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Donnerstag, 2. Februar 2017
Holt er Gold auf
LOS
GEHT’S
■ Nina Wagner
Eine brisante
Situation
Graz darf aus bäuerlicher
Sicht nicht einfach nur als
Landeshauptstadt betrachtet
werden, sondern auch als Zentrum ungemein wichtiger Interessenslagen. Die Murmetropole ist die größte Bauerngemeinde der Steiermark – mit
einer großen agrarischen Vielfalt, aus der der berühmte Grazer Krauthäuptel herausragt.
Graz hat sich längst als Genuss-Hauptstadt einen klingenden, kulinarischen Namen
gemacht, in der die Begriffe
„regional“ und „saisonal“ die
Hauptrollen spielen. Und Graz
ist mit 14 Bauernmärkten
eine bedeutsame Drehscheibe für die Direktvermarktung,
die vielen Höfen im Umland
existenzielle Sicherheit gibt.
All das und vieles mehr
macht klar, dass hier mit Siegfried Nagl schon lange ein
Bürgermeister Regie führt, der
stets unmissverständlich klar
gemacht hat, dass ihm Brücken aller Art zwischen Stadt
und Land sehr viel bedeuten. Nagl lebt diese Überzeugung selbst als Mensch – unter anderem mit großer Freude
über eine Tochter, die Bäuerin geworden ist – und in seiner politischen Verantwortung.
Nun ist in Graz, wie letzte
Umfragen – siehe Bericht auf
den Seiten 4-5 – zeigen, eine
brisante Situation entstanden. Trotz klaren Vorsprungs
von Siegfried Nagl könnte
eine Links-Koalition im Grazer Gemeinderat eine knappe Mehrheit schaffen und mit
Elke Kahr sogar eine Kommunistin Bürgermeisterin werden. Mit Folgen, die sich jeder leicht ausmalen kann.
Für den Bauernbund
in Graz läuten daher alle
Alarmglocken und es gibt
nur eines: Unbedingt zur
Wahl gehen und Siegfried
Nagl die Stimme geben!
I
n wenigen Wochen geht in
der Steiermark die Sportveranstaltung des Jahres über die
Bühne: die Special Olympics –
Word Winter Games 2017. Von
14. bis 25. März werden sich in
der Ramsau, in Schladming und
in Graz Menschen mit Beeinträchtigung in insgesamt 32 Disziplinen messen.
Im Rampenlicht steht dabei
auch ein Athlet von einem steirischen Bauernhof: Christian
Reithofer, der gemeinsam mit
seinen Eltern und seinem fünf
Jahre älteren Bruder Michael in
Pöllau, im Ortsteil Seifenboden,
lebt. NEUES LAND hat den
25-Jährigen daheim besucht, wo
er uns gleich zeigte, wofür er
sich neben dem Sport am meisten begeistert –s die Traktore.
Geschickt kletterte er in eine
Fahrerkabine und erklärte uns
alles zum Gerät, das ihn so fasziniert. In den nächsten Wochen
wird Christian allerdings kaum
Zeit für diese Leidenschaft ha-
bei Christian noch keine Spur
von Anspannung zu erkennen.
„Ich bin gar nicht nervös“, sagt
er auch selbst ganz locker – stolz
belächelt von seiner Mama: „Ich
merke schon, wenn er nervös
wird, dann fragt er nämlich immer sehr viel“, spricht Margarete Reithofer aus Erfahrung von
anderen Wettbewerben, an denen ihr Christian schon erfolgreich teilgenommen hat. Wie an
den Special Olympics in Kärnten 2014 zum Beispiel, wo seine
Mannschaft die Goldmedaille
mit nach Hause nehmen durfte. Christians Mutter wird auf
jeden Fall mitfiebern, wenn
es für ihren Jüngsten Mitte März dann ab in die
Landeshauptstadt
geht, in der die Stocksport-Bewerbe ausgetragen werden –
und wo er als einer von mehr als
400 Sportlern an
den Start gehen
wird. Ja, und
dann wollten
wir noch wissen, wie er
seine Chancen
sieht:
„Spaß hab
ich“, sagt er
knapp und
bringt damit
den olympischen Gedanken auf
den Punkt.
Fotos: kk
Bernd
Chibici
Christian Reithofer, 25, von einem
Bauernhof in Pöllau
ist einer der großen
Hoffnungsträger bei
den Special Olympics im März.
ben. Er muss sich voll auf seinen
großen Auftritt bei den Special
Olympics konzentrieren, wo er
im Stocksport an den Start geht.
Von Christian, Mama Margarete und Betreuer Christian
Petz haben wir in der warmen
und gemütlichen Bauernstube alles über die Hintergründe
zu Christians sportlicher Karriere erfahren. „Ich hab einfach wollen“, sagt der junge
Pöllauer geradeheraus. Seine
Erfolgsgeschichte erklärt sein
Betreuer im Detail: „Christian
hat eigentlich immer Fußball
gespielt, seit 2012 widmet er
sich dem Stocksport. Generell
haben wir im Integrationszentrum Neudau 2010 begonnen,
den Sport zu fördern“, so Petz.
Er betreut dort insgesamt acht
Athleten. Christian ist einer
von fünf Stocksportlern mit
Leib und Seele dabei, wenn
– derzeit natürlich verstärkt –
fleißig trainiert wird. „Das tun
wir insgesamt ein bis zwei Mal
die Woche, seit September einmal davon gemeinsam mit der
Trainingsgemeinschaft Wohnheim Turnau“, erklärt Petz. So
können sich die Betreuer gegenseitig unter die Arme greifen. Worauf übrigens generell
großen Wert gelegt wird: „Bei
den Spielen treten alle österreichischen Teilnehmer als eine
Einheit auf, als das Team Austria“, erklärt Petz.
Während wir über das bevorstehende Sportereignis reden, ist
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (speziell Inserate) dieser Archivseite
zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Gültigkeit mehr aufweisen müssen!
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