Eröffnung der Ausstellung „Flechtwand aus der Bronzezeit/“

Pressemitteilung 48d/2016
Frankfurt/Main, 01. Dezember 2016
Die „Hessische Energiespar-Aktion“ informiert: Eröffnung der Ausstellung
„Flechtwand aus der Bronzezeit/“Fassadendämmung“ in der Volksbank
Mittelhessen eG, Friedberg – Kostenlose „Bürgersprechstunde Energie“ am 02.
Februar 2017
„Flechtwand aus der Bronzezeit/“Fassadendämmung“: Mit dieser Ausstellung
informiert die „Hessische Energiespar-Aktion“ noch bis zum 10. Januar 2017 in der
Volksbank Mittelhessen eG, Friedberg, Haagstraße 8-10, 61169 Friedberg zu den
bekannten Öffnungszeiten über Modernisierungsmaßnahmen an der Fassade.
Entsprechendes kostenloses Informationsmaterial liegt aus.
Die nächste kostenlose „Bürgersprechstunde Energie“ Kundinnen und Kunden der
Volksbank Mittelhessen eG findet am
Donnerstag, 02. Februar 2017
in den Räumlichkeiten in der Haagstraße 8-10 statt. Die Beratungsdauer beträgt pro
Termin eine Stunde.
Die Energieberatung führt der HESA-Regionalpartner und Energieberater Marco
Lachmann durch. Um Wartezeiten zu vermeiden, ist eine Anmeldung unbedingt
erforderlich. Die Anrufer werden gebeten, das Beratungsthema grob zu beschreiben,
um eine individuelle Betreuung zu ermöglichen. Die Ratsuchenden können sich unter
der Telefonnummer 06031 / 7317-0, Ansprechpartner Frau Nieding, anmelden.
In der Nähe der hessischen Stadt Langenselbold wurde eine abgebrannte Siedlung
ausgegraben, datiert aus der Bronzezeit vor 3.400 Jahren. Die Wände der Hütten
bestanden aus zwei mit Abstand voneinander aufgesetzten Flechtwänden und
dazwischen hatte man trockenes Gras eingestopft, etwa 10 Zentimeter dick. Das
Gras war verbrannt, doch die Abdrücke der Halme in den hartgebrannten
Lehmbewurf sind erhalten geblieben. Das Schadfeuer, das die Siedlung vernichtete,
erhielt den Lehmbewurf bis heute. Ein Glücksfall für die hessischen Archäologen,
denn nun konnten sie eine genauere Vorstellung darüber gewinnen, wie man vor
3.400 Jahren gelebt hat.
„Es ist äußerst plausibel, dass die Wände damals schon gut dämmten: In unserem
Klima hätte über lange Zeiten im Winter in den Hütten Frost geherrscht. Mit der 10
Zentimeter dicken Grasfüllung ist der Wärmeschutz verblüffend gut. Der U-Wert liegt
zwischen 0,5 und 1,0 W/(m²K), je nachdem, wie fest das Gras eingestopft wurde und
ob es feine oder grobe Grashalme waren. Diese Qualität wurde erst wieder 1995 mit
der damaligen Wärmeschutzverordnung erreicht“, sagt Klaus Fey von der
„Hessischen Energiespar-Aktion“.
In den Jahrtausenden dazwischen wurde der Wärmeschutz der Wände wieder
schlechter: So dämmt eine Fachwerkwand vier- bis sechsmal schlechter und selbst
eine Vollziegelwand hat einen dreimal schlechteren Wärmeschutz als die
bronzezeitliche Energiesparwand. Diese zeigt: Bauen mit der Natur und nicht gegen
sie führt in unserem Klima zu einem guten Wärmeschutz. Die bronzezeitlichen
Menschen werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten so gebaut haben, wie es ihnen
guttat. Wenn man in der Bronzezeit schon bei 10 Zentimeter Grasdämmstoff
angelangt war, wie viel mehr können wir heute tun: Unsere Dämmstoffe sind
haltbarer und dämmen besser, wir besitzen dauerhaftere Techniken und gute
Werkzeuge aus Eisen und Stahl, überall in Hessen gibt es die ausführenden Planer
und Handwerker. Wer mit Gras dämmen will, der findet nach 3.400 Jahren auch
wieder Hersteller von Grasdämmstoff, industriell aufbereitet, versteht sich.
Die Fassade verliert unter allen Bauteilen eines Hauses die meiste Energie im Winter.
Die hohen Wärmeverluste sind die eine Seite der Medaille. Die andere sind recht
kühle Wandinnenoberflächen ungedämmter Wände im Winter, die zu Feuchte- und
Schimmelschäden führen. Umgekehrt können 15 bis 25 Prozent Energieeinsparung
durch die Dämmung der Fassade erzielt werden.
„Zur Dämmung unserer Außenwände gibt es keine Alternative“, so Klaus Fey, „auch
wer mit regenerativen Energien heizen will oder eine Solaranlage aufs Dach setzt:
Bleiben die Altbauwände ungedämmt, bleibt auch der Energieverbrauch
unnötigerweise hoch.“
Begleitend zur Ausstellung finden Ratsuchende ein Foto der Energiesparwand aus
der Bronzezeit, einen Fachartikel sowie die U-Wertberechnung für die Wand
zusammen mit Informationen zum „Energiepass Hessen“ auf der HESA-Homepage
unter www.energiesparaktion.de. Über diese Seite ist auch
www.energieland.hessen.de, die „Energieseite“ des Hessischen Ministeriums für
Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung sowie der „Förderkompass
Hessen“ mit allen aktuellen Förderangeboten zu erreichen.
Berechnungsgrundlage ist der „Energiepass Hessen“, ein Beratungsinstrument der
Hessischen Landesregierung für Hauseigentümer im Bereich der
Gebäudemodernisierung, die ihr Wohneigentum selbst nutzen und die die
Schwachstellen ihres Hauses in Bezug auf den Energieverbrauch erkennen möchten.
Der „Energiepass Hessen“ wird zum reduzierten Preis von 37,50 Euro angeboten. Es
gibt ihn unter: [email protected] oder „Hessische Energiespar-Aktion“,
Rheinstraße 65, 64295 Darmstadt. Der Fragebogen ist auch vor Ort erhältlich.
Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für
Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.
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Ansprechpartner für diese Pressemitteilung: Werner Eicke-Hennig
Fotos zu diesem Artikel finden Sie unter www.energiesparaktion.de in der Rubrik „Presse“