erfahrungsbericht auslandsemester

ERFAHRUNGSBERICHT
AUSLANDSEMESTER
URSULA FINSTERLE
HOCHSCHULE FÜR TECHNIK STUTTGART
INTERIOR DESIGN 5.Semester
RIGA TECHNICAL UNIVERSITY
LATVIA
WARUM RIGA?
Ich muss zugeben, RIGA- LETTLAND war nicht von Anfang an meine erste Wahl. Jedoch bin ich
nach meinem Auslandsemester wirklich mehr als überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen
zu haben. Mein Ziel war es, etwas Neues kennenzulernen. Dafür schien Riga perfekt, da ich
hierfür auch als Innenarchitektin die Chance bekommen habe, mit den Architekten zu
studieren, da es hier so etwas wie Innenarchitektur nicht gibt. Desweiteren ist das Land, oder
generell der Osten Europas, für ein Urlaubsziel nicht sehr populär, daher konnte ich
vollkommen ohne Vorurteile das Land für mich entdecken und mir selbst ein Bild davon
machen.
VORBEREITUNGEN
Das Bewerbungsverfahren lief relativ unkompliziert ab. (Online- Bewerbung und schicken des
Portfolios über die Internetseite der Hochschule) Jedoch hatte ich eine sehr lange Wartezeit zu
überbrücken und habe erst relativ spät eine Zusage bekommen. Daher hatte ich gegen Anfang
etwas Stress, was die Wohnungssuche anging, da ich nach der langen Wartezeit ebenso die
Bewerbungsfrist für das Wohnheim verpasst habe. Was aber im Nachhinein auch besser so war.
Um in Riga eine WG zu finden, wird man auf diverse Facebookgruppen verwiesen. Was die
Suche sehr einfach und unkompliziert gestaltet. Wenn man Stuttgarter Wohnungspreise
gewöhnt ist, wird man hier ebenso positiv überrascht und somit habe ich schnell eine günstige
WG mit guter Lage und internationalen Mitbewohnern gefunden. Internationale Mitbewohner
sind super, glaubt mir es wird genug Deutsche geben, mit denen ihr noch viel deutsch reden
könnt. Meine Empfehlung ist, sich selbst eine WG zu suchen. Es gibt wirklich viele gute
Angebote und man wird auf jeden Fall etwas finden. In der Bruninieku iela gab es die meisten
ERASMUS WGs, da würde es euch auf jeden Fall nicht langweilig werden. Ebenso spricht auch
viel dafür sich ein Zimmer in der Altstadt zu suchen, falls ihr das Glück habt und dort eins
findet, schlagt zu! Das Wohnheim in Kipsala ist doch relativ weit weg vom Schuss. Um von hier
in die Altstadt zu gelangen oder zum abends Ausgehen ist meist ein Bus nötig. Für die Uni
jedoch perfekt. Je nachdem was man bevorzugt: langes Ausschlafen und kurzer Weg zur Uni –
langes Aufbleiben und kurzer Heimweg.
Ein Nachteil jedoch war: Da das Semester in Riga Anfang Februar begonnen hatte, konnte ich
leider die schriftlichen Prüfungen nicht mitschreiben und habe diese nun im Juli nachgeholt.
Ich bereue es aber nicht, rechtzeitig dagewesen zu sein, da besonders in den ersten zwei
Wochen viel entschieden wird. Man lernt viele neue Leute kennen, es werden diverse
Welcomepartys angeboten und auch das Semester beginnt sofort und die Wahl der Kurse muss
schnell entschieden werden. Dennoch war es sehr nervig, da ich kurz nachdem ich von Riga
zurückgekommen bin, in den schriftlichen Prüfungsstress geschmissen wurde. Nach einem
weiteren Semester hat man doch viel vergessen und ein paar unangenehme Komplikationen
sind ebenso hinzugekommen, wie Professorenwechsel und neu Erlenen eines kompletten
Faches.
DIE UNI
Die RTU befindet sich in Kipsala. Kipsala ist eine Halbinsel auf der anderen Seite des Flusses.
Auf ihr befinden sich mehrere Universitäten und die Wohnheime. Die RTU ist ein relativ neues
und modernes Gebäude. Die Studios zum gemeinsamen Arbeiten sind mit ausreichend Tischen,
Stühlen und Stauraummöglichkeiten ausgestattet, was das Arbeiten wirklich angenehm macht.
Positiv ist ebenso zu sagen, dass die für uns zuständigen Professoren alle gutes Englisch können
und wir somit keinerlei Probleme mit der Verständigung hatten.
DIE KURSE
SPACE DESIGN ist das Entwurfsprojekt. Dieses Semester ging es dabei um einen neuen
Stadtbezirk, welcher in Brest, Belarus auf einem verlassenen Militärgelände entstehen soll.
Dabei tue ich mich etwas schwer, da es viel von Stadtplanung hat und ich bisher noch nie etwas
damit zu tun hatte.
BOOK DESIGN Design von CD Cover, Visitenkarten, Poster, Book Cover
PAINTING ist ein Malkurs, in dem es speziell um Aquarellfarben geht
OUTDOOR FURNITURE & REGIONAL LANDSCAPE ARCHITECTURE diese beiden Fächer werden von
ein und derselben Person unterrichtet. Dabei wird speziell die Heimatstadt mit Riga und der
hiesigen Kultur verglichen. Dabei werdet ihr gewisse Exkursionen unternehmen, welche wirklich
gut waren.
FAZIT
Alles in allem ist zu sagen, dass ich wirklich sehr glücklich mit meiner Wahl gewesen bin! Die
Stadt ist super und hat jeden Tag etwas zu bieten. Es wird einem auch einfach gemacht, sich
hier wohlzufühlen. Für den Anfang wird Dir ein Buddy zugeteilt, der Dir für alle Fragen zur
Verfügung steht und Dir den Einstieg erleichtert. Die Altstadt von Riga ist super schön und voll
mit tollen Jugendstilgebäuden und man findet immer wieder ein neues, schönes, verstecktes
Plätzchen. Das Einzige, was zu bemängeln ist ist, dass mir leider das Entwurfsprojekt keinen
Spaß gemacht hat und dies eins der wichtigsten Dinge ist. Das lag aber nur daran, dass ich in
einem Masterkurs war, mit einem Thema, indem ich keinerlei Grundlagen hatte.
Wer sich für Riga entscheidet, wird nicht nur Lettland sehen. Hier nutzt jeder Erasmusstudent
die Möglichkeit sich ebenso die Nachbarländer anzuschauen und zu bereisen. Ich für meinen
Teil habe noch Russland, Dänemark, Norwegen, Finnland, Lappland, Estland und Litauen
gesehen. Ab Riga findet man viele günstige Flüge und mit den Bussen ist man ebenso
kostengünstig und bequem in dem nächsten Land des Baltikums, nutz es aus! Ein netter
Pluspunkt ist auch, dass das Baltische Meer nur eine halbe Stunde mit dem Zug entfernt ist,
denn ja, auch in Riga wird es im Sommer warm! Generell sind die öffentlichen Verkehrsmittel
sehr günstig, wie die Lebensunterhaltungskosten. Riga kann ich nur empfehlen!
Ursula Finsterle
[email protected]