Erneuerbare Energiequellen: Europa beim Ziel von 20

Europäische Kommission - Factsheet
Erneuerbare Energiequellen: Europa beim Ziel von 20 % bis 2020 im Zeitplan
Brüssel, 1. Februar 2017
Fortschrittsbericht zu erneuerbaren Energiequellen nun veröffentlicht
Wie weit ist Europa im Bereich der erneuerbaren Energien?
Mit einem Anteil von 16 % erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch im Jahr 2014 und einem
geschätzten Anteil von nahezu 16,4 % im Jahr 2015 ist die EU insgesamt gesehen auf gutem
Weg, ihr Ziel von 20 % bis 2020 zu erreichen.Allerdings müssen die Mitgliedstaaten ihre
Anstrengungen zur Erreichung ihrer nationalen Ziele fortsetzen.
Europa als Ganzes hat eine gute Bilanz beim Einsatz von erneuerbaren Energien vorzuweisen. 2011
hatten erneuerbare Energien einen Anteil von 21,7 % an der Stromerzeugung in der EU, drei Jahre
später betrug dieser Anteil 27,5 %, und er dürfte bis 2030 auf 50 % steigen. Die in der Anfangsphase
getroffenen Maßnahmen der EU zur Förderung der Nutzung erneuerbarer Energiequellen haben zu
dieser steten Zunahme beigetragen und damit eine Senkung der Kosten für erneuerbare Energieträger
bewirkt. Die Preise von Fotovoltaikmodulen sanken zwischen Ende 2009 und Ende 2015 um 80 %.
Erneuerbare Energien sind inzwischen wettbewerbsfähig, manchmal sogar günstiger als fossile
Brennstoffe.
Der Erneuerbare-Energien-Sektor spielt eine wichtige Rolle für die Wirtschaft der EU; er erzielte
2014 einen Umsatz von ca. 144 Mrd. EUR und zählte mehr als eine Million Beschäftigte.
Seit 2011 sind die europäischen Investitionen um mehr als die Hälfte auf 44 Mrd. EUR im
vergangenen Jahr zurückgegangen, während die globalen Investitionen in erneuerbare Energien
weiter steigen und derzeit bei über 260 Mrd. EUR liegen.
Warum sind erneuerbare Energieträger ein wichtiger Aspekt der Strategie für die
Energieunion und der Führungsrolle der EU?
Die Richtlinie über erneuerbare Energien[1] ist nach wie vor ein zentrales Element der Strategie für die
Energieunion und eine wichtige Triebkraft für die Versorgung aller Europäer mit sauberer Energie.
Dahinter steht das Ziel, der EU die weltweite Führungsrolle bei den erneuerbaren Energien zu
sichern. Die Richtlinie ist für alle fünf Dimensionen der Energieunion relevant.
1. Erneuerbare Energieträger spielen eine wichtige Rolle für die
Energieversorgungssicherheit. Ihr Beitrag zu den Einsparungen infolge geringerer Einfuhren
fossiler Brennstoffe belief sich 2015 auf schätzungsweise 16 Mrd. EUR und dürfte bis 2030 auf
58 Mrd. EUR ansteigen[2].
2. Dank rasch sinkender Kosten können erneuerbare Energieträger nach und nach in den
Markt integriert werden. Die Neufassung der Richtlinie über erneuerbare Energiequellen und
die Vorschläge zur Umgestaltung des Strommarktes[3] werden sicherstellen, dass die
erneuerbaren Energien zu den gleichen Bedingungen wie andere Energieträger am Markt
teilnehmen können.
3. Erneuerbare Energien gehen mit größerer Energieeffizienz einher. Im Stromsektor könnte
durch die Umstellung der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen auf nicht brennbare
erneuerbare Energieträger der Primärenergieverbrauch gesenkt werden[4]. Im Gebäudesektor
können erneuerbare Energien für kostengünstige Maßnahmen zur Verbesserung der
Energieeffizienz genutzt werden.
4. Erneuerbare Energien gehören zu den Säulen der Dekarbonisierung. 2015 hat die Nutzung
erneuerbarer Energien zu einer Verringerung der Treibhausgasemissionen der EU um 436 Mio. t
CO2-Äq. beigetragen, was dem Umfang der Emissionen Italiens entspricht[5].
5. Erneuerbare Energien sind von maßgeblicher Bedeutung für die weltweite
Führungsrolle der EU bei Innovationen. Da 30 % der weltweiten Patente im Bereich
erneuerbare Energien in EU-Mitgliedstaaten gehalten werden, hat die EU eine Vorreiterrolle in
diesem Bereich und ist entschlossen, Forschung und Innovation Vorrang einzuräumen, um die
Energiewende voranzutreiben.
Welche Rolle kommt den erneuerbaren Energien bei der Verwirklichung der Pariser
Klimaziele zu?
Auf der Klimaschutzkonferenz 2015 in Paris verpflichtete sich Europa, einen Beitrag zur Begrenzung
des globalen Temperaturanstiegs auf 1,5°C zu leisten. Zusammen mit der Energieeffizienz ist der
Einsatz erneuerbarer Energien im Hinblick auf dieses Ziel entscheidend.
Wird Europa sein verbindliches Ziel von mindestens 27 % erneuerbare Energien bis 2030
erreichen?
Das von der Kommission im November vorgelegte Paket „Saubere Energie für alle Europäer“ enthält
die wichtigsten Bestimmungen, die es den Mitgliedstaaten ermöglichen, gemeinsam die Zielvorgabe für
erneuerbare Energien von mindestens 27 % bis 2030 zu erreichen. Ermöglicht wird dies durch ein
koordiniertes Vorgehen in den Bereichen erneuerbare Energieträger, Energieeffizienz und
Marktgestaltung sowie durch einen starken Governance-Prozess.
Gibt es erhebliche Unterschiede bei den Ergebnissen der einzelnen Mitgliedstaaten?
2009 wurden in der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (2009/28/EU) Ziele für den Anteil erneuerbarer
Energien und ihren Einsatz im Verkehrssektor sowie die diesbezüglichen Zielpfade für die einzelnen
Mitgliedstaaten festgelegt[6].
2014 konnten mit einer Ausnahme[7] alle EU-Länder einen Erneuerbare-Energien-Anteil vorweisen, der
ihrem indikativen Zielpfad entsprach oder darüber lag. 2015 übertrafen 25 Mitgliedstaaten ihre
indikativen Zielpfade, einige lagen sogar über ihren Zielen für das Jahr 2020.
Können die Unterschiede durch Verbindungsleitungen verringert werden?
Verbindungsleitungen können den Stromaustausch zwischen den Mitgliedstaaten erleichtern und so
Engpässe verringern und den Einsatz erneuerbarer Energien in einigen Gebieten wirtschaftlicher
machen. Bei einem Verbundziel von 10 % der installierten Stromerzeugungskapazität bis
2020 und von 15 % bis 2030 werden durch die Verbindungsleitungen nicht nur der Stromaustausch
erleichtert und bessere Preissignale erreicht; sie verbessern auch die Versorgungssicherheit und
garantieren ein gemeinsames europäisches Konzept bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren
Energiequellen.
Wächst die europäische Wirtschaft dank der erneuerbaren Energien?
Mit einem Umsatz von rund 144 Mrd. EUR im Jahr 2014 ist der Erneuerbare-Energien-Sektor ein
wichtiger Wirtschaftsfaktor in der EU.
Auch in Bezug auf die Schaffung von Arbeitsplätzen bringen die erneuerbaren Energien einen
zusätzlichen Nutzen, denn sie schaffen mehr Arbeitsplätze je Einheit erzeugter Energie als
beispielsweise fossile Brennstoffe.
Zudem handelt es sich bei erneuerbaren Energien um lokale Energiequellen. Der ErneuerbareEnergien-Sektor ist nur in sehr geringem Umfang von Brennstoff- und Materialimporten abhängig;
daher verbleibt der entstandene Mehrwert in der EU und trägt zum Wirtschaftswachstum bei.
Hat Europa durch die Nutzung erneuerbarer Energien mehr Ausgaben oder werden
Einsparungen erzielt?
Die für die Nutzung erneuerbarer Energien bereitgestellten Mittel sollten als Investitionen
und nicht als Ausgaben gesehen werden.
Auf mikroökonomischer Ebene werden die Installationskosten bei erneuerbaren Energien durch
normalerweise wesentlich geringere Betriebs- und Instandhaltungskosten als bei fossilen
Brennstoffen ausgeglichen. Im Übrigen stehen, sobald die Anlagen installiert sind, erneuerbare
Energien wie Wind- und Solarenergie praktisch unentgeltlich zur Verfügung.
Auf Makroebene (EU) sind die Ausgaben für Energieeinfuhren 2015 um etwa 16 Mrd. EUR
zurückgegangen. Die entsprechenden Einsparungen könnten bis 2030 etwa 58 Mrd. EUR betragen. Wie
im Bereich der Energieeffizienz handelt es sich bei Ausgaben für erneuerbare Energiequellen daher um
langfristig rentable Investitionen, die uns in Zukunft Vorteile und Unabhängigkeit bringen werden.
Sind durch die Nutzung erneuerbarer Energien die Energiekosten der Verbraucher
gesunken?
Erneuerbare Energieträger haben die Großhandelspreise in Europa gesenkt, für die Verbraucher sind
die Vorteile jedoch noch nicht unbedingt sichtbar.
- Auf der Großhandelsebene wird Strom umso günstiger werden, je mehr wir erneuerbare
Energien nutzen. Durch jedes zusätzliche Prozent beim Marktanteil erneuerbarer Energieträger
wird der Marktpreis um 0,4 EUR pro Megawattstunde sinken [8].
- Für die Haushalte haben die EU-Steuern und -Abgaben, die der Förderung erneuerbarer
Energieträger und der Kraft-Wärme-Kopplung dienen, stetig zugenommen. Der Anteil der
Förderkosten für erneuerbare Energien und Kraft-Wärme-Kopplung am Endkundenpreis für Strom
lag 2015 – je nach Mitgliedstaat – zwischen 0 % und 23 %.
Wie versetzt die Nutzung erneuerbarer Energien die Verbraucher in die Lage, aktiv am Markt
teilzunehmen?
Die Verbraucher treiben die Energiewende voran. Der dezentrale Charakter erneuerbarer Energien, die
zunehmend wettbewerbsfähigen Kosten der entsprechenden Technologien sowie neue Entwicklungen
im Bereich der intelligenten Netze, intelligenten Wohnungen und Batteriespeichersysteme eröffnen den
Energieverbrauchern (Haushalten und Unternehmen) die Möglichkeit, aktiv am Markt teilzunehmen.
- In Deutschland kann ein typischer Vierpersonenhaushalt durch die Installation einer 4-kWpFotovoltaikanlage jährlich fast 680 EUR an Stromkosten sparen.
- In Italien kann ein durchschnittlicher Haushalt pro Jahr Stromkosten in Höhe von ca. 720 EUR
sparen, mit einer von der jeweiligen Region abhängigen Amortisationsdauer von etwa 7 bis 9
Jahren.[9]
- Auch kleine und mittlere Unternehmen können von erneuerbaren Energien profitieren. So hat ein
italienisches nahrungsmittelverarbeitendes Unternehmen auf dem Dach seiner Produktionsanlage
eine Solaranlage installiert, deren Stromproduktion es zu 89 % selbst nutzt
(Eigenverbrauchsquote). Das Unternehmen konnte so jährlich rund 35 % der Stromkosten
einsparen und seine jährlichen CO2-Emissionen um mehr als 200 t senken.[10]
Wie wird die weitere Umstellung auf saubere Energieträger aussehen?
Das Paket „Saubere Energie für alle Europäer“ enthält Bestimmungen zur Unterstützung der
Energiewende mit dem Ziel eines höheren Anteils erneuerbarer Energien, insbesondere im Bauwesen,
im Verkehr und in der Industrie. In diesem Zusammenhang werden mehrere zentrale Bereiche für
Maßnahmen genannt:
1. Stärkung der Rechtssicherheit für Investitionen durch eine weitere „Europäisierung“ der Politik im
Bereich erneuerbare Energien; Dies wird den Einsatz erneuerbarer Energien insbesondere im
Elektrizitätssektor unterstützen;
2. allgemeine Nutzung erneuerbarer Energien im Sektor Heizung und Kühlung;
3. Dekarbonisierung und Diversifizierung des Verkehrssektors;
4. Information und Stärkung der Rolle der Verbraucher;
5. Verbesserung der EU-Nachhaltigkeitskriterien für Bioenergie;
6. Gewährleistung, dass die EU das verbindliche Ziel zum vorgesehenen Zeitpunkt und
kosteneffizient erreicht.
Wer wird dafür aufkommen?
Während die weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien weiter steigen und derzeit bei über
260 Mrd. EUR liegen, gingen die europäischen Investitionen seit 2011 um mehr als die Hälfte auf
44 Mrd. EUR im letzten Jahr zurück. Heute entfallen auf die EU nur 18 % [11] der globalen
Investitionen in Technologien für erneuerbare Energien; dies sind fast 50 % weniger als vor sechs
Jahren.
Neue Finanzierungsquellen müssen erschlossen werden, um Investitionen in Höhe von
379 Mrd. EUR jährlich zu mobilisieren, die für die Verwirklichung der Klima- und Energieziele der EU
erforderlich sind.
- Derzeit sind 25 % der im Rahmen des Europäischen Fonds für strategische Investitionen
vergebenen 154 Mrd. EUR für Energie vorgesehen – hier gehören erneuerbare Energien zu den
Prioritäten. Ferner sind 27 Mrd. EUR jährlich für die öffentliche und private Forschung, Entwicklung
und Innovation in mit der Energieunion zusammenhängenden Bereichen vorgesehen, mit denen
konkrete industrielle und wirtschaftliche Chancen eröffnet werden sollen.
- Der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI) wird bis Ende 2020 ausgebaut
und erweitert, wodurch sich das Gesamtinvestitionsziel von 314 Mrd. EUR auf mindestens
500 Mrd. EUR erhöht. Neue, innovative Finanzierungsmechanismen im Rahmen des EFSI und der
Fazilität „ Connecting Europe“ werden dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen.
Welche Verbindung besteht zwischen der Strategie für die Energieunion und dem kürzlich
angenommenen Paket „Saubere Energie“ ?
In der Rahmenstrategie für die Energieunion [12] hat die Europäische Union sich verpflichtet, weltweit
die Führungsrolle bei den erneuerbaren Energien zu übernehmen und zum globalen Zentrum für die
Entwicklung der nächsten Generation fortgeschrittener und wettbewerbsfähiger Technologien zur
Nutzung erneuerbarer Energien zu werden. Die EU hat sich ferner das Ziel gesetzt, dass 2030
mindestens 27 % der in der EU verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quellen stammen.
Das Paket „Saubere Energie“ enthält Vorschläge für Rechtsakte und Fördermaßnahmen im
Hinblick auf die Verwirklichung dieser Ziele sowie auf die Beschleunigung, Umgestaltung und
Konsolidierung der Energiewende in der EU-Wirtschaft; so sollen Arbeitsplätze und Wachstum in neuen
Wirtschaftszweigen und Geschäftsmodellen geschaffen werden.
Zusätzlich zu dem Legislativvorschlag zu erneuerbaren Energien enthält das Paket Vorschläge zur
Energieeffizienz, zur Gestaltung des Strommarktes, zur Versorgungssicherheit und zu den GovernanceRegeln der Energieunion, die den strategischen Rahmen für die Energieunion unterstützen sollen.
Zu den Unterstützungsmaßnahmen gehören Initiativen zur Beschleunigung von Innovationen im
Bereich der sauberen Energie und zur Renovierung der Gebäude sowie Maßnahmen zur Förderung
öffentlicher und privater Investitionen und zur bestmöglichen Nutzung der verfügbaren EU-Mittel, zur
Förderung von Initiativen unter Federführung der Industrie mit dem Ziel der Steigerung der
Wettbewerbsfähigkeit, zur Abfederung der sozialen Auswirkungen der Energiewende, zur Einbeziehung
zahlreicher Interessenträger, u. a. der Behörden der Mitgliedstaaten und der örtlichen und städtischen
Behörden sowie der Unternehmen, Sozialpartner und Investoren und zur bestmöglichen Nutzung der
Führungsposition Europas bei den Technologien und Dienstleistungen für saubere Energie im Hinblick
auf die Unterstützung von Drittländern bei der Erreichung ihrer politischen Ziele.
Welche Vorteile kann ein verstärkter Einsatz erneuerbarer Energien
…den Verbrauchern bringen?Die Preise für Solar- und Windtechnologie sind zwischen 2009 und
2015 um 80 % bzw. 30-40 % zurückgegangen.[13] Aufgrund dieses Preisrückgangs können
Verbraucher zunehmend selbst Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugen. Dank der überarbeiteten
Richtlinie werden Verbraucher umfassendere Rechte haben:
1. Sie können ihren eigenen Strom erzeugen und Überschüsse ins Netz einspeisen.
2. Sie können sich selbst in Erneuerbare-Energien-Gemeinschaften organisieren, um
erneuerbare Energie zu erzeugen, zu verbrauchen, zu speichern und zu verkaufen.
3. Sie können den Bezug von Wärme/Kälte von einem Fernwärme-/Fernkältesystem einstellen, wenn
es ihnen gelingt, einen deutlich besseren Wirkungsgrad selbst zu erzielen.
…der Umwelt bringen? Die überarbeitete Erneuerbare-Energien-Richtlinie wird durch die
Verringerung der Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) zum Klimaschutz beitragen. Durch das
Erreichen einer Erneuerbare-Energien-Quote von mindestens 27 % wird ein Beitrag zur Verringerung
der THG-Emissionen und zur Einhaltung des Ziels geleistet, die THG bis 2030 um mindestens 40 % zu
senken. Zusammen mit Maßnahmen im Bereich der Energieeffizienz, dem EU-Emissionshandelssystem
(ETS) und anderen Klimaschutzmaßnahmen könnten die erneuerbaren Energien dazu beitragen, dass
die EU ihre Kohlenstoffintensität zwischen 2020 und 2030 um bis zu einem Drittel senkt.[14]
Darüber hinaus enthält die neue Richtlinie einige verschärfte Nachhaltigkeitskriterien für Bioenergie,
um den Klima- und Umweltnutzen zu maximieren und zu vermeiden, dass die Erzeugung von
Biomasse zu Entwaldung und Waldschädigung führt.
… der Industrie bringen? Der durch die neue Richtlinie geschaffene präzisere Rechtsrahmen wird für
Investitionssicherheit sorgen, den Verwaltungsaufwand verringern und Kosten senken. Dies bedeutet
Vorteile sowohl für Erzeuger als auch für Investoren: Die Lieferanten von Technologien für
erneuerbare Energien werden weiterhin eine führende Rolle spielen und die Kosten für die Lieferkette
im Bereich der erneuerbaren Energien werden zurückgehen.
…für den Arbeitsmarkt bringen? Der Schwerpunkt der neuen Richtlinie liegt darauf, geeignete
Bedingungen dafür zu schaffen, dass die erneuerbaren Energien sich gut entwickeln und die EU zu
einem florierenden Markt für saubere Energie wird. Der Sektor beschäftigt bereits mehr als
1 Million Menschen und erzielt einen jährlichen Umsatz von 144 Mrd. EUR.
Die Umsetzung unserer Strategien für die Energieunion könnte bis 2030 gegenüber dem
Referenzszenario [15] in der EU-Wirtschaft netto bis zu 900 000 zusätzliche Arbeitsplätze
entstehen lassen.
… für die Sicherheit der Energieversorgung bringen? Durch den Einsatz erneuerbarer Energien
verringerten sich 2014 die Importe von fossilen Brennstoffen um etwa 20 Mrd. EUR. Dank der
erneuerbaren Energien könnte Europa ab 2030 durch die Vermeidung von Einfuhren fossiler
Brennstoffe rund 58 Mrd. EUR jährlich einsparen.[16] Dies entspricht dem derzeitigen
Bruttoinlandsprodukt (BIP) Luxemburgs.
Welche sind die nächsten Schritte?
Bis 2020 müssen die Mitgliedstaaten der EU ihre Anteile an erneuerbarer Energie beibehalten oder
steigern, um sicherzustellen, dass sie ihre für 2020 gesetzten nationalen Ziele für erneuerbare
Energien erreichen.
Im Einklang mit der Gemeinsamen Erklärung über die Ziele und Prioritäten der EU für die
Legislativverfahren im Jahr 2017 sollten die von der Kommission vorgelegten Vorschläge im
Zusammenhang mit der Energieunion (z. B. die des Pakets „Saubere Energie für alle Europäer“) in
diesem Jahr vom Europäischen Parlament und vom Rat vorrangig behandelt werden.
Überblick über die Fortschritte der Mitgliedstaaten im Hinblick auf die ErneuerbareEnergien-Ziele (in %)
Mitgliedstaat
EE-Anteil
2013
durchsch
nittlicher
EE-Anteil
2013/20
14
indikative
r Zielpfad
EER
(2013/20
14)
EE-Anteil
2014
EE-Anteil
2015
(Näherun
gswert)
indikative
r Zielpfad
EER
(2015/20
16)
%
AT
32,3 %
32,7 %
26,5 %
33,1 %
33,6 %
28,1 %
BE
7,5 %
7,8 %
5,4 %
8,0 %
7,3 %
7,1 %
BG
19,0 %
18,5 %
11,4 %
18,0 %
18,4 %
12,4 %
CY
8,1 %
8,5 %
5,9 %
9,0 %
9,1 %
7,4 %
CZ
12,4 %
12,9 %
8,2 %
13,4 %
13,6 %
9,2 %
DE
12,4 %
13,1 %
9,5 %
13,8 %
14,5 %
11,3 %
DK
27,3 %
28,2 %
20,9 %
29,2 %
30,6 %
22,9 %
EE
25,6 %
26,0 %
20,1 %
26,5 %
27,9 %
21,2 %
EL
15,0 %
15,2 %
10,2 %
15,3 %
15,5 %
11,9 %
ES
15,3 %
15,8 %
12,1 %
16,2 %
15,6 %
13,8 %
FR
14,0 %
14,2 %
14,1 %
14,3 %
14,5 %
16,0 %
FI
36,7 %
37,7 %
31,4 %
38,7 %
39,5 %
32,8 %
HR
28,1 %
28,0 %
14,8 %
27,9 %
27,5 %
15,9 %
HU
9,5 %
9,5 %
6,9 %
9,5 %
9,4 %
8,2 %
IE
7,7 %
8,2 %
7,0 %
8,6 %
9,0 %
8,9 %
IT
16,7 %
16,9 %
8,7 %
17,1 %
17,1 %
10,5 %
LT
23,0 %
23,4 %
17,4 %
23,9 %
24,3 %
18,6 %
LU
3,6 %
4,1 %
3,9 %
4,5 %
5,0 %
5,4 %
LV
37,1 %
37,9 %
34,8 %
38,7 %
39,2 %
35,9 %
MT
3,7 %
4,2 %
3,0 %
4,7 %
5,3 %
4,5 %
NL
4,8 %
5,2 %
5,9 %
5,5 %
6,0 %
7,6 %
PL
11,3 %
11,4 %
9,5 %
11,4 %
11,8 %
10,7 %
PT
25,7 %
26,3 %
23,7 %
27,0 %
27,8 %
25,2 %
RO
23,9 %
24,4 %
19,7 %
24,9 %
24,7 %
20,6 %
SE
52,0 %
52,3 %
42,6 %
52,6 %
54,1 %
43,9 %
SI
22,5 %
22,2 %
18,7 %
21,9 %
21,8 %
20,1 %
SK
10,1 %
10,9 %
8,9 %
11,6 %
11,9 %
10,0 %
UK
5,6 %
6,3 %
5,4 %
7,0 %
8,2 %
7,5 %
EU-28
15,0 %
15,5 %
12,1 %
16,0 %
16,4 %
13,8 %
Quelle: Richtlinie 2009/28/EG; Eurostat SHARES 2014; EE EWR (Näherungswert) (2015); PRIMES
(2020, 2025, 2030)
Weitere Informationen:
IP/17/161
MEMO/17/162 über die Fortschritte bei der Energieeffizienz
[1]Richtlinie 2009/28/EG zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen (ABl. L 140
vom 5.6.2009).http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/ALL/?uri=CELEX%3A32009L0028
[2] Verglichen mit dem Basisjahr 2005, Fortschrittsbericht der Kommission zu erneuerbaren
Energiequellen
[3] Als Teil des Pakets „Saubere Energie für alle Europäer“, vorgelegt am 30. November 2016.
[4] Ausgehend von einem Faktor 2,5 bei der Primärenergie könnte 1 Einheit der erneuerbaren Energien
2,5 Einheiten der Energie aus fossilen Brennstoffen ersetzen.
[5] Verglichen mit dem Basisjahr 2005. Quelle: EUA
[6] Siehe Anhang I der Richtlinie.
[7] Die Niederlande haben die Kommission von der Verabschiedung neuer Maßnahmen unterrichtet,
mit der sie den Zielpfad wieder einzuhalten und ihre Zielvorgabe zu erreichen beabsichtigen.
[8] SWD (2016) 420. Energiepreise und -kosten in Europa (Energy prices and costs in Europe).
[9] SWD (2015) 141. Empfohlene Verfahren für den Eigenverbrauch selbst erzeugter erneuerbarer
Energie (Best practices on renewable energy self-consumption).
[10] SWD (2015) 141. Empfohlene Verfahren für den Eigenverbrauch selbst erzeugter erneuerbarer
Energie (Best practices on renewable energy self-consumption).
[11] Frankfurt School UNEP Centre/BNEF, 2016. Global Trends in Renewable Energy Investments
2016, http://www.fs-unep-centre.org.
[12] COM (2015) 80. Paket zur Energieunion.
[13] IRENA (2016). The Power to Change: Solar and Wind Cost Reduction Potential to 2025.
[14] Ausgehend vom PRIMES-EUCO30-Szenario, Kohlenstoffintensität des BIP (t CO2/Mio. EUR, 2013).
[15] Bei diesem Szenario würden die Ziele für 2030 nicht erreicht.
[16] Verglichen mit dem Basisjahr 2005, Fortschrittsbericht der Kommission zu erneuerbaren
Energiequellen, [noch nicht veröffentlicht].
MEMO/17/163
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