SV Empor Erfurt bei der DVM U14w in Düsseldorf – 3. Bericht

SV Empor Erfurt bei der DVM U14w in Düsseldorf – 3. Bericht
In Runde 5 spielten wir gegen den SK Konz-Kartaus. Die Vorbereitung konzentrierte sich ganz auf
unser Spitzenbrett, wo wir das Colle-System – aufgrund seiner Beliebtheit unter älteren
Schachfreunden liebevoll „der Rentner“ genannt – erwarteten. Die Variante kam auch aufs Brett,
doch mit den ersten eigenen Zügen stellte Hannah einen Bauern ein. Aufgrund ihres
Entwicklungsvorsprungs und der entgegengesetzten Rochaden blieb die Partie dennoch interessant.
Emily hatte unterdessen in der Schottischen Eröffnung mit einem Trick eine Figur gewonnen und
Elisa einen Bauern gegen Entwicklungsvorsprung geopfert. Dies zahlte sich kurze Zeit später ebenfalls
in einer Mehrfigur aus, die souverän verwertet wurde. Paulina überspielte ihre Gegnerin aus einer
Drachenstellung heraus, so dass sich schnell ein deutlicher Sieg abzeichnete und wir mit dem
Remisschluss in Hannahs Partie zufrieden waren. So stand letztlich ein ungefährdeter 3,5-0,5-Sieg,
welcher uns zurück an die Livebretter brachte.
1 Handshake zu Rundenbeginn.
Dort wartete mit den an zwei gesetzten Schachpinguinen Berlin ein schweres Los auf uns. Emily
wurde in der Eröffnung überrascht, schlug sich aber bis ins Mittelspiel wacker. Ganz im Gegenteil zu
Paulina, die durch einen schablonenhaften Läuferrückzug bereits früh auf die Verliererstraße geriet.
Da half auch der anschließende Kampfgeist nichts mehr. Elisa war mit Schwarz ausgangs der
Eröffnung gezwungen, die Züge zu wiederholen und unsere Niederlage nahm langsam Gestalt an.
Hannah spielte inzwischen mit Minusbauern, doch in der Folge platzierte ihre Gegnerin ihre Figuren
so ungünstig, dass plötzlich sogar ein Vorteil greifbar war. Die erforderlichen Züge waren allerdings
nicht leicht zu finden. Immerhin sprang ein remises Turmendspiel heraus. Für das
Mannschaftsergebnis hätte es so oder so keinen Unterschied ergeben, weil Emily nach einem Spieß
des gegnerischen Läufers Qualität und Partie verloren hatte. Doch bei Hannah kam es anders als
gedacht… Kinder, schaut euch die Philidor-Stellung an!
2 Geletzke - Rosenhain nach 30...Tc3. Weiß am Zug gewinnt.
Vor der letzten Runde lagen wir nun mannschafts- und brettpunktgleich mit der SG Leipzig auf Rang 5
und bekamen mit dem SK Nordhorn-Blanke eine lösbare Aufgabe. Die vor uns liegenden Düsseldorfer
SK und USV Halle hatten beide einen Mannschaftspunkt mehr und mussten gegen die führenden
Teams antreten. Wir hatten bei einem entsprechend hohen Sieg also durchaus noch Chancen auf
Bronze und gingen hoch motiviert an die Vorbereitung. Diesmal lag der Schwerpunkt auf den
hinteren Brettern: Paulina wurde auf das Londoner System („der Frührentner“) eingestellt und Emily
der Königsindische Angriff gegen Französisch nahegebracht. Und das mit durchschlagendem Erfolg:
Beide spielten überzeugende Partien und fuhren ungefährdete Siege ein. Diese waren auch nötig,
denn Elisa musste nach einem Bauernverlust kämpfen und bei Hannah wurde in komplizierter
Stellung die Zeit knapp. Doch unser zweites Brett erwies sich wieder einmal als Kämpferin und
erreichte ein remises Turmendspiel. Ungefähr zur gleichen Zeit standen die Siege der Solinger und
Berliner gegen Düsseldorf und Halle fest – vielen Dank für die Schützenhilfe! – und bei Leipzig konnte
höchstens noch mit 3-1 gewinnen. Ein Sieg von Hannah und wir wären am Ziel unserer Träume. In
dieser Drucksituation war unser Spitzenbrett bei eigener Zeitnot hellwach und nutzte die sich
bietende Chance. Die aufgerückten gegnerischen Bauern erwiesen sich als Schwäche und als kurz
darauf noch eine Qualität gewonnen wurde, kannte unser Jubel keine Grenzen.
3 Die Bronzegewinner: Elisa Reuter, Paulina Krömer, Betreuer Peter Michalowski, Emily Runds und Hannah Geletzke (v.
l.).