Hier zur Bildungsbeilage - Ludwig-Erhard

Berufsbildende Schulen in Neuwied
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Berufsbildende Schulen in Neuwied
25. Januar 2017
Liebe Leserinnen und Leser,
als Landrat bin ich froh und
stolz, dass hier im Landkreis
Neuwied alle in RheinlandPfalz möglichen Schulformen
vertreten sind. Neben den
Allgemeinbildenden und den
Förderschulen sind die vier
Berufsbildenden Schulen ein
wichtiger Bestandteil nicht nur
der Schul- sondern der gesamten
Bildungslandschaft
unseres Landkreises, die wegen ihrer hervorragenden Arbeit weit über die Kreisgrenzen hinaus geschätzt werden.
Mit ihren unterschiedlichen
Ausrichtungen decken sie ein
ausgesprochen breites fachliches Spektrum ab, von Pflege
und Soziales (Alice-SalomonSchule) über die Unterstützung von Menschen mit Behinderungen (BBS HeinrichHaus) und Gewerbe und
Technik
(David-RoentgenSchule) bis zum kaufmännischen Bereich (Ludwig-Erhard-Schule). Ich freue mich,
dass es uns mit diesem breitgefächerten Angebot möglich
ist, den meisten jungen Menschen, die sich für eine schulische oder berufliche Ausbildung an einer Berufsbilden-
Foto: Kreisverwaltung Neuwied
den Schule entscheiden, hier
im Landkreis Neuwied quasi
vor der Haustür einen Schulplatz anbieten zu können.
Beim Stichwort Berufsbildende Schule denken die
meisten von uns zuerst an die
klassische Berufsschule, die
junge Menschen während einer betrieblichen Ausbildung
in Teilzeit besuchen. Mit Abstand sind die meisten Schülerinnen und Schüler an den
Berufsbildenden Schulen im
Landkreis tatsächlich Auszubildende, deren im Betrieb erworbene praktische Fähig-
keiten in der Berufsschule ergänzt und theoretisch untermauert werden. Dieses Duale
Ausbildungssystem ist ein Erfolgsmodell, um das uns viele
andere Länder beneiden. Unsere Berufsbildenden Schulen
tragen in diesem System durch
vielfältige Maßnahmen dazu
bei, die Ausbildungsqualität
zu steigern und die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe zu erhöhen.
Vielen Menschen ist überhaupt nicht bewusst, welche
vielfältigen Möglichkeiten die
Berufsbildenden Schulen mit
ihren
unterschiedlichen
Schulformen jungen, aber
auch weiterbildungswilligen
erwachsenen Menschen darüber hinaus bieten.
Jugendliche, die keinen
allgemeinen Schulabschluss
haben, werden im Berufsvorbereitungsjahr praxisnah auf
eine spätere Berufsausbildung
vorbereitet und erlangen so
die
Berufsreife.
Andere
Schulformen führen zu einer
beruflichen
Grundbildung,
zum Sekundarabschlusses I,
zur Fachhochschulreife oder
zur allgemeinen Hochschul-
reife. Die unterschiedlichen
Schulformen sind sehr eng
vernetzt und aufeinander abgestimmt. Junge Menschen
können durch die optimale
Durchlässigkeit im System
Berufsbildende Schule den für
sie maximal erreichbaren
schulischen Abschluss erlangen, ohne sich im Voraus auf
einen bestimmten Schulabschluss festzulegen oder die
Schule zu wechseln. Für viele
ist dieser Weg die optimale
Alternative zum Besuch einer
allgemeinbildenden Schule.
Auch Menschen im Erwachsenenalter, die bereits
einer beruflichen Tätigkeit
nachgehen, profitieren von
den vielfältigen Möglichkeiten unserer Berufsbildenden
Schulen. Hier lassen sich
Schulabschlüsse nachholen,
die für eine berufliche Weiterqualifizierung oder ein
Studium notwendig sind, oder
staatlich geprüfte Berufsabschlüsse erlangen. In Vollzeitoder Teilzeitunterricht bieten
die Berufsbildenden Schulen
viele individuelle Möglichkeiten zur Weiterbildung oder
zur beruflichen Umorientie-
rung. Als Landrat des Kreises
Neuwied freue ich mich besonders über die intensive
Kooperation der Schulen mit
den ortsansässigen Betrieben.
Der ständige Dialog zwischen
den dualen Partnern im Ausbildungssystem hat zur Folge,
dass die Berufsbildenden
Schulen in der theoretischen
Ausbildung unmittelbar auf
die praktischen Bedürfnisse
der Betriebe reagieren können, was zu erheblichen Synergieeffekten im beruflichen
Qualifizierungsprozess führt.
An dieser Stelle gilt mein
Dank den vier Berufsbildenden Schulen im Landkreis
Neuwied. Deren hervorragendes Aus- und Weiterbildungssystem führt dazu, dass
in unserer Region junge Menschen einen individuell passenden Arbeitsplatz finden
und die Betriebe ihren Fachkräftebedarf decken können.
Dieses stellt damit auch einen
wesentlichen Standortvorteil
dar.
Rainer Kaul
Landrat des Kreises Neuwied
Die Berufsbildenden Schulen in Neuwied stellen sich vor
Im Mittelpunkt der Mensch
BBS Heinrich-Haus Von Anfang an die besseren Chancen für Menschen mit Behinderungen
Als dualer Partner in 30 Ausbildungsberufen bietet die
Berufsbildende Schule (BBS)
Heinrich-Haus Lern- und Fördermöglichkeiten für Jugendliche mit Beeinträchtigung oder Behinderung, die
ihren Beruf entweder im Berufsbildungswerk des Heinrich-Hauses oder aber auch in
anderen Betrieben der Region
absolvieren. Neben der Vollausbildung liegt ein besonderer Schwerpunkt des schulischen Angebots bei den Fachpraktikerberufen, wo lernschwächeren Jugendlichen
die Chance eines beruflichen
Abschlusses ermöglicht wird.
Ausbildungsangebote
Zusätzlich wird die Berufsfachschule I (Vollzeitform) mit
den Schwerpunkten „Technik/Metalltechnik“
und
„Wirtschaft/Verwaltung“ angeboten. Darüber hinaus
können Jugendliche das Berufsvorbereitungsjahr mit besonderem Förderschwerpunkt
(Vollzeitform) besuchen. Die
Anmeldungen erfolgen jeweils über das Schulsekretariat. Auch das Berufsvorbe-
reitungsjahr in Teilzeitform
können Jugendliche in Heimbach-Weis absolvieren. Hier
stehen die Fachrichtungen
Wirtschaft und Verwaltung,
Agrarwirtschaft (Garten- und
Zierpflanzenbau,
Floristik),
Gewerbe und Technik (Metall/Elektro),
Farbe
und
Raumgestaltung sowie Hauswirtschaft zur Auswahl. Beratung und Anmeldung erfolgen
hier über den zuständigen
Reha-Berater der Arbeitsagentur am Wohnort. Alle
Unterrichtsräume sind behindertengerecht und mit moderner Technik (interaktive
Tafeln, Tablet-PCs) ausgestattet. In kleinen Klassen und
Fördergruppen gehen die
Lehrer und pädagogische
Fachkräfte individuell auf die
Bedürfnisse und Fähigkeiten
der einzelnen Lerngruppen
ein. Hörgeschädigte Schüler
werden von qualifizierten
Lehrkräften und gebärdensprachkompetenten
Fachkräften im Unterricht begleitet.
b Weitere Infos unter
www.bbs-heinrich-haus.de
Tag der offenen Tür am 18. November 2017.
Foto: BBS Heinrich-Haus
Berufsbildende Schulen in Neuwied
25. Januar 2017
Berufsbildende Schulen in Neuwied
Fotos: Ludwig-Erhard-Schule
Die Berufsbildenden Schulen in Neuwied stellen sich vor
Fachliche Kompetenz
in allen Bereichen
Ludwig-Erhard-Schule (LES) vereint zehn Schulformen unter einem Dach
Schule ist mehr als nur Unterricht. Diese Erfahrung machen seit Langem die Schüler
der Ludwig-Erhard-Schule,
eine der größten Berufsbildenden Schulen Wirtschaft in
Rheinland-Pfalz. Rund 2500
Schüler werden dort von 140
Lehrkräften in zehn verschiedenen Schulformen unterrichtet. Dabei versucht die
LES, die Begabungen, Neigungen und Fähigkeiten aller
Jugendlichen gleichermaßen
zu fördern und deren berufliche Handlungskompetenz zu
entwickeln. Die Pädagogen
bereiten die Schüler unterstützend auf Prüfungen vor
und fördern ihre Selbstlern-,
Mitverantwortungsund
Leistungsbereitschaft durch
die eigene Vorbildfunktion.
Die Ludwig-Erhard-Schule
eröffnet ihren Schülern aussichtsreiche Perspektiven für
die berufliche Zukunft. Durch
regelmäßige Fortbildungen
der Lehrkräfte werden Potenziale als Antwort auf den
wirtschaftlichen, technischen
und gesellschaftlichen Wandel entwickelt. Dabei trägt
die LES bei berufsübergreifenden Bildungsmaßnahmen
und als Partner in der dualen
Ausbildung
Mitverantwortung für die fachliche, methodische und soziale Kompetenz der Jugendlichen. In
Zusammenarbeit mit den Betrieben bereitet die Ludwig-
Erhard-Schule die Schüler auf
eine sich ständig wandelnde
Wirtschafts- und Arbeitswelt
vor.
Schwerpunkt des schulischen
Entwicklungsprogramms der Ludwig-ErhardSchule ist neben der Weiterentwicklung der Fachkompetenz vor allem auch die
Weiterentwicklung in den
Bereichen Unterricht, Teambildung, Fort- und Weiterbildung sowie die Förderung
des schulischen Zusammenlebens.
Nicht weniger frequentiert
als der Wirtschaftsbereich ist
seit einiger Zeit der Gesundheitsbereich der LES. Das berufliche Gymnasium bietet
den Schülerinnen und Schülern in Zusammenarbeit mit
der
Alice-Salomon-Schule
auch die Fachrichtung Gesundheit und Soziales an.
Die Ludwig-Erhard-Schule
setzt auch auf außerschulische Kompetenz. Dafür sorgen eine Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften. Jedes
Jahr überzeugt die oft ausgezeichnete Schülerzeitung
LESson mit interessanten Artikeln, die Vorstellungen der
Theater-AG sind regelmäßig
ausverkauft, und auch die soziale Kompetenz kommt dank
der Angebote wie Streitschlichterausbildung, Starthilfe-AG für Flüchtlinge oder
Zivilcourage nicht zu kurz.
b Weitere Informationen gibt es
unter www.les-neuwied.de.
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Berufsbildende Schulen in Neuwied
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Berufsbildende Schulen in Neuwied
25. Januar 2017
Flüchtlinge in der
Berufsschule
BBS Linz und BBS Heinrich-Haus machen
Flüchtlinge fit für die Ausbildung –
Deutschlernen steht im Mittelpunkt
Foto: David-Roentgen-Schule
Die Berufsbildenden Schulen in Neuwied stellen sich vor
Technischer Schwerpunkt
und individuelle Förderung
David-Roentgen-Schule Enge Verzahnung von Theorie und Praxis
Interesse an Naturwissenschaft und Technik? Das Ingenieursstudium schon fest
im Blick oder die Vorbereitung auf eine technische Berufsausbildung im Visier?
Dann ist der Besuch der David-Roentgen-Schule (DRS)
die richtige Wahl. Von der Berufsfachschule über die Berufsoberschule und die Fachschule für Technik bis hin
zum beruflichen Gymnasium
mit Fachrichtung Technik
reicht das Angebot an Schulformen.
Mit den drei Fachbereichen Bau-, Elektro- und Metalltechnik bietet zum Beispiel das technische Gymnasium den Schülern die Möglichkeit, den schulischen
Schwerpunkt nach individuellem Interesse und angestrebter Studienrichtung gezielt zu wählen. Daneben ergänzen in allen Schulformen
die klassischen Naturwissenschaften, sprachliche sowie
gesellschaftswissenschaftliche Fächer den Stundenplan
auf dem Weg zum jeweils angestrebten Abschluss.
In allen Schulformen ist der
DRS eine enge Verzahnung
von Theorie und Praxis wichtig: Preisgekrönte und technisch höchst innovative Unterrichtsprojekte wie die
EMoCity, regelmäßige Expertenvorträge im Berufsschulbereich oder eine technische Kooperation mit der
ruandischen Nyanza Technical School sind nur einige wenige Beispiele. Doch auch im
pädagogischen Bereich setzt
die DRS Maßstäbe: Etwa mit
ihrem Konzept für die Berufsfachschulen, das landesweit adaptiert wird, oder der
Schwerpunktsetzung auf die
Förderung von Medienkompetenz und des versierten
Umgangs mit digitalen Medien.
Ein weiterer Fokus liegt an
der Mitgestaltung der 4. Industriellen Revolution: Im
Rahmen des Projektes „Industrie 4.0@school“ widmet
sich die DRS den Anforderungen der Industrie und
macht die Schüler fit für die
Arbeitswelt der Zukunft. Entstanden sind sieben Lernmo-
dule, die jungen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben sollen, sich von
verschiedenen Seiten, basierend auf individuellen Interessen und Fähigkeiten, der
Thematik Industrie 4.0 annähern zu können.
Die Fokussierung auf die
individuelle Förderung und
Beratung der Schüler sowie
eine facettenreiche Schulkultur mit Partnerschaften mit einer französischen und einer
polnischen Schule oder ein
reichhaltiges
Sportangebot
(zum Beispiel Skischulfahrten) runden das pädagogische Angebot der DRS ab.
An die 3000 Schüler besuchen die BBS G+T David Roentgen in den unterschiedlichen Schulformen und Bildungsgängen aktuell. Die
Schule ist dualer Partner bei
der Ausbildung von gewerblich-technischen Berufen.
b Informationen über die DRS
sowie die Bildungsgänge können
über die Internetseite der Schule
unter www.drsneuwied.de eingeholt werden.
Seit einem halben Jahr gibt es
in der Alice-Salomon-Schule
(BBS Linz) sowie der BBS
Heinrich-Haus
spezielle
Sprach-Berufsvorbereitungsklassen (BVJ). Diese Schüler
sind oftmals als Flüchtlinge
mit oder auch ohne ihre Eltern
in den vergangenen Monaten
nach Deutschland gekommen.
„Deutsch sprechen die meisten nur wenig bis gar nicht“,
sagt der Schulleiter der BBS
Heinrich-Haus, Heinz Schüller, der auch als Fachlehrer in
einer dieser Klassen unterrichtet.
Damit die jungen Frauen
und Männer zwischen 16 und
18 Jahren überhaupt eine
Chance auf eine Ausbildung
haben, müssen sie zunächst
die Sprache lernen. In der BBS
Heinrich-Haus sind das für die
13 Jugendlichen 20 Wochenstunden Deutsch, hinzu kommen Mathe, Sport, Datenverarbeitung und auch Sozialkunde. In der Alice-SalomonSchule ist das ebenso, nur dass
hier sogar zwei Klassen unterrichtet werden, unterschieden durch das Sprachniveau
der Schüler.
Beide Schulen versuchen
die jungen Flüchtlinge zu integrieren, so etwa mittels eines Filmprojektes, das in Linz
gemeinsam mit einer anderen
BVJ-Klasse entstand. In kurzen Videos stellten sich einzelne Schüler vor und auch der
Deutsch-Unterricht der jungen Ausländer war Thema
dieses Films.
In der BBS Heinrich-Haus
roch es vor einigen Wochen in
der Schulküche nach leckeren
Sachen wie Harisa, Früchtekuchen und Samosas. Gemeinsam mit ihren Lehrerin-
nen schlüpften die jungen
Frauen und Männer in Schürzen, nahmen den Mixer in die
Hand – und los ging’s. Die Ergebnisse waren am Tag der
offenen Tür ein kulinarischer
Höhepunkt wie viele Besucher
bestätigten. Zum anderen
waren die angebotenen nationalen Spezialitäten für die
Schüler ein „guter Türöffner“
um mit den Gästen ins Gespräch zu kommen, ihre Heimatländer vorzustellen und
auf ihre Situation aufmerksam
zu machen.
Auch
im
kommenden
Schuljahr werden in beiden
Berufsschulen schulpflichtige
Flüchtlinge
aufgenommen,
damit sie in konzentrierter
Form Deutsch lernen können.
Zudem ist es möglich, dass
Schüler mit guten Deutschkenntnissen am planmäßigen
Berufsschulunterricht
teilnehmen, um schon einmal etwas „Ausbildungsluft“ zu
schnuppern. Mittlerweile sind
einige der Schüler in beiden
Schulen auf einem guten Weg,
um im Sommer eventuell ein
klassisches BVJ oder auch direkt eine Ausbildung zu absolvieren. Das ist für die BBS
Linz und auch die BBS Heinrich-Haus ein großer Erfolg.
b Weitere Informationen gibt es
direkt in der BBS Heinrich-Haus
sowie der Alice-Salomon-Schule.
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Kulinarische Leckereien bereiteten die Flüchtlinge am Tag der
offenen Tür in der BBS Heinrich-Haus zu. Fotos: BBS Heinrich-Haus
Berufsbildende Schulen in Neuwied
25. Januar 2017
Berufsbildende Schulen in Neuwied
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Von der Berufsfachschule I zum Abitur
Ulli König und Vanessa Wüsten berichten über ihren Werdegang an der Alice-Salomon-Schule
„Bevor wir Schülerinnen der Alice-Salomon-Schule wurden, besuchten wir eine Realschule plus.
Dort haben wir unseren Hauptschulabschluss gemacht, doch wir wollten von Anfang an einen höheren Abschluss erreichen. Uns war schon klar,
dass wir in den sozialen oder gesundheitlichen Bereich wollten, und so empfahlen uns Freunde die
ASS. Im Schuljahr 2011/2012 meldeten wir uns in
der Berufsfachschule I mit dem Schwerpunkt Gesundheit/Pflege an und bekamen auch eine Zusage. Mit unserem Ziel vor Augen, einen höheren
Abschluss zu erlangen, qualifizierten wir uns im
Sommer 2012 für die Berufsfachschule II. Nun waren wir nicht mehr schulpflichtig, alle weiteren Bildungsgänge, die danach kamen, besuchten wir
freiwillig. Die BF2 schlossen wir im Sommer 2013
mit dem Qualifizierten Sekundarabschluss I und
einem ganz guten Zeugnis ab, sodass wir anschließend eine Zusage in der Höheren Berufsfachschule
bekamen. Diesmal war der Schwerpunkt „Sozialwesen“ (HBF S), sodass wir auch nochmal in einer
anderen Fachrichtung Erfahrungen und Informationen sammeln konnten. Bis hierhin war unser gesamter Weg an der Alice-Salomon-Schule auch von
mehrwöchigen Praktika geprägt. Die Praktika bestätigten uns erneut, dass wir mit der ASS den richtigen beruflichen Schwerpunkt für uns gewählt
hatten. In einem eigenständig geplanten und
durchgeführten Projekt konnten wir unsere beruf-
Ulli König (links) und Vanessa Wüsten.
Foto: ASS
liche Kompetenz unter Beweis stellen. Der Abschluss als Sozialassistent und das Fachabitur motivierten uns weiterzumachen. Zurzeit besuchen
wir die Berufsoberschule II, und wir hoffen, dass wir
diese im Sommer 2017 mit dem Abitur abschließen
können.
Unsere Schulzeit in der Alice-Salomon-Schule
war bis zum heutigen Tag eine erlebnisreiche und
intensive Zeit. Die ersten Jahre waren gar nicht so
einfach, weil in der ASS viel Wert auf selbstständiges Lernen gelegt wurde. Dies waren wir von unserer alten Schule so nicht gewohnt. An der ASS jedoch wird erwartet, dass man sein Lernen selbst in
die Hand nimmt. Die Lehrer unterstützen und begleiten uns dabei, und ermutigen uns immer wieder, wenn man dabei ist, sein Ziel aus den Augen zu
verlieren. Auch bekommt man an der ASS sehr viel
Anerkennung für erbrachte Leistungen. Es gibt sogar eine Theater-AG, überhaupt wird auf kulturelle
Bildung sehr viel Wert gelegt. So besuchten wir in
unserer Zeit an der ASS mehrere Theater-Vorstellungen und ein Musical, und sogar der Tag der offenen Tür stand unter dem Motto „Alice-SalomonSchule – die Kulturschule“. Eine ganz besondere
Erfahrung war unsere Studienfahrt nach Berlin vor
einigen Wochen. Im Fach Sozialkunde haben wir
die Fahrt vorbereitet, und in Berlin konnten wir die
Geschichte unseres Landes hautnah erleben.
Und nun geht es in großen Schritten auf das Abitur zu. Wir hoffen, dass wir es nächsten Sommer mit
einem guten Notendurchschnitt abschließen. Wir
würden beide gerne nach der BOS2 studieren,
vielleicht etwas im medizinischen Bereich, zum
Beispiel Medizintechnik in Remagen.
Die ASS zu besuchen, war für uns die richtige
Entscheidung. Man wird gut auf die berufliche Zukunft vorbereitet und erwirbt viele Kompetenzen,
die man in einem sozialen oder gesundheitlichen
Beruf brauchen kann. An der ASS gibt es viele gute
Lehrer, die für uns durch ihr Engagement und ihre
Kompetenz zum Vorbild wurden.
Allen Schülerinnen und Schülern, die einen sozialen oder gesundheitlichen Beruf ausüben möchten, können wir die Alice-Salomon-Schule nur
empfehlen.“
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Berufsbildende Schulen in Neuwied
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Berufsbildende Schulen in Neuwied
25. Januar 2017
Die Berufsbildenden Schulen in Neuwied stellen sich vor
Eine Schule im Aufbruch
Alice-Salomon-Schule bietet vielfältige Bildungsmöglichkeiten im
Bereich Berufsvorbereitung, Hauswirtschaft und
Hotel/Gaststättengewerbe, Sozialwesen sowie Gesundheit und Pflege
Die
Alice-Salomon-Schule
Linz-Neuwied bietet vielfältige Bildungsmöglichkeiten
im Bereich Berufsvorbereitung, Hauswirtschaft und Hotel/Gaststättengewerbe, Sozialwesen sowie Gesundheit
und Pflege, dies zum Teil in
einem durchgängigen Komplettangebot (vom Ziel der
Berufsreife bis zum Ziel der
Allgemeinen Hochschulreife).
Ab 2017/18 kommt die Duale
Berufsoberschule als weiterer
Bildungsgang mit dem Ziel
der Fachhochschulreife hinzu.
Auch aufgrund ihres Profils
fühlt sich die Schule in besonderer Weise aktuellen pädagogischen Entwicklungen
verpflichtet. Im Zentrum steht
dabei die Überzeugung, dass
die Schüler die Möglichkeit
erhalten sollten, zu zeigen,
was in ihnen steckt („Potenzialentfaltung“). Die jüngste
Entwicklung hat unter anderem im Blick, dass Schule
auch ein Ort der Kulturförde-
rung sein soll. Dazu gibt es
bereits eine Reihe attraktiver
Angebote wie zum Beispiel
Musik, Theater und kreatives
Arbeiten.
Seit 2016 hat die Schule
ein neues Leitbild, das in besonderer Weise betont, wie
wichtig der Schule ihre Schüler sind. Davon kann sich jeder bei einem Besuch der dynamisch gestalteten Homepage überzeugen. Das Leitbild soll Richtschnur sein für
alle weiteren Prozesse. Daher
steht ganz selbstverständlich
auf der Tagesordnung, das
neue Leitbild auch zu leben.
Das neue Logo, das 2017 der
Öffentlichkeit vorgestellt wird,
rundet das Bild dieser dauerhaft innovativen Entwicklung
ab.
Die Schule vernetzt sich
seit einigen Jahren bundesweit, unter anderem durch ihren Beitritt zur Initiative
„Schule im Aufbruch“ (2012).
Auch die Berliner „Initiative
Neues Lernen“ ist auf die
Schule aufmerksam geworden (2013). Ein Höhepunkt
der Schulentwicklung der
vergangenen Jahre ist, dass
sich die Alice-Salomon-Schule für den Deutschen Schulpreis 2014 beworben hat
(„Dem Lernen Flügel verleihen!“) und unter die 15 besten Schulen Deutschlands gewählt wurde. 2015 erhielt die
Schule erstmals die Möglichkeit, sich international zu präsentieren (Bildungsbiennale in
Bregenz, Österreich).
Die Schule arbeitet stark
projektorientiert und kümmert sich darum, dass die
Schüler ihr Lernen selbst in
die Hand nehmen. Dazu hat
sie seit Jahren erfolgreich sogenannte „SeLe“-Kurse eingerichtet (SeLe = Selbstgesteuertes Lernen). Die AliceSalomon-Schule fördert ein
wertschätzendes Miteinander
(„Gewaltfreie Kommunikation“) und stärkt die Zusam-
Foto: Alice-Salomon-Schule
menarbeit der Schüler untereinander (unter anderem
durch „Peer Education“ und
„MoMA“ eine MathematikNachhilfe von Schülern für
Schüler).
Seit Jahren baut die Schule
die Kooperation aller am
Schulleben Beteiligten konsequent aus: Schüler, Eltern
und Betriebe sowie kooperierende Einrichtungen sind
gern gesehene Partner auch
bei hochkarätig besetzten
Fortbildungsveranstaltungen,
bei denen der Kontakt zu anderen Bildungseinrichtungen
und zur Hochschule (zuletzt:
Universität Trier) gesucht
wird.
Im Schuljahr 2015/16 hat
die
Alice-Salomon-Schule
erstmalig Klassen für junge
Asylbewerber
eingerichtet.
Dort wird aktiv daran gearbeitet, dass Integration gelingen kann – auch dadurch,
dass die jungen Flüchtlinge
vom weit gefächerten Netzwerk der Schule und dem
professionellen
pädagogischen Konzept profitieren
können.
Internationale Schülerkontakte mit Schweden, Kroatien
und Finnland ermöglichen
zudem Auslandspraktika und
ermöglichen es, den Blick
auch grenzüberschreitend zu
erweitern.
b Für mehr Informationen steht
die Internetseite bereit:
www.bbs-linz.de. Gute Möglichkeiten persönlicher Begegnungen bietet unter anderem
der Tag der offenen Tür am
Sonnabend, 28. Januar 2017.
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Berufsbildende Schulen in Neuwied
Berufsbildende Schulen in Neuwied
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Berufsbildende Schulen in Neuwied
25. Januar 2017
Ein praxisorientierter Weg
zum Traumberuf
Berufsvorbereitungsjahr bereitet Jugendliche ohne Berufsreife auf
Ausbildung oder Arbeitsverhältnis vor
Das Berufsvorbereitungsjahr
bereitet Jugendliche ohne
Berufsreife auf den Eintritt in
eine Berufsausbildung oder in
ein Arbeitsverhältnis vor,
wenn sie nach einem mindestens neunjährigen Besuch
einer
allgemeinbildenden
Schule aus unterschiedlichen
Gründen weder in ein Ausbildungsverhältnis eintreten
noch ein Arbeitsverhältnis
aufnehmen können und nicht
an einer Fördermaßnahme der
Arbeitsagentur teilnehmen.
Das Abschlusszeugnis des
Berufsvorbereitungsjahrs als
Teil der Berufsschule schließt
die Berufsreife mit ein. Somit
sind nach dem erfolgreichen
Abschluss des Berufsvorbereitungsjahrs der Eintritt in eine Berufsausbildung, der
Übergang in eine Berufsfachschule I sowie das Aufnehmen einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme
der Bundesagentur für Arbeit
möglich.
Unterrichtet wird praxisorientiert. Hinzu kommen allgemeinbildende Fächer wie
Deutsch, Sozialkunde, Sport
und Religion. Während des
gesamten Jahres erhalten
Schüler eine intensive sozialpädagogische Betreuung und
werden bei der Suche nach
einem Ausbildungsplatz unterstützt.
An der Alice-SalomonSchule werden die Fachrichtungen Ernährung und Hauswirtschaft (Linz und Neuwied), Metalltechnik (Neuwied), Holztechnik (Neu-
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wied), Wirtschaft und Verwaltung (Linz und Neuwied),
Pflege (Neuwied), Textiltechnik und Gartenbau (Linz und
Neuwied) angeboten.
Auch Menschen mit Behinderung können ein Berufsvorbereitungsjahr absolvieren. Dies ist an der BBS
Heinrich-Haus möglich. Die
Schwerpunkte liegen dort auf
den Bereichen Wirtschaft und
Verwaltung,
Agrarwissenschaft, Gewerbe und Technik, Farbe und Raumgestaltung sowie auf Hauswirtschaft.
b Weitere Informationen gibt es
unter www.bbs-linz.de und
www.heinrich-haus.de
Sozialarbeiterin Frau Härtel und Schüler der Alice-SalomonSchule in Linz und Neuwied am Problemlösungsbaum: Für diese
Schüleraktion gab es 2014 den Deutschen Schulpreis.
Foto: ASS
Der Weg zur Ausbildung und
zur weiterführenden Schule
Berufsfachschulen I und II ermöglichen praxisorientiertes Lernen
Die Berufsfachschule (BF) I
ermöglicht den Schülern eine
berufliche Grundbildung. Die
Lerninhalte orientieren sich
an den von den Berufsfachschülern anvisierten Ausbildungsberufen. Die im ersten
Schulhalbjahr
erworbenen
Kompetenzen setzen die
Schüler im zweiten Schulhalbjahr mit Praktika in den
Betrieben um. Diese berufliche Grundbildung erhöht die
Chancen der Schüler auf einen Ausbildungsplatz.
Neben den allgemeinbildenden Fächern Deutsch/
Kommunikation, Mathematik,
Englisch, Sozialkunde, Religion und Sport sowie der beruflichen Grundbildung sind
das Methodentraining zum
Erlernen von Arbeitstechni-
ken, der Förderunterricht und
eine schülerorientierte Berufs- und Schullaufbahnberatung wichtige Bausteine der
Berufsfachschule I.
Zur engeren Verzahnung
mit der Berufswelt finden im
zweiten Halbjahr Praktika
statt, damit die Jugendlichen
frühzeitig in Kontakt mit potenziellen
Ausbildungsbetrieben kommen.
Aufbauend auf der Berufsfachschule I werden in der
Berufsfachschule II die beruflichen Handlungskompetenzen fachrichtungsbezogen
erweitert. Durch projektorientiertes und fächerübergreifendes Arbeiten im berufsbezogenen Unterricht (sieben
Wochenstunden) und im allgemeinbildenden Unterricht
(Deutsch/Kommunikation,
Englisch, Mathematik, Sozialkunde, Religion, Sport) sollen Aufgabenstellungen und
Anforderungen im Alltag und
im Beruf besser eingeschätzt
und bewältigt werden. Die BF
II führt zum Qualifizierten Sekundarabschluss I.
In der BF I wird aufgenommen, wer das Abschlusszeugnis der Hauptschule oder
ein gleichwertiges Zeugnis
besitzt. Die BF I muss jeder
besuchen, der die Hauptschule abgeschlossen hat,
nicht in einem Ausbildungsoder Arbeitsverhältnis steht
und noch schulpflichtig ist.
Menschen mit Behinderungen können vom Angebot
der BBS Heinrich-Haus profitieren. Dort werden im Bereich der Berufsfachschule I
die Schwerpunkte Wirtschaft
und Verwaltung sowie Technik und Metalltechnik gesetzt.
b Weitere Informationen gibt
Foto: David-Roentgen-Schule
es unter anderem auf den Internetseiten der Berufsbildenden Schulen unter
www.drsneuwied.de,
www.bbs-linz.de, www.lesneuwied.de und www.heinrichhaus.de
Berufsbildende Schulen in Neuwied
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Berufsbildende Schulen in Neuwied
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In zwei Jahren zum berufsqualifizierten Abschluss
Höhere Berufsfachschule kombiniert Theorie und Praxis
Die Höhere Berufsfachschule
fördert berufliche und allgemeine Kompetenzen und führt
in zwei Jahren zu einem berufsqualifizierenden
Abschluss, zur Persönlichkeitsentwicklung und zur Fachhochschulreife. Die Kompetenzen orientieren sich an
den Lernfeldern ausgewählter Berufsgruppen und basieren auf einer Verzahnung
von schulischem und beruflichem Lernen.
Die
David-RoentgenSchule bietet die Höhere Berufsfachschule Technik und
Naturwissenschaften mit den
Schwerpunkten Informationsund Netzwerksystemtechnik
sowie IT-Systeme: Fachrichtung Systemintegration an. In
enger Verzahnung von theoretischen und praktischen
Unterrichtsinhalten erwerben
die Schüler dort fundierte
Grundkenntnisse im jeweiligen
Schwerpunktbereich.
Projekte und verpflichtendes
Praktikum sorgen dafür, dass
Foto: Ludwig-Erhard-Schule
ein hoher Grad an Praxisnähe
garantiert ist.
Die Ludwig-Erhard-Schule
hat sich auf die Fachrichtungen Fremdsprache und Bürokommunikation, Handel und
E-Commerce,
IT-Systeme,
Organisation und Officemanagement sowie Rechnungslegung und Controlling spezialisiert.
An der Alice-SalomonSchule können die Schüler
die Schwerpunkte Sozialas-
sistenz oder Hauswirtschaft
wählen, wobei ASS-Schüler
sogar die Möglichkeit haben,
drei verschiedene Abschlüsse
in einem Bildungsgang zu erreichen. Neben Fachabitur
und
Assistentenausbildung
bietet die Höhere Berufsfachschule für Hauwirtschaft
auch den Berufsabschluss
„Hauswirtschafter/in“ an. In
einigen Bildungsgängen der
Schulform Höhere Berufsfachschule steht neben dem
Erwerb der Fachhochschulreife ein vertiefter Einblick in
ein Berufsfeld im Vordergrund. Diese erweiterten beruflichen Kenntnisse bieten
nach dem Abschluss entweder einen qualifizierteren
Einstieg in eine entsprechende, gegebenenfalls verkürzte
Berufsausbildung oder sind
Grundlage für die Aufnahme
eines Studienganges an einer
Fachhochschule oder in Ausnahmefällen auch an einer
Universität. Voraussetzung für
die Aufnahme ist in der Regel
ein mittlerer Bildungsabschluss.
b Weitere Informationen gibt es
unter www.bbs-linz.de,
www.drsneuwied.de, und
www.les-neuwied.de.
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Berufsbildende Schulen in Neuwied
25. Januar 2017
Individuelle Förderung auf dem
Weg zum Technikstudium
David-Roentgen-Schule bietet Berufliches Gymnasium Technik an
Technik ist aus dem heutigen
Lebensalltag nicht mehr wegzudenken. Sei es in Form von
technischen Gerätschaften,
modernen Gebäuden oder in
Mobiltelefonen und Automobilen – es findet sich kaum
ein Lebensbereich, der nicht
von technischen Errungenschaften durchdrungen ist.
Das Berufliche Gymnasium
mit Fachrichtung Technik
möchte die Schüler besonders
bei der Aufnahme eines Studiums im technischen Bereich
oder bei einer anschließenden Berufsausbildung unterstützen. Die Chancen stehen
gut, Studium und Ausbildung
aufgrund der großen theoretischen und praktischen Vorkenntnisse besonders erfolgreich zu absolvieren. Hinzu
kommt, dass die Abiturienten
durch ihre allgemeine und
fachliche Vorbildung einen
schnellen beruflichen Aufstieg erfahren können.
Das Bildungsgangprofil ist
wesentlich durch die verschiedenen technischen und
naturwissenschaftlichen Fächer bestimmt. So wird das
Fach Technik an der DavidRoentgen-Schule
in
den
Fachrichtungen Bau-, Elektro- und Metalltechnik angeboten. Die einzelnen fachlichen Schwerpunkte sind dabei sehr facettenreich: Im Fach
Elektrotechnik werden die
Grundlagen der Elektrotechnik sowie die Bauelemente
der Elektronik in den Blick
genommen. Moderne Verstärker- und Digitaltechnik
wird erforscht, Steuerungsund Regelungstechnik sowie
aktuelle
Computertechnik
bilden weitere Schwerpunkte
der theoretischen und praktischen Auseinandersetzung.
Die Metalltechnik befasst
sich unter anderem mit Fertigungstechnik,
Werkstofftechnologie oder Statik und
Festigkeitslehre. Großes Augenmerk fällt jedoch auch auf
die Bereiche der Maschinenelemente und der Konstruktionslehre. Modernste CNCTechnik wird ebenfalls in
Theorie in Praxis behandelt.
Im Fachbereich Bautechnik
werden neben dem Bauzeichnen und der Baumathematik auch die Grundlagen
der Werkstoffe vermittelt.
Zentraler Aspekt ist dabei
stets das ökologische Bauen
unter Berücksichtigung der
Energieeinsparungsverordnung.
Der Unterricht im Fach
Technik ist handlungsorientiert. Die Theorie wird ergänzt durch Laborübungen,
Projekte, Besichtigungen von
Foto: David-Roentgen-Schule
Betrieben und Messen. Motivierte
Schülerinnen
und
Schüler haben die Möglichkeit, an Wettbewerben teilzunehmen. Daneben ergänzen die klassischen sprachlichen sowie gesellschaftswissenschaftlichen Fächer den
Stundenplan auf dem Weg
zur allgemeinen Hochschulreife.
Zu Beginn der Jahrgangsstufe 11 findet im Klassenund Stufenverband eine Einführungswoche statt, die einen Einblick in alle Fachbereiche der DRS gewährt und
zentrale Lernstrategien thematisiert. Durch Zusatzstun-
den in einzelnen Fächern (zum
Beispiel Englisch, Mathematik oder Deutsch) sowie das
Angebot der Online-Diagnose
können Schüler individuell
gefördert werden. Dank einer
Schwerpunktsetzung im Bereich Medienkompetenz werden zentrale Kompetenzen im
Umgang mit modernen Medien und dem Internet gefördert. Schulpartnerschaften mit
Frankreich und Polen sowie
ein großes Sportangebot runden das Profil des Beruflichen
Gymnasiums der DRS ab.
b Weitere Informationen unter
www.drsneuwied.de
Von der Berufsfachschule zum Bachelor
in Rechtswissenschaften und Anglistik
Einer der vielen erfolgreichen Absolventen der Ludwig-Erhard-Schule erzählt seine Geschichte
Der Werdegang von Sebastian
nossen zu unterhalten hielten mich
Fain Binda, 26, aus Neuwied,
die Lehrer für sprachbehindert,
steht exemplarisch für das Schickdurch meine schlechten Noten für
sal vieler Migrantenkinder in
lernresistent und durch meine peDeutschland, welche mangels Unnetrante Weigerung meine Hausterstützung sowohl von elterlicher
aufgaben zu erledigen für unverals auch von institutioneller Seite
besserlich“.
schnell in Hauptschulen gesteckt
„Meine
Hauptschulempfehwerden, ohne Hoffnung auf einen
lung war also nur konsequent.
später gut bezahlten Job. Doch
Doch die Hauptschule hatte den
Fain Binda, Sohn italienischer Eindurchaus positiven Effekt, dass
wanderer, schaffte es von der
ich langsam anfing mich mehr für
Hauptschule bis zur Universität in
meine Noten als für „Batman“ zu
Bonn, wo er Anglistik und Jura
interessieren“.
studierte. Nach erfolgreichem Ba- Sebastian Fain Binda. Foto: LES
„Gegen Ende der 9. Klasse
chelor-Abschluss setzt er sein Stuwusste ich, dass ich meine Mittledium in Bonn fort, nun spezialisiert auf nordame- re Reife absolvieren möchte und so kam ich zur
rikanische Wirtschaft und Politik.
Ludwig-Erhard-Schule (LES) in Neuwied. Ich
„Meine Eltern kamen schon relativ früh nach kann mich noch gut an meinen ersten Tag im SomDeutschland. Zogen jedoch einige Jahre nach der mer 2006 erinnern. Ich kannte nur zwei Leute an
Geburt meiner Schwester (welche später ebenfalls der Schule und ich hatte Zweifel, ob ich einen AbJura studieren würde) zurück nach Italien“. Die schluss überhaupt schaffen würde. Ich konnte
wirtschaftlich schwierige Lage Italiens anfangs mich jedoch schnell mit dem Lernstoff und -tempo
der 90er Jahre zwang sie jedoch dazu zurück nach arrangieren. So bekam ich nach zwei Schuljahren
Deutschland zu kommen. Ich war damals gerade (BFI und BFII) meine Mittlere Reife und anschliegeboren und im Alter von drei Jahren verschlug ßend besuchte ich noch das Wirtschaftsgymnasies uns nach Neuwied, eine Stadt welche für die um der LES, welches ich mit meinem Abitur vernächsten 17 Jahre meine Heimat war. Meine El- ließ. Nebenbei war ich aktiv in der Theatergruppe
tern kannten sich mit dem deutschen Schulsystem der LES beteiligt“.
nicht aus, sodass eine Unterstützung ihrer Seite
„Nach meinem Bachelorabschluss an der Rheinicht in Frage kam.
nischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn
„Als ich zu Schule ging, war mir die Signifikanz wurde mir klar, wie viel ich der LES und deren Lehder Schule nicht bewusst. Ich war schüchtern, rern zu verdanken habe“.
dick und war nicht wirklich lernwillig. Da ich es
„In Bonn begann ich dann mich verstärkt für sonicht gewohnt war, mich mit meinen Altersge- ziale Zwecke zu engagieren. Ich sehe meine Auf-
gabe darin, in Hauptschulen/Realschulen/Berufsfachschulen zu gehen und meine Bildungsgeschichte denen zu erzählen, die in der gleichen Situation sind, wie ich damals“.
„Meine Einstellung ist, dass man durch eigenen, eisernen Willen alles erreichen kann, solange
man nur sich selbst und andere, welche besser
sind, als man selbst, als Maßstab nimmt. Ich versuche den Schülern klar zu machen, dass man
nicht die Erwartungen der Gesellschaft (welche in
unserem Fall niedrig waren) erfüllen muss, sondern es die Pflicht eines jeden einzelnen sich
selbst gegenüber ist, mehr aus sich zu machen, als
es die Umstände erwarten mögen“.
„2015 habe ich dann meinen Bachelor-Abschluss in Anglistik gemacht. Mir war schnell klar,
dass ich meine Studien vertiefen wollte, weswegen ich gleich im Anschluss meinen Master in
„North American Studies“ mit den Fachbereichsschwerpunkten „Economics“ und „Politics“ begonnen habe. Neben meinem Studium arbeite ich
seit Mitte diesen Jahres bei der Alexander von
Humboldt-Stiftung in Bonn als studentische Aushilfe in der Veranstaltungsassistenz. Da wir als Zuarbeiter des Auswärtigen Amtes fungieren, hat
mein Job einen sehr starken internationalen Bezug, sodass ich meine Fähigkeiten und Interessen
optimal miteinander verknüpfen und in meine Arbeit einbringen kann. Diese Kompetenzen habe
ich nicht nur im Studium gelernt, sondern auch an
der LES, welche mich fundamental geprägt hat“.
„Übrigens schloss ich mein Englischabitur mit
15 Punkten in der mündlichen Prüfung ab. Nicht
schlecht für einen „sprachbehinderten, lernresistenten“ Schüler“.
Berufsbildende Schulen in Neuwied
25. Januar 2017
Berufsbildende Schulen in Neuwied
11
Von der Berufsfachschule zum Doktortitel
Dr. Nikolai Horn profitiert von naturwissenschaftlichen Kenntnissen auch als Philosoph
Dass die David-Roentgen-Schule unter ihren Abiturienten traditionell erstklassige Techniker und
Naturwissenschaftler hervorbringt, ist sicherlich
den fachlichen Schwerpunkten des technischen
Gymnasiums geschuldet. Einen anderen Weg hat
jedoch Nikolai Horn eingeschlagen, der die DRS
von der Berufsfachschule bis zum Abitur durchlaufen hat und heute den Doktortitel der Philosophie trägt.
„Als ich 1996 aus der Ukraine nach Deutschland
kam, wurde ich aufgrund meiner damals noch
schlechten Deutsch-Kenntnisse einer Hauptschule
zugeteilt, obwohl meine Schulbildung – gemessen
an mathematischen und technischen Fähigkeiten –
weit über dem Hauptschulniveau war“, erinnert
sich Dr. Nikolai Horn zurück. „Der Besuch einer
Realschule war mir verwehrt, sodass ich nach einem alternativen Bildungsweg suchte. So bin ich
an die Berufsfachschule (Fachrichtung Metalltechnik) der David-Roentgen-Schule gekommen,
wo ich nach zwei Jahren Sekundarabschluss I erwarb. Auf jeden Fall wollte ich anschließend Abitur machen“, berichtet er. „Da ich noch nie im Leben Latein oder Französisch hatte, schieden für
mich viele Gymnasien von vorn herein aus. Im
technischen Bereich fühlte ich mich außerdem viel
sicherer als im humanitären, sodass die Entscheidung, im selben Haus zu bleiben und das techni-
sche Gymnasium zu besuchen, für mich naheliegend war.“
Auch heute, nach seinem Studium der Philosophie, der Rechtswissenschaften und der Slawistik
an der Universität Bonn und der erfolgreichen Promotion, erinnert er sich noch gerne an seine Schulzeit. „Besonders zugesagt hat mir, dass die oft sehr
abstrakten mathematischen und physikalischen
Sachverhalte sehr praxisnah vermittelt wurden.
Ebenso interessant war, dass man auf dem Schulhof Menschen aus unterschiedlichsten Schulformen der DRS traf. So konnten viele interessante
Kontakte entstehen.“
Vom pädagogischen Ansatz des beruflichen
Gymnasiums der DRS hat er dabei auch in seinem
Studium profitiert: „Vorteilhaft war es für mich vor
allem für die Entwicklung einer interdisziplinären
Arbeitsweise – sowohl während des Philosophiestudiums (im Bereich Naturphilosophie), aber auch
später bei der Arbeit am Lehrstuhl fürs Öffentliche
Recht und der Anfertigung einer interdisziplinären
Dissertationsarbeit. Ich würde sagen, dass technische Vorbildung gepaart mit geisteswissenschaftlichen und juristischen eine einzigartige Flexibilität im Denken ermöglicht.“ Seine alte Schule kann
er deshalb nur wärmstens weiterempfehlen: „Auf
jeden Fall jedem, der später ein technisches Studium anstrebt! Aber auch für diejenigen, die sich
über die zukünftige Berufswahl noch nicht sicher
sind, jedoch ihre Stärken
Foto: privat
im naturwissenschaftlichen
beziehungsweise technischen Bereich vermuten.
Und nicht zuletzt für Menschen mit Migrationshintergrund, die sich im geisteswissenschaftlichen
Bereich nicht so stark wie ihre deutsch-muttersprachlichen Kollegen fühlen, und dennoch ein
gutes Abitur erreichen möchten.“
Für Dr. Nikolai Horn ging der Erfolgsweg auch
nach dem Abitur weiter: Nach seinem Studium arbeitete er als wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Öffentliches Recht der Universität Bonn am
Lehrstuhl von Bundesverfassungsrichter Prof. Dr.
Dr. Udo Di Fabio, absolvierte Praktika unter anderem im Team Innenpolitik der Konrad-AdenauerStiftung sowie bei der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Büro des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und Koordinators für die deutsch-russische
zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit im
Auswärtigen Amt, Dr. Andreas Schockenhof. Nach
seinem Studienabschluss legte er ein Volontariat
im Bereich „Bürger und Gesellschaft“ bei der Herbert Quandt-Stiftung in Berlin ab und arbeitete für
diese. Seit 2015 ist er Referent für Grundsatzfragen
und stellvertretender Projektleiter bei der Bundesstiftung Datenschutz.
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Berufsbildende Schulen in Neuwied
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Berufsbildende Schulen in Neuwied
25. Januar 2017
Theorie und Praxis führen zum Studium
Berufliches Gymnasium für Wirtschaft, Gesundheit und Soziales
Die
Ludwig-Erhard-Schule
bietet im beruflichen Gymnasium die Fachbereiche
Wirtschaft sowie Gesundheit
und Soziales an und führt als
gymnasiale Oberstufe mit berufsbezogenen Bildungsangeboten
in
Betriebswirtschaftslehre,
Volkswirtschaftslehre, Gesundheit, Pädagogik und Psychologie zur
allgemeinen Hochschulreife.
Wir führen aufbauend auf
dem mittleren Bildungsabschluss oder einem gleichwertigen Abschluss mit einem Notendurchschnitt von
mindestens 3,0 (keines der
Fächer Deutsch, Englisch und
Mathematik schlechter als
„ausreichend“) über eine
Foto: Ludwig-Erhard-Schule
Einführungsphase im Klassenverband (Klasse 11) und
über eine Qualifikationsphase
im Kurssystem (Klassen 12
und 13) zum Vollabitur. Klasse 11 dient der Angleichung
unterschiedlicher
Vorwissensstände und der Vermittlung des Grund- beziehungsweise Basiswissens in den
Kern- und Grundfächern der
jeweiligen Fachrichtung.
In den Klassen 12 und 13
verfügt die LES über ein attraktives Angebot an Grundund Leistungskursen. Neben
dem Pflichtangebot gibt es
außerdem ein umfangreiches
Angebot an Arbeitsgemeinschaften und Projekten. Management in der Juniorenfir-
ma, Theater-AG oder die
Schülerzeitung LESson sind
nur einige Beispiele. Da immer mehr Universitäten und
Hochschulen ihren Studienbetrieb auf Englisch umstellen, bietet die Ludwig-Erhard-Schule auch bilingualen
Unterricht in englischer Sprache an. Besondere Vorteile
des beruflichen Gymnasiums
liegen in der fachwissenschaftlichen Ausrichtung, die
bei einem anschließenden
Studium oder bei einer gehobenen beruflichen Ausbildung von großem Nutzen sind.
b Weitere Informationen
gibt es im Internet unter
www.les-neuwied.de
Zurück auf die Schulbank
Berufsoberschulen I und II bereiten nach einer Ausbildung auf das Studium vor
Anstatt mit dem Ende der Berufsausbildung die Schule
hinter sich zu lassen, entscheiden sich viele junge
Leute noch einmal für die
Schulbank, denn sie wollen
ihre Zukunftschancen im Beruf vergrößern. Was liegt da
näher, die Erfahrungen aus
der Praxis mit einer guten Allgemeinbildung zu verknüpfen? Wenn dann noch der
Weg zu einem Studium geöffnet wird, lohnt sich der
Aufwand gleich doppelt.
In der Berufsoberschule I
treffen sich junge Erwachsene, die diese Entscheidung
bewusst getroffen haben. Dabei haben sie das Ziel vor Augen, sich von der praktischen
Arbeit im Betrieb wieder auf
den Alltag in der Schule umzustellen. Mathematik, Englisch und Deutsch stehen wieder im Fokus, und so besteht
eine wichtige Aufgabe in der
Berufsoberschule darin, an
den Kenntnisstand und die
Kompetenzen der Schüler anzuknüpfen und sie dann zielstrebig auf ein Studium vorzubereiten.
Allgemeinbildende Fächer
bilden naturgemäß einen wesentlichen Schwerpunkt in
dieser Schulform, denn sie
sind drei wesentliche Pfeiler
bei der Entwicklung der Studierfähigkeit.
Der
vierte
knüpft an die jeweilige Vorbildung an. Sie bauen auf den
Berufsfeldern auf, in denen
der Schüler seinen Berufsabschluss erworben hat.
Besonders wichtig für die
Vorbereitung auf ein Studium
Foto: David-Roentgen-Schule
sind das selbstständige Arbeiten und das Beherrschen
geeigneter Arbeitsmethoden.
In Form von verschiedenen
Unterrichtsprojekten,
kann
manchmal auch fächerübergreifend und in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern gearbeitet werden.
Obwohl die kurze Zeit und
das relativ hohe Pensum eine
große Herausforderung darstellen, schließen viele Schüler regelmäßig mit guten Ergebnissen ab und sind bestens vorbereitet für ihr Studi-
um und einen erfolgreichen
Weg in den Beruf.
Wurde die Berufsoberschule I erfolgreich abgeschlossen, verfügt der Absolvent über die allgemeine
Fachhochschulreife, dann besteht die Möglichkeit, die Berufsoberschule II zu besuchen.
Das allgemeine Ziel der
Berufsoberschule II ist, studierfähig zu werden, das bedeutet, dass Schüler die Möglichkeit haben, zeitgemäße
und akademische Lern- und
Arbeitsmethoden kennenzulernen, um sich mit zunehmender Verantwortung in
verschiedene Themengebiete
einzuarbeiten, diese aufzuarbeiten und kritisch zu hinterfragen. Neben der vertieften
fachlichen Arbeit verknüpfen
die Schüler somit verschiedene Bereiche der Wissenschaft.
In der Planung des Unterrichts wird meist die berufliche Vorbildung berücksichtigt, da die bewusste Entscheidung für die Berufs-
oberschule II mit hohem Engagement einhergeht. Den
Herausforderungen des einjährigen Bildungsgangs begegnen Schüler und Lehrer
gemeinsam und knüpfen an
den vorhandenen Kompetenzstand an, um bestmöglich
auf ein wissenschaftliches
Studium vorzubereiten.
Voraussetzung für die Aufnahme in die Berufsoberschule II ist die Fachhochschulreife und eine mindestens zweijährige abgeschlossene Berufsausbildung oder
ein als gleichwertig anerkannter Abschluss.
Es darf höchstens eine erfolglose andere Prüfung zum
Erwerb der fachgebundenen
oder der allgemeinen Hochschulreife vorliegen.
Die Berufsoberschule II
führt zur fachgebundenen
Hochschulreife und bei ausreichenden Kenntnissen einer
zweiten Fremdsprache zur
allgemeinen Hochschulreife.
Sie vermittelt berufsorientierte Fachkenntnisse und allgemeinbildende Kenntnisse
und trägt somit zur Kompetenzerweiterung und zur Persönlichkeitsbildung bei.
Nach erfolgreichem Abschluss der Berufsoberschule
II besteht außerdem die Möglichkeit des Übergangs zu einer wissenschaftlichen Hochschule.
b Weitere Informationen gibt es
unter anderem auf den Internetseiten www.bbs-linz.de und
www.drsneuwied.de sowie
www.les-neuwied.de.
Berufsbildende Schulen in Neuwied
25. Januar 2017
Berufsbildende Schulen in Neuwied
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Schule und Job gekonnt kombinieren
Duale Berufsoberschule ermöglicht berufsbegleitende Aus- und Weiterbildung
Die Duale Berufsoberschule
richtet sich an Arbeitnehmer
und Auszubildende, die sich
parallel zu ihrer beruflichen
Tätigkeit weiterbilden und in
ein oder zwei Jahren ihre
Fachhochschulreife erwerben
möchten. Sie findet daher als
Teilzeitunterricht an drei oder
vier Abenden in der Woche
statt. Die behandelten Bildungsinhalte fördern allgemeine Kompetenzen. Die einzelnen Fächer sind in der
Stundentafel aufgeführt. Die
Fachhochschulreife kann in
einem Jahr erworben werden.
Je nach beruflicher Belastung
ist es jedoch möglich, den Unterricht auf zwei Jahre aufzuteilen. Beispielsweise könn-
ten im ersten Jahr die Fächer
Deutsch und Mathematik belegt werden und im zweiten
Jahr die verbleibenden Fächer. Die Prüfung in den
Kernfächern findet am Ende
des Schuljahres statt, in dem
der Unterricht besucht wurde.
Aufnahmevoraussetzungen
für den Besuch einer Dualen
Berufsoberschule sind ein
qualifizierter
Sekundarabschluss I (Mittlere Reife) oder
ein gleichwertiger Abschluss.
Auch der Abschluss einer
mindestens zweijährigen Berufsausbildung, der erfolgreiche Abschluss der Berufsschule oder eine mindestens
fünfjährige einschlägige Berufstätigkeit werden anerkannt.
Die Duale Berufsoberschule führt nach absolvierter
Ausbildung zur allgemeinen
Fachhochschulreife (Fachabitur). Der erfolgreiche Abschluss sowohl der Dualen
Berufsoberschule, als auch des
Fachhochschulreifeunterrichts ermöglichen den Übergang in die Berufsoberschule
II (Abitur) oder die Fachhochschule.
b Weitere Informationen gibt es
Foto: Alice-Salomon-Schule
unter anderem unter
www.bbs-linz.de sowie unter
www.drsneuwied.de und unter
www.les-neuwied.de
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Berufsbildende Schulen in Neuwied
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Berufsbildende Schulen in Neuwied
25. Januar 2017
Auf dem Weg zur Führungsposition
Fachschulen qualifizieren zur Übernahme erweiterter beruflicher Verantwortung
Fachschulen oder Fachakademien sind schulische Einrichtungen der beruflichen
Weiterbildung, die Bildungsgänge mit starkem Praxisbezug (Fachschulstudium) anbieten. Ziel der beruflichen
Weiterbildung an Fachschulen ist, Fachkräfte mit in der
Regel beruflicher Erfahrung
zu befähigen, Führungsaufgaben in Betrieben, Unternehmen, Verwaltungen und
Einrichtungen zu übernehmen und selbstständig verantwortungsvolle Tätigkeiten
auszuführen.
Fachschulen sind Einrichtungen der Aufstiegsfortbildung, die als postsekundäre
Bildungseinrichtungen nach
Abschluss der Sekundarbildung II gelten.
An der Alice-SalomonSchule zum Beispiel stehen
die Fachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe, für
Sozialpädagogik in Vollzeit
und Teilzeit (Erzieher), für
Heilerziehungspflege sowie
Foto: David-Roentgen-Schule
die Fachschule für Hauswirtschaftliche Betriebsleiter zur
Auswahl. An der Ludwig-Erhard-Schule kann die Fachschule für Wirtschaft, Fachrichtung
Betriebswirtschaft
und Unternehmensmanagement, Schwerpunkt Steuern,
Rechnungslegung und Controlling in Teilzeit besucht
werden. An der David-Roentgen-Schule kann man sich
im Rahmen des Fachschulunterrichts zum/zur „Staatlich
geprüften Techniker/in“ weiterbilden lassen. Angeboten
werden die Fachrichtungen
Elektrotechnik (Schwerpunkt
Energieelektronik), Maschinentechnik
(Schwerpunkt
Maschinenbau) sowie Mechatronik. Fachschulen qualifizieren nicht nur zur Übernahme erweiterter beruflicher
Verantwortung und Führungstätigkeit, der Abschluss
der Fachschule befähigt außerdem
zur
beruflichen
Selbstständigkeit und ist zum
Beispiel anerkannt als Voraussetzung für die Eintragung in die Handwerksrolle.
Mindestens
zweijährige
Fachschulbildungsgänge ermöglichen den zusätzlichen
Erwerb einer bundesweit anerkannten Hochschulreife. An
Fachschulen und Fachakademien gibt es auch grundständige Ausbildungen, die
den Berufsausbildungen an
Berufsfachschulen gleichgestellt sind.
Wer an einer Fachschule
studieren möchte, sollte über
eine berufliche Erstausbildung und/oder Berufserfahrungen verfügen.
b Weitere Informationen gibt es
unter anderem auf den Internetseiten www.les-neuwied.de
und www.drsneuwied.de.
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Berufsbildende Schulen in Neuwied
25. Januar 2017
Berufsbildende Schulen in Neuwied
Medienkompetenz
der Schüler steht im
Mittelpunkt
Arbeit mit digitalen Geräten und dem Web ist
nicht mehr wegzudenken
Was als Projekt im Rahmen
des Landesprogramms Medienkompetenz macht Schule
begann, hat sich mittlerweile
zum Bestandteil der pädagogischen Konzepte der berufsbildenden Schulen Neuwieds entwickelt.
„Unser Ziel ist es, die Medienkompetenz der Schüler
zu fördern“, erklärt Klaus
Richter, der Medienkompetenz-Projektleiter der DavidRoentgen-Schule. Aus dem
Umgang mit Medien, dem
persönlichen Umfeld der
Schüler und den beruflichen
Anforderungen besteht hierfür Handlungsbedarf. „Erste
Schwerpunkte unserer Arbeit
sind die Sicherheit im Internet und der bewusste Umgang mit persönlichen Daten“, ergänzt Richter. Aber
auch Themen wie Cybermobbing oder das wissenschaftliche Arbeiten werden
im Unterricht an den berufsbildenden Schulen Neuwieds
thematisiert.
Realisiert werden kann der
neue pädagogische Ansatz
durch die finanziellen und
technischen Mittel, die aus
dem Projekt Medienkompetenz macht Schule (MmS) des
Landes erwachsen. So stellte
das Land Rheinland-Pfalz den
teilnehmen Schulen – der
Ludwig-Erhard-Schule, der
BBS Heinrich-Haus und der
DRS – zur Umsetzung des Medienprojekts digitale Wandtafeln und Laptopwagen zur
Verfügung. Weitere Medien
und digitale Endgeräte wurden von den Schulen in Eigenfinanzierung ergänzt. Engere Kooperationen mit der
Fachhochschule Koblenz und
dem Kreis Neuwied unterstützen die Arbeit ebenfalls.
Aktuell arbeiten die Teams
an der sinnvollen Integration
der neuen Medien in den Unterricht. Der Einsatz der interaktiven Whiteboards, der
Laptops und Tablets hat sich
bewährt. Schüler erstellen digitales Lehrmaterial in Form
von I-books und Tutorials und
werden so zu Autoren ihrer
eigenen Lehrmaterialien. So
hat die BBS Heinrich-Haus
die ersten iPad-Klassen eingerichtet und setzt die Geräte
gezielt als Hilfsmittel im
Nachteilsausgleich für Jugendliche mit Behinderungen
ein.
Jetzt stehen die nächsten
Schritte an. Etwa der Wechsel
von herkömmlichen auf digitale Schulbücher oder der
verstärkte Einsatz des webbasierten E-Learnings.
15
Schüler erstellen digitales Lehrmaterial in Form von I-books und Tutorials und
werden so zu Autoren ihrer eigenen Lehrmaterialien.
Fotos: BBS Heinrich-Haus
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Berufsbildende Schulen in Neuwied
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Berufsbildende Schulen in Neuwied
25. Januar 2017
Einer von uns
Andreas Knaute arbeitet in seinem Traumberuf als
Landschaftsgärtermeister – Unterstützung gab es in der BBS
Heinrich-Haus
Geduld, Fleiß und Zielstrebigkeit – all das
macht Andreas Knaute aus. Trotz seiner
Lernbehinderung arbeitet er nun in seinem
Traumberuf als Landschaftsgärtnermeister.
In der BBS Heinrich-Haus und auch privat
konnte er auf Unterstützung zählen.
Auch das gehört zu den Arbeiten eines Landschaftsgärtners:
Pflasterarbeiten. Gemeinsam mit seinen Azubis aus dem ersten
Lehrjahr ist Andreas Knaute (rechts) derzeit in den Gärten der
Abtei Rommersdorf beschäftigt.
Fotos: BBS Heinrich-Haus
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„Leute, nun hört mal auf zu quatschen
und packt mit an!“ Keine drei Sekunden später stehen zwei Azubis rund um den Obstbaum, der eingepflanzt werden soll, nehmen
den Spaten in die Hand und buddeln das
Loch noch ein wenig tiefer, damit die Wurzeln genügend Platz haben. Wenn Andreas
Knaute etwas sagt, dann wird das gemacht.
So läuft das und nicht anders. Diskutieren
hilft nix. Das wissen auch die Gärtner-Azubis, die erst vor wenigen Wochen mit ihrer
Ausbildung im Berufsbildungswerk des
Heinrich-Hauses gestartet sind. Was sie aber
noch nicht wissen, ist, dass ihr jetziger Ausbilder und Landschaftsgärtnermeister Andreas Knaute selbst einmal einer von ihnen
war. Einer, der in der Regelschule auf keinen grünen Zweig kam, sich schon fast
selbst aufgegeben hatte, dessen beste Note
maximal eine Vier war. Einer, der eine Lernbehinderung hat.
Hier in der Berufsschule des HeinrichHauses startete er mit einem Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) in ein ganz neues, erfolgreiches aber auch sehr anstrengendes
und hart erarbeitetes Leben. Das sagt der
mittelweile 31-Jährige selbst über sich. Dass
Gartenbau genau das Richtige für ihn ist,
war ihm relativ schnell klar. Nach dem BVJ
mache er dann von 2001 bis 2004 seine Ausbildung zum Gartenbauhelfer (damals noch
Werker). Er zählte zu den besten Schülern.
„Hier gab es endlich Menschen, die auf
mich eingingen, mich individuell förderten.
Meine Ausbilder erkannten meine Defizite
an und suchten gemeinsam mit mir eine Lösung“, sagt Andreas Knaute. Er konnte nicht
richtig lesen und schreiben. Rechnen war
ebenso ein großes Problem. Aber, er wusste,
was er will. „Ich wollte unbedingt Gärtner
werden.“
Um das zu werden, musste er jedoch erst
einmal einen Betrieb finden, der es ihm möglich macht, nach seiner Ausbildung in der
Berufsschule und im Heinrich-Haus eigenen
Landschafts- und Gartenbaubetrieb Culterra, innerhalb eines Jahres eine Vollausbildung zu absolvieren. Doch Fehlanzeige.
„Der Stempel behindert hat wahrscheinlich
viele Arbeitgeber abgeschreckt“, ist sich der
junge Mann sicher. Also arbeitete er zunächst einmal zwei Jahre als angestellter
Gärtnerhelfer. In den arbeitsfreien und unbezahlten Wintermonaten bildet er sich nebenbei weiter, machte seinen AnhängerFührerschein, belegte einen MotorsägenKurs und der Wunsch, doch endlich voll ausgebildet zu sein wird immer größer.
Sein Anruf bei der Landwirtschaftskammer brachte die ersehnte Kehrtwende. Er
durfte sich zur Prüfung anmelden, musste
aber noch einmal zusätzlich die Schulbank
drücken, um vor allem relevantes Prüfungswissen zu pauken. Also ging es zurück in
die BBS-Heinrich-Haus. Mittags nach dem
Unterricht, wenn seine Mitschüler nach Hause fuhren, war er noch acht Stunden arbeiten. 2008 bestand Andreas Knaute seine Prüfung. Doch da seine Arbeitssituation nach
wie vor eher unbefriedigend war, reifte in
ihm der Wunsch nach mehr. Meister wollte
er werden. Anstatt ihm einen Vogel zu zeigen wegen solch einer Schnapsidee, fand
Andreas Knaute in seiner Lebensgefährtin,
seiner Familie und seinem ehemaligen Ausbilder Kurt Allef sowie seinem Lehrer Gerd
Scheid aus dem Heinrich-Haus zahlreiche
Unterstützer. „Ohne all diese Menschen, vor
allem deren Glauben an mich, hätte ich das
auch nicht geschafft“, ist sich Andreas Knaute sicher. Zwei Jahre lang schuftete er, lernte er wie besessen, Freizeit gab es nicht.
Doch er zeigte es allen: 2014 hielt er seinen
Meisterbrief in der Hand. Er, der Ex-schlechte-Schüler,
der
Ex-aus-dem-wird-doch
nichts. Noch jetzt wirkt dieser hünenhafte
junge Mann mit den kurzen Haaren gerührt,
wenn er an diesen Moment denkt.
Und da er während der ganzen Jahre immer den Kontakt zur BBS, Culterra und alten
Vertrauten hielt, erfuhr er auch davon, dass
ein Meister und Ausbilder gesucht wird. Seit
September 2014 bildet er nun selbst das erste Lehrjahr der Helfer im Gartenbau aus.
„Meine Behinderung wird aufgefangen indem beispielsweise meine E-Mails vor dem
Versand wegen möglicher Rechtschreibfehler gegengelesen werden“, erzählt Andreas
Knaute aus seinem Arbeitsalltag. Doch
hauptsächlich ist er natürlich draußen in der
Natur mit seinen Lehrlingen. Und dort gibt
er allen einen Rat: „Ihr lernt hier nur für
euch. Glaubt an euch, dann schafft ihr das!“
Berufsbildende Schulen in Neuwied
25. Januar 2017
Berufsbildende Schulen in Neuwied
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Schule gestaltet „4. Industrielle Revolution“ aktiv mit
DRS Neuwied erhält für ihr Projekt „Industrie 4.0@school“ den Weiterbildungspreis für Medienkompetenz
Digitalisierung, Vernetzung
und Individualisierung sind
Prozesse, die nicht nur im Privatleben der Menschen immer
stärkere Bedeutung gewinnen. Auch im Bereich der Industrie sind sie zentrale Themen und als „4. Industrielle
Revolution“ nicht mehr wegzudenken. Die Idee ist hierbei
die Vernetzung möglichst aller Produktionsprozesse auch
über das Internet (Cloud) mit
dem Ziel einer intelligenten
Individualisierung der Produktion hin zu einer kundenorientierten Fertigung.
Kein Wunder, dass „Industrie 4.0“ auch im schulischen Kontext an Bedeutung
gewonnen hat. Schon früh hat
die David-Roentgen-Schule
(DRS) die Zeichen der Zeit erkannt und Konzepte entwickelt, ihre Schüler auf die
neuen Anforderungen der Arbeitswelt fit zu machen.
Entstanden sind sieben
Lernmodule,
die
jungen
Schülerinnen und Schülern
Foto: David-Roentgen-Schule
die Möglichkeit geben sollen,
sich von verschiedenen Seiten, basierend auf individuellen Interessen und Fähigkeiten, der Thematik Industrie
4.0 annähern zu können.
Lernmodule sind hierbei beispielsweise „App-Programmierung“, „RFID-Technik“,
„ERP (Enterprise Resource
Planning)“ als auch „Robotik“
und „SPS-Technik“. Mittlerweile sind das Konzept „Industrie4.0@school“ und die
damit verbundenen Projekte
so erfolgreich, dass sie auf
zahlreichen Messen, darunter
die Hannover Messe, präsentiert und unlängst mit dem
Weiterbildungspreis des Landes Rheinland-Pfalz im Bereich Medienkompetenz aus-
gezeichnet wurden. Mit dem
Weiterbildungspreis Rheinland-Pfalz werden alle zwei
Jahre herausragende Projekte
der Weiterbildung ausgezeichnet. Die ausgezeichneten
Projekte setzen sich mit den
Fragen nach den Chancen
und Herausforderungen des
digitalen Wandels im Weiterbildungsbereich konstruktiv
auseinander und schaffen mit
ihren Angeboten und ihren
Aktivitäten wichtige Zugänge
zu neuen Lernräumen. Sie
tragen so entscheidend zur
Steigerung langfristiger individueller Lebenschancen bei
und ermöglichen es Menschen, im beruflichen und öffentlichen Leben besser aktiv
mitzuwirken, so die Jury.
Im Rahmen eines interaktiven Lernprojekts können junge Erwachsene an einem realen, funktionierenden Industrie 4.0-Produktionsszenario
die Arbeitsweise und Philosophie von Industrie 4.0 testen
und ausprobieren. Die Schülerinnen und Schüler bieten
darüber hinaus Workshops
und Führungen zum Thema
Industrie 4.0 für Firmen, Betriebe und andere Schulen an.
Auf diese Weise werden junge
Erwachsene an ein Zukunftsthema herangeführt und
gleichzeitig in ihrem kompetenten Umgang mit Medien
gestärkt.
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Berufsbildende Schulen in Neuwied
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Berufsbildende Schulen in Neuwied
25. Januar 2017
Impressionen aus
dem Schulalltag
Fotos: Alice-Salomon-Schule (oben links), David-Roentgen-Schule (oben rechts), BBS Heinrich-Haus (unten links), Ludwig-Erhard-Schule
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Von der jahrelangen
Zusammenarbeit profitieren
Ludwig-Erhard-Schule
und BBS HeinrichHaus als
„Europaschulen“
zertifiziert
Die
Ludwig-Erhard-Schule
und die BBS Heinrich-Haus
arbeiten seit vielen Jahren
eng zusammen. Beide Schulen wurden 2015 als „Europaschulen“ von der Landesregierung zertifiziert und ins
entsprechende Netzwerk aufgenommen.
Außerdem erhielt die BBS
Heinrich-Haus für ihr mehrjähriges Unterstützungsprojekt zugunsten der „Monika´s
Girls High School“ in Bagrote/Pakistan im Juni vergangenen Jahres den Europapreis des Landes RheinlandPfalz, wodurch ihr entwicklungspolitisches Engagement
gewürdigt wurde.
Nach mehrjähriger Mitarbeit
im
Netzwerk
der
UNESCO-Projektschulen sind
Die Ludwig-Erhard-Sschule und die BBS Heinrich-Haus sind seit
2015 als anerkannte Schulen ins Netzwerk der „UNESCO-Projektschulen“ aufgenommen worden.
Foto: Ludwig-Erhard-Schule
beide Schulen seit September
2015 als anerkannte Schulen
ins Netzwerk der „UNESCOProjektschulen“ aufgenommen worden. Auch dies ist für
beide
Einrichtungen
ein
wichtiger Schritt in der Netzwerkarbeit, die über den üblichen Stundenplanunterricht
hinausweist.
Berufsbildende Schulen in Neuwied
25. Januar 2017
Berufsbildende Schulen in Neuwied
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Business hautnah erleben
Schüler der LES führen eigenes gemeinnütziges Unternehmen
Sie haben zehn Angestellte,
erledigen die Buchhaltung,
kümmern sich um Wareneinund -ausgang und erwirtschaften mit ihrem Unternehmen noch den einen oder
anderen Euro. In der Juniorenfirma (Jufi) der LudwigErhard-Schule in Neuwied
führen junge Erwachsene ein
echtes Unternehmen, sind
Vorgesetzte von echten Angestellten und sind Verantwortlich für die finanziellen
Geschicke. Und dies schon
seit fast 25 Jahren.
Begonnen hat alles 1992
als die Vermittlung von
Schlüsselqualifikationen Einzug in die Bildungslandschaft
nahm und sich mit der Gründung der Juniorenfirma eine
Gelegenheit ergab, Schülern
der berufsbildenden LudwigErhard-Schule praktische Lebens- und Berufserfahrung
mit auf den Weg zu geben.
Im Vordergrund steht hierbei
die praktische Umsetzung der
im Unterricht erfahrenen be-
Die Schüler der Juniorenfirma sammeln praktische Berufserfahrungen.
triebswirtschaftlichen Kompetenzen. Auch versorgt die
Jufi nicht nur die 2800 Schülerinnen und Schüler der Ludwig-Erhard-Schule mit belegten Brötchen, frischem
Obst und Salaten, warmen
Speisen und Getränken, sondern ebenso die benachbarte
Kinzingschule mit einem warmen Mittagessen.
Die Schüler und Schülerinnen kümmern sich aufopferungsvoll in den Pausen,
Foto: Ludwig-Erhard-Schule
Freistunden und selbst in ihrer Freizeit um die Firma. Sie
betreuen die Lieferanten, erledigen den Einkauf, organisieren den Verkauf und kümmern sich um die Gehaltsabrechnungen. Führen Steuern
und Sozialabgaben ab, kalkulieren Preise und erledigen
die Buchführung. Bei alldem
stehen dem Team drei beratende Lehrkräfte zur Seite.
Bisher haben sich fast 500
Schüler und Schülerinnen an
dem Projekt beteiligt, die für
ihren enormen Einsatz jeweils
ein qualifiziertes Arbeitszeugnis erhalten, welches sich
oft als Trumpf im späteren Bewerbungsprozess herausstellt.
Da die Jufi ein gemeinnütziger Verein ist, fließen die
Gewinne in zahlreiche Projekte zurück in die Schule. So
wurden zum Beispiel der Bau
und die Einrichtung einer
Schulaula ermöglicht, eine
Fotovoltaikanlage finanziert,
Tischtennisplatten auf dem
Schulhof aufgestellt, die Küche neu gestaltet und mit modernen Geräten ausgestattet.
Wie der Gewinn in der Schule eingesetzt wird, entscheiden dabei immer die Schülerinnen und Schüler des Vorstands der Jufi.
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Berufsbildende Schulen in Neuwied
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Berufsbildende Schulen in Neuwied
25. Januar 2017
Fotos: David-Roentgen-Schule (links), Ludwig-Erhard-Schule
Kooperation von LES und DRS seit Jahren erfolgreich
Diese Zusammenarbeit soll nun auf weitere Bildungsgänge beider Schulen ausgebaut werden
Die Zusammenarbeit der
Ludwig-Erhard-Schule mit der
David-Roentgen-Schule
ist
schon seit vielen Jahren ein
fester und wesentlicher Bestandteil in der Bildungsarbeit
der beiden berufsbildenden
Schulen. So unterrichten beispielsweise Lehrkräfte der
LES ökonomische Inhalte in
technischen Bildungsgängen
der DRS wie zum Beispiel den
Lernbereich „Wirtschaftsprozesse planen und durchführen“. Umgekehrt übernehmen Lehrkräfte der DRS den
Unterricht im Lernbereich
„Energie- und Informationsflüsse in IT-Systemen analysieren und technisch bewer-
ten“ in der höheren Berufsfachschule und technische Inhalte in der Berufskraftfahrerausbildung der LES. Hierdurch wird an der DRS die
technische Ausbildung durch
ökonomische Inhalte gestärkt,
an der LES die kaufmännische Ausbildung durch technische Inhalte bereichert.
Diese Kooperation soll nun
auf weitere Bildungsgänge
beider Schulen ausgebaut
werden, um im Kreis Neuwied noch attraktivere Inhalte
anbieten zu können. Die Kooperationen sollen auch in
Zukunft die Schülerinnen und
Schüler beim Übergang von
der Schule in Ausbildung,
Studium und Beruf unterstützen und die Ausbildungsreife
und Studierfähigkeit der Jugendlichen verbessern. Zusätzlich ermöglicht die Kooperation die Entstehung
neuer Lehr- und Lernsituationen und gibt Impulse für die
weitere Schulentwicklung von
LES und DRS.
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