Ausgabe | 02 13. Januar 2017 powered by Wirtschaft Gegenwind für Pharmafirmen: Arzneizulassungen brechen ein Die Debatte um die Regulierung von Medikamentenpreisen weitet sich nun auch auf die Genehmigungen aus D ie Pharmabranche durchschifft unruhige Gewässer. Viele Firmen haben zwar zahlreiche Arzneien in der Entwicklung, aber sie kämpfen zugleich mit wachsenden Schwierigkeiten, die neuen Mittel auf den Markt zu bringen und dort gute Renditen zu erzielen. Die Bilanz des vergangenen Jahres fällt enttäuschend aus: Die Medikamenten-Zulassungen sackten deutlich ab. In den USA genehmigte die zuständige Behörde FDA nur 22 Präparate. Das waren lediglich halb so viele wie 2015 und das niedrigste Niveau seit sechs Jahren. In Europa erhielten 81 verschreibungspflichtige Produkte grünes Licht, nach 93 im vorangegangenen Jahr. Die Statistik der europäischen Aufsicht EMA umfasst anders als die der FDA auch Nachahmerpräparate (Generika). Viele Konzernchefs sehen grundsätzlich günstige Perspektiven für die Medikamentenentwicklung. Optimistisch stimmen sie etwa die jüngsten Fortschritte im Kampf gegen Krebs sowie neue Erkenntnisse über die genetischen Ursachen bestimmter Erkrankungen. In den Jahren 2014 und 2015 Für mehr Gewinne fokussiert die Pharmabranche seltene Krankheiten. Quelle: Flickr/eike/CC BY-SA 2.0 gab es einen regelrechten Boom an Zulassungen. Deren Zahl war so hoch wie seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr. Doch nun macht sich eine gewisse Ernüchterung breit, denn die Zahlen für 2016 signalisieren eine Rückkehr zur Normalität. Für die Pharmafirmen bleibt es schwierig, erfolgversprechende Mittel durch lange Testprozesse zu peitschen und am Ende die Zustimmung der Behörden zu bekommen. Hinzu kommt ein zunehmender Gegenwind aus der Politik. In Zeiten angespannter Haushalte stemmen sich Regierungen und Krankenkassen energisch gegen steigende Kosten in der medizinischen Versorgung. Das trägt dazu bei, dass die GewinnAussichten der Konzerne schwinden. Wie eine Studie der Beratungsgesellschaft Deloitte ergab, erzielten die zwölf führenden Pharmaunternehmen 2016 auf ihre Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen eine Rendite von lediglich noch 3,7 Prozent. 2010 lag der Wert bei 10,1 Prozent. Um attraktivere Erträge zu erwirtschaften, konzentrieren sich Pharma- und Biotechnologiefirmen vermehrt auf seltene Krankheiten. Da es für entsprechende Spezialmedikamente weniger Konkurrenz gibt, können die Hersteller höhere Preise durchsetzen. Manche Behandlungen kosten für einen einzigen Patienten hunderttausende Euro im Jahr. Analysten erwarten, dass dieser Trend die öffentliche Empörung über die Branche anheizen und weitere Gegenmaßnahmen auslösen wird. Im USWahlkampf spielte das Thema bereits eine Rolle. Der künftige Präsident Donald Trump hat versprochen, für eine Reduzierung der Arzneipreise zu sorgen. Analyse Jedes dritte neue Medikament hat keinen Zusatznutzen Nur jedes dritte neue Medikament hat nach einer Auswertung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) einen Zusatznutzen im Vergleich zu herkömmlichen Therapien. Von 129 Medikamenten, für die seit 2012 Preisverhandlungen zwischen Herstellern und GKV-Verband geführt wurden, sei dies gerade mal bei 44 der Fall, wie aus einer Reuters vorliegenden Zwischenbilanz hervorgeht. 41 neue Arzneien seien komplett ohne medizinischen Mehrwert im Vergleich zu herkömmlichen Therapien. Ein weiteres Drittel (44 Präparate) hatte den Angaben zufolge nur für einen Teil der Patienten einen Zusatznutzen. Niedergelassene Ärzte müssten rasch Informationen über den Nutzen neuer Medikamente bekommen, sagte der Vizechef des GKV-Verbands, JohannMagnus von Stackelberg, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, die zuerst über die Auswertung berichtet hatten. Dies könne alle zwei Wochen über ein Update der Praxissoftware geschehen. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) monierte, die GKV-Darstellung sei „irreführend und falsch“. Bei mehr als 70 Prozent der Patientengruppen, für die der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kassen und Kliniken den Zusatznutzen als nicht belegt ansehe, sei die Bewertung aus rein formalen Gründen erfolgt, sagte Haupt geschäftsführer Henning Fahrenkamp. „Über den therapeutischen Stellenwert des Medikaments für einen einzelnen Patienten sagt diese Beurteilung nichts aus.“ Auch der Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa) verwies darauf, das Urteil „kein Zusatznutzen“ werde oft aus rein formalen Gründen gefällt. Die Mittel seien im Vergleich mit bestehenden Therapien aber „mindestens gleichwertig, sonst hätten sie gar keine Zulassung bekommen“, erklärte Hauptgeschäftsführerin Birgit Fischer. Weil kein Patient dem anderen gleiche, brauche die Medizin ein breites Spektrum gleichwertiger Arzneien. 1 powered by Ausgabe | 02/17 13. Januar 2017 Ratgeber Krankenkassen: Geld sparen durch Zuzahlungsbefreiung Auch im neuen Jahr können Personen mit chronischen Erkrankungen Befreiungsanträge der Zuzahlungen beantragen C hronisch kranke Patienten können schon zu Jahresbeginn einen Antrag auf Zuzahlungsbefreiung bei ihrer jeweiligen Krankenkasse stellen. Das empfiehlt der Deutsche Apothekerverband (DAV) allen gesetzlich Versicherten für das Jahr 2017, die ein planbares Einkommen (z.B. eine monatliche Rente) haben und regelmäßige Zuzahlungen (z.B. auf ärztlich verordnete Medikamente) erwarten. Alle Befreiungen müssen jedes Jahr neu beantragt werden. In Deutschland sind sieben Millionen Menschen – zehn Prozent der 70 Millionen gesetzlichen Versicherten – von der Zuzahlung befreit. Eine schon zu Jahresbeginn ausgestellte Befreiungsbescheinigung kann nicht nur in der Apotheke, sondern auch bei Arzt- oder Klinikbesuchen eine echte Erleichterung sein. Wenn vom verordnenden Arzt ein Befreiungsvermerk auf dem Rezept eingetragen ist oder der Patient einen entsprechenden Bescheid in der Apotheke vorlegen kann, wird keine Zuzahlung für die Krankenkasse eingezogen. Bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln beträgt die Zuzahlung genau zehn Prozent des Preises, mindestens aber fünf Euro und höchstens zehn Euro. Grundsätzlich von der Zuzahlung befreit sind Kinder und Jugendliche bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres. Erwachsene können eine Befreiungsbescheinigung beantragen, Kinder und Jugendliche sind von der Zuzahlung befreit. sofern ihre finanzielle Belastung zwei Prozent des jährlichen Bruttoeinkommens schon überschritten hat oder noch überschreiten wird. Bei chronisch kranken Patienten ist es ein Prozent. Mit dem für 2017 aktualisierten Zuzahlungsrechner auf dem Gesundheitsportal www.aponet.de lässt sich genau ermitteln, ob die Belastungsgrenze im Laufe des Jahres erreicht wird. Ein Beispiel: Eine ältere Dame ist verheiratet, die Kinder sind aber schon aus dem Haus. Die Quelle: Flickr/Guy Renard/CC BY 2.0 monatlichen Renten der Eheleute ergeben zusammen 2.000 Euro, also jährlich 24.000 Euro. Nach Abzug des Freibetrages von 5.355 Euro für den Ehepartner ergibt sich ein zu berücksichtigendes Einkommen von 18.645 Euro. Die chronisch kranke Frau und ihr Ehemann müssen demnach zwar sämtliche Zuzahlungen bis zur Belastungsgrenze von 186,45 Euro (ein Prozent) pro Jahr selbst tragen, werden aber darüber hinaus komplett von allen Zuzahlungen befreit. Wirtschaft Dialyseunternehmen FMC fürchtet Gegenwind in den USA Durch eine neue Verordnung drohen dem Dialyseunternehmen Fresenius Medical Care erhebliche Einbußen in den USA D er Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC) befürchtet im wichtigen US-Geschäft Einbußen, weil Plänen der US-Behörde CMS zufolge Wohltätigkeitsorganisationen bestimmten Dialysepatienten keine Zuschüsse mehr für Zusatzversicherungen bezahlen dürfen. „Die 2000 Patienten machen den Kohl nicht fett“, sagte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research. Aber offenbar befürchteten Investoren, dass die Beschränkungen auf weitere Patientengruppen ausgedehnt würden. Die betroffenen Patienten würden nur noch eine Basisversorgung erhalten und FMC eine geringere Vergütung für ihre Behandlung, teilte FMC am Wochenende mit. Sollte die Verordnung wie geplant zum 13. Januar in Kraft treten, „könnten hieraus erheblich nachteilige Auswirkungen auf unser Geschäft resultieren“, so FMC. Von der neuen Vorschrift könnten zwischen 700 und 2.000 Patienten in den USA betroffen sein, erklärte die Tochter des Gesundheitskonzerns Fresenius, die in den USA insgesamt mehr als 180.000 Patienten behandelt. FMC, andere Dialyseanbieter und Patientenvertreter hätten eine Klage mit dem Ziel eingereicht, die Verabschiedung der Verordnung anzufechten und ihr Wirksamwerden zu verhindern. Mit den Ankündigungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, die Gesundheitsreform seines Vorgängers Barack Obama zurückzufahren, haben die 2 powered by Ausgabe | 02/17 FMC ist auf die Dialyse spezialisiert. Quelle: Flickr/Hey Paul Studios/CC BY 2.0 13. Januar 2017 CMS-Pläne nichts zu tun. Die USA sind für FMC mit Abstand der wichtigste Markt. Änderungen im USGesundheitssystem können deshalb große Auswirkungen auf das Unternehmen haben. Von 2013 bis 2015 verzeichnete FMC wegen Kürzungen im US-Gesundheitssystem rückläufige Gewinne. Im vergangenen Jahr ging es jedoch wieder bergauf, unter anderem wegen leicht angehobener Erstattungssätze für staatlich krankenversicherte Patienten in den USA, gesunkener Behandlungskosten und eines Sparprogramms. Umwelt Medikamenten-Recycling: Wasserqualität auf niedrigem Stand In der Zulassung von Arzneimitteln soll auch die Umweltverträglichkeit eine größere Rolle spielen L ästige Kopfschmerzen sind schnell und einfach mit Tabletten aus der Apotheke in den Griff zu bekommen. Ibuprofen oder auch Diclofenac sind gängige Präparate. Und der Bedarf daran ist offensichtlich groß: Mehr als 83 Tonnen Diclofenac wurden in Deutschland 2013 verkauft. Über den Verbleib der Stoffe in der Umwelt machen sich Verbraucher kaum Gedanken. Dies ist aber dringend nötig. Denn Medikamente werden zunehmend im Oberflächenwasser nachgewiesen. Ursache ist die unsachgemäße Entsorgung in der Spüle und Toilette statt über den Restmüll. Aber auch mit dem Urin wird ein Teil der Stoffe wieder ausgeschieden. Salbenreste gelangen beim Duschen ins Abwasser. Aufgrund seiner ökotoxikologischen Wirkung und der teilweise hohen Umweltfunde wurde Diclofenac 2015 in die EU-Watch-List aufgenommen. Das Ziel dieser europäischen Beobachtungsliste ist die Aktualisierung verfügbarer Informationen über die Wirkungsweise der aufgeführten Substanzen in Gewässern und somit eine bessere Risikoabschätzung. Auch die weitverbreiteten Kosmetika-Zusatzstoffe BHT und EHMC, hormonelle Substanzen aus Verhütungsmitteln und Antibiotika stehen auf dieser Liste. Technische Lösungen wie etwa Aktivkohlefilter, die Pharmazeutika-Rückstände in Kläranlagen aus dem Abwasser entfernen, sind auch unter Berücksichtigung der Kosten und CO2-Bilanzen alleine nicht zielführend. Gemäß dem Verursacherprinzip müssen alle Beteiligten bei der Reduzierung der Umweltbelastungen mit einbezogen werden. In einer vom Umweltbundesamt veröffentlichte Studie unter Mitarbeit verschiedener wissenschaftlicher Institute in Deutschland und der Schweiz wurden entsprechende Maßnahmen ermittelt: Information und Schulung des medizinischen Fachpersonals, Vermeidung von Fehlverordnungen und Anpassung der Verschreibungsmengen an den jeweiligen Bedarf. Verbraucher können durch eine gesunde Ernährung, mehr Sport, ausreichend Schlaf und Hausmittel den Griff zu Pharmazeutika überflüssig machen. Die getrennte Sammlung und Entsorgung von Urin aus radiologischen Abteilungen von Krankenhäusern ist ein Weg, um den Eintrag von Röntgenkontrastmitteln in Gewässer reduzieren. Die EU plant einen strategischen An- satz, der die Einleitungen, Emissionen und Verluste solcher Stoffe in die aquatische Umwelt verringern soll. Dazu zählt auch die Berücksichtigung der Umweltverträglichkeit von Arzneimitteln bei der Zulassung. Der Bund will eine Mikroschadstoffstrategie erarbeiten, um die Gewässerbelastung zu reduzieren. Hintergrund ist die Europäische Wasserrahmenrichtlinie, in der festgelegt ist, dass zur Bekämpfung der Wasserverschmutzung durch relevante Schadstoffe spezifische Maßnahmen umzusetzen sind – und zwar sobald die Umweltqualitätsnormen überschritten werden, die als Zielgrößen zur Erreichung des „guten chemischen Zustandes“ der Oberflächengewässer festgelegt wurden. Aktuell wird in Deutschland nur in 8,2 Prozent der Oberflächengewässer der ökologische Zustand erreicht, den er nach der Wasserrahmenrichtlinie haben sollte. Die Qualität des Wassers muss wieder angehoben werden. Quelle: Flickr/Tim Geers/CC BY-SA 2.0 3 powered by Ausgabe | 02/17 13. Januar 2017 Infrastruktur Ärztemangel beeinträchtigt Qualität der Versorgung Die Krankenkassen müssen bezahlen, dürfen aber bei der Krankenhausplanung und Behandlung nicht mitreden D ie gesetzlichen Krankenkassen erwarten von einer neuen Regierung Strukturreformen bei Ärzten und Krankenhäusern sowie mehr Mitsprache bei der Vertragsgestaltung. Die Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Doris Pfeiffer, sagte der Deutschen PresseAgentur: „Das Problem der Verteilung der Kapazitäten sowohl in der ambulanten als auch in der stationären Versorgung halte ich für ein ganz wesentliches, was angegangen werden muss.“ Insbesondere in den Ballungsräumen müssten endlich Überkapazitäten abgebaut werden. Der AOK-Bundesverband verlangt künftig mehr Mitsprache der Kassen bei der Versorgung in Krankenhäusern. „Ich möchte nicht mehr Rechnungen bezahlen müssen für Eingriffe in Einrichtungen, die keine Qualität liefern“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbands, Martin Litsch, der dpa. Jeder, der einen Versorgungsvertrag habe, dürfe abrechnen, aber die Qualität werde nicht hinterfragt, sagte er. Das müsse bei der Vertragsgestaltung zwischen Krankenkassen und Krankenhäusern anders geregelt werden. Im ambulanten Bereich will der Gesetzgeber mit dem Mitte 2015 in Kraft getretenen GKV-Versorgungsstärkungsgesetz Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). Quelle: Flickr/Maik Meid/CC BY-SA 2.0 unter anderem die Überversorgung durch niedergelassene Ärzte in Ballungsräumen entzerren. Außerdem soll durch mehr finanzielle Anreize Unterversorgung in ländlichen Regionen behoben werden. Nach Ansicht des Präsidenten der Bundesärztekammer (BÄK), Frank Ulrich Montgomery, reichen die bisherigen Anreize noch nicht, damit sich junge Ärzte auf dem Land niederlassen. Ärztemangel gebe es im Übrigen nicht nur auf dem Land, sondern auch in sozial benachteiligten Stadtvierteln, sagte Montgomery der dpa. „Es geht nicht nur um Geld. Es geht um ein Gesamtkonzept. Sollten auf dem Land günstige Praxisräume über die Kommune angeboten und zusätzlich auch noch eine Gemeindeschwester beschäftigt werden, stiegen die Chancen deutlich an, dass sich Ärzte ansiedelten.“ Dies alles seien Infrastrukturmaßnahmen und damit eine gesellschaftliche Aufgabe, für die die Kommunen beziehungsweise die Länder über Steuergelder aufkommen müssten, sagte Montgomery. Auch die Anfang 2015 in Kraft getretene Krankenhausstrukturreform von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) greife noch nicht, sagte Pfeiffer. Sie wies darauf hin, dass es in manchen Regionen schwierig sei, Krankenhäuser mit einer normalen Belegung wirtschaftlich zu betreiben. Deshalb habe man in der Selbstverwaltung gemeinsam mit Klinik- und Ärztevertretern bundesweit verbindliche Regeln für sogenannte Sicherstellungszuschläge beschlossen. Allgemein müssten die Krankenkassen „wieder mehr Instrumente für die Gestaltung unserer Arbeit“ bekommen, sagte Litsch an die Adresse einer neuen Koalition nach der Bundestagswahl im Herbst. Auch sollten die Krankenkassen mehr Einfluss auf die Krankenhausplanung bekommen. Denn die Länder, die für die Planung zuständig seien, kämen ihrer damit verbundenen Pflicht für Investitionen nicht nach. Notwendige Investitionen würden mit Betriebsmitteln quersubventioniert, für die die Kassen aufkommen müssen. Wirtschaft Merck expandiert in Lebensmittelkontrolle Merck übernimmt einen Anbieter für Schnelltests in der Lebensmittelkontrolle. Das Unternehmen baut sein Portfolio aus D as Wissenschafts- und TechnologieUnternehmen Merck hat die Übernahme von BioControl Systems Inc., einem globalen Anbieter im Bereich der Lebensmitteltestung, bekannt gegeben. Die Übernahme eröffnet Merck Wachstumschancen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, vor allem in den USA. Über die finanziellen Details der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart. Die etablierte Schnelltesttechnologie und extern zertifizierten Testplattformen von BioControl ergänzen das Portfolio an Geräten und Verbrauchsmaterialien der Geschäftseinheit Applied Solutions von Merck, die den Arbeitsablauf bei der Testung von Lebensmitteln auf Krankheitserreger unterstützen. „Durch die Übernahme von BioControl können wir mit einem umfassenden Portfolio an modernsten Testtechnologien Kunden besser dabei unterstützen, die Sicherheit des weltweiten Lebensmittelangebots zu schützen“, sagte Udit Batra, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck und Leiter des Unternehmensbereichs Life „Mit den innovativen Assays und zertifizierten Test-Kits von BioControl und unseren eigenen Stärken in den Bereichen Mikrobiologie, Filtration und E-Commerce werden wir zu einem starken globalen Anbieter avancieren mit dem Ziel, wichtige Herausforderungen bei der mikrobiellen Lebensmittelkontrolle zu lösen.“ Die Lebensmittelsicherheit ist aufgrund zunehmender Lebensmittelinfektionen und Rückrufaktionen in den Blickpunkt der Öffentlichkeit geraten. Hierfür können die unterschiedlichsten Lebensmittel die 4 powered by Ausgabe | 02/17 Ursache sein, u. a. unzureichend gegartes Fleisch, Eier, Frischwaren und Milchprodukte, die durch Salmonella, Listeria, E.coli O157H7 oder Campylobacter kontaminiert sind. Das Produktportfolio von BioControl umfasst Nachweistests für Pathogene, mit denen gesundheitsschädliche Bakterien in Lebensmitteln und Inhaltsstoffen identifiziert werden können. Ein wichtiger Kundenstamm des Unternehmens sind fleischproduzierende Betriebe. „Unter dem Dach von Merck sind BioControl, unsere Kunden und unsere Mitarbeiter am besten aufgehoben“, sagte Phil Feldsine, President und Chief Executive von BioControl. „Merck wird als global po- sitioniertes Unternehmen und führender Anbieter im Laborgeschäft die innovativen, kundenorientierten Lösungen von BioControl einem breiteren Kundenstamm weltweit zugänglich machen und bestehenden Kunden den Zugang zu seinem Produktportfolio und seiner Expertise im Bereich Lebensmittelsicherheit eröffnen. Für BioControl ist es eine große Bereicherung, Teil eines 350 Jahre alten Welt-Unternehmens zu werden, das den Ruf genießt, bei allem, was es tut, sehr hohe Qualitätsstandards zu halten.“ Die Übernahme steht in Einklang mit der Strategie des Unternehmensbereichs Life Science von Merck, in Schlüsselregionen zu expandieren und Kunden aus Die Qualität von Lebensmitteln muss hinsichtlich gefährlicher Erreger stärker kontrolliert werden. 13. Januar 2017 Anwendungslaboren (u. a. bei Tests zur Lebensmittel- und Getränkesicherheit) ein differenziertes Angebot zur Verfügung zu stellen. Während Lösungen für die mikrobielle Qualitätskontrolle in pharmazeutischen Herstellungsprozessen und Produkten ein Schwerpunkt des Unternehmensbereichs bleiben, wird Merck durch die Übernahme seinen Kunden aus der Lebensmittel- und Getränkeindustrie jetzt eine vollständige Plattform an Pathogentests für die Lebensmittelkontrolle anbieten können. Bei dieser Transaktion agierte Achelous Partners als Finanzberater von BioControl, während Merck von Nixon Peabody LLP vertreten wurde. Quelle: Flickr/Michael Stern/CC BY-SA 2.0 Impressum Geschäftsführer: Christoph Hermann, Karmo Kaas-Lutsberg. Herausgeber: Dr. Michael Maier (V.i.S.d. §§ 55 II RStV). Redaktion: Anika Schwalbe, Gloria Veeser, Julia Jurrmann, Cüneyt Yilmaz. Sales Director: Philipp Schmidt. Layout: Nora Lorz. Copyright: Blogform Social Media GmbH, Kurfürstendamm 206, D-10719 Berlin. HR B 105467 B. Telefon: +49 (0) 30 / 81016030, Fax +49 (0) 30 / 81016033. Email: [email protected]. Erscheinungsweise wöchentliches Summary: 52 Mal pro Jahr. Bezug: [email protected]. Mediadaten: [email protected]. www.deutsche-gesundheits-nachrichten.de 5
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