Impressum: Redaktion: Walter Breinl Herausgeber: Verein der Freunde und Förderer der Schulen Stierstadt e.V., Vorsitzende Sonja Kuchinke Homepage: www.schulen-stierstadt.de Redaktionsanschrift: IGS Stierstadt Kiesweg 17 – 19 61440 Oberursel Tel. 06171-9863-0 Fax: 06171-7743 E-Mail: [email protected] Homepage: www.igs-stierstadt.de Dank: Gedruckt wurde diese Ausgabe dank der großzügigen Unterstützung durch die Taunussparkasse und die Stadtwerke Oberursel (Taunus) GmbH. Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 20. Dezember 2011 Auflage: 2.300 Exemplare Umschlag: Zwei Klassenlehrerinnen und die vier Mentoren stellten sich und ihre Aufgaben der neuen Klasse 5f am Einschulungstag am 9. August 2011 vor (von links nach rechts): Wilma Eckhardt, Cornelia Merk, Franziska Brugger 8e, Lena Müller 10c, Vivien Cerketa 8e und Martin Seelig 10c. Foto: Oskar Thiem Layout: Oskar Thiem Druck: Pfeiffer, Druck und Verlag Schwalbacher Straße 26 65843 Sulzbach IGS e r g h 0 Ja weihun 4 ● Ein ● Zeitschrift der IGS Stierstadt NR. 21 Ausgabe 2011/2012 Antrag an Hochtaunuskreis: Hessentag 2011: Projekt „Airport“: Erste fachübergreifende gymnasiale Profiloberstufe Teamgeist bei den „Kilometerfressern“ Interviews in Englischer Sprache Wichtiges in Kürze Vorlesewettbewerb der 6. Klassen Schülerkonzert am Freitag, 25. Mai 2012 Alisa Skibbe, Klasse 6d, heißt die Schulsiegerin des Vorlesewettbewerbs 2011 aller sechs 6. Klassen der IGS. Sie vertritt die Schule in der nächsten Runde beim Kreisentscheid. Viel Erfolg. Näheres in dieser Ausgabe. Alle Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer und Interessierte sind wieder herzlich eingeladen zum Schülerkonzert mit Solisten und allen Ensembles der IGS. Die Jugendlichen der IGS präsentieren sich im Rahmen des Kooperationsprojekts der Musikschule Oberursel e. V. und der IGS. Termin: Freitag, 25. Mai 2012, um 17.00 Uhr im Forum der IGS. Mathematikwettbewerb der 8. Klassen Zeitgleich mit allen anderen in Hessen rechneten die Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs der IGS am 1. Dezember 2011 für den hessischen Mathematikwettbewerb. Die IGS-Sieger sind: Max Peter Müller, 8b für die E-Kurse und Guangwen Liang, 8c für die G-Kurse. Im März 2012 geht es weiter in die 2. Runde zum Kreiswettbewerb mit „Heimspiel“ an der IGS. Viel Erfolg! Abschlussfeier und Abschlussgottesdienst: 23. Juni 2012 Die Abschlussfeier für die Abgänger der Jahrgänge 9 und 10 steht für Samstag, 23. Juni 2012, um 11.30 Uhr auf dem Terminplan. Am selben Tag um 10.00 Uhr gestalten die Abgänger ihren Abschlussgottesdienst in der Kirche der katholischen Gemeinde St. Sebastian in Stierstadt. Förderverein: Mitgliederversammlung und Mittelvergabe Der Verein der Freunde und Förderer der Schulen Stierstadt e. V. lädt zu folgenden Terminen jeweils um 20.00 Uhr ein: Di, 13. März 2012 Vergabe Elternspende Ort: Grundschule Di, 24. April 2012 Mitgliederversammlung Ort: IGS Di, 05. Juni 2012 Vergabe Elternspende Ort: Grundschule Di, 25. Sept. 2012 Vergabe Elternspende Ort: Grundschule Di, 11. Dez. 2012 Vergabe Elternspende Ort: Grundschule Bei den genannten Terminen werden die eingegangenen Gelder der Elternspende festgestellt und gleichzeitig wird darüber entschieden, wofür die Mittel auf der Grundlage der Anträge der Grundschule und der IGS vergeben werden. Auch Interessierte sind willkommen. Ganztagsprogramm mit Angeboten an fünf Wochentagen Für das 2. Schulhalbjahr 2011/2012 sind alle angebotenen Kurse, Projekte, Arbeitsgemeinschaften, die offenen Angebote des Ganztagsprogramms der IGS und aller Kooperationspartner in der Broschüre „Das Nachmittagsprogramm mit den 3 Kranichen“ aufgeführt. Der Blick in die Broschüre lohnt auch wegen der Angebote für Eltern. Der Internationale Bund (IB) hat das alles zusammengestellt und gedruckt. Die Broschüre wird allen Familien der IGS per Ranzenpost und auf Anfrage allen Interessierten zugestellt. Alternativwoche, Block 2: 28. März – 1. April 2012 Im Schuljahr 2010/2011 liegt die Alternativwoche/(Themenelternabende) 2 in der Zeit vom 12. – 16. März 2012. Projekte können auch von Eltern, Ehemaligen, Freunden und Bekannten der IGS angeboten werden. Außerdem werden in dieser personalintensiven Schulwoche Zweitbetreuer oder Begleiter gesucht. Interessierte nehmen bitte Kontakt mit Markus Herget auf (06171-9863-0). Graf Dracula saugt oder versucht zu saugen: 4. Mai 2012, Stadthalle Der Schülerjahrgang 6 bereitet sich seit den Sommerferien auf seine große Premiere des Kindermusicals „Ein Wochenende mit Dracula“ der beiden IGS-Lehrer Hauke Becker und Joachim Kunze. Am Freitag, 4. Mai 2012, um 19.00 Uhr findet die Aufführung in der Stadthalle Oberursel statt. Mitwirkende sind die Schauspiel AG, die Tanz AG, das Orchester des Jahrgangs 6, der Chor des Jahrgangs 6 und die Percussiongruppe des Jahrgangs 6. Alle aus der IGS und alle Interessierten sind herzlich eingeladen. 2 Bewegliche Ferientage und Studientage im Schuljahr 2011/2012 Montag, 20. Februar 2012, Rosenmontag, beweglicher Ferientag Faschingsdienstag, 21. Februar 2012, entfällt der Unterricht, weil dieser Schultag am Samstag, 28. Januar 2012, nach dem Dienstagstundenplan vorgearbeitet wurde. Aschermittwoch, 22. Februar 2012, führen Kollegium, Schulelternbeirat und SV den Pädagogischen Tag zum Freien Lernen durch. Alle Schülerjahrgänge haben Studientag. Freitag, 18. Mai 2012, nach Himmelfahrt, beweglicher Ferientag Freitag, 07. Juni 2011, nach Fronleichnam, beweglicher Ferientag Ferien 2012 und 2013 Ostern 2012: Sommer 2012: Herbst 2012: Weihnachten 2012: Ostern 2013: Sommer 2013: 02.04. – 14.04.2012 02.07. – 10.08.2012 15.10. – 27.10.2012 24.12.2012 – 12.01.2013 25.03. – 06.04.2013 08.07. – 16.08.2013 Anträge auf Verlängerung der Ferien dürfen vom Schulleiter nur beim Vorliegen von äußerst wichtigen Gründen genehmigt werden. Die Anträge müssen spätestens drei Wochen vorher gestellt werden. Urlaubsverlängerungen der Familie dürfen beispielsweise nicht akzeptiert werden. Die frühzeitige Veröffentlichung der Ferienzeiten im Voraus dient dazu, den Urlaub und die Ferienflüge planen zu können. Inhalt Herzliches Dankeschön an alle Spender und Sponsoren: Ohne die freundliche finanzielle Unterstützung von außen ginge vieles an der Schule nicht oder nur eingeschränkt. Deshalb bedanke ich mich herzlich bei allen Spendern und Sponsoren: 2 4-19 Wichtiges in Kürze / IHV 40 Jahre IGS – Neue Jahrgangshäuser 20-30 Schulalltag und Unterricht 20-23 Jahrgangsteamarbeit in einer gymnasialen Oberstufe 15 Einschulung AOK für das Projekt „Ich bin Ich“ Internationale Anwaltssozietät Clifford Chance, für die Ausstattung mit Möbeln für den Bereich Sozialpädagogik 16-17 40 Jahre IGS – Neue Jahrgangshäuser Kultusministerin Dorothea Henzler für die XXL-Tischkicker Nassauischer Zentralstudienfond (NZF) für die weitere Ausstattung des Bienenbiotops Rewe Handelsgesellschaft für alle alkoholfreien Getränke zum Jubiläumsfest am 24.09.2011 Stadtwerke Oberursel (Taunus) GmbH Taunussparkasse Verein der Freunde und Förderer der Schulen Stierstadt e.V. für die vielfältige Unterstützung Walter Breinl im Namen der Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer 24-25 Vorlesewettbewerb, BÜCHERCLUB 27 Bienenwirtschaft 30 Senior-Partner bereiten auf das Berufsleben vor 31 Aus dem Schulleben 32-33 Tag der offenen Tür 34-35 Sporttag Jahrgang 5 Liebe Leserinnen und Leser, wie immer stammen die meisten Beiträge der vorliegenden Ausgabe IGS live Nr. 21 von Schülerinnen und Schülern der IGS. Danke! Vielen Dank auch an die zahlreichen Lehrerinnen, Lehrer und Eltern, die wieder geschrieben haben. Die Redaktion behält sich bei den eingereichten Manuskripten Kürzungen und Änderungen vor. Der Hauptakzent liegt auf der Vereinheitlichung der Schreibweisen, beispielsweise bei den weiblichen und männlichen Formen. Viel Freude beim Lesen wünscht im Januar 2012 Die IGS 36-37 Tabelle „Erläuterungen zu Lehrer-Jahrgangsteams“ 38-39 Bodenrod 40 Bournemouth 41 Heringsdorf Austausch / International 49-53 Georgien Ihr und euer 54-61 HESSENTAG 2011 62-63 Dracula – Musical 64-65 Kanada 65-67 Förderverein Personalien 68-70 Verabschiedet / Beförderungen / Neu im Kollegium / Bestandene 2. Staatsprüfung / Zwei Jahre Ausbildung / Klassenleitungen / Elternbeiräte / Klassensprecher 3 40 Jahre IGS Neue Jahrgangshäuser Kultusministerin Dorothea Henzler am 24.09.2011 beim Festakt (Auszüge): „Werte wie Gemeinschaft, Respekt und Verantwortung werden an der IGS Stierstadt mit Inhalt gefüllt und im Schulalltag lebendig“ … Es ist für mich etwas sehr Besonderes, heute hier stehen zu können. Zwischen 1987 – 1997 war ich 10 Jahre lang als Mutter und Elternbeirätin an dieser Schule tätig und habe daher eine ausgesprochen enge Verbindung zu ihrem Werdegang. Daher kann ich Ihnen sagen, dass die IGS Stierstadt anlässlich ihres Jubiläums voller Stolz auf 40 Jahre Bildungsarbeit zurückblicken kann. … Auch wenn der Satz: „Nicht für die Schule, sondern für das Leben sollt ihr lernen“ ein wenig abgegriffen klingt, so steht er ganz besonders für das Lernen und für die Persönlichkeitsbildung der Kinder an dieser Schule. Im Schulprofil der IGS-Stierstadt ist zu lesen, dass sie die Förderung der ihr anvertrauten Kinder unter der Voraussetzung ihrer unterschiedlichen Ausgangslagen betreibt. Mit dem offenen Ganztagsschulkonzept als Rahmen ermöglicht […] das Kollegium, dass die Heranwachsenden das lebenslange Lernen als Prinzip verinnerlichen und durch die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Sozial- und Medienkompetenz eine tragfähige Basis für die Zukunft bekommen. Bezeichnend dafür ist, dass die Lehrerinnen und Lehrer seit 2008/2009 Schülerinnen und Schülern das selbstständige Lernen ermöglichen. Das neue pädagogische Konzept „Jahrgangsteambildung“ löste das klassische Fachlehrerprinzip ab. Wenige Lehrkräfte unterrichten viele Stunden und viele Fächer verzahnt in einer Jahrgangsstufe. 4 Den Erfolg dieses Unterrichtens haben Sie auch beim Schulwettbewerb „Trialog der Kulturen“ bewiesen. Ich durfte den Schülerinnen und Schülern der IGS-Stierstadt persönlich in der Schlosskirche in Bad Homburg im letzten Jahr gratulieren und ihnen die Urkunde für den 1. Preis überreichen. Die Schule wurde geehrt für das Projekt „Komm, erzähl mir was! Lebensgeschichten entdecken – die eigene Zukunft gestalten“. Auch hier haben die Mädchen und Jungen nicht für die Schule gelernt, sondern für sich erfahren, was Traditionen, Feste, familiäre Prägungen, Vorbilder und Freundschaften für die Identität des Einzelnen bedeuten. Auch die zahlreichen anderen internationalen Begegnungen, wie die 30 Jahre bestehende Partnerschaft mit dem Collège Jule Romains in St. Avertin bei Tours an der Loire in Frankreich und die Schulpartnerschaft mit dem Zweiten Georgischen Gymnasium in der Hauptstadt Tiflis, zeigen in meinen Augen vorbildlich, dass ein intensiver Austausch über Konfessionsund Kulturgrenzen hinweg gelingen kann, wenn eine gegenseitige Akzeptanz durch wechselseitige Kenntnis der kulturellen und religiösen Unterschiede und Gemeinsamkeiten wächst. Und zum Lernen fürs Leben gehört nicht zuletzt die Vermittlung von Werten und Maßstäben. Auch hier leistet die IGSStierstadt eine hervorragende Arbeit. Die Schule ist ein lebendiger Ort der Vielfalt, an dem Mädchen und Jungen aus verschiedenen Kulturen miteinander lernen Kultusministerin Dorothea Henzler und dank der Angebote an der Schule sich gegenseitig helfen. Als Mentoren haben sich 24 Jugendliche engagiert. Sie haben ihr soziales Engagement in der Unterstützung der Fünftklässler sehr erfolgreich gezeigt. Sie standen den Jüngeren bei den Bundesjugendspielen zur Seite und gaben Hilfe beim Erwerb des Computerführerscheins. Für dieses vorbildliche Handeln danke ich im Besonderen den beteiligten Jugendlichen. Werte wie Gemeinschaft, Respekt und Verantwortung werden auf diese Weise mit Inhalt gefüllt und im Schulalltag lebendig. Auch dadurch wird für das Leben gelernt. 40 Jahre IGS Neue Jahrgangshäuser Die IGS-Stierstadt ebnet den Schülerinnen und Schülern mit individuell zugeschnittenen Angeboten den Weg zum Hauptschulabschluss, zum Mittleren Abschluss und zum Abitur. Durch die Lehrerjahrgangsteams, das freie Lernen und eine intensive schulformübergreifende Unterrichtsarbeit hat sich ein erfolgreiches pädagogisches Konzept an dieser Schule etabliert. So ist es auch mehr als passend, dass am heutigen Tage diese Arbeit in den neuen […] Jahrgangsteamhäusern ein angemessenes Zuhause findet. Wenn die Lernumgebung räumlich und pädagogisch stimmig ist, so beeinflusst dies auch die Leistungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler im positiven Sinne. Diese Leistungsbereitschaft und die Freude am Lernen findet am besten ihren Ausdruck in den Alternativwochen, in denen die Mädchen und Jungen in vielfältigster Weise projektorientiert eigenverantwortlich aktiv sind und sich neues Wissen handelnd aneignen. Ein weiteres Glanzlicht der Schule ist das Fach Arbeitslehre. Seit ihrer Gründung ist die Integrierte Gesamtschule Stierstadt mit diesem Fach zu einer hessenweiten Modellschule geworden. Die Schülerinnen und Schüler erleben durch ganzheitliche Unterrichtsmethoden die Realität der Berufs- und Arbeitswelt. Ihr Wissens- und Erfahrungsrepertoire können sie in „Schüler-Modellfirmen“ im Bereich von Druck und Vertrieb, im Bau und Vertrieb von Tisch-Bank-Kombinationen, in Gravuren und durch Mitarbeit im Schulrestaurant „Kranichstuben“ vertiefen und erweitern. Abschließend freue ich mich, Ihnen durch eine Bewilligung von Lottomitteln in Höhe von 2.800 Euro Ihren Wunsch nach zwei XXL-Tischkickern für den Ganztagsbetrieb erfüllen zu können.“ An die 60er, 70er und 80er Jahre erinnert sich Anton Schreck Von der Dorfschule zur Gesamtschule IGS Es waren die Jahre, als die Studenten den „Muff aus den Talaren“ der Professoren klopfen wollten, als die Schüler im HOCHI-MINH-Rhythmus durch die Städte rannten, als die Zeitungen vom Bildungsnotstand der deutschen Jugend schrieben, als der SPIEGEL feststellte, dass dies insbesondere für die Bildungssituation des Katholischen-Arbeiter-Mädchens-aufdem-Land zutreffe und als man in Lehrerkreisen vom „Sitzenbleiberelend“ sprach und Abhilfe diskutierte. Im Kultusministerium überlegte man, ob durch Mittelpunktschulen der Notstand gemildert werden könnte, und das Regierungspräsidium suchte Standorte dazu. Um diese Zeit, Ostern 1962, ging Hauptlehrer Stillger von der Dorfschule Stierstadt in Pension. Mehrere Monate war diese Stelle vakant, und Lehrer Willi Knetsch leitete die Schule. Im Schuljahr 1961/62 wurden 244 Schülerinnen und Schüler in sechs Klassen von sechs Lehrern unterrichtet. Oberregierungsrat Lohfink in Darmstadt kannte aus seiner Frankfurter Zeit einen Lehrer, der nebenher vier Semester Pädagogik an der Universität studiert hatte, und inzwischen am Pädagogischen Institut in Jugenheim als Assistent mit Lehrauftrag im Bereich Schulpädagogik und Katholischer Theologie tätig war. Dieser erklärte sich auf Anfrage zum Wechsel bereit; denn die Aufgabe war interessant: Im damaligen Obertaunuskreis in Stierstadt eine Mittelpunktschule zu organisieren mit gemeinsamer Oberstufe im 7. und 8. Schuljahr und einem neuen 9. Pflichtschuljahr für die damals noch selbständigen Gemeinden Stierstadt, Anton Schreck, Schulleiter 1963–1988 Weißkirchen, Kalbach, Steinbach und Oberhöchstadt. Die Aufgabe war für mich verlockend, und ich trat meinen neuen Dienst in Stierstadt im Januar 1963 als siebte Lehrkraft an. 5 40 Jahre IGS Neue Jahrgangshäuser Orientierung an der Berufsschule Die ständige Baustelle Die Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs waren nicht begeistert, dass sie ein 9. Schuljahr machen mussten. Ihren Ärger zeigten sie häufig. Und irgendwelche verbindlichen Richtlinien gab es für die Schule nicht, die uns im Unterricht hätten hilfreich sein können. Also tasteten wir uns vor: Die Berufsschule in Oberursel organisierte wöchentlich einen Berufsschultag mit wechselnden Schwerpunkten, Schnuppertagen zur Berufsfindung, gezielte Betriebsbesichtigungen und im 8. Schuljahr bereits ein zweiwöchiges Berufspraktikum. Und um die Lernbegeisterung zu fördern, richteten wir für das Ende des 9. Schuljahres eine Volksschulabschlussüberprüfung ein: Teilnahme freiwillig, vor der Überprüfung wurden verbindliche Noten gegeben, die durch den neuen Lernnachweis nicht verschlechtert werden konnten, nur verbessert, was auch bei den meisten Schülerinnen und Schülern eintraf. Es hatte sich also für die Jugendlichen gelohnt. Im Entlassungszeugnis wurde die Teilnahme eigens erwähnt. Dies ermunterte uns, die Aktion im kommenden Jahr mit geringfügigen Änderungen zu wiederholen. Doch danach sagte Schulrat Viehmann, der mit großem Wohlwollen all unser Tun begleitete: „Lassen Sie dies im nächsten Jahr bleiben, es passt nicht mehr in die pädagogische Landschaft!“ – Aus. Kollege Rudi Reiter ging mit seiner Oberklasse zwei Jahre lang jeweils für zwei Wochen zu einem Sozialpraktikum in die Niederramstädter Heime der Diakonie. Die organisatorischen Schwierigkeiten häuften sich so, dass wir das Sozialpraktikum nicht mehr wiederholen konnten. Wir haben es sehr bedauert, die meisten Mädchen und Jungen auch. In den ersten Jahren war unsere größte Schwierigkeit die fehlenden Räume: Das 1. und 2. Schuljahr wurden in den Kellergruppenraum des Jugendheims ausquartiert. Kürzungen einzelner Unterrichtsstunden ersparten uns Nachmittagsunterricht, der in der damaligen Zeit bei der Bevölkerung auf massiven Unmut und Bei der feierlichen Einweihung des 2. Bauabschnitts der Mittelpunktschule im Jahr 1969, in der noch heute der IGS-Unterricht für Kunst, Musik und Arbeitslehre stattfindet, dirigiert Hermann Schirmer Schulchor und Orchester. Im Hintergrund: Stierstadts Bürgermeister Heinrich Geibel und der Landrat des Obertaunuskreises Werner Herr. Im Schuljahr 1968/69 waren dann die Vorbereitungen für die Einrichtung der Förderstufe unsere Hauptaufgabe. Das bedeutete: In den Fächern Englisch und Mathematik werden Leistungskurse eingerichtet, der A-Kurs = gymnasialgemäß, der B-Kurs = realschulgemäß, der C-Kurs = hauptschulgemäß. In einem Jahrgang liegen die jeweiligen Kurse parallel. Alle Schüler haben zur gleichen Zeit Mathematik oder Englisch, alle anderen Fächer in der üblichen Klassenorganisation. Stütz- und Liftkurse Bei gutem Leistungsnachweis eines Schülers kann er „aufgestuft“ werden (von B 6 Widerstand gestoßen wäre, erst recht, weil der Baufortschritt der neuen Schule für alle absehbar war. Mit dem Einzug in den Schulneubau (Richtfest 9.6.1964, Einweihung 11.4.1965) begann sich auch der Realschulzweig zu entwickeln. Dies war im ersten Jahr so günstig, dass wir im kommenden Jahr zweizügig beginnen mussten. nach A oder von C nach B). Hilfestellung gibt die Schule durch zusätzliche „Liftkurse“. Bei zu schwachen Leistungen gibt es „Abstufungen'" (von A nach B oder von B nach C), natürlich nur jeweils im betreffenden Fach. Vor der Abstufung sind aber „Stützkurse“ seitens der Schule Pflicht. Was von Außenstehenden als permanentes Durcheinander angesehen wird, ist es im Alltag aber keinesfalls. Als Schüler ist man immer mit Klassenkameraden zusammen und alle Jahrgangskurse werden auf dem gleichen Flur unterrichtet. Für die ersten Förderstufenjahre gab es eine entscheidende Unterstützung: Das Gymnasium Kronberg half uns mit Studienräten in Mathematik und Englisch 40 Jahre IGS Neue Jahrgangshäuser aus, für das 7. Schuljahr auch mit Latein und Französisch. Die Studienräte des Altköniggymnasiums haben dem Ansehen unserer Schule und dem ernsthaften Bemühen um das notwendige Leistungsniveau sehr gut getan. Denn unsere AKurse mussten mit 7 grundständigen Gymnasien im Vordertaunus konkurrieren, die alle mit einer Buslinie leicht und regelmäßig erreichbar waren. Erst als uns im eigenen Haus genügend Studienräte zur Verfügung standen, konnten wir auf Abordnungen von auswärts verzichten. Der Dank war ihnen gewiss und besonders dem AKS-Chef, Oberstudiendirektor Bechtold. Nachfrage nach Gesamtschule Inzwischen hatten wir die Erinnerungen an die alte Dorfschule abgestreift und Altkollege Klaus Stephan wurde unser FörderstufenIeiter, der all die vielen neuen pädagogischen Schritte gern unterstützte. Kollege Willi Knetsch war von Anfang an Stellvertreter des Schulleiters. Studienrat Rolf Schneider kam neu ins Haus und wurde Pädagogischer Leiter. Die bisherigen Kollegen Rudi Reiter und Hans Joachim Kluska wurden Stufenleiter für das 7. und 8. bzw. für das 9. und 10. Schuljahr. Sie haben dem Schulleiter viel Arbeit abgenommen und auch die Schule nach außen vorbildhaft vertreten. Damit war ab August 1971 der Schritt von der alten und erweiterten Schulform zur „Integrierten Gesamtschule Stierstadt“ vollzogen. Die Nachfrage zum Besuch der Gesamtschule war in der Bevölkerung groß. Zahlen belegen es: 1970 - 822 Schüler, 1972 - 1048 Schüler (noch mit der Grundschule), 1974 – 1081 Schüler (ohne Grundschule), 1976 - 1358 Schüler, 1978 - 1487 Schüler, 1980 - 1572 Schüler. Danach nahmen die Schülerzahlen wieder langsam ab. Die Anzahl der Lehrkräfte stieg bis auf über 150, einschließlich der Referendare. Wir waren inzwischen zur Ausbildungsschule sowohl für Lehramtsreferendare als auch für Studienreferendare geworden. Durch den starken Anstieg der Schülerzahlen wurde die Raumnot riesig. Für das Schuljahr 1972/73 drohte eine Katastrophe. Bei der Planung zur inneren Gestaltung des Schulneubaues wurden wir hinzugezogen. Wir machten von dieser Möglichkeit regen Gebrauch und verhinderten so manche Probleme, die sich sonst im Schulalltag ergeben hätten. Die Baufirma wartete nur auf grünes Licht für den Neubau. Am 19. November 1971 wurde der Schulleiter von einem Kollegen damit überrascht, dass die meisten 2. Stunden nach Plan draußen im Freien auf der Streuobstwiese stattfänden. Es wäre ein „Happening“ wegen des sehr dringend notwendigen Baubeginns. Die Presse sei auch informiert. Tatsächlich, der Unterricht fand zwischen rot-weißen Flatterbändern auf der grünen Wiese statt. Vom Trauer- zum Jubelhappening Der Schulleiter informierte Landrat Werner Herr und Schulrat Viehmann. Der Schulrat lächelte am Telefon. Der Landrat sagte kurz: „Sie hören von mir“. – Und tatsächlich, die Genehmigung wurde vom Landrat bei den einzelnen Mitgliedern des Kreisausschusses telefonisch eingeholt und das „Trauer-Happening“ wurde nach 45 Minuten zu einem „Jubel-Happening“. Zwei Tage später fuhren die ersten Baufahrzeuge aufs Grundstück, und der Baubeginn war am 24.11.1971, Richtfest am 10. Mai 1972 und neun Monate später (!) war der provisorische Einzug in den großen Neubau, Erdgeschoss. Der Eingang führte über eine Behelfsbrücke. Ausreichend Wasser war dank eines Feuerwehrschlauchs vorhanden, Arbeiter nebenan und oben drüber, Presslufthämmer auf die Pausen beschränkt. Groß war die Erleichterung bei den Lehrkräften, den Schülern und auch den Eltern. Die Arbeiter haben noch lange irgendwie im Haus weitergearbeitet. Die Wasserleitung wurde erst im September 1973 fertig. Die offizielle Einweihung der IGS fand dann am 23.8.1974 mit Staatssekretär Moos statt. 1978 erstmals Abi in Stierstadt Damit kehrte aber noch keine Beruhigung des Bauens ein: Jetzt musste für die Dependance der Oberstufe des Gymnasiums Oberursel Raum geschaffen werden. Unsere A-Kurs-Schüler wollten und sollten in Stierstadt ihr Abitur machen. Sie erhielten Schulpavillons auf unserem Gelände und die notwendigen Studienräte kamen vom Gymnasium Oberursel und von der Gesamtschule Stierstadt. Das Abitur legten unsere Oberstufenschüler erstmals im Frühjahr 1978 ab. Wenn man es nicht aus Erfahrung wusste, ein Schulleiter muss sich nicht nur um die Belange des Unterrichts kümmern oder darum, dass jeder Schüler eine Sitzgelegenheit hat. Ein solcher „Betrieb“ sollte möglichst reibungs- und geräuschlos laufen. Fast alle Betriebe haben einen Betriebsrat, nur die Schulen hatten damals keinen. Manchmal wird auch ein Schulleiter „betriebsblind“ oder es entgehen ihm Stimmungen im Kollegium. Darum wählten die Lehrkräfte der IGS Stierstadt einen sogenannten Vertrauenslehrer, der an den Besprechungen der Schulleitung einmal wöchentlich mit vollem Stimmrecht teilnahm. Dies geschah bereits im Frühjahr 1970, viele Jahre bevor es den offiziellen Personalrat gab. Alternativprogramm und Projektwoche Eine gute Schule soll nicht nur zu einer Lernfabrik ausarten. Dazu dienen Wanderungen, Landheimaufenthalte, Feste und dergleichen. Das praktizieren alle ordentli- 7 40 Jahre IGS Neue Jahrgangshäuser chen Schulen. Wir wollten mehr, wir fühlten uns als etwas Besonderes. Seit Februar 1972 fuhren wir deshalb für 10 Tage zur Skifreizeit für 10 Tage meist nach Rauris in Österreich. Daraus entwickelte sich unser „Alternativprogramm“: Der Klassenverband der 8. und 9. Jahrgänge wurde für eine Woche aufgelöst. Die Schule bildete Hobby-, Sport- und Interessengruppen (natürlich nach Wahl der Schüler aus einem umfangreichen Angebot), die am Ort blieben oder in Jugendherbergen oder dgl. stattfanden. Besonders beliebt waren die jährlichen Fahrten nach Berlin oder in die DDR. Diese Veranstaltung „Schule einmal anders“ begann im Frühjahr 1976. Bereits seit 1974 konnten unsere Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen in einem Betriebspraktikum erste Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln. Dies wurde von allen als sehr sinnvoll erachtet. Kollegen Gertrud Seitz und Helmut Reischmann organisierten alles vorbildlich, was mit unserer Partnerschaft zu tun hatte. Bei einer versuchten Schulpartnerschaft mit einer englischen Schule hatten wir 1981 kein Glück: langes Hinhalten, ernüchternder Erstbesuch, wenig Echo. Dann schlief es ein, trotz persönlich guter Kontakte. Mehr Glück hatten wir in Richtung Osten. Kollegin Johanna Brust, unsere Russischlehrkraft, organisierte einen Kontakt in die Sowjetunion, der einige Jahre anhielt. Er schlief aus verschiedenen Gründen ein. Wir ließen nicht locker. Bald ist die Partnerschaft mit großer Zuversicht und Begeisterung bis zur Krim/Ukraine gelangt. „Laut denken“ zugunsten von Sinnvollem Schulpartnerschaften Manchmal haben auch Zufälle geholfen. Die Schulpartnerschaft nach St. Avertin bei Tours in Frankreich verdanken wir einer kollegialen Urlaubsbekanntschaft. Und als die Stadt Steinbach eine Partnerschaft nach Frankreich suchte, konnten wir Weichen stellen, dass das Stadtparlament Steinbachs ebenfalls für St. Avertin votierte. Unser erster Besuch war dort im März 1978. Die französischen Lehrer und Schüler besuchten uns jeweils im Mai/Juni. Das Unterkunftsproblem war hier und dort schnell und bestens gelöst. Vizeeltern gab es immer, und für das Programm sorgte die Schule. Die Zonengrenze war immer dabei. Das war für unsere Franzosen eine absolut neue und unwirkliche Erfahrung. Noch deutlicher wurden die Eindrücke, als wir mit den französischen Gästen für mehrere Tage in die DDR fuhren. Verantwortet hat dies immer Kollege Horst Günter Heß und die 8 Manches Schöne und Notwendige einer Schule war durch die Erlasslage nicht absolut abgesichert. Wir wollten auch nicht das echte Wohlwollen des Schulamtes gegenüber der einzigen integrierten Gesamtschule im Vordertaunus verlieren. So sicherten wir gern uns vorher ab. So fragte der Schulleiter einmal den Rechtsrat auf dem Schulamt: „Darf ich mal ,laut denken‘?“ Antwort: „Was habt ihr heute wieder Gesetzloses vor?“ Auf diese Weise hatten wir uns einen großen Handlungsspielraum gesichert; denn wir haben oft „laut gedacht“. Zu Anfang der „Gesamtschulzeit“ hatten wir plötzlich ein ernsthaftes Verwaltungsproblem. Landrat Werner Herr wollte den Zugang an unsere Schule pflichtmäßig durch rigide Schulbezirke festlegen. Schulrat und Schulleiter waren sich sofort einig, dass das nicht sein durfte. Nach langer gemeinsamer Aussprache auf dem Landratsamt gingen wir wieder heimwärts mit der freundlichen Weisung des Landrats: „Schafft was, dass das weiter gut läuft. Ich möchte keine Briefe von ärgerlichen Eltern bekommen und keine Negativschlagzeilen und dumme Artikel in der Zeitung lesen. Ich will meine Ruhe an der Schulfront!“ (fast O-Ton). Und die sollte er haben. Polytechnik, die Basis für die Arbeitslehre Doch einmal war die Schule unfolgsam. Als es im Hessenland der Gesamtschulen viele wurden, hat man seitens des Kultusministeriums die Gesetz- und Verordnungslücken geschlossen und auch nähere Ausführungsbestimmungen erlassen. So wurden vier Stunden Gesellschaftslehre mit vier Stunden Polytechnik, der Vorläufer von Arbeitslehre, so verbunden, dass überwiegend acht Stunden je Woche „Wortgeplänkel“ herauskamen. Das machten wir nicht mit; denn die vier Stunden Polytechnik im 7. - 9. Schuljahr waren der Ersatz für vier Stunden Französisch bzw. Latein. Die Polyschüler waren glücklich, dass sie bisher und weiterhin mit ihren praktischen Fähigkeiten tätig sein konnten. Wir blieben mit stiller Duldung des Schulamtes bei unserem Polytechnik-Unterrichtsmodell. Und unsere theoretische Hinführung zur Wirtschafts- und Arbeitswelt wurde vertieft durch Betriebserkundungen und Betriebspraktika. Offenbar war die neue ministerielle Poly-Regelung bei vielen Gesamtschulen nicht auf Gegenliebe gestoßen. Nach gut einem Jahr wurde unser Fachleiter für Polytechnik Karl-Heinz Beck, in Kreiskonferenzen eingeladen, um über unsere Polytechnik-Arbeit zu berichten. Bald darauf wurde er in die Lehrerfortbildung und dann in das Kultusministerium versetzt. Als Ministerialrat ging er später in Pension. Womit für uns bewiesen war, dass auch eine Behörde lern- und bewegungsfähig ist. 40 Jahre IGS Neue Jahrgangshäuser Vorläufer der Schülermodellfirmen Aus dieser Erfahrung entwickelte sich ein kleiner, schulischer „Handwerksbetrieb“, der erst kleine Holzwaren herstellte und sich bis zu Gartentischen mit festverbundenen Bänken steigerte. Dazu gehörten auch werbe- und verkaufstechnische Überlegungen und Fertigkeiten. Unter Leitung des Bereichs Polytechnik/Arbeitslehre entstand auch bei starker Mithilfe durch die Schulleitung eine von Schülern aus der Arbeitslehre betriebene Kantine. Hier konnten von nun an Schülerinnen und Schüler der Nachmittagskurse kostengünstig warme Mahlzeiten zu sich nehmen. Unser Schulwappen ist auch ein Nebenprodukt dieser Arbeiten. Ein Oberurseler Künstler, Georg Hieronimy, hatte „Drei Kraniche“ aus Kupferblech als Denk-Mal für den Freiraum in der Schule hergestellt. Das Denk-Mal war bei den Schülern sehr beliebt, und sie haben oft dazu nachgedacht. aller Abschlussklassen: die RiverboatShuffle auf dem Main. So schön es eigentlich war und hätte auch bleiben können, die Alkoholprobleme einiger Schüler und Schülerinnen haben uns den Spaß verdorben. Ein schulischer Bereich wurde bisher ganz übergangen: der sportlich-, musischkünstlerische Bereich. Aus den 50-er Jahren ist der Schulrätinnen-Spruch überliefert: „Springen Sie mit den Kindern über Hecken und Zäune, rennen Sie mit ihnen über Wiesen und Wege. Wir haben nicht mehr.“ – Doch Bälle habe ich vorgefunden. Das hat sich sehr geändert. Mit dem Neubau der ehemaligen Grundschule, 1973, war bald eine schöne Turnhalle dabei. Beim Gesamtschulneubau kamen sofort zwei Großsporthallen (je dreiflächig) mit einer ausziehbaren Tribüne dazu. Auch ein großes Sportgelände mit Fußballplatz und 400m-Bahn samt Zuschauerböschung konnten wir, das heißt Schule und Vereine, ab 1981 benutzen. Kurze Blüte der Riverboat-Shuffle Bilder auf Beton Wir wollen eine Aktion nicht verschweigen, die mit großer Begeisterung geplant und begonnen wurde, aber nach dem 3. Versuch unterblieb: Die gemeinsame Fahrt Der Kunstbereich war von Anfang an sehr aktiv. Kahle Säulen wurden als dorische und korinthische nachempfunden. Großflächige Bilder tarnten die nackten Beton- oder Blechwände. Es war eine Freude zu beobachten, wie eine äußerlich etwas triste Schule einen lebendigen und fröhlichen Akzent bekam. Nur im Bereich Musik hatten wir vergleichsweise am Anfang Probleme! Keine Lehrkräfte für Musik. Erst als dies sich änderte, erfreuten wir uns an Stimmen und Instrumenten, an alten und neuen Melodien bis hin zur hauseigenen Jazzband. In der entscheidenden Sitzung des Schulausschusses sagte 1964 Heinrich Geibel, Bürgermeister von Stierstadt: „Wer in Wiesbaden oder Bonn in 20 oder 30 Jahren das Sagen hat, wissen wir nicht. In der Schule geht es nicht um Parteien. Hier geht es um gute Vorbereitung auf das Leben. Lesen, Rechnen, Schreiben und noch mehr, das sollen sie gut erfahren und damit in der Welt von morgen bestehen können. Vielleicht haben sie dann auch einmal das Sagen.“ Und fast 50 Jahre danach braucht sich die IGS in Stierstadt vor den Wunschvorstellungen des damaligen Bürgermeisters nicht zu verstecken. Unser erster Schulsprecher, Hans-Georg Brum, ist heute der Bürgermeister von Oberursel. Anton Schreck Leiter der Mittelpunktschule Stierstadt 1963 – 1971 Leiter der Gesamtschule Stierstadt 1971 – 1988 Anzeige Wir kümmern uns um Ihre Drucksachen! CompuDruck Druck Schülermodellfirma der IGS Stierstadt Kiesweg 17-19 61440 Oberursel Tel. 06171-98630 E-Mail: [email protected] Sie erreichen uns: Dienstag 10.40 Uhr – 11.25 Uhr Mittwoch 11.25 Uhr – 13.25 Uhr [email protected] Bitte in der Verwaltung vorsprechen. 9 40 Jahre IGS Neue Jahrgangshäuser Von der Mittelpunktschule zur Jahrgangsteamschule – zur demnächst ersten fachübergreifenden gymnasialen Profiloberstufe des Hochtaunuskreises? Seit 40 Jahren lernen Kinder der unterschiedlichen Lernausgangslagen gemeinsam erfolgreich ohne Sitzenbleiben Das Lehrerkollegium der ehemaligen Mittelpunktschule Stierstadt, deren Gründung auf die Initiative der damals selbstständigen Gemeinden Kalbach, Weißkirchen, Oberhöchstadt, Steinbach und Stierstadt zurückging, fasste am 22.11.1971 den Beschluss, die Schule in eine integrierte Gesamtschule umzuwandeln. Ausschlaggebend für den Starterfolg waren zum einen das außerordentliche Engagement des Lehrerkollegiums um Schulleiter Anton Schreck und die sprichwörtliche Harmonie zwischen Lehrerkollegium, Schülerinnen und Schülern und Eltern. Allesamt sahen sie die Vorteile der individuellen Förderung in dem schulformübergreifenden System, das den Weg zur Ausbildungsreife und zum Abitur bietet. die Jugendlichen in Stierstadt konnten erstmals 1978 das Abitur erwerben. Nach 15 Jahren erfolgreichen Arbeitens und mit 800 Stierstädter Abiturienten wurde die Dependance eingestellt, vor allem aufgrund der Unbequemlichkeiten, die das Unterrichten an zwei Standorten für die Lehrkräfte des wiederhergestellten Gym- Merkmale der neuen Jahrgangshäuser Eine kleine Schule in der Schule für einen Jahrgang mit je sechs Klassenräumen, einem Differenzierungsraum, Lehrmaterialraum, Lehrerzimmer, selbstverwalteten Schüler WCs, zwei Lern- und Arbeitsbereichen in den Fluren mit je drei zusätzlichen Tisch-Bank-Kombinationen für individualisiertes Lernen, Gruppenarbeit, differenziertes Lernen Der mobile Klassenraum ● je 30 Arbeitsplätze mit rollbaren Stühlen und Tischen für den raschen Umbau für individuelles Lernen, Breit vorhandener Förderwille Begeisterung, List, Einfallsreichtum mit Toiletten- und Krepppapier, Wäscheeimern, Latten und bunten Bändern während eines „Happenings“ in der Schule sorgten dafür, dass drei Jahre nach dem Beschluss auch die baulichen Voraus- 10 setzungen geschaffen waren, die den geburtenstarken Jahrgängen Rechnung trugen. 1974 war es soweit: Die in Umwandlung begriffene Schule konnte das neue Gebäude, das jetzige Hauptgebäude, beziehen. Der im Lehrerkollegium breit vorhandene Fördergedanke und Förderwille zu Guns- ● ● ● ● ● Partnerlernen, Projektarbeit, Plenumsarbeit, Sitzkreis für den täglichen Morgenkreis Interaktives, internetfähiges Smartboard Präsentationsflächen bis zu sechs PC- Anschlüsse Paravants als Präsentationsfläche Halbschränke als Ablage für die Schülerinnen und Schüler ten der Kinder aller Schichten und Lernausgangslagen und die vielfach in der Bundesrepublik vorhandene Förderbereitschaft in den 60er und 70er Jahren führten schließlich zu der Realisierung einer Oberstufe auf dem Stierstädter Schulgelände. Eine Dependance der Gesamtschule Oberursel wurde eingerichtet und nasiums Oberursel unvermeidlich mit sich brachte. Dennoch behauptete sich die IGS als Schule mit gern gesehenen Auszubildenden in Betrieben auch im Umfeld mehrerer Gymnasien und gymnasialer Zweige. In den letzten Jahren wechselten jeweils rund die Hälfte aller Schülerinnen 40 Jahre IGS Neue Jahrgangshäuser und Schüler des 10. Jahrgangs auf eine Oberstufe und ein weiterer erheblicher Anteil auf die Fachoberschulen. IGS steht auch für diejenige Schule, deren Schülerinnen und Schüler beim Abitur über die Zeitdauer von 40 Jahren im Durchschnitt mit den Leistungen der Anderen mithielten und gelegentlich 20.08.1971 auch die Spitzen des Abiturjahrgangs 19.11.1971 stellten. re, ein neues Kapitel der Schule zu schreiben: die Einrichtung eines Betreuungsnachmittages und einer selbst eingerichteten improvisierten Kantine. Das Schulrestaurant „Kranichstuben“ befindet sich noch heute im Mittelbau aus den 60er Jahren in eineinhalb umgewandelten Unterrichtsräumen und wartet auf die konjunkturelDer Kultusminister genehmigt die Umwandlung der le Erholung des Landes Mittelpunktschule Stierstadt in eine Integrierte Gesamtschule und damit auf die KreisAlle Genehmigungen für einen großen Neubau liegen vor. mittel, die der IGS auch Vorausgegangen war ein großes Happening auf der grünen Wiese, wo heute das Hauptgebäude steht. eine der Mensen ermögSkikurs in Rauris/Österreich lichen soll, wie sie andernorts sozusagen über Benutzung der Doppelsporthalle Nacht aus dem Boden Einweihung des dreigeschossigen Hauptgebäudes der IGS gestampft wurden. Einrichtung des Alternativprogramms/Projektwochen Schülergenerationen hinzu und damit der Ruf, den sich häufig tagsüber allein gelassenen Jugendlichen doch endlich die bereits in früheren Planungsskizzen verheißene Tagesheimschule, heute heißt dies Ganztagsschule, einzurichten. 40 Jahre IGS Stierstadt Kommunikation ausbauen seit 1972 1973 1974 Bereits in den frü1976 hen Schriften der 1978 Gründermütter und -väter der IGS Stier1980 stadt wurde angesichts der Größe der 1981 Schule,teilweise lernten hier rund 1985 1.500 Schülerinnen 1994 und Schüler im Schichtbetrieb, und 2000 angesichts des Systems daran gear2002 beitet, die inner2007 schulische Kommunikation und die 2007 Kooperation auszubauen. Die Annalen der Schule belegen, 2010 wie mit persönlichem Einsatz und Begeisterung auf 2011 der Woge der Erfolge sowie durch Zusammenrücken in den Fachkonferenzen diese Herausforderungen gemeistert wurden. In den späten 80er und in den 90er Jahren kam noch die Beobachtung über die sich wandelnden und schwieriger werdenden Begründung der Schulpartnerschaft durch gegenseitigen Schüleraustausch mit dem Collège Jules Romain in St. Avertin bei Tours in Frankreich Einzug in die Pavillonräume der Dependance der gymnasialen Oberstufe der Gesamtschule Oberursel. Ausgedehntes Förder- und Betreuungsangebot Benutzung des gesamten neuen Sportgeländes und Geländevorbereitungen für die „Aktive Pause“ Das Betreuungs- und Nachmittagsangebot Anschaffung von zehn Apple II e-Computern konnte mit LandesmitBetreuung an einem Nachmittag und Einrichtung des teln Zug um Zug auf Schulrestaurants in Eigeninitiative zwei, drei, vier und vor „Laufender Stundenplan“ und Mottowagen beim Festzug bei zwei Jahren auf fünf der 1250-Jahr-Feier Stierstadts Tage ausgeweitet werSanierung der Sporthallen den. Schulpartnerschaft mit dem 2. Georgischen Gymnasium in 2008 entwickelten die Tiflis wird besiegelt Schulgremien einen an Schulgremien beschließen Einführung der Jahrgangsteams den Hochtaunuskreis und die Umstellung von der A-, B-, C-Differenzierung auf die Zweierdifferenzierung mit E- und G-Kursen und das Land Hessen gerichteten Antrag auf 1. Preis des Hessischen Schulwettbewerbs „Trialog der Kulturen“ der Herbert Quandt-Stiftung mit dem fächer- und Weiterentwicklung zur jahrgangsübergreifenden Schulprojekt „Komm, erzähl mir Offenen Ganztagsschule was!“ mit zwei zusätzlichen Einzug der Jahrgänge 5 – 10 in das jeweilige Jahrgangshaus Lehrerstellen und zweiund Beginn der Arbeit als Offene Ganztagsschule einhalb Stellen in Mitteln. Dies sollte die IGS in die Lage versetzen, ein ausgedehnAuf sich allein gestellt, mit viel Phantasie und hohem außerunterrichtlichen Auftes und familienfreundliches Betreuungswand schaffte es das Kollegium 1994 angebot von 7.30 Uhr bis 17.00 Uhr anbieerneut und mit beispielgebendem ten zu können und ein breit gefächertes Engagement des Fachbereichs ArbeitslehAngebot an Schülerhilfen, AGs, lernergän- 11 40 Jahre IGS Neue Jahrgangshäuser zenden Kursen und Sozialpädagogik im Programm zu haben. Weil schließlich die Genehmigung im Jubiläumsjahr 2011 vorlag, arbeitet die IGS seit Beginn des Schuljahres 2011/ 2012 als voll ausgebaute Ganztagsschule. Jedoch dauerte es sieben Jahre, bis 2005 die sechs Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer des damaligen Jahrgangs 8 begannen, räumlich und konzeptionell gemeinsam mit den Jugendlichen zu arbeiten. Zu ihrer Arbeit gehörten bereits: Dennoch reichen viereinhalb zusätzliche Lehrerstellen des Landes und €10.000.des Hochtaunuskreises nicht aus, ein umfassendes und lückenloses, ergänzendes Bildungs- und Betreuungsangebot an fünf Tagen sicherzustellen. Neben der IGS, dem Land und dem Hochtaunuskreis sorgen inzwischen vierzehn Kooperationspartner (teilweise durch Mittel und Personal zum Nulltarif) dafür, dass dem hohen Interesse der IGS-Familien nachgekommen werden kann. • der offene Anfang, • wöchentliche Teamsitzungen, • regelmäßige Gespräche mit den Jugendlichen und Eltern • und verstärkte Projektarbeit. Trotz aller Freude über das Erreichte bewegte die Kolleginnen und Kollegen weiterhin eine zentrale Frage: „Wie finden wir pädagogische und erzieherische Antworten im Unterricht auf die so ganz anderen, verhaltensoriginellen neuen Kinder?“ Wöchentliche Teamsitzung Die im Rahmen der 1998 durchgeführten Arbeitsplatzuntersuchung des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) breit und anonym erhobenen Stimmungslage bei den Lehrerinnen und Lehrer, Eltern und Jugendlichen am Ende eines Pädagogischen Tages brachte ein eindeutiges Ergebnis hervor: Wir brauchen Lehrerteamarbeit mit dem Ziel der gemeinsamen erzieherischen Absprachen. 12 Alle unmittelbar Beteiligten empfanden das Pilotprojekt „Lehrerjahrgangsteams“ Die Arbeit der Schüler- und Lehrerteams in den neuen Jahrgangshäusern Ziele: - jedem Kind einen Abschluss - höherwertige Abschlüsse und Übergänge - intensivere und wirksamere Erziehungs-, Beratungs- und Betreuungsarbeit Die Jahrgangsteamarbeit im Schulalltag: - Kennenlerngespräche während des 4. Grundschuljahrs - Offener Anfang ab 7:30 Uhr im Jahrgangshaus - Morgenkreis - Klassenrat - Hausbesuch der Klassenleitung im 5. Schuljahr - Kennenlernfahrt im 5. Schuljahr - Wochenheft - Lehrkräfte sind mit allen oder vielen Stunden im Jahrgang vertreten - mindestens neun Lehrerinnen und Lehrer übernehmen Klassenleitungsaufgaben für die sechs Klassen eines Jahrgangs - ein Lehrerjahrgangsteam unterrichtet und begleitet die Schülerinnen und Schüler vom 5. bis zum 10. Schuljahr bei möglichen Klassenwechseln der Mädchen und Jungen sowie der Option des Austauschs der Klassenleitung innerhalb des Jahrgangs - wöchentliche Teamsitzung - gegenseitige Beratung - gemeinsame Arbeit an alterstypischen Themen - Freies Lernen mit Aufgabenpool aus verschiedenen Fächern - Fächer übergreifendes Arbeiten - Schülerinnen und Schüler entwickeln mit ihren Lehrerinnen und Lehrern die Jahrgangshausregeln als angenehm und mit Blick auf den Erfolg der Schülerinnen und Schüler besser, jedoch noch nicht gut genug. Denn die 36 anderen Fachlehrer, die im Jahrgang unterrichteten, blieben angesichts der inneren Organisationsstruktur pädagogische Zaungäste bei zentralen Fragen der Erziehung und Beratung. Nach intensiven Diskussionen innerhalb der Schulgemeinde und zahlreichen Besuchen von Schulen, die dieses Konzept bereits erfolgreich etabliert hatten, folgte im Jahr 2007 der Beschluss der Gesamtkonferenz, mit den echten Jahrgangsteams zu beginnen. Wenige Lehrerinnen und Lehrer unterrichten somit die überwiegende Anzahl der Stunden in einem Jahrgang. Vielen war es einsichtig, dass ein Lehrerteam mit 10 - 12 Lehrerinnen und Lehrern kooperieren kann, nicht jedoch mit 42. Mit dieser richtungsweisenden Entscheidung ging auch ein Wechsel der Organisationsstruktur einher: Statt der bisherigen äußeren Fachleistungsdifferenzierung auf drei Ebenen (A-, B- und C-Kurse) existiert nun eine Differenzierung auf zwei Ebenen (E- und G-Kurse). Der Blick auf andere Schulen, die mit Erweiterungs- und Grundkursen arbeiten, zeigt klar, dass diese im Vergleich mit den anderen IGSen keine schlechteren Förderergebnisse aufweisen. Im Gegenteil trägt die Stärkung der Beziehungsarbeit durch das überschaubare Jahrgangsteam bei gleichzeitiger Zweierdifferenzierung wesentlich zum Gelingen von Schule bei, wie es die vier ähnlich strukturierten Siegergesamtschulen bei der Verleihung des Deutschen Schulpreises der Robert-Bosch-Stiftung in den letzten fünf Jahren eindrucksvoll demonstrierten. 40 Jahre IGS Neue Jahrgangshäuser Jahrgangshäuser nach pädagogischen Vorgaben Zur Umsetzung der pädagogischen und organisatorischen Richtungsänderung gelang es, den Hochtaunuskreis als Partner zu gewinnen. Es bedurfte nur wenige Tage, um den Schulträger von dem Konzept zu überzeugen und im ersten Schritt sechs Jahrgangshäuser, das heißt sechs kleine Schulen in aufgelockerter Weise zu bauen statt eines quaderförmigen, zweigeschossigen Längsbaus mit Fachräumen. Dafür, dass das bauliche Konzept den pädagogischen Vorgaben folgt, ist die IGS dem Hochtaunuskreis dankbar. Wo gibt es das sonst? Mit der baulichen Steilvorlage lassen sich zum einen die jüngsten Erkenntnisse der Lern- und Gehirnforschung in den Jahrgangsteams unter dem fachübergreifenden Lernansatz und zum anderen das geforderte kompetenzorientierte Lernen deutlich leichter weiterentwickeln. Die beiden unmittelbar beteiligten Fachbereiche des Landratsamtes sorgten mit ihrer Weitsicht dafür, dass in jedem der 36 Klassenräume ein Smartboard, die moderne Tafel, installiert wurde und dass jeweils sechs Computeranschlüsse mit den dazugehörigen Dosen vorhanden sind. Um die Jahreswende 2010/ 2011 gründete sich eine Elterninitiative des Schulelternbeirats mit dem Namen „PCs für IGSKids“. Sie arbeitet daran, die noch fehlenden 100 internetfähigen PCs für die Klassenräume zu beschaffen und dafür zu sorgen, dass damit das individualisierte Lernen, das Recherchieren vor Ort, Gruppen-, Partner- und Teamarbeit in einem Höchstmaß begünstigt werden. Sanierung des Hauptgebäudes Die Schulgemeinde sehnt auch den Tag herbei, an dem die Nachsteuerungen der Belüftungsanlagen und der Jalousien den erwünschten Erfolg haben werden. Mit wenigen Maßnahmen soll sich der Schall auch dort absenken lassen, wo die hausgemachten Tisch-Bank-Kombinationen in den zu einer modernen Lernlandschaft gehörenden Flurbereichen stehen. Kreisgremien genießen, darf rasch mit dem nächsten Abschnitt der Baumaßnahmen des Hochtaunuskreis an der IGS gerechnet werden: der Sanierung und dem Umbau des Hauptgebäudes mit • den naturwissenschaftlichen Räumen, • den Räumen für Arbeitslehre, Kunst und Musik, • der kombinierten Mensa und Aula, • dem neuen Ganztagsbereich • und der Schülerbücherei. Gespannt wartet die IGS seit Dezember 2011 auf die Reaktion des Hochtaunuskreises und des Landes Hessen infolge des einmütig von allen Schulgremien auf Initiative des Schulelternbeirats gestellten Antrags auf Einrichtung der ersten fachübergreifenden gymnasialen Profiloberstufe im Hochtaunuskreis zum Schuljahr 2014/ 2015. Die IGS setzt darauf, die wertvolle und hoch geschätzte Jahrgangsteamarbeit der Mittelstufe in der eigenen Oberstufe in Fächerprofilen mit institutionalisierter Lehrerkooperation fortsetzen zu können. Aufgrund der Wertschätzung, die alle Schulen im Hochtaunus von Seiten der Walter Breinl, Schulleiter ANZEIGE TIBAKO Sehr geehrte Damen und Herren, wir, das TiBaKo-Team, stehen Ihnen auch dieses Jahr zur Verfügung! Preisliste: Tischbankkombination ohne/mit Lehne: 232€ /265 € Gruppentisch: 245 € Sitzbänkchen: 35 € Wir sind für Sie montags 11:55 Uhr – 13:30 Uhr und mittwochs 10:40 Uhr – 11:25 Uhr persönlich erreichbar. (Tel.-Nr. 06171/98630). Wir freuen uns auf ihre Aufträge! – TiBaKo, Schülermodellfirma der IGS Stierstadt 13 40 Jahre IGS Neue Jahrgangshäuser 6c und 7a siegen beim Jubiläumsturnier und die IGS erspielt 3.350 € für „Leberecht“ „Charly“ Körbel gewinnt zuerst mit IGS-Team gegen SG Hoechst Classique und nimmt dann Platz auf dem Eintracht-Comeback-Sofa Ehemalige Lehrkräfte, IGS-Oldies genannt, ließen sich nicht zweimal bitten, sondern reagierten sofort, als es darum ging, erneut ein Fußball-Benefiz-Spiel zu Gunsten der Aktion „Leberecht“ der Frankfurter Neuen Presse/Taunus Zeitung im Rahmen des 40-jährigen Jubiläums der IGS Stierstadt zu organisieren. Zuerst siegten am 20. September 2011 bei den Jahrgangsturnieren der jeweils sechs gemischten Klassen die 6c und die 7a auf dem Rasenplatz der IGS, nahmen Pokal und Urkunden entgegen, kassierten Siegprämien für die Klassenkassen und durften außerdem zur Belohnung auf dem Eintracht-Comeback-Sofa sitzen. Bei der Hauptattraktion am Abend standen sich das IGS-Team der Ehemaligen, das von Karl-Heinz „Charly“ Körbel verstärkt und von Ex-Sportlehrer Rolf Dirnfellner gecoacht wurde und die SG Hoechst Classique gegenüber. Bundesligaschiedsrichter Helmut Griem leitete die Partie, die die IGS mit 3:1 gewann. Siegerin war auch die Stiftung „Leberecht“, der in der IGS ein Scheck in Höhe von 3.350 € überreicht werden konnte. Überall, wo die SG Hoechst Classique antritt, geht es darum, bei Benefizspielen die Spenden für die vor mehr als 60 Jahren gegründete Stiftung zu sammeln. Mehr als zehn Sponsoren und Unterstützer sorgten durch kostenlose Getränke- und Speisenlieferungen sowie für die gesamte technische Ausstattung an diesem Jubiläumstag der IGS. Das IGS-Siegerteam entspannt sich nach gewonnenem Benefizspiel auf und an dem Eintracht-Comeback-Sofa. Von links oben: Marco Hentsch-Sulzbach, Kai Diehm, Frank Seidenthal, Sebastian Lilge, Max Schradin, Andreas Ruß. Auf dem Sofa von links: Marcel Biskup, Rainer Böhme, Karl Heinz „Charly“ Körbel, Stephan Leber, Michael Zadravec Fußballkinder der IGS überreichen die erspielten und gespendeten 3.350 € für die Stiftung „Leberecht“, die Markus Gorisch (hinten Mitte), Leiter des Geschäftsbereichs Taunus Zeitung, entgegennimmt. Foto: Jens Priedemuth „Leberecht“ und die IGS danken den Unterstützern des Benefizspiels: Autohaus Luft, Eschborn; B & J Autoservice, Oberursel; Bäckerei Gangel, Frankfurt-Kalbach; Eckhard Fleischwaren, Oberursel-Stierstadt; Frankfurter Volksbank, Bad Homburg; Getränke Müller, 14 Oberursel-Stierstadt; Herbert Getränke, Kronberg; Metzgerei Best, Bad SodenNeuenhain; Metzgerei Grabiger, Steinbach; Schreinerei Ettlinger, Bad Soden; Taunus Sparkasse, Bad Homburg; Tau- nuszeitung; Karl-Heinz „Charly“ Körbel, Rekord-Bundesligaspieler; Aktion Comeback Eintracht; Max Schradin, Ex-IGSSchüler und Moderator 40 Jahre IGS Neue Jahrgangshäuser Einschulung am 9. August 2011 Sechs der neuen fünften Klassen beleben die „Neuen Jahrgangshäuser“ Fotos: Oskar Thiem 40 Jahre IGS Neue Jahrgangshäuser 40 Jahre IGS – 16 40 Jahre IGS Neue Jahrgangshäuser Neue Jahrgangshäuser Fotos: Christian Fink und Kevin Schuld 17 40 Jahre IGS Neue Jahrgangshäuser 40 Jahre IGS – 18 40 Jahre IGS Neue Jahrgangshäuser Neue Jahrgangshäuser Fotos: Christian Fink und Kevin Schuld 19 Schulalltag und Unterricht Weg zum Abitur auf der Grundlage der Lern- und Gehirnforschung der letzten Jahre. IGS will erfolgreiche Jahrgangsteamarbeit in einer gymnasialen Profiloberstufe fortsetzen Die Schulgremien haben beim Hochtaunuskreis den Antrag zur Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe ab dem Schuljahr 2014/ 2015 gestellt und folgen damit einer Initiative des Schulelternbeirats. Nach dem IGS-Konzept erfolgt der Unterricht in der Einführungsphase in allen Fächern nach einer für alle geltenden Stundentafel im Klassenverband und mit Klassenlehrerprinzip. In der Qualifikationsphase wählen sich die Schülerinnen und Schüler in eines von fünf so genannten Profilen ein. Dieses setzt sich aus drei Profilfächern zusammen, darunter die beiden Leistungskurse. Obwohl die Profilfächer aus verschiedenen Aufgabenfeldern stammen, ermöglicht die gemeinsame Unterrichtsplanung der Profil-Lehrkräfte nach dem Vorbild der Lehrerteams in der Mittelstufe der IGS die Entwicklung von fächerübergreifenden Fragestellungen. Die Unterrichtsinhalte und -methoden werden zwischen den Profilfächern eng abgestimmt. Die seit dem Schuljahr 2008/2009 erfolgreich verwirklichte Arbeit in Jahrgangsteams soll in einer Profiloberstufe ihre logische Fortsetzung finden, denn die Schule macht in der Mittelstufe derzeit die Erfahrung, dass stabile Lerngruppen und gute Lehrer-Schüler-Beziehungen auch solchen Jugendlichen gute Lernerfolge ermöglichen, die durch schwierige Lebensumstände ansonsten in ihren Bildungswegen beeinträchtigt würden. Diese Zusammenhänge werden durch Ergebnisse der aktuellen Hirnforschung nachgewiesen. Mehr Abiturienten im Hochtaunuskreis Die enge Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften und Jugendlichen soll aus den folgenden Gründen in der Oberstufe fortgeführt werden: - Gerade ältere Jugendliche brauchen eine angenehme Lernatmosphäre und eine Anlaufstelle bei privaten Problemen, die ansonsten eine fatale Wirkung auf ihren schulischen Werdegang haben könnten. 20 - Lehrkräfte, die die meisten ihrer Schülerinnen und Schüler seit vielen Jahren kennen, können eine qualifiziertere Beratung im Hinblick auf die Einwahlen für die Qualifikationsphase bieten. - Bei der Vorbereitung auf und während des Berufspraktikums können seit langem vertraute Klassenlehrer eine wirkungsvollere Beratung und Begleitung bieten, als dies bei anderen Oberstufentypen der Fall ist. Auch Jugendliche, die wenig Unterstützung aus dem Elternhaus erwarten können, sind damit nicht alleingelassen. In der Folge erwartet die IGS eine höhere Anzahl von Jugendlichen, die ein Abitur erreichen können. Dies liegt auch im Interesse des Hochtaunuskreises, der als Bildungsregion in Hessen bekannt ist. Wie das gesamte Rhein-Main-Gebiet ist der Hochtaunuskreis nicht in erster Linie ein Industriestandort, sondern eine Dienstleistungsregion, die auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen ist. Fächerübergreifendes Arbeiten Die jüngsten Ergebnisse der Lernforschung u.a. von Manfred Spitzer fordern zum Herstellen von fächerübergreifenden Bezügen im Schulalltag auf. Die gemeinsame Unterrichtsvorbereitung und -durchführung durch Lehrerteams in der Mittelstufe ermöglicht bereits hier fächerübergreifendes Arbeiten. Ergänzt wird das Angebot in den herkömmlichen Unterrichtsfächern durch das Fach Freies Lernen, in dem die Jugendlichen zum selbsttätigen Arbeiten, auch an individuell ausgewählten Fragestellungen, Gelegenheit haben. Diese Verfahren und das Einüben entsprechender Methoden werden in der von uns geplanten Profiloberstufe ausgebaut, da die Schülerinnen und Schüler dann fachlich und entwicklungspsychologisch soweit sind, sich auch größeren Projekten eigenständig widmen zu können. Das fächerübergreifende Arbeiten wird in der vorgesehenen Oberstufe u. a. folgendermaßen umgesetzt: - Die Unterrichtsinhalte und –methoden werden in den Profilfächern grundsätzlich aufeinander abgestimmt. - In der Einführungsphase unterrichten wir das Fach Freies Lernen dreistündig, so dass auch die aus anderen Schulen hinzugekommenen Schülerinnen und Schüler mit unseren Arbeitsmethoden vertraut gemacht werden. - Es gibt einen wöchentlichen Profiltag, an dem nur Unterricht in den Profilfächern stattfindet. Dies ermöglicht ein Abweichen vom 45-MinutenTakt und damit projektorientiertes Arbeiten in Kleingruppen, das Zulassen von längeren Problemlösungsprozessen sowie Exkursionen, die keine schulorganisatorischen Schwierigkeiten (Vertretung, Unterrichtsausfall usw.) bereiten. Kooperation Schule - Wirtschaft Laut Konzept sollen die Schülerinnen und Schüler der Profiloberstufe mit Kooperationspartnern in der Region zusammenarbeiten. Feste Zusagen und Interesse liegen der IGS von der TaunusSparkasse, dem Max-Planck-Institut Frankfurt, einigen Instituten der GoetheUniversität Frankfurt, Professor Horst Stöcker, wissenschaftlicher Geschäftsführer der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt und DB Railion vor. Der vollständige Antragstext ist abrufbar auf der Homepage der IGS: www.igs-stierstadt.de Walter Breinl Schulalltag und Unterricht Erkenntnis und Konsequenzen aus der Hirnforschung für das Gelingen von Lernprozessen: Neue Forschung stützt Konzepte zu den Jahrgangsteams und zur Profiloberstufe an der IGS Auf die kürzlich an mich herangetragene Frage, warum ich mir dazu Gedanken zur Verbesserung von Lernprozessen mache, nannte ich spontan zwei Gründe: 1. weil ich ein Kind an der Schule habe und 2. weil ich mich beruflich damit beschäftige, Kindern und Jugendlichen, wenn nicht so gut läuft, weiterzuhelfen. Als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut beschäftige ich mich mit der Entwicklung von Kindern, insbesondere mit der Entwicklung des menschlichen Gehirns, und die Erkenntnisse der letzten 10 Jahre Hirnentwicklungsforschung geben uns naturwissenschaftlich nachvollziehbare Hinweise darauf, dass wir an unserer Haltung zur „Erziehung“ und zum „Lernen“ arbeiten müssen. „Auf die Atmosphäre kommt es an …“ …schreibt Professor Gerald Hüther, Neurobiologe und Leiter der Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung an der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen. Schwerpunkte seiner gegenwärtigen Tätigkeit: Einfluss psychosozialer Faktoren und psychopharmakologischer Behandlungen auf die Hirnentwicklung, Auswirkungen von Angst und Stress und Bedeutung emotionaler Bindungen. Was haben nun die Erkenntnisse der Neurowisssenschaften mit dem Jahrgangstufenkonzept der IGS zu tun? Seit wir unserem Gehirn bei der Arbeit durch die bildgebenden Verfahren zusehen können, haben wir Erkenntnisse gewinnen können, die eine dringende Reform unseres Denkens zum Bildungssystem und zum Gelingen von Lernprozessen nötig macht. Neurowissenschaftler, sagt „es ist nicht egal, was sie mit ihrem Gehirn machen“. War es früher so, schreibt G. Hüther sinngemäß, dass die Menschen ihr Leben lang auf das erworbene, schulische Wissen zurückgreifen konnten, damit auch zu bewältigen waren, so kommt es zukünftig darauf an, bereit zu sein sich unbekannten Problemen zu zuwenden und sie lösen zu können. Dafür benötige man Metakompetenzen, aber vor allem Lust am Entdecken, Engagement, Teamfähigkeit und Verantwortungsbereitschaft. Oder anders ausgedrückt: Persönlichkeiten. „Die Zeit ruft nach Persönlichkeiten, aber sie wird solange vergeblich rufen, bis wir die Kinder als Persönlichkeit leben und lernen lassen, ihnen gestatten, einen eigenen Willen zu haben, ihre Gedanken zu denken, sich eigene Kenntnisse zu erarbeiten, sich eigene Urteile zu bilden; bis wir aufhören, in den Schulen die Rohstoffe der Persönlichkeit zu ersticken, denen wir dann vergebens im Leben zu begegnen hoffen,“ (Ellen Key, schwedische Reformpädagogin, 1900) Neurobiologie stützt Sozialwissenschaften Bisher standen hier die Sozialwissenschaften mit ihrer Annahme, dass man zum Lernen eine gute Atmosphäre braucht, alleine. Nun bekommen diese Annahmen endlich Unterstützung aus der Neurobiologie. Naturwissenschaftliches Wissen über die Funktion unseres Gehirns und wie es lernt, bzw. was Lernen beeinflusst, zeigen auf, dass hier gute Gefühle eine wesentliche Rolle beim Lernen einnehmen. Künftig gefordert: unbekannte Probleme lösen Lernen, als biochemischer Vorgang, hat etwas mit der Übertragungsgeschwindigkeit und der Größe der synaptischen Verbindungen zu tun. Werden Verbindungen genutzt, wachsen sie und ihre Leitfähigkeit nimmt zu. Unser Gehirn lernt immer, es kann gar nicht anders. Die Frage bleibt, was gelernt wird? Oder wie Professor Dr. Manfred Spitzer, einer der führenden Zum gespeicherten Lernen muss eine Information im Gehirn zuerst den Hippocampus passieren. Erkennt er etwas als interessant, wird die Aufmerksamkeit erhöht, neuronale Repräsentanzen werden gebildet, die Speicherung wird vorbereitet und er sucht nach ähnlichen Informationsmustern, um unvollständige Informationen sinnvoll und stimmig zu machen. Darüber hinaus bewertet er die Information; denn nur für das Individuum Sinnvolles und Attraktives wird gespeichert. Anders ausgedrückt, wenn mit einem guten Gefühl, einer Belohnung ähnlich, zu rechnen ist, wird die Information längerfristig im Großhirn bearbeitet und gesichert. Glückshormone aktivieren Zum Erfolg von Lernen ist also notwendig, dass das Gehirn die Sinnhaftigkeit für das Individuum erkennt. Die Lernsituation muss angenehm sein und der Lernstoff muss brauchbar erscheinen. Nur dann werden lernfördernde Stoffe (z.B. Noradrenalin) bebildet. Lernen muss als angenehme Anstregung (Ausschüttung von Dopamin) empfunden werden, starker Stress dagegen ist lernhemmend. Kurz gesagt, wenn es uns gut geht, können wir auch gut lernen. „Unser Gehirn schüttet Glückshormone aus, wenn wir etwas Neues lernen, … . Heute ist wissenschaftlich bewiesen, dass Lernen mit Lust verknüpft ist, und emotional gefärbte Erkenntnisse besser behalten werden, als gefühlsneutrale.“ (Quark & Co – TV 23.9.2003). Gefühlsbetont sind aber auch belastende Erfahrungen. „Ist Mathematik einmal mit Angst verknüpft, wird immer zuerst die Angst aufgerufen und das Lösen einer Aufgabe fast unmöglich“ (Michael Fritz, Geschäftsführer des Transferzentrums für Neurowissenschaften, Vortrag in Bad Homburg, Taunuszeitung vom 17.3.2009 Lust auf Lernen erhalten Übertragen auf schulisches Lernen heißt das, dass Lernen etwas mit den Menschen und dem Ort zu tun hat, wo es gerade stattfindet. Also, für ein Gelingen von Bildung benötigt man nicht nur gut ausgestattete Schulen oder anders, die 21 Schulalltag und Unterricht Schulen können so groß und so gut ausgestattet sein wie sie wollen, wichtig ist auch, was wir darin anbieten, wie wir die Lust am Lernen, mit der alle Kinder geboren werden, erhalten und nicht dafür sorgen, dass Kinder die Lust am Lernen verlieren. Die Atmosphäre, die soziale Kompetenz, die an einem Ort herrscht, hat mit dem Gelingen von Bildung zu tun! Deshalb sind das Jahrgangsteamkonzept und die Einrichtung einer fächerübergreifenden gymnasialen Oberstufe an der IGS Stierstadt etwas Richtungsweisendes, weil sie genau hier ansetzen. Die Aneignung sozialer Kompetenzen in der Mittelstufe, als Transportmittel für Lerninhalte, und das Konzept der fächerübergreifenden gymnasialen Oberstufe an der IGS, fokussiert die Erlangung dieser notwendigen Metakompetenzen, die gleichzeitig das Rüstzeug für zukunftsfähiges Arbeiten in Wissenschaft und der Wirtschaft des 21. Jahrhunderts sind. In den Jahrgangstufenteams, arbeiten Lehrerinnen und Lehrer nicht mehr als Einzelkämpfer, sondern im Team, als Vorbild und begleiten jedes einzelne Kind bis zum Abschluss. Die Lehrerjahrgangsteams bieten ihren Mädchen und Jungen Beziehung an. Die Anforderungen an die Lehrkräfte sind hoch, denn zum Gelingen von Bildung muss nicht nur Wissen transportiert werden, sondern zum Behalten müssen auch noch Glückhormone angeregt werden. Eine echte Herausforderung! Eine weitere Herausforderung stellt das allgemeine Regelwerk in Schulen dar. Ordnungsmaßnahmen, Strafen und sonstige Reglementierungsinstrumente, die das Schulrecht bereit hält, um vermeintlich die Ordnung in Schule aufrecht zu erhalten und das Überleben in Schule zu sichern, sind auf ihren atmosphärischen Nutzen hin zu hinterfragen. Mutiger Schritt Es handelt sich um einen mutigen konzeptionellen Schritt den die IGS mit den Jahrgangstufenteams eingeschlagen hat. Die IGS stellt sich dieser Herausforderung lediglich mit der Verantwortung jedes Einzelnen, Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und den Eltern, so wie dem Vertrauen, Vertrauen in die zwischenmenschliche Beziehung und vier Worte der Schulordnung der IGS, friedlich, freundlich, langsam, leise miteinander umzugehen. Das finde ich bemerkenswert. Auch wenn ich weiß, dass alleine der Wille zum Jahrgangsteamkonzept nicht ausreicht, um alle Menschen, die an diesem Prozess beteiligt sind, mitzunehmen, so ist doch die IGS direkt am Puls der wissenschaftlichen Diskussion, wenn es darum geht, die neusten Erkenntnisse und Konsequenzen für das Gelingen von Lernprozessen aus der Hirnforschung umzusetzen. „Die Zukunft unseres Landes wird von den Kindern gestaltet, die heute heranwachsen. Wollen wir keine Bruchlandung erleiden, müssen wir sie auf die Herausforderungen vorbereiten, …“, Zitat: Gerald Hüther Stephan Jung, Klassenelternbeirat und stellvertretender Vorsitzender des Schulelternbeirats Im Sozialtraining, wo die Kinder des 5. und 6. Jahrgangs den Umgang miteinander üben, entstand das folgende Gedicht: Mein Handy Du bist mein kleiner Schatz in der Hosentasche auf den ich mich gern verlasse. Du weckst mich, wenn ich zur Schule muss, denn sonst verpasse ich den Bus. Du bist mein kleiner Schatz in der Hosentasche auf den ich mich gern verlasse. Im Urlaub weiß ich wo ich bin, du hast ja ein NAVI drin. Du bist mein kleiner Schatz in der Hosentasche auf den ich mich gern verlasse. Wenn ich dich anschaue, sehe ich auf dem Display meine Katze, ich mag besonders ihre weiße Tatze. Manchmal bleibst du aber daheim, denn meine Freunde treffe ich lieber allein. Du bist mein kleiner Schatz in der Hosentasche auf den ich mich gern verlasse. Du sagst mir auf dem Bolzplatz immer die Zeit, denn nach Hause ist es nicht weit. 22 Tom Störer 6a Schulalltag und Unterricht Rund 500 Mal werden AGs, Kurse und Betreuungsangebote im 1. Halbjahr 2011/12 gewählt. Alle Jahrgänge besuchen das freiwillige Ganztagsangebot • Hausaufgabenbetreuung an drei Tagen Jg. 5 und 6 • Nachmittagsbetreuung und Freizeitpädagogik in einer festen Gruppe; Jg. 5 - 8 • Jugendclub des IB, 5. – 9. Jg., 13.00 – 17.00 • Hausaufgabenhilfe f. Jugendl. mit Migrationshintergrund • Instrumentalunterricht in Kooperation mit der Musikschule Oberursel e. V.: Flöte, Saxophon, Klarinette, Trompete, Posaune, Gitarre, Schlagzeug, Keyboard, 5 - 10 • Orchester 5 - 10 • IGS-Rockband 5 – 10 • Tischtennis • Judo • Pferd-AG • Schnupperkurs Französisch • Kreativer Mädchen Club • Urzeit • Drucktechnik • Modellieren mit Ton • Theater • Kochen • Startklar für die gymnasiale Oberstufe, Mathe • Lernwerkstatt Englisch 7 u.8 • Religio-AG • Boxen • Fußball Jungen • Yoga • Schach • Fit für den Abschluss 9 Leichtathletik • Digitale Fotografie • Bienen-AG • Sanitäts-AG 7 – 10 • Konfliktlotsen 7- 9 • Verschönerungs-AG 5 - 10 Mo, Di, Mi, Do Mo – Fr Di u. Do Mo, Di, Do, Fr Di od. Do Do Mi Mi Do Mo Mi Mi Do Mi Di Di Mi Mo Mo Di, Do Fr Fr Mo Mo Do Do Do Mo Fr Fr Mi Die 15 Kooperationspartner der IGS Stierstadt, Stand: 1.1.2012 - Musikschule Oberursel e. V. mit Instrumentalunterricht und Bigband - Internationaler Bund (IB) – Jugendhilfe & Migration Hochtaunus - Internationaler Verein Windrose mit „Junge Europäer - junge Weltbürger“ - Förderverein Taunus – Tiflis - basa Neu Anspach - Jugendberufshilfe des Hochtaunuskreises - Mobile Beratung des Zentrums für Jugendberatung und Suchthilfe für den Hochtaunuskreis - Verein für Internationale Jugendarbeit mit dem Projekt „JUSTAment“ mit Seniorpartnern zur Begleitung in die Berufswelt - Evangelisches Dekanat Hochtaunus mit Sozialpädagogik - Evangelische Versöhnungsgemeinde Stierstadt/ Weißkirchen - Clifford Chance, Anwaltssozietät - TV Stierstadt - LC Steinbach - Billardclub Stierstadt - Karnevalsverein „The Ravens“, Stierstadt Offene Ganztagsschule seit Beginn des Schuljahres 2011/2012 mit - Klassentraining der 5. und 6. Klassen mit Förderung der persönlichen Kompetenzen wie Umgang miteinander, Teamfähigkeit, Fähigkeit zum Umgang mit Konflikten - Jugendberufshilfe der basa Neu Anspach ab Jahrgang 8 - Sozialpädagogik der evangelischen Kirche Hochtaunus - Offener Anfang ab 7.30 Uhr und Betreuungsmöglichkeit bis 17.00 Uhr - Aktive Pause mit Öffnung der Sporthalle in der 2. großen Pause - Prävention im Team (PiT) im Jahrgang 7 - Konfliktlotsen Jahrgänge 7 – 10 - Animation und selbstständiges Arbeiten im Bücherclub Mo – Do bis 15.40 Uhr - Schülercafé - Schulrestaurant „Kranichstuben“, geführt als Schülermodellfirma geöffnet Mo – Do 13.30 Uhr – 14.10 Uhr - Schülerpausenkiosk „McEss“, geführt als Schülermodellfirma von den 10. Klassen 23 Schulalltag und Unterricht Lesen macht doch Spaß: Im Bücherclub oder wenn die 6. Klassen vorlesen. Alisa Skibbe ist die diesjährige Schulsiegerin des Vorlesewettbewerbs Einmal im Jahr findet bundesweit der Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, an dessen Ende eine Bundessiegerin oder ein Bundessieger gekürt wird, statt. Auch an der IGS wird die Leselust und der Lesespaß groß geschrieben und das konnte man am 5. Dezember 2011 im Finale des diesjährigen Schulentscheids im Bücherclub der IGS sehen und hören. Die Klassensiegerinnen und Klassensieger des 6. Jahrganges stellten sich gut vorbereitet, aber dennoch sichtlich aufgeregt, der 6-köpfigen Jury. Auf den Vorentscheid hatten sich die Schülerinnen und Schüler des 6. Jahrganges vorab im Unterricht gut vorbereitet. Jede Klasse wählte ihren Vertreter, den sie ins Rennen schickte. Die Klassensieger Elif Yourtseven 6a, Louisa Schütze 6b, Karim Bühner 6c, Alisa Skibbe 6d, Leonie Ataman 6e und Julian Schneider 6f traten in zwei Runden gegeneinander an. In der ersten Runde war ein Text aus einem Buch zu lesen, den die Leseratten sich selbst gewählt hatten und der im Vorfeld zu Hause vorbereitet werden konnte. Gewertet wurden die Lesetechnik, die Textgestaltung und das Textverständnis. Elif Yourtseven machte mit einer Textstelle aus dem Buch „Brüder Löwenherz“ von Astrid Lindgren, welches vorher im Deutschunterricht gelesen wurde, den Anfang. Danach las Louisa Schütze ebenfalls aus dem Buch „Brüder 24 Löwenherz“ vor. Weiter ging es mit Karim Bühner, der aus dem Buch „Changeling“ von Steve Feasy vorlas. Alisa Skibbe hatte eine Textstelle aus dem Buch „Der geheime Garten“ von Frances Hodgson Burnett vorbereitet. Aus Ahmet Zippas Buch „Die fabelhaften Monsterakten der furchtlosen Minerva McFearless“ las anschließend Leonie Ataman vor. Als zweiter Junge im Wettbewerb las Julian Schneider aus dem Buch „Krabat“ von Ottfried Fischer vor. Vorjahressiegerin in der Jury In der zweiten Runde wurde ein unbekannter Text aus dem Buch von Zizou Corder „Lionboy. Die Wahrheit“ vorgelesen. Auch beim Vorlesen des zweiten Textes konnten die Vorleser die Jury, bestehend aus der Vorjahressiegerin Fotos: Oskar Thiem Chiara Pferdekamp (7e), der Leiterin des Bücherclubs Gabriele Hesse, den Lehrerinnen Nina Luh, Ursula Jung, dem Lehrer im Vorbereitungsdienst Mark Fuller und der Fachleiterin Deutsch Katharina Kranz, überzeugen. Die Jury hatte, nachdem sie alle Teilnehmer hörte, die schwierige Aufgabe, die Schulsiegerin oder den Schulsieger zu ermitteln. Am Ende stand mit Alisa Skibbe die diesjährige Siegerin fest. Sie gewann knapp vor ihren Mitbewerbern. Alisa wird die IGS beim Kreisentscheid vertreten. Dafür wünschen wir Alisa viel Erfolg und gutes Gelingen. Alle Teilnehmer erhielten einen Büchergutschein sowie eine Urkunde. Katharina Kranz, Fachleiterin Deutsch Schulalltag und Unterricht BÜCHERCLUB Bücherclub: Erfolgreiches Jahr, auch Dank der Kontakte zur Autorin Nele Neuhaus. Beim Bücherflohmarkt am Jubiläumsfest waren die Tische voll und 1.000 € in der Kasse Immer am Anfang des Jahres steht für die Schülerbücherei der IGS als erste Veranstaltung der Bücherflohmarkt zum Tag der offenen Tür an. Dies ist stets eine gute Gelegenheit, sich zu präsentieren und so nebenbei auch etwas Geld einzunehmen, um damit den Bücherbestand fortlaufend zu aktualisieren. Zurzeit macht überdies eine Neuorganisation im Ausleihprogramm eine starke Aussortierung aller Bücher nötig, d.h. jede Geldeinnahme ist willkommen, um die Regale wieder aufzufüllen. Außerdem ist der Ausleihdrang von Schülerinnen und Schülern nach Gregs Tagebüchern so groß, dass diesem natürlich nachgegeben werden muss. Jahrgang 5 liest eifrig Erfolgreich gestaltet sich die Zusammenarbeit mit dem 5. Jahrgang. Nach der traditionellen Bücherclub-Einführung in der ersten Schulwoche und zwei Vorlesestunden durch die Büchereileiterin, kamen bis zu den Herbstferien die Schülerinnen und Schüler freudig einmal die Woche zur Lesestunde bzw. Arbeit an ihrem Lesetagebuch in die Bücherei. Dieser gute Kontakt wirkt sich jetzt nachhaltig auf das Leseverhalten aus, denn viele kommen gerne weiterhin in den Bücherclub, um sich Bücher auszuleihen, in Sachbüchern zu schmökern oder auch nur, um in der Leseecke mit einem Comic zu entspannen. Das Highlight des Jahres war allerdings für die ganze Schule und deshalb auch für den Bücherclub die Einweihung der neuen Jahrgangshäuser und das anschließende Schulfest im September. Der Bücherclub beteiligte sich daran mit einem Bücherflohmarkt. Dieses Mal waren der Aufforderung nach Buchspenden so viele nachgekommen, dass die Tische mit jeder Menge an Kinderund Jugendbüchern, Romanen, Krimis und Sachbüchern überquollen. Durch die teilweise fast neuwertigen Bücher, die natürlich auch teurer verkauft werden konnten, und die große Anzahl von Fest- bzw. Flohmarktbesuchern, die auch mal ein paar Euros mehr gegeben haben, kam ein sensationeller Erlös von 1.000 Euro zustande. Ausdrücklich zu erwähnen ist der Kontakt einer Mitarbeiterin aus dem Bücherclub-Team zu einer bekannten Schriftstellerin, die mit einer großzügigen Bücherspende ihrer Bestseller-Krimis, ihrer neuen Jugendbuchreihe und anderer druckfrischer Bücher dazu beigetragen hat, dass eine solche stolze Summe zustande kam. Diese brandaktuellen Bücher für unsere jugendlichen Pferdeliebhaberinnen stehen selbstverständlich auch zur Ausleihe im Bücherclub bereit und haben sogar eine persönliche Widmung der Autorin. Und mit einem etwas größeren Geldbetrag konnte ein schon seit längerer Zeit defekter Tintenstrahldrucker durch einen Laser-Farb-Drucker ersetzt werden, damit die Schülerinnen und Schüler wieder die Möglichkeit haben, z.B. für ihre Projektarbeit Bilder auszudrucken. An dieser Stelle also noch einmal einen herzlichen Dank an Nele Neuhaus, Tina Olbrich und an die vielen Buchspender. Sich selbst zu Weihnachten überraschen Ausstellungen als Anreiz zur Leseförderung gibt es über das Jahr zu den Ferien, vor Klassenfahrten oder an Halloween. Vor den Weihnachtsferien 2011/2012 hat der Bücherclub etwas Neues angeboten: „Eine Weihnachtspäckchen-Aktion“. Die Schülerinnen und Schüler durften sich ein weihnachtlich verpacktes Buch aussuchen, sollten es zu Hause unter den Weihnachtsbaum legen und sich überraschen lassen, welches Buch sie für die Ferien ausgeliehen haben. Es wurde natürlich im Vorfeld ein bisschen darauf geachtet, dass kein Junge sich ein Buch mit einem reinen Mädchenthema und kein Zehntklässler sich ein Buch für Fünftklässler auswählt. Voller Spannung warten wir auf die Rückmeldungen zu dieser Aktion. Gabriele Hesse Leiterin des Bücherclubs 25 Schulalltag und Unterricht In der Osterzeit 2011 stand der Raum der Stille auch in den Pausen offen. Zu der Frage nach Wundern wollten die Diskussionen nicht enden Vom 12.–15. April 2011 stand der „Raum der Stille“ unter dem Thema Ostern. Die Gemeindepädagogin und Sozialarbeiterin Conny Haueis öffnete den Raum im ersten Stock des Hauptgebäudes für die Religions- und Ethikkurse, um die Auferstehung Jesu, die jährlich an Ostern von den Christen gefeiert wird, für die Schülerinnen und Schüler lebendig und alltäglich werden zu lassen. Zusätzlich hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, in drei großen Pausen auf freiwilliger Basis sich mit dem Thema Ostern zu befassen. Das Projekt umfasste frei Themengebiete, die die Schülerinnen und Schüler anregen sollten, über sich, ihre Beziehung zu ihren Mitmenschen und ihren Glauben nachzudenken. In einer ersten Veranstaltung beschäftigten sich die Schüler mit der Frage, was und warum wir eigentlich Ostern feiern und ob und warum wir es für möglich halten, dass Gott ein Wunder vollbringen kann. Vor allem in den unteren Klassen wollte die Diskussion darüber gar nicht aufhören und manche hätten gerne ihre Relistunde oder Ethikstunde verlängert. 26 IGS-Schüler, Zachäus und die 2. Chance In einer zweiten Einheit beschäftigten sich die Schüler damit, ob man nach einem Fehlverhalten eine 2. Chance verdient hat oder nicht. Die Frage, ob die Schüler für einen Freund in Vertretung die Strafe, in dem Fall von der IGS verwiesen zu werden, auf sich nehmen würden, damit dieser Freund weiterhin die Schule besuchen kann, bot Stoff für viel Diskussion und unterschiedliche Meinungen. Die Mehrheit war trotz der Chance für den Freund der Ansicht, dass jeder selbst die Verantwortung und damit auch die Konsequenzen für sein Verhalten zu tragen habe. Die Geschichte von Zachäus, dem Zöllner, unterstrich den Aspekt, dass wir bei Gott immer eine 2. Chance für einen Neuanfang erhalten und er uns – soweit wir das auch wollen – verändern kann, so wie er Zachäus verändert hat. Eine dritte Einheit ging der Frage nach, wie ich den „Müll“ im eigenen Leben wieder beseitige. Ausgewählte Stücke aus dem gelben Sack boten eine gute Kulisse dafür, was sich im Leben an Müll so ansammeln kann. Verletzungen, Enttäuschungen und Schuld sind Teil unseres Alltags. Ostern ist das Fest, an dem wir feiern, dass Gott vergibt, dass uns vergeben wird und dass wir daher anderen Menschen zu vergeben bereit sind. Ein Arbeitsblatt zum Umgang mit Schuld und Vergebung half, zu diesem Thema einmal in sich selbst hinein zu hören. Sieben Reli- beziehungsweise EthikKurse der Jahrgänge 5-9 nahmen mit ihren Kurslehrerinnen und Kurslehrern in der Woche vor Ostern an je einer der Veranstaltungen teil. Weitere Schüler fanden in den großen Pausen den Weg in den „Raum der Stille“. Die Teilnahme der Kurse und Schüler sowie die Rückmeldungen laden dazu ein, das Angebot im Schuljahr 2011-2012 zu wiederholen und sogar zu erweitern. Conny Haueis evangelische Sozialarbeiterin Schulalltag und Unterricht Am 5. Mai 2011 wurde der neue Bienengarten eingeweiht. Die IGS-Bienenvölker haben sich gut entwickelt und produzieren fleißig Honig Für die Bienen-AG war 2011 ein sehr erfolgreiches Jahr, denn die Hütten im Bienengarten wurden fertig gestellt, es gab ein Richtfest und ein Einweihungsfest, die Umzäunung wurde aus Mitteln des Nassauischen Zentralstudienfond (NZF) vervollständigt und so konnten unsere Bienen fleißig Honig produzieren und wir mit den Schülerinnen und Schülern viel und ungestört mit und an den Bienen arbeiten. An dieser Stelle sei nochmals ganz herzlich allen Helfern und fleißigen Arbeitern gedankt, die an der Fertigstellung der Hütten beteiligt waren. Jetzt ziert sogar eine Metallbiene die Regenrinne! Im Mai 2011 feierten Dr. Gudrun und Professor Niko Koeniger aus dem Leitungsteam der Bienen AG ihre Geburtstage. Statt Geschenken baten die beiden um Spenden für die Bienen-AG. Auf diesem Wege kamen deutlich über 1.000 € zusammen, die nun für weitere Anschaffungen verwendet werden können. Die Mitglieder der Bienen-AG sagen ganz herzlich DANKE und wünschen dem Ehepaar Koeniger nochmals alles Gute, vor allem Gesundheit, damit sie weiterhin so fit bleiben und wir spannende Dinge aus dem Leben der Bienen aus erster Hand erfahren dürfen. Unsere Bienenvölker haben sich gut entwickelt und so konnten wir unseren eigenen Honig, sowohl auf dem Hessentag 2011, bei der 40-Jahrfeier der IGS und auf dem Stierstädter Weihnachtsmarkt verkaufen. Nun hoffen wir, die Völker gut über den Winter zu bringen und freuen uns auf das kommende Bienenjahr. Ursula Jung für die Schülerinnen und Schüler der Bienen-AG Bei der Einweihung des neuen Bienengartens fanden die Bienenvölker lebhaftes Interesse bei jungen Schülerinnen und Schülern der IGS und der Schulleiterin der Geschwister-Scholl-Schule Steinbach Sabine Schulze. Schülerinnen und Schüler der Klasse 10f des Schuljahres 2010/11 haben mit ihrem Klassenlehrer Achim Wacker die beiden Hütten im neuen Bienengarten an Wochenenden aufgebaut. 27 Schulalltag und Unterricht Urkunden empfangen für eine gute Leistung bei den Judokas IGS-Schüler mit weiss-gelben Gürteln Wir, stolze Judoka, mit den offiziellen Urkunden vom Hessischen Judoverband und den gelb-weissen Gürteln, in Begleitung der neuen Judokas und unseres Trainers und HJV-Prüfers. Dann haben wir gefeiert, Spaß muss sein. 28 Schulalltag und Unterricht Jetzt wird’s wieder ernst. 3 GUTE GRÜNDE FÜR TAUNASTROM. Sie sparen bares Geld. Mit unserer Festpreisgarantie und 70 Euro-Wechselbonus. Sie tun was für unser Klima. Indem Sie CO2 einsparen. Sie profitieren von einem lokalen Partner. Und stärken so die Stadt, in der Sie leben. Infos unter: www.stadtwerke-oberursel.de Telefon: 06171 509-309 STADTWERK OBERURSEL Wasser. Energie. City-Service. 29 Schulalltag und Unterricht Neuer Kooperationspartner: Verein für Internationale Jugendarbeit mit „JUSTAment“ Mit Senior-Partnern intensiv auf das Berufsleben vorbereitet Jede 2. Woche eine Doppelstunde mit dem SeniorPartner Am Dienstag, 4.10.2011, haben wir unsere eigenen Steckbriefe geschrieben und die von anderen bearbeitet. Da am Mittwoch sich die SeniorPartner vorstellten, haben wir für das leibliche Wohl Schnittchen vorbereitet. Nachdem sich die SeniorPartner vorstellten, haben sich die Gruppen mit den SeniorPartnern unterhalten, um diejenigen näher unter die Lupe zu nehmen, mit denen man sich vorstellen konnte, zukünftig in einer Gruppe zusammen zu arbeiten. Danach haben wir eine Wunschliste mit den von Foto: Oskar Thiem Vor den Herbstferien 2011 hatten wir unsere Alternativwoche I, in der wir uns auf unsere Bewerbungsgespräche für unser erstes Betriebspraktikum vorbereitet haben. Unsere Schule hat das Glück, bei einem Projekt mitzumachen, in der Schüler des 8. Jahrgangs ausgewählt werden, die einen Senior-Partner vom Projekt „JUSTament“ des Vereins für Internationale Jugendarbeit zugeordnet bekommen und sich mit ihm in einer Gruppe auf das Berufsleben intensiver vorbereiten zu können. Der Rest der Klasse wird zusammen von den Lehrern darauf vorbereitet. Die Senior-Partner vom Verein für Internationale Jugendarbeit (vij) und die IGS-Jugendlichen stellen sich zum Auftakt des Projekts JUSTAment gegenseitig im Forum der IGS vor. uns ausgesuchten SeniorPartnern geschrieben. Am Donnerstag haben wir zunächst die Bewerbungen für unseren Praktikumsplatz geschrieben. Dann haben sich die Gruppen mit ihrem SeniorPartner zu einem ersten Gespräch getroffen, um sich kennenzulernen. Wir waren alle sehr gespannt auf die SeniorPartner, die auch in Zukunft sich jede zweite Woche für eine Doppelstunde mit uns treffen werden. In der Klasse haben die anderen Schüler ein Bewerbungsgespräch vorgespielt. Am letzten Tag vor den Herbstferien haben wir zum Abschluss zusammen gefrühstückt und danach einen Film geschaut. Nadine König, 8f Schulprojekt JUSTAment Jugendliche, die die Schulen verlassen, finden häufig keinen Ausbildungsplatz. Es sind nicht nur junge Menschen ohne Abschluss. Auch Schüler mit gutem Haupt- oder Realschulabschluss bleiben oft ohne berufliche Perspektive. Diese jungen Erwachsenen benötigen individuelle Unterstützung. In Deutschland gibt es viele hochqualifizierte Menschen, die Zeit haben, sich ehrenamtlich zu betätigen: Menschen im Ruhestand oder in Teilzeitbeschäftigung, Mütter, die nicht voll berufstätig sind, oder sich in Elternzeit befinden. Es handelt sich um sehr gut ausge- 30 bildete Personen, die bereit sind, ihr Know-how an die junge Generation zu vermitteln. Ziel von JUSTAment ist es, das berufliche Wissen und die vielfältigen Lebenserfahrungen, die diese SeniorPartner (= Ratgeber, Mentor) erworben haben, an die Jugendlichen weiterzugeben. Die SeniorPartner verbessern die sozialen und persönlichen Kompetenzen der Schüler und damit ihre Ausbildungsreife. Die so gestärkten Jugendlichen haben erhöhte Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Das Schulprojekt JUSTAment des Vereins für Internationale Jugendarbeit kooperiert mit der IGS Stierstadt seit August 2011. Aus dem Schulleben Im Oktober 2011 gastierten die „North East Hampshire Area School Bands“ in der IGS. Starker Applaus war der Lohn für junge Musiker aus dem englischen Rushmoor Die Schulbands aus Rushmoor mit Schülerinnen und Schülern aus Farnborough, Fleet und Aldershot begeisterten im Forum zahlreiche IGS-Klassen und Kurse wegen des hörbar hohen musikali- schen Niveaus. Geleitet wurden die Bands von Wendy Brett, stellvertretende Direktorin, und Simon Wyld, beide von der Connought School, der Partnerschule der IGS. Fotos: Oskar Thiem Aus dem Schulleben Tag der 32 Aus dem Schulleben offenen Tür am 29. Januar 2011 Fotos: Oskar Thiem 33 Aus dem Schulleben Sporttag Jahrgang 5 34 Aus dem Schulleben am 7. Oktober 2011 Fotos: Oskar Thiem 35 35
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