Fast jeder zweite Alleinerziehende in Sachsen-Anhalt braucht Hartz IV Die Situation von Alleinerziehenden hat sich in Sachsen-Anhalt verbessert. Das zeigt die aktuelle Auswertung der BA-Statistik. Im Jahr 2015 gab es in Sachsen-Anhalt rund 27.200 Bedarfsgemeinschaften, in denen Alleinerziehende mit mindestens einem Kind lebten. Insgesamt gab es zwischen Arendsee und Zeitz 56.300 Alleinerziehende mit Kindern unter 18 Jahren. Damit waren im Schnitt 48 Prozent der Ein-Eltern-Familien in Sachsen-Anhalt auf Hartz IV angewiesen. Im Jahr zuvor waren es noch über 50 Prozent. Bundesweit waren 38 Prozent der Alleinerziehenden auf Hartz IV angewiesen. Weniger arbeitslose Alleinerziehende Auch die Zahl der arbeitslosen Alleinerziehenden geht zurück. Im Schnitt waren 2015 in Sachsen-Anhalt 12.200 Alleinerziehende ohne Job, fast 500 weniger als im Vorjahr. Rund 90 Prozent der arbeitslosen Alleinerziehenden sind Frauen. Der Weg zurück in den Job ist für viele Alleinerziehende mit Hürden verbunden. Sie brauchen in der Regel fast 48 Wochen, um ihre Arbeitslosigkeit zu überwinden. Arbeitslose insgesamt benötigen dafür knapp 42 Wochen. Unternehmen entdecken Fachkräftepotential „Alleinerziehende haben es auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor schwer. Sie brauchen daher besondere Unterstützung. Es ist deshalb gut, wenn immer mehr Unternehmen das Fachkräftepotential von Alleinerziehenden erkennen und nutzen. Angesichts des gestiegenen Fachkräftebedarfs gilt es, die Rahmenbedingungen für diese Gruppe weiter zu verbessern“ sagt Kay Senius, Chef der Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt. Senius setzt auf flexible Arbeitszeiten aber auch längere Öffnungszeiten von ausgewählten Kinderbetreuungseinrichtungen. „Viele Alleinerziehende arbeiten in den Branchen Verkauf oder der Pflege, die vom Schichtsystem geprägt sind. Wenn die Kita am späten Nachmittag schließt, hängen wir viele Alleinerziehende von diesen Berufen ab“ sagt Senius. Es sei wichtig, die Teilhabemöglichkeiten von Alleinerziehenden zu verbessern.
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