Prüfstand für die Entwicklung von Brennstoffzellen bei IAV

Prüfstand für die Entwicklung
von Brennstoffzellen bei IAV
Neuer Hochleistungsprüfstand für Brennstoffzellenstapel und -systeme
Um die Ziele zur CO2-Reduzierung zu erreichen, stellen Brennstoffzellenantriebe eine aussichtsreiche Variante dar. Insbesondere die höhere Reichweite und kurze Betankungsdauer im
Vergleich zu reinen Elektrofahrzeugen lassen die Vorteile der Technologie für den Endkunden
spürbar werden. Auf dem IAV-Prüfstand in Gifhorn lassen sich Lebensdauerraffzyklen ebenso
gut nachbilden wie dynamische Fahrzyklen zur Bewertung der Performance des Prüflings.
Charakterisierung des Brennstoffzellenstapels
Die Charakterisierung des Brennstoffzellenstapels auf dem Prüfstand gibt Aufschlüsse über
das Betriebsverhalten im Brennstoffzellensystem für den Fahrzeugeinsatz. Durch Kenntnis der
Einflussparameter können zum Beispiel Optimierungen der Betriebsführung zu einer Steigerung
der Lebensdauer und Performance des Gesamtsystems durchgeführt werden. Die dynamische
Regelbarkeit der Betriebsparameter ermöglicht es, den Brennstoffzellenstapel unter fahrzeugnahen Dynamikanforderungen zu testen.
Funktionsentwicklung für das Brennstoffzellensystem
Die Erkenntnisse aus den Erprobungen des Brennstoffzellenstapels können direkt in die
Entwicklung systemrelevanter Funktionen überführt werden. Die Umsetzung und Erprobung
neuer Funktionen sowie die Erstellung und der Abgleich von vorhandenen Modellen sind
Kernaufgaben der Entwicklungsarbeit bei IAV. Die Aufnahme des Prüfbetriebs Anfang 2017
eröffnet den IAV-Kunden ein breites Spektrum an Prüfmöglichkeiten für die Komponenten des
Brennstoffzellensystems. Dabei bearbeitet IAV sowohl Fragestellungen der Serienentwicklung als auch vorentwicklungs- und forschungsrelevante Themen.
Zukunft auf dem Prüfstand
Der IAV-Prüfstand für Brennstoffzellen ist
modular konzeptioniert. So können neben
dem jeweiligen Einzelbetrieb von wahlweise
Brennstoffzellenstapel oder -system auch
spezifische Komponenten des Brennstoffzellensystems untersucht werden.
Brennstoffzellenstapel bis 180 kW
Brennstoffzellensysteme bis 150 kW
Prüfstand für Hochleistungsund dynamische Aufgaben
IAV GmbH
Carnotstraße 1 · 10587 Berlin
[email protected]
+49 5371 80-53745
Die Erprobung auf dem Prüfstand ist ein wichtiger Schritt in Richtung Serieneinführung von Zukunftstechnologien wie der Brennstoffzelle. Der neue Prüfstand
für Entwicklung von Brennstoffzellen bei IAV in Gifhorn ist mit den ausgewiesenen
Spezifikationen bestens für die Durchführung der notwendigen Erprobungsarbeiten vorbereitet. So lassen sich beispielsweise die zugeführten Medien in
weiten Betriebsbereichen konditionieren, um so den Einfluss von Druck, Temperatur und Feuchtemanagement auf die Performance des Brennstoffzellenstapels
zu ermitteln. Im Wasserstoffkreislauf des Prüfstands lässt sich zusätzlich Stickstoff beimischen, um die Auswirkungen der im Brennstoffzellensystem auftretenden Stickstoffdiffusion zu analysieren. Zur detaillierten Analyse der
Stapelcharakteristika, etwa der internen Widerstände, stehen ein hochdynamisches Einzelzellspannungsmesssystem sowie ein Impedanzmesssystem zur
Verfügung. Durch die Kopplung von Prüfstand und IAV-eigener Gesamtfahrzeugsimulation können verschiedene Betriebsstrategien und deren Einfluss auf
Fahrzeugkennwerte wie Wasserstoffverbrauch und Reichweite untersucht werden.
70
130
60
120
50
110
40
100
30
90
20
80
10
70
0
1.530
1.550
1.570
1.590
1.610
Geschwindigkeit [km/h]
Leistung [kW]
Vorschau Brennstoffzellenprüfstand mit Prüfling
60
1.630
Zeit [s]
3.500
130
3.000
120
2.500
110
2.000
100
1.500
90
1.000
80
500
70
0
1.530
1.550
1.570
1.590
1.610
Geschwindigkeit [km/h]
Volumenstrom [nlpm]
Simulation Brennstoffzellenleistung im WLTC
60
1.630
Die wichtigsten Spezifikationen des Prüfstands
im Überblick
Spitzenleistung Brennstoffzellensystem:
Spitzenleistung Brennstoffzellenstapel:
Maximale Spannung:
Maximaler Strom:
Maximale Kühlleistung:
Maximal möglicher Volumenstrom Luft:
Maximal möglicher Volumenstrom Wasserstoff:
Regelgenauigkeit zugeführter Medien:
Taupunkt der zugeführten Medien:
150 kW
180 kW
1.000 V
1.000 A
250 kW
10.000 nlpm
4.100 nlpm
≤1 % FSR
bis 80 °C
Systembetrieb
Stickstoffbeimischung bis zu
Mediendrücke Systembetrieb
Wasserstoff, Stickstoff
Luft
220 nlpm
1–20 barabs
0,6–1 barabs
Zeit [s]
Stapelbetrieb
1,7
130
1,6
120
1,5
110
1,4
100
1,3
90
1,2
80
1,1
70
1
1.530
Geschwindigkeit [km/h]
Volumenstrom [nlpm]
Änderungen vorbehalten, Stand: V 10/2016
Simulation Luftvolumenstrom im WLTC
Stickstoffbeimischung bis zu
Mediendrücke Systembetrieb
Wasserstoff, Stickstoff
Luft
Dynamik
t90 Volumenströme
t90 Drücke
t90 Temperaturen
t90 Taupunkte
220 nlpm
1–4 barabs
1–4 barabs
1s
1s
5s
3s
60
1.550
1.570
1.590
Zeit [s]
1.610
1.630
Simulation Stapeleintrittsdruck im WLTC
www.iav.com