Kreistagsfraktion Breisgau-Hochschwarzwald Frau Landrätin Dorothea Störr-Ritter Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald Stadtstraße 2 79104 Freiburg im Breisgau 18. Februar 2015 Nächste CLIS-Sitzung Zustand der Reaktordruckbehälter des AKW Fessenheim Sehr geehrte Frau Störr-Ritter, vor dem Hintergrund der neuesten Berichte aus Belgien bitten wir Sie zu beantragen: 1. das Thema Materialzustand in den Reaktordruckbehältern des AKW Fessenheim bei der nächsten CLIS-Sitzung zu behandeln und 2. die Durchführung einer Untersuchung der Reaktordruckbehälter in gleicher Tiefe wie die der Belgischen Reaktoren Doel 3 und Tihange2 durchzuführen, um mögliche Rissbildungen feststellen zu können. Aus Sicherheitsgründen ist nach bald 40-jähriger Betriebszeit der beiden Reaktoren im AKW Fessenheim eine gründliche Überprüfung der Reaktordruckbehälter auf Materialermüdung und Rissbildung u. a. mittels Ultraschall dringend geboten. Laut der Antwort des Umweltministerium Baden-Württemberg auf die Kleine Anfrage von Bärbl Mielich MdL und weiteren Abgeordneten der Grünen Landtagsfraktion, Drs. 15/6294, hatte die französische Atomaufsicht ASN im Rahmen der 10jahres-Revision Nachweise der EDF zum Zustand der Reaktordruckgefäße geprüft und war zu dem Schluss gekommen, dass der Sicherheitsnachweis für weitere 10 Jahre Betrieb erbracht wurde. Gleichzeitig hatte die ASN jedoch in Auflagen weitere Nachweise zur Quantifizierung der noch verbliebenen Sicherheitsreserven gefordert. Über diese Nachweise ist bisher nichts bekannt. Dazu gibt das Umweltministerium Baden-Württemberg zu bedenken, dass mit zunehmender Betriebszeit die Strahlenversprödung der Reaktordruckbehälter zunimmt. Auch wenn nach der Prüfung der ASN die Sicherheitsrelevanten Grenzen nicht erreicht seien, würden die Sicherheitsmargen im Laufe der Zeit aufgezehrt. In deutschen Atomkraftwerken seien die Sicherheitsmargen weitaus größer. ____________________________________________________________________________________________________________ Leopold Winterhalter, Sebastian-Kneipp-Anlage 1, 79822 Titisee-Neustadt, 07651 932732, [email protected] Dr. Martin Richter, Am Eichwald 40, 79379 Müllheim, 07631 5779, [email protected] Dora Pfeifer-Suger, Britzinger Weg 24, 79379 Müllheim, 07631 173657, [email protected] Silke Eisfeld, Lindenstraße 1a, 79194 Gundelfingen, 0761 5109009, [email protected] www.gruene-breisgau-hochschwarzwald .de Wie jetzt bekannt wurde, sind die Risse in den Reaktordruckbehältern der belgischen Atomkraftwerke Doel 3 und Tihange 2 nicht wie bisher angenommen auf Materialfehler zurückzuführen, sondern die Folge von Materialermüdung als Folge der Neutronenbestrahlung. Bereits 2012 waren die beiden Reaktoren wegen Rissbildungen in den Reaktordruckbehältern vom Netz genommen worden. Bei erneuten Untersuchungen wurde jetzt festgestellt, dass die Wände der Reaktordruckbehälter mit tausenden winzigen Rissen durchzogen sind, die aus Sicht der Fachleute auf die Strahlenbelastung zurückzuführen sein könnten. Laut Pressemeldungen hat der Leiter der Belgischen Atomaufsicht, Jan Bens, die Risse als globales Problem der Atomkraftwerke bezeichnet und die weltweite Untersuchung von Atomanlagen empfohlen. Für Ihre Bemühungen danken wir Ihnen sehr herzlich Mit freundlichen Grüßen Dr. Martin Richter, Dora Pfeifer-Suger, Silke Eisfeld, Leopold Winterhalder
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