| Anwenderbericht | Weltweites Tracking für frisches Obst und Gemüse Der durchschnittliche Deutsche ist gut vermessen, dafür sorgt das Statistische Bundesamt. Er verdient 45.500 Euro im Jahr, hat 1,4 Kinder, lebt zur Miete, fährt mit dem Auto zur Arbeit und isst gerne Obst, zum Beispiel zwölf Kilo Bananen pro Jahr. Die zweitbeliebteste Frucht wird allerdings zu einhundert Prozent importiert, zum Beispiel von der Dole Food Company. Das US-Unternehmen aus dem Großraum Los Angeles ist der weltweit größte Anbieter von frischem Obst, Gemüse und Schnittblumen. Die bekanntesten Produkte sind Ananas und Bananen. „Die Haupterzeugerländer für den deutschen Markt sind südamerikanische Staaten, in denen wir eigene Plantagen betreiben“, erklärt Rainer Sörensen, Dole Europe. „Da Erntemenge und Nachfrage oft schwanken, kaufen wir allerdings auch von anderen Herstellern Früchte an.“ Tracking für Qualitätskontrollen Bis eine Banane von der Staude in den Obstkorb zu Hause kommt, müssen Tausende von Kilometern überwunden werden. Die Frucht wird noch grün geerntet und nun tickt die Uhr. Sie muss innerhalb weniger Tage in den Supermärkten landen, mit der genau richtigen Reife: Gelb mit grünen Spitzen. Dahinter steckt ein hoher logistischer Aufwand, an dem auch IT beteiligt ist. Eine ERP-Software (Enterprise Resource Planning), ein Data Warehouse und ein Reporting-Werkzeug für Echtzeitberichte. Zentrales Element des Systems ist das Tracking von hundert Tausenden von Palletten. Anhand von Codes kann Dole feststellen, woher eine Palette kommt, wohin sie geliefert werden soll und was sich darauf befindet. Diese Information ist sehr wichtig für stichprobenartigen Qualitätskontrollen und die Endabnahme bei den Dole-Kunden, die zumeist Großmärkte oder Supermärkte sind. Sie prüfen die erhaltene Ware und melden Probleme. Hier gibt es drei Möglichkeiten: Der vereinbarte Preis stimmt nicht, es wird die falsche Menge geliefert oder die Qualität der Ware entspricht nicht den Erwartungen. Der letzte Fall ist entscheidend, denn kein Supermarkt wird überreifes oder verdorbenes Obst und Gemüse annehmen wollen. Durch das Tracking können Probleme recht schnell eingegrenzt werden. objective partner AG Bergstraße 45/1 | D-69469 Weinheim T +49 6201 3986-0 | F +49 6201 3986-12 E [email protected] www.reportfellow.com | www.objective-partner.com Ein 20-stelliger Code identifiziert jede Palette eindeutig, solange sie in Gebrauch ist. Auf jeder Kiste befindet sich ein Einmal-Code. Er erlaubt die Zuordnung jeder einzelnen Waren-Chargen zu einer bestimmten Parzelle auf einer bestimmten Farm und auch zu einem genauen Erntezeitpunkt. Damit kann Dole in Echtzeit ermitteln, wo und wann es Schwierigkeiten mit der Qualität der Ware gibt. Für Bananen gibt es auch noch einen fünfstelligen Farmcode, der auf jeder Verkaufsverpackung (Plastikhülle) angebracht wird. Er richtet sich an den Endkunden im Supermarkt, der damit herausfinden kann, aus welchem Land und von welcher Plantage seine Bananen kommen. Modernisierung von ERP, Data Warehouse und Reporting Dole hat seine Verfahren für Logistik und Qualitätskontrolle in den letzten Jahren aufgrund praktischer Erfahrungen und umfangreicher Auswertungen der vorhandenen Daten aufgebaut. „Allerdings hat unsere alte Software nicht mehr alle Anforderungen erfüllt“, sagt Rainer Sörensen, Dole Europe. „Wir mussten die Abbildung und Steuerung sämtlicher Geschäftsprozesse in der IT optimieren und modernisieren.“ Dole hat sich für objective partner als Technologiepartner entschieden. „Grundsätzlich ging es um den Aufbau eines Data Warehouse mit integriertem Reporting“, beschreibt Andreas Klostermann, objective partner AG, die Aufgabe. „Dabei sollte Dole aber in der Lage sein, während der Einführungsphase des neuen ERP-Systems Microsoft Navision die Geschäftsprozesse wie gewohnt zu steuern und zu analysieren.“ Dieses Ziel erforderte den kompletten Neuaufbau eines Data Warehouse mit Hilfe des ETL–Werkzeuges (Extract, Transform, Load) Talend Open Studio und der Reporting und Analysefunktionen basierend auf IBM Cognos. Hierfür waren umfangreiche Vorarbeiten notwendig, etwa die Analyse des bestehenden Reportings und der Aufbau einer Entwicklungs- und Produktionsumgebung im European Data Center. „Mit dem neuen IT-System kann Dole sämtliche Geschäftsprozesse schneller abwickeln und auf eine einzelne Bestellung herunterbrechen. Es ist ein wichtiger Schritt zur digitalen Transformation und bringt Wettbewerbsvorteile für Dole“, erklärt Andreas Klostermann, objective partner AG. „Das neue Reporting sorgt für einen verbesserten Gesamtüberblick.“ Gleichzeitig ermöglicht es auch die Nachverfolgung einzelner Lieferungen. Es ist dabei möglich, die Margen auszuwerten und dabei alle Rabatte zu berücksichtigen. Das Unternehmen kann dank der neuen Software die Wirtschaftlichkeit seiner Lieferkette genau überprüfen, für jedes der gut 4.500 Produkte. So wird der Weg vom Anbau zum Käufer genau überwacht und in Zahlen dargestellt - damit jeder Bundesbürger seine 12 Kilo Bananen frisch genießen kann.
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