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editorial
chefredakteur
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KÖNIGSDISZIPLIN DER
SOFTWAREARCHITEKTEN
Happy Birthday!
1967 ist das Geburtsjahr von Simula 67. Und als in den Achtzigerjahren der Begriff der Objektorientierung in den Fokus
Hier setzender
moderne,
offene BPM-Ansätze
Ich bin ein großer
Fan vonÖffentlichkeit
Gerhard Wohland.
wenn,
der breiteren
rückte,Auch
wurde
dies oder
auch als Geburtsjahr
Objektorientierung
gesehen, an.
weilInzwischen
Simula die wererste
den die Kommunikation
und
Synchronisation
vonoder
Anwendungen
gerade weil er
in seinem
über „Denkwerkzeuge
für
Sprache
war,seinen
die dieBuch
wesentlichen
Attribute der Objektorientierung
beinhaltete und
damit
die in der einen
anderen
sehr Java
viel wesentlich
besser beherrscht
dynamische Märkte“
kein Hype-Thema
geschaffen
hat, bekomArt prominenteren
Nachfolger
wie Smalltalk,
C++ oder auch
geprägtund
hat. auch für die Beschreibung der
Prozesse selbst gibt es spätestens mit BPMN 2.0 eine geeignete
me ich in vielen Vorträgen, in denen ich ihn zitiere, nach kurzem
Standardsprache.
Unterwir
Nutzung
dieser inMöglichkeiten
und in
Staunen viel 50
Zustimmung.
Er sagt:
„Jeder
Jahre sind schon
in der
Vita Arbeitsprozess
eines Menschenwird
eine verdammt
lange Zeit. Wenn
beobachten,
welchem Tempo
Anerkennung
dieser
Prozesskomplexität
nun nicht
auf
von einem Problem
angestoßen
und der
durch
seineJahrzehnte
Lösung beendet.
Technologien
die Welt
letzten
verändert haben,
erscheinen
diese
50 Jahre wie eine muss
Ewigkeit.
Spieltmehr
Objektund Verderb
automatisiert
inteBei trägen Problemen
besteht
einsoProzess
Ereignissen,
orientierung
nach
langer fast
Zeitnur
alsoaus
noch
eine Rolle? Es Gedeih
gibt bestimmt
nicht nur
eine richtigewerden:
Antwort„Anwendungs
auf diese Frage.
gration“
heißt
das dass
Schlagwort.
Rücker beklagt
in seinem
mit deren Wiederholung
gerechnet
werden
kann. Der Anteil
über-auch Wert
Und wir haben
in diesem
Jubiläumsheft
deswegen
darauf
gelegt,
wir nichtBernd
nur Jubelarien
zum Thema
Artikel
„Befreit
die Prozesse“
deswegen
die Zero-Code-Lügen
raschender sammeln
Problemeundist
vernachlässigbar
Die sehr
veröffentlichen.
Der vongering.
mir persönlich
geschätzte
Gernot
Starke schlägt
in seinem
Beitrag beispiels-der
Black-Box-BPM-Suiten.
Hanno Hüther und Tobias Walter
Prozessbeschreibung
kann
sich ohne
Schaden
auf
diedie
Struktur
des
weise sehr
kritische
Töne
an, was
uns
Objektorientierung
gebracht hat.
beschreiben eine Reihe von Anwendungsszenarien für moderne
Prozesses beschränken. Bei dynamischen Problemen besteht der
BPM-Systeme,
diesexy
dieser
Rechnung
tragen.
Jonas
Lösungsprozess
fast nur aus
überraschenden
Ereignissen.
Die
Ich persönlich
habe
das Bild, dass die
Objektorientierung
zwar nicht mehr
ist, Komplexität
aber mit ihrem
wesentlichen
Punkt
Grundler
Lars Rübesamen
ihrer zur
„BPM-Brautschau“
Behandlung der
einer
Überraschung
benötigt Ideen
auf Basis von
Kapselung
und Abstraktion
die Softwareentwicklung
bis heute und
wesentlich
prägt. Sie geben
ist alsoinquasi
Grande Dame
wertvolle
Tipps,
wie man
seine Prozesslandschaft
daseinfach
geeigPrinzipien. Nur
qualifizierte
und motivierte
Menschen
unserer
Branche geworden.
Sie schwebt
überkönnen
allem, aber es
dreht sich
niemand
mehrfür
wirklich
nach ihr um. Sie ist
nete Werkzeug findet.
mit Überraschungen
sinnvoll umgehen.“
selbstverständlich
da.
Ich gehe aber noch einen Schritt weiter. Mit der Fokussierung auf
Das klingt zunächst unspektakulär, begründet aber eine Theorie,
die Anwendungsintegration
ist in
Business
Process
Engineering
die nicht nurEine
vieleFrage,
aktuelle
Möglichkeiten
und der heutigen
dieDiskussionen
sich daher fürum
mich
stellt, ist: Welche
sexy Themen werden
50 Jahren
ebenfalls
zu einereine
Königsdisziplin für Softwarearchitekten geworden. Mit der
Grenzen einer
agilenGrande
Entwicklungsorganisation
aus dem Relisolchen
Dame geworden sein?
Einführung eines BPM-Systems wird eine historisch gewachsene,
giösen in das Wissenschaftliche hebt. Sie beschreibt auch eine
heterogene Technologielandschaft nicht mehr in einem aussichtssolide Grundlage
für
die
Notwendigkeiten
eines
modernen
Busi
n Cloud-Computing? Sieht so aus!
losen Kampf bekämpft, sondern gezähmt und zum Diener sich
ness Process Management
(BPM).
n Microservices? Ich glaube schon!
gegebenenfalls schnell verändernder Geschäftsprozesse gemacht.
Bereits vor 20
Jahren
ging
nämlich
eine
Welle
der
Geschäfts
n Continuous Delivery? Auf jeden Fall.
Nur wenn ich diese Integration softwaretechnisch und -architekprozess-Automatisierung
durch
die
Großraumbüros.
Nach
dem
n Agile Organisation? Davon bin ich fest überzeugt!
tonisch sauber mache, habe ich eine langfristige InvestitionsVorbild der Automatisierung industrieller Produktionsprozesse
ist die
Einführung
solcher BPMsollte auch die
Verwaltung
vollautomatisiert
werden.
Zentrale
Bin ich nun zu sehr erfasst von den jeweiligen Hypes odersicherung
geschehengeschafft.
momentanDamit
tatsächlich
nachhaltige
technologische
Systeme
ein
Paradebeispiel
dafür,
dass
Softwarearchitektur
Betriebsorganisationen
schwangen
sich
dazu
auf,
erfahrenen
Revolutionen? Machen Sie sich Ihr eigenes Bild! Und ich lade Sie ein, die Entwicklungen der nächsten Jahre mit dem und
Software-Engineering
zur Kernkompetenz
jedes Unternehmens
Sachbearbeitern
vorzurechnen, wie
sie nun endlich
und
OBJEKTspektrum
zu begleiten,
und abschneller
und zu werden
wir
einen gemeinsamen Blick
darauf werfen können!
Ich freu
mit komplexen und dynamischen Prozesslandschaften gehören
effizienter ihre
Arbeit
erledigen konnten. Große Erfolge wurden
mich
drauf!
müssen, auch und gerade wenn inzwischen große Teile der
vor allem in den Bereichen verzeichnet, in denen Dokumente
Anwendungslandschaft aus Standardsoftware bestehen und grönicht nur gescannt, sondern automatisch erkannt und in meist
ßere Individualentwicklungen in den letzten Jahren immer häufieinfachen und kurzen „Dunkelprozessen“ automatisiert werden
ger ausgelagert werden. Aber wir – die Leser und die Redaktion
konnten, also typischen Beispielen für Wohlands träge Prozesse.
des OBJEKTspektrum – haben das ja schon immer gewusst oder
Ihre Grenzen fanden diese Systeme aber immer dann, wenn die zu
zumindest ganz tief in unserem Herzen gefühlt, oder?
unterstützenden
Prozesse eben
nicht nur auf der sich wiederhoIhr Thorsten
Janning
lenden Anwendung von Regelwissen basierten. Schwierig wurde
Viel Spaß bei der Lektüre dieser Ausgabe des OBJEKTspektrum
es, wenn unvorhergesehene
Chefredakteur Umstände eine Bearbeitung auf der
wünscht
Basis von Erfahrung und Können erforderten oder wenn die zu
unterstützenden Prozesse auf einer komplexen Landschaft von
Anwendungssystemen – vielleicht sogar über Unternehmensgrenzen hinweg – aufsetzen mussten.
Ihr Thorsten Janning
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