… JAHR 2022 … DIE ÜBERLEBEN WOLLEN
Richard Fleischer
USA 1973
CinemaxX 8, 15.02., 14:30
Zeughauskino, 18.02., 14:00
35 mm, Farbe
97 Min., Englisch
B: Stanley R. Greenberg, nach dem Roman/based on
the novel »Make Room! Make Room!« (1966) von/by
Harry Harrison. K: Richard H. Kline. Spe: Robert
R. Hoag, Matthew Yuricich, A. J. Lohman. PD: Edward
C. Carfagno. Kos: Pat Barto. Mas: Bud Westmore.
S: Samuel E. Beetley. T: Charles M. Wilborn, Harry
W. Tetrick. M: Fred Myrow. D: Charlton Heston, Leigh
Taylor-Young, Chuck Connors, Joseph Cotten, Brock
Peters, Paula Kelly, Edward G. Robinson. P: Walter
Seltzer Productions, Inc., für/for Metro-Goldwyn-Mayer,
Inc. Prod: Walter Seltzer, Russell Thacher.
Kopie: Potential Films, Fitzroy, Australien
In 2022 New York, detective Thorn is investigating
the murder of a businessman with ties to the food
corporation Soylent. The company’s newest product “Soylent Green”, allegedly made from plankton, is highly sought after by the city’s 40 million
inhabitants. Thorn’s investigation takes him into
the insular world of the rich and the ghettos of the
poor. Pursued by assassins, and with his superiors trying to impede his inquiries, the detective
uncovers a fatal connection between funeral rites
and foodstuff production … With its references
to the greenhouse effect, 1973’s Soylent Green
showed the first “ecological dystopia”, tackling the
controversial theses of the Club of Rome (“The
Limits to Growth”, 1972); its predictions of overpopulation and graphic portrayal of the battle for
resources was in keeping with popular scientific
opinion (Paul R. Ehrlich, “The Population Bomb”,
1968). It was also released in the year of the “oil
crisis”, making its depiction of a society that had
become largely immobile highly topical. In the
film, only cinema remains “untouched”, with moving pictures perpetuating memories of an intact
natural world – albeit with fatal consequences for
the viewer.
New York 2022. Polizei-Detective Thorn ermittelt im
Fall eines ermordeten Geschäftsmanns, der Kontakte
zum Lebensmittelkonzern Soylent hatte. Dessen neues,
angeblich aus Plankton gewonnenes Produkt »Soylent
Grün« ist bei den 40 Millionen Einwohnern der Stadt
hochbegehrt. Thorns Nachforschungen führen ihn in
die abgeschottete Welt der Reichen und in die Elendsquartiere der Armen. Von Attentätern verfolgt und
Vorgesetzten behindert, kommt er einem fatalen Zusammenhang zwischen Bestattungsriten und der Nahrungsproduktion auf die Spur … Mit seinem Verweis auf
den Treibhauseffekt war SOYLENT GREEN 1973 die erste
»Öko-Dystopie«, die die brisanten Thesen des Club
of Rome (»Die Grenzen des Wachstums«, 1972) anschaulich machte, wobei die Prophezeiung einer »Überbevölkerung« und drastische Zeichnung von Verteilungskämpfen populärwissenschaftlichen Ansichten
entsprach (Paul R. Ehrlich: »Die Bevölkerungsbombe«,
1968). Auch die Darstellung einer weitgehend immobil
gewordenen Gesellschaft war im Jahr der »Ölkrise«
brandaktuell. »Heil« ist im Film letztlich nur noch das
Kino, das in seinen Bildern die Erinnerung an eine intakte Natur bewahrt – für ihren Betrachter allerdings
mit tödlichen Konsequenzen.
37
STRANGE DAYS
STRANGE DAYS
Kathryn Bigelow
USA 1995
CinemaxX 8, 12.02., 16:00
Zeughauskino, 17.02., 21:30
35 mm, Farbe
145 Min., Englisch
B: James Cameron, Jay Cocks, nach einer Idee von/
based on a story by James Cameron. K: Matthew F.
Leonetti. Spe: James S. Trois. PD: Lilly Kilvert.
Kos: Ellen Mirojnick. Mas: Michael Germain. S:
Howard Smith. T: Gary Rydstrom. M: Graeme
Revell. D: Ralph Fiennes, Angela Bassett, Juliette
Lewis, Tom Sizemore, Michael Wincott, Vincent
D’Onofrio. P: Lightstorm Entertainment, für/for
Twentieth Century Fox-Film Corp. Prod: James
Cameron, Steven-Charles Jaffe.
Kopie: Twentieth Century Fox Film Corporation,
Los Angeles
Zwei Tage vor Beginn des Jahrs 2000. In Los Angeles
ähneln die Straßen einem Kriegsgebiet. Hier handelt
der Ex-Polizist Lenny Nero mit illegalen, zumeist pornografischen Clips, die unmittelbar Erlebtes speichern
und beim Abspiel simulieren können. Lenny selbst
frischt auf diese Weise intime Momente mit seiner ExGeliebten Faith auf. Die Rocksängerin ist inzwischen mit
einem Musikproduzenten liiert. Als dessen umstrittenster Künstler, ein provokanter schwarzer Rapper,
erschossen aufgefunden wird, gerät Lenny in den Besitz
eines Clips, der die brutale Ermordung einer befreundeten Prostituierten zeigt. Wie sich herausstellt, hängen
die Verbrechen miteinander zusammen … Virtuelle
Realität und aktuelles Zeitgeschehen verbanden sich
hier auf der Kinoleinwand. Zukunftsprognosen zur technischen Entwicklung des Mediums Film trug der virtuos inszenierte, mit modernster Cyberpunk-Ästhetik
durchsetzte »Tech-Noir-Thriller« ebenso Rechnung wie
der sozialen Wirklichkeit in den USA. Das Schicksal
des Rappers Jeriko One besitzt deutliche Parallelen
zu den Misshandlungen des Afroamerikaners Rodney
King durch kalifornische Polizisten, wie sie 1991 von
einem Amateurfilmer dokumentiert worden waren.
38
Set two days before the turn of the year 2000, the
L. A. streets here resemble a war zone. Ex-cop
Lenny Nero is a black marketeer of illegal, mostly
pornographic discs recorded directly from the
user’s mind that then provide playback of a simulated first-person experience. Lenny uses the
discs to re-live intimate moments with his ex-girlfriend Faith, a rock singer who is now dating a
music producer. One of the producer’s artists, a
controversial black rapper, is found shot to death,
while Lenny acquires a disc that shows the brutal
murder of a prostitute friend. It turns out the two
crimes are related … The film combines virtual
reality and current events. This virtuoso production, infused throughout with a modern cyberpunk
aesthetic, is as much a showcase for the “tech noir
thriller” as a look at the realities in US society. The
fate of rapper Jeriko One has distinct parallels
to the mistreatment of Rodney King, the AfricanAmerican who was beaten by California police
in 1991, while a witness documented the events
on video.
TEST PILOTA PIRXA
DER TEST DES PILOTEN PIRX
PILOT PIRXʼS INQUEST
Marek Piestrak
Volksrepublik Polen/UdSSR 1979
Zeughauskino, 11.02., 12:00
CinemaxX 8, 13.02., 16:45
35 mm, Farbe
99 Min., Polnisch
B: Marek Piestrak, nach der Erzählung/based on the
short story »Rozprawa« aus der Sammlung/from the
collection »Opowieści o pilocie Pirxie« (1968) von/by
Stanisław Lem. K: Janusz Pawłowski. Spe: Aleksander Pastuchow, Andrzej Skoczylas. Aus: Jerzy
Śnieżawski, Wiktor Żyłko. Kos: Alicja Wasilewska.
Mas: Maria Maziarz, Aita Levoll. S: Roman Kolski.
T: Aleksander Gołębiowski. M: Arvo Pärt, Eugeniusz
Rudnik. D: Sergiej Desnitski, Bolesław Abart, Władimir
Iwaszow, Aleksandr Kajdanowski, Zbigniew Lesień,
Ferdynand Matysik, Igor Przegrodzki, Tonu Saar.
P: PRF Zespoły Filmowe/Tallinnfilm –wytwórnia
filmowa. Prod: Edward Kłosowicz, Karl Levoll.
Kopie: Filmoteka Narodowa, Warschau
Commander Pirx is charged with a test flight
around Saturn to test new automatic probes for
passing through the Cassini Division. Behind the
ostensible goal, however, there is another, more
sensitive mission. Only some of the five-person
crew are human; the others are robots. The true
goal is to evaluate whether the androids might
soon be capable of replacing their human colleagues on spaceflights. Pirx only realises how
volatile the situation is when he narrowly escapes
an attempt on his life. During manoeuvres around
Saturn, one of the robots causes a near disaster,
but after returning to Earth, it is Pirx who faces a
legal inquiry … With unofficial product placement
for Pan Am, Lee and McDonald’s, this Polish-Soviet film adaptation of Stanisław Lem is clearly
meant to be set in the Western hemisphere – because only in a capitalist society would the use
of humanoid machines to replace human labour
be a threatening scenario. Pirx, the cosmonaut
in a denim suit, cannot, however, hide his true
nature as a skilled dialectician. At the end of the
film, the message that stands is that it is precisely
human weaknesses that make the race superior
to robots.
Kommandant Pirx erhält den Auftrag, auf einem Testflug Raumsonden in der Cassinischen Teilung des
Planeten Saturn auszusetzen. Hinter dieser Aufgabe
verbirgt sich eine heikle Mission: Die fünfköpfige Besatzung besteht nur zum Teil aus Menschen, zu ihr
gehören auch Roboter. Das wahre Ziel des Testflugs
ist es, zu erforschen, ob die Androiden ihre menschlichen Kollegen womöglich schon bald ersetzen können.
Wie brisant die Aufgabe ist, merkt Pirx erst, als er beinahe das Opfer eines Mordanschlages wird. Beim Manöver am Saturn verursacht einer der Roboter fast eine Katastrophe. Doch nach der Rückkehr zur Erde ist es Pirx,
der sich einem Strafverfahren stellen muss … Reklame
für Pan Am, Lee und McDonald’s: Unübersehbar ist
die polnisch-sowjetische Stanisław-Lem-Adaption in
der westlichen Hemisphäre angesiedelt – denn nur im
Kapitalismus trägt der Einsatz humanoider Maschinen
zur Freisetzung menschlicher Arbeitskraft ja bedrohliche Züge. Pirx, der Kosmonaut im Jeans-Anzug, kann
seine wahre Natur als geschulter Dialektiker allerdings
nicht verbergen. Am Ende des Films steht seine humanistische Botschaft, dass gerade die Schwäche des
Menschen der Stärke der Roboter überlegen ist.
39
THX 1138
THX 1138
George Lucas
USA 1971
CinemaxX 8, 11.02., 14:30
Zeughauskino, 19.02., 12:30
35 mm, Farbe
88 Min., Englisch
B: George Lucas, Walter Murch, nach einer Idee von/
based on a story by George Lucas. K: David Myers,
Albert Kihn. Spe: Hal Barwood. AD: Michael Haller.
Kos: Donald Longhurst. S: George Lucas. T: Walter
Murch. M: Lalo Schifrin. D: Robert Duvall, Donald
Pleasence, Don Pedro Colley, Maggie McOmie, Ian Wolfe,
Marshall Efron, Sid Haig, John Pearce. P: American
Zoetrope Productions, für/for Warner Bros., Inc.
Prod: Lawrence Sturhahn, Francis Ford Coppola.
Kopie: Slovenska kinoteka, Ljubljana
In einer unterirdischen Stadt der Zukunft stehen die
Menschen unter ständigem Medikamenteneinfluss und
totaler Kontrolle. Als der Arbeiter THX 1138 die Drogeneinnahme verweigert, sich in seine »Mitbewohnerin«
verliebt, sie schwängert und mit ihr Pläne für ein Leben
außerhalb der Zwangseinrichtung schmiedet, werden
die beiden gewaltsam getrennt. Zwar kann THX mit
zwei anderen Häftlingen aus einem mauernlosen Gefängnis entkommen, doch lassen die Behörden die drei
Männer auf ihrer Flucht durch das urbane Labyrinth
nicht aus den (elektronischen) Augen … »Kauf ein – und
sei glücklich!« In seinem auch ästhetisch avancierten
Spielfilmdebüt stellte der spätere STAR WARS-Schöpfer
George Lucas den »American Way of Life« radikal in
Frage. Seine Vision eines technokratischen, ganz auf
Rentabilität ausgerichteten Überwachungsstaats fasste
er in entsprechend »technologische« Bilder. Deren verstörende Wirkung wird zusätzlich gesteigert durch das
kongeniale »Theater of Noise« des Sounddesigners
Walter Murch, der den gesamten Film mit futuristischen
Klang-Montagen aus Durchsagen, Funkverkehr und
Industriegeräuschen unterlegte. Ein Geniestück innerhalb des Genres!
40
In an underground city in the future, the inhabitants are forced to take medication, which keeps
them under total control. When worker THX 1138
refuses to take his drugs and falls in love with his
assigned roommate, they make plans for a life
outside the facility before being forcibly separated. THX manages to escape the loosely controlled
prison with two other inmates, but even on the
run, the three men are never out of the (electronic)
sight of the authorities … “Buy – and be happy!”
With his aesthetically progressive directing debut,
George Lucas, who would go on to create the STAR
WARS franchise, radically challenged the American
Way of Life. He clothed his vision of a technocratic
Big Brother state geared entirely towards productivity in correspondingly “technological” imagery.
The disturbing visuals were reinforced by the brilliant “theatre of noise” created by sound designer
Walter Murch, who underlaid the entire film with
a futuristic sound montage of announcements,
radio chatter and industrial sounds. A brilliant
contribution to the genre.
LE TUNNEL
Kurt Bernhardt
Frankreich/Deutschland 1933
CinemaxX 8, 14.02., 14:30
Zeughauskino, 15.02., 17:00
35 mm, Schwarz-Weiß
76 Min., Französisch
B: Kurt Bernhardt, Reinhart Steinbicker, nach dem
Roman/based on the novel »Der Tunnel« (1913) von/by
Bernhard Kellermann. Dia: Alexandre Arnoux. K:
Carl Hoffmann. Bau: Karl Vollbrecht, Heinz Fenchel.
Mas: Heinrich Beckmann, Max Rauffer. S: Rudi Fehr.
M: Walter Gronostay. D: Jean Gabin, Madeleine Renaud,
Edmund Van Daële, Gustaf Gründgens, André Nox,
Raymonde Allain, Robert Le Vigan, André Bertic.
P: Vandor-Film/Bavaria Film AG.
Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv, Berlin
Philanthropic engineer Mac Allan is planning to
build an undersea tunnel connecting the US and
Europe. At a meeting of wealthy investors in a New
York hotel, his idea receives unanimous support.
However, speculator Mr Woolf has his own interests at heart and, as the president of the tunnel
syndicate, he embezzles large sums of money.
Three years later, a leak that lets in water leads
to unrest among the tunnel-building crew. Mac
Allan fails to realise that Woolf has hired agents
provocateurs in an effort to halt construction. In
trying to cover up his financial crimes, the syndicate boss does not even stop at a bomb attack …
The film was shot at Bavaria Studios near Munich
in both a German and a French version. Establishing shots of New York’s skyscrapers lent legitimacy to the technical optimism that tunnelling
under the Atlantic might be possible in the nottoo-distant future; the equipment could be considered modern. The film’s forward-looking thrust
was also reinforced by the appearance of Mac
Allan’s adversary, who blocked progress dressed
in costumes that were strikingly “yesterday” – top
hat, spats, tailcoat and white tie.
Der philanthropische Ingenieur Mac Allan plant den
Bau eines Tunnels zwischen den USA und Europa. Bei
einem Treffen kapitalstarker Investoren in einem New
Yorker Hotel findet er volle Unterstützung. Der Spekulant Woolf verfolgt allerdings ausschließlich Eigeninteressen: Als Präsident des Tunnel-Syndikats unterschlägt
er hohe Summen. Nach einem Wassereinbruch, drei
Jahre später, kommt es zu Unruhen unter den Tunnelarbeitern. Mac Allan ahnt nicht, dass Woolf Provokateure engagiert hat, um den Abbruch des Tunnelbaus
herbeizuführen. Um seine Unterschlagungen zu verschleiern, schreckt Woolf auch vor einem Sprengstoffanschlag nicht zurück … Der in den Bavaria-Ateliers
bei München gedrehte Film entstand in einer deutschen
und einer französischen Sprachversion. Establishing
Shots von New Yorker Wolkenkratzern legitimierten
seinen technischen Optimismus hinsichtlich einer Untertunnelung des Atlantiks schon in der nahen Zukunft.
So konnte die eingesetzte Technik durchaus der Gegenwart entsprechen. Zukunftspotenzial gewann sie
außerdem durch Mac Allans Kontrahenten, der sich in
auffällig »gestriger« Kleidung – Zylinder, Gamaschen,
Cutaway und Frackkragen – dem Fortschritt in den
Weg stellt.
41
UCHŪJIN TŌKYŌ NI ARAWARU
Die Außerirdischen erscheinen in Tokio
Kōji Shima
Japan 1956
CinemaxX 8, 14.02., 16:30
Zeughauskino, 15.02., 21:30
35 mm, Farbe
87 Min., Japanisch
B: Hideo Oguni, nach einem Roman von/based on
a novel by Gentarō Nakajima. K: Kimio Watanabe.
Spe: Tōru Matoba, Yonesaburō Tsukiji, Sutekazu Tanaka.
Aus: Shigeo Mano. M: Seitarō Ōmori. D: Keizō Kawasaki, Toyomi Karita, Bin Yagisawa, Shōzō Nanbu, Bontarō
Miake, Mieko Nagai, Kiyoko Hirai, Isao Yamagata. P:
Daiei Studios. Prod: Masaichi Nagata.
Kopie: A collection of National Film Center,
The National Museum of Modern Art, Tokyo
Japanische Wissenschaftler sind beunruhigt, als sie über
Tokio unbekannte Flugobjekte wahrnehmen. Dabei wollen die Außerirdischen die Bewohner der Erde vor der
verheerenden Kollision mit einem anderen Planeten
warnen. Weil sie aufgrund ihres abnormen Äußeren
jedoch als Monster wahrgenommen werden, misslingt
die Kontaktaufnahme. Erst als eines der »Aliens« die
Gestalt eines berühmten japanischen Showstars annimmt, findet es Gehör bei den Wissenschaftlern. Doch
anscheinend zu spät: Selbst Atomraketen können den
Planeten nicht von seinem Kurs abbringen … Außerirdische in Seesterngestalt! Für diese exaltierte Formgebung des Fremden war der in seiner Jugend von den
französischen Surrealisten beeinflusste AvantgardeKünstler Tarō Okamoto (1911–1996) verantwortlich. Er
war beim ersten farbigen »tokusatsu-eiga« (Spezialeffekt-Film) auch für das Farbdesign zuständig. Noch
bemerkenswerter als die rote Strahlkraft des sich nähernden Planeten und die Verwüstungen, die sie mit
sich bringt, sind allerdings das positive Bild, das der
Film von den Außerirdischen zeichnet, und sein Vertrauen in die heilbringenden Kräfte von Atombomben
– ein Jahrzehnt nach den Abwürfen über Hiroshima
und Nagasaki.
42
Japanese scientists are alarmed when unidentified flying objects appear over Tokyo. The extraterrestrials have actually travelled across space
to warn Earth’s inhabitants about the threat of
a devastating collision with another planet. But
because the aliens look like giant monsters to
the Earthlings, panic ensues and first contact
fails. It is not until one of them assumes the shape
of a popular Japanese pop star that the scientists listen. Apparently, however, it is now too late.
Even atomic weapons cannot change the planet’s
course … Extraterrestrials as giant starfish! The
man responsible for endowing the aliens with
this eccentric form was avant-garde artist Tarō
Okamoto (1911–1996), who had been influenced
in his youth by the French Surrealists. He was
also responsible for the colour palette of this
first “tokusatsu-eiga” (special-effects film) in
colour. Even more notable than the intense red
force of the approaching planet and the havoc it
wreaks, however, was the film’s positive characterisation of the extraterrestrials, and its confidence
in the redemptive power of atom bombs – just
a decade after they were dropped on Hiroshima
and Nagasaki.
THE WAR OF THE WORLDS
KAMPF DER WELTEN
Byron Haskin
USA 1953
CinemaxX 8, 18.02., 19:30
Zeughauskino, 19.02., 21:45
DCP, Farbe
85 Min., Englisch
B: Barré Lyndon (= Alfred Edgar), nach dem Roman/
based on the novel »The War of the Worlds« (1898)
von/by H. G. Wells. K: George Barnes. Spe: Gordon
Jennings, Wallace Kelley, Paul Lerpae, Ivyl Burks, Jan
Domela, Irmin Roberts. AD: Hal Pereira, Albert Nozaki.
Kos: Edith Head. Mas: Wally Westmore. S: Everett
Douglas. T: Loren L. Ryder. M: Leith Stevens. D:
Gene Barry, Ann Robinson, Les Tremayne, Bob Cornthwaite, Sandro Giglio, Lewis Martin, Houseley Stevenson
Jr. P: Paramount Pictures Corp. Prod: George Pal.
DCP: Park Circus, Glasgow
When a fiery object hits the hills near a small California town, the residents first think it is a meteor.
But scientist Clayton Forrester and the events that
follow soon prove that the truth is much worse.
In fact, the UFO was carrying Martians, who soon
land their spaceships on all the Earth’s continents.
Their goal is to destroy humankind and take over
the planet. Their metal attack machines emit deadly rays that reduce entire cities to rubble … This
Technicolor film version of H. G. Wells’ novel, made
in the middle of the Cold War, is a compelling expression of the fear of a nuclear apocalypse. The
characterisation of the Martians as aggressive
invaders dictated how extraterrestrial “strangers”
were depicted in US films for decades. Equally
impressive were the planetary paintings by “space
artist” Chesley Bonestell (1888 – 1986) and the
Oscar-winning special effects mounted under the
supervision of Gordon Jennings (1896 – 1953),
which had a marked influence on blockbusters
from CLOSE ENCOUNTERS OF THE THIRD KIND (1977)
to Roland Emmerich’s INDEPENDENCE DAY (1996).
Als in der Nähe einer kalifornischen Kleinstadt ein glühender Himmelskörper niedergeht, glaubt die Bevölkerung zunächst an einen Meteor. Doch der Physiker
Clayton Forrester und die weitere Entwicklung belehren
sie rasch eines Schlechteren. Tatsächlich befinden sich
Wesen vom Mars in den Ufos, die nun in schneller Folge auf allen Kontinenten landen. Ihr Ziel: die Vernichtung der Menschheit und die Übernahme der Erde. Mit
ihren metallenen Kampfmaschinen, die tödliche Strahlen aussenden, legen sie ganze Städte in Schutt und
Asche … Die Technicolor-Verfilmung des Romans von
H. G. Wells brachte mitten im Kalten Krieg die Ängste
vor einer atomaren Apokalypse auf bestechende Weise
zum Ausdruck. Die Charakterisierung der Marsianer
als aggressive Invasoren bestimmte die Darstellung
der außerirdischen »Fremden« im US-Kino für Jahrzehnte. Ebenso prägend waren die Planeten-Entwürfe
des »astronomischen« Malers Chesley Bonestell (1888–
1986) und die Oscar-prämierten Spezialeffekte des
Films unter Leitung von Gordon Jennings (1896–1953),
die in Blockbustern von CLOSE ENCOUNTERS OF THE THIRD
KIND (1977) bis zu Roland Emmerichs INDEPENDENCE DAY
(1996) deutliche Spuren hinterließen.
43
WELT AM DRAHT
WORLD ON A WIRE
Rainer Werner Fassbinder
Bundesrepublik Deutschland 1973
CinemaxX 8, 10.02., 16:30
CinemaxX 8, 17.02., 14:30
DCP, Farbe
214 Min., Deutsch
B: Fritz Müller-Scherz, Rainer Werner Fassbinder,
nach dem Roman/based on the novel »Simulacron-3«
(1964) von/by Daniel F. Galouye. K: Michael Ballhaus.
Bau: Kurt Raab. Aus: Horst Giese, Walter Koch. K:
Gabriele Pillon. Mas: Rosemarie Schönartz, Norbert
Gerwin. S: Marie-Anne Gerhardt. T: Ernst Thomas.
M: Gottfried Hüngsberg. D: Klaus Löwitsch, Barbara
Valentin, Mascha Rabben, Karl Heinz Vosgerau, Wolfgang Schenck, Günter Lamprecht, Ulli Lommel,
Adrian Hoven. P: Westdeutscher Rundfunk.
DCP: Rainer Werner Fassbinder Foundation, Berlin,
digital restaurierte Fassung 2010
BERLINALE CLASSICS
Der Tod des Direktors am Institut für Kybernetik und
Zukunftsforschung (IKZ) löst bei seinem Nachfolger
Stiller viele Fragen aus: Was wollte ihm der SecurityMann Lause sagen, ehe er spurlos von der Bildfläche
verschwand? Warum ist Stiller der Einzige, der sich
an Lause erinnert? Hat das alles mit dem IKZ-Projekt
»Simulacron 1« zu tun, in dem menschliches Leben
durch elektronische Schaltkreise simuliert wird? Warum
endet eine Straße plötzlich im Nichts? Ist Stillers Existenz etwa auch nur eine Simulation? … »Ich denke, also
bin ich«: Beunruhigender als später THE MATRIX stellte
WELT AM DRAHT schon 1973 diese philosophische Grundannahme infrage. Plausibel weckt der Film Zweifel an
jeglicher Identität, indem er Platons Höhlengleichnis
in eine nahe Zukunft transponierte, die allein an Tastentelefonen, einem Videofon und einigen futuristischen
Lichtskulpturen kenntlich wird. Elektronische Soundeffekte und Michael Ballhaus’ Kameraführung, die mit
schwindelerregenden Fahrten und vielen Spiegelbildern
die Orientierung erschwert, machen die Bedrohung,
die in Fassbinders genialem Fernseh-Zweiteiler von
IBM-Großrechnern ausgeht, bis in die Gegenwart auch
emotional nachvollziehbar.
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The death of the director of the Institute for Cybernetics and Future Science (IKZ) triggers a host of
questions for his successor Fred Stiller. Then the
institute’s security advisor Günther Lause suddenly disappears after revealing he had something
to tell Stiller. And why is Stiller the only one who
remembers Lause? Is it all connected to the IKZ
project “Simulacron 1”, which simulates human
life via electronic circuits? And why does a street
suddenly end in nothingness? Is it possible Stiller’s
existence is only a simulation? … “I think, therefore I am” – 1973’s WORLD ON A WIRE challenges
that fundamental philosophical tenet in an even
more unsettling manner than THE MATRIX later
would. The film plausibly casts doubt on identity
by transposing Plato’s “Allegory of the Cave” into
a near future that is identifiable solely by pushbutton telephones, a videophone and a few futuristic light sculptures. Fassbinder’s brilliant twopart television film is marked by electronic sound
effects and Michael Ballhaus’ camerawork – its
dizzying dolly shots and generous use of reflection
making orientation difficult. They make the threat
emanating from the IBM mainframes intellectually and emotionally comprehensible even today.
:
ANNIE HALL
DER STADTNEUROTIKER
Woody Allen
USA 1977
Haus der Berliner Festspiele, 12.02., 11:00
Kino International, 18.02., 12:00
DCP 4K, Farbe
93 Min., Englisch
B: Woody Allen, Marshall Brickman. DP: Gordon
Willis. AD: Mel Bourne. Kos: Ruth Morley. Mas:
Fern Buchner. S: Ralph Rosenblum. T: James
Sabat. D: Woody Allen, Diane Keaton, Tony Roberts,
Carol Kane, Paul Simon, Shelley Duvall, Janet Margolin,
Christopher Walken. P: United Artists Corp. Prod:
Charles H. Joffe.
DCP: Park Circus, Glasgow,
digital restaurierte Fassung 2017
Alvy Singer, New Yorker Komiker jüdischer Herkunft
und seit 15 Jahren Dauergast auf der Psychiatercouch,
lässt seine Beziehung mit der Sängerin Annie Hall Revue
passieren. Rückblenden offenbaren seine als traumatisch empfundene Kindheit – kein Wunder, dass aus dem
hochbegabten und frühreifen Kind nach einer Laufbahn
als besserer Pausenclown und zwei gescheiterten Ehen
ein Mann in der Midlife-Crisis geworden ist. In der »polymorph perversen« Annie Hall findet er einen charmantverkorksten Widerpart. Schade nur, dass die cineastischen, kulinarischen, literarischen, erotischen und
sozialen Bedürfnisse der beiden immer öfter divergieren … In locker gefügten Szenen voller Gags und Pointen
schuf Woody Allen mit seiner Partnerin Diane Keaton
ein vermeintliches Selbstporträt, in dem sich das gebildete Kinopublikum überall auf der Welt wiedererkennen
konnte. Mit seinen modernen Verfremdungseffekten
wie Split-Screen-Szenen, Einspielern aus TV-Shows
und Comic-Strips ist der Film auch formal ein Brillantfeuerwerk. Vier Oscars konnte ANNIE HALL ergattern.
Nur als Schauspieler ging Woody, der Unglücksrabe,
leer aus. – Weltpremiere der digital restaurierten Fassung, im Vorführformat 4K DCP.
46
Alvy Singer, a Jewish comedian and New Yorker,
has been on the psychiatrist’s couch for 15 years.
Here, he is busy analysing his relationship with
singer Annie Hall. In flashbacks, we get a glimpse
of the childhood he experienced as traumatic.
So it is no surprise that the highly-talented and
precocious child, after a mediocre career as a
stand-up and two failed marriages, is now in a
midlife crisis. He finds a charming, screwed-up
opponent in “polymorphously perverse” Annie
Hall. What a shame that their cinematic, culinary,
literary, erotic and social needs diverge more often
than not … In loosely-constructed scenes full of
gags and pithy one-liners, Woody Allen, with his
star Diane Keaton, created a putative self-portrait,
in which educated cinema audiences all over the
world could recognise themselves. The use of
modern estrangement effects, such as clips from
TV shows and comic strips, also made the movie
a tour de force of filmmaking. ANNIE HALL won
four of the five Oscars it was nominated for; only
Woody Allen himself failed to garner the Best Actor statuette. – World premiere of the digitally
restored 4K DCP version.
AVANTI POPOLO
Rafi Bukaee
Israel 1986
CinemaxX 8, 14.02., 19:00
Zeughauskino, 18.02., 12:00
DCP 2K, Farbe
83 Min., Arabisch/Hebräisch/Englisch
B: Rafi Bukaee. K: Yoav Kosh. Aus: Ariel Glazer.
Mas: Irit Elazar. S: Zohar M. Sela. T: Haim Avish.
M: Uri Ophir. D: Salim Dau, Suhel Haddad, Tuvia
Gelber, Danny Segev, Dani Roth, Barry Langford,
Michael Koresh, Yuval Cohen. P: T.T.G. Productions/
Kastel Communications Ltd. Prod: Rafi Bukaee,
Micha Shagrir.
DCP: Jerusalem Cinematheque – Israel Film Archive,
Jerusalem, digital restaurierte Fassung 2016
The Sinai Peninsula in June 1967 at the end of the
Six-Day War. Two Egyptian soldiers get rid of their
weapons and begin to make their way home. On
their odyssey through the desert, they meet Israeli
patrols, a dead UN peacekeeper with a considerable store of whiskey and a British tabloid reporter.
When the Israeli soldiers refuse to accept the
Egyptians as prisoners of war, the wanderers befriend the “enemy” and even provide support when
the Israelis’ route takes them into a minefield …
Much like the one the director Rafi Bukaee (1957 –
2003) was treading with this film. His black comedy
about the absurdity of war was the first Israeli film
in which Arab roles were played by Arab actors.
No less controversial was the scene in which one
of the Egyptians appeals for sympathy from the
Israelis by reciting Shylock’s famed lines from
Shakespeare’s “The Merchant of Venice”: “I am
a Jew [...] If you prick us, do we not bleed?” AVANTI
POPOLO has long since been regarded as one of
the most important and most popular films in
Israeli cinema history. – International premiere of
the digitally restored 2K DCP version.
Der Sinai im Juni 1967: Das Ende des Sechstagekriegs
ist abzusehen. Zwei ägyptische Soldaten entledigen sich
ihrer Waffen und machen sich auf den Weg Richtung
Heimat. Auf ihrer Odyssee durch die Wüste begegnen
sie israelischen Patrouillen, einem toten BlauhelmSoldaten mit beträchtlichem Whiskey-Vorrat und einem
britischen Sensationsreporter. Als israelische Soldaten
sich weigern, sie in Kriegsgefangenschaft zu nehmen,
verbrüdern sie sich mit den »Feinden« und stehen ihnen
sogar bei, als deren Weg in ein Minenfeld führt … In vermintes Gelände wagte sich auch Rafi Bukaee (1957–2003).
Seine schwarze Tragikomödie über die Absurdität des
Krieges war der erste israelische Film, in dem Araber
von arabischen Schauspielern dargestellt wurden. Für
Kontroversen sorgte auch die Tatsache, dass einer der
Ägypter an das Mitleid der Israelis appelliert, indem er
Shylocks Monolog aus Shakespeares »Der Kaufmann
von Venedig« rezitiert: »Ich bin ein Jude. Wenn ihr uns
stecht, bluten wir nicht?« Inzwischen wird AVANTI POPOLO
längst zu den bedeutendsten und populärsten Filmen
der israelischen Filmgeschichte gerechnet. – Internationale Premiere der digital restaurierten Fassung im
Vorführformat 2K DCP.
47
CANOA
HETZJAGD IN CANOA
Felipe Cazals
Mexiko 1976
CinemaxX 8, 11.02., 21:00
Zeughauskino, 18.02., 21:30
DCP 2K, Farbe
115 Min., Spanisch
B: Tomás Pérez Turrent. K: Álex Phillips Jr. Mas:
Felisa Ladrón de Guevara. S: Rafael Ceballos. T:
Sigfrido García. D: Enrique Lucero, Salvador Sánchez,
Ernesto Gómez Cruz, Roberto Sosa, Arturo Alegro,
Carlos Chávez, Jaime Garza, Gerardo Vigil. P: Conacite Uno/S.T.P.C. de la R.M. Prod: Roberto Lozoya.
DCP: Instituto Mexicano de Cinematografía (IMCINE),
Mexiko, digital restaurierte Fassung 2016
Mexiko 1968. In der Hauptstadt rebellieren die Studenten, auch an der Benemérita Universidad Autónoma in
Puebla rumort es. Als fünf junge Angestellte der Universität zu einer Bergtour aufbrechen, werden sie im
nahen San Miguel Canoa von einem Gewitter überrascht.
In der Kleinstadt hat ein fanatischer Priester das Sagen; schon lange predigt er gegen »kommunistische
Aufwiegler«. Als die jungen Männer bei einem seiner
Kritiker Schutz vor dem Unwetter finden, führen seine
Hetzreden zum Pogrom … Eine Chronik angekündigter
Tode: Fiktive Interviews in der Art eines Kulturfilms
stehen an ihrem Anfang, und tatsächlich bereiten sie auf
die Darstellung realer Ereignisse vor. Denn den Hassprediger von Canoa und die von ihm herbeigeführte religiöse Hysterie, die sich hier in einer Orgie der Gewalt
entlädt, hat es wirklich gegeben. Ihre minutiöse Rekonstruktion und hochdramatische Verdichtung machen
den gleichermaßen realistischen wie aufwühlenden
Thriller von Felipe Cazals zu einem Meisterwerk des
mexikanischen Kinos. Bei der Berlinale 1976 wurde
CANOA mit dem Silbernen Bären (Spezialpreis der Jury)
ausgezeichnet. – Weltpremiere der digital restaurierten
Fassung im Vorführformat 2K DCP.
48
It is 1968 in Mexico. Students in the capital are
rebelling; the unrest has also reached the Autonomous University of Puebla. Five young university
employees set out on a hiking expedition and are
forced to spend the night in nearby San Miguel
Canoa after getting caught in a storm. The town
is ruled over by a fanatical priest who has long
been preaching against “communist agitators”.
When the young men take shelter from the storm
with one of the padre’s critics, his diatribes incite
the townspeople to attack them … The film is a
chronicle of impending death. In pseudo-documentary style, it starts with fictitious interviews
that, in fact, prepare us for the depiction of real
events. The local priest and the religious hysteria
he fomented, which ends here in an orgy of violence, really existed. With its blow-by-blow reconstruction and highly dramatic intensity, this thriller
by Felipe Cazals is as realistic as it is disturbing;
a masterpiece of Mexican cinema. At the 1976
Berlinale, CANOA was awarded the Silver Bear
(Special Jury Prize). – World premiere of the digitally restored 2K DCP version.
MAURICE
MAURICE
James Ivory
Großbritannien 1987
CinemaxX 8, 13.02., 19:00
CinemaxX 8, 17.02., 11:30
DCP 4K, Farbe
140 Min., Englisch
B: James Ivory, Kit Hesketh-Harvey, nach dem Roman
von/based on the novel »Maurice« (1971) von/by E. M.
Forster. DP: Pierre Lhomme. PD: Brian Ackland-Snow.
AD: Peter James, Brian Savegar. Kos: Jenny Beavan,
John Bright. Mas: Mary Hillman. S: Katherine
Wenning. T: Mike Shoring. M: Richard Robbins.
D: James Wilby, Hugh Grant, Rupert Graves, Denholm
Elliott, Simon Callow, Billie Whitelaw, Barry Foster,
Ben Kingsley. P: Merchant Ivory Productions/Cinecom
Pictures/Film Four International. Prod: Ismail
Merchant.
DCP: Cohen Film Collection, Columbus, OH,
digital restaurierte Fassung 2016
At King’s College, Cambridge in 1909, fellow students Maurice Hall and Clive Durham feel more
for each other than mere friendship. But sexual
contact, never mind the “unspeakable vice of the
Greeks” as their Plato professor calls it, remains
taboo. For fear of being ostracised, like one of their
classmates, they keep their love secret. Later,
after Clive has made a marriage befitting his station, they maintain a purely platonic friendship.
When Maurice begins a relationship with the Durham’s gamekeeper, it seems as if he has found
happiness … Following their Oscar-winning turn
with A ROOM WITH A VIEW (1985), the team of James
Ivory and Ismail Merchant took on this second
film based on a book by E. M. Forster; although
the novel had been written in 1913/14, it could
not be published until after his death in 1970. In
melancholy tones, the film deals sensitively with
the grief of a forbidden love. The rigorously detailed production design precisely captures the
Edwardian zeitgeist, while at the same time, the
exquisite composition of the camerawork reveals
the narrow-mindedness of a society in which prudery and hypocrisy rule. – World premiere of the
digitally restored 4K DCP version.
Cambridge, King’s College, 1909. Die Kommilitonen
Maurice Hall und Clive Durham empfinden füreinander
mehr als nur Sympathie. Doch sexuelle Kontakte und
gar die »unaussprechliche Sünde der Griechen«, von
der sie im Platon-Seminar erfahren, bleiben ein Tabu.
Aus Furcht vor gesellschaftlicher Ächtung, wie sie einem Studienkollegen widerfährt, halten sie ihre Liebe
geheim. Später, nachdem Clive standesgemäß geheiratet hat, verbindet sie eine rein platonische Freundschaft. Als Maurice ein Verhältnis mit dem Wildhüter
der Durhams beginnt, scheint er sein Lebensglück zu
finden … Nach ihrem Oscar-gekrönten A ROOM WITH A VIEW
(1985) verfilmten James Ivory und sein Partner Ismail
Merchant ein weiteres Werk von E. M. Forster, das
– 1913/14 geschrieben – erst nach dessen Tod 1970
erscheinen konnte. Sensibel und in melancholischen
Tönen erzählt der Film von der Trauer um eine unmögliche Liebe. In der detailgenauen Ausstattung den Edwardianischen Zeitgeist präzise erfassend, offenbaren
die erlesenen Bildkompositionen zugleich die geistige
Enge einer Gesellschaft, in der Prüderie und Heuchelei
regieren. – Welterstaufführung der digital restaurierten
Fassung im Vorführformat 4K DCP.
49
NIGHT OF THE LIVING DEAD
DIE NACHT DER LEBENDEN TOTEN
George A. Romero
USA 1968
Kino International, 10.02., 21:30
Bundesplatz-Kino, 11.02., 23:45
CinemaxX 8, 19.02., 21:00
DCP 4K, Schwarz-Weiß
96 Min., Englisch
B: George A. Romero, John A. Russo. DP: George A.
Romero, Marshall Booth. Spe: Regis Survinski, Tony
Pantanello. Mas: Karl Hardman, Marilyn Eastman.
S: George A. Romero. T: Gary R. Streiner. D: Duane
Jones, Judith O’Dea, Karl Hardman, Marilyn Eastman,
Keith Wayne, Judith Ridley, Russell Streiner, Kyra
Schon. P: Image Ten. Prod: Russell Streiner,
Karl Hardman.
DCP: The Museum of Modern Art, New York,
digital restaurierte Fassung 2016
SCHWARZER KIES
BLACK GRAVEL
Helmut Käutner
Bundesrepublik Deutschland 1961
CinemaxX 8, 15.02., 19:00
CinemaxX 8, 16.02., 14:00
DCP 2K, Schwarz-Weiß
117 Min., Deutsch
am 15.02. mit Audiodeskription
B: Helmut Käutner, Walter Ulbrich. K: Heinz Pehlke.
Bau: Gabriel Pellon. Gar: Walter Schreckling, Elisabeth Daum. Mas: Friedrich Havenstein, Sabine Brodt.
S: Klaus Dudenhöfer. T: Heinz Garbowski. M: Bernhard Eichhorn. D: Helmut Wildt, Ingmar Zeisberg,
Hans Cossy, Wolfgang Büttner, Anita Höfer, Heinrich
Trimbur, Edeltraut Elsner, Peter Nestler, Ernst Jacobi.
P: Universum-Film AG (Ufa). Prod: Walter Ulbrich.
DCP: Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden,
digitale Fassung 2016
This film was restored by The Museum of Modern Art
and The Film Foundation with funding provided by The
George Lucas Family Foundation and the Celeste Bartos
Preservation Fund.
Bei einem Friedhofsbesuch werden die Geschwister
Barbra und Johnny von einem ungelenken Unbekannten attackiert. Johnny kommt zu Tode, Barbra flüchtet
sich in ein Farmhaus, wo sie prompt auf eine Leiche
stößt. Während sie vergeblich nach Hilfe telefoniert,
sammelt sich draußen eine ganze Horde dumpfer Aggressoren. Der Afroamerikaner Ben, der gleichfalls im
Haus Schutz sucht, berichtet von Attacken überall im
Land. Nachdem er Fenster und Türen vernagelt hat,
machen sich im Keller weitere Überlebende bemerkbar. Karen, ein junges Mädchen, wurde von einem der
»lebenden Toten« gebissen und ist nun krank … »Sie
kommen und holen dich, Barbra!« George A. Romeros
radikale Independent-Produktion erzählte 1968 drastisch von Krieg und Rassismus. Zugleich etablierte sie
den Zombie als unauslöschliche Denkfigur in Wissenschaft und Popkultur. Romeros Horror-Klassiker, der
1970 Aufnahme in die Sammlung des Museum of Modern
Art fand, kursiert in zahlreichen Versionen. Unter Verwendung des Originalnegativs wurde er nun in der ursprünglichen Schnittfassung restauriert. – Internationale Premiere der digital restaurierten Fassung, im
Vorführformat 4K DCP.
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While visiting a cemetery, Johnny and his sister
Barbra are attacked by a lumbering figure. Johnny is killed, while Barbra manages to escape to
a nearby farmhouse, where she promptly stumbles over a dead body. As she tries in vain to phone
for help, a horde of hulking attackers gathers outside. African-American Ben, who has also sought
safety in the house, reports that there have been
similar assaults all over the country. After nailing
the windows and doors shut, they discover additional survivors in the cellar. Young Karen has been
bitten by one of the “living dead” and is sick …
“They’re coming to get you, Barbra!” George A.
Romero’s radical independent film, made in 1968,
was a graphic tale of war and racism. It also established the zombie as an indelible icon in science and pop culture. Romero’s horror classic,
which the Museum of Modern Art added to its
collection in 1970, circulates in numerous versions.
The festival is screening a restoration undertaken
using the original negative. – International premiere of the digitally restored 4K DCP version.
The film is set in rural Germany in 1960, where
the construction of a US airbase triggers a thriving black market and prostitution. Robert Neidhardt, who provides gravel for runway paving to the
Americans, also uses his truck for illegal activities.
During a tour, he accidently runs over an American
soldier and the soldier’s girlfriend … This thriller
has been directed in a demonstratively (neo)realistic style, presenting a critical view of post-war
West German society. Helmut Käutner’s intent
was to depict the “danger of neo-Nazi and antiSemitic currents” and it opened at a time when
audiences had been sensitised by the Adolf Eichmann trial. The chairman of Germany’s Central
Council of Jews filed a criminal complaint of defamation. Käutner then edited out scenes containing Jewish references, as well as the “original
ending, in which Neidhardt lies next to the dead
body of his ex-lover Inge Gaines and buries himself in gravel. In the re-edited version, Inge lives
and stays with her husband, while Robert flees
to Luxembourg in a panic” (Jeanpaul Goergen,
2011). – World premiere of the digitally restored
original version in 2K DCP.
1960. Eine US-Militärflugbasis im Hunsrück verführt
zu Schwarzhandel und Prostitution. Auch Robert Neidhardt, der die Amerikaner mit Kies für den Bau einer
Startbahn beliefert, benutzt seinen Lastwagen für illegale Geschäfte. Auf einer Tour überfährt er versehentlich einen amerikanischen Soldaten und dessen Freundin ... Der betont (neo-)realistisch inszenierte Thriller
zeichnete ein kritisches Zeitbild der bundesdeutschen
Nachkriegsgesellschaft. Helmut Käutners Absicht, »die
Gefahr neo-nazistischer und antisemitischer Strömungen« aufzuzeigen, stieß auf eine durch den EichmannProzess sensibilisierte Öffentlichkeit. Der Vorsitzende
des Zentralrats der Juden in Deutschland erstattete Anzeige wegen Beleidigung des jüdischen Volkes. Szenen
mit jüdischem Bezug wurden daraufhin von Käutner
ebenso entfernt wie der »ursprüngliche Schluss, bei
dem Neidhardt sich neben die Leiche seiner toten ExGeliebten Inge Gaines legt und vom Kies begraben lässt.
In der bearbeiteten Fassung bleibt Inge am Leben und
bei ihrem Mann, während Robert panikartig nach Luxemburg flüchtet« (Jeanpaul Goergen, 2011). – Welterstaufführung der digitalen Premierenfassung im Vorführformat 2K DCP.
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TERMINATOR 2: JUDGMENT DAY 3D
TERMINATOR 2 – TAG DER ABRECHNUNG 3D
USA 1991/2017
James Cameron
Zoo Palast 1, 17.02., 21:30
Zoo Palast 2, 19.02., 21:30
DCP 2K 3D, Farbe
138 Min., Englisch
B: James Cameron, William Wisher. DP: Adam
Greenberg. Spe: Dennis Muren, Stan Winston. PD:
Joseph Nemec III. AD: Joseph P. Lucky. Kos: Marlene
Stewart. Mas: Jeff Dawn. S: Conrad Buff, Mark Goldblatt, Richard A. Harris. T: Lee Orloff. M: Brad Fiedel.
D: Arnold Schwarzenegger, Linda Hamilton, Robert
Patrick, Edward Furlong, Joe Morton, Earl Boen,
S. Epatha Merkerson, Danny Cooksey. P: Carolco
Pictures, Inc./Pacific Western/Lightstorm Entertainment, für/for Tristar Pictures. Prod:
James Cameron.
DCP: Studiocanal, Berlin,
digital restaurierte Fassung 2016
VERANSTALTUNGEN |
2029 ist die atomare Apokalypse Vergangenheit. Auf der
Erde kämpfen die Menschen gegen übermächtige Maschinen. Um den Rebellenanführer John Connor frühzeitig zu eliminieren, schicken die Maschinen den Androiden »Terminator« T-1000 zurück ins 20. Jahrhundert.
Sein Auftrag: Connor schon als Zehnjährigen zu töten.
Die Widerstandsbewegung wiederum entsendet zu dessen Schutz einen T-800. Gemeinsam mit John und dessen Mutter versucht der Android, die technologische Entwicklung, die das Supremat der Maschinen begründet,
zu stoppen, indem sie die Arbeiten des ursprünglichen
Software-Entwicklers zerstören. Auf der anschließenden Flucht vor dem T-1000 und der Polizei kommt es
zu einer beachtlichen Vielzahl weiterer destruktiver
Gewalthandlungen … »T2« war mit seinen MorphingEffekten nicht nur tricktechnisch avanciert. Mit seiner
ironischen Haltung zur Vermenschlichung eines Androiden, der Demonstration aktueller digitaler Applikationen und einem »hippen« Heavy-Metal-Soundtrack konnte der bis dahin teuerste Hollywood-Blockbuster neben
enormen Einspielsummen auch popkulturelles Kapital
akkumulieren. – Weltpremiere der digital restaurierten
Fassung im Vorführformat 2K DCP als 3D-Conversion
vom Originalnegativ, »supervised by James Cameron«.
52
It is 2029 and the nuclear holocaust is in the past.
On Earth, people are fighting the all-powerful machines. The machines send a T-1000 “Terminator”
android back to the 20th century to kill rebel leader
John Connor while he is still a child. The resistance
movement counters by sending an older model,
the T-800, back to protect the 10-year-old boy. With
John and his mother, the android attempts to halt
the technological advances that will lead to the
supremacy of the machines by destroying the research of the original software developer. As they
flee from the T-1000 and the police, the trio encounters a formidable number of destructive and
violent obstacles … “T2” and its morphing effect
broke new ground not just in terms of visual effects. Its ironic take on the humanisation of an
android, its demonstrative use of advanced digital
effects and a hip heavy-metal soundtrack brought
what was the most expensive Hollywood blockbuster ever at the time not only huge box office returns, but also gave it enormous pop culture “cred”.
– World premiere of the digitally restored 2K DCP
version in 3D, “supervised by James Cameron”.
EVENTS
:
Veranstaltungen |
Events
The Retrospective of the 67th Berlin International Film
Festival is dedicated to science-fiction films, one of the
most visual stunning and spectacular genres in the history of film. The movies portray imaginary worlds in
an imperfect future, the way science-fiction films have
conceived of them since the beginning. The section focuses on two themes - the society of the future and the
strange and alien. The accompanying English-language
catalogue will be published by Bertz + Fischer. Its authors – Sherryl Vint from the University of California,
Riverside, Aidan Power from University College in Cork
and Matthias Schwartz from the Zentrum für Literaturund Kulturforschung, Berlin (ZfL) – along with the Deutsche Kinemathek’s exhibition curator, Nils Warnecke,
will present an overview of the themes of this year’s Retrospective. They will discuss the thematic focal points
and the films selected for the programme. Moderation
by Connie Betz.
Veranstaltungsort | Venue
Deutsche Kinemathek
Museum für Film und Fernsehen
Filmhaus am Potsdamer Platz
4. Etage | Fourth Floor
Samstag | Saturday
11.02., 18:00
Montag | Monday
13.02., 18:00
RETROSPECTIVE
Future Imperfect. Science · Fiction · Film
MEDIATHEK FERNSEHEN
Deutschland in Serie – 45 Jahre nach ACHT
STUNDEN SIND KEIN TAG
In English | Admission free
Im Rahmen der Sektion Berlinale Special wird die restaurierte Fassung von Rainer Werner Fassbinders Fernsehserie ACHT STUNDEN SIND KEIN TAG gezeigt. Vom Westdeutschen Rundfunk produziert, wurde sie 1972/73
erstmals ausgestrahlt. Die formalen und inhaltlichen
Besonderheiten der fünfteiligen Fernsehserie erörtern
Juliane Lorenz, Rainer-Werner-Fassbinder-Foundation,
Martin Wiebel, ehemaliger Dramaturg und Redakteur
des WDR, und Saskia Walker, Mitherausgeberin der
Filmzeitschrift REVOLVER. Im direkten Anschluss sprechen die Macher aktueller Serien über die jüngsten Entwicklungen des Formats in Deutschland. Mit Philipp
Leinemann, Regisseur der ZDFneo-Serie TEMPEL, HansChristian Schmid, Regisseur von DAS VERSCHWINDEN, und
Jörg Winger, Produzent von DEUTSCHLAND 83. Moderiert
von Klaudia Wick, Leiterin Audiovisuelles Erbe Fernsehen der Deutschen Kinemathek. ACHT STUNDEN SIND
KEIN TAG ist ebenfalls in der „Mediathek Fernsehen“ der
Deutschen Kinemathek zu sehen.
In deutscher Sprache | Eintritt frei
For Steven Spielberg’s MINORITY REPORT (USA, 2002), production designer Alex McDowell designed the sets for
a futuristic world, where crime was prevented before
it happened. Even before the screenplay was finished,
McDowell developed a concept for a cohesive future
world – future reality, not science fiction –, in which preventative law enforcement influenced things as diverse
as architecture, urban planning and social life. That interdisciplinary design became more than just a visual
backdrop for the story. It had a significant influence on
the screenplay itself. The film marked a radical turn
in Alex McDowell’s work as a production designer and
gave birth to the “world building” concept as a design
and narrative process, which he will elucidate using
MINORITY REPORT as an example. McDowell’s impressive
filmography includes productions such as THE LAWNMOWER MAN, THE CROW, FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS, FIGHT
CLUB and CHARLIE AND THE CHOCOLATE FACTORY. In hiatus
from his teaching and research work as a professor of
practice at USC School of Cinematic Arts, he is currently
designing STAR WARS: EPISODE IX.
Sonntag | Sunday
12.02., 18:00
RETROSPECTIVE
Alex McDowell – Building the World
of MINORITY REPORT
Mittwoch | Wednesday
15.02., 18:00
RETROSPEKTIVE
Weltall – Erde – Mensch. Die DEFA und
ihre Science-Fiction-Filme
Obwohl das Genre des Science-Fiction-Films zuallererst Assoziationen zum angloamerikanischen Kulturraum hervorruft, verstärkt sich ausgehend vom „Space
Race“ zwischen der USA und der UdSSR ab den 1960er
Jahren auch in Osteuropa die filmische Auseinandersetzung mit den unendlichen Weiten des Weltalls: Ostdeutsche Produktionen wie SIGNALE – EIN WELTRAUMABENTEUER (1970) und IM STAUB DER STERNE (1976) von Gottfried
Kolditz oder der Eröffnungsfilm der Retrospektive, EOLOMEA (1972) von Herrmann Zschoche, zeigen ihre eigene
Version einer Welt von morgen. Über die Besonderheiten des Science-Fiction-Films bei der DEFA sowie
die dort gegebenen Möglichkeiten und Grenzen des
Genres spricht Ralf Schenk (DEFA-Stiftung) mit dem
Regisseur Herrmann Zschoche, dem Kameramann
Peter Badel sowie dem Drehbuchautor Stefan Kolditz.
In deutscher Sprache | Eintritt frei
In English | Admission free
54
55
MEDIATHEK |
TELEVISION MEDIA LIBRARY
:
Sonderschau bis 23. April 2017 | Special presentation of German TV until April 23, 2017
Science · Fiction · Fernsehen
Veranstaltungsort | Venue
Deutsche Kinemathek
Museum für Film und Fernsehen
Filmhaus am Potsdamer Platz
4. Etage | Fourth Floor
Tageskarte | Day pass: 2 Euro
»Things to Come« in der Mediathek
“Things to Come” in the Television Media Library
In deutscher Sprache | All video clips in German
Wer kann von sich schon sagen: Ich war mal auf dem
Mond? Und doch haben viele Fernsehzuschauer das
Gefühl, bei der Landung auf dem Mond 1969 dabei gewesen zu sein. Die weltweite Liveübertragung war ein
epochales Ereignis – auch für das Fernsehen.
Im Rahmen der Ausstellung »Things to Come. Science ·
Fiction · Film« zeigt die Mediathek, wie intensiv, spielerisch und wissbegierig sich das deutsche Fernsehen
seit Jahrzehnten mit dem Thema Science-Fiction auseinandersetzt. In enger Anlehnung an die Schwerpunkte
der Ausstellung – »Der Weltraum«, »Die Gesellschaft
der Zukunft« und »Das Fremde« – können die kleinen
und großen Schritte der Fernsehgeschichte anhand
ausgewählter Sendungen nachvollzogen werden.
How many of us can actually say, “I once went
to the moon”? And yet, many television viewers
still recall the feeling of having been right there
during the moon landing in 1969. The live broadcast was an epoch-making event worldwide – not
least of all for television.
In the context of the exhibition “Things to Come.
Science · Fiction · Film”, the Television Media Library presents six individual viewing stations that
show how intensively, playfully and inquisitively
German television has dealt with the subject of
science fiction for decades. In close correlation to
the main themes of the exhibition – “Space”, “The
Society of the Future” and “The Other” – selected
broadcasts are used to trace both small and larger strides in German television history.
Was wäre, wenn …?
Die RAUMPATROUILLE (BRD 1966) ist das deutsche STAR TREK
(USA ab 1966), OPERATION GANYMED (BRD 1977) die dramatische Antwort auf die Technikeuphorie des Raumfahrtzeitalters. Seit den 1960er Jahren ist der Weltraum in
deutschen Fernsehfilmen und -serien beliebter Schauplatz fantastischer Abenteuer.
Unendliche Weiten
Besucher aus dem All
Station 1: Weltraumabenteuer
Station 5: Der Spuk von draußen
Alltag im All
Messias im Weltraum
Station 2: Raumfahrt im Fernsehen
Station 6: Signale aus dem All
Das Space Race der Supermächte entschied das Fernsehen mit seinen Livebildern vom Mond. Bis heute gehören Astronauten, die zum Beweis ihres Aufenthalts
im All Purzelbäume schlagen, zur Inszenierung des
Weltraums. Bleibt die Frage der Verschwörungstheoretiker: Wurde die Mondlandung doch auf der Erde
gedreht?
58
Station 3: Dramatische Zukunft
Im Unterhaltungsfernsehen wird die Zukunft nicht gerade in rosigen Farben gemalt: Aufwendig inszenierte
Near-Future-Dramen warnen vor Pandemien, verödeten
Landschaften oder einer Gesellschaft, in der Pflegebedürftige aus Kostengründen nach Afrika abgeschoben
werden.
Die Roboter kommen
Station 4: Erforschte Zukunft
1974 sagten Wissenschaftsjournalisten für die Jahrtausendwende ein »drahtloses Haushaltsschaltpult«
zum Teleshopping voraus. Was ist eigentlich aus den
Utopien und Prognosen von damals geworden? Und
nehmen uns intelligente Maschinen künftig wirklich
das Denken ab?
Mal landet ein Ufo in Ludwigshafen, mal eine Familie
Außerirdischer zum Sprachkurs in Frankreich. Die Beschäftigung mit dem Fremden ist im deutschen Fernsehen oft eine eher launige Angelegenheit. Und wenn
nicht, ist die mysteriöse Delegation ein Phantasma von
Rainer Erler.
Jürgen Domian telefoniert in seiner Sendung mit einem
Außerirdischen, und Alexander Kluge unterhält sich in
einer anderen mit dem Literaten Peter Berling über
Aliens. Dazwischen denken Fernsehfachleute immer
wieder mit heiligem Ernst über die Existenz von Ufos
und andere Glaubensfragen nach.
59
ANHANG | APPENDIX
Dank, Spiel- und Veranstaltungsorte, Legende, Bildnachweis, Impressum
Thanks, Venues, Key, Picture Credits, Imprint
Dank |
Thanks
Für großzügige Kooperation, tatkräftige Unterstützung und gute Zusammenarbeit bedanken wir uns
bei folgenden Institutionen und Personen: | For their unstinting cooperation and active support, and an enjoyable
collaboration, we would like to thank the following organisations and people:
3-D Film Archive, Bob Furmanek | British Film Institute, London, Hannah Prouse | BundesarchivFilmarchiv, Berlin, Undine Beier, Jacqueline Blösch, Dirk Förstner, Karl Griep, Doris Hackbarth, Babette
Heusterberg, Egbert Koppe | Cinémathèque française, Paris, Guelfo Ascanelli, Emilie Cauquy | Cohen
Film Collection, Columbus, OH, John Kochman, Ruth Lang, Tim Lanza, Janine McGoldrick | Danish Film
Institute, Kopenhagen, Thomas Christensen, Marianne Jerris, Madelaine Schlawitz | DEFA-Stiftung,
Berlin, Mirko Wiermann, Ralf Schenk | Deutsches Filminstitut, Frankfurt am Main, Michael Schurig |
The Film Foundation, New York, Margaret Bodde | Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, München,
Stefan Drößler, Stefanie Hausmann | Filmoteka Narodowa, Warschau, Paweł Łuczyński, Elżbieta Wysocka | Les Films du Jeudi, Paris, Frédérique Ros | Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden,
Christina Dewald, Ernst Szebedits, Anke Wilkening | Gaumont, Neuilly sur Seine, Jordan Albert About |
Instituto Mexicano de Cinematografía (IMCINE), Mexiko, Yissel Ibarra Espriu, Sofía Márquez Moreno,
María Monserrat Sánchez, Jorge Gerardo Sánchez Sosa | Jerusalem Cinematheque – Israel Film Archive, Jerusalem, Noa Regev, Meir Russo, Elad Samorzik | Kadokawa Corporation, Tokio, Wataru Okada,
Miki Zeze | Kratky Film, Prag, Ondrej Beck | Manga Entertainment, London, Christopher Byers, Darcy
Giles, Jerome Mazandarani | The Museum of Modern Art, New York, NY, Anne Morra, Rajendra Roy,
Josh Siegel, Katie Trainor | Národní filmový archive, Prag, Michal Bregant, Tomáš Žůrek | National
Film Center, The National Museum of Modern Art, Tokio, Masaki Daibo, Akiko Mabuchi, Hisashi Okajima,
Akira Tochigi | NBCUniversal, Universal City, CA, Michael Daruty, Peter Langs, Janice Simpson | Österreichisches Filmmuseum, Wien, Regina Schlagnitweit | Paramount Pictures, Los Angeles, CA, Andrea
Kalas | Park Circus Limited, Glasgow, Jack Bell, Frida Runnkvist, Lyndsey Smith, Nicholas Varley |
Potential Films, Fitzroy, Australien, Mark Spratt | Rainer Werner Fassbinder Foundation, Berlin, Antonio
Exacoustos, Livia Fiorio, Juliane Lorenz | Slovenska kinoteka, Ljubljana, Varja Monik, Darko Strukelj |
Sony Pictures Entertainment, Culver City, CA, Grover Crisp | Studiocanal, Berlin, Kalle Friz, Nicole
Heinrichs, Katja Laue, Matthias Meinhardt, Franziska Pitzke, Milena Thomsen | Studio Filmowe Kadr,
Warschau, Tomasz Hagström | Studio Filmowe Zebra, Warschau, Marcin Ogiński | Théâtre du Temple,
Paris, Vincent Dupré | Twentieth Century Fox Film Corporation, Los Angeles, CA, Barbara Crandall,
Caitlin Robertson | UCLA Film & Television Archive, Los Angeles, CA, Steven K. Hill, Todd Wiener | Ufa
Fiction, Potsdam, Jörg Winger | Warner Bros. Pictures Germany, Hamburg, Jannah-Marie Elfert | Yorck
Kinos, Berlin, Klaus Müller, Ingolf Vonau | Zeughauskino im Deutschen Historischen Museum, Berlin,
Jörg Frieß, Carsta Knaack, Cathrin Schupke | Ziegler Film, Berlin, Norbert Bednar, Tillman SchmidtKärner, Regina Ziegler | Peter Badel | May Haduong | Tobias Haupts | Kyoko Hirano | Stefan Kolditz |
Philipp Leinemann | Alex McDowell | Maayan Milo | Eva Näripea | Aidan Power | Hans-Christian
Schmid | Matthias Schwartz | Lynanne Schweighofer | Jan Svěrák | Sherryl Vint | Saskia Walker |
Martin Wiebel | Herrmann Zschoche
Herzlichen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Kinemathek – Museum für Film
und Fernsehen und der Internationalen Filmfestspiele Berlin. | Many thanks to the staff of the Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen and the Berlin International Film Festival.
62
Spiel- und Veranstaltungsorte |
Venues
Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen/
Filmhaus
Veranstaltungsraum 4. Etage | 4th floor conference room
Potsdamer Str. 2
Cinestar
Potsdamer Str. 4
CinemaxX
Potsdamer Str. 5, Eingang | Entrance Voxstraße
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstr. 24
U Kurfürstendamm, Spichernstraße
Bus 204/249 Friedrich-Hollaender-Platz
Kino International
Karl-Marx-Allee 33
S Alexanderplatz, U Schillingstraße,
Bus M48, 200 Alexanderplatz
Zoo Palast
Hardenbergstr. 29A
U Zoologischer Garten, Kurfürstendamm
Bus 100, 200 u.v.a.
Zeughauskino
Unter den Linden 2
S Hackescher Markt, U Französische Straße, Hausvogteiplatz
Bus 100, 200 und TXL Staatsoper oder Lustgarten
Bundesplatz-Kino
Bundesplatz 14
S und U Bundesplatz
Bus 248, N9
Filmtitel |
Film Title
Titel in gemischter Schrift sind reine Hilfsübersetzungen, keine Aufführungstitel. |
Titles not all in caps are courtesy translations, not release titles.
Retrospektive | Retrospective
1984 16
ALGOL. TRAGEDY OF POWER 17
ALGOL. TRAGÖDIE DER MACHT 17
ALIEN 18
ALIEN. DAS UNHEIMLICHE WESEN AUS EINER
FREMDEN WELT 18
Die Außerirdischen erscheinen in Tokio 42
BLADE RUNNER 19
BRIEFE EINES TOTEN MANNES 34
LE CINQUIÈME ÉLÉMENT 20
CLOSE ENCOUNTERS OF THE THIRD KIND 21
DIE DÄMONISCHEN 28
DARK CITY 22
DAY AFTER A HUNDRED YEARS 26
EOLOMEA 23
THE FIFTH ELEMENT 20
DAS FÜNFTE ELEMENT 20
GHOST IN THE SHELL 30
GOG 24
HIMMELSKIBET 25
DAS HIMMELSSCHIFF 25
HYAKUNEN-GO NO ARUHI 26
IKARIE XB 1 27
INVASION OF THE BODY SNATCHERS 28
… JAHR 2022 … DIE ÜBERLEBEN WOLLEN 37
KAMIKAZE 1989 29
KAMIKAZE ʼ89 29
KAMPF DER WELTEN 43
KŌKAKU KIDŌTAI 30
LETTERS FROM A DEAD MAN 34
DAS LETZTE UFER 33
DER MANN, DER ZWEIMAL LEBTE 36
NA SREBRNYM GLOBIE 31
O-BI, O-BA: KONIEC CYWILIZACJI 32
O-BI, O-BA: THE END OF CIVILIZATION 32
OIL GOBBLERS 35
ÖLFRESSER 35
ON THE BEACH 33
ON THE SILVER GLOBE 31
66
PILOT PIRXʼS INQUEST 39
PISMA MJORTWOWO TSCHELOWEKA 34
ROPÁCI 35
SECONDS 36
DER SILBERNE PLANET 31
SOYLENT GREEN 37
STRANGE DAYS 38
EIN TAG IN 100 JAHREN 26
DER TEST DES PILOTEN PIRX 39
TEST PILOTA PIRXA 39
THX 1138 40
A TRIP TO MARS 25
LE TUNNEL 41
UCHŪJIN TŌKYŌ NI ARAWARU 42
UNHEIMLICHE BEGEGNUNG DER DRITTEN
ART 21
THE WAR OF THE WORLDS 43
WELT AM DRAHT 44
WORLD ON A WIRE 44
Berlinale Classics
ANNIE HALL 46
BLACK GRAVEL 51
AVANTI POPOLO 47
CANOA 48
HETZJAGD IN CANOA 48
MAURICE 49
DIE NACHT DER LEBENDEN TOTEN 50
NIGHT OF THE LIVING DEAD 50
SCHWARZER KIES 51
DER STADTNEUROTIKER 46
TERMINATOR 2: JUDGMENT DAY 3D 52
TERMINATOR 2 – TAG DER ABRECHNUNG 3D 52
Regisseure |
Director
Produktionsländer |
Country of Origin
Retrospektive | Retrospective
Retrospektive | Retrospective
Anderson, Michael 16
Bernhardt, Kurt 41
Besson, Luc 20
Bigelow, Kathryn 38
Fassbinder, Rainer Werner 44
Fleischer, Richard 37
Frankenheimer, John 36
Gremm, Wolf 29
Haskin, Byron 43
Holger-Madsen 25
Kramer, Stanley 33
Lopuschanski, Konstantin 34
Lucas, George 40
Mamoru, Oshii 30
Ogino, Shigeji 26
Piestrak, Marek 39
Polák, Jindřich 27
Proyas, Alex 22
Scott, Ridley 18, 19
Shima, Kōji 42
Siegel, Don 28
Spielberg, Steven 21
Strock, Herbert L. 24
Svěrák, Jan 35
Szulkin, Piotr 32
Werckmeister, Hans 17
Zschoche, Herrmann 23
Żuławski, Andrzej 31
Australien | Australia 22
Bundesrepublik Deutschland | West Germany
29, 44
Dänemark | Denmark 25
Deutsche Demokratische Republik |
East Germany 23
Deutschland | Germany 17, 41
Frankreich | France 20, 41
Großbritannien | Great Britain 16, 18
Japan 26, 30, 42
Polen | Poland 31, 32, 39
Tschechoslowakei | Czechoslovakia 27, 35
UdSSR | USSR 34, 39
USA 16, 18, 19, 21, 22, 24, 28, 33, 36, 37, 38,
40, 43
Berlinale Classics
Bundesrepublik Deutschland | West Germany 51
Großbritannien | Great Britain 49
Israel 47
Mexiko | Mexico 48
USA 46, 50, 52
Berlinale Classics
Allen, Woody 46
Bukaee, Rafi 47
Cameron, James 52
Cazals, Felipe 48
Ivory, James 49
Käutner, Helmut 51
Romero, George A. 50
67
Bildnachweis |
Picture Credits
1,10
3
4
5
6
7
16
17
18
Legende: Stab, Besetzung und Sprachen |
Key: Cast, Credits and Languages
19
20
B: Buch | Screenplay.
Dia: Dialoge | Dialogue.
K: Kamera | Director of Photography.
21
22
Spe: Spezialeffekte | Special Effects.
Bau: Bauten | Production Design.
PD: Production Design.
AD: Artdirector | Art Direction.
Aus: Ausstattung | Production Design.
Kos: Kostüme | Costume Design.
Mas: Maske | Make-up.
S: Schnitt | Editor.
T: Ton | Sound.
23
24
25
26
27
28
29
M: Musik | Music or Original Score.
D: Darsteller | Cast.
30
P: Produktion | Production Company.
Prod: Produzent | Producer.
Kopie: Kopie | Print.
mit deutschen Untertiteln | German subtitles
mit englischen Untertiteln | English subtitles
mit französischen Untertiteln | French subtitles
68
31
32
33
34
35
36
Cover:
© National Film Archive, Czech Republic
Ali Gandtschi,
© Berlinale 2015
Edmond O‘Brien, Jan Sterling
Quelle | Source: Deutsche Kinemathek
Iwan Andonow
© DEFA-Stiftung/Alexander Kühn
© National Film Archive, Czech Republic
© Courtesy of Park Circus / Paramount
Günther Kaufmann, Rainer Werner Fassbinder
© Ziegler Film / Ursula Röhnert
Quelle | Source: Deutsche Kinemathek
Emil Jannings, John Gottowt
Quelle | Source: Filmmuseum München
Yaphet Kotto, Sigourney Weaver, Ian Holm
© Courtesy of Park Circus / Twentieth Century Fox
Film Corporation
© 2007 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights
Reserved.
Milla Jovovich
© 1997 Gaumont / Collection Musée Gaumont /
Jack English
© Courtesy of Park Circus / Sony
Kiefer Sutherland
© 1998 New Line Productions, Inc. All Rights
Reserved™
© DEFA-Stiftung/Alexander Kühn
© Courtesy of Park Circus / MGM
© Danish Film Institute
Quelle | Source: National Film Center, The National
Museum of Modern Art, Tokyo
© National Film Archive, Czech Republic
Dana Wynter, Kevin McCarthy
© Courtesy of Park Circus / Paramount
Günther Kaufmann, Rainer Werner Fassbinder,
Brigitte Mira
© Ziegler Film / Ursula Röhnert
© 1995-2008 Masamune Shirow / Kodansha Ltd. /
Bandai Visual Co. Ltd. / Manga Entertainment Ltd.
All rights reserved.
© KADR FILM STUDIO/www.SFKADR.com
Jerzy Stuhr
© Studio Filmowe ZEBRA, photo: Renata Pajchel
© Courtesy of Park Circus / MGM
© DEFA-Stiftung/Nikolai Pokoptsew
© Kratky Film + FAMU
© Courtesy of Park Circus / Paramount
37 © 1973 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights
Reserved.
38 Ralph Fiennes
39 Ferdynand Matysik, Sergiej Desnitski
Licence KADR FILM STUDIO/www.SFKADR.com
40 Robert Duvall
© 1971 A Warner Bros. Entertainment Inc. All
Rights Reserved.
41 Jean Gabin
© Les Films du Panthéon
42 © KADOKAWA CORPORATION 1956
43 © Courtesy of Park Circus / Paramount
44 Klaus Löwitsch
© Rainer Werner Fassbinder Foundation
46 Woody Allen, Diane Keaton
© Courtesy of Park Circus / MGM
47 Suhel Haddad, Salim Dau
© Israel Film Archive
48 © INSTITUTO MEXICANO DE CINEMATOGRAFIA y
SINDICATOS DE TRABAJADORES PARA LA PRODUCCION CINEMATOGRAFICA (STPC), 2002
49 Hugh Grant, James Wilby
Quelle | Source: Cohen Media Group, LLC
50 © Image Ten Inc.
51 Anita Höfer, Helmut Wildt
© Deutsche Kinemathek – Gabriele du Vinage
52 Arnold Schwarzenegger
© 1991 STUDIOCANAL. All rights reserved
54 (oben | top) IKARIE XB 1
© National Film Archive, Czech Republic
(unten | bottom) Alex McDowell
© HARPER McDOWELL 2016
55 (oben | top) ACHT STUNDEN SIND KEIN TAG,
Heinz Meier, Irm Hermann, Hanna Schygulla
© Rainer Werner Fassbinder Foundation
(unten | bottom) EOLOMEA, Wsewolod Sanajew,
Iwan Andonow
© DEFA-Stiftung/Alexander Kühn
58 APOLLO-STUDIO, Werner Lehndorff, Hans Heine,
Frank Sachweh, Dr. Günther Siefarth, Anatol
Johanson, Ernst Ludwig Freisewinkel
© WDR/Klaus Barisch
59 (oben | top) QUERSCHNITT, Prof. Hoimar von Ditfurth
© ZDF/Renate Schäfer
(unten | bottom) 2030 – AUFSTAND DER ALTEN,
Bettina Zimmermann
© ZDF/[m] Pablo Bach/Liga 01 Computerfilm,
Britta Krehl
69
Impressum
Impressum
Retrospektive | Retrospective
Berlinale Classics
Broschüre | Brochure
Internationale Filmfestspiele Berlin
Leiter Retrospektive, Künstlerischer Direktor
Öffentlichkeitsarbeit Deutsche Kinemathek |
Deutsche Kinemathek | Head of Retrospective, Artistic
Public Relations Deutsche Kinemathek
Potsdamer Straße 5, 10785 Berlin
Director Deutsche Kinemathek
Sandra Hollmann
www.berlinale.de
Herausgeber | Published by
Rainer Rother
Kopienkoordination | Film Print Coordinator
Vorstandsassistenz | Assistant to the Artistic Director
Steffen Vogt
Susanne Ruppelt
Ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen des
Bundes in Berlin GmbH
Kopienkontrolle | Film Print Monitor
Auswahlkommission Retrospektive |
Olaf Saeger
Retrospective Curatorial Board
Rainer Rother (Artistic Director of the Deutsche Kine-
Koordination Untertitelung | Coordinator Subtitling
mathek, Head of the Retrospective), Rajendra Roy
Ralf Dittrich
(Chief Curator of Film at MoMA, New York), Connie
Betz (Curator/Program Coordinator Retrospective,
Kinobetreuung | Cinema House Managers
Festivaldirektor | Festival Director
Prof. Dieter Kosslick
Deutsche Kinemathek), Annika Schaefer (Editor, Deut-
Anna Kokenge, Heide Pennigsdorf, Cecilia Valenti
Leiter Retrospektive | Head of Retrospective
Rainer Rother
Co-Kuratorinnen | Co-curators
Connie Betz, Annika Schaefer
Vorführer | Projectionist
Auswahlkommission Retrospektive |
Connie Betz, Rainer Rother, Rajendra Roy,
Holger Bode, Carsta Knaack, Axel Lambrette,
Retrospective Curatorial Board
Annika Schaefer, Josh Siegel
sche Kinemathek), Josh Siegel (Curator of Film at
MoMA, New York)
Beratung | Programme Consultants Retrospective
Jonathan Lowe, Jörg Maske, Gerald Pickrodt,
Peter Bagrov (Curator, Gosfilmofond, Moskau), Michal
Karsten Vogelpohl
Filmtexte | Film Texts
Jörg Schöning
Redaktion | Text Editors
Annika Schaefer, Jörg Schöning, Johannes
penhagen), Hisashi Okajima (Chief Curator, National
Übersetzung | Translation
Rebecca M. Stuart
Film Center, The National Museum of Modern Art,
Filmografische Daten | Film Credits
Jörg Schöning
Tokio), Elżbieta Wysocka (Head of Digital Repository,
Covergestaltung | Cover Design
Pentagram Design, Berlin
Filmoteka Narodowa, Warschau)
Lageplan | Venue Map
paulichwewerke
Bildbearbeitung | Photo Processing
Pacifico Grafik
Organisation | Organisation
Druckkoordination | Print Coordination
Julia Rohrbeck
Connie Betz, Anke Hartwig, Johanna Muth
Druck | Printed by
Druckerei Kettler, Bönen/Westfalen
Bregant (Director Národní filmový archiv, Prag), Thomas Christensen (Curator, Danish Film Institute, Ko-
Roschlau, Jane Michael, Annette Vogler
Praktikantin | Intern
Quellenangaben und © für alle Fotos siehe
Clara Wagner
Bildnachweis | See picture credits for all attributions
and © information
Presse | Press
Kontakt | Contact
[email protected]
Silke Lehmann
Publikationen | Publications
Annika Schaefer, Annette Vogler
70
71
Inhaltsverzeichnis |
Contents
Future Imperfect. Science · Fiction · Film
Einleitungen | Introductions
1
Retrospektive | Retrospective
15
Berlinale Classics
45
Veranstaltungen | Events
53
Mediathek Fernsehen | Television Media Library
57
Dank | Thanks
62
Spiel- und Veranstaltungsorte | Venues
64
Register | Index by
Filmtitel | Film Title
Regisseure | Director
Produktionsländer | Country of Origin
66
67
67
Legende: Stab, Besetzung und Sprachen |
68
Bildnachweis | Picture Credits
69
Impressum Retrospektive | Retrospective,
Berlinale Classics
70
Impressum Broschüre | Brochure
71
Key: Cast, Credits and Languages