Warten auf den Weltstar

TORGAU & REGION
UMWELT
Aktuelle Statistik
vom Wolfsmonitoring
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MITTWOCH, 18. JANUAR 2017 | SEITE 11
Torgau-Kultur zog eine positive 2016er Bilanz: Mit 26 000 Besuchern wurde der Wert vom Vorjahr wieder erreicht. Zugpferde waren unter anderem die Sonderausstellung „Menschenbilder – Luther, Cranach & die Welt“ (oben links) und der Auftritt Olaf Schuberts.
Fotos: TZ/Archiv/Torgau-Kultur
Warten auf den Weltstar
Gewinner gezogen
TORGAU. Die Torgauer Zeitung
verloste auf der Freizeit-Seite
vom 13. Januar 2 x 2 Freikarten
für das Konzert mit Armin Mueller-Stahl und Band am Sonntag.
Über freien Eintritt können sich
• Birgit Heinze aus der Fischeraue in Torgau
• Uwe Röder aus der Leipziger
Straße 23 in Dommitzsch freu-
en.
Melden Sie sich bitte an der
Abendkasse im Kulturhaus. dr
Armin Mueller-Stahl macht im Kulturhaus Station / Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Torgau geplant
VON TZ-REDAKTEUR
CHRISTIAN WENDT
TORGAU. Wenn ein Weltstar ruft, ist das Kratzen
im Hals auch nicht mehr
ganz so kratzig: Am
kommenden Sonntagabend (19 Uhr) holt Armin Mueller-Stahl das
nach, worauf viele bereits im Sommer 2016 –
anlässlich der Eröffnung
seiner Ausstellung auf
Schloss Hartenfels – gewartet hatten. Der Schauspieler, Musiker, Schriftsteller und Maler bittet nach seiner Genesung nun gemeinsam
mit Saxophonist und Freund
Günther Fischer, Akkordeon-Legende Tobias Morgenstern und Tom Götze
schon jetzt zum
Konzerthöhepunkt des Jah30 000 Euro im vergangenen
res ins Kulturhaus. VerständNovember technisch aufgerüslich, dass beim Verein
teten Bühne spielen. Ein Jahr
Torgau-Kultur die Vorfreude
lang war diese gerade fürs
Theaterspielen gesperrt, weil
trotz so mancher Erkältungskrankheit riesig ist, besondie Aufhängungen, an denen
die Technik befestigt ist, nicht
ders bei Geschäftsführerin
Heidi Peterson.
mehr funktionierten.
Mueller-Stahl, der am SonnDabei hatte Torgaus Oberbürtagvormittag von Leipzig aus
germeisterin Romina Barth
nach Torgau aufbrechen
(CDU) doch noch im vergangenen Jahr verlauten lassen, dass
wird, werde im Kulturhaus
allerbeste Bedingungen vorin das Gebäude wohl nicht
finden, verspricht Peterson.
mehr investiert werde. Nun
Unter anderem wurde der
also die neue vierzügige Bühne – anteilsmäßig finanziert
Konzertflügel noch einmal
über Fördergelder des Leipzigestimmt. Nach einer Anspielprobe sei auch an einen
Heidi Peterson
ger Kulturraumes, der Stadt,
dem Verein selbst sowie den EiEintrag ins Goldene Buch der
Stadt gedacht. Restkarten sind
gentümer des Kulturhauses, die
an allen bekannten Verkaufsstellen oder an
K.I.V.-GmbH. Wie passt das zusammen?
„Sehr gut“, betonte Heidi Peterson. Denn die
der Abendkasse noch erhältlich.
Wer’s bis dahin noch nicht mitbekommen Technik könne einfach auch an anderer Stelhat: Armin Mueller-Stahl wird auf der für le Verwendung finden.
■ KOMMENTAR
Problemfall Kreisi
M
it insgesamt 87 Veranstaltungen
les andere als gut ist. Seit Jahren
und 26000 Besuchern hat der
bereitet das Kreisi den KulturschaffenVerein Torgau-Kultur im vergangenen
den nämlich Sorgen. Und die werden
Jahr seine Besucherzahlen
von Jahr zu Jahr größer.
von 2015 wieder erreicht. Das
Deswegen ist es auch ganz
entspricht etwa 300 Gästen
gut, dass mit der Ausrichtung
pro Veranstaltung und kann
der Landesgartenschau im
sich wirklich sehen lassen.
Jahre 2022 nun endlich auch
Und auch in diesem Jahr
eine Entscheidung gefällt
stehen die Vorzeichen recht
werden dürfte, wie es mit dem
gut. Volles Kreisi vor
darbenden Kulturtempel
wenigen Tagen beim
künftig weitergehen wird.
Auftritt von Uwe
Kommt tatsächlich ein
Steimle. Volles Haus
Neubau? Womöglich auf dem
aller WahrscheinlichGelände des ehemaligen
keit nach auch am
Schlachthofs? Oder wird doch
TZ-Redakteur
kommenden Sonnnoch einmal spitz gerechnet
Christian Wendt
tag, wenn Armin
und entgegen der AnkündiMueller-Stahl statt
gung der OBM noch einmal
zum Pinsel zur Geige greift. All
massiv ins Haus am Rosa-Luxemdies darf natürlich nicht darüber
burg-Platz investiert? Zuletzt war von
hinwegtäuschen, dass der
etwa 7 Millionen Euro die Rede. Ich
bauliche Zustand des gewünsche mir, dass die Entscheidungsfinschichtsträchtigen Hauses – drüdung transparent gestaltet wird und für
cken wir es einmal vornehm aus – aljedermann nachvollzogen werden kann.
Womöglich auch in einem neuen Kulturhaus?
Immerhin wurde dieser Gedanke bereits im
Zuge der Bewerbung zur Landesgartenschau
2022 geboren. Dies wäre nach Ansicht Petersons kein Problem. Allerdings wünscht sich
die langjährige Geschäftsführerin keine vorschnellen Entscheidungen. „Bevor man überlegt, ein neues Haus zu errichten, sollten
auch Möglichkeiten geprüft werden, das alte
Kulturhaus zu sanieren.“ Auch wenn dieses
schon bessere Jahre erlebt habe, sei es doch
noch immer das kulturelle Zentrum der
Torgauer, sagt die Leipzigerin, die seit 2006
die Geschicke in dem 2000 gegründeten Verein Torgau-Kultur leitet. Peterson wolle keinesfalls mit aller Macht einen Abriss verhindern. Doch wenn das geschichtsträchtige
Haus am Rosa-Luxemburg-Platz tatsächlich
keine Zukunft habe, sollte sich die Stadt nicht
irgendeine x-beliebige Mehrzweckhalle leisten, sondern eine qualitativ hochwertige Kulturstätte. Als Positivbeispiel verweist die Geschäftsführerin in diesem Zusammenhang
auf das Vorbild des Oschatzer Thomas-Müntzer-Hauses.
Doch zurück zum Weltstar Armin Mueller-Stahl: Immerhin 4000 Besucher zählte die
Sonderausstellung „Menschenbilder –
Luther, Cranach & die Welt“, die vom 3. Juli
bis 31. Oktober 2016 auf Schloss Hartenfels
mehr als 80 Gemälde, Mischtechniken und
Zeichnungen des 86-Jährigen der Öffentlichkeit präsentierte. Überraschend gut sei auch
der Verkauf von Kunstdrucken und Originalstücken gewesen. Von 120 Euro für kleinere Lithografien bis zu 28 800 Euro für die
in Öl auf Leinwand gemalten „Buddenbrooks“ reichte die Spannbreite. Zwar habe
es nach Angabe Petersons kein Werk aus
dem fünfstelligen Bereich auf die Versandliste des Kunsthauses Lübeck geschafft, doch
Werke im vierstelligen Bereich seien durchaus an Kunstliebhaber aus der Region gegangen.
Mit eben jener Ausstellung und umfangreichen Vorbereitungen zum Landeserntedankfest stieß der Verein Torgau-Kultur im vergangenen Jahr mit seinen insgesamt vier
Festangestellten an die Grenzen seiner Möglichkeiten. „Es war sehr anstrengend“,
spricht Peterson von einem Hammerjahr.
Und dies münzt sie nicht nur auf all den Vorbereitungsstress – immerhin stand auch das
10-jährige Jubiläum des Torgauer Kultursommers (u.a. mit dem Auftritt von Olaf
Schubert vor etwa 2000 begeisterten Fans
auf dem Schlosshof) auf dem Plan.
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