190117-1 St Verbundforschungsvorhaben Zurow Bau - Europa-MV

Ministerium für Wirtschaft,
Arbeit und Gesundheit
Zurow Bau GmbH entwickelt innovative Lösung
zur Nachrüstung von Aufzügen in Bestandstreppenhäusern
Rudolph: Neue Technik soll barrierefrei und
platzsparend sein
Schwerin, 19.01.2017
Nummer: 26/17
Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph hat sich am
Donnerstag bei der Zurow Bau GmbH in Krassow (Landkreis
Nordwestmecklenburg) über die Entwicklung einer neuen Lösung zur Nachrüstung von Aufzugsanlagen in Bestandstreppenhäusern informiert. Dieses möchte das Unternehmen im
Verbund mit dem Institut Fraunhofer-Einrichtung Großstrukturen in der Produktionstechnik Rostock und der Hochschule
Wismar entwickeln. „Eine älter werdende Gesellschaft, aber
auch der zunehmende Wunsch vieler junger Menschen, die
eigenen vier Wände mit dem Kinderwagen oder den Einkäufen barrierefrei zu erreichen, führen zur steigenden Nachfrage
von Aufzugssystemen in Bestandsbauten“, sagte Dr. Stefan
Rudolph, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit
und Gesundheit.
Neuartige Lösung zur Nachrüstung innenliegender Aufzüge
Bisher übliche Nachrüstsysteme haben allerdings das Problem, dass sie in der Regel nur die Zwischengeschosse erschließen und außen angebracht sind. Innenliegende Lösungen gehen auf Kosten des wertvollen Wohnraums. Als problematisch für eine barrierefreie, innenliegende Lösung erwies
sich darüber hinaus auch der begrenzte Bauraum in den Treppenhäusern. Eine Mindestbreite für Rollstuhlfahrer von einem
Meter wird deshalb nur schwerlich erreicht. „Ziel des Verbundvorhabens soll daher eine Anlage sein, die ohne die bisherigen
Kompromisse auskommt und sich beispielsweise in Plattenbauten nachrüsten lässt. Alle Geschosse, inklusive des Kellers, sollen stufenlos erreichbar sein. Für die Barrierefreiheit
benötigen wir außerdem eine Mindestbreite der Kabine von 1
Meter sowie eine Tiefe von 1,25 Metern. Dafür machen wir das
Verbundprojekt“, so Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Rudolph weiter.
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und
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V. i. S. d. P.: Gunnar Bauer
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Drei Projektpartner forschen an innovativer Lösung
Zur Verwirklichung des ehrgeizigen Ziels wird das Fraunhofer
Institut aus Rostock Mess- und Prüfkonzepte entwickeln, um
die anspruchsvollen Fertigungs- und Montageprozesse für die
Nachrüstung und Erweiterung realisieren zu können. Konzeptionelle Lösungen sind auch im späteren Fertigungsvorgang
gefragt, da dieser effizient und möglichst automatisiert erfolgen soll. Für die Entwicklung eines geeigneten Baukonzeptes
mit Ertüchtigung von Betonteilen sowie dessen Fertigung und
Montage zeichnet sich die Hochschule Wismar verantwortlich.
Als besondere Herausforderung gilt hier der begrenzte Platz,
da dennoch alle gängigen Anforderungen etwa an den Brandschutz erfüllt sein müssen. „Bei den Plattenbauten haben wir
zusätzlich das Problem, dass bauseitig häufig große Toleranzen vorhanden sind. Mit einer Modulbauweise soll daher versucht werden, diese möglichst auszugleichen“, so Rudolph.
Federführend wird die Zurow Bau GmbH für die Projektentwicklung verantwortlich sein, deren Schwerpunkte insbesondere bei der Integration der Antriebs-, Führungs- sowie Steuerungselemente liegen. Nach Abschluss der Konzeptphase
wird das Unternehmen außerdem den Prototyp bauen und die
erforderlichen Testreihen vor Ort durchführen.
Wirtschaftsministerium unterstützt innovatives Vorhaben
Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ in Verbindung mit Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) mit 1,47
Millionen Euro. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf
rund 2,2 Millionen Euro.
Mehr wirtschaftsnahe Forschung nötig
Für die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation
(FEuI) in Mecklenburg-Vorpommern stellt das Wirtschaftsministerium in der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 insgesamt
168 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für
regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. Somit stehen
10 Prozent mehr Mittel aus dem EFRE-Fonds zur Verfügung.
„Forschung, Entwicklung und Innovation sind ein Schwerpunkt
unserer Wirtschaftspolitik. Innovation und Technologie sind
die Grundlagen für wettbewerbsfähige Produkte, Dienstleistungen und erfolgreiche Unternehmen“, sagte Rudolph. Unterstützt werden vor allem auch Verbundprojekte. Das sind gemeinsame Projekte von Unternehmen, Hochschulen sowie
außeruniversitären Forschungseinrichtungen. „Wir müssen
wirtschaftsnahe Forschungsprojekte unserer Hochschulen
noch stärker mit den Bedarfen unserer Unternehmen verzahnen. Im Ergebnis entstehen mehr marktfähige Produkte bei
uns im Land. Das schafft nachhaltig innovative Arbeitsplätze“,
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forderte Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph. „Deshalb werden wir insbesondere auch die Verbundforschung mit
der Technologieförderung weiter unterstützen.“ In der EU-Förderperiode von 2007 bis Dezember 2014 wurden vom Wirtschaftsministerium Mittel für rund 900 Projekte im Rahmen
von Forschung und Entwicklung sowie technologieorientierter
Netzwerke bewilligt, davon 420 Verbundforschungsprojekte
mit einem Fördervolumen von 106,3 Millionen Euro.
Die Verbundpartner im Projekt „Nachrüstung von Aufzügen in Plattenbauten mit barrierefreien Zugängen in allen
Geschossen“
Die Zurow Bau GmbH wurde als Teil des Firmenverbundes
Krassow bereits 1991 gegründet. Der Firmenverbund
Krassow bildet die Unternehmensgruppe Fichtler mit Sitz in
Krassow vor den Toren der Hansestadt Wismar. Der Firmenverbund ist in verschiedenen Bauzweigen tätig. Neben dem
Bau von Wohn- und Geschäftshäusern ist die Zurow Bau
GmbH in den Bereichen der Altbausanierung und der Denkmalschutzarbeiten tätig. Der Verbund beschäftigt insgesamt
ca. 90 Mitarbeiter.
www.krassow-bau.de
Die Fraunhofer-Einrichtung Großstrukturen in der Produktionstechnik in Rostock ist ein Wissenschaftsstandort der
Fraunhofer-Gesellschaft. Die Forschungsschwerpunkte bilden
ingenieurstechnische Aufgabenstellungen aus maritimen und
anderen Bereichen der Industrie. Ziel der Forschungs- und
Entwicklungstätigkeiten sind ganzheitliche Lösungen, die eine
kostengünstige und qualitätsgerechte Fertigung ermöglichen.
www.hro.ipa.fraunhofer.de
Das Kompetenzzentrum Bau Mecklenburg-Vorpommern als
zentrale wissenschaftliche Einrichtung an der Hochschule
Wismar wurde 2005 gegründet. Neben der Bündelung wissenschaftlicher Kompetenzen in Architektur und Bauingenieurswesen verfügt die Einrichtung über ein eigenes Prüflabor, in
welchem zahlreiche Projekte auf dem Gebiet der Bauforschung und Materialprüfung durchgeführt werden.
www.hs-wismar.de