23 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für europäische Wandelanleihen Im Vergleich zum US-Markt gibt es in Europa nur relativ wenige Wandelanleihen – entsprechend klein ist auch die Zahl entsprechend ausgerichteter Investmentfonds. Ein Blick lohnt sich dennoch, denn einige Angebote heben sich deutlich von der Konkurrenz ab. Für Wandelanleihen spricht vor allem ihre Konvexität – so der Fachbegriff für die Eigenschaft, stärker an positiven Kursbewegungen teilzuhaben als an negativen. Im Durchschnitt profitieren sie zu zwei Dritteln von Kursanstiegen und nur zu einem Drittel von Kursrückgängen. Der Grund: Bei rückläufiger Kursentwicklung werden die Verluste durch die Rückzahlung zu 100 Prozent begrenzt, vorausgesetzt natürlich, der Emittent ist zahlungsfähig. Diese Eigenschaft macht Wandelanleihen gerade in unruhigen Zeiten zu einer guten Beimischung im Depot. Wer mit einem Fonds gezielt auf europäische Wandelanleihen setzen will, kann derzeit nur aus einem recht überschaubaren Angebot wählen: So entsprechen lediglich 23 Fonds den Crashtest-Kriterien. Auffällig ist dabei, dass überdurchschnittlich viele Fonds aus Frankreich stammen oder von Franzosen gemanagt werden. Dies könnte daran liegen, dass die Anlageklasse dort eine lange Tradition hat. ##TEXPORT_821## Zu den Fondsgesellschaften, die in diesem Segment tätig sind, gehören unter anderem die Investmentboutiquen DNCA und La Financière de L’Echiquier. Auch der aktuelle Spitzenreiter kommt aus Frankreich: Der Parvest Convertible Bond Europe Small Cap, der insgesamt 213 von 300 Punkten erreicht, wird von der Asset-Management-Tochter der Großbank BNP Paribas verwaltet. Die drei Siegerfonds im Kurzporträt Der Gesamtsieger: Parvest Convertible Bond Europe Small Cap Diesem im April 2007 aufgelegten Fonds gelang im aktuellen Crashtest dank einer hohen Punktzahl im Stresstest der Sprung vom zweiten auf den ersten Platz. Im Vergleich zur vorangegangenen Auswertung im September 2015 konnte der Fonds in dieser Teildisziplin 80 statt 60 Punkte verbuchen. Anders als es die Fondsbezeichnung vermuten lässt, setzen die Fondsmanager Eric Bouthillier und Caroline de Bourleuf keineswegs auf Emissionen von kleineren Unternehmen. Sie filtern aus dem europäischen Anlageuniversum von derzeit rund 180 Titeln vielmehr solche mit einem vergleichsweise überschaubaren Volumen von 50 bis 300 Millionen Euro heraus. Dies trifft auf 87 Titel zu, die insgesamt ein Volumen von 14,3 Milliarden Euro auf die Waage bringen. Für den Fonds infrage kommen allerdings nur solche Wandelanleihen, die eine Duration von weniger als einem Jahr und einen Credit Spread von höchstens 1.000 Basispunkten aufweisen. Zudem legen sie im Rahmen ihrer Bottom-up-Analyse Wert darauf, dass die Emittenten solide Finanzverhältnisse und Wachstumspotenzial vorweisen können. Nur so sei gewährleistet, dass die entsprechende Aktie auch über ausreichend Potenzial verfügt, erläutert Bouthillier. Fündig wurde das Team unter der Leitung von Skander Chabbi stehende Wandelanleihen-Team in jüngster Zeit vor allem in Frankreich: Gut ein Viertel des zwischen 40 und 60 Titel umfassenden Portfolios steckt in heimischen Wandelanleihen, Italien hat mit knapp 17 Prozent den zweitgrößten Anteil am Portfolio. Weitere 14 Prozent des Fondsvermögens stecken in deutschen Titeln, Wandelanleihen aus der Schweiz gewichtet das Team mit 11 Prozent. Auf Sektor-Ebene dominieren Titel aus der Immobilienbranche mit 24 Prozent, Finanzwerte gewichten Bouthillier und Bourleuf mit 17 Prozent. Aufgrund der Fokussierung auf kleine Emissionen sind rund zwei Drittel des Portfolios in Titeln ohne Rating investiert. Die Aktien-Sensitivität liegt aktuell bei 38 Prozent. Der Performance-Sieger: UBS (Lux) Bond Fund Convert Europe Mit 83 Punkten liegt dieser Fonds im Performance-Test vier Punkte vor dem Gesamtsieger Parvest Convertible Bond Europe Small Cap. So erzielten die UBS-Manager Uli Sperl (links) und Alain Eckmann über fünf Jahre mit 40,1 Prozent das zweitbeste Ergebnis, über drei Jahre schneidet ihr Fonds mit einem Plus von knapp 8 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich gut ab. „Wir sehen in der breiten Diversifizierung einen der Gründe für das gute Abschneiden“, kommentiert Sperl die erfreulichen Resultate. Anders als beim Konkurrenten aus dem Hause BNP Paribas spielen französische Wandelanleihen mit einer Gewichtung von 12 Prozent eine eher untergeordnete Rolle. Deutsche Titel – darunter von Siemens – bilden mit 18 Prozent derzeit den regionalen Schwerpunkt, gefolgt von britischen Wandelanleihen mit einem Anteil von knapp 13 Prozent. In puncto Bonität setzt das Schweizer Duo vorwiegend auf Anleihen mit einem BBB-Rating. Ihr Anteil liegt bei 45 Prozent, Papiere mit höherer Bonität gewichten sie mit 35 Prozent. Attraktive Anlagechancen sehen die UBS-Manager momentan eher am Rand des Anlageuniversums. Sperl: „Ein besonderes Augenmerk richten wir aktuell auf Wandelanleihen, die mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllen: geringes Volumen, kein Rating, nicht in einer Benchmark enthalten.“ Für Neuanleger ist der Fonds allerdings zurzeit geschlossen. Der Stresstest-Sieger: Métropole Convertibles Mit 4,43 Prozent konnten die Métropole-Managerinnen Isabel Levy (links) und Ingrid Trawinski die Drei-Jahres-Volatilität dieses Fonds niedriger halten als alle anderen Mitstreiter. Ziel ihrer Strategie ist es zunächst, als unterbewertet geltende Aktien der Eurozone auszuwählen, die Wandelanleihen oder ähnlichen direkten oder nachgebildeten Anleihen zugrunde liegen. Existiert keine zu den ausgewählten Aktien passende Wandelanleihe, bilden sie diese nach. Derzeit trifft dies auf rund 60 Prozent des Portfolios zu. Hierfür nutzen Levy und Trawinski Geldmarktinstrumente, klassische Staats- und Unternehmensanleihen, an den europäische Märkten notierte Optionen oder Futures. Regional setzen Levy und Trawinski den Schwerpunkt auf Italien – der Anteil entsprechender Titel beträgt 43 Prozent. Weitere 33 Prozent entfallen auf französische Emittenten wie Axa und Michelin, in Spanien sind die beiden mit rund einem Zehntel des Portfolios investiert. Der Deutschland-Anteil beträgt bescheidene 0,3 Prozent. Die Aktien-Sensitivität liegt mit 34 Prozent in einer ähnlichen Größenordnung wie beim Gesamtsieger und soll generell 50 Prozent nicht übersteigen. Verpassen Sie keinen Beitrag aus unserem wöchentlichen Online-Magazin DER FONDS und melden Sie sich hier kostenlos per E-Mail an. Dieser Artikel erschien am 07.12.2016 unter folgendem Link: http://www.dasinvestment.com/23-fonds-im-crashtest-die-besten-fonds-fuer-europaeische-wandelanleihen/ Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)
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