Manuskript

SWR2 MANUSKRIPT
ESSAYS FEATURES KOMMENTARE VORTRÄGE
SWR2 Musikstunde
Im Rosengarten
Von klingenden, swingenden,
singenden Rosen (5)
Von Ulla Zierau
Sendung:
Redaktion:
Freitag, 20. Januar 2017 - 9.05 – 10.00 Uhr
(Wiederholung von November 2014)
Ulla Zierau
Bitte beachten Sie:
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SWR2 Musikstunde mit Ulla Zierau
Im Rosengarten
Von klingenden, swingenden, singenden Rosen (5)
Signet
Mit Ulla Zierau - Die Rose als letzter Gruß am offenen Grab, als Zeichen der
Verehrung, der Verbundenheit und der Wertschätzung – willkommen zu unserem
letzten Gang durch einen Rosengarten, in dem schwarze Rosen blühen, Rosen
der Trauer und des Todes.
Titelmusik
Schon in altägyptischen Pharaonengräbern hat man getrocknete Rosen
gefunden als Geschenk für den König oder die Königin. Zum Totenkult der
Ägypter gehörte auch, dass die Körper der Toten mit Rosenwasser gewaschen
wurden. Rosenschmuck auf Gräbern gab es schon in der griechischen und
orientalischen Kultur. Rosen als Seelengruß an die Verstorben. Das erloschene
Leben leuchtet in den Blumen nach. Die Rose spannt einen Bogen vom Jetzt in
die Ewigkeit. Sie wird zu einem zeitlosen Symbol.
Waren Sie schon mal auf dem Père-Lachaise in Paris oder auf dem Wiener
Zentralfriedhof zu einem Besuch der Ehrengräber. Da liegen oft einzelne oder
mehrere Rosen, manche mit einer Schleife gebunden.
Ich hatte dort auch schon eine Rose in der Hand, um einem geschätzten
Komponisten die Ehre zu erweisen. Chopin, Bizet, Beethoven, Schubert, Brahms,
oder Hugo Wolf – der Goethes Gedicht vertont an:
Anakreons Grab: Wo die Rose hier blüht, wo Reben um Lorbeer sich schlingen,
/Wo das Turtelchen lockt, wo sich das Grillchen ergötzt: / Welch ein Grab ist hier,
das alle Götter mit Leben / Schön bepflanzt und geziert? /Es ist Anakreons Ruh'.
Musik 1
Hugo Wolf:
Anakreons Grab
Matthias Goerne
Königliches Concertgebouw Orchester / Riccardo Chailly
M0012988 004, 3’23
3
Matthias Goerne und das Königliche Concertgebouw Orchester unter der
Leitung von Riccardo Chailly mit der Goethevertonung Anakreons Grab von
Hugo Wolf.
Eine weiße Rose als Zeichen der Trauer, als Verneigung vor einem Toten oder gar
eine schwarze Rose, die es nur selten gibt. Jean Sibelius hat schwarze Rosen in
Musik gesetzt, ein Gedicht des schwedisches Schriftstellers Ernst Josephson – es
geht um ein trauerndes, unruhiges lyrisches Ich. In der zweiten Strophe heißt es:
Hier im Herzen, da wuchert ein Rosengerank. Das niemals, niemals die Ruhe mir
schenkt, Auf den Stängeln da spreizen sich Dorn an Dorn, / Und die quälen mich
fort mit brennendem Sporn. Denn Trauer trägt nachtschwarze Rosen. Höhepunkt
der dritten und letzten Strophe die Zeilen:
„Bald röter als Blut, bald so bleich wie der Tod. Das wuchert und wuchert. Ich
galub, ich vergeh. Ich vergeh‘ an Herzmarkes wurzeln, da zerrt es so weh.“
Hochdramatisches bringt Sibelius diesen Schmerz zum Ausdruck.
Musik 2
Jean Sibelius:
Schwarze Rosen, Lied op.36 Nr. 1
Anne Sofie von Otter / Bengt Forsberg
M0340994 005, Bis; 1‘34
Anne Sofie von Otter und Bengt Forsberg mit dem schwedischen Lied „svartar
rosor“, schwarze Rosen von Jean Sibelius. Röter als Blut und so bleich wie der Tod
sind die Rosen in Sibelius Lied, blasse Rosen beschriebt auch Heinrich Heine, sie
sind ihm ein deutliches Zeichen des Todes.
Warum sind denn die Rosen so blaß, / Warum singt denn mit so kläglichem Laut /
Die Lerche in der Luft? / Warum steigt denn aus dem Balsamkraut / Hervor ein
Leichenduft?
Aribert Reimann hat dieses Liedfragment von Felix Mendelssohn mit acht
anderen Mendelssohn-Liedern für Singstimme und Streichquartett bearbeitetet
und sie mit sechs Intermezzi verbunden. Es klingt kalt, fahl, fragend. Titel des
Gesamtwerks „...oder soll es Tod bedeuten?“ Hier das 6. Intermezzo und das Lied
„Warum sind denn die Rosen so blass“ nach einem Gedicht von Heinrich Heine.
Musik 3
Felix Mendelssohn / Aribert Reimann
Warum sind denn die Rosen so blass
Christine Schäfer / Petersen Quartett
M0267698 015 + 016, Capriccio 71090, 2‘27
4
Christine Schäfer und das Petersen Quartett mit dem Mendelssohn Lied „Warum
sind denn die Rosen so blass“ in einer Bearbeitung und einem hinzugedichteten
Intermezzo von Aribert Reimann.
„Ich habe so mit Rosen / Dich zugesteckt, / Es blieb, dass du gestorben, /Mir
unentdeckt“. Hier verdrängt jemand den Tod, verdeckt ihn unter Rosen und
erkennt erst in den letzten Zeilen die bittere Wahrheit: „Doch wenn der Wind die
Decke / Der Rosen hebt, / Entdeck' ich, und / erschrecke, / Dass du gelebt.“
So heißt es in einem der Kindertotenlieder von Friedrich Rückert.
Der Dichter verlor innerhalb von drei Wochen seine beiden jüngsten Kinder an
Scharlach. Die vierjährige Tochter Luise starb an Silvester 1833. Nach dem Tod der
Tochter teilte Rückert seinem Vater die inständige Bitte mit: „Gott verschone uns
mit mehr Leid“ – mitnichten. Zwei Wochen später erlag auch der Sohn Ernst den
Folgen dieser Krankheit, mit nur fünf Jahren.
Trost will Rückert nicht, er sucht das Leid.
„Über alle Gräber wächst zuletzt das Gras / alle Wunden heilt die Zeit, ein Trost ist
das / wohl der schlechteste, den man dir kann erteilen / Armes Herz, du willst
nicht, dass die Wunden heilen / Etwas hast du, solang es schmerzlich brennt / Das
verschmerzte nur ist todt und abgetrennt.“
Musik 4
Johannes Brahms:
Nachtwache, bearbeitet Streichsextett
Wiener Streichsextett
M0016042 009, SAS 510127, 2‘25
„Nachtwache“, ein Rückert-Lied von Johannes Brahms, das Wiener Streichsextett
spielte diese Bearbeitung.
Innerhalb weniger Wochen hat Friedrich Rückert zwei Kinder an Scharlach
verloren, mit Rosen hat er sie zugesteckt, zum Schutzengel sind sie den beiden
Kindern nicht geworden – anders in dem romantischen Kunstmärchen „Der Rose
Pilgerfahrt“, ein Liederzyklus von Robert Schumann auf einen Text von Heinrich
Moritz Horn. Ein Fest zur Zeit der Sommersonnwende. Die Tochter der Elfenkönigin
möchte ein Menschenmädchen werden und in der ihr fremden Welt
Freundschaft, Liebe, Schmerz, eben Gefühle kennenlernen. Schweren Herzens
lässt die Elfenkönigin die Tochter ziehen, gibt ihr aber als Totem, als Schutzengel
eine Rose mit, auf die soll sie gut achten, sie immer an der Brust tragen, wenn sie
nämlich verloren gehe, müsse das Mädchen, sterben und ins Elfenreich
zurückkehren. Hören wir den Rat, den die Mutter, der Tochter mit auf den Weg
gibt.
5
Musik 5
Robert Schumann:
Der Rose Pilgerfahrt; Ausschnitt „Die Rose sollst du tragen“
Claudia Schubert, Mezzo, Chorus Musicus Köln, Das Neue Orchester, Christoph
Spering
M0043824.004, OPS 30-190, 2‘42
Ein Ausschnitt aus Robert Schumanns Liederzyklus „Der Rose Pilgerfahrt“ mit
Claudia Schubert, Mezzosopran, dem Chorus Musicus Köln und dem Neuen
Orchester unter der Leitung von Christoph Spering.
Eine Rose als schützende Hand hat das Mädchen von seiner Mutter mit auf seine
Pilgerreise zu den Menschen bekommen. Dort nennt es sich fortan Rose. Nach
einigen unerfreulichen und abweisenden Begegnungen in der Menschenwelt,
lernt Rose einen Totengräber kennen, der sich herzensgut um sie kümmert und ihr
die Geschichte von der armen Müllerstochter erzählt, die aus Liebeskummer
gestorben sei.
Der Totengräber führt Rose zu den Müllersleuten, wo sie liebevoll wie eine Tochter
aufgenommen wird. Rose lernt einen jungen Jäger kennen, verliebt sich – die
beiden heiraten und Rose bekommt ein Kind. In dieser freudvollen Zeit lernt sie
Herzenswärme, Liebe und Treue kennen. Die einstige Elfentochter erlebt alles
irdische Glück. Als Dank schenkt sie ihrem Kind ihr Totem, die Rose, damit verliert
sie selbst ihre menschliche Existenz. Sie opfert ihr Leben für das ihres Kindes.
Ohne ihre schützende Rose muss die Elfentochter sterben, aber sie ist glücklich:
„weil ich im Glück von hinnen geh, das ist kein bleicher schwarzer Tod, das ist ein
Tod voll Morgenrot“.
Rose kehrt jedoch nicht zurück zu den Elfen, sondern wird wie eine menschliche
Seele erlöst und kommt in das Reich der Engel. Ans Ende des Werkes setzt
Schumann eine romantisch verklärte Apotheose.
Musik 6
Robert Schumann:
Der Rose Pilgerfahrt; Finale
Christiane Iven Sopran, Lothar Odinius, Erzähler, SWR Vocalensemble, Andras
Schiff, Klavier / Leitung: Heinz Holliger
M0052173.041, Chorkonzert Ittingen 19.7. 2006, 5‘53
Finale aus Robert Schumanns „Der Rose Pilgerfahrt“ in der Klavier-fassung, mit
Christiane Iven Sopran, Lothar Odinius als Erzähler, dem SWR Vocalensemble,
Andras Schiff am Klavier und das Ganze unter der Leitung von Heinz Holliger, ein
live Mitschnitt vom Chorkonzert Ittingen im Juli 2006.
"Sie sagte, sie würde mit mir tanzen, wenn ich ihr rote Rosen brächte, rief der
junge Student, aber in meinem ganzen Garten ist keine rote Rose. In ihrem Nest
6
auf dem Eichbaum hörte ihn die Nachtigall, guckte durch das Laub und
wunderte sich“.
So beginnt Oscar Wildes Märchen „Die Rose und die Nachtigall“. In der
persischen Dichtung sind die beiden ein Liebespaar. Die Nachtigall ist in die Rose
verliebt und singt ihr jede Nacht die schönsten Lieder. Die Rose steht für die Frau,
die Nachtigall für den Mann. Im weiteren Sinne ist der Mann, der mystische
Gottsuchende oder der Dichter, auf dem Weg zur nie erfüllten Liebe.
Unzählige Lieder kreisen um diese beiden Metaphern, Rose und Nachtigall, mal
hoffnungsfroh, voller Leben, mal tieftraurig, kurz vor dem Tod.
Camille Saint Saens, lässt die Nachtigall in den höchsten Tönen singen. Vocalisen
für die Sopranistin, Nathalie Dessay.
Musik 7
Camille Saint-Saëns:
Le rossignol et la rose für Sopran und Orchester
Nathalie Dessay, Berliner Sinfonie-Orchester, Michael Schønwandt
M0011758 003, Emi Classics 556565-2, 3‘36
Le rossignol et la rose – Die Nachtigall und die Rose, Lied von Camille Saint-Saëns.
Nathalie Dessay und das Berliner Sinfonie-Orchester unter der Leitung von
Michael Schønwandt.
In der Geschichte von Oscar Wilde sucht der verliebte Student in einem Garten
nach einer Rose für die Tochter des Professors. Die Nachtigall will ihm helfen und
fragt den erfrorenen Rosenstrauch um Hilfe. Der kennt nur eine einzige
Möglichkeit, wie man eine rote Rose aus seinen dürren Zweigen gewinnen kann.
Die Nachtigall müsse die einzelne Blüte bei Mondlicht aus ihren Liedern bilden
und mit ihrem Lebensblut färben. Der Vogel ist bereit, sein Leben zu opfern. Da
heißt es bei Oscar Wilde:
„Und so drückte die Nachtigall sich fester gegen den Dorn, und der Dorn
berührte ihr Herz, und ein heftiger Schmerz durchzuckte sie. Bitter, bitter war der
Schmerz und wilder, wilder wurde das Lied, denn sie sang nun von der Liebe, die
auch im Grabe nicht stirbt. Und die wundervolle Rose färbte sich rot wie die Rose
des östlichen Himmels. Rot war der Gürtel ihrer Blätter, und rot wie ein Rubin war
ihr Herz. Aber die Stimme der Nachtigall wurde schwächer, und ihre kleinen
Flügel begannen zu flattern, und ein leichter Schleier kam über ihre Augen.
Schwächer und schwächer wurde ihr Lied, und sie fühlte etwas in der Kehle.
Dann schluchzte sie noch einmal auf in letzten Tönen. (…)
Die rote Rose hörte es und zitterte ganz vor Wonne und öffnete ihre Blätter dem
kühlen Morgenwind.
„Sieh, sieh“ rief der Rosenstrauch, „nun ist die Rose fertig“; aber die Nachtigall
gab keine Antwort, denn sie lag tot im hohen Gras, mit dem Dorn im Herzen.“
7
Gefesselt von der Rose, singt die Nachtigall, die Rose hört ihr Lied und schweigt“
heißt es in einem Lied von Nikolaj Rimskij-Korsakow.
Musik 8
Nikolaj Rimskij-Korsakow:
„Gefesselt von der Rose, singt die Nachtigall“, orientalische Romanze Anna
Netrebko, Sopran Daniel Barenboim, Klavier
M0262433 008, DG 4778867, 3‘05
„Gefesselt von der Rose, singt die Nachtigall“, orientalische Romanze von Nikolaj
Rimskij-Korsakow – traurig klingt das Lied der Nachtigall. Mit letzter Kraft schenkt
sie der Rose ihren Lebenssaft.
Und was sagt das Mädchen, als der Student ihm die Rose bringt und es bittet sie,
die Blüte am Abend zum Tanz zu tragen.
Wir kennen Oscar Wilde und rechnen mit dem Schlimmsten.
„Aber das Mädchen verzog den Mund. „Ich fürchte sie passt nicht zu meinem
Kleid.“ sprach sie „und dann hat mir auch der Neffe des Kammerherrn echte
Juwelen geschickt, und das weiß doch jeder, dass Juwelen mehr wert sind als
Blumen.
„Wahrhaftig, Ihr seid sehr undankbar“ rief der Student gereizt und warf die Rose
auf die Straße, wo sie in die Gosse fiel, und ein Wagenrad ging darüber“. Und die
Moral von der Geschichte, wir brauchen sie nicht zu erläutern.
Hector Berlioz lässt uns noch einen Hoffnungsschimmer:
In seinem Lied „Le spectre de la Rose“ kehrt zumindest der Geist der Rose nach
einer Nacht auf dem Ball wieder: „dieser Duft ist meine Seele, ich komme aus
dem Paradies – denn auf deiner Brust ist mein Grab,“ sagt die Rose.
Musik 9
Hector Berlioz:
„Le spectre de la Rose“
Véronique Gens, Orchestre du Théâtre National de l'Opéra de Lyon, Louis
Langrée
M0374542 002, Virgin classics 545422-2, 5’41
Veronique Gens sang „Le spectre de la Rose“, „der Geist der Rose“ aus Nuits
d’été von Hector Berlioz. Louis Langrée leitete das Orchester der Staatsoper Lyon.
Die letzten Rosen, die wir in dieser SWR2 Musikstunden-Woche pflücken werden,
wachsen in den Gedanken von Iwan Turgenjew. – Was werde ich denken, heißt
eine seiner Erzählungen. Was werde ich denken, wenn ich im Sterben liege, fragt
er sich. Ob mir der Gedanke kommen wird, dass ich das Leben schlecht
ausgenutzt, es verschlafen und seine Gaben nicht genügend genossen habe-
8
Werde ich der Vergangenheit gedenken, bei den wenigen lichten Augenblicken
und bei den Gesichtern meiner Lieben verweilen.
Da erinnert sich der Erzähler an ein Gedicht, von dem ihm nur die erste Zeile in
Erinnerung geblieben ist. „Wie frisch wie herrlich waren jene Rosen…“
Die Geschichte spielt mitten im frostigen Winter, der Erzähler verkriecht sich in
einem dunklen Zimmer, es brennt nur eine Kerze und immer wieder kreisen die
Gedanken um diese eine Gedichtzeile. „Wie frisch, wie herrlich waren jene
Rosen“.
Und er erinnert sich an einen Sommerabend in einem russischen Landhaus, an ein
junges Mädchen, an seine Lippen. Im Zimmer wird es dunkler, die Kerze wird
kleiner und da sind wieder Erinnerungen an die Familie im ländlichen Heim, an
ein Lachen, vertraute Hände, junge Stimmen, junge Hände über den Tasten
eines Klaviers.
Und die letzten Zeilen Turgenjews.
Die Kerze wird dunkler und erlischt … Wer hustet dort so heiser und dumpf? Mein
alter Hund hat sich zu meinen Füßen zusammengerollt. Er zittert der Hund, mein
einziger Kamerad … Mir ist es … kalt … ich friere … Sie sind alle gestorben …
gestorben…
„Wie frisch wie herrlich waren jene Rosen“
Musik 10
Hugo Wolf:
„Sterb ich“ aus dem Italienischen Liederbuch
Christian Gerhaher / Gerold Huber
M0283177 033, RCA, 7727202. 2’28
"Sterb' ich, so hüllt in Blumen meine Glieder; ich wünsche nicht, dass ihr ein Grab
mir grabt." Aus dem Italienischen Liederbuch von Hugo Wolf. Christian Gerhaher
und Gerold Huber.
Mögen es weiße oder schwarze Rosen sein, mit diesem Wunsch geht unser langer
Spaziergang durch einen Rosengarten zu Ende. Wenn Sie das ein oder andere
noch einmal nachhören oder nachlesen möchten, die Musikstunden stehen eine
Woche lang auf unserer Internetseite SWR2/Musikstunde für Sie bereit. Dort finden
Sie auch das Manuskript und alle Angaben zur Musik. Einen Mitschnitt der
Sendungen auf CD bekommen Sie bei der SWR Media GmbH unter der ServiceNummer: 07221/929-26030.
Ich möchte Sie jetzt aber nicht allein mit den Rosen der Trauer in das erste
Adventswochenende entlassen. Bei einem Rundgang durch einen Rosengarten
kommt man am Ende am Anfang wieder an. Bei der Rose als Königin der Blumen.
9
Schon die griechische Dichterin Sappho von Lesbos war sich um 600 v. Chr.
sicher: Wie ein jungfräulich Erröten /
zieht es durch die Lauben hin: / Oh, die Rose! - Ach, die Rose / ist der Blumen
Königin.“
Um das jungfräuliche Erröten geht es auch in der Kantate: „Die Rose bleibt der
Blumen Königin“ von Gottfried Heinrich Stölzel. Da singt Rosimene ganz
euphorisch von der Farbe und vom Duft der Rosen, als sie dann aber ein
Kompliment bekommt, von wegen der Rosen, die so wunderschön auf ihren
zarten Wangen stehn, da errötet Rosimene so heftig, dass selbst die purpurnen
Rosen neben ihr verblassen.
Dorothee Mields singt die Arie „Die Rose bleibt der Blumen Königin“ aus der
gleichnamigen Kantate von Gottfried Heinrich Stölzel. Ludger Rémy leitet Les
Amis de Philippe. Damit verabschiede ich mich und wünsche Ihnen rosige Zeiten.
Ihre Ulla Zierau
Musik 11
Gottfried Heinrich Stölzel:
Arie aus der Kantate: Die Rose bleibt der Blumen Königin
Dorothee Mields / Les Amis de Philippe / Ludger Rémy
M0073002 014, 3’32