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Kein Wort von Trump über die Heiligen Kühe der
europäischen Eliten
Stefan Kornelius bleibt gedankenlos paralysiert wie fast alle seine deutschen Kollegen in den
führenden Medien gegenüber einem einmaligen US-Präsidenten Donald John Trump, der ganz
anders zu werden scheint als seine Vorgänger. Seine Antrittsrede am 20.1. markiert den historischen
Beginn einer neuen Ära.
von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait
Die wiederholte penetrante Irritation und Leere der Redaktionen widerspiegeln die Leere und
Gedankenlosigkeit der deutschen Außenpolitik sowie der EU. Der neue US-Präsident kann nichts
dafür. Er ist als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt worden und schwor am
20.1. dieses Amt zu übernehmen und auszuüben, nicht ein Amt in Europa. „America first“ ist eine
Selbstverständlichkeit für jede verantwortungsvolle US-Regierung, vor allem für einen Präsidenten,
der vor einem enormen Verfall seines Landes steht, der auf das Konto seiner Vorgänger geht, einem
nach dem anderen. Diese triste Feststellung ist keine Beleidigung, sie ist nackte Realität. Der
»Niedergang Amerikas ist nicht plötzlich, nicht von einem Tag auf den anderen erfolgt, sondern
Ergebnis einer langen schleichenden Entwicklung während der Jahrzehnte, in denen Trillionen von
Dollars in destruktive Kriege und sinnlose Interventionen im Ausland verschwendet wurden.
Offensichtlich haben alle seine Vorgänger versagt und nichts aus der fehlgeleiteten Politik gelernt.
Deshalb gab es keine Korrektur, keine Erkenntnis des irrtümlichen Kurs. Verstrickt in einem
neoliberalen System waren alle maßgeblichen Akteure Teil einer korrupten, verrottenden
Maschinerie. Das sieht jeder aufmerksame Beobachter, nur Stefan Kornelius nicht in seinem
Leitartikel „USA – Der Revolutionär“ in der Süddeutschen Zeitung vom 21.1.. Gerade deshalb
wurde Trump gewählt und nicht Clinton, weil die amerikanische Bevölkerung ihr Vertrauen in die
„Politiker“ verloren hat.
Trump ist kein Politiker. Er ist ein Macher, der nach seinem eigenen Kriterium handelt, und so wird
er regieren. Entschlossen und mit einem festen Ziel: Amerika aus dem Verfall herauszuholen, das
Land wieder aufzubauen. Er sucht keine Gegnerschaft, keine Feindschaft. Im Gegenteil.
Gemeinsam werden wir den Kurs Amerikas und der Welt für viele, viele Jahre lang
bestimmen. [...] Wir werden Freundschaft und den guten Willen mit allen Nationen der
Welt suchen, aber wir machen es in der Gewissheit, dass es das Recht aller Nationen ist,
ihre eigenen Interessen an erste Stelle zu stellen. Wir möchten unsere Lebensart nicht
anderen aufdrängen. Wir werden alte Allianzen wiederherstellen und neue Allianzen
bilden. Den Islamistischen Terror wollen wir auf der ganzen Erde ausrotten, sagte
Donald Trump in seiner »Inaugurationsansprache.
Der Rest der Welt kann sich über die erste Ansprache des neuen US-Präsidenten nur freuen und
hoffen. Der neue US-Präsident erklärt:
Heute geht nicht nur die Macht von einer Regierung an die andere oder von einer Partei
an die andere, sondern wir nehmen die Macht von Washington D.C. und geben sie an
euch, das Volk, zurück.
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Klingt das nach Spaltung? Hunderttausende in Washington und Millionen vor den Bildschirmen in
den USA und auf der ganzen Welt verfolgten Donald Trumps »16-minütige Inaugurationsrede und
äußerten ihre Begeisterung und Zustimmung. Was stört hier ein Stefan Kornelius? Übertreibung
scheint ein tradiertes deutsches Merkmal zu sein. Trump verursacht keine Ängste auf der Welt, am
wenigsten in den USA, wo die Mehrheit der Amerikaner hofft, dass der neue Präsident die
schlimme Lage verbessern wird.
In Deutschland trifft seine Antrittsrede jedoch auf ein feindseliges Echo. Zu lange haben sich
deutsche Medien als Plattform für Kriegsstimmen hergegeben, wie beispielsweise für eine
»Constanze Stelzenmüller, die zum Wall-Street-Clinton-Apparat gehört (»Brookings-Institution)
und bis zuletzt für Hillary Clinton in deutschen Medien Propaganda betrieb und zu allen möglichen
Talkshows eingeladen wurde. Das ist passé. Solche überholten Geister sind von der Öffentlichkeit
fernzuhalten. Sie haben nichts weiter anzubieten als Verwirrung zu stiften, indem sie
Desinformation, Hass, Lug und Trug verbreiten.
Auffällig ist, dass zum ersten Mal in einer Inaugurations-Ansprache eines US-Präsidenten kein
Wort über die Heiligen Kühe der europäischen Eliten fällt, kein einziges Wort zur „NATO“, zur
„EU“, kein Schwur auf die „transatlantischen Beziehungen“, keine der üblichen Floskeln über
„Bündnistreue“ oder „Wertegemeinschaft“, die zuvor 70 Jahre lang jeder US-Präsident von sich
gab. Das ist schon fast revolutionär: NATO und EU bleiben vollkommen zu recht unerwähnt in der
Ansprache des neuen US-Präsidenten. Die Wirkung hierzulande ist aufschlussreich: Redaktionen
und alte Politiker benehmen sich wie allein gelassene Kinder. Die Hand des Vaters ist plötzlich weg.
Donald Trump wird die Europäer nicht weiter an die Hand nehmen. Das ist nicht seine Funktion,
nicht seine Aufgabe. Kinder sollten aber innerhalb eines Laufgitters laufen lernen, zuerst auf allen
Vieren, dann allmählich auf zwei Beinen und schließlich allein gehen können. Werden die Europäer
das schaffen? Und Stefan Kornelius, sowie andere Redakteure?
Deutsche Medien und Redaktionen können weiter jammern und gegen den neuen US-Präsidenten
würdelos weiter schimpfen und ihn anfeinden, aber das ist nutzlos. Sie sind unwichtig für den neuen
Präsidenten, der genug mit seiner titanischen Aufgabe zu tun hat, die danieder liegenden
Vereinigten Staaten von Amerika wieder aufzurichten.
Regierende deutsche und europäische Politiker sollten sich mit derselben Aufgabe befassen, weil
ein gesellschaftlicher und materieller Zerfall auch in Deutschland und Europa sichtbar und nicht
weiter zu übersehen ist. Ordentliche Schulen und Ausbildungseinrichtungen, bezahlbare
Wohnungen und gute Arbeitsplätze sind auch in Deutschland und Europa dringend zu schaffen.
Politiker-Kasten und Redaktionen sollten sich hierzulande um die eigene Politik kümmern und sich
damit wie verantwortungsvolle, erwachsene Menschen beschäftigen.
© Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait
Quellenangaben:
• Leitartikel in Süddeutsche Zeitung (SZ) vom 21.1.: „USA – Der Revolutionär“ von Stefan
Kornelius
*Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait ist eine chilenische Rechtsanwältin und
Diplomatin (a.D.). Studium der Rechtswissenschaften an der Katholischen
Universität in Santiago de Chile mit Spezialisierung auf das Völkerrecht und Praxis
im Strafrecht. Nach ihrer Arbeit im Außenministerium war sie Diplomatin in
Washington D.C., Wien und Jerusalem und wurde unter der Militärdiktatur aus dem
Auswärtigen Dienst entlassen.
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Datum: Freitag, 27. Januar 2017
Thema: aktuelle News
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