Jahreslosung 2017 Ideen für den Religionsunterricht in der Grundschule (Klasse 3/4) Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. (Ezechiel 35,26) Grundlage für die untenstehende Idee ist das Bild von Ulrike Wilke-Müller. Es kann kostenlos auf der Seite http://bildimpuls.de/rw_e13v/module/art2/default.asp?WebID=bildimpuls&Modus=print&I D=532 heruntergeladen werden oder ist dort als Postkarte zu bestellen. Acryl von U. Wilke-Müller © GemeindebriefDruckerei.de Damaris Knapp, ptz Stuttgart Mögliches Vorgehen 1. Basal-rezeptive Begegnung In einem ersten Schritt erfühlen die Kinder Herzen aus unterschiedlichen Materialien (Filz, Holz, Stein, Schokolade, Sandpapier etc.). Diese unterscheiden sich darüber hinaus in Größe oder Farbe. Die Kinder beschreiben die Herzen und assoziieren Situationen sowie eigene Erfahrungen. Bei diesem ersten Schritt werden die Kinder das Herz vermutlich mit Liebe und Zuneigung, sowie mit wertschätzenden Erfahrungen in Verbindung bringen. 2. Verzögerte Bildbetrachtung An diese haptische Begegnung mit dem Symbol „Herz“ schließt sich eine verzögerte Bildbetrachtung an, mit der die Kinder an die Darstellung von Ulrike Wilke-Müller herangeführt werden. Dabei ist zunächst nur ein Bildausschnitt mit der Farbe gelb zu sehen, dann im zweiten Schritt wird das gelbe Herz freigelegt und erst im Anschluss daran das ganze Bild präsentiert. Alternativ könnte das Bild als Puzzle zerschnitten und so langsam erschlossen werden. Im Gespräch werden die Kinder zunächst Assoziationen zur Farbe gelb formulieren, wie z.B. Sonne, Mond, Sterne, Zitrone, Limonade, Freude, Hahnenfuß, Sonnenschirm etc. An dieser Stelle kann auch ein Bezug zu Weihnachten (z.B. Freude, Stern, Licht) hergestellt werden. Wenn dann im zweiten Schritt das Herz sichtbar wird werden sich die ersten Kinder wundern, dass dieses nicht rot ist. Und schließlich ist inmitten des Herzens eine offene Tür zu entdecken. Wie die Kinder das wohl erklären? Wohin die Tür wohl führt? Wer darf da ein- und ausgehen? Dabei stellt sich auch die Frage, wem dieses Herz gehört. Ist es mein eigenes Herz oder ist es Gottes Herz oder gar das Herz anderer? Vermutlich entdecken die Kinder auch das Kreuz, welches durch das Herz geht und zur Tür führt. Inhaltlich kann dies später noch einmal aufgegriffen werden. 3. Begegnung mit der Jahreslosung (1) Die Kinder erhalten in kleinen Gruppen die erste Satzhälfte der Jahreslosung, zerschnitten in einzelne Worte. Gemeinsam setzen sie es zu einem sinnvollen Satz zusammen und überlegen sich in der Gruppe, was dieser Satz mit dem Bild von WilkeMüller zu tun hat. Wer könnte „ich“ sein und was ist mit dem neuen Herzen gemeint? Da dies den Kindern vermutlich nicht ganz leicht fällt, könnte an dieser Stelle eine Übung eingeschoben werden, in der das Sehen mit den Augen vom Sehen mit dem Herzen unterschieden wird. Dazu erhalten die Kinder je zwei leere Kärtchen und malen auf das eine ein Auge und auf das andere ein Herz. Die Lehrperson nennt Situationen, in denen Menschen mit den Augen sehen (z.B. Blume auf der Wiese) und andere, in denen Menschen mit dem Herzen sehen (z.B. eine Mama nimmt ihr Kind in den Arm und tröstet es). Die Kinder halten das jeweils passende Kärtchen hoch und begründen ihre Entscheidung. Damaris Knapp, ptz Stuttgart (Falls viel Zeit zur Verfügung steht kann zusätzlich mit dem Bild „Herzauge“ von HAP Grieshaber gearbeitet werden. Eine Idee dazu finden Sie im Begleitheft zum Liederbuch „Kommt und singt“, das auf der Seite http://www.ptz-rpi.de/ptz/publikationen/ heruntergeladen werden kann.) Im Anschluss daran überlegen die Kinder gemeinsam wie das Bild zur Jahreslosung passen könnte. Dabei stellt sich die Frage, wie der Satz verstanden werden kann, wenn Gott uns ein neues Herz schenkt – zumal wir ja ein Herz haben, das uns am Leben hält. Falls es bisher nicht von den Kindern eingebracht wurde, wird jetzt das Verb „schenken“ hinzugenommen. Beim Schenken kann wiederum an Erfahrungen von Weihnachten angeknüpft werden. Kinder wissen was es bedeutet und wie es sich anfühlt, wenn sie etwas geschenkt bekommen. Im Zusammenhang mit dem „neuen Herzen“ kann auf das Sehen mit dem Herzen eingegangen werden. „Wenn ich mit dem Herzen sehe ...“ / „Wenn andere mich mit dem Herzen sehen ...“ / „Wenn Gott mich mit dem Herzen sieht ...“ Diese Satzanfänge können die Kinder unterstützen ihre eigenen Gedanken zu formulieren. Dabei lenken sie ihren Blick auch auf das, was mit dem „neuen Herzen“ gemeint ist. Die Kinder können entdecken, dass Gott uns nicht ein neues, ein anderes Herz schenken möchte, sondern vielmehr unseren Blick verändern möchte. Ein Sehen mit dem Herzen wird so möglich. Und das hat Auswirkungen ... 4. Kreative Gestaltung (1) Zur weiteren individuellen Auseinandersetzung gestalten die Kinder selbst ein Herz. Dazu zeichnen sie zunächst den Umriss eines Herzens auf Karton, schneiden dieses aus und bekleben das Herz dann mit vielfältigen Materialien, die zu diesem neuen Herzen – das Andere mit den Augen Gottes sieht – passen. Die Farben und Materialien wählen sie bewusst aus. Bevor es inhaltlich weitergeht, stehen die gestalteten Herzen im Mittelpunkt. Sie werden wahrgenommen und wertgeschätzt. Einzelne Kinder erzählen zu ihrem Herzen oder sie können andere zu deren Gestaltung befragen. 5. Begegnung mit der Jahreslosung (2) Nun kann die zweite Satzhälfte ergänzt werden, woraufhin die Kinder ihre Ideen zum Verständnis formulieren. Sollte es ihnen schwer fallen, kann die Lehrperson noch einmal auf das Sehen mit dem Herzen verweisen. Denn dazu braucht es einen neuen, veränderten Blick auf das Leben und unsere Mitmenschen. Um dies zu ermöglichen, beschenkt uns Gott mit einem neuen Geist – einem Geist, der den liebenden Blick Gottes in sich trägt. Gegebenenfalls kann nun noch einmal auf das Kreuz eingegangen werden. Wenn die Kinder darüber nachdenken, wofür das Kreuz in diesem Bild stehen könnte, werden dabei ganz unterschiedliche Gedanken zur Sprache kommen. Vielleicht ist es ja Jesus Christus, der uns zeigt, wie das Leben mit einem „neuen Herzen“ bzw. mit den Augen Gottes gelingen kann. Damaris Knapp, ptz Stuttgart 6. Kreative Gestaltung (2) Abschließend schreiben die Kinder nun die Jahreslosung separat auf und gestalten diese ansprechend. Diese wird dann auf die Rückseite des Herzens geklebt. Später können die Herzen im Klassenzimmer – evtl. zusammengefügt zu einem großen Herz – aufgehängt werden. 7. Gemeinsamer Abschluss Vorbereitung: Die Lehrperson legt mit einem Wollfaden oder Seil eine Herzform auf den Boden. Die Kinder formulieren zum Abschluss einen Gedanken, der ihnen bei dieser Lernsequenz wichtig geworden ist und legen dazu ihr Herz auf das mit dem Wollfaden vorbereitete Herz. Mögliche Satzanfänge können sein: „Ich möchte in meinem Herzen bewahren ...“ „Mein Herz soll mich daran erinnern ...“ Hinweis: Die theologischen Gedanken, die Sie auf der Seite www.bildimpuls.de zu diesem Bild finden, brauchen nicht in den Unterricht einzufließen. Ziel dieser Sequenz ist es, den Kindern einen eigenen Zugang zur Jahreslosung mit Hilfe des Bildes sowie eigener Erfahrungen zu ermöglichen. Benötigtes Material - Bild von Ulrike Wilke-Müller - Jahreslosung: Erste Hälfte des Satzes in einzelne Worte zerschnitten für die Gruppenarbeit, zweite Hälfte als Satzstreifen - Karton für das Herz - Verschiedene Materialien (z.B. Wolle, Stoffe, Watte, bunter Sand, Naturmaterialien. Perlen, Glitzersteine, Filz, Spiegelfolie) - Papier zum Aufschreiben der Jahreslosung neues schenke ein Ich Damaris Knapp, ptz Stuttgart Herz euch
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