2 x Gold und 1 x Bronze Innovationen aus dem Klinikum auf der

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM161209_UKJ_Preise.pdf
2 x Gold und 1 x Bronze
Innovationen aus dem Klinikum auf der Erfindermesse iENA
ausgezeichnet
Mit zwei Gold- und einer Bronzemedaille wurden die medizinischen Neuerungen aus dem
Universitätsklinikum Jena (UKJ) auf der diesjährigen Internationalen Erfindermesse in Nürnberg
ausgezeichnet. Die aus interdisziplinären Kooperationsprojekten entstandenen Innovationen zielen
auf die Verbesserung der Diagnostik auf der Intensivstation und der Behandlungsmöglichkeiten
chronischer Wunden und Stammzelltransplantationen. Die Medaillen wurden jetzt in einer
Feierstunde des Landespatentzentrum Thüringen PATON überreicht, das die Patentanmeldung
der Erfindungen begleitet hat.
Vollblutanalyse in einer Stunde
Eine Goldmedaille ging an das Erfinderteam aus Intensivmedizinern des UKJ und
Wissenschaftlern des Leibniz-Institutes für Photonische Technologien IPHT. Ihre Anordnung für
eine individualisierte Patientenblutanalyse soll insbesondere auf der Intensivstation schnell ein
aussagekräftiges Ergebnis liefern. "Mit derzeitigen Methoden muss für fast jeden Parameter ein
anderer, teilweise aufwändiger Analyseschritt durchgeführt werden", so Prof. Dr. Michael Bauer,
Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Die neuartige Probenkartusche vereint
ein Holografie-Modul für das klassische Blutbild, ein Ramanspektroskopie-Modul, das den
Aktivierungszustand der Zellen erfasst, und ein Fluoreszenzmodul zur Konzentrationsmessung
wichtiger Biomarker im Blut. Das Analyseergebnis liegt nach nur einer Stunde vor.
Nachbau für Stammzellfabriken
Ebenfalls mit einer Goldmedaille wurde die Nachbildung einer Blutstammzellnische ausgezeichnet,
die Kinderonkologen des UKJ gemeinsam mit Wissenschaftlern der TU Ilmenau entwickelt haben.
Damit bauen sie die spezielle Konstruktion der Gewebefabriken im Knochenmark nach, in denen
sich die Blutstammzellen bilden. "Patienten profitieren bei einer Stammzelltransplantation von
hohen Stammzellmengen, die leider oft nicht zur Verfügung stehen, und Blutstammzellen lassen
sich unter den bisherigen in-vitro-Bedingungen kaum vermehren", so Prof. Dr. James Beck,
Direktor der Jenaer Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. In der nachgebildeten Stammzellnische
wachsen die Zellen nachweislich gut heran.
Magnetpflaster fördert Heilung chronischer Wunden
Prof. Dr. Ingrid Hilger entwickelte eine beliebig formbare Wundauflage, in die magnetische
Materialien eingebettet sind. "Diese Eisen-Nanopartikel lassen sich im äußeren Magnetfeld zur
Wärmefreisetzung anregen. Das geschieht punktgenau und in einem individuellen zeitlichen
Therapieregime", so die Leiterin der Arbeitsgruppe Experimentelle Radiologie. Die gezielte Wärme
fördert die Gefäßneubildung und kann so die Heilung chronischer Wunden unterstützen. In das
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biokompatible und biologisch abbaubare Trägermaterial lassen sich zudem antiseptische oder
Wachstum fördernde Wirkstoffe einbringen. Das mit einer Bronzemedaille ausgezeichnete
innovative Verbandmaterial lässt sich bei äußeren Wunden, aber auch bei chirurgischen Eingriffen
als Implantat oder Nahtmaterial verwenden.
Meldung vom: 09.12.2016 09:30 Uhr
Innovationen aus dem Klinikum auf der Erfindermesse iENAausgezeichnet
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