32.ÖGKJP-Kongress 2015 Kinder– und Jugendpsychiatrie Österreich THERAPIE in der KINDER– und JUGENDPSYCHIATRIE Paracelsus Medizinische Privatuniversität 19.-21.02.2015 SALZBURG Therapie in der Kinder– und Jugendpsychiatrie Das Fach Kinder- und Jugendpsychiatrie ist in Österreich noch sehr jung, im Ausland jedoch seit langer Zeit etabliert und respektiert. Hierzulande ist seine fachliche und vor allem volkswirtschaftliche Bedeutung noch nicht überall bekannt. Das Wesentliche an diesem Fach ist die Wirkung auf die Kinder und Jugendlichen sowie ihre Familien. Der diesjährige Kongress unserer Fachgesellschaft widmet sich daher der Therapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Welche Therapieformen kommen zum Einsatz, wer führt diese durch, sind diese Therapien wirksam, effektiv und effizient? Es geht um die Frage der Multiprofessionalität und Interdisziplinarität und die damit verbundene Kooperation. Ferner wollen wir uns dem Thema widmen, was kinder– u. jugendpsychiatrische Therapie eigentlich ist? Ist es medizinische Psychotherapie, Psychoedukation, Pharmakotherapie Ist es eine eigenständige Therapieform oder von allem ein bisschen? Im Hinblick auf die Versorgungsdiskussion erscheinen diese Fragen höchst aktuell. In diesem Sinne wünsche ich dem 32.Kongress viele interessierte Besucherinnen und Besucher und diesen einen bereichernden, fachlichen und persönlichen Austausch! Das Rahmenprogramm ist den Patientinnen und Patienten der UK für KJP Salzburg gewidmet. Denn sie haben es überwiegend gestaltet! In meinem eigenen und im Namen der Fachgesellschaft ein herzliches Willkommen in Salzburg Ihr, Leonhard Thun-Hohenstein Kongresspräsident 2 INHALTSVERZEICHNIS THEMA SEITE Kongressorganisation 4 Aktivitäten der ÖGKJP 5 Kongressübersicht 6 Assistententag 7 Programm für Donnerstag, 19.2.2015 8 Programm für Freitag, 20.2.2015 11 Samstag Programm, 21.2.2015 15 Poster 16 Abstrakts der Workshops 17 ReferentInnenliste 28 SponsorInnen 33 DER KONGRESS IST DFP-ZERTIFIZIERT MIT 18 DFP-PUNKTEN 3 SCHIRMHERRSCHAFT Bürgermeister Dr. Heinz Schaden Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer KONGRESSBÜRO Sekretariat der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Fr. Astrid Meindl Christian-Doppler-Klinik, SALK /PMU Ignaz Harrerstr.79 5020 Salzburg Tel:+43662/4483-4511 Fax:+43662/4483-4504 email: [email protected] Website: http://salk.at/12792.html oder: http://www.pmu.ac.at/kongress.html VERANSTALTUNGSORT Paracelsus Medizinische Privatuniversität Strubergasse 21 5020 Salzburg LAGEPLAN 4 AKTIVITÄTEN DER ÖGKJP MITTWOCH 11.00 - 13.00 Uhr Vorstandssitzung 14.00 - 17.00 Uhr Sitzung des Erweiterten Vorstandes 11.00 - 16.00 Uhr Vernetzungstreffen Soziale Arbeit ORT WYSS HAUS WYSS HAUS UK f. KJP/TK DONNERSTAG 14.00 -15.00 Uhr Klinische Pädagogik WYSS HAUS FREITAG 14.00 - 17.30 Uhr 14.00 - 17.30 Uhr 14.00 - 16.00 Uhr 14.00 - 16.30 Uhr 16.30 - 18.00 Uhr 17.30 - 19.00 Uhr AG Leitende WYSS HAUS Ausbildungskommission WYSS HAUS AG Sucht WYSS HAUS Pflege in der KJP WYSS HAUS Treffen der AG Psychologie (=WS16) WYSS-HAUS Generalversammlung AUDIT SÜD ABENDVERANSTALTUNGEN DONNERSTAG 19.30 Gesellschaftsabend der ÖGKJP Stiegl´s Brauwelt, Bräuhausstr.9, 5020 Salzburg Hintransport: Shuttlebus ab 18.45 vor PMU FREITAG 19.30 Hast Du Töne Hast Du Worte!? Lesung mit Musik Jugendliche & L.Thun-Hohenstein Literaturhaus Salzburg, Strubergasse 23, 5020 Salzburg Zu beiden Veranstaltung ist eine Anmeldung vor Kongressbeginn nötig (siehe Anmeldeformular) 5 ZEIT MITTWOCH DONNERSTAG 09:00 ASSISTENTEN - ERÖFFNUNG Uhr TAG THERAPIE FREITAG VORMITTAG SITZUNG 1 QUALITÄTS- VORMITTAG SITZUNG 2 PAUSE MANAGEPAUSE PAUSE THERAPIE 10:30 PAUSE Uhr QUALITÄTSMANAGE- MITTAGSPAUSE GRUNDLAGEN ASSISTENTEN - VORMITTAG TAG SITZUNG MITTAGSPAUSE MITTAGSPAUSE MITTAGSPAUSE NACHMITTAG WORKSHOPS SITZUNG 2 WS 13-16 FREIE VORTRÄGE MITTAGSPAUSE 13:00 MITTAGSUhr PAUSE NACHMITTAG SITZUNG 1 FORENSISCHE KJP MITTAGSPAUSE 14:00 ASSISTENTEN - NACHMITTAG NACHMITTAG WORKSHOPS Uhr TAG SITZUNG 1 SITZUNG 2 WS 1-4 SYSTEMISCHE OPD-KJ BNN KONZEPTE PAUSE WORKSHOPS WORKSHOPS PAUSE PAUSE WORKSHOPS PAUSE WORKSHOPS WS 17-20 WS 21-24 WS 9-12 GENERALVERSAMMLUNG WS 5-8 PAUSE 16:00 PAUSE Uhr 16:30 Uhr 17:00 TREFFEN MIT Uhr VORSTAND 17:30 Uhr SAMSTAG VORMITTAG SITZUNG ESSSTÖRUN- PAUSE VORMITTAG SITZUNG 2 GRUNDLAGEN MITTAGSPAUSE 6 MITTWOCH, 18.2.2015 HÖRSAAL: Hörsaal 1 Wyss-Haus Paracelsus Medizinische PrivatUniversität ASSISTENT_INNENTAG 09.00 -17.00 Uhr Der Stellenwert entwicklungsneurologischer Aspekte und ausgesuchter Störungsbilder in der KJP Referenten: Alexander Artner, Thomas Elstner, Wien Die normale Entwicklung in den ersten 3 Lebensjahren. Aufbau einer Entwicklungsanamnese und Methodik der klinischen Beurteilung von Verhaltens- und emotionale Auffälligkeiten in den ersten 3 Lebensjahren Thomas Elstner Entwicklung im Vorschulalter (4-6 Jahre); Beurteilung von Schulkindern mit durchschnittlicher Reife/sozialer Reife; Entwicklungs pathologie vs. Behinderung Alexander Artner MITTAGSPAUSE (in der TRUMEREI) Sprache und Kommunikation: Leitsymptom: „Kind spricht nicht“ Entwicklungsbeurteilung im Längsschnitt anhand von Verläufen Fetale Alkoholeffekte (FAS/FAE) Thomas Elstner Autismus im Langzeitverlauf; Infantile Zerebralparese (ICP) Psychiatrische Komorbidität bei Behinderung Alexander Artner 17.00 Uhr Treffen mit dem Vorstand der ÖGKJP 18.00 Uhr Gemeinsames Abendessen (Trumerei) 7 DONNERSTAG, 19.2.2015 ERÖFFNUNG HÖRSAAL: AUDITORIUM 9.00 Begrüßung durch den Präsidenten der ÖGKJP, Prof.Dr.A.Karwautz, Wien 9.15 Grußworte HR Dir PD Dr. Reinhold Fartacek, MBA, Ärztl.Direktor CDK PD Dr. Paul Sungler, Geschäftsführer SALK Fr.Vizerektorin Univ.Prof.Prim.Dr. Eva Rohde Präs.Dr. Karl Forstner, SÄK Bürgermeister Dr. Heinz Schaden LH Dr. Wilfried Haslauer 10.00 Einführungsvortrag: L.Thun-Hohenstein, Kongresspräsident Musikalische Umrahmung: PMU-Studentenchor (Prof. Dr. Kamper, Uni Mozarteum) 10.30-11.00 PAUSE VORMITTAGSSITZUNG HÖRSAAL: AUDITORIUM GRUNDLAGEN 11.00 Lernen und Psychotherapie Michael Schulte-Markwort, Hamburg 11.30 Die familiäre Übertragung psychischer Störungen über drei Generationen Hans-Christoph Steinhausen, Zürich 12.00 Das psychische Urinteraktionsprogramm des Menschen - der Säugling als soziales Wesen Manfred Stelzig, Salzburg 12.30 Überlegungen zu den unterschiedlichen Bedeutungen des „Anderen“ in deren therapeutischer Konsequenz Judith Noske, Hinterbrühl 13.00 MITTAGSPAUSE NACHMITTAGSSITZUNG 1 HÖRSAAL: AUDITORIUM / NORD SYSTEMISCHE KONZEPTE 14.00 Wie kann die Pädagogik (Klinik-Schule-Wohnstation) den kinder– und jugendpsychiatrischen Behandlungsprozess positiv mit beeinflussen? Wolfgang Menz, Feldkirch 14.20 Therapie als Selbstorganisationsprozess: Empirische Befunde und Konse- quenzen für eine Feedback-basierte Praxis mit Kindern und Jugendlichen Günter Schiepek, Salzburg 14.45 Narrative therapy with children and adolescents David Epston, Auckland, Australia 8 DO, 19.2.2015 15.15 Vom Bärengeist und Büffelgeist: Was Heilung mit intra– und interpersoneller Systemkooperation zu tun hat. Gerhard Walter, Salzburg 15.40 Systemisches Denken als Grundlage für die Organisation einer KJPAbteilung Leonhard Thun-Hohenstein, Salzburg NACHMITTAGSSITZUNG 2 HÖRSAAL: AUDITORIUM SÜD OPD-KJ 2 14.00 Operationalisierte Psychodiagnostik - Kinder +Jugendliche 2: Behandlungsvoraussetzungen Oliver Bilke-Hentsch, Zürich 14.24 Therapeutische Arbeit mit der OPD-KJ-2 Konfliktachse Inge Seiffge-Krenke, Mainz 14.48 Zur Operationalisierung der psychischen Struktur im Kindesund Jugendalter Eginhard Koch, Heidelberg 15.22 Die Beziehungsachse, Beziehungsräume und Behandlungsverlauf Rainer Fliedl, Hinterbrühl 15.43 OPD-KJ als Grundlage der Betreuungsplanung im milieutherapeutischen Setting Sandra Gottwald, Petra Katzenschläger, Hinterbrühl WORKSHOPS 14.00-15.30 WYSS-HAUS WS 1: Sexualität und Sexualpräferenzen bei Jugendlichen und jungen Erwachse- nen. Ingo Zimmermann, Münster WS 2: Psychoedukation für Patienten mit juveniler Schizophrenie und deren An- gehörigen. S.Ihra-Kovar, Y.Hirsch, R.Gössler, Wien WS 3: Evaluierungen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Corinna Fritz, Salzburg; Roman Winkler, Ingrid Zechmeister-Koss, Wien WS 4: Erfahrungen und Überblick über den Einsatz des Neoprenanzugs bei EssstörungspatientInnen mit Körperschemastörung. Eva Mellitzer, Gabriele Eckstein, Salzburg 9 DO, 19.2.2015 16.00—16.30 PAUSE WORKSHOPS WS 5 16.30-18.00 WYSS-HAUS Narrative Therapy with children and adolescents David Epston, Auckland WS 6 Ich weiß heute, dass ich stark bin! Chancen und Herausforderungen von Kooperations- und Ko-Produktionsprozessen in stationärer Kinder- und Jugendhilfe mit therapeutischer Familienbegleitung. Christine Lienhart, Innsbruck WS 7 Praktische Anwendung der OPD-KJ 2 mit klinischen Fällen Oliver Bilke-Hentsch, Eginhard Koch, Katrin Seiffge-Krenke, Rainer Fliedl WS 8 Elternarbeit in der Ergotherapie Ursula Thun-Hohenstein, Salzburg WS 9 Physiotherapie: Arbeit am / mit dem Körper mit dem Ziel, ganzheitlich in positiver Weise zu „berühren und bewegen “. Sonja Beye, Wien WS 10 Mal- und Musiktherapie Ruth Umek, Elisabeth Bäck, Salzburg WS 11 Komorbidität ADHD und Autismus-Spektrum-Störung Elisabeth Bonatti, Anne Küng, Innsbruck WS 12 Diagnostik von Persönlichkeitsentwicklung im Jugendalter - Chance und Risiko für Therapie im Verlauf. Katrin Sevecke, Martin Fuchs, Innsbruck 10 FREITAG, 20.2.2015 VORMITTAGSSITZUNG 1 HÖRSAAL: AUDITORIUM NORD THERAPIE 09.00 Wohin führt Therapie? Clemens Sedmak, Salzburg 09.30 Medikamente geben in der Kinder - und Jugendpsychotherapie - hilfreich oder kontraproduktiv? (MEDICE-Lecture) Benno Graf Schimmelmann, Bern 10.00 Medikamentöse Therapie von impulsiv-aggressivem Verhalten im Kindes- und Jugendalter Ralf Gössler, Wien 10.30 PAUSE 11.00 Therapieoptionen bei Autismus-Spektrum-Störungen: Evidenzbasierte Standards und neue Entwicklungen Louise Poustka, Wien 11.30 Neue Behandlungsoptionen für ADHS (MEDICE-Lecture) Claudia Klier, Wien 12.00 ADHS und Persönlichkeitsstörungen im Jugendalter (wie) passt das zusammen? Martin Fuchs, Innsbruck 12.30 MBT-A: Mentalisierungsbasierte Therapie bei Jugendlichen Kathrin Sevecke, Innsbruck 13.00 MITTAGSPAUSE VORMITTAGSSITZUNG 2 HÖRSAAL AUDITORIUM SÜD QUALITÄTSMANAGEMENT 09.00 Wie kann Qualitätsentwicklung in der KJP gelingen? Der erfolgsverspre- chende Beitrag einer partizipativen, entwicklungsorientierten Evaluation. Georg Spiel, Klagenfurt 09.30 Am Ende einer langen Reise - Ergebnisse aus der Evaluierungsstudie an der KJP Salzburg Roman Winkler, Wien; Corinna Fritz, Salzburg 11 FREITAG, 20.2.2015 HÖRSAAL: AUDITORIUM SÜD 10.00 Evaluierung von Kriseninterventionszentren Nina Hesse, Monika Finsterwald, Ingrid Lapan, Georg Spiel, Klagenfurt 10.30 PAUSE 11.00 Evaluation der Ambulanzen von promente kinder-jugend-familie Georg Spiel, Monika Finsterwald, Barbara Wegenschimmel, Tanja Bleis, Klagenfurt 11.30 Evaluierung von Massnahmen der (beruflichen) Rehabilitation bei promen- te kinder-jugend-familie Monika Finsterwald, Petra Schurian, Wolfgang Kogler, Georg Spiel, Klagenfurt 12.00 Die Kinder- und Jugendpsychiatrie Salzburg aus ökonomischer Perspektive. Ingrid Zechmeister-Koss, Wien 12.30 Evidenz zur Wirksamkeit der Sensorischen Integrationstherapie bei Kin- dern zwischen 3 und 12 Jahren Elisabeth Söchting, Wien 13.00 MITTAGSPAUSE NACHMITTAGSSITZUNG 1 HÖRSAAL AUDITORIUM NORD FORENSISCHE KJP 14.00 Störungen des Sozialverhaltens und Störungen mit oppositionellem Trotz- verhalten bei jugendlichen Straftätern Marcel Aebi, Zürich 14.25 Forensische Therapie bei jugendlichen Straftätern Madleina Manetsch, Basel 14.50 Jugendpsychiatrische Versorgung im Vollzug Belinda Plattner, Salzburg 15.15 Kinder- und Jugendforensik: Modell einer zukunftsweisenden Zusammen- arbeit von Justiz und forensischer Kinder- und Jugendpsychiatrie Zürich Cornelia Bessler-Nigl, Zürich 15.40 Forensische Untersuchungsstelle an der MUW - ein interdisziplinäres Pilot- projekt Sabine Völkl-Kernstock, Wien 12 FREITAG 20.2.2015 NACHMITTAGSSITZUNG 2 HÖRSAAL AUDITORIUM SÜD FREIE VORTRÄGE 14.00 „With Hogwart´s Express back to school“ Die Tagesklinik für schulspezifische Störung Sandra Möstl, Graz 14.20 Häufigkeit von internalisierenden und externalisierenden Verhaltensauffälligkeiten von österreichischen Jugendlichen: Erste epidemiologische Ergebnisse Michael Zeiler, Julia Philipp, Karin Waldherr, Gudrun Wagner, Martina Nitsch, Wolfgang Dür, Andreas Karwautz, Wien 14.40 Wie kommt das Salz in die Suppe? Auf dem Weg von der Multiprofessionalität zur Interdisziplinarität Friederike Jekat, Hinterbrühl 15.00 „Das ist doch für jeden anders!“ Stationäre Gruppenpsychotherapie in heterogener Zusammensetzung Karin Zajec, Wien 15.20 Das autogene Training (AT) ein Basistherapeutikum Barbara Herzig, Wien 15.40 Die kurze verbale Intervention Georg Weiss, Salzburg WORKSHOPS 14.00-15.30 WYSS-HAUS WS 13: Die Entwicklung des Kooperationsprozesses KJH-KJP Salzburg Isabella Grundnig & Team WS 14: Einhalten-Aushalten-Durchhalten, Anforderungen und Möglichkeiten einer stationären Gruppenpsychotherapie Karin Zajec, Judith Noske, Hinterbrühl WS 15: Vom Ausrasten zum Nachdenken! Wie Kinder- und Jugendpsychiatrie und psychoanalytische Psychotherapie gemeinsam Entwicklungsräume schaffen Karin Lebersorger, Georg Soyka, Wien WS 22: Autismusspektrumstörungen im Kindes– und Jugendalter—Diagnostik Christian Popow, Susanne Ohmann, Wien; WS 24: Klettern als Therapie. Hans Peter Schmutzer, Gabriele Eckstein, Salzburg 13 FREITAG 20.2.2015 16.00-16.30 PAUSE WORKSHOPS 16.30-18.00 WS 16: WYSS HAUS „Yes we can“- psychologische Diagnostik und Behandlung im Spannungsfeld der neuen gesetzlichen Bestimmungen und ihre Aus kungen auf den klinischen Alltag Sabine Völkl-Kernstock, Wien; Karin Zajec, Hinterbrühl WS 17: Anorexie - den Körper erleben mittels Physiotherapie Sonja Beye, Wien WS 18: Systemische Traumatherapie mit EMDR Rose-Marie Wellek, Salzburg WS 19: Systemische Grundhaltungen Birgit Falkensteiner, Roswitha Carl, Salzburg WS 20: Essstörungen im Jugendalter und die Möglichkeiten der Behandlung durch einen multiprofessionellen Ansatz Andreas Schnebel, München WS 21: Intensivtherapeutisches, teilstationäres Behandlungskonzept für Mädchen mit Essstörungen Anja Wagner, Julia Trost-Schrems, Salzburg WS 23: Diagnostische und therapeutische Maßnahmen für Säuglinge und Kleinkinder Maria Höllwarth, Innsbruck WS 25 Autismusspektrumstörungen im Kindes– und Jugendalter: Therapie Sonja Gobara, A. Draxler, Roxane Sousek, E. Reiter-Fink, St.Pölten 14 SAMSTAG, 21.2.2015 HÖRSAAL: AUDITORIUM VORMITTAGSSITZUNG 1 ESSSTÖRUNGEN 09.00 Essstörungen im Kindes– und Jugendalter Andreas Karwautz, Wien 09.30 Prävalenz von Auffälligkeiten im Essverhalten bei österreichischen Schüler und Schülerinnen: Ergebnisse einer ersten österreichweiten epidemiologischen Erhebung Julia Philipp, Michael Zeiler, Gudrun Wagner, Karin Waldherr, Martina Nitsch, Wolfgang Dür, Andreas Karwautz, Wien 10.00 SUCCEAT - Angehörigenarbeit für Eltern von Jugendlichen mit Essstörungen: erste Erfahrungen mit einer randomisiert-kontrollierten Studie Elisabeth Merl, Claudia Franta, Julia Philipp, Doris Koubek, Gabriele Schöfbeck Andreas Karwautz, Gudrun Wagner, Wien 10.30 Erfassung der Bindungsrepräsentation bei Jugendlichen: Einsatz des AAP bei Jugendlichen mit Anorexia nervosa Manuela Gander, Kathrin Sevecke, Innsbruck VORMITTAGSSITZUNG 2 ADHS 9.00 Individualisierte Therapieansätze bei ADHS im Kindes und Jugendalter (Lilly-Symposium) Die Rolle von Strattera Lösung in der individualisierten Pharmakotherapie der ADHS Claudia Klier, Wien 9.30 Herausforderungen in der Therapie der Jugendlichen mit ADHS Sylvia Quiner, Graz 11.00 PAUSE 15 VORMITTAGSSITZUNG 2 11.30 Entwicklungsbezogene Traumafolgestörungen - Psychotherapie und Traumapädagogik im Handlungsfeld der Kinder- und Jugendpsychiatrie Katharina Purtscher-Penz, Andrea Schober, Graz 12.00 Nosologie oder Funktionalität? Die Rolle der Psychopathologie bei therapeutischen Entscheidungen in der Kinder– und Jugendpsychiatrie Franz Resch, Heidelberg 12.30 Warum sind wir so brav? – Über die Notwendigkeit der Abweichung und den Wert der Nebensache Paulus Hochgatterer, Tulln ca. 13.00 ABSCHLUSS des KONGRESSES POSTER Begehung und Diskussion Freitag während der Mittagspause Foyer WYSS- Haus Was wird aus ehemaligen Patienten der KJP? Eine retrospektive Längsschnittstudie von 1000 Tiroler Patienten über 25 Jahre Fuchs Martin, Innsbruck Frühkindliche Krisen - mütterliche Einstellungen und Belastungen Speckbacher Julia, Innsbruck Vitamin B12 in adolescents with anorexia nervosa L.Thun-Hohenstein, C.Saur, Salzburg Burnout in medical students L.Thun-Hohenstein, C.Ablasser, C.Fritz, S.Geyerhofer, M.Schreuer; Salzburg, Wien L.Thun-Hohenstein1, C.Ablasser2, C.Fritz1,3, S.Geyerhofer2, M.Schreuer4L.Thun-Hohenstein1, C.Ablasser2, 16 WORKSHOPS - ABSTRAKTS WS 1: Sexualität und Sexualpräferenzen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. WS-Leitung: Ingo Zimmermann, Münster Ausgangspunkt: Sexualität und Beziehung gehören nicht nur fragmentarisch zusammen, sondern ergeben gemeinsam die Basis gelingender Beziehungen. Eine gute stabile Beziehung bedingt eine befriedigende Sexualität und umgekehrt. Verliert hingegen das Sexualleben an Qualität und Quantität, sinkt dessen subjektiv erlebte Intensität, droht ein Ungleichgewicht und Partnerschaften werden instabil. Unterschiedliche Präferenzmuster, differente Verteilungen von Sexualmodus, Körperschema und präferiertem Geschlecht verringern die Wahrscheinlichkeit einer voll befriedigenden Sexualität. Methode: In der vorliegenden Untersuchung wurde ein nichtklinisches Sample von ca. 400 Jugendlichen und vorwiegend jungen Erwachsenen im Hinblick auf die Zufriedenheit mit dem Sexualleben, der Zufriedenheit mit der Beziehungsgestaltung, sexueller Phantasien und Präferenzen sowie Sexualpraktiken u.a. mittels einer online-basierten quantitativ-empirischen Untersuchung befragt. Ergebnisse: Es zeigt sich, dass ein mehrheitlicher Teil der Befragten alternative Sexualphantasien und Praktiken bevorzugt (Fetisch, SM, Voyeurismus, uro- und koprophile Tendenzen etc.). Dabei korreliert die Unzufriedenheit mit dem Sexualleben mit der Unzufriedenheit mit der Beziehung insgesamt sowie mit einer niedrigen Sexualfrequenz. Diese wiederum korreliert mit Bestrebungen, sexuelle Alternativkonzepte auszuleben. Diskussion: Die Ergebnisse verdeutlichen einen hohen Bedarf an Unterstützung junger Menschen im Hinblick auf die Entfaltung ihrer sexuellen Wünsche. Dabei scheinen nicht kompatible Präferenzmuster einen wesentlichen Teil partnerschaftlicher Differenzen auszumachen. Aufklärung, Thematisierung sexueller Wünsche und Phantasien im Rahmen einer klinischen Sexualdiagnostik stellen eine wichtige Ergänzung therapeutischen Handelns auch in jugendpsychiatrischen Settings dar.In diesem Zusammenhang werden Hinweise für die Gestaltung sexualdiagnostischer und sexualtherapeutischer Settings gegeben. WS 2: Psychoedukation für Patienten mit juveniler Schizophrenie und de ren Angehörigen. WS-Leitung: S.Ihra-Kovar, Y.Hirsch, R.Gössler, Wien Hypothese: Psychoedukation verbessert bei schizophrenen Patientinnen die Behandlungscompliance und die Rückfallsrate wesentlich, wie im Erwachsenenbereich empirisch bewiesen werden konnte. Ein derartiges Therapieverfahren könnte auch bei Jugendlichen den Behandlungserfolg verbessern. Deshalb war es an der Zeit und auch notwendig, ein psychoedukatives Training für ersterkrankte schizophrene Patientinnen in diesem jungen Entwicklungsalter zu konzipieren. Methode: An der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Abteilung Rosenhügel entwickelten wir ein spezielles psychoedukatives Trainingsprogramm für juvenile schizophrene Patientinnen und deren Angehörige und wenden es seit Herbst 2008 an. Dabei handelt es sich um ein störungsspezifisches psychoedukatives Trainingsprogramm in einem „multiple family" setting. Dieses besteht aus einem Turnus von 11 multidisziplinär geführten Modulen, die 9 in sich abgeschlossenen Themenbereichen und 2 freien Themen entsprechen. Dabei wird die Patientin/der Patient unter Einbeziehung der Angehörigen aktiv in das Behandlungskonzept einbezogen und lernt dabei die Krankheitszusammenhänge und persönlichen Ressourcen kennen. Neben krankheitsspezifischen Themen liegen die weiteren Schwerpunkte auch bei alters- und entwicklungsspezifischen Themen.vermittelt, sondern auch Krankheitsakzeptanz und Krankheitseinsicht ermöglicht. Diskussion: Die Behandlung von Jugendlichen unterscheidet sich in vielen Bereichen, auch aufgrund unterschiedlicher Problemstellungen, deutlich von der Behandlung schizophrener Erwachsener. Durch den Einsatz unseres für junge Patientinnen weiterentwickelten psychoedukativen Trainings werden die Jugendlichen selbst zu Spezialisten im Umgang mit ihrer Erkrankung. 17 Ergebnis: Unsere Behandlungserfahrungen bei über 50 Patientinnen+ Angehörige bestätigen unsere Hypothese. Die Methode der Psychoedukation kann auch für unsere juvenilen Schizophreniepatienten erfolgreich und vorteilhaft eingesetzt werden. In einem strukturierten Rahmen wird den Jugendlichen, Eltern und Betreuern nicht nur Wissen über die Erkrankung sondern auch Krankheitsakzeptanz und Krankheitseinsicht ermöglicht. Diskussion: Die Behandlung von Jugendlichen unterscheidet sich in vielen Bereichen, auch aufgrund unterschiedlicher Problemstellungen, deutlich von der Behandlung schizophrener Erwachsener. Durch den Einsatz unseres für junge Patientinnen weiterentwickelten psychoedukativen Trainings werden die Jugendlichen selbst zu Spezialisten im Umgang mit ihrer Erkrankung. WS 3: Evaluierungen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie WS-Leitung. Corinna Fritz, Salzburg; Roman Winkler, Ingrid Zechmeister-Koss, Wien Der Forschungsbereich Evaluierung erlebt quer durch Forschungs- und Wissenschaftsdisziplinen eine Hochkonjunktur. In der Medizin und Public Health Forschung finden Überprüfungen der Ergebnisqualität v.a. vor dem Hintergrund der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von gesundheitsrelevanten Interventionen und Programmen statt. Darüber hinaus ergeben sich aus Evaluierungen aber auch bedeutsame Lernerfahrungen, die sich besonders bei länger dauernden Erhebungen unter Einbeziehung verschiedener AkteurInnen (z.B. Klinikteam, PatientInnen, Eltern und Angehörige, ForscherInnen) zeigen. Ziel des Workshops ist das gemeinsame „Erforschen“ von potentiellen Hindernissen, Herausforderungen und dem „Evaluierungs-Mehrwert“ aus dem Blickwinkel unterschiedlich beteiligter Zielgruppen. Anhand der Erfahrungen mit Evaluierungen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sollen Evaluierungs- und Lernprozesse ergänzend skizziert, reflektiert und kritisch diskutiert werden. Der Workshop soll als anregendes Lernumfeld verstanden werden, in dem Teil nehmerInnen von Evaluierungserfahrungen profitieren sollen. WS 4: Erfahrungen und Überblick über den Einsatz des Haptikanzuges (Neoprenanzug) bei EssstörungspatientInnen mit Körperschemastörung. WS-Leitung: Eva Mellitzer, Gabriele Eckstein, Salzburg Hypothese: Der Einsatz des Anzuges passiert auf der von Dr. Grundwald aufgestellten Hypothese, dass das Tragen des Haptikanzuges zu einer Aktivitätsveränderung in der rechten Hemisphäre führt, die eine Stimulation der korrekten Körperrepräsentation bewirkt. Dies soll zu einer realen Körperwahrnehmung nachhaltig führen. Methode: Die Therapie mit dem Neoprenanzug gliedert sich in 3 Phasen, die primär im stationären Setting durchgeführt wird. Im Folgenden wird ein kurzer Überblick über die Inhalte und Abläufe dargestellt.Einführungsphase: In einer Zeitspanne von 2 Wochen werden erste haptische Erfahrungen und körperwahrnehmungszentrierte Übungen erarbeitet. Somatische Abklärung, fMRI, Seiltest und standardisierte psychologische Erhebungen durchgeführt.Tragephase: für die Dauer von 6 Wochen trägt der/die PatientIn den Haptikanzug zweimal täglich in Eigenverantwortung. Die Tragephase wird durch körperorientierte Therapien (Ergo-, Physiotherapie), ärztliche Visiten, Erhebung der Befindlichkeit und standardisierte psychologische Fragebögen begleitet und dokumentiert.Ausschleichphase: Schrittweise Reduktion der täglichen Tragezeiten mit dem Ziel des vollständigen Weglassens des Anzuges innerhalb von 2 Wochen. In der körpertherapeutischen Begleitung liegt der Fokus in der Festigung der durch den Anzug veränderten Körperrepräsentation. Ergebnisse: Kurzfassung Interview Kronbichler (fMRI) Messbarkeit der neurophysiologischen Effekte valide (fMRI)? 18 Durchführbarkeit: stationäres Setting ist eindeutig ambulantem Setting vorzuziehen (schließt ambulantes aber nicht aus). Mitarbeit und positive Einstellung des interdisziplinären Behandlungsteams und der Eltern erhöht die Bereitschaft zum Tragen des Neoprenanzuges sowie die erfolgreiche Durchführung. Positive Effekte beim Tragen: Reaktionen des vegetativen Nervensystems bewusste Auseinandersetzung mit der Körperwahrnehmung ist leichter. besseres Erleben bestimmter Körperregionen. Diskussion: Auch wenn ein positiver Einfluss auf die Körperwahrnehmung durch das Tragen des Neoprenanzuges beobachtbar ist, kann zum jetzigen Zeitpunkt die Nachhaltigkeit dieses Effektes nicht nachgewiesen werden. Des Weiteren kann die Wirkung nicht eindeutig auf den Anzug zurückgeführt werden, da dieser als zusätzliches Therapiemittel zum standardisierten Behandlungskonzept eingesetzt wird. WS 5 Narrative Therapy with children and adolescents WS-Leitung: David Epston, Auckland This will take up where the above has left off and demonstrate some unusual forms of inquiry eg. "wonderfulness" inquieries, legacies linking "wonderfulness" with family, community and culture and reverse legacies eg. "has your son` s "wonderfulness" and how he has shown that in his everyday life been an inspiration to you in how you got about living your life ? This will be derived from "Narrative Therapy in Wonderland" (New York, WWNorton, in press) which is a sequel to ( "Ernsten Problemen spielerisch begegnen, CarlAuer Verlag). WS 6 Ich weiß heute, dass ich stark bin! Chancen und Herausforderungen von Kooperations- und Ko-Produktionsprozessen in stationärer Kinder- und Jugendhilfe mit therapeutischer Familienbegleitung. WS-Leitung: Christine Lienhart, Innsbruck Der Workshop widmet sich mit der stationären Kinder- und Jugendhilfe einem Nahbereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Im Fokus steht die Frage, unter welchen Voraussetzungen stationäre Kinder- und Jugendhilfe familienunterstützend wirken und somit bei Kindern/Jugendlichen und deren wichtigsten Bezugspersonen im Herkunftssystem Entwicklungs- und Selbstwirksamkeitsprozesse initiieren kann. Insbesondere sollen Möglichkeiten und Herausforderungen von institutions- und professionsübergreifenden Kooperationen im Rahmen familienstärkender Fremdunterbringung diskutiert werden. Das Thema erfährt insofern zusätzliche Brisanz, als dass die „Reintegration von Kindern und Jugendlichen in die Familie im Interesse des Kindeswohles" nun als ein Ziel der KiJuHi im BKJHG 2013 formuliert ist und gleichzeitig zunehmend mehr Kinder/Jugendliche mit Fremdunterbringungserfahrung auch kinder- und jugendpsychiatrieerfahren sind. Grundlage der Überlegungen sind Ergebnisse aus einem Evaluationsforschungsprojekt zu „Schülerwohnen Graz mit therapeutischer Familienbegleitung". Schülerwohnen Graz ist eine stationäre Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung von SOS-Kinderdorf, die vor allem mit dem übergeordneten Ziel „Rückführung ins Herkunftssystem" arbeitet. Konzeptuell wird von einem systematischen Ansatz ausgegangen, gemäß dem Verhaltensauffälligkeiten oder Probleme von Kindern als Symptome im Sinne einer angemessenen Reaktion eines Familienmitglieds auf die Interaktionen innerhalb des Familiensystems verstanden werden. Entsprechend zentral ist die Zusammenarbeit mit dem Herkunftssystem mit entsprechenden professionellen Kooperationsstrukturen, um Kindern/Jugendlichen sowie Erwachsenen Entwicklungen zu ermöglichen. Ein wesentliches Charakteristikum des Konzepts ist eine (angeordnete) familientherapeutische Begleitung der wichtigen Bezugspersonen des Kindes aus dem Herkunftssystem. Diese Begleitung findet in individuellen Settings in der Einrichtung statt. Die Therapeutinnen sind Teil des Kooperationsmodells zwischen Sozialpädagogik, Therapie, KiJuHi-Sozialarbeit und Familienberatung. 19 WS 7 Praktische Anwendung der OPD-KJ 2 mit klinischen Fällen WS-Leitung: Oliver Bilke-Hentsch, Eginhard Koch, Katrin Seiffge-Krenke, Rainer Fliedl Die operationalisierte psychodynamische Diagnostik hat in seiner zweiten Überarbeitung (OPDKJ2) neben den Achsen Beziehung, Konflikt und Struktur die Achse „Subjektive Hypothesen, Ressourcen und Behandlungsvoraussetzungen“ als integralen Bestandteil. Eine sachgerechte Anwendung der manualisierten OPD-KJ2 ist verbindlich nur auf dem Boden einer vorherigen oder parallelen störungsangemessenen und individualisierten Diagnostik mittels des Multiaxialen Klassifikationsschemas (MAS/WHO) angezeigt. Die Achse Behandlungsvoraussetzungen stellt in diesem Kontext einen pragmatischen Übergang von breiter MAS-Diagnostik zur spezifischen psychodynamischen Therapieplanung dar. Die Erarbeitung von rein subjektiven Einschätzungen und Hypothesen über den Schweregrad und die Kausalität der Störung bilden eine Ergänzung zu den testpsychologisch, apparativ oder psychopathologisch erhobenen Befunden der Achsen I-IV der MAS. Die kritisch zu erfassenden Ressourcen ergänzen und relativieren den defizitorientierten Ansatz der Achse V der MAS. Die Therapievoraussetzungen im engeren Sinne erfassen und bewerten die für den therapeutischen Alltag wichtigen Aspekte wie Leidendruck, Einsichtsfähigkeit, aber auch Verfügbarkeit und Passung. Die Achse Behandlungsvoraussetzungen ist daher aufgrund ihrer weitgehend theoriefreien Herleitung und der reichhaltigen klinischen Ankerbeispiele auch für eine nicht direkt psychodynamische Therapieplanung hilfreich und wird in diversen Settings eingesetzt. WS 8 Elternarbeit in der Ergotherapie. WS-Leitung: Ursula Thun-Hohenstein, Salzburg Ergotherapie beinhaltet die Analyse und den Einsatz von Handlungen in Bezug zu den jeweiligen Fähigkeiten des Patienten/Klienten um zu dessen optimaler Entwicklung zur Selbständigkeit beizutragen. Da die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen immer die Arbeit mit den engsten Bezugspersonen beinhalten soll, wird auf diese Zusammenarbeit in spezieller Weise eingegangen. Sprache als abstrakte Handlung verstanden, hilft in unterschiedlichem Maße, dass alle Beteiligten verstehen wo das Problem liegt um zur Lösung beitragen zu können. Auf dieser These aufbauend sind die Eltern/ -teile oder engsten Bezugspersonen während der Therapiestunden anwesend. Es soll dargestellt werden wie Kommunikation - in besonderer Weise gestaltet - zu besserem Verständnis helfen kann. WS 9 Physiotherapie: Arbeit am / mit dem Körper mit dem Ziel, ganzheitlich in positiver Weise zu „berühren und bewegen“. WS-Leitung: Sonja Beye, Wien In anderen medizinischen Bereichen ist ein physisches Problem Grund der ärztlichen Zuweisung – die psychischen Faktoren (die immer auch eine Rolle spielen)sind Begleitfaktoren. In der Psychiatrie steht nun der Mensch mit seinem psychischen Problem im Mittelpunkt. Physische Dysfunktionen werden mit dem Fokus behandelt ganzheitlich wirken zu wollen. Der interdisziplinäre Austausch ist sehr wichtig – es ergibt sich immer ein Behandlungsmosaik aus vielen Informationen, die im Team zusammengetragen werden. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie hat zusätzlich die Aufgabe den jungen Menschen in seiner noch stattfindenden Entwicklung zu unterstützen, zu begleiten, eine Umgebung zu schaffen, die es möglich macht, dass der junge Mensch seine eigenen Ressourcen entdecken und nutzen kann, um seinen Weg gut gehen zu können. Motorik/ 20 Bewegung findet ab der Entstehung eines Lebewesens statt – begleitet die gesamte Entwicklung – trägt dazu bei wie sich Struktur formt. Was fließt in eine physiotherapeutische Diagnostik ein? Welche vielfältigen Möglichkeiten bieten sich der Physiotherapie, um unterschiedlichsten Krankheitsbildern zu begegnen und den jungen Menschen die unzähligen Varianten von „missing link’s“ anbieten zu können? Dieser Workshop gibt Einblick in die Arbeit der Physiotherapie. Er bietet die Möglichkeit mittels praktischer Sequenzen am eigenen Körper zu erfahren und zu begreifen was Physiotherapie in diesem Fachgebiet sein kann. Er wird abgerundet durch theoretische Fallbeispiele aus der Praxis. WS 10 Mal- und Musiktherapie WS-Leitung: Ruth Umek, Elisabeth Bäck, Salzburg In diesem Workshop wird mit den Medien Musik und Bild über die nonverbale Ebene ein Zugang zur inneren Welt geschaffen, der über das Tun sicht– und hörbar wird un d dammit seinen Ausdruck im Aussen findet.Die im Prozess entstandenen Gefühle, Gedanken, Verhlatens– und Beziehungsmuster werden wahrgenommen und können im Gespräch gemeinsam reflektiert werden. Wir laden ein, in die eigene Kreativität einzutauchen und Erfahrungen mit Malen sowie mit aktiver und rezeptiver Musik zu machen, diese mit anderen zu teilen und dabei auch therapeutische Wirkungsweisen kennenzulernen. WS 11 Komorbidität ADHD und Autismus-Spektrum-Störung WS-Leitung: Elisabeth Bonatti, Anne Küng, Innsbruck Im DSM-V schließen sich ADHD und Autismus-Spektrum-Störung (ASS) nicht mehr gegenseitig aus. Die Forschung zu ADHD und Autismus hat sich jeweils in den letzten Jahren erheblich intensiviert. Es gibt jedoch wenige Studien, welche die Komorbidität untersuchen. Einerseits zeigen Kinder mit ADHD zusätzlich gehäuft sozio-emotionale Probleme zuhause und mit der Peer-Gruppe, andererseits sehen wir bei Kindern mit ASS zu einem nicht unerheblichen Teil externalisierende Symptome wie Impulsivität und Hyperaktivität. Um den Patienten und ihren Familien gerecht zu werden ist es daher wichtig, Kinder und Jugendliche umfassend und interdisziplinär abzuklären, zu beraten und zu betreuen. Im Workshop wird der aktuelle Forschungsstand zur möglichen Komorbidität ASS -ADHD beleuchtet. Anhand von Falldarstellungen werden die Herausforderungen in der Diagnostik, Differentialdiagnostik und Therapieplanung dargestellt und diskutiert 21 WS 12 Diagnostik von Persönlichkeitsentwicklung im Jugendalter - Chance und Risiko für Therapie im Verlauf. WS-Leitung: Katrin Sevecke, Martin Fuchs, Innsbruck Noch immer besteht in der klinischen Praxis eine große Zurückhaltung, Persönlichkeitsstörungen im Jugendalter zu diagnostizieren und entsprechend zu behandeln. Aus wissenschaftlicher Perspektive ist diese Zurückhaltung allerdings aufgrund vergleichbarer Ergebnisse bezüglich Diagnostizierbarkeit und Stabilität von Persönlichkeitspathologie im Jugend- wie im Erwachsenenalter kaum mehr aufrechtzuerhalten (Kaess, 2014; Krischer et al., 2006 & 2007, Skodol et al., 2010). Symptome von Persönlichkeitspathologie zeigen einen ersten Gipfel im Jugendalter und sind ein starker Prädiktor für Persönlichkeitsstörungen verbunden mit funktionellen Einbussen und psychosozialen Schwierigkeiten im jungen Erwachsenenalter (Kaess 2014, Chanen 2008). Deshalb sollten Jugendliche mit manifester Identitätsstörung und damit eindeutiger Persönlichkeitspathologie behandelt werden , um frühzeitig ihren extremen Anpassungsschwierigkeiten und ausgeprägten Symptomen entgegenzuwirken (Chanen et al. 2014; Schmeck et al. 2013; Goth et al., 2012, Schmid et al., 2008). Auf der Basis dieser Diskussion wurde auch das Erscheinen des DSM-5 mit Spannung erwartet. Tatsächlich liegen nun im DSM-5 erstmals keine Altersbeschränkungen mehr für die Vergabe einer Persönlichkeitsstörung vor. In unserem Workshop sollen daher folgende Themen bearbeitet werden: 1) Warum macht die Diagnostik von Persönlichkeitspathologie im Jugendalter Sinn: Querschnitt durch die aktuelle Datenlage 2) Das alternative DSM-5 Modell: Implikationen für die Kinder- und Jugendpsychiatrie 3) Diagnostik: welche Instrumente sind verfügbar und machen Sinn? 4) Fallbeispiel: Jugendlicher mit Persönlichkeitsstörung WS 13: Die Entwicklung des Kooperationsprozesses KJH-KJP Salzburg. WS-Leitung: Isabella Grundnig & Team der KJP und Jugendhilfe Salzburg Der Startschuss zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen JWF & CDK fand am 13.7.2012 mit einem Plenumworkshop statt. VertreterInnen der beiden Systeme bzw. Teilsysteme informier ten über Grundlagen und Rahmenbedingungen ihrer Bereiche. Erfahrungen wurden ausgetauscht und mit Ideen gebündelt…“Was läuft gut, was braucht´s besser oder neu?“ Aus den vielen Treffen der Arbeitsgruppe entstanden u.a. „Arbeitsblätter“, die den jeweiligen Bereichen in ihrer Arbeit von großem Nutzen sind (Bestätigung über die Obsorge im Bereich. Pflege und Erziehung, Merk blatt „Obsorge“, Einverständniserklärung zur Befundanforderung, uvm.). Aufbauend auf einem Zitat von Henry Ford: “Zusammenkommen ist ein Beginn, zusammen bleiben ein Fortschritt und zusammenarbeiten ein großer Erfolg“ und bezieht sich damit auf die Arbeitsgruppe, die gemein sam bemüht ist, die Zusammenarbeit von Fachaufsicht, Jugendämtern, Kinder- und Jugendpsychi atrie und den Trägern zu verbessern. Das Ergebnis dieses Kooperationsprozesses ist ein eigens auf das Bundesland Salzburg abgestimmtes Krisenmanual für Kinder und Jugendliche - eine Bünde lung und Verschriftlichung von wichtigen Infos, Definitionen, Vereinbarungen und (gemeinsam festgelegten) Standards darstellen. Es soll Verbindlichkeit und Handlungssicherheit gewährleisten und eine für die Praxis brauchbare Arbeitsunterlage für alle beteiligten Professionen sein. Das Manual wird vor - und zur Diskussion gestellt. 22 WS 14: Einhalten-Aushalten-Durchhalten, Anforderungen und Möglichkeiten einer stationären Gruppenpsychotherapie WS-Leitung: Karin Zajec, Hinterbrühl „Ja da sitz'ma da. Jeden Mittwoch, 50 Minuten — und du sagst wie's dir grad geht und ob du ein Thema hast... und spielen kann man da auch. Man kann über alles reden aber die meisten sagen am Anfang eh nix." Aufbauend auf einem kurzen theoretischen Input zu dynamischen Gruppenprozessen wollen wir unser Konzept der Therapeutischen Stationsgruppe mit Jugendlichen in der KJPP Hinterbrühl vorstellen. Dabei wollen wir Gelegenheit geben in der Rolle eines Jugendlichen an einer solchen Therapiesitzung teilzunehmen, um im Anschluss eigenes Erleben gemeinsam zu reflektieren und Konzeptideen auszutauschen. WS 15: Vom Ausrasten zum Nachdenken! Wie Kinder- und Jugendpsychiatri und Psychoanalytische Psychotherapie gemeinsam Entwicklungsräume schaffen WS-Leitung: Karin Lebersorger, Wien Die Kombination und Kooperation von Kinder- und Jugendpsychiatrie und psychoanalytischer Psychotherapie ist bei frühen strukturellen Störungen besonders wirksam. Ziel des Behandlungsplans ist es, Wiederholen und Ausagieren in Denk- und Liebesfähigkeit zu transformieren. Der Workshop vermittelt anhand psychoanalytischer Konzepte und klinischer Vignetten, wie destruktive Kinder und Jugendliche durch Halten und Aufhalten im Rahmen der therapeutischen Beziehungsgestaltung selbstregulierende Fähigkeiten verinnerlichen können. Es erfolgt eine Auseinandersetzung darüber, was die beiden Disziplinen im Interesse des Kindes voneinander brauchen und welche intra- und interinstitutionellen Dynamiken auftreten können. Ziel ist, alle TeilnehmerInnen mit Kriterien einer gelingenden Kooperation des kinder- und jugendpsychiatrischen und des psychotherapeutischen Zugangs vertraut zu machen. WS 16: „Yes we can“- psychologische Diagnostik und Behandlung im Span nungsfeld der neuen gesetzlichen Bestimmungen und ihre Auswirkun gen auf den klinischen Alltag. WS-Leitung: Sabine Völkl-Kernstock, Wien Das mit 1.7.2014 in Kraft getretene neue Psychologengesetz löste im Vorfeld heftige Diskussionen innerhalb fachlich benachbarten Berufsgruppen aus, wobei zentral die nunmehr gesetzlich verankerte Möglichkeit der psychologischen Behandlung sowie der Tätigkeitsschutz von Psychologen diskutiert wurden. Neben diesen tätigkeitsrelevanten Punkten ist auch die klinisch-psychologische Ausbildung neu geregelt und schafft damit im Alltag, aufgrund der oftmals nicht vorhandenen finanziellen Grundlage, Engpässe in der Ausbildung. Im Rahmen dieses Workshops sollen einerseits Aspekte der Umsetzungsmöglichkeit psychologischer Behandlung im klinischen Alltag und was diese genau umfasst erörtert sowie andererseits vorhandenen Begrenzungen bei der Umsetzung gesetzlicher Bestimmungen im klinischen Alltag diskutiert werden, beides mit dem Fokus auf der Generierung konstruktiver Lösungen. 23 WS 17: Anorexie - den Körper erleben mittels Physiotherapie WS-Leitung: Sonja Beye, Wien In diesem Workshop befassen wir uns eingehend mit dem Körper: sehr funktionell mit der Diagnostik von Haltung und Atmung, sowie Begriffsdefinitionen wie Körperbild und Körperschema durch praktische Übungen und Diagnostiksequenzen können die Teilnehmer am eigenen Leib erfahren, wie unterschiedliche Übungen ‚wirken' um ein wenig besser verstehen/erahnen zu können, wieso körperliche Erfahrung das Körpererleben von Patientinnen mit Anorexie beeinflussen kann — insbesondere den emotionalen Bereich berührt, Stimmung verändern kann. Die Schwerpunkte in der Einzeltherapie (Entspannungsmöglichkeiten erfahren, „Wieder-entdecken" des Körpers, Stabilität und Haltung) und die Sozial- und Körpererfahrung in speziell angebotenen Gruppen werden thematisiert. Der Workshop soll Einblick in den Erfahrungsschatz aus der langjährigen Praxis mit anorektischen Patientinnen bieten, sowie ein wenig in das Selbst-Erleben als solches — als starken Kontrast zu theoretischem Verstehen von Inhalten — bieten. WS 18: Systemische Traumatherapie mit EMDR WS-Leitung: Rose-Marie Wellek Einen Meilenstein in der Erforschung der Auswirkungen von belastenden Kindheitserfahrungen stellt die Adverse Childhood Experience ACE study von Felitti et al ( 1998,2002.2003) dar. In ihr wurden 17400 Erwachsene aus der US Mittelschicht darauf untersucht, inwieweit belastende Kindheitserfahrungen mit psychischen, körperlichen und sozialen Beeinträchtigungen im späten Erwachsenenalter zusammenhängen. Mit der Studie zeigte Felitti (2003), dass "belastende Kindheitserfahrungen“ häufig in den besten Familien auftreten, obwohl sie meist verborgen und unerkannt bleiben. Die Belastungsfaktoren aus der Kindheit haben auch noch nach 50 Jahren tiefgreifende Auswirkungen , obwohl sie sich von psychosozialen Erfahrungen in Erkrankungen ( Essstörungen, Süchte, Depression, Suizidversuche, Diabetes, Herzerkrankungen ) und soziale Beeinträchtigungen (eingeschränkte Arbeitsfähigkeit) gewandelt haben und dass belastende Kindheitserfahrungen Hauptdeterminanten für Gesundheit und soziales Wohlergehen sind". Je größer die Anzahl der belastenden Kindheitserfahrungen ist, desto größer wird das Risiko , eine genannte Beeinträchtigung zu entwickeln. Belastende Ereignisse können sich auf die psychische und soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen tiefgreifend und lang auswirken. Ängste , Schlafstörungen Alpträume , regressives Verhalten, Störungen des Sozialverhaltens und Depression, somatoforme Störungen , Schul -und familiäre Problem u.a. werden als Auswirkungen beschrieben ohne das Kriterien einer PTBS erfüllt wären. Inzwischen wird in diesem Sinne der Begriff "Development Trauma Disorder" in der Kinder und Jugendpsychiatrie diskutiert und seine Aufnahme in den DSM 5 gefordert. EMDR ist ein hilfreiches Therapiemodul im salutogenetisch orientierten psychosomatischen Therapieprozess bei Kindern und Jugendlichen. Der EMDR Methode sind salutogenetisch wichtige Impulse wie Selbstwirksamkeitserleben und das Gefühl der Handhabbarkeit der eigenen Lebenssituation immanent. Gemeinsam mit der traumatherapeutischen Perspektive leistet sie bei entsprechender Indikation eine wichtigen und effektiven Beitrag in der psychosomatischen Behandlung von Kindern und Jugendlichen. Dabei ist EMDR keine "stand alone" -Methode sondern sollte immer Teil eines Gesamtkonzeptes sein. In diesem Workshop möchte ich gerne EMDR als ein Teil systemischer Traumatherapie vorstellen, Fallbeispiele geben und Möglichkeiten zur Diskussion bieten 24 WS 19: Systemische Grundhaltungen WS-Leitung: Birgit Falkensteiner, Roswitha Carl, Salzburg Die systemische Psychiatrie sieht psychische Störungen nicht nur als Krankheit, sondern versteht sie vor dem Hintergrund des jeweiligen sozialen Kontextes auch als Lösungsversuch für problematische Lebenskonstellationen. Wenn wir diesen Lösungsversuch, die Expertise der Patient_innen und ihrer Bezugssysteme für ihr Leben anerkennen, sowie einen ressourcenorientierten Blickwinkel einnehmen, ergeben sich daraus ganz andere Möglichkeiten und Wege für die Patientinnen und ihre Familien. In diesem Workshop möchten wir mit einem Mix aus Übungen und Vortrag einen Einblick in die Systemische Grundhaltung, ihre Umsetzung auf der Uniklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Salzburg geben, Erfahrungen teilen und die sich daraus ergebenden Betrachtungsweisen auf immer wieder auftauchende Diskussionen um Compliance und Widerstand in der Psychiatrie und Psychotherapie diskutieren. WS 20: Essstörungen im Jugendalter und die Möglichkeiten der Behandlung durch einen multiprofessionellen Ansatz WS-Leitung: Andreas Schnebel, München Essstörungen sind ernstzunehmende Erkrankungen, die in aller Regel eine professionelle Behandlung erfordern. Meist verbringen die Betroffenen einige Wochen in spezialisierten Kliniken und werden mit guten Erfolgen entlassen. Doch der Transfer aus dem Klinik- in den „normalen“ Alltag fällt schwer, eine ambulante Therapie ist oftmals nicht ausreichend. Um diese Lücke zu schließen, wurden 1994 in München erstmals Wohngruppen für Menschen mit Essstörungen ins Leben gerufen. Mädchen, junge Frauen und Männer mit Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, Binge-EatingDisorder und psychisch bedingtem Übergewicht leben dort mit Gleichaltrigen in, auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmten Wohnformen (Intensivtherapeutische Wohngruppe, TWG und BEW), bleiben, wenn möglich im schulischen bzw. beruflichen Alltag integriert und werden rund um die Uhr intensiv begleitet. Träger der Wohngruppen ist der gemeinnützige Verein ANAD e.V. Das Konzept von ANAD zeichnet sich durch interdisziplinäre Teamarbeit aus: Neben Konsilliarärzten unterstützen Diplom-PsychologInnen, Diplom-SozialpädagogInnen und Ernährungstherapeutinnen (Diplom-Oecotrophologinnen/Diätassistentinnen) die Patientinnen in unterschiedlichsten Lebensbereichen. Ein spezielles Therapieangebot richtet sich an Patientinnen mit komorbid auftretender Borderline-Persönlichkeitsstörung. Ein großer Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit liegt in der Gestaltung des Nachreifeprozesses bei Jugendlichen und Erwachsenen. 25 WS 21: Intensivtherapeutisches, teilstationäres Behandlungskonzept für Mädchen mit Essstörungen WS-Leitung: Anja Wagner, Julia Trost-Schrems, Birgit Angleitner; Sigrun Eder, Corinna Fritz, Jasmin Lang, Salzburg In der Behandlung von Mädchen mit Essstörungen stellen die Krankheitseinsicht und die Motivation zur Genesung zwei besonders wichtige Voraussetzungen für den Behandlungserfolg dar. Bei den Betroffenen sind diese jedoch nur selten von vornherein gegeben. Mit dem Sommerprojekt bietet die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Salzburg während der Sommerferien eine maximal siebenwöchige intensivtherapeutische Behandlung für Mädchen mit Anorexia und/oder Bulimia Nervosa an. Ziel ist es, die Krankheitseinsicht der Betroffenen zu fördern, die Bereitschaft zur Gesundung zu erhöhen und den Grundstein für eine weiterführende — oftmals extramurale — Behandlung zu legen. Im Workshop werden zunächst das interdisziplinäre Behandlungskonzept mit Fokus auf psychologische und psychotherapeutische Interventionen sowie die bisherigen Behandlungserfolge gemäß der Ergebnisse einer Prä-/Post-Messung vorgestellt. Die spezifischen Herausforderungen einer teilstationären Behandlung von Mädchen mit Essstörungen, die Erfahrungswerte und daraus resultierende Implikationen werden im gemeinsamen Austausch diskutiert und mittels psychodramatischer Methoden erlebbar gemacht. WS 22: Autismusspektrumstörungen im Kindes– und Jugendalter: Diagnostik WS-Leitung: Christian Popow, Susanne Ohmann, ASS sind definiert durch Schwierigkeiten in der Kommunikation und sozialen Interaktion, einseitige Interessen und ev. auch Rituale und Stereotypien, Sprach(entwicklungs)auffälligkeiten und Mangel an Flexibilität. Definition, klinische und psychologische Diagnostik von ASS werden auch anhand von Fallbeispielen erläutert. Welche Schwierigkeiten ergeben sich bei der Interpretation von klinischen Befunden und Testergebnissen, wie leicht ist es, eine ASS zu übersehen bzw. überzudiagnostizieren? 26 WS 23: Diagnostische und therapeutische Maßnahmen für Säuglinge und Kleinkinder WS-Leitung: Maria Höllwarth, Innsbruck Was für manche Eltern „normale“ Krisen des Alltags mit ihrem Baby sind, stellt für andere Elternpaare eine erhebliche physische und psychische Herausforderung dar. Bei besonders belasteten Familien mit geringen Ressourcen kann dadurch eine langfristige Gefährdung der Eltern-KindBeziehung entstehen und auch die Entwicklung des Kindes umfassend beeinträchtig werden. Studien konnten zeigen, dass psychische Symptome im frühen Kindesalter sehr häufig auftreten. Laut Papousek (2004) soll jeder 4.-5. medizinisch gesunde Säugling betroffen sein. Eine frühzeitige Behandlung stellt für die betroffenen Familien eine enorme Hilfe dar und kann die weitere Entwicklung positiv beeinflussen. In diesem Workshop werden klinische Erfahrungen und theoretische Inputs zu den unterschiedlichen Störungsbildern im Säuglings- und Kleinkindalter, deren Ursachen, Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten vorgestellt. Die Teilnehmer lernen das Phänomen „Regulationsstörungen“ anhand von konkreten Fallbeispielen kennen. Ein besonderer Schwerpunkt des Workshops wird das Vorstellen von Psychotherapiegruppen für psychisch belastete Mütter und Schreibabys sein. Die Therapiegruppen wurden wissenschaftlich evaluiert, erste Ergebnisse werden vorgestellt. Inhalte des Workshops: Einführung in das Konzept der Regulationsstörung Problembereiche, Symptome Diagnostik Behandlungsansätze, konkrete Interventionstechniken Projekt „Ambulante Gruppentherapie für Mütter und Babys mit Regulationsstörungen“ WS 24: Klettern als Therapie. WS-Leitung: Hans Peter Schmutzer, Gabriele Eckstein, Salzburg Die Teilnehmer werden eingeladen den Ablauf einer therapeutischen Einheit „Klettern als Therapie“ in der Kinder und Jugendpsychiatrie kennenzulernen. In der Einführung werden die theoretischen Grundlagen, die Rahmenbedingungen und der organisatorische Ablauf dargestellt. Im praktischen Teil werden die Methoden und Techniken des Sicherns, Boulderns und Tope Rope Kletterns an der Kletterwand des Turnsaals der CDK ausprobiert. Durch das aktive Tun, wird die Lust an der Herausforderung geweckt und Spaß an der Bewegung erlebt. Die eigenen Grenzen werden wahrgenommen und überschritten. Auch die Bedeutung von Koordination, Muskelkraft und Fitness wird sichtbar. Übernahme von Verantwortung und Klettertechniken sind weitere wesentliche Bestandteile. Zum Abschluss wird über das Erlebte und das Erreichte reflektiert. WS 25: Autismusspektrumstörungen im Kindes– und Jugendalter: Therapie Sonja Gobara, Roxanne Sousek, St.Pölten Therapie: Die Therapie der ASS ist notwendigerweise multimodal: wesentliche Elemente sind neben Elternberatung und ev. medikamentöser Therapie strukturierte, Ergo-, logopädische und Gruppentherapien. Im Rahmen des Workshops werden Grundzüge der ABA (Applied Behavioral Analysis), das kombinierte Therapiekonzept des Ambulatoriums Sonnenschein und Besonderheiten der medikamentösen Therapie vorgestellt. 27 REFERENTINNEN UND REFERENTEN (ErstautorInnen) IN ALPHABETISCHER REIHENFOLGE MIT ADRESSE Aebi Marcel ; Dr.phil.; CH-8032 Zürich, Neptunstr. 60, Kinder- und Jugendforensik, UK für KJP Artner Alexander; Dr.; Zehnergasse 3/2/4; 2700 Wiener Neustadt Bessler Cornelia; Dr.med.; CH-8032 Zürich, Neptunstr. 60, Kinder- und Jugendforensik, UK für KJP Beye Sonja; 1160 Wien, Karl-Metschlgasse 23/7/2 Bilke Oliver, Dr.; CH-8404 Winterthur, Zum Park 20, Zert. Forensische Kinderund Jugendpsychiatrie Bonatti Elisabeth; Mag.(PhD); 6020 Innsbruck, Speckbacherstr. 23, UK für KJP Elstner Thomas; OA Dr.;1130 Wien, Riedelgasse 5, KJP, KH-Hietzing mit Neurolog. Zentrum Rosenhügel Epston David; Co-Director; School of Social Practice, UNITEC Institute of Technology/The Family Therapy Centre, Auckland, New Zealand Falkensteiner Birgit; 5020 Salzburg, Ignaz-Harrer-Str. 79, UK für KJP, CDK Salzburg Finsterwald Monika; 9020 Klagenfurt, Villacherstr.161, pro mente: kinder jugend familie GmbH Fliedl Rainer; Prim.Dr.; 2371 Hinterbrühl, Fürstenweg 8, Landesklinikum Baden -Mödling, Standort Hinterbrühl Fuchs Martin; OA Dr.; 6020 Innsbruck, Anichstr. 35, UK für KJP Fritz Corinna; Mag.; 5020 Salzburg, Ignaz-Harrer-Str. 79, UK für KJP, CDK Salzburg Gander Manuela; PhD; 6020 Innsbruck, Innrain 52, Med. Uni Innsbruck, Christoph-Probst-Platz Gobara Sonja, Prim.Dr.; Gottwald Sandra; 2371 Hinterbrühl, Fürstenweg 8, Landesklinikum BadenMödling, Standort Hinterbrühl Gössler Ralf; Prim.Dr.; 1130 Wien, Riedelgasse 5, KJP, KH-Hietzing mit Neurolog. Zentrum Rosenhügel Grundnig Isabella; BA; 5020 Salzburg, Ignaz-Harrer-Str. 79, UK für KJP, CDK Salzburg Herzig Christine Barbara; Dr.; 1190 Wien, Rudolf Kassner-Gasse 9a Hesse Nina; 9020 Klagenfurt, Villacherstr. 161, pro mente: kinder-jugendfamilie GmbH Hochgatterer Paulus; Prim.Dr.; 3430 Tulln, Alter Ziegelweg 10, Universitätsklinikum Tulln Höllwarth Maria; 6020 Innsbruck, Anichstr. 35, UK für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters 28 REFERENTINNEN UND REFERENTEN (ErstautorInnen) Fortsetzung Ihra-Kovar Susanne; 1130 Wien, Wolkersbergenstr. 1, KJP, KH-Hietzing mit Neurolog. Zentrum Rosenhügel Jekat Friederike; 2371 Hinterbrühl, Fürstenweg 8, Landesklinikum BadenMödling, Standort Hinterbrühl Koch Eginhard; OA Dr.; D-69115 Heidelberg, Blumenstr. 8, Klinik für KJP Karwautz Andreas; Univ.Prof.Dr.; 1090 Wien, Währinger Gürtel 18-20, AKH Wien, UK für KJP Klier Claudia; PD.Dr.; 1090 Wien, Währinger Gürtel 18-20, AKH Wien, UK für Kinder-u. Jugendheilkunde, Pädiatr.Psychosomatik Lebersorger Karin J.; Dr.; 1040 Wien, Schmöllerlgasse 7/2/5 Lienhart Christina; 6020 Innsbruck, Stafflerstr. 10a, SOSKinderdorf, Abteilung Forschung und Entwicklung Manetsch Madleina; Dr.; CH-8032 Zürich, Neptunstr. 60, Kinder- und Jugendforensik, UK für KJP Mellitzer Eva; 5020 Salzburg, Ignaz-Harrer-Str. 79, UK für KJP, CDK Salzburg Merl Elisabeth; Dr.; 1090 Wien, Währinger Gürtel 18-20, AKH Wien, UK für KJP Menz Wolfgang; Dr.; 6800 Feldkirch, Feldweg 9 Möstl Sandra; Mag.Dr.; 8053 Graz, Wagner-Jauregg-Platz 1, LSF Graz, Abteilung für KJP Noske Judith; OÄ Dr.; 2371 Hinterbrühl, Fürstenweg 8, Landesklinikum BadenMödling, Standort Hinterbrühl Popow Christian; Univ.Prof.Dr.;1090 Wien, Währinger Gürtel 18-20, ADH Wien, UK für KJP Philipp Julia; Dr.; 1090 Wien, Währinger Gürtel 18-20, ADH Wien, UK für KJP Plattner Belinda; PD.Dr.;1.OÄ; 5020 Salzburg, Ignaz-Harrer-Str. 79, UK für KJP, CDK Salzburg Poustka Luise; Prim.Univ.Prof.Dr.; 1090 Wien, Währinger Gürtel 18-20, AKH Wien, UK für KJP Purtscher-Penz Katharina; Prim.Dr.; 8053 Graz, Wagner-Jauregg-Platz 1, LSF Graz, Abteilung für KJP Quiner Sylvia, Dr.; Zentrum für seelische Gesundheit, Hauptplatz 8c/1/Top D 7400 Oberwart Resch Franz; Univ.Prof.Dr.; D-69115 Heidelberg, Blumenstr. 8, Klinik für KJP Schiepek Günter; Univ.Prof.Dr.; Institut f.Synergetik, Paracelsus Medizinische Privatuniversität; Struwergasse 21; 5020 Salzburg Schimmelmann Benno G.; Univ.Prof.Dr.; CH-3011 Bern, Effingerstr. 12, UK für KJP und Psychotherapie Schmutzer Hans-Peter; 5020 Salzburg, Ignaz-Harrer-Str. 79, UK für KJP, CDK Salzburg 29 REFERENTINNEN UND REFERENTEN (ErstautorInnen) Fortsetzung Schnebel Andreas; Dipl.Psychologe; D-80336 München, Poccistr. 5, ANAD Schulte-Markwort Michael; Univ.Prof.Dr.; D-20246 Hamburg, Martinistr. 52, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für KJP Sedmak Clemens; Univ.Prof.Dr.; Zentrum für Ethik und Armutsforschung Mönchsberg 2a; A-5020 Salzburg Seiffge-Krenke Inge; Prof.Dr.; Kosteheimer Landstrasse 11, 55246, MainzKostheim Sevecke Kathrin; Prim.Univ.Prof.Dr.; 6020 Innsbruck, Anichstr. 35, UK für KJP Söchting Elisabeth; Mag.;1030 Wien, Oberzellergasse 1/19, Spielstudio Kindertherapie Speckbacher Julia; BSc MSc; 6020 Innsbruck, Anichstr. 35, UK für KJP Spiel Georg; Univ.Doz.Dr.; 9020 Klagenfurt, Villacherstr. 161, pro mente: kinder jugend familie GmbH Steinhausen Hans-Christoph; Univ.Prof.Dr.; CH-8032 Zürich, Neptunstr. 60, Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst Stelzig Manfred; Prim.Dr.; 5020 Salzburg, Müllner Hauptstr. 48, Leiter des Sonderauftrags für Psychosomat. Medizin der CDK am SJS Thun-Hohenstein Leonhard; Prim.Univ.Prof.Dr.5020 Salzburg, Ignaz-HarrerStr. 79, UK für KJP, CDK Salzburg Thun-Hohenstein Ursula; Moosstrasse 122e, 5020 Salzburg Umek Ruth;5020 Salzburg, Ignaz-Harrer-Str. 79, UK für KJP, CDK Salzburg Völkl-Kernstock Sabine; Dr.; 1090 Wien, Währinger Gürtel 18-20, AKH Wien, UK für KJP Wagner Anja; Mag.;5020 Salzburg, Ignaz-Harrer-Str. 79, UK für KJP, CDK Salzburg Walter Gerhard; Dr.;5020 Salzburg, Bergstraße 22 Weiss Georg; Dr.,5020 Salzburg, Kleßheimer Alle 81, Institut für Heilpädagogik Wellek Rose-Marie;5020 Salzburg, Ignaz-Harrer-Str. 79, UK für KJP, CDK Salzburg Winkler Roman; Dr.;1090 Wien, Garnisongasse 7/20, Ludwig-Boltzmann Institut, Health-Technology Assessment Zajec Karin; Mag.; 2371 Hinterbrühl, Fürstenweg 8, Landesklinikum BadenMödling, Standort Hinterbrühl Zeiler Michael; 1020 Wien, Untere Donaustr. 47, Ludwig-Boltzmann Institut, Health-Promotion Research Zechmeister-Koos, Ingrid; 1090 Wien, Garnisongasse 7/20, LudwigBoltzmannInstitut, Health-Technology Assessment Zimmermann Ingo; Prof. Dr.; 48147 Münster, Piusallee 89, Katholische Hochschule, Abteilung Münster 30 32. ÖGKJP-Kongress 2015 Therapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie SALZBURG, 19.-21. FEBRUAR 2015 ANMELDEKARTE Name: _____________ Vorname: ___________________ Titel: _____________ ___________________ Institution: Straße: _______________PLZ: ___________________ Tel.: _______________Fax: ___________________ e-mail: ______________________________________________ Ich melde mich an Ο AssistentInnentag (nur f. MedizinerInnen) (Mi. 18.02.15) € 60,-- O Mitglieder der ÖGKJP € 285,-- O Nichtmitglieder der ÖGKJP € 350,-- O In Ausbildung: ÄrztInnen, PsychologInnen PsychotherapeutInnen, JuristInnen € 285,-- Angehöriger anderer Berufsgruppen (Pflege, SozialpädagogInnen, SozialarbeiterInnen) € 340,-- O Studierende € 130,-- O Tageskarte € 110,-- O Ich melde mich verbindlich zu folgenden Abendveranstaltungen an: O Gesellschaftsabend in Stiegls Brauwelt … Person(en) Donnerstag 19.2. / ab 19 Uhr für TeilnehmerInnen mit Tageskarte 25 € O Lesung Literaturhaus ….Person(en) Freitag 20.2. ab 19.30 für TeilnehmerInnen mit Tageskarte 25 € 31 WORKSHOPANMELDUNG Ich melde mich für folgende Workshops an: Donnerstag: 14.00-16.30 WS Nummer:….. Ersatz:….. 16.30-18.00 WS Nummer:….. Ersatz:….. 14.00-16.30 WS Nummer:….. Ersatz:….. 16.30-18.00 WS Nummer:….. Ersatz:….. Freitag: Datum: _______________ Unterschrift: _________________ Rückantwort bitte an: [email protected] oder per FAX: 0662/4483/4504 Anmeldung gilt erst mit erfolgter Einzahlung: Bank: Salzburger Landeshypothekenbank IBAN: AT88 5500 0111 0001 7292 BIC: SLHYAT2S Betreff: 32. Jahrestagung der ÖGKJP SPONSOREN UND UNTERSTÜTZER DIESER VERANSTALTUNG 32
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