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Was tut dir gut?
Datum 29. Jan. 2017
Heute Morgen möchte ich mit euch eine Frage anschauen, die ich immer wieder höre: Was ist
heute als Christ erlaubt, und was nicht?
Ausgangslage: früher war in den Gemeinden sehr viel verboten: Jassen, tanzen, Hosen tragen
für Frauen, Lange Haare für Männer, Schnurrbart tragen, oder keinen Bart tragen (je nach
Gemeinde), Rockmusik hören, Schlagzeug spielen, rauchen, ins Kino gehen, Alkohol trinken,
Küssen, bevor man verheiratet war, Die sexuellen Sünden wie Ehebruch, Sex vor der Ehe,
Selbstbefriedigung, Homosexualität etc.
Bei einigen von diesen besonders schlimmen Sünden hatte man gute Argumente: z.B.
bei ausserehelichem Sex:
2. Mo 20:14 Du sollst nicht ehebrechen.
Mk 10:9 Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.
Und er erklärt später den Jüngern, dass Scheidung für Gott dasselbe ist wie Ehebruch,
ausser in einigen Ausnahmen. Und dass daher vor Gott keine Wiederheirat möglich
ist. Auch Paulus sagt es sehr deutlich:
1 Kor 6:9 Täuscht euch nicht: Wer verbotene sexuelle Beziehungen eingeht, andere
Götter anbetet, die Ehe bricht, wer sich von seinen Begierden treiben lässt und
homosexuell verkehrt, wird nicht in Gottes neue Welt kommen;
Und er hatte wieder viel Zeit übrig für Gemeindeaktivitäten. Man hatte nicht erkannt,
dass es auch in den Vereinen wiedergeborene Christen brauchte, als Lichter, Salz und
Zeugen von Jesus Christus.
Bereits Jesus hat versucht, den übereifrigen Pharisäern eine neue Sicht zu geben: Mt
23:13 "Wehe euch, ihr Pharisäer und Schriftgelehrten! Ihr seid Heuchler! Durch euch
wird anderen der Zugang in die neue Welt Gottes versperrt. Ihr selbst geht nicht
hinein, und die hineinwollen, hindert ihr daran… 23 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten
und Pharisäer! Ihr Scheinheiligen! Sogar von Küchenkräutern wie Minze, Dill und
Kümmel gebt ihr Gott den zehnten Teil. Aber die viel wichtigeren Forderungen Gottes
nach Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Glauben sind euch gleichgültig. Doch gerade
darum geht es hier: Das Wesentliche tun und das andere nicht unterlassen.
Auch Jesus hat anerkannt, dass es Sünden gibt, welche gravierende Auswirkungen
haben. Aber das wichtigste Prinzip hat er nicht nur den Pharisäern gepredigt, sondern
auch selber gelebt!
 Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Glauben
Dies gilt ausnahmslos in allen Fällen, auch Ehebruch, Homosexualität, Mord...
An diesen Dingen können wir nicht rütteln!
Er hat die Ehebrecherin nicht verurteilt. Sie wurde durch ihn vor dem sicheren Tod
gerettet, der tatsächlich vom Gesetzt her gefordert war.
Bei anderen Sünden gingen in den Gemeinden oft die direkten, biblischen Argumente
aus, die auf klaren Aussagen der Bibel beruhten. Also behalf man sich mit «Logischen
Verkettungen von entfernten Bibelstellen und allgemein akzeptierten kulturellen
Werten.»
Er hat aufgerufen, dass nur Gerechte über der Frau urteilen können! Er göttliche
Barmherzigkeit geübt, aber die Frau auch aufgefordert, in Zukunft nicht mehr zu
sündigen! Er hat Glaube investiert! Glaube, dass diese Frau durch die Barmherzigkeit
ermutigt werde, ihrem Begehren nicht mehr nachzugeben!
Dabei wurden oftmals zwei Killerargumente benutzt:
Was ist erlaubt, und was nicht?
-
Alles was dich gefangen nimmt, ist eine Sucht und damit Sünde!?
Darauf kann und will ich heute keine Antwort geben. Ich halte es mit Paulus:
-
Du bist der Tempel des Heiligen Geistes, also was meinst du, möchte der
Heilige Geist zusammenleben mit: …….. zb. Rauch?
Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich. Alles ist mir erlaubt, aber ich will
mich von nichts beherrschen lassen. Kor 6:12
Diese Art von Argumentation konnte man bei allen Suchtproblemen anwenden, und
darüber hinaus. Wenn jemand irgendetwas sehr gerne machte, war er bereits
Zielscheibe von solchen «liebgemeinten» Ermahnungen, welche schon etliche aus
den Gemeinden vertrieben haben.
Dabei geht es nicht nur um die Frage, was MIR guttut, sondern auch, was der
GEMEINDE gut tut:
Tanzen, Fischen, Fussball spielen, Jassen, Kegeln: Eigentlich alle Hobbys! Dass viele
dieser Hobbys sowohl für die psychische wie auch körperliche Gesundheit wichtig
und förderlich sind, hatte man schlichtweg ignoriert. Hauptsache der «befreite»
Christ entsprach zukünftig dem Wunschbild der Gemeindeleitungen, Mütter und
Väter, Kindertanten oder wem auch immer!
Paulus geht also sehr weit. Er sagt damit, dass wir über den Rand schauen sollen.
Über den Rand der Gesetzlichkeit! Und über den Rand der eigenen Befindlichkeit!
Selbst das, was erlaubt, oder sogar gefordert wird, kann dir oder anderen schaden!
1Kor 10:23 „Ich antworte darauf: Aber nicht alles, was erlaubt ist, ist
auch gut. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut die Gemeinde auf.
2
Beispiel: Fasten: Es gibt Menschen, die sich selbst die Herausforderung stellen, wie
Jesus 40 Tage zu fasten! Und zwar so, dass sie nur Wasser trinken! Ich kenne
Menschen, welch es sogar länger als Jesus gemacht haben!
Jetzt mal ganz ernst: Wem tut das gut? (Ausser dem eigenen EGO?)
Also wenn du nicht von Gott einen absolut klaren Auftrag zu einem solch langen
Fasten bekommen hast, solltest du das unbedingt bleiben lassen! Denn die Folgen für
deinen Körper können gravierend sein! Und wenn du es tust, solltest du NIEMANDEM davon erzählen. Denn es könnte andere unter religiösen Druck setzten, das
gleiche zu versuchen! Und so noch mehr Schaden anrichten!
Was tut mir, oder der Gemeinde gut!? Darum geht es Gott immer! Er möchte uns
segnen, und geistlich aufbauen!
Zusammen tanzen kann ein Ehepaar enorm stärken! Ich habe mit Simone einen Tanzkurs besucht. Es war zwar eine Herausforderung, aber es hat uns gutgetan! Und weil
das Ganze von der Heilsarmee organisiert worden war, waren auch noch ein paar
andere aus der Pfimi dabei, was wiederum die Gemeinschaft und Verbundenheit
gestärkt hat. Früher wäre ich dafür vom Predigtdienst ausgeschlossen worden.
Das gleiche gilt doch auch fürs Jassen, fürs Kino etz. Ich bin allerdings auch schon aus
einem Kinosaal gelaufen, weil mir der Film nicht gutgetan hat! Aber für Freundschaftsevangelisation ist es eine super Sache. Ich habe nach dem Kino bereits tiefste
Diskussionen geführt!
Der kurzen Rede langer Sinn: Wir wollen uns als Gemeinde nicht von Gesetzlichkeit
prägen lassen, wir wollen uns nicht gegenseitig kontrollieren und verurteilen. Im
Gegenteil, wie wollen einander durch den Heiligen Geist ermutigen, unterstützen und
auch in schwierigen Situation beistehen!
Wenn du feststellst, dass dir oder deinen Nächsten etwas nicht guttut, dann ist
es egal, ob es biblisch ist oder nicht, versuche davon loszukommen. Wir sind
zur Freiheit berufen! (Gal 3:13)
Du sollst wissen, egal was es ist, du hast in dieser Gemeinde Freunde, die bereit sind,
mit dir den Weg zu gehen. Männer und Frauen, alte und junge, die selber schon viel
Gnade und göttliche Hilfe in Anspruch genommen haben. Diese sind es, welche
geistliche Väter und Mütter genannt werden.
Wir wollen nicht perfekte Christen oder die perfekte Gemeinde sein, ohne Fehler und
Sünde, das wird uns nie gelingen!
Aber wir können und wollen durch den Heiligen Geist der Leib von Jesus sein, der
seinem Meister entgegenwächst, ihm immer ähnlicher wird, und so den Menschen
Gottes Barmherzigkeit und Güte bezeugt!