Neueste tagesaktuelle Berichte ... Interviews ... Kommentare ... Meinungen .... Textbeiträge ... Dokumente ... MA-Verlag POLITIK / REPORT Elektronische Zeitung Schattenblick Freitag, 23. Dezember 2016 EU Gleichung - Aufrüstungsreigen ... Norman Paech im Gespräch Frage von Krieg und Frieden Ein Kernelement linker Politik EU Gleichung - Schimpfwort Populismus ... Luc Jochimsen im Gespräch Interview am 13. Dezember 2016 in HamburgBarmbek litischer Sprecher der Linksfraktion. [1] Gerade jetzt die Stimme erhe ben ... Interview am 13. Dezember 2016 im Museum der Arbeit in HamburgBarmbek Die Soziologin, Autorin und langjährige Rundfunkjournalistin Luc Jochimsen saß für Die Linke im Bundestag und wurde 2010 als Präsidentschaftskandidaten der Linkspartei aufgestellt. Vor zwei Jahren veröffentlichte sie ihre Autobiographie, deren Titel Die Verteidigung der Träume kaum zeitgemäßer sein könnte. Nach dem von ihr moderierten Gesprächsabend mit Sahra Wagenknecht und ... (Seite 4) (SB) DIENSTE / KALENDER ... (Seite 13) Norman Paech Foto: © 2016 by Schattenblick (SB) 22. Dezember 2016 Der Völ- kerrechtler Norman Paech war von 1975 bis 1982 Professor für Politische Wissenschaft an der Einstufigen Juristenausbildung der Universität Hamburg, 1982 bis 2003 für öffentliches Recht an der Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg. Von 1969 bis 2001 gehörte er der SPD an, 2007 trat er in die Partei Die Linke ein. Er war von 2005 bis 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages und Außenpo- Norman Paech eröffnete mit einem Grußwort die von der Journalistin Luc Jochimsen moderierte Podiumsdiskussion "EU am Abgrund? Wohin steuert die EU zwischen Brexit, CETA, Euro- und Flüchtlingskrise?" mit Sahra Wagenknecht, Vorsitzende der Partei Die Linke im Bundestag, und dem Europaabgeordneten Fabio Di Masi im Museum der Arbeit in HamburgBarmbeck. [2] Im Anschluß daran beantwortete er dem Schattenblick einige Fragen zu diesem Themenkomplex. Schattenblick (SB): Eine immer wieder diskutierte Kernfrage lautet: War die Europäische Union am Anfang ein demokratisches Projekt oder, wie Kritiker meinen, ein Projekt bestimmter Nationalstaaten und deren Eliten sowie Kapitalfraktionen? Norman Paech (NP): Ich bin der Überzeugung, daß es zu Anfang wirklich ein demokratisches Projekt - allerdings mit schweren Geburtsfehlern - war. Die Idee Euro- Elektronische Zeitung Schattenblick pas ist sehr alt, aber als sie sich dann von der Montanunion allmählich zu einer politischen Union durchentwickelte, hat es sehr starke Fehler gegeben, die jetzt einen Zustand hervorgerufen haben, in dem sie mehr als reparaturbedürftig ist. Es gibt auch Stimmen, die eine Neugründung fordern. SB: Wie könnte man die EU denn neu gründen? Einer These aus deutscher Sicht zufolge könnte man sie eher in Berlin als in Brüssel reparieren. NP: Im Augenblick würde ich sagen, daß die Situation in Berlin nicht günstig ist, denn die Regierung Merkel/Schäuble ist für den derart elenden Zustand der EU durchaus mit verantwortlich. Sie ist diejenige treibende Kraft gewesen, die zum Beispiel TTIP fast durch die Staaten durchgepeitscht und den unseligen Griechen nicht etwa geholfen, sondern sie stranguliert hat. Das heißt, Berlin als Stadt geht ohne weiteres in Ordnung, aber gegenwärtig würde ich davor warnen, Berlin als politischem Ort den Hut aufzusetzen, um die EU zu reformieren. Damit würde man eigentlich den Bock zum Gärtner machen. SB: Sie hatten in Ihrer Vorrede die Militarisierung der EU angesprochen. Aus deutscher Perspektive gibt es seit mehreren Jahren Pläne dazu, sei es im Konzept "Neue Macht. Neue Verantwortung" oder im aktuellen Weißbuch der Bundeswehr. Wie sind die deutschen Ambitionen zu bewerten? NP: Die deutschen Ambitionen sind unter der Zwei-Frauen-Führung Merkel/von der Leyen sehr unverdaulich. Beide gehen im Grunde davon aus - was auch Seite 2 Gauck angesprochen hat und leider von Steinmeier übernommen worden ist -, die politische Verantwortung, die wir zweifelsohne in Europa aufgrund unserer politischen und ökonomischen Gesamtstärke haben, im wesentlichen mit militärischen Mitteln durchzusetzen. Das halte ich für den grundlegenden Fehler. Wir sollten unsere kulturellen, politischen und auch ökonomischen Fähigkeiten statt dessen einsetzen, um aus diesem Projekt der EU wirklich ein demokratisches, soziales und friedliches zu machen. Doch die Deutschen wollen ihre Verantwortung militärisch umsetzen und damit natürlich auch eine imperialistisch unantastbare Position innerhalb Europas einnehmen und so zum Juniorpartner der USA im imperialistischen scramble for europe aufsteigen. SB: Wie steht es aus Ihrer Sicht um das Verhältnis zwischen den USA und Europa bzw. Deutschland? NP: Die USA haben nicht erst seit Trump die Forderung America first aufgestellt. Auch alle Vorgängerregierungen haben zugesehen, daß die Amerikaner in ihrer ökonomischen und vor allen Dingen in ihrer militärischen Stärke unantastbar sind. Ihr Militäretat ist größer als der gesamte europäische und auch russische und chinesische zusammen. Das ist die Grundbasis für ihre imperialistische Dominanz in der Welt, auch gegenüber Europa, die sie für sich dauerhaft beanspruchen. Natürlich brauchen sie Europa auch innerhalb der NATO, um ihre Ziele, ob nun im Nahen Osten, Südamerika, Afrika oder Asien, arbeitsteilig durchführen zu können. Die Unantastbarkeit ihrer Dominanz in dieser Zusammenschau ist für alle US-Regierungen immer ohne Frage gewesen. www.schattenblick.de SB: Die Orientierung der USA auf den pazifischen Raum wurde bereits unter Obama vorangetrieben. Nun hat Trump sehr schnell nachgelegt. Wird damit China massiv ins Visier genommen? NP: Eine Konkurrenz ist möglich, aber ich halte es für sehr gefährlich, eine Konfrontation mit China aufzubauen. Denn China wird in der Zukunft eine viel stärkere ökonomische und damit auch politische Rolle spielen. Ich bin der Überzeugung, daß, wenn Trump mit seinem neuen Außenminister eine Entspannung des Verhältnisses zu Rußland hinbekommt, dies auch gegenüber China notwendig ist. Aber seine Vorgaben sind sehr widersprüchlich. Nehmen wir als Beispiel das Handelsabkommen TTIP, das er nicht mehr haben will. TTIP war ein Projekt, das Rußland und China isolieren sollte und ganz eindeutig gegen diese beiden Staaten gerichtet war. Jetzt will Trump mit den Russen verhandeln, aber die Konkurrenz bzw. Konfrontation mit China aufrechterhalten. Ich weiß noch nicht, wie das ausgehen wird, aber ich würde davor warnen zu glauben, daß es eine positivere Entwicklung nimmt als die, die wir bisher gehabt haben. SB: Steht möglicherweise zu befürchten, daß die Konstellation der Machtblöcke, wie wir sie jahrzehntelang hatten, völlig neu aufgerollt wird und es zu neuen Bündnissen und Freundschaften kommt? NP: Alles ist möglich, weil man so gar nicht weiß, was Trump eigentlich umtreibt und was er sich von einem Tweet zum anderen Tweet überlegt. Im Augenblick weiß man nur, daß er sein Kabinett fast ausschließlich mit Milliardären besetzt hat, und das bedeutet eigentlich Fr, 23. Dezember 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick Wall Street, obwohl sein populistischer Wahlkampf gegen die Wall Street gerichtet war. Und jetzt sehen wir alle Kerngranden der Wall Street in seinem Kabinett. Insofern ist es außerordentlich schwierig, hier Voraussagen zu machen. Nur eines ist ganz klar: Auch innerhalb des, sagen wir es mal so, imperialistischen Lagers NATO wird es zwischen den USA und Europa in Zukunft enorme Auseinandersetzungen und Reibungen geben, und das ist für die Gesamtsituation in der Welt außerordentlich schädlich. SB: Im Moment wird kontrovers diskutiert, ob man die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei weiter in der Schwebe halten oder ganz abbrechen soll. Was ist Ihre Sicht dazu? NP: Allmählich ist das, was Erdogan macht, jenseits jeglicher Duldung, die wir aufbringen können. Nicht nur, daß er die demokratischen Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit aufs gröbste verletzt, er führt auch einen regelrechten Krieg gegen den kurdischen Bevölkerungsanteil in Südostanatolien und interveniert darüber hinaus in Syrien absolut völkerrechtswidrig. Ich bin der Überzeugung, daß man sich jetzt ein grundsätzlich anderes Kooperations- und, sagen wir mal, Erziehungsmodell überlegen sollte. Vor allem jedoch muß das Militär aus Incirlik abgezogen werden. Es kann nicht mehr um die Verwirklichung von Plänen gehen, dort einen deutschen Standort zu etablieren. Dann sollte man - und da bin ich mit den Österreichern einer Meinung - zunächst einmal die Beitrittsverhandlungen sistieren und damit klar zum Ausdruck bringen: So geht das nicht weiter. Wenn die Europäische Union und Fr, 23. Dezember 2016 die Amerikaner eindeutig und einhellig gegen die Türkei Position bezögen, würde das etwas verändern und die demokratischen Kräfte in diesem Lande stärken. Im Augenblick sind sie völlig aufsich allein gestellt und wissen nicht, auf wen sie sich verlassen können. Nur auf ein paar Intellektuelle und Journalisten aus Deutschland und Frankreich können sie sich noch stützen, aber aufkeine Regierung. Das ist ein großes Defizit und ein echter Skandal. SB: Erdogan droht indessen damit, unter Umständen den Flüchtlingsdeal mit der EU aufzukündigen. Wie ist diese Drohkulisse in bezug aufdie europäische Flüchtlingspolitik einzuschätzen? NP: Allmählich hat die EU Zeit genug gehabt, sich ein alternatives Modell, quasi einen Plan B zu überlegen. Sie könnte zum Beispiel das gesamte Geld, das im Augenblick an die Türken überwiesen werden soll, den Griechen zukommen lassen, um sie zu entlasten. Die Türkei müßte dann zusehen, was sie mit den Flüchtlingen macht. Eventuell müßte sie auch in den Nachbarländern, sei es Jordanien oder Libanon, Strukturen aufbauen, damit die Flüchtlinge nahe ihrer Heimat versorgt werden können. Aber vor allen Dingen müssen sie den Krieg beenden und in enger Zusammenarbeit mit den Russen eine politische Lösung für Syrien finden, anders geht es nicht. ner Nichtkriegsbeteiligung aufzugeben? NP: Das hängt von den anderen Kräften ab, mit denen wir koalieren wollen. Aufdieser Veranstaltung ist ja sehr deutlich geworden, daß es nicht auf Personen, sondern wirklich auf Inhalte ankommt. Wenn auf seiten der anderen Kräfte bei Sondierungsgesprächen einige der grundsätzlichen Positionen der Linken vollkommen ausgeschlossen werden, wird es keine Koalition geben. Ich bin davon überzeugt, daß gerade die Frage von Krieg und Frieden ein ganz entscheidendes Merkmal unserer Partei und damit auch ein Kernelement unserer Politik ist. Da darf es kein Zappeln und Zucken geben. Vielmehr sollten sich die Grünen und auch die SPD einmal überlegen, ob sie nicht eventuell ihre Politik verändern. Es wird immer nur davon gesprochen, daß die Linken sich ändern sollen. In der Frage von Krieg und Frieden ist es jetzt an der Zeit, daß sich die SPD und auch die Grünen einmal bewegen. SB: Herr Paech, vielen Dank für das Gespräch. Anmerkungen: [1] http://norman-paech.de/zurperson/ [2] Siehe dazu BERICHT: EU Gleichung - Primat der Verteilungsökonomie ... (SB) Schattenblick → INFOPOOL → POLITIK → REPORT SB: Im kommenden Jahr ist Bun- http://www.schattenblick.de/ destagswahlkampf, und damit infopool/politik/report/ stellt sich für die Partei Die Linke prbe0253.html natürlich die Frage nach der Kohttp://www.schattenblick.de/ alition. Ist es für Sie vorstellbar, infopool/politik/report/ daß die Linke regierungsfähig prin0331.html wird, ohne die Grundposition eiwww.schattenblick.de Seite 3 Elektronische Zeitung Schattenblick EU Gleichung - Schimpfwort Populismus ... Luc Jochimsen im Gespräch Gerade jetzt die Stimme erheben ... Interview am 13. Dezember 2016 im Museum der Arbeit in HamburgBarmbek (SB) 22. Dezember 2016 Die So- ziologin, Autorin und langjährige Rundfunkjournalistin Luc Jochimsen saß für Die Linke im Bundestag und wurde 2010 als Präsidentschaftskandidaten der Linkspartei aufgestellt. Vor zwei Jahren veröffentlichte sie ihre Autobiographie, deren Titel Die Verteidigung der Träume kaum zeitgemäßer sein könnte. Nach dem von ihr moderierten Gesprächsabend mit Sahra Wagenknecht und Fabio De Masi, bei dem im Museum für Arbeit in Hamburg-Barmbek die Frage "EU am Abgrund? Wohin steuert die EU zwischen Brexit, CETA, Euround Flüchtlingskrise?" [1] erörtert wurde, stellte sich Luc Jochimsen für einige Fragen zur Verfügung. Schattenblick (SB): Frau Jochimsen, Sie waren selbst Präsidentschaftskandidatin der Linkspartei. Was sagen Sie zu der diesjährigen Aufstellung von Herrn Butterwegge? Luc Jochimsen (LJ): Ich bin sehr froh, daß wir mit Professor Butterwegge wirklich eine Person gefunden haben, die zu Steinmeier absolut im Kontrast steht. Steinmeier ist in vieler Hinsicht ein durchaus guter Außenminister, und es gibt Leute, die der Meinung sind, daß er damals die Agenda 2010 organisiert, betrieben und koordiniert hat, sei jetzt so lange her, daß es auch einmal vorbei sein müsse. Warum das für uns nicht vorbei Seite 4 die Belege zusammengetragen und zeigt damit auch, wo Die Linke steht, der es eigentlich um die Schwachen und Armen in der Gesellschaft geht. Insofern finde ich seine Wahl hervorragend und für mich auch erfreulich. Die Linke in Thüringen, für die ich zwei Perioden im Bundestag war, hat mich als Wahlfrau nominiert, so daß ich im Februar den Bundespräsidenten wählen darf, und ich werde Butterwegge mit vollem Herzen meine Stimme geben. Luc Jochimsen Foto: © 2016 by Schattenblick sein kann, hängt damit zusammen, daß es für die Menschen, die seit damals und immer noch unter Hartz IV-Bedingungen leben, ja nicht vorbei ist. Das ist heute genauso wie damals ein Problem. Tausende, ja Abertausende sind von dieser Agenda 2010 betroffen. Insofern kann man deren Erfinder und Koordinator jetzt nicht einfach zum Bundespräsidenten wählen. Da ist Butterwegge ein fantastischer Gegenpol, weil er genau das Gegenteil vertritt, und zwar nicht durch irgendwelche Phantastereien, sondern durch seine Forschungen zur Armut als dem zentralen Thema seiner Wissenschaft. Er hat www.schattenblick.de SB: Das landläufige Wort von der Lügenpresse ist von rechts besetzt. Es ist bekannt, wo es herkommt und warum es nicht adäquat ist. Nun haben viele Menschen nicht von ungefähr den Eindruck, von Herrschaftsdiskursen oder Indoktrinationsversuchen in die Irre geführt zu werden. Wie würden Sie die Rolle der etablierten Medien in diesem Zusammenhang bewerten? LJ: Ich würde von Lügenpresse nicht reden, weil dieser Begriff vergiftet und kontaminiert ist durch den Nationalsozialismus. Aber daß die Presse nicht wahrhaftig und umfassend informiert, unterschreibe ich voll und ganz. Ich habe dies bei dieser Veranstaltung an dem Punkt, wie wir mit dem Referendum in Italien umgegangen sind, aufzuzeigen versucht. Es ist ja auffallend, daß uns die Presse vor dem Brexit - wie Fr, 23. Dezember 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick auch immer man dazu steht - ständig und unisono Horrorszenarien aufgetischt hat, die alle nicht eingetreten sind. Jetzt zeigt man sich überrascht, daß all das nicht so gekommen ist wie vorausgesehen. Daran kann man einiges ablesen. Daniela Dahn hat jetzt in einem Artikel im Freitag auf wirklich großartige Weise daraufhingewiesen, wie viel Informationen über den Krieg in Syrien von PentagonMitarbeitern geschrieben werden und daß auffallenderweise immer von guten und schlechten Oppositionelle bzw. guten und schlechten Kämpfern die Rede ist [2]. Das hat mit Information und Wahrhaftigkeit überhaupt nichts zu tun, sondern ist eine ständige Parteinahme für das eine Lager. Natürlich machen die Russen Propaganda, aber wenn man ihnen das vorwirft, muß man auch einräumen, daß man selbst genauso Propaganda macht. Das ist das wirklich Schlimme. SB: Sie waren einmal Chefredakteurin im Hessischen Rundfunk. Foto: © 2016 by Schattenblick Wie ist es um die inhaltliche Kontrolle der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung bestellt? Üben die Rundfunkräte aus Ihrer Sicht ernstzunehmenden Einfluß aus? LJ: Man hat die Gremien immer sehr kritisiert, weil sie letztlich auch parteiisch zusammengesetzt sind. Aber jetzt hat der Rundfunkrat des WDR erstmalig und einmalig in der Geschichte der ARD Sendungen des WDR über die Ukraine und Ostukraine ganz scharfkritisiert und auch eine Rüge ausgesprochen. Das hat es vorher so noch nicht gegeben. Man hat die besonders gerügten Sendungen zwar in den Tagesthemen aufgegriffen, aber danach lustig weitergemacht und wartet jetzt sozusagen aufdas nächste Urteil der Gremien. Insofern haben die Gremien einen Blick darauf. Nun können die Gremien natürlich aus gutem Grund immer erst, nachdem gesendet worden ist, das Gesendete beurteilen und nicht vorher eingreifen. Das ist auch vollkommen in Ordnung, weil es andersherum Zensur wäre. Aber das Erschreckende ist, daß trotz der be- rechtigten Kritik der Gremien und ihres Tadels nach kurzer Zeit wieder weitergemacht wird wie bisher. SB: An Frau Wagenknecht adressiert steht der Vorwurfdes Linkspopulismus im Raum, der mit der unterstellten Gleichsetzung von Links und Rechts einhergeht. Ist es überhaupt zweckmäßig, wenn Linke über den sogenannten Populismus als Mittel einer politischen Durchsetzungsstrategie nachdenken? LJ: Erstens finde ich es falsch, Populismus generell zu verteufeln, denn was heißt Populismus? Populismus bedeutet doch, sich mit dem Volk, also der Mehrheit der Bevölkerung auseinanderzusetzen. Dafür steht Populismus eigentlich. Daran kann ich in einer Demokratie, ehrlich gesagt, überhaupt nichts Falsches sehen. Was wir an populistischer Politik kritisieren, ist eigentlich das demagogische, auf Versimplifizierung hinarbeitende Moment, sich die eigenen politischen Positionen gewissermaßen als die des Volkes anzueignen und sie ihm wieder zu servieren. Das ist die populistische Politik, wie sie von der Rechten betrieben wird. Und zweitens habe ich mich gegen die Gleichsetzung zwischen links und rechts immer zur Wehr gesetzt. Hier gibt es keinen Vergleich. Linke Politik, wie auch immer sie sein will, setzt bei der Information, beim Lernen, beim Willen, bei der Selbstbestimmung an, rechte Politik ist etwas ganz anderes. Die Gleichsetzung mit den Rechten ist natürlich die berühmte Diffamierung und im Kern auch Beschimpfung der Linken. SB: Sie haben das Gespräch heute abend moderiert. Werden Sie sich Fr, 23. Dezember 2016 www.schattenblick.de Seite 5 Elektronische Zeitung Schattenblick auch im kommenden Wahlkampf stärker einbringen? LJ: Ich würde gerne Fabio De Masi weiter unterstützen, weil ich denke, daß Hamburg mit ihm eine großartige Person hätte. Er bringt etwas Weltmännisches und Europäisches mit, das auch Hamburg gut ansteht. Gleichzeitig ist er ein Mensch, der nie den Boden unter den Füßen verloren hat. Er hat von schwarzen Limousinen für die Abgeordneten gesprochen und verdient in Brüssel unglaublich viel. Die Europaabgeordneten werden ja geradezu sediert, wenn man so will, durch unglaubliche Diäten und Gelder. Für den Fall, daß er nach Berlin geht, würde er glatt aufdie Hälfte seiner Einnahmen verzichten. Großartig bei ihm finde ich zudem, daß er über den Tellerrand schaut. Und er hat recht, wenn er sagt, wir müssen es selbst schaffen. Das ist auch die Lehre meines eigenen langen Lebens, meiner Erfahrung aus der Jugend und den frühen Jahren nach dem Krieg: Wenn wir es selbst nicht wollen, dann dürfen wir uns auch nicht beklagen. SB: Frau Jochimsen, vielen Dank für das Gespräch. Anmerkungen: [1] BERICHT/253: EU Gleichung - Primat der Verteilungsökonomie ... (SB) http://www.schattenblick.de/infopool/politik/report/prbe0253.html [2] http://www.danieladahn.de/ wp-content/uploads/2016/12/DieGuten-und-die-B%C3%B6sen.pdf http://www.schattenblick.de/infopool/ politik/report/prin0332.html Seite 6 POLITIK / AUSLAND poonal Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen Guatemala - Ein bisschen Frieden Von Markus Plate Friedensdenkmal in Guatemala Foto: Fernando Reyes Palencia, ccbysa2.0, via flickr [https://creativecommons.org/licen ses/bysa/2.0/] (GuatemalaStadt/Berlin, 22. Dezember 2016, npl) - Mit der Unterzeichnung der Friedensabkommen am 29. Dezember 1996 endete in Guatemala ein über drei Jahrzehnte langer, blutiger Konflikt zwischen Militärdiktatur und Guerilla. Doch "Frieden" herrscht nicht in Guatemala. Das Land hat eine der höchsten Mordraten der Welt, der Rassismus gegen die indigene Bevölkerung ist nach wie vor präsent, Aktivist*innen werden bedroht. Das liegt auch daran, dass die insgesamt zwölf Friedensabkommen nie oder nur unzureichend umgesetzt wurden. Der Weg zum Frieden, er bleibt auch in Guatemala holprig. www.schattenblick.de "La Voz Popular" - Mit Radio gegen die Militärdiktatur Alberto Ramirez, genannt Tino, stammt aus einer Maya-Familie. Es war das indigene Guatemala, das am meisten unter der Militärdiktatur gelitten hat. Als Tinos Vater Anfang der 1980er Jahre von der Armee verschleppt und ermordet wurde, flohen Mutter und Tino zu der Guerilla in die Berge. Aus dem heranwachsenden Tino wurde ein Guerillero - der gegen Rassismus und ungleiche Besitzverhältnisse kämpfte. Aber Tinos Waffen waren weder Gewehr noch Dynamit, sondern ein Mikrofon und ein Fahrrad. Anfang der 1980er war der Guerilla klar geworden, dass sie ein eigenes Medium brauchte - um aufzuklären, anzuklagen, und zu mobilisieren. "Mich hat man über die Grenze nach Mexiko geschickt", erzählt Fr, 23. Dezember 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick Tino. "Von dort aus habe ich produziert und die Tonkassetten mit dem Fahrrad nach Guatemala geschmuggelt, die wir dann vom Vulkan aus gesendet haben". Neun Jahre lang sendete "La Voz Popular" von den Hängen des Vulkans Tajumulco. Für Tino war das Guerrilla-Radio ein Sprachrohr der Stimmlosen, das von den Mächtigen als Bedrohung empfunden wurde. Mehrere Militäroffensiven am Vulkan waren die Folge. Doch der Friedensschluss 1996 bedeutete das Ende von La Voz Popular. "Keine freie Meinungsäußerung ohne eigene Medien" Heute lebt der mittlerweile 50-jährige Tino in der Nähe von Quetzaltenango, der zweitgrößten Stadt Guatemalas. Radio macht er weiterhin. Nach dem Friedensschluss gründete er zusammen mit anderen ehemaligen Guerilla-Funker*innen die Nichtregierungsorganisation (NRO) Mujb'ab'l Yol. Dort produzieren Jugendliche kulturelle, bildungsorientierte und politische Programme. Dem Senderverbund Mujb'ab'l Yol gehören mittlerweile 26 Community-Radios im Hochland an. "Es kann keine Demokratie ohne freie Meinungsäußerung geben", sagt Tino, und besteht darauf, dass es auch "keine freie Meinungsäußerung geben kann ohne eigene Medien". In Guatemala gebe es eine herrschende Klasse, die nicht wolle, dass Indigene ihre eigene Entwicklung gestalten. Community-Radios aber leisteten einen Beitrag zur lokalen Entwicklung, zur Kultur, zur Bildung, auch zur Mobilisierung der Menschen. Vielleicht auch deshalb haben GuateFr, 23. Dezember 2016 malas Regierungen nach Friedensschluss die Legalisierung von indigenen Radios verhindert und diese stattdessen kriminalisiert. Sprachrohre der Stimmlosen sind auch in sogenannten Demokratien für die Mächtigen eine Bedrohung. Die Provinz Zacapa liegt im trockenen, heißen Osten des Landes, doch durch zwei große Flüsse ist Zacapa gleichzeitig wasserreich. In Flussnähe werden Bananen, Ananas, sogar Weintrauben angebaut, dazu Tomaten, Paprika und Maniok. Die Viehwirtschaft hat dort große Bedeutung. Die Flüsse speisen sich aus den Bergen in der Umgebung von Zacapa. Und in diesen Bergen arbeitet Pfarrer José Pilar Álvarez Cabrera. Die Gemeinde des 54-Jährigen zählt 350 Einwohner*innen, und fast alle sind Indigene Maya Chort'i aus den dortigen Bergdörfern. gen die indigenen Gemeinden in Form von Morddrohungen - aber auch gegen Pfarrer José Pilar selbst. Profite aus illegalem Holzeinschlag scheinen wichtiger als Wasser für alle. Frieden in Guatemala sehe anders aus, meint der Pfarrer: "Die Friedensabkommen sollten ja die Ursachen des Konfliktes beseitigen - Diskriminierung, Rassismus, die äußerst ungleiche Besitzverteilung. Aber das hat man schnell beiseite gelegt. Die Regierung hat stattdessen einen neoliberalen Kurs eingeschlagen". So seien die Ursachen für den Bürgerkrieg bis heute präsent: Diskriminierung, Rassismus, äußerst ungleiche Besitzverteilung und extreme Armut. Und es gebe heute mehr gewaltsame Todesfälle als während des Krieges. Gewalt gegen Frauen als Ursachen des Bürgerkriegs be- Machtmittel stehen weiter Aus den Berglandschaften im Doch die Bergwälder sind be- Osten Guatemalas stammt auch droht. Zum einen durch den Be- Lorena Cabnal. Lorena ist Xincavölkerungszuwachs, vor allem Indígena und Feministin. Schon aber durch die Großgrundbesit- in vorkolumbianischer Zeit habe zer*innen, die dort seit Jahrzehn- sich der Machismo der Vorfahren ten abholzen. Heute sind nur noch gegen die Frau gerichtet. Dann 20 Prozent der Wälder intakt. Das kamen Kolonialisierung und KirWasser ist spürbar weniger gewor- che, später Diktaturen und die den. Es waren die Chort'i-Gemein- Aufstandsbekämpfungspolitik den, die sich als erste gegen die während des Bürgerkriegs. Aus Abholzung organisiert und dann Lorena Cabnals Sicht "haben sie mit der katholischen und der luthe- alle ganz bewusst Gewalt gegen rischen Kirche eine "Ökumenische Frauen als Machtmittel eingeund soziale Koordination zur Ver- setzt. Und nach Kriegsende hat teidigung des Lebens" gründeten. der Neoliberalismus diese Situation sogar noch verschärft." Die Bergwälder sollen endlich unter wirksamen Schutz gestellt wer- Seit Jahren zählt Guatemala zu den - zum Nutzen aller. Doch was den Ländern mit den meisten Fälso einleuchtend erscheint, hat eine len von Femiziden auf der Welt: Welle von Gewalt ausgelöst, ge- Fast 1.000 Frauen sind allein im www.schattenblick.de Seite 7 Elektronische Zeitung Schattenblick letzten Jahr ermordet worden. Auch Lorena hat mehrfach Todesdrohungen erhalten. Die Friedensverträge haben den Frauen in Guatemala also nicht unbedingt etwas gebracht. Oder, vielleicht doch. Lorena verweist auf die heranwachsende, junge Generation, eine Generation, die wortwörtlich die Schnauze voll habe. Es gebe neue Formen des Protests und neue künstlerische Ausdrucksformen, Gesichter eines vielfältigen Widerstandes - und zwar sowohl in den Städten wie auf dem Land, in mestizischen wie indigenen Gemeinschaften. Diese neue Generation habe das Potenzial, in Guatemala tatsächlich etwas zu bewegen. sich in Guatemala wenig. Indigene und Frauen sind im politischen System nach wie vor völlig unterrepräsentiert. Die internationale Gemeinschaft, die in den vergangenen zwanzig Jahren gesellschaftliche Prozesse unterstützt hat, zieht sich langsam aber sicher aus Guatemala zurück - andere Weltregionen scheinen ihr wichtiger. URL des Artikels: https://www.npla.de/poonal/einbisschen-frieden/ Die nach wie vor exportorientierte Wirtschaft unter einer neoliberalen Weltwirtschaftsordnung nützt weiterhin vor allem der kleinen, traditionellen Unternehmerschicht und transnationalen Konzernen. Wer sich dagegen wehrt, lebt in Guatemala gefährlich auch in "Friedenszeiten". * Der Text ist lizenziert unter Creative Commons NamensnennungWeitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/ Quelle: poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen Herausgeber: Nachrichtenpool Lateinamerika e.V. Köpenicker Straße 187/188, 10997 Berlin Telefon: 030/789 913 61 E-Mail: [email protected] Nur ein paar Hoffnungsschim- Zu diesem Artikel gibt es auch Internet: http://www.npla.de mer einen Audiobeitrag: http://www.schattenblick.de/ https://www.npla.de/podcast/guainfopool/politik/ausland/ Doch sind dies allenfalls Hoff- temalas-holpriger-weg-zum-friepala1656.html nungsschimmer. Politisch bewegt den/ POLITIK / REDAKTION / ASIEN China und USA streiten sich im Südchinesischen Meer Hinter den Seerechtskonflikten stehen militärische Überlegungen - Das Verhältnis der USA zur Volksrepublik China scheint das überragende außenpolitische Thema der Präsidentschaft von Donald Trump zu werden. Gerade noch gewählt und nicht einmal ins Weiße Haus eingezogen - die Amtseinführung findet erst im Januar statt - hat der New Yorker Baumagnat am 2. November durch ein Telefonat mit der taiwanesischen Präsidentin Tsai (SB) 22. Dezember 2016 Seite 8 Ing-wen gleich eine erste handfeste außenpolitische Krise ausgelöst. Was zunächst für einen diplomatischen Lapsus gehalten wurde, stellte sich bei näherem Hinsehen als eine von den USRepublikanern lange geplante Provokation heraus. Durch die Aufwertung Tsais hat Trump vorsätzlich die Ein-China-Politik, die Grundlage der Beziehungen zwischen Washington und Peking seit 1979, in Frage gestellt www.schattenblick.de und aus Sicht der Volkschinesen eine "rote Linie" überschritten. Eine Reaktion seitens der Führung in Peking mußte kommen. Die folgte am 15. Dezember, als die Besatzung eines Motorboots der Volksmarine eine Unterwasserdrohne der US-Marine, die gerade an die Wasseroberfläche im Südchinesischen Meer gekommen war, beschlagnahmte. Der Vorfall ereignete sich rund Fr, 23. Dezember 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick 50 Seemeilen nordwestlich der philippinischen Subic-Bucht, also in internationalen Gewässern und nicht innerhalb der von China beanspruchten Neun-StrichLinie. Es kam zu Protesten seitens der USA. Nach mehreren Tagen lauten Säbelrasselns beider Seiten lenkte die Volksrepublik ein und gab am 20. Dezember die U-Drohne an die rechtmäßigen Besitzer zurück. Die Episode hat erneut die Bedeutung des Südchinesischen Meers als Konfliktfläche für die USA und China unterstrichen, doch gilt es hier vielkolportierte Mißverständnisse aufzuklären. Beim Dauerstreit um das Gewässer geht es nicht in erster Linie darum, daß China die Durchfahrt ausländischer Schiffe blockieren könnte. Den Eindruck bekäme man, fiele man auf die Behauptung Washingtons herein, die Aktivitäten der US-Marine in der Region seien dazu gedacht, dort die Freiheit der Schiffahrt zu garantieren. Kein Land wickelt mehr Handel über das Südchinesische Meer ab als China; also ist es dessen Primärinteresse, daß sich dort die Frachtschiffe aller Nationen ungehindert von A nach B bewegen können. Im Kriegsfall wären es die USA, die mit Hilfe Japans, der Philippinen und vielleicht sogar Taiwans eine Marineblockade der Häfen des chinesischen Festlands anstreben würden. Und auch die Streitigkeiten zwischen China auf der einen Seite und den Philippinen, Brunei, Indonesien, Malaysia und Vietnam auf der anderen über Seegrenzen, den Umfang ihrer jeweiligen exklusiven Wirtschaftszonen und den Zugang zu den Ressourcen Fr, 23. Dezember 2016 des Südchinesischen Meers lenken vom Wesentlichen ab. Die Volksrepublik baut diverse Riffe und Atolle durch Sandauffschüttung und ähnliche Maßnahmen zu Militärstützpunkten nicht deshalb aus, um sich in erster Linie den Zugang zu den Fischfanggründen oder vermuteten Öl- und Gaslagerstätten zu verschaffen. Hinter den umfangreichen Ausbauarbeiten am Fiery Cross Reef oder am Mischief Reef in der Inselgruppe Spatleys, darunter die Einrichtung von Tiefseehäfen für Marineschiffe sowie Start- und Landebahnen für Militärflugzeuge, steht der Wunsch der Volksrepublik nach Schutz jener UBoote, die mit nuklearen Interkontinentalraketen bestückt sind und damit die Zweitschlagskapazität Chinas gewährleisten sollen. Der Heimathafen dieser UBoote liegt auf der chinesischen Insel Hainan im Nordwesten des Südchinesischen Meers unweit der Grenze zu Vietnam. Im Ernstfall ginge es den chinesischen Militärs darum, daß diese U-Boote so schnell wie möglich die vergleichsweise flachen Gewässer des Südchinesischen Meers, wo sie relativ leicht erfaß- und angreifbar wären, verlassen können, um in die Tiefe der großen Ozeane abzutauchen. Schaut man auf die Karte, sieht man, daß dies nicht so leicht wäre, müßten die chinesischen UBoote doch Meerengen passieren, die von anderen Staaten kontrolliert werden. Das Streben der US-Marine wiederum wäre es, die strategischen UBoote Chinas gar nicht erst aus dem Südchinesischen Meer herauszulassen, sondern sie www.schattenblick.de dort aufzuspüren und außer Gefecht zu setzen. Die U-Drohne, welche die Chinesen jüngst beschlagnahmt hatten, gehört zum Inventar der USNS Bowditch. Die Besatzung des 100 Meter langen Aufklärungsschiffs, das seit Jahren in der Nähe der chinesischen Küste "Forschungsarbeit" betreibt, kommt immer wieder mit Booten der Volksmarine in Konflikt. Im Frühjahr 2001, zu Beginn der ersten Amtszeit von US-Präsident George W. Bush, gerieten die Bowditch und eine chinesische Fregatte im Gelben Meer aneinander. Nur eine Woche später kam es zu dem Zwischenfall, bei dem ein chinesischer Kampfjet abstürzte, dessen Pilot sein Leben verlor, und ein US-Spionageflugzeug zur Landung auf Hainan gezwungen wurde. Im März 2009, zu Beginn der ersten Amtszeit von Barack Obama, kam es zu aufgeregten Telefonaten zwischen Peking und Washington, nachdem chinesische Kriegsschiffe versucht hatten, in den Besitz einer akustischen Sonde zu gelangen, welche die USNS Impeccable, Schwesterschiff der Bowditch, hinter sich herzog. Im vergangenen März hat USVerteidigungsminister Ashton Carter im Rahmen der seit mehreren Jahren laufenden Aufstockung von US-Militärkapazitäten im asiatisch-pazifischen Raum - Stichwort "Asia Pivot" die Entwicklung von "neuen Unterwasserdrohnen in verschiedenen Größen und mit unterschiedlichen Nutzlasten, die in flachen Gewässern operieren können, wo es bemannte U-Boote nicht können" angekündigt. In einem ArtiSeite 9 Elektronische Zeitung Schattenblick kel, der am 17. Dezember beim EUROPOOL / WIRTSCHAFT Londoner Guardian unter der Überschrift "Chinese warship seizes US underwater drone in Internationale Presseagentur Pressenza Büro Berlin international waters" erschienen Nachricht vom 21. Dezember 2016 ist, hat Sebastian Brixey-Williams vom British American SeFührt Skandinavien Vollgeld ein? curity Information Council (BASIC) eine erhellende, wenngleich etwas beunruhigende ErläutePressemitteilung der VollgeldInitiative [1] rung des jüngsten Vorfalls im Südchinesischen Meer gegeben: Berlin - 21.12.2016. Die Zen- ellen Stand der Technik entspretralbanken Schwedens und Dä- chende Form von Zentralbanken"Die Nuklearmächte machen nemarks erkennen den gesell- geld zur Verfügung zu stellen. sich zunehmend Sorgen wegen schaftlichen Bedarf nach elek- Diese neue Form von Geld, "eunbemannter Unterwasserfahr- tronischem Geld, das ebenso si- krona" genannt, wäre elektronizeuge (UUVs oder Unterwasser- cher ist wie Bargeld. Deshalb sches Vollgeld, das in Ergänzung drohnen), die ihre mit nuklearen diskutieren die beiden Noten- zu den bestehenden Zahlungsmitballistischen Raketen bestückten banken öffentlich, wie sie elek- teln in Umlauf gebracht werden U-Boote autonom verfolgen tronisches Zentralbankengeld würde. können und sie damit der Gefahr für die Bevölkerung in Umlauf der U-Jagd aussetzen. Das ist be- bringen können. In Teilen sonders für China ein Thema, Skandinaviens denkt man somit Lanciert Zentralbank die dessen Flotte an mit nuklearen ernsthaft über einen ersten "e-krona"? ballistischen Raketen bestückten Schritt hin zu einem VollgeldU-Booten klein und laut ist. System nach. Die schwedische Zentralbank will Wenngleich die USNS Bowditch unverzüglich damit beginnen, die ein ozeanographisches Schiff ist Cecilia Skingsley, Vizepräsiden- technischen, rechtlichen und pound daher harmlos erscheint, tin der schwedischen Zentral- litischen Aspekte einer möglichen macht es die Art von Daten, die bank, hält es für problematisch, Emission von "e-krona" zu unteres sammelt, mit der Zeit leichter, dass der Zugang der Bevölkerung suchen. Dabei will man unter anchinesische U-Boote aufzuspü- zu Bargeld durch den Markt be- derem klären, ob die "e-krona" an ren. stimmt und zunehmend erschwert ein Bankkonto gebunden sein wird [2]. Denn Bargeld habe oder als digitales Zeichen ohne Vor diesem Hintergrund ist Chi- wichtige Eigenschaften, die dem Kontobindung in elektronischen na durch die Beschlagnahmung elektronischen Geld auf den Kon- Netzwerken zirkulieren soll und der amerikanischen U-Drohne ten fehle: Bargeld ist die einzige, ob sie direkt von der Zentralbank eine Reihe von Dingen gelungen. für die Öffentlichkeit zugängliche oder mit Hilfe der GeschäftsbanEs hilft den chinesischen Wis- Form von gesetzlichem Zentral- ken in Umlauf gebracht werden senschaftlern, die technischen bankengeld. Im Unterschied zum soll. Fähigkeiten der USA in diesem elektronischen Bankengeld Bereich besser zu verstehen, und (Giralgeld) auf den Konten ist ermöglicht es ihnen eventuell, Bargeld keinem Konkurs-Risiko Dänemark will Blockchaindiese Fähigkeiten rückzuent- der Banken ausgesetzt. Zudem Technologie wickeln, was ihnen kommerziel- sind Zahlungen in bar anonym le und militärische Vorteile ein- und ohne Einbeziehung von Ge- Laut einem Bloomberg-Artikel brächte." schäftsbanken möglich. Wenn [3] arbeitet die Dänische Nationun das Bargeld fast verschwin- nalbank ebenfalls an Abklärunhttp://www.schattenblick.de/ det, dann sei es - so Skingsley - gen, auf Basis der Blockchaininfopool/politik/redakt/ die Aufgabe des Staates, der Öf- Technologie eine elektronische asie852.html fentlichkeit eine neue, dem aktu- Krone herauszugeben. Singapur Seite 10 www.schattenblick.de Fr, 23. Dezember 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick und Kanada sollen bereits ein ent- wie Münzen und Noten wird sprechendes System getestet ha- nämlich gesetzliches Zahlungsben. mittel. Im Dezember 2015 wurde die Vollgeld-Initiative für krisensicheres Geld und die alleinige Skandinavien ist fortschrittlich Geldschöpfung durch die Schweizerische Nationalbank mit über In Schweden und Dänemark sind 110.000 Unterschriften eingeführende Entscheidungsträger of- reicht. Voraussichtlich Ende 2017 fen für eine monetäre Moderni- kommt sie zur Volksabstimmung. sierung - im Gegensatz zur Die Vollgeld-Initiative wurde Schweiz, wo die Nationalbank vom Verein Monetäre Moderniund der Bundesrat eine Vollgeld- sierung (MoMo) mit Sitz in Wetreform kategorisch ablehnen. tingen gestartet. Diese kategorische Ablehnung ist umso unverständlicher, als fundierte wissenschaftliche Untersu- Anmerkungen: chungen eindeutig zum Schluss kommen, dass sich eine Vollgeld- [1] http://www.vollgeld-initiatireform sehr positiv auf die Ge- ve.ch/ samtwirtschaft auswirken würde [4]. [2] Vgl. Rede von Cecilia Skingsley, Vizepräsidentin Schwedische Nationalbank: Gut zu wissen http://www.riksbank.se/DocuVollgeld-Initiative ments/Tal/Skingsley/2016/tal_skingsley_161116_eng.pdf Die Vollgeld-Initiative will, dass elektronisches Geld (Giral- oder [3] Bloomberg: Blockchain Lures Buchgeld genannt) gleichwertig Central Banks as Danes Consider Minting E-Krone: https://www.bloomberg.com/news/articles/2016-1211/blockchain-lures-centralbanks-as-danes-consider-minting-e-krone [4] So z.B. eine umfassende Studie des Internationalen Währungsfonds aus dem Jahr 2012: IMF WP/12/202, abrufbar unter: http://www.imf.org/external/pubs/ft/wp/2012/wp12202.pd f Der Text steht unter der Lizenz Creative Commons 4.0 http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Quelle: * Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin Johanna Heuveling E-Mail: [email protected] Internet: www.pressenza.com/de http://www.schattenblick.de/infopo ol/europool/wirtsch/euwwa166.htm REPRESSION / FAKTEN / INTERNATIONAL poonal Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen Mexiko Mehr als 8.400 Entführungen seit Amtsantritt von Enrique Peña Nieto (Lima, 01. Dezember 2016, noticia aliadas) - Seit dem Amtsantritt von Präsident Enrique Peña Nieto im Dezember 2012 sind in Mexiko mehr als 8.400 Menschen entführt worden. Dies gab die Menschenrechtsorganisation Fr, 23. Dezember 2016 "Alto al Secuestro" (Deutsch etwa "Stoppt die Entführungen") am vergangenen 16. November bekannt. macht durchschnittlich 42 Entführungen jede Woche und sechs an jedem Tag des Jahres. Zwischen Januar und Oktober 2016 zählte die Vereinigung In diesem Zeitraum wurden 1.512 entführte Personen. Bedemnach jeden Monat 181 Ent- sonders viele Fälle gab es in den führungen registriert. Das mexikanischen Bundesstaaten www.schattenblick.de Seite 11 Elektronische Zeitung Schattenblick México, Tamaulipas und Veracruz. UMWELT / REDAKTION / KLIMA Die im Jahr 2005 gegründete Organisation Alto al Secuestro unterstützt Opfer von Entführungen und deren Angehörige. Nach Angaben der Vereinigung stelle der Staat nicht nur zu wenige Rechtsanwälte für die Fallbetreuung zur Verfügung, die "Opfer bleiben schutzlos angesichts eines Rechtssystems, das den Beschuldigten mehr Rechte einräumt und angesichts von Gesetzen, die nichts als leere Worte sind". Keine weiße Weihnacht am Nordpol? URL des Artikels: https://www.npla.de/poonal/mehr-als-8-400-entfuehrungen-seit-amtsantritt-von-enrique-pena-nieto/ Wärmetrend in der Arktis setzt sich fort Klimaschutzmaßnahmen von Industriestaaten wie der Bundesrepublik Deutschland kommen viel zu spät Am Nordpol ist es um diese Jahreszeit rund um die Uhr dunkel. Die Sonne schafft es nicht mehr über den Horizont, so daß die Region aus dieser Richtung zur Zeit keine direkte Wärmestrahlung erhält. Deswegen herrschen dort normalerweise Temperaturen von -22 bis -26 Grad Celsius. Nicht so in diesem Jahr. Da zeigt das Thermometer zehn bis zwölf Grad höhere Temperaturen an, und sie könnten um die Weihnachtszeit herum sogar über den Gefrierpunkt klettern, da sich von Ostgrönland her außergewöhnlich warme Luftmassen nach Norden aufgemacht haben. [1] Der Text ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 internaMit diesem Wetterextrem setzt tional. https://creativecommons.org/li- sich der diesjährige Trend auf spektakuläre Weise fort. Bereits censes/by-sa/4.0/ im November war gemeldet worden, daß sich das arktische Mee* reis so langsam zurückbildet wie in keinem Winter zuvor. Das warQuelle: poonal - Pressedienst latein- me Wetter sorgt dafür, daß nicht amerikanischer Nachrichten- nur die Eisfläche kleiner, sondern auch die Eisdicke dünner bleibt als agenturen Herausgeber: Nachrichtenpool normalerweise. Damit werden in diesem Winter die besten VorausLateinamerika e.V. Köpenicker Straße 187/188, setzungen dafür geschaffen, daß sich der Trend im kommenden 10997 Berlin Jahr fortsetzt - so wie der ungeTelefon: 030/789 913 61 wöhnliche Jahreswechsel 2015/16 E-Mail: [email protected] die Voraussetzungen für die diesInternet: http://www.npla.de jährigen Extreme geschaffen hat. http://www.schattenblick.de/ infopool/repress/fakten/ rf0i0229.html Seite 12 Damit wird darauf angespielt, daß im Kohlebergbau ein im Käfig eingesperrter Vogel durch seinen Tod anzeigt, daß sich unter Tage gefährliche Gase zusammenbrauen. Übertragen auf die Arktis bedeutet es, daß diese die starken Einflüsse, denen der gesamte Planet ausgesetzt ist, als erste anzeigt. Wobei der für Weihnachten angekündigte schwere Sturm in Europa, der von den meteorologischen Verhältnissen in den Hohen Breiten ausgelöst wird, noch zu den harmlosen, relativ schadensarmen Folgen zählen dürfte. [2] Möglicherweise erleben wir in den letzten beiden Jahren das Überschreiten eines Kippunkts in der Arktis, die sich aufwärmt, wenn das Meereis verschwindet. Eine Eisfläche vermag etwa 70 Prozent der Sonnenenergie zurückzustrahlen, eine Wasserfläche jedoch nur 6 Prozent. Das bedeutet, daß sich das Meer überall dort, wo sich noch kein Eis gebildet hat, um diese Wärmedifferenz aufheizt. In diesem Jahr ist das Gebiet rund um den Nordpol nur zu 80 Prozent von Eis bedeckt, normalerweise müßte es zu 95 Prozent vereist sein. Die Erwärmung der Arktis ist eine Anomalie, die weitere WetDie Arktis wird als der Kanarien- teranomalien auslöst und eine vogel des Erdklimas bezeichnet. Entwicklung anzeigt, die das www.schattenblick.de Fr, 23. Dezember 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick Klima und damit das Gesicht der Erde wandeln wird. Durch den Meerespiegelanstieg werden die Landmassen der flachen Küsten verschwinden und ganze Inseln untergehen, deren Bewohner dann in die Flucht getrieben werden. Generell werden die Klimaverhältnisse unberechenbarer und die Wetterextreme zunehmen. Zwar wurde beispielsweise der syrische Bürgerkrieg nicht monokausal durch den Klimawandel ausgelöst, doch hat das sowieso durch regelmäßig auftretende Dürren geplagte Land in den Jahren vor Beginn des Aufstands im Jahr 2011 gegen die Regierung eine mehrjährige Jahrhundertdürre erlebt. Das hat die sozialen Spannungen verstärkt. Das Klima allein hätte die derzeitige Massenflucht aus dem Land nicht ausgelöst. Wenn sich aber die Verhältnisse weiter zuspitzen und, wie von der Wissenschaft prognostiziert, Klimazonen entstehen, in denen kein Mensch mehr leben kann, dürfte das sehr wohl weitere, viel umfangreichere Massenfluchtbewegungen erzeugen. Außerdem können die ärmeren Staaten den Anstieg des Meeresspiegels kaum kompensieren und müssen wichtige Siedlungs- und Agrarflächen sowie Infrastruktureinrichtungen aufgeben. Gleiches gilt irgendwann auch für die reicheren Staaten. Wobei es kein Zufall ist, daß durch die Überschwemmungen, die der Wirbelsturm Katrina in New Orleans und Umgebung bewirkt hat, vor allem die ärmeren Bevölkerungsschichten betroffen Fr, 23. Dezember 2016 waren. Das gleiche gilt für die Verhältnisse der Nationen untereinander wie auch für die innerhalb einer Gesellschaft: Der Klimawandel verstärkt nicht nur die meteorologischen, sondern auch die sozialen Extreme; das Wohlstandsgefälle wird zunehmen. Vor diesem Hintergrund hat die außergewöhnliche Entwicklung am weit entfernten Nordpol viel mit den hiesigen Lebensumständen zu tun, und das nicht nur in zukünftiger Hinsicht, sondern auch im Rückblick: Es waren und sind zu einem erheblichen Teil die Treibhausgasemissionen der Industriestaaten, die den menschlichen Anteil an der globalen Erwärmung maßgeblich bestimmen. [3] Und es ist das Beharren darauf, den einmal eingeschlagenen Weg des Wirtschaftswachstums nicht verlassen zu wollen, das den sich abzeichnenden Klimatrend fortschreibt. Ein Beispiel für Beharrung ist ausgerechnet der Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung. Unter anderem ist in ihm kein Ausstieg aus der Kohleverstromung in den nächsten Jahrzehnten vorgesehen. Zwar soll die Ära der Benzin- und Dieselfahrzeuge im Individualverkehr zu Ende gehen, aber statt dessen sollen Elektrofahrzeuge über die Straße rollen, und die haben auf Jahre hinaus eine schlechtere Ressourcenbilanz als Benziner und Dieselfahrzeuge. Nach wie vor werden in Deutschland Anträge auf die Errichtung von Ställen für die Massentierhaltung genehmigt, obgleich diese Produktionsweise und nicht zuletzt der gegenwärtig hohe Fleischkonsum erheblich zum Klimawandel www.schattenblick.de beitragen. Drei Beispiele, die zeigen, daß die Bundesregierung glaubt, es sich leisten zu können, Maßnahmen gegen den Klimawandel auf die lange Bank zu schieben. Die Arktis sagt jedoch etwas anderes. Anmerkungen: [1] http://www.wetter.com/news/nordpol-bis-zu-50grad-ueber-normal_aid_22308.html [2] http://www.nytimes.com/2016/12/21/science/ar ctic-global-warming.html [3] https://wwa.climatecentral.org/analyses/north-pole-novdec-2016/ http://www.schattenblick.de/ infopool/umwelt/redakt/ umkl606.html DIENSTE / KALENDER Geöffnet und leer, schon wieder einmal, das ärgert dich sehr, dir bleibt keine Wahl. Seite 13 Elektronische Zeitung Schattenblick SPORT / BOXEN / MELDUNG Klarheit in der Königsklasse? Deontay Wilder will sich mit Joshua oder Klitschko messen Wie Deontay Wilder versichert, hat er seine Verletzungen gründlich auskuriert und brennt darauf, in den Ring zurückzukehren. Nach Angaben seines Arztes könne er sogar härter als früher zuschlagen, da er sich diesmal Zeit mit dem Heilungsprozeß gelassen habe. Er teste die rechte Hand bereits wieder im Sparring und spüre dabei keinerlei Einschränkungen. Der US-Amerikaner aus Tallahassee in Alabama hatte im Januar 2015 durch einen Punktsieg über den Kanadier Bermane Stiverne den WBC-Titel im Schwergewicht gewonnen. Das war der einzige Profikampf, in dem der inzwischen 31jährige Weltmeister über die volle Distanz gehen mußte, da er seine übrigen 36 Auftritte durch die Bank vorzeitig gewonnen hat. Im Mai 2016 wollte Wilder seinen Titel in Moskau gegen Alexander Powetkin verteidigen und dabei die mit Abstand höchste Börse seiner Karriere einstreichen. Der Kampf mußte jedoch kurzfristig abgesagt werden, nachdem der Russe bei einer Dopingkontrolle der VADA positiv auf eine verbotene Substanz getestet worden war. Daraufhin trat der WBC-Champion ersatzweise gegen Chris Arreola an, der sich in der achten Runde geschlagen geben mußte. Wilder zahlte jedoch einen hohen Preis für diesen Erfolg, da er sich dabei einen Riß am Bizeps und einen Bruch Seite 14 an der Hand zugezogen hatte, die heitsgrad in den USA sogar steioperativer Behandlung bedurften gern könnte. und eine lange Zwangspause erUnterdessen denkt Wilder längst forderlich machten. über die nächste freiwillige TiDa der Verband nach reiflicher telverteidigung hinaus, die für Abwägung keine Sperre gegen ihn allenfalls eine Etappe vor Powetkin verhängte, aber Wilder dem angestrebten Gipfeltreffen nicht zur Verfügung stand, um mit Anthony Joshua oder Wladiihr abgesagtes Aufeinandertref- mir Klitschko ist. Die beiden fen nachzuholen, ordnete das kämpfen am 29. April im LondoWBC einen Kampf um den Inte- ner Wembley-Stadion vermutlich rimstitel zwischen dem Russen vor einer Rekordkulisse gegenund Bermane Stiverne an, des- einander, wobei sowohl der IBFsen Sieger im kommenden Jahr Titel des Briten als auch der vaauf den Weltmeister treffen soll- kante Gürtel der WBA auf dem te. Doch der in Jekaterinburg ge- Spiel steht. Der WBC-Weltmeiplante Kampf fiel ebenfalls ins ster will sich am liebsten bereits Wasser, da Powetkin erneut po- im Sommer mit dem Sieger messitiv getestet wurde. Unter die- sen und aus diesem Kampf als sen Umständen mußte Wilders führender Akteur des SchwergeTeam umdisponieren, und so wichts mit drei Titeln hervorgewerden nun Gespräche mit An- hen. drzej Wawrzyk über einen Kampf am 25. Februar 2017 in Ob Joshua oder Klitschko, einer Birmingham, Alabama, geführt. von beiden müsse es sein, beDem 29jährigen Polen, der 33 kräftigt der US-Amerikaner seiAuftritte gewonnen und nur nen Anspruch, für Klarheit in der einen verloren hat, ist natürlich Königsklasse zu sorgen. Wenn bewußt, daß er als Aufbaugegner man ihn nach seinem Favoriten verpflichtet werden soll, an dem frage, schlage sein Herz für Josder Champion seine körperliche hua. Doch sein Verstand sehe Einsatzbereitschaft überprüft. Klitschko im Vorteil, der unerAndererseits winkt eine ansehn- hört erfahren sei und schon alles liche Börse und ein unverhoffter gesehen habe. Ohne solche ErTitelkampf, den Wawrzyk auf fahrung gebe es keine Weisheit, andere Weise so schnell nicht und der Ukrainer sei sehr weise bekommen würde. Zudem wäre und intelligent im Ring. Joshua eine Niederlage gegen Wilder wiederum habe die Jugend und nicht zwangsläufig ein Rück- Stärke auf seiner Seite, zumal er schlag für den Polen, der mit nicht kleiner als der Herausfordiesem Auftritt seinen Bekannt- derer sei. Daher sei alles möglich www.schattenblick.de Fr, 23. Dezember 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick und ein sehr interessanter Kampf zu erwarten, der wohl durch einen perfekten Schlag entschieden werde. Ihm gehe es darum, die Titel im Schwergewicht zu vereinen, und diese Forderung erhebe er schon so lange, daß es höchste Zeit sei, Nägel mit Köpfen zu machen und die Fans nicht ewig zu vertrösten. Einen größeren Kampf als diesen gebe es derzeit nicht, und sollte Joshua gegen Klitsch- ko obsiegen, sei er im Zweifelsfall durchaus bereit, in England anzutreten, so Wilder, der dort schon einmal trainiert hat, bevor er zum Kampf gegen Powetkin nach Moskau reisen wollte. Es wäre wunderbar, dort aufzutreten, und umgekehrt stünde für Joshua im Falle eines Debüts in den USA die optimale Gelegenheit in Aussicht, sich dem amerikanischen Publikum bekannt zu machen. So oder so - die Frage nach dem besten Schwerge- wichtler der Welt könne nur Auge in Auge im Ring geklärt werden. [1] Anmerkung: [1] http://www.espn.com/boxing/story/_/id/18326221/bestworld http://www.schattenblick.de/ infopool/sport/boxen/ sbxm2079.html SCHACH UND SPIELE / SCHACH / SCHACH-SPHINX Der Erkenntnis zuliebe sei gesagt ... Der vermehrte Umgang der Schachspieler mit Turnieren hat zweifelsohne zu einer Steigerung der kreativen Denkkraft geführt. Kombinationen von schillernder Schönheit, tiefes Verständnis der Positionen, feines Abwägen von Materiel- und anderen Wirkkomponenten einer Partie, all dies steckte im vergleichsweise turnierärmeren 19. Jahrhundert noch in den Kinderstuhen. Und doch trifft der gern benutzte Vorwurf, die Meister der alten Zeit hätten stürmisch, aber nicht planvoll, intuitiv, kaum jedoch mit durchgehender Strategie gespielt, die Wirklichkeit ihres Denkens nicht. Daß die Spieler seinerzeit waghalsiger zu Werke gingen, viele zum Remis führende Chancen vergaben und überhaupt, wie gern beschworen, im Angriff Künstler, in der Verteidigung jedoch Stümper waren, hatte einen simplen Grund. Dieser lag in den Bedingungen, denen die Turniere unterworfen (SB) Fr, 23. Dezember 2016 waren. Ein Remis wurde damals nämlich auf vielen Turnieren nicht gewertet. Wollte ein Meister einen vorderen Tabellenplatz ergattern, mußte er notgedrungen mutiger spielen. Für Remisklammerer und Zwerge der Beschaulichkeit war kein Platz. Wie in der Gesellschaft formten auch in der Schachkunst die vorherrschenden Bedingungen den Geist. Erst als später ein Remis mit einem halben Punkt zu Buche schlug, stieg das Interesse der Spieler an der Verteidigung. Was vorher keiner Aufmerksamkeit wert war, begann dann in ihrem Denken raumzugreifen bishin, daß die alten, dem Angriff verpflichteten Gambitsysteme aus der Mode kamen und lange, rein positionelle Eröffnungen die Oberhand gewannen. Noch ganz im alten Sturm-und-Drang-Geiste verlief das heutige Rätsel der Sphinx, wo Meister Winawer mit Weiß dank eines vorzüglichen Opferzuges die schwarze Köwww.schattenblick.de nigsburg in Schutt und Asche legte. Also, Wanderer, was übersah sah Kontrahent Riemann, als er zuletzt 1...De7-f7 spielte? Winawer - Riemann Berlin 1881 Auflösung letztes SphinxRätsel: Meister Gligoric befreite seinen Turm mit 1...Tc3-b3! aus der Fesselung, und prompt mußte sein Kontrahent Maric die Waffen strecken, denn er hätte entweder einen Turm oder die Dame verloren. Seite 15 Elektronische Zeitung Schattenblick KINDERBLICK / GESCHICHTEN / ADVENT-ERZÄHLT Ein Weihnachtstraum ... Fidibus Grünzweig (SB) 22. Dezember 2016 Unter nau über ihm. "Kra, kra, kra! Hallo Fidibus. Hast du heute schon etwas vor?" riesigen Tannen, tief drinnen im dunklen, dichten Wald, verborgen hinter Büschen und Blattwerk im Unterholz, dort steht das Häuschen von Fidibus Grünzweig. Solltet ihr je dorthin gelangen, ihr würdet es wohl kaum erkennen. Von außen gleicht es eher einem Ameisenhaufen, allerdings mit ziemlich gewaltigen *"Tannennadeln". Irgendwo, wenn ihr ganz genau hinschaut, würdet ihr ein ganz besonders breites Stück Holz finden. Das ist die Haustür. Leider könnt ihr hier nicht hinein, da ihr viel zu groß seid. Aber ich weiß, wie es darin ausschaut und will euch gern berichten. Fidibus lebt in einem einzigen Durcheinander. Aber er hat einen Plan gemalt, auf dem alles genau verzeichnet ist, damit er zum Beispiel seinen Kochtopf wiederfindet, wenn er sich eine Suppe kochen will. Auf die gleiche Weise spürt er auch den Tellern, Tassen, Messern und Gabeln nach. Fidibus ist trotz alledem sehr reinlich und macht sich stets sofort über den Abwasch her. Kaum ist er damit fertig, lässt er alles stehen und liegen und beginnt damit, einen neuen Plan zu malen, da sich ja nun alle Dinge wieder ein wenig woanders befinden. Morgens nach Sonnenaufgang verlässt er sein Haus und sucht im Wald nach Nüssen und Beeren, Blättern und würzigen Kräutern. Und genau das tat er auch an diesem Morgen, Seite 16 "Na, klar, hab' ich doch immer!", lachte der kleine Grünzweig. "Na gut, schade, dann versuche ich dem geheimnisvollen Treiben hier im Wald allein auf die Spur zu kommen. Tschüs!", krächzte Mimix und schwang sich in die Lüfte. "Haaalt! Warte!", brüllte Fidibus ihr hinterher. "Warum sagst du das nicht gleich - geheimnisvolles Treiben -, da bin ich dabei, was soll das sein?" Buntstiftzeichnung: © 2016 by Schattenblick der ganz gewöhnlich begann, aber doch ungeheuerlich anders werden sollte. Fröhlich pfeifend stratzte Fidibus unter Büschen und Geäst hindurch, begutachtete kleine Pilze und pflückte den einen oder anderen. Sie verschwanden ebenso in seinem Korb wie die Haselnüsse und Beeren. Ein lautes "Kra, Kra" ließ ihn gen Himmel blicken, von dem allerdings nur sehr wenig hier unten zu sehen war. Aber er kannte den KraKra-Rufer genau. Unbekümmert lenkte er seinen Blick wieder auf den Waldboden und summte ein Lied. Kurz darauf landete die Krähe Mimix auf einem Ast gewww.schattenblick.de Die Krähe flog einen kleinen Bogen und landete neben ihm. "Na, das ist es doch gerade, ich weiß es nicht, ich kann es mir nicht erklären." Fidibus stellte seinen Korb unter einem Busch ab, deckte ihn mit drei großen Blättern zu und sprach: "Da, ihr drei, gebt acht auf den Korb, tragt ihn nicht fort, lasst ihn hier stehen, komme ich wieder, will ich ihn seh'n!" Dreimal tanzte er im Kreis in die eine Richtung, dreimal in die andere, hielt inne, hob seinen Kopf und rief: "Los, los, Mimix, zeig' mir, was du entdeckt hast!" Die Krähe flog hinab und hockte sich vor dem kleinen Fidibus Grünzweig hin. "Na, dann, hinauf mit dir auf meinen Rücken! Achtung, fertig! Und halte diesmal deinen Hut fest, sonst müssen wir ihn wieder überall suchen, wenn Ästchen ihn Fr, 23. Dezember 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick war das gleich aufgefallen und er trällerte los: "Ein Kutschenschlitten, ein echter Kutschenschlitten, hat man so was schon gesehen?" Buntstiftzeichnung: © 2016 by Schattenblick fortgerissen haben!" Fidibus kletterte aufMimix und fasste die schwarzen Federn mit festem Griff: "Hü, hü, hü, fliege los, fliege schnell." - "Kra, kra, kra", beschwerte sich die Krähe, "ich bin doch kein Pferdchen!" - "'tschuldigung. Also dann, ab die Post!" Mimix schüttelte den Kopf, sagte aber lieber nichts mehr. Sie flog ziemlich weit unten und Fidibus hatte seine liebe Mühe damit, seinen Hut auf dem Kopf zu behalten, weil Zweige ihn immer wieder streiften. Schließlich gelangten sie an eine Lichtung. Die Krähe steuerte auf eine Tanne zu und setzte sich auf einen grünen, kräftigen Nadelzweig, von dem aus sie alles gut überblicken konnten. Doch Grünzweig konnte nichts Sonderbares sehen. Dort unten standen nur einige Rentiere und kauten das letzte, schon etwas welke Gras. Aber halt! Was war denn das? Ein wenig entfernt konnten Mimix und Fidibus ein merkwürdiges Gefährt erkennen. Irgendwie glich es einer Kutsche, aber irgendwie auch einem Schlitten. Fidibus Fr, 23. Dezember 2016 "Nicht so laut, willst du, dass uns jemand hört?", rügte Mimix ihn. "Pah, wer soll uns denn hören? Die Rentiere? Flieg uns lieber hinab, damit wir uns alles aus der Nähe ansehen können." Gerade breitete Mimix ihre Flügel aus, als sie ein mächtiges Stapfen hörten und spürten, denn der Boden, mitsamt den Bäumen, bebte bei jedem Schritt des ... ? ... des Riesen! Er war so riesig, dass seine Nasenspitze sich genau auf gleicher Höhe mit dem Zweig befand, auf dem Mimix und Fidibus hockten. Starr vor Schreck fühlten sie ihre aufgeregten Herzen wild klopfen. Sie wagten nicht sich zu rühren, ja, kaum zu atmen. Glücklicherweise bemerkte er sie nicht. nen konnte, sie wollten alles unter sich verstecken. Fidibus hatte sich wieder etwas beruhigt, während er beobachtete, was dort auf der Lichtung geschah. "Jippi, juhu, der Riese hat 's repariert!", jauchzte er laut - leider etwas zu laut, denn nun drehte der Riese sein Gesicht genau in ihre Richtung. Langsam erhob er sich, klopfte den Schnee von seinem Mantel und wenige Augenblicke später blickten Mimix und Fidibus in zwei leuchtend grüne Augen und auf eine gewaltig große Nase direkt vor ihnen. Aus ihr blies ihnen ein kräftiger Wind entgegen, der Kleider und Gefieder flattern ließ. "Mimix, flieg!", brüllte Fidibus aus Leibeskräften, krallte sich ins Federkleid der Krähe, die nicht zögerte, ihre Schwingen ausbreitete und erst einmal hinabstürzte, um möglichst schnell dem Gesicht des Riesen zu entfliehen. Dann flatterte Mimix wie wild los und flog schnurDer Riese bückte sich hinab und stracks zurück zum Haus von Fihob den Schlitten auf, betrachte- dibus. te ihn von allen Seiten und sah sich die eine Kufe ganz beson- Drinnen ließen sie sich in die ders lange an. Sie war gebrochen. Kissen plumpsen und verSo konnte niemand mehr das schnauften. Von diesem Schreck seltsame Gefährt benutzen. Der mussten sie sich erst einmal erRiese hockte sich hin, stellte es holen. Nach einer ganzen Weile vor sich auf den Boden und zog fasste Fidibus sich ein Herz und ein paar kleine Teile aus seiner schritt hinaus, um seinen Korb zu Manteltasche. Eine Weile han- holen, denn nach diesem Abentierte er eifrig mit seinen viel zu teuer hatte er mächtigen Hunger groben Fingern, trotzdem sehr und auch Mimix hatte nichts gegeschickt, herum und begutach- gen ein Nachtmahl einzuwenden. tete endlich den Kutschenschlit- Derweil hatte die Krähe sich den ten. Mit sich und seinem Werk Plan von Fidibus geschnappt und zufrieden, stellte er ihn zurück. tatsächlich alles gefunden: Töpfe, Kurz darauf begann es ganz hef- Teller und Besteck. Fidibus kipptig zu schneien. Dicke Flocken te den Inhalt des Korbes auf dem tanzten, einem dichten Schnee- Tisch aus. Gemeinsam kochten sie vorhang gleich, in solchen Men- aus den mitgebrachten Köstlichgen auf die Erde, dass man mei- keiten einen kräftigen Eintopf und www.schattenblick.de Seite 17 Elektronische Zeitung Schattenblick ließen es sich schmecken. Sie redeten lange über den Riesen und überlegten, was es mit dem Kutschenschlitten, dem Riesen und den Rentieren auf sich haben könnte. Sie fanden keine Erklärung. Erschöpft, müde und satt schliefen beide schließlich irgendwann ein. Da sie ihren Posten auf der Lichtung fluchtartig verlassen hatten, konnten sie nicht wissen, was geschah als sie fort waren. Die Rentiere suchten unter den Tannen Schutz vor dem wilden Schneetreiben. Der Riese hatte den Kutschenschlitten nochmals aufgehoben, den Schnee vorsichtig weggepustet und ihn ebenfalls unter ein paar Tannenbäumen abgestellt. Dann machte er sich mit so sanften Schritten wie es einem Riesen nur möglich war auf seinen Heimweg. Als es schon dämmerte, schälte sich eine Gestalt in einem großen roten Mantel aus dem Dunkel des Waldes. Er trug eine ebenso rote Mütze und ziemlich große schwarze Stiefel. Auf seinem Rücken trug er einen schweren Sack, der wirklich prall gefüllt war. Gebückt und völlig außer Atem tat er noch ein paar Schritte auf die Rentiere zu und ließ sein Gepäck auf den Boden sinken: "Donner, Blitz, hört ihr. Es ist nicht zu schaffen! Ich kann unmöglich ohne euch und den Schlitten die Geschenke überall Seite 18 de als er alles gut verstaut hatte, staunte er: der Schlitten war heil. Ja, eigentlich sah er aus wie neu, als wäre nie ein Schaden daran gewesen. Freudig rief er nach seinen Rentieren, spannte sie an und rief: "Nun wollen wir uns aber beeilen, vielleicht schaffen wir es doch noch rechtzeitig, die Geschenke zu den Kindern zu bringen! Dank sei dem, der uns so geholfen hat!" Laut rief er es in den Wald hinein. Dann trabten die Rentiere an und erhoben sich in hoher Geschwindigkeit in den Himmel. Buntstiftzeichnung: © 2016 by Schattenblick hinbringen. Nein, tut mir leid, aber diesmal wird es wohl ein Weihnachten ohne mich geben müssen." Er seufzte und redete weiter: "Der Schlitten ist entzwei und ich kann ihn nicht wieder flott machen, habe weder Werkzeug noch Material." Am nächsten Morgen erwachten Fidibus und Mimix fast gleichzeitig. Während Fidibus sich die Äuglein rieb, meinte Mimix noch etwas verschlafen: "Ich hatte einen ganz merkwürdigen Traum." Fidibus sah sie an. "Ich auch, wirklich seltsam. Erzähle du zuerst." Mimix schlug zwei, dreimal mit den Flügeln und begann: "Mir träumte von einem Mann im roten Mantel, der sein schweres Gepäck auf den Kutschenschlitten hievte. Dann rief er die Rentiere, spannte sie an und flugs machten sie sich daraufhin auf in den Himmel. Merkwürdig, nicht wahr?" Ob man es glaubt oder nicht, aber dem Mann in dem roten Mantel und dem weißen Bart rannen Tränen übers Gesicht. Dann aber nahm er den großen, schweren Sack noch einmal auf, Fidibus staunte. "Noch viel, viel um ihn auf den Schlitten zu stel- merkwürdiger ist es, dass ich gelen, damit er wenigstens nicht nau denselben Traum hatte." von unten nass würde. Die Geschenke darin, konnte er wohl Ende oder übel erst nächstes Jahr verteilen und deswegen durften sie keinen Schaden nehmen. Gerawww.schattenblick.de Fr, 23. Dezember 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick Fr, 23. Dezember 2016 www.schattenblick.de Seite 19 Elektronische Zeitung Schattenblick ______I n h a l t_________________________________Ausgabe 2047 / Freitag, den 23. Dezember 2016____ 1 POLITIK - REPORT 4 POLITIK - REPORT 6 POLITIK - AUSLAND 8 POLITIK - REDAKTION EUROPOOL - WIRTSCHAFT REPRESSION - FAKTEN UMWELT - REDAKTION DIENSTE - KALENDER SPORT - BOXEN SCHACH-SPHINX KINDERBLICK VERANSTALTUNG DIENSTE - WETTER EU Gleichung - Aufrüstungsreigen ... Norman Paech im Gespräch EU Gleichung - Schimpfwort Populismus ... Luc Jochimsen im Gespräch Guatemala - Ein bisschen Frieden (poonal) China und USA streiten sich im Südchinesischen Meer Führt Skandinavien Vollgeld ein? (Pressenza) Mexiko - Mehr als 8.400 Entführungen seit Amtsantritt von Enrique Peña Nieto (poonal) Keine weiße Weihnacht am Nordpol? Adventskalender - für den 23. Dezember 2016 Klarheit in der Königsklasse? Der Erkenntnis zuliebe sei gesagt ... Ein Weihnachtstraum ... Monatsprogramm "Januar 2017" im Komm du Und morgen, den 23. 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