Innovationen für Diagnostik und Therapie Klinikum stellt auf der

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM161028_Messenmed.pdf
Innovationen für Diagnostik und Therapie
Klinikum stellt auf der Erfindermesse iENA und der MEDICA aus
Mit gleich drei medizinischen Neuerungen ist das Universitätsklinikum Jena (UKJ) auf der
diesjährigen Internationalen Erfindermesse in Nürnberg vertreten. Die aus interdisziplinären
Kooperationsprojekten entstandenen Innovationen zielen auf die Verbesserung der Diagnostik auf
der Intensivstation und der Behandlungsmöglichkeiten chronischer Wunden und
Stammzelltransplantationen. Sie wurden in Zusammenarbeit mit Unterstützung des PATON
Patentmanagement Thüringer Hochschulen zum Patent angemeldet.
Vollblutanalyse in einer Stunde
Mit der Anordnung für eine individualisierte Patientenblutanalyse wollen Intensivmediziner des UKJ
zusammen mit Wissenschaftlern des Leibniz-Institutes für Photonische Technologien (IPHT)
insbesondere auf der Intensivstation schnell ein aussagekräftiges Ergebnis liefern. "Mit derzeitigen
Methoden muss für fast jeden Parameter ein anderer, teilweise aufwendiger Analyseschritt
durchgeführt werden", so Prof. Dr. Michael Bauer, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und
Intensivmedizin. Die neuartige Probenkartusche vereint ein Holografie-Modul für das klassische
Blutbild, ein Ramanspektroskopie-Modul, das den Aktivierungszustand der Zellen erfasst, und ein
Fluoreszenzmodul zur Konzentrationsmessung wichtiger Biomarker im Blut. Das Analyseergebnis
liegt nach nur einer Stunde vor.
Nachbau für Stammzellfabriken
Die Kinderonkologen des UKJ stellen erneut die Nachbildung einer Blutstammzellnische vor, die
sie gemeinsam mit Wissenschaftlern der TU Ilmenau entwickelt haben. Damit bauen sie die
spezielle Konstruktion der Gewebefabriken im Knochenmark nach, in denen sich die
Blutstammzellen bilden. "Patienten profitieren bei einer Stammzelltransplantation von hohen
Stammzellmengen, die leider oft nicht zur Verfügung stehen, und Blutstammzellen lassen sich
unter den bisherigen in-vitro-Bedingungen kaum vermehren", so Prof. Dr. James Beck, Direktor der
Jenaer Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. In der nachgebildeten Stammzellnische wachsen die
Zellen nachweislich gut heran.
Magnetpflaster fördert Heilung chronischer Wunden
Prof. Dr. Ingrid Hilger entwickelte eine beliebig formbare Wundauflage, in die magnetische
Materialien eingebettet sind. "Diese Eisen-Nanopartikel lassen sich im äußeren Magnetfeld zur
Wärmefreisetzung anregen. Das geschieht punktgenau und in einem individuellen zeitlichen
Therapieregime", sagt die Leiterin der Arbeitsgruppe Experimentelle Radiologie. Die gezielte
Wärme fördert die Gefäßneubildung und kann so die Heilung chronischer Wunden unterstützen. In
das biokompatible und biologisch abbaubare Trägermaterial lassen sich zudem antiseptische oder
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Wachstum-fördernde Wirkstoffe einbringen. Das innovative Verbandmaterial lässt sich bei äußeren
Wunden, aber auch bei chirurgischen Eingriffen als Implantat oder Nahtmaterial verwenden.
Die magnetische Wundauflage wird auch auf dem Gemeinschaftsstand "Forschung für die Zukunft"
der Bundesländer Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen im November auf der MEDICA in
Düsseldorf präsentiert.
Meldung vom: 28.10.2016 09:40 Uhr
Klinikum stellt auf der Erfindermesse iENA und der MEDICA aus
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