Operation KHSG - Hessischer Krankenhaustag 2016

Operation KHSG
Ein Jahr nach der Jahrhundertreform
Programm zum Hessischen Krankenhaustag 2016
7. Dezember 2016 im Congress Park Hanau
HKT Spezial: FKT-Regionaltagung Hessen
02
Topsponsoren
Sponsoren
Medienpartner
Kooperationspartner
GruSSwort
Sehr geehrte
Damen und Herren,
das Krankenhausstrukturgesetz, gelegentlich auch als
„Jahrhundertreform“ bezeichnet, wurde vor fast genau
einem Jahr vom Bundestag und Bundesrat beschlossen.
In der Tat werden die Auswirkungen dieses Gesetzes
die deutsche Krankenhausland­­schaft stärker prägen
als viele kleine Reformen d
­ er letzten Jahre.
Zum ersten Mal steht der Faktor Qualität im Mittelpunkt
eines Gesetzes und fließt darüber auch zwingend in die
Krankenhausplanung der Länder ein. Die Intention ist,
die Versorgungsqualität in Deutschland weiter zu ver­
bessern. Ab dem kommenden Jahr sollen für bestimmte
medizinische Teilbereiche planungs­relevante Qualitäts­
indikatoren gelten. Diese sollen den Planungsbehörden
der Länder eine Entscheidungsgrundlage liefern, die
medizinische Qualität einer Fachabteilung besser zu
beurteilen und, wenn die Qualitätsdaten nicht den
gesetzten Maßstäben entsprechen, planungsrelevante
Konsequenzen zu ziehen. Auch den Kostenträgern soll
ermöglicht werden, Leistungskürzungen vorzunehmen.
Mit dem Inkrafttreten des Krankenhausstruktur­gesetzes
hat der G-BA auch den Auftrag erhalten, bundesein­
heitliche Vorgaben für ein gestuftes Notfallsystem zu
erarbeiten. Ziel ist zum einen, zu definieren, welche
Strukturen Krankenhäuser, die an der Notfallversorgung
teilnehmen, mindestens vorhalten müssen und zum
anderen diese Vorhaltestrukturen entsprechend zu
vergüten. Die neuen Regelungen werden sich auch
auf die derzeitige Struktur der ­hessischen Notfallver­
sorgung niederschlagen.
Rainer Greunke
Geschäftsführender Direktor der
Hessischen Krankenhausgesellschaft
Keine Frage also, dass wir das Thema KHSG und dessen
Umsetzung auf die diesjährige Agenda des Kranken­
haustages gesetzt haben.
Ich freue mich, dass wir unseren Krankenhaustag auch
in diesem Jahr wieder mit der Regional­tagung der
Fachvereinigung Krankenhaustechnik (FKT) verknüpfen
können. Ich heiße deshalb alle Teilnehmer am Kranken­
haustag und an der Fachtagung herzlich willkommen.
Ich wünsche Ihnen und uns interessante Informationen,
spannende Diskussionen und natürlich auch anre­gen­de
Gespräche am Rande der Veranstaltung.
Ihr
Rainer Greunke
Geschäftsführender Direktor der
Hessischen Krankenhausgesellschaft
03
Prof. Dr. Dr. Reinhard Wabnitz
Präsident der Hessischen
Krankenhausgesellschaft
Eine Reform und
ihre Auswirkungen
Ein Gespräch über die Chancen und Herausforder­ungen
des Krankenhausstrukturgesetzes. Qualität als Maßstab.
Prof. Dr. Dr. Reinhard Wabnitz im Gespräch mit Aguedita Afemann
Afemann: Herr Prof. Wabnitz, der diesjährige Kranken­
haustag steht ganz im Zeichen des Krankenhaus–
strukturgesetzes (KHSG). Das Stichwort „Jahrhundert­
reform“ ist während des Gesetzgebungsverfahren
wiederholt gefallen. Ist das KHSG tatsächlich eine
Jahrhundertreform?
Prof. Wabnitz: Reformen im Krankenhauswesen hat
es in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder
gegeben. Wendepunkte waren sicherlich die Einführung
der dualen Finanzierung 1972 und die Einführung von
Fallpauschalen für Akutkrankenhäuser in Deutschland
Ende der 1990er-Jahre. Beides hat das Kranken­
hauswesen durchgreifend verändert. Das KHSG, das
dankenswerterweise auch durch Initiativen der
Hessischen Landesregierung maßgeblich beeinflusst
worden ist, wird die Krankenhauslandschaft in
Deutsch­­land weiter verändern. Als „Jahrhundertreform“
würde ich das KHSG im Vergleich mit den vorgenannten
Gesetzen allerdings nicht bezeichnen, wohl aber als
eines der „großen“ Reformgesetze. Hier seien nur die
Stichworte qualitätsorientierte Krankenhausplanung,
gestufte Notfallversorgung und Strukturfonds genannt.
Afemann: Das IQTIG hat Mitte des Jahres einen
ersten Vorbericht zu den planungsrelevanten Qualitätsindikatoren vorgelegt. Dieser betraf die Fachgebiete
Gynäkologie, Geburtshilfe und Herzchirurgie. Wie
beurteilen Sie das Vorhaben, Qualitätskriterien in
die Krankenhausplanung einf ließen zu lassen?
Prof. Wabnitz: Die Krankenhausplanung bestimmten
bislang Bevölkerungszahlen, Verweildauer, Betten­
nutzungsgrad und Krankenhaushäufigkeit. In
Deutschland haben wir auf dieser Grundlage seit
Jahren eine gute flächendeckende medizinische
Versorgung. Diese gilt es aufrechtzuerhalten. Dass nun
auch Qualitätsindikatoren in die Krankenhausplanung
einfließen, ist generell zu begrüßen. Vergessen darf man
dabei aber nicht, dass die Versorgungsqualität bereits
sehr hoch ist. Die Qualitätsindikatoren sollen mehr
Transparenz schaffen. Sie müssen jedoch hinreichend
konkret und operationabel sein. Wichtig ist auch, dass
auf ihrer Basis zuverlässige Aussagen etwa darüber
getroffen werden können, ob eine Klinik gute Qualität
bietet oder nicht – ggf. bis hin zur Konsequenz, einer
Krankenhausabteilung oder gar einem ganzen Haus
den Versorgungsauftrag zu entziehen. Bei der Entwick­
lung dafür geeigneter Qualitätsindikatoren stehen wir
erst am Anfang.
„Als „Jahrhundertreform“ würde ich
das KHSG im Vergleich mit den vor­
genannten Gesetzen allerdings nicht
bezeichnen, wohl aber als eines der
„großen“ Reformgesetze.“
Afemann: Eine weitere Änderung, die auf die Kranken­
häuser zukommt, ist die von Ihnen erwähnte gestufte
Notfallversorgung. Künftig werden die Notfallstandorte
nach den G-BA Kriterien klassif iziert. Einige Häuser
werden u.U. aus der Notfallversorgung ausscheiden.
Prof. Wabnitz: Das stimmt. Wir hoffen, dass die Klassi­
fizierung nicht negative Auswirkungen auf die flächen­
deckende Notfallversorgung in Hessen haben wird.
Gegebenenfalls müssen wir sonst eine hessenspezifische
Lösung erarbeiten.
Afemann: Anfang September hat das Hessische Minis­
terium für Soziales und Integration gemeinsam mit
den Vertretern der Krankenkassen Klinikgeschäfts­
führungen über den Strukturfonds informiert.
74 Millionen Euro stehen für Strukturveränderungen
sprich Konzentration von Leistungen, Abbau von
Überkapazitäten und Umwandlung von Krankenhäusern
in nicht akut­stationäre Einrichtungen bereit. Ist das
der richtige Weg, den Krankenhausmarkt zu bereinigen?
Prof. Wabnitz: Es ist ein Weg. Überkapazitäten abzu­
bauen ist nicht leicht - vor allem vor dem Hintergrund
der immer zu erwartenden kritischen öffentlichen
Diskussion. Insofern kann der monetäre Anreiz ein
Vehikel sein, notwendige Strukturanpassungen auf den
Weg zu bringen. Ich gehe davon aus, dass das eine oder
andere Haus auch bei uns im Lande die Chancen und
Möglichkeiten des Strukturfonds nutzen wird. Vor dem
Hintergrund der Sicherstellung einer flächendeckenden
Versorgung sind entsprechende Entscheidungen
natürlich immer mit großer Umsicht zu treffen.
Afemann: Das neue Jahr beginnt bald. Welche Themen
wollen Sie von Seiten der HKG 2017 angehen?
Prof. Wabnitz: Wir werden beobachten, wie sich die
Änderungen aufgrund des KHSG auf unsere Mitgliedshäuser auswirken werden und wo wir aktiv gegensteuern
müssen. Noch liegen ja beispielsweise für die qualitäts­
orientierte Planung nur Qualitätsindikatoren für einige
wenige Teilgebiete vor. Auch ist noch nicht ganz klar,
welche Konsequenz die gestufte Notfallversorgung in
der Fläche haben wird.
Darüber hinaus werden wir als Verband weiterhin
daran arbeiten, dass sich die Krankenhausinvestitions­
förderung in Hessen verbessert. Im Vergleich zu
anderen Bundesländern, in denen sich die dortige
Landesförderung wesentlich schlechter darstellt, ist
Hessen zwar noch in einer relativ günstigen Position.
Dennoch fehlen auch in Hessen derzeit mindestens
ca. 150 Millionen Euro pro Jahr. Denn anstelle der
bislang vorgesehenen ca. 250 Millionen Euro pro Jahr
benötigen die hessischen Akutkrankenhäuser jährlich
ca. 400-430 Millionen Euro an Investitionsfördermitteln
(ohne Sondermittel und Darlehensförderprogramme,
die keine „echten“ Fördermittel sind).
„Die Qualitätsindikatoren sollen
mehr Transparenz schaffen. Sie
müssen jedoch hinreichend konkret
und operationabel sein.“
Wir werden auch nach wie vor darauf drängen, dass
die hessischen Krankenhäuser eine kostendeckende
Vergütung in der ambulanten Notfallversorgung
erzielen. Wir werden dabei auch genau beobachten,
ob es der niedergelassenen Ärzteschaft gelingen wird,
mit der Errichtung von Portalpraxen die Patienten­
steuerung im Bereich der ambulanten Notfallver­
sorgung durchgreifend zu verbessern.
Losgelöst davon, werden wir natürlich mit Spannung
beobachten, mit welchen Themen die Parteien in den
Bundeswahlkampf ziehen werden.
05
1.
Programm der HKG
Operation KHSG
Ein Jahr nach der Jahrhundertreform
06
9.15 Uhr
Einlass und Begrüßungskaffee
12.30 Uhr Mittagsbuffet in der Ausstellung
9.30 Uhr
Mitgliederversammlung
14.00 Uhr Leistungsqualität und Vergütung
Prof. Dr. Wolfgang Kuhla,
Rechtsanwalt und Notar, Raue LLP, Honorarprofessor FU Berlin
11.00 Uhr Rundgang durch die Fachausstellung
mit Prof. Dr. Dr. Reinhard Wabnitz,
Präsident der Hessischen Krankenhausgesellschaft, Rainer Greunke,
Geschäftsführender Direktor der
Hessischen Krankenhausgesellschaft
14.45 Uhr Notfallversorgung im internationalen
Vergleich Dr. med. Wilm Quentin,
Wissenschaftlicher Mitarbeiter TU Berlin,
European Observatory on Health Systems
and Policies
11.30 Uhr Eröffnung des Hessischen Kranken-
haustages Prof. Dr. Dr. Reinhard
Wabnitz, Präsident der Hessischen
Krankenhausgesellschaft
15.30 Uhr Kaffeepause in der Ausstellung
16.00 Uhr Krankenhauspolitik – aktueller Stand
11.50 Uhr Grußwort der Stadt Hanau
Oberbürgermeister Claus Kaminsky,
Stadt Hanau
12.00 Uhr Krankenhausreform 2016 – Was
kommt bei den Krankenhäusern an?
Thomas Reumann, Präsident der
Deutschen Krankenhausgesellschaft
in Land und Bund Stefan Grüttner,
Hessischer Minister für Soziales und
Integration
16.30 Uhr
Schlussworte
Rainer Greunke und
Prof. Dr. Dr. Reinhard Wabnitz
16.45 Uhr Ausklang in der Ausstellung
Gesamtmoderation: Rainer Greunke
Referenten
Rainer Greunke
Dr. med Wilm Quentin
Geschäftsführender Direktor
der Hessischen Krankenhaus­
gesellschaft
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
TU Berlin
European Observatory on
Health Systems and Policies
Stefan Grüttner
Thomas Reumann
Hessischer Minister für
Soziales und Integration
Präsident der Deutschen
Krankenhausgesellschaft
Claus Kaminsky
Prof. Dr. Dr. Reinhard
Wabnitz
Oberbürgermeister
Stadt Hanau
Prof. Dr. Wolfgang Kuhla
Rechtsanwalt und Notar
Raue LLP
Honorarprofessor FU Berlin
Präsident der Hessischen
Krankenhausgesellschaft
07
Kooperationspartner
Topsponsoren
08
apetito AG
www.apetito.de
reif & möller – Netzwerk für Teleradiologie
www.diagnostic-network.de
apetito bietet Kliniken qualitativ hochwertige,
moderne und zugleich wirtschaftliche
Verpflegungslösungen. Diese Verpflegungslösungen
sind abgestimmt auf individuelle Zielgruppen.
reif & möller ist das größte und einzig zertifizierte
deutschlandweit tätige Teleradiologie-Netzwerk. Hier
erhalten Kliniken bundesweit und rund um die Uhr
sichere und schnelle Lösungen für die Fernbefundung.
Sponsoren
Siemens AG, Siemens Deutschland
Healthcare Sector
www.siemens.de
FuP Marketing und Kommunikation
www.fup-kommunikation.de
Medienpartner
Kooperationspartner
Das Krankenhaus
www.daskrankenhaus.de
Fachvereinigung
Krankenhaustechnik e.V.
www.fkt.de
Veranstalter
Hessische
Krankenhausgesellschaft e.V.
www.hkg-online.de
AuSSTELLER
des Hessischen Krankenhaustages
Bioscientia institut für
medizinische Diagnostik GmbH
www.bioscientia.de
iSECo GmbH
Curacon GmbH
wirtschaftsprüfungsgesellschaft
www.curacon.de
mAQuET Vertrieb und Service
Deutschland GmbH
09
Curatis GmbH
miCRoSEnS GmbH & Co. KG
Deutsche Kreditbank AG
mmm münchener medizin
mechanik GmbH
Ecclesia Gruppe
noventiz GmbH
®
Franke medientraining
www.franke-medientraining.de
novo nordisk Pharma GmbH
gesundheitswirtschaft
rhein-main e.v.
www.gesundheitswirtschaft-rhein-main.de
optiserv GmbH
HFBP Rechtsanwälte
Prospitalia GmbH
HinZ Fabrik GmbH
Stierlen GmbH
HT Labor +
Hospitaltechnik GmbH
VAmED Deutschland
2.
FKT Regionaltagung
Personalrekrutierung bei
Technischen Leitungen im Krankenhaus
Einblicke in den Status und die zukünftigen Entwicklungen
10
9.15 Uhr
Einlass und Begrüßungskaffee
12.30 Uhr Mittagsbuffet in der Ausstellung
9.30 Uhr
Entwicklung eines Personal­­rekrutierungs­konzepts für Fachkräfte
in der Krankenhaustechnik am Beispiel
eines Technischen Leiters.
Impulsvortrag – Vorstellung der Ergebnisse
der Projektarbeit
Sylvia Vonnahme, Duale Hochschule
Baden Württemberg / CoSolvia Kranken­
haustechnik
13.30 Uhr Vorstellung der Bachelor- und Master-­
studiengänge – Inhalte, Zielrichtungen, Marktgängigkeit
Prof. Linus Hofrichter / Pascal Simon, Technische Hochschule Mittelhessen
9.50 Uhr
Z ukünftige Anforderungen an die
Technische Leitung im Krankenhaus.
Cord Brüning, Präsident Wissenschaftliche
Gesellschaft für Krankenhaustechnik
10.30 Uhr Probleme bei der Personalakquise aus
Sicht des Fachverbandes / aus Sicht der
Krankenhäuser
Horst Träger, Präsident Fachvereinigung Krankenhaustechnik
11.10 Uhr Erfahrungen in der Personal­-
rekrutierung aus Sicht eines Beraters und Managementgestellers
Holger Dettmann, Geschäftsführer Eptima
11.50 Uhr Personalgewinnung aus Sicht eines Planungsbüros
Thorsten Wehrle, Geschäftsführer MTP
14.10 Uhr Einführung eines berufsbegleitenden Studienganges Health Care Real Estate Management
Prof. Christian Stoy, Universität Stuttgart
14.50 Uhr Studiengang Facility Management und die
Idee der Weiterentwicklung an der UAS Prof. Jochen Abel, Frankfurt University
of Applied Sciences
15.30 Uhr Kaffeepause in der Ausstellung
Im Anschluss Teilnahme am Hessischen
Krankenhaustag
Anreise
Veranstaltungsort:
Veranstalter:
Congress Park Hanau
Schlossplatz 1
63450 Hanau
HKG
Hessische Krankenhausgesellschaft e.V.
Frankfurter Straße 10–14
65760 Eschborn
www.cph-hanau.de
Telefon (0 61 96) 40 99 50
Telefax (0 61 96) 40 99 99
Anmeldung bitte online unter:
www.hessischer-krankenhaustag.de
[email protected]
www.hkg-online.de
11
www.hessischer-krankenhaustag.de