Symptome, Ursachen von Krankheiten – Blog, Tipps

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Jodmangel kann töten! Jod zur Prävention und Therapie von Brustkrebs
Kyra Hoffmann · Dienstag den 6. Dezember 2016
„Jod? – Sind wir nicht eh schon alle überjodiert?“ – fragen uns unsere Patienten häufig, wenn
wir sie auf dieses Spurenelement ansprechen. Oft hören wir auch: „Jod meide ich, weil mein
Arzt es mir verboten hat, denn ich leide an Hashimoto Thyreoiditis.“
Gehören Sie auch zu den Jod-Vermeidern? Dann sollten Sie weiterlesen, denn diese
Vermeidung kann Ihre Gesundheit kosten. Vor allem wenn Sie eine Frau sind – denn Jodmangel
ist ein wissenschaftlich anerkannte Risikofaktor für gut- und bösartige Brusterkrankungen
(Brustkrebs).
„Dann werde ich mal meinen Gynäkologen fragen!“ – denken Sie sich vielleicht. Sie werden
überrascht sein, dass er wahrscheinlich von diesem Zusammenhang noch nie etwas gehört hat.
Das (heilsame) Wissen um Jod und seine immense Bedeutung für die Brustgesundheit ist seit
mehr als 50 Jahren eingeschlossen in den Elfenbeintürmen der Wissenschaft und hat die
Medizin auch bis heute leider nicht erreicht.
Jod – das Element mit einer tragischen Geschichte
Im Jahre 1895 entdeckte der deutsche Chemiker Eugen Baumann Jod in menschlichem
Schilddrüsengewebe – eine Sensation! Es war zu diesem Zeitpunkt zwar schon seit über 80
Jahren als chemisches Element bekannt und aus der Erfahrungsmedizin wusste man auch, dass
Jod eine große Rolle im menschlichen Körper spielte. Vor allem eben auch in der Schilddrüse,
aber erst Baumann wies das organisch gebundene Jod im menschlichen Schilddrüsengewebe
nach. Kurz nach seiner Entdeckung starb er. Außer Baumann interessierte sich zu dieser Zeit
kaum einer für Jod und so wurde quasi übersehen, dass es nicht nur für die Schilddrüse
essentiell ist, sondern auch in vielen anderen Organen eine entscheidende Rolle spielt.
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Bis heute (mehr als 100 Jahre nach der Entdeckung Baumanns!) hält sich unter 99% aller
Ärzten und Wissenschaftlern die Auffassung, die Schilddrüse sei das einzige Organ im
menschlichen Körper, welches Jod benötigt.
Dabei konnten bereits in den 1920ger Jahren Forscher der Universität Jena Jod in vielen
Organen nachweisen, vor allem im Brustgewebe der Frau, Eierstöcken, Gehirn und
Nebennieren. Diese Forschungen liefen allerdings ins Leere und wurden nicht weiter beachtet.
Einige wenige Forscher in Deutschland, Indien, Italien, USA und Mexiko, widmen sich –
unbemerkt von der Öffentlichkeit und medialer Berichterstattung – der weiteren Erkundung
von Jod. Daher wissen wir, dass viele Organzellen im Körper spezielle JodTransportmechanismen (so genannte Natrium-Jodid-Symporter) besitzen, mit denen sie das Jod
in ihr Inneres hineinpumpen.
Neben den Schilddrüsenzellen besitzen vor allem folgende Organe entsprechende Systeme:
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Magen-Darm-Trakt
Eierstöcke
Prostata
Teile des Gehirns
Speicheldrüsen
Nebennieren
und besonders die Brustdrüsen
Bereits in den 1960ger Jahren gab es erste wissenschaftliche Forschungen zu Jodmangel und
dem Auftreten von fibrozystischer Mastopathie (einer gutartigen Brusterkrankung), sowie
Brustkrebs.
In den letzten Jahren haben die Jod-Forscher in Mexiko, Indien, USA und auch in Deutschland
mehrfach nachweisen können, dass Jodmangel ein Risikofaktor für Brustkrebs ist, aber auch
dass Jod in hohen Dosen einen stark hemmenden Effekt auf das Wachstum von verschiedenen
Brustkrebszellen hat.
Hier für Sie eine kleine Auswahl an Studien die sich mit dem Thema Jod und Brustzellen
befassen:
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1967: Jodmangel führt bei Ratten zu verändertem Brustzellengewebe (Dysplasie). Es gibt
einen statistischen Zusammenhang zwischen Schilddrüsenunterfunktion und
Brusterkrankungen.
1976: Jodmangel erhöht das Risiko für Brust-, Eierstock- und Gebärmutterkrebs
1977: Jod spielt eine große Rolle bei der Gesunderhaltung der Brust
1979: Jodmangel mit Östrogenen behandelten Ratten führt zu Zellveränderungen der
Brust
1983: Jod ist ein wichtiger Faktor bei der Gesunderhaltung der Brust
1997: Der Zusammenhang zwischen Brustkrebs und Schilddrüsenerkrankungen wird
statistisch erneut bestätigt
2001: Die Rolle der Jodlipide bei der Erhaltung der Brustgesundheit wird beschrieben
2005 : Molekulares Jod sollte in die Brustkrebstherapie mit eingebunden werden
2016: Jod und seine Verbindungen helfen bei verschiedenen Brustkrebsformen sowie
anderen Tumorzellen indem Jod das Wachstum von Tumorzellen hemmt.
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Wer sich an seinen Chemieunterricht in der Mittelstufe erinnert, weiss: Jod ist ein essentielles
Spurenelement. Das bedeutet, wir müssen es regelmäßig mit der Nahrung zu uns nehmen; der
Körper besitzt nicht die Fähigkeit es selbst herstellen.
Im Periodensystem der Elemente ist es in der siebten Hauptgruppe der Halogene zu finden
gemeinsam mit seinen chemischen Verwandten Chrom, Fluor, Brom und Astat.
In der Natur findet man Jod fast ausschließlich in gebundener Form eines Salzes an, z. B. als
Kaliumjodid oder Natriumjodid. Jod ist somit ein reiner Stoff der Natur und muss nicht
künstlich geschaffen werden. Es gibt auch kein natürliches oder künstliches Jod. Jod ist Jod,
genauso wie Zink einfach nur Zink ist. Das Jod bzw. Kaliumjodat in unserem Speisesalz stammt
aus dem Salpeterabbau aus Chile und nicht wie oft behauptet wird aus radioaktiven
Industrieabfällen.
Bild: Fotolia
Sind Sie ausreichend mit Jod versorgt?
Um von Jod profitieren zu können, müssen Ihre Zellen ausreichend Jod zur Verfügung haben.
Da Jod ein essentielles Spurenelement ist, müssen Sie Jod mit der Nahrung zuführen. Ihr
Körper kann es nicht selbst herstellen.
Der Jodbedarf für die Gesundheit der Schilddrüse liegt gemäß der WHO (World Health
Organisation) und DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) für einen Erwachsenen bei 200
mcg pro Tag. Diese Menge schaffen viele Menschen nicht mit einer normalen Ernährung
aufzunehmen.
Jod kommt in unseren Böden so gut wie nicht mehr vor, allenfalls in sehr geringen Mengen.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass durch mehrere Eiszeiten die Böden so gewaschen
wurden, dass das Jod heraus ins Meer gespült wurde, ähnlich wie Selen. Daher sind die
Jodvorkommen im Meer, vor allem in Salzwasser-Algen und Meeresfrüchten am höchsten.
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Wir haben hier für Sie die TOP 10 der Jodlieferanten zusammengestellt. Jeder Lieferant hat
eine Menge von mehr als 100 mcg Jod pro 100 mg in sich:
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Kabeljau
Scholle
Krabben
Seelachs
Shrimps
Hummer
Jakobsmuscheln
Meeresalgen
Miesmuscheln
Wildlachs
Wenn Sie sich die Liste ansehen, werden Sie feststellen, dass der Jodbedarf für die Schilddrüse
über eine normale (durchschnittliche westliche) Ernährung kaum zu decken ist – es sei denn
Sie sind ausgesprochener Fischliebhaber. Wenn Sie sich also nicht bewusst maritim ernähren,
werden Sie die geforderte Mindestmenge an Jod nie zu sich nehmen.
Die Problematik von jodiertem Speisesalz
Uns ist bewusst, dass gerade in naturheilkundlichen Kreisen die Jodierung von Speisesalz
kritisiert wird. Wer Zweifel an der Wirkung oder Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme hat, möge
sich bitte alte Filmaufnahmen aus dem frühen 20. Jahrhundert anschauen – nur dann wird er
verstehen, warum die Schweiz im Jahre 1926 die Jodierung von Speisesalz eingeführt hat. Denn
gerade in der Schweiz, in Österreich und Teilen Süddeutschlands war der Kretinismus weit
verbreitet. Diese Art geistiger Behinderung als Folge einer angeborenen jodmangelbedingten
Hypothyreose sowie die Kröpfe dieser Zeit sind heutzutage quasi ausgestorben, dennoch halten
sich jodbedingte Schilddrüsenerkrankungen auf hohem Niveau (Schilddrüsenunterfunktion,
Kropf, kalte Knoten). Die Jodisierung eines Lebensmittels, das jeder Haushalt benutzt, konnte
viel Leid verhindern helfen, denn der Kretinismus gilt seit Ende der 1930ger Jahren in der
Schweiz als ausgestorben.
Aber wieviel Jod nehmen wir wirklich zu uns durch die Verwendung von jodiertem Speisesalz?
Nun – wenn wir unseren gesamten Salzkonsum von ca. 6 g Salz pro Tag nur durch Jodsalz zu
uns nähmen, würden wir ca. 100 mcg Jod zu uns nehmen.
Untersuchungen zeigen aber, dass die Verbraucher eher weniger jodiertes Speisesalz
einkaufen. Gerade gesundheitsbewusste Menschen greifen oft zu „natürlichem“ Meersalz, das
allerdings fast kein Jod enthält.
Auch Großküchen und Kantinen setzen nicht immer durchweg Jodsalz ein.
Das Jod im Speisesalz in Europa ist eine stabile Kalium-Jod-Verbindung. Da Jod selbst flüchtig
ist, wird es in Form von Kalium-Jodat dem Speisesalz hinzugefügt. Durch Hitze wird es
allerdings schnell zerstört.
Sie sehen, dass Jodsalz schwerste Jodmangelerkrankungen verhindern kann, sich aber nicht für
eine ausgewogene Jodversorgung ALLER jodverbrauchenden Organe eignet.
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Das Jod in europäischen Speisesalzen stammt fast ausschließlich aus dem Salpeterabbau aus
Chile und nicht – wie es auch oft heißt – aus radioaktiven, medizinischen Abfällen.
Der Unfug mit fluoridiertem Speisesalz
Jod ist ein Halogen und steht mit seinen chemischen Geschwistern Fluorid, Bromid, Chlor und
Astat in derselben Hauptgruppe im Periodensystem der Elemente. Wie wir oben beschrieben
haben, benötigt Jod – um in die Zelle zu gelangen – einen funktionierenden Natrium-Jodi-Symporter. Bei Anwesenheit von Fluorid (und auch Bromid) kann der Symporter durch diese
Halogene blockiert werden und Jod gelangt nicht in die Zelle.
Von den Japanern lernen – jodbewusste Ernährung
Die von der WHO und DGE empfohlenen 200 mcg Jod pro Tag gelten wohlgemerkt als
Richtlinie zur Verhinderung von Schilddrüsenerkrankungen. Um aber den gesamten Bedarf des
Körpers zu decken, müssen wir von einem erheblich höheren Tagesbedarf ausgehen.
Werfen wir doch einen Blick nach Japan. Die Menschen dort haben die höchste Jodaufnahme
pro Kopf, denn ihre Nahrung besteht vor allem aus Meeresalgen, Fisch und Meeresfrüchten.
Durch diese Komposition der Lebensmittel kommen Japaner mitunter auf mehrere mg Jod
(einige Quellen sprechen von bis zu 13 mg) pro Tag.
Gleichzeitig sind die Japaner trotz der Einflüsse des modernen Lebensstil, der auch in Japan
nicht Halt gemacht hat, statistisch gesehen immer noch das gesündeste Volk mit der höchsten
Lebenserwartung und der niedrigsten Krebsrate für viele Tumorarten. Darunter fällt
insbesondere Brustkrebs, welches äußerst selten bei japanischen Frauen vorkommt. Verlegen
sie ihren Wohnort jedoch in die USA – wie eine Migrationsstudie zeigte – und ernähren sich
dann entsprechend „westlich“, erkranken sie nach einem gewissen Zeitraum genauso häufig
wie amerikanische Frauen an Brustkrebs. Gerade für die Brust scheint eine jodreiche
Ernährung jedoch besonders hilfreich zu sein. Die Studien zu Jod und Brustkrebs haben zudem
gezeigt, dass erst eine tägliche Aufnahme im mg-Bereich (ca. 3-6 mg/Tag) eine Wirkung zeigt.
Joddiagnostik
Zurück zur optimalen Jodversorgung. Um herauszufinden, ob die tägliche Jodaufnahme für die
Versorgung des gesamten Körpers ausreichend ist, gibt es den sogenannten Jodsättigungstest.
Dieser eignet sich besser als der herkömmliche Jodtest im Morgenurin, der nur den Bedarf der
Schilddrüse als Referenzbereich abdeckt.
Der neue Test wurde von amerikanischen Ärzten Dr. Guy Abraham und Dr. David Brownstein
entwickelt. Mittlerweile bieten auch einige Labore in Deutschland diesen Test an.
Dem Test liegt die Annahme zugrunde, dass der Gesamtkörperjodgehalt eines Erwachsenen bei
ca. 50 mg liegt. Zur Testdurchführung werden daher 50 mg Jod (in Form der Lugolschen
Lösung flüssig oder in Tablettenform) oral verabreicht. Nach Einnahme wird der Urin des
Patienten über 24 Stunden in einem Sammelbehälter gesammelt. Aus der Sammelurinmenge
wird eine Probe von ca.10 ml entnommen und an das Labor geschickt. Dieses untersucht die
Urinprobe auf ihren Jodgehalt. Anhand des Resultats lässt sich ableiten, inwieweit der Körper
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mit dem Spurenelement Jod versorgt ist. Ist ein Körper mit Jod ausreichend gesättigt, scheidet
er die größte Menge (ca. 90 Prozent) wieder aus. In den meisten Fällen hat der Organismus
allerdings einen höheren Bedarf, so dass er von der eingenommenen 50 mg, einen Teil
einbehält. Je höher der Bedarf, umso weniger scheidet er wieder aus.
Trotz der relativ hohen Menge an oral verabreichtem Jod gibt es kaum Nebenwirkungen bei
diesem Test. Allerdings gibt es auch einige wenige Kontraindikationen, wie akute
Schilddrüsenerkrankungen (akuter Schub beim Hashimoto Thyreoiditis, Morbus Basedow,
„heiße“ Knoten), Schwangerschaft und Nierenerkrankungen).
Bild: Biovis
Sowohl bei uns als auch bei Kollegen, die den Jodsättigungstest in ihren Praxen durchführen,
haben ca. 85% der Getesteten einen Jodmangel.
Jod-Therapie
Bei einem starken Jodmangel ist es oft nicht ausreichend, den Jodanteil in der Ernährung zu
erhöhen. Hier müssen – wenn auch oft nur vorübergehend – jodhaltige Präparate verabreicht
werden. Bei einer Tumorerkrankung ist eine Behandlung mit Hochdosisjodpräparaten (über 1
mg Jod pro Tagesdosis) indiziert. Aus den USA kommt die Jod-Hochdosistherapie, die unter
Einbeziehung verschiedener Co-Faktoren, wie z.B. Selen, Vitamin C, Zink und B-Vitamine nicht
nur Jod zuführen, sondern auch die Funktion der Jodaufnahme, also die Natrium-Jodi-Symporter, unterstützen.
Hier eine Übersicht über die gängigen Jodpräparate, die auf dem Markt erhältlich sind:
Kaliumjodid-Tabletten
Kaliumjodid wird in erster Linie zur Vorbeugung oder Behandlung eines Jodmangels oder einer
jodmangelbedingten Schilddrüsenvergrößerung (Kropf, Struma) eingesetzt. In der Regel
werden Tabletten mit 100 mcg oder 200 mcg verordnet. Jodid ist die Jodform, die vor allem an
bzw. in der Schilddrüse benötigt wird. Kaliumjodid-Tabletten eignen sich aufgrund der
geringen Menge an Jod pro Tablette und der Darreichungsform als Kaliumjodid nicht, um einen
starken Jodmangel auszugleichen oder um einen erhöhten Bedarf z.B. der Brustdrüse zu
decken.
Algen-Präparate
Algen-Präparate stellen grundsätzlich eine gute Jodquelle dar. Meerwasseralgen waren die
ersten Lebewesen, die Jod in sich aufnahmen und speichern konnten.
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Bei den meisten Fällen von klinischem Jodmangel ist eine Therapie mit Jod-Präparaten häufig
sinnvoll, da ein Ausgleich eines Joddefizits über die Nahrung alleine zu lange dauern würde
oder z. B. bei bestimmten Ernährungsformen (Vegetarier, Veganer) nur über Algen möglich
wäre.
Die meisten Algentabletten werden aus Blasentang oder Knotentang hergestellt. Seriöse
Hersteller testen ihre Produkte auf Verunreinigungen, wie Schwermetalle und lassen ihre
Kunden auch die entsprechenden Testate einsehen.
Übrigens: Nur Meeresalgen sind gute Jodlieferanten. Spirulina und Chlorella sind
Süsswasseralgen. Sie haben keinen nennenswerten Jodgehalt.
Bei Algenpräparaten sollte man grundsätzlich vor dem Kauf folgendes berücksichtigen. Da es
sich bei Präparaten mit Algen um ein natürliches Produkt handelt, sollte eine Belastung mit
Schwermetallen, vor allem Arsen ausgeschlossen sein. In der Regel sind deutsche
Nahrungsergänzungsmittel auf Sicherheit und Belastungen geprüft. Durch das Internet hat die
Tendenz unter Verbrauchern zugenommen Nahrungsergänzungsmittel aus dem Ausland zu
beziehen. Davon raten wir persönlich ab.
Lugolsche Lösung
Die Lugolsche Lösung geht auf den französischen Arzt Jean Guillaume Lugol (1786-1851)
zurück. Lugol fand im Jahr 1829 heraus, dass sich elementares Jod in einer Kalium-Jodi-Lösung, mit Wasser mischen bzw. lösen lässt. In dieser Form kann es auch verabreicht werden
kann.
Die Lugolsche Lösung ist das älteste bekannte Jodmedikament. Das besondere an ihr ist, dass
es beide Jodformen, die der Körper benötigt, nämlich Jodid und elementares Jod in einem
Präparat vereint. Die Lösung enthält hochdosiertes Jod und Jodid wie folgt:
Substanz
2%
5%
Iod
2g
5g
Kaliumiodid
4g
10g
Gereinigtes Wasser
94g
85g
Hier ein Beispiel zum besseren Verständnis:
Ein Pipetten-Tropfen der 5% Lösung enthält ca. 2,5 mg elementares Jod sowie 3,75 mg Jodid
das ergibt zusammen 6,25 mg Jod. Diese Summe entspricht in etwa der 50-fachen Menge einer
normalen empfohlenen Dosis der DGE oder WHO. Bei dieser Form der Behandlung mit Jod wird
die Menge nicht in Mikrogramm, sondern in Milligramm verabreicht. Deshalb spricht man auch
hier von einer Hochdosistherapie.
Ein weiterer positiver Aspekt, der für die Verwendung von Lugolsche Lösung spricht ist, dass
sie keinen Alkohol enthält. So kann sie auch von Kindern und alkoholsensiblen Menschen
eingenommen werden. Die Lösung ist sowohl für den innerlichen als auch äußerlichen
Gebrauch gedacht. Äußerlich findet Sie ihre Anwendung häufig als Antiseptikum, z.B. bei der
Versorgung von Wunden. Die Lugolsche Lösung ist seit jeher die Basis der Jodtherapie. Sie ist
in verschiedenen Stärken (1%, 2% oder 5%) auch in deutschen Apotheken für wenig Geld
erhältlich. Sie hat eine bräunlich-rote Farbe, einen typisch strengen „Jod-Geruch“ und „JodGeschmack“.
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Iodoral ®
Viele Menschen mögen den charakteristischen Geschmack der Lugolschen Lösung nicht. Daher
entwickelten Wissenschaftler in den USA die Lugolsche Lösung in Tablettenform. Es wurde
unter den Namen Iodoral ® auf dem Markt gebracht. Dieses Produkt lässt sich über
internationale Apotheken auch in Deutschland beziehen.
Iodoral und ähnlich zusammengesetzte Präparate enthalten pro Tablette 12,5 mg Jod in Form
von 5 mg elementaren Jod und 7,5 mg Kaliumjodid.
Jod-Tabletten (Elementares Jod)
Die Brustdrüsen benötigen in erster Linie elementares (molekulares) Jod. Daher wurde ein
Monopräparat mit reinem elementarem Jod herstellt, das pro Kapsel 5 mg elementares Jod
enthält. Dadurch bleibt die Wirkung auf die Jodid-verbrauchenden Organe eher gering.
Ein paar Worte zur Hashimoto Thyreoiditis
Die Hashimoto Thyreoiditis ist eine chronische Entzündung der Schilddrüse. Die Ursachen sind
vielfältig. Patienten mit dieser Erkrankung reagieren auf eine Jodeinnahme häufig mit starken
Reaktionen.
Warum ist das so? Die Hauptaufgabe der Schilddrüsenzellen ist die Umwandlung von vier
Jodatomen und einem Tyrosin-Molekül in das Schilddrüsenhormon T4 (Thyroxin). Dies
geschieht unter Verwendung des Enzyms Thyreoperoxidase (TPO). Bei der Hashimoto
Thyreoiditis bildet der Körper Autoantikörper gegen dieses Enzym (es gibt auch noch
Sonderformen der HT, bei denen der Entzündungsprozess anders abläuft, aber wir
beschränken uns hier auf die Darstellung des häufigsten Falls). In der Peripherie, vor allem in
der Leber, wird aus dem inaktiven T4-Hormon das wirksame Hormon T3.
Die Schilddrüsenzellen verlieren bei der Hashimoto Thyreoiditis mit der Zeit ihre Fähigkeit aus
Jod und Tyrosin Schilddrüsenhormone zu synthetisieren. Sie können Jod nicht mehr regelrecht
verarbeiten. Genauso wie ein entzündeter Darm auf die Nahrungszufuhr mit Symptomen, wie
Schmerzen und Durchfall reagieren kann, kann die erkrankte Schilddrüse auf die Zufuhr von
Jod mit Symptomen, wie Druckgefühl am Hals, Kopfschmerzen, Schwindel und Herzrasen
reagieren.
Hier ist aber wichtig zu sehen, dass nicht das Spurenelement Jod die Ursache für die
Symptome darstellt, sondern die Schilddrüsenerkrankung.
Immer wieder muss vor Augen geführt werden, dass auch Menschen mit Hashimoto
Thyreoiditis einen Bedarf an Jod für die anderen Körperorgane haben. Nicht selten haben
Patienten mit Hashimoto Thyreoiditis auch gleichzeitig Brusterkrankungen.
Eine Vermeidung von Jod führt zu einer Jodverarmung des gesamten Körpers.
Wir raten Patienten mit Hashimoto Thyreoiditis daher immer erst zu einer Ursachenklärung für
diese Erkrankung und erst dann zu einem Ausgleich eines Jodmangels bzw. zu einer
Jodtherapie.
Aus unserer Erfahrung kommen folgende Ursachen in Frage (meistens eine Kombination
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dieser):
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Selenmangel
Vitamin D-Mangel
Hämopyrrolaktamurie/Kryptopyrrolurie mit erheblicher Einschränkung der
Entgiftungsfähigkeit und somit toxischer Metallbelastung
Leaky-Gut-Syndrom im Darm
HWS-Trauma mit chronischer Reizungen der Propriozeptoren der Halswirbelsäule
Eine Behandlung einer Hashimoto Thyreoiditis ist immer möglich und sinnvoll. Diese darf sich
nicht in der Gabe von Schilddrüsenhormonen erschöpfen.
Auch eine Hashimoto Thyreoiditis kann zum Stillstand kommen!
Ist Jod das neue Allheilmittel?
Sicherlich nicht. Aber Jod und seine Bedeutung für die Gesundheit werden bis heute deutlich
unterschätzt. Ähnlich wie auch es auch bei Vitamin D vor einigen Jahren war. Kannten wir vor 8
Jahren unseren eigenen Vitamin D-Wert? Nein, wir wähnten uns alle gut versorgt über ein paar
mickrige Sonnenstrahlen auf den Unterarmen. Erst als wir unser Blut auf Vitamin D
untersuchten, stellten wir mit Erschrecken fest – Vitamin D-Mangel betrifft fast jeden. So
ähnlich ist das auch mit Jod. Jodmangel betrifft auch fast jeden – mit weitreichenden
Konsequenzen.
Wir wünschen uns vor allem, dass Jod in der Gynäkologie einen neuen Stellenwert erhält.
Hinweis der Autoren: Die Hochdosisjodtherapie, also die Therapie mit Mengen über 1 mg Jod
pro Tag, gehört immer in die Hände eines jodkompetenten Therapeuten und darf nicht in
Eigenregie durchgeführt werden. Ebenso sollte jede Jodtherapie bei Menschen mit
Schilddrüsenerkrankungen immer therapeutisch begleitet sein.
Wissenschaftliche Studien
Wissenschaftliche Studien zu Brustkrebs und Jodmangel bzw. dem therapeutischem Einsatz von
Jod bei Brustkrebs (eine Auswahl):
Rösner, Harald, Müller, Wolfgang et al.: Antiproliferative/cytotoxic effects of molecular iodine,
povidone-iodine and Lugol’s solution in different human carcinoma cell lines, in: Oncology
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and iodolactones in various human carcinoma cell lines. No interfering with EGF-signaling, but
evidence for apoptosis in: Experimental and Clinical and Endocrinological Diabetes, 2010
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Arroyo,-Helguera, Rogas, Delgado, Aceves: Signaling pathways involved in the antiproliferative
effect of molecular iodine in normal and tumoral breast cells: evidence that 6-iodolactone
mediates apoptotic effects, in: Endocrinological Relations of Cancer 2008: Dec: 15(4):1003-11
Stoddard, Brooks, Eskin, Joahnnes: Iodine changes gene expression in the MCF7 breast cancer
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Stadel: Dietary Iodine and risk of breast, endometrial, and ovarian cancer, in: Lancet, 1976,
April 24;1(7965)890-1
Aquino and Eskin: Rat breast structure in altered iodine metabolisme, in: Archives of Pathology,
1972, Oct; 94(4):280-5
Eskin: Iodine metabolism and breast cancer, in: Transactions of the New York Academy of
Science, Dec 1970, 32 (8):911-47
Eskin: Dieary iodine and cancer risk, in: Lancet 1976 Oct 9;2 (7989) 807-8
Eskin, Bartuska, Dunn, Jacob, Dratman: Mammary gland dysplasia in iodine deficiency. Studies
in rats, in: JAMA, 1967 May 22, 200(8):691-5
Eskin, Krouse, Mobini: Age related changes resembling fibrocystic disease in iodine-blocked rat
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Strum: Effect of iodide-deficiency on rat mammary gland, in: Virchows Archiv B Cell Pathology
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Aceves, Anguiano, Delgado: The extrathyronine actions of iodine as antioxidant, apoptotic, and
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Science 2008; 5(4):189-196.
Dieser Artikel wurde verfasst von Kyra Hoffmann
– Führt eine naturheilkundliche Praxis in Hofheim bei Frankfurt am Main
– Therapieschwerpunkt auf der Diagnostik/Therapie der Kryptopyrrolurie und
damit in Zusammenhang stehenden Erkrankungen
– Referentin der Akademie für Cellsymbiosistherapie (R) nach Dr. med. Heinrich
Kremer
– Fachartikel-Autorin in diversen Zeitschriften
– Co-Autorin des Buches “Der Burnout-Irrtum”
– Autorin des Buches “KPU-Ratgeber für Betroffene und Therapeuten” (2014)
– Gemeinsam mit HP Sascha Kauffmann Betreiberin des Informationsportals
www.kpu-online.de.
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Coautor Sascha Kauffmann
– Führt als Heilpraktiker eine naturheilkundliche Praxis in Düsseldorf
– Therapieschwerpunkt auf Diagnostik/Therapie von Stoffwechselstörungen (insb.
KPU)
– Fachartikel-Autor in diversen Zeitschriften
– Autor des Buches “KPU-Ratgeber für Betroffene und Therapeuten” (2014)
– Gemeinsam mit HP Kyra Hoffmann Betreiber des Informationsportals
www.kpu-online.de.
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