Diffusion wasserlöslicher Farbstoffe

Pädagogische Begleitung des EU-Schulobst- und -gemüseprogramms durch:
BeKi – Bewusste Kinderernährung, eine Landesinitiative des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW, 2012
erstellt von: Michaela Vaas
Diffusion wasserlöslicher Farbstoffe
Ausgangsfrage: Was passiert wenn man Gemüse zu lange im Wasser liegen lässt?
Wie bekommt man die rote Farbe aus der Roten Beete?
Einstieg: Geschichte: Das Wasser, das farbig werden wollte. (s. zusätzliches Material)
Material:
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2 Rote Beete
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1 Brettchen
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1 Messer
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3 Schälchen
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Wasser
Foto: Michaela Vaas
Methode:
Die Rote Beete wird gewaschen. Eine wird am Stück in ein Schälchen gegeben, die andere wird halbiert. Die
eine Hälfte wird in das zweite Schälchen gelegt, während die zweite Hälfte klein geschnitten wird und in das
dritte Schälchen gelegt wird. Alle drei Schälchen werden mit Wasser bedeckt. 1
Die Kinder sollen nun Vermutungen darüber anstellen, bei welchem Schälchen sich das Wasser am meisten
verfärbt.
Beobachtung:
Das Wasser im ersten Schälchen verfärbt sich nicht. Das Wasser im zweiten Schälchen verfärbt sich leicht und
das Wasser im dritten Schälchen verfärbt sich am intensivsten.
Hintergrund:
In der Roten Beete sind viele gelöste Stoffe wie beispielsweise der Farbstoff Beetenrot oder auch Betanin genannt2, verschiedene Nährstoffe und viele andere Stoffe die den Geschmack der Roten Beete ausmachen. Im
Wasser sind nur wenig gelöste Stoffe wie Salze enthalten. Dies bedeutet, dass ein Konzentrationsunterschied
vorliegt. Da im Wasser eine geringe Konzentration an Stoffen herrscht, fließen die Stoffe aus der Roten Beete
ins Wasser, um die unterschiedlichen Konzentrationen auszugleichen. Dieser Vorgang wird Diffusion genannt.3
Die Schale der Roten Beete verhindert dies, daher tritt bei der ganzen Rote Beete kein Farbstoff aus.
Durch das Kleinschneiden haben sich viele Schnittstellen gebildet, an denen der Farbstoff austreten kann. Die
Oberfläche hat sich also vergrößert. Umso größer die Oberfläche, umso mehr kann von dem Farbstoff herausgelöst werden. Weitere Faktoren, die Diffusion beschleunigen, sind Zeit und Temperatur. Umso länger die
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LEL Schwäbisch Gmünd, Referat 43: Die Küche als Lernort für naturwissenschaftliche Erfahrungen, 2011.
EBERMANN, R.; et al: Lehrbuch der Lebensmittelchemie und Ernährung, 2011, S. 682.
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LÜCK, G.: Leichte Experimente für Eltern und Kinder, 2000, S. 48.
2
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Pädagogische Begleitung des EU-Schulobst- und -gemüseprogramms durch:
BeKi – Bewusste Kinderernährung, eine Landesinitiative des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW, 2012
erstellt von: Michaela Vaas
Rote Beete im Wasser liegt, umso mehr Farbstoff diffundiert heraus. Dasselbe gilt für Temperatur. Umso höher die Temperatur, umso mehr Farbstoff wird herausgelöst.4
Dieses Wissen wird auch bei der Speisenzubereitung umgesetzt. Gemüse wird nur kurz, unter kaltem Wasser
am Stück abgewaschen. Da hier ein Farb- und Nährstoffverlust unerwünscht ist. Eine Suppe wird allerdings
lange gekocht, damit sich die Geschmacksstoffe aus dem Gemüse lösen und in die Brühe übergehen. Ebenso
ist es bei der Zubereitung von Tee, auch hier ist ein herauslösen von den Farb- und Geschmacksstoffen erwünscht.
Weiterführende Arbeit:
4
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Phänomen beim Teekochen beobachten
-
Ostereier mit natürlichen Farbstoffen färben
LEL Schwäbisch Gmünd, Referat 43: Die Küche als Lernort für naturwissenschaftliche Erfahrungen, 2011.
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