Intensivmedizin und Hygiene im Spannungsfeld zwischen Evidenz und Erfahrung Mittlerweile gibt es eine fast unübersichtliche Zahl an infektionspräventiven Maßnahmen, die auf Intensivstationen durchgeführt werden können oder sollen. Die Hygiene und Infektionsprävention ist auf Intensivstationen von besonderer Relevanz, da Patienten hier in der Regel mit zahlreichen mehr oder minder invasiven Zugängen ausgestattet sind. Diese Zugänge bergen auch immer das Risiko einer Eintrittspforte für Erreger und können zu nosokomialen Infektionen führen. Einige Maßnahmen der Infektionsprävention auf Intensivstationen sind durch systematische Untersuchungen und Studien mit guter Evidenz nachgewiesen, bei anderen wiederum zeigt sich der Nutzen vor allem anhand der Erfahrungswert von Vorort tätigen Intensivmedizinern und Infektiologen und des dort tätigen Intensivpflegepersonals. Der Vortrag gibt einen Überblick über die nosokomialen Infektionen auf Intensivstationen und beleuchtet verschiedene präventive Maßnahmen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit in Bezug auf Evidenz und Erfahrungen. Dabei stehen neben neuen Konzepten der Händehygiene, Lagerungsmaßnahmen, Absaugsysteme, Wechselintervalle von HMI-Filtern, Cuffdruckkontrollen, Mundpflege, selektive Darmdekontamination, Desinfektionsmöglichkeiten bei intravasalen Kathetern, antimikrobielle Waschungen und die ZVK-Bestückung im Vordergrund. Dr. med. Johannes Tatzel Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin Institut für Krankenhaushygiene Kliniken Landkreis Heidenheim gGmbH
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