im Rathaus Lohfelden PM 29a/2016 Juli 2016 Format: PDF Größe

Pressemitteilung 29a/2016
Frankfurt/Main, 20. Juli 2016
Die „Hessische Energiespar-Aktion“ präsentiert Ausstellung „Flechtwand aus
der Bronzezeit“ im Rathaus Lohfelden
Die „Hessische Energiespar-Aktion“ präsentiert bis zum 26. August 2016 die
Ausstellung „Flechtwand aus der Bronzezeit“ im Rathaus der Gemeinde Lohfelden,
Lange Straße 20, 34253 Lohfelden zu den gewohnten Öffnungszeiten. Auch
entsprechendes kostenloses Informationsmaterial liegt für die Besucherinnen und
Besucher aus. Bürgermeister Uwe Jäger freute sich, die Ausstellung der „Hessischen
Energiespar-Aktion am 18. Juli im Rathaus begrüßen zu dürfen.
In der Nähe der hessischen Stadt Langenselbold wurde eine abgebrannte Siedlung
ausgegraben, datiert aus der Bronzezeit vor 3.400 Jahren. Die Wände der Hütten
bestanden aus zwei mit Abstand voneinander aufgesetzten Flechtwänden und
dazwischen hatte man trockenes Gras eingestopft, etwa 10 Zentimeter dick. Das
Gras war verbrannt, doch die Abdrücke der Halme in den hartgebrannten
Lehmbewurf sind erhalten geblieben. Das Schadfeuer, das die Siedlung vernichtete,
erhielt den Lehmbewurf bis heute. Ein Glücksfall für die hessischen Archäologen,
denn nun konnten sie eine genauere Vorstellung darüber gewinnen, wie man vor
3.400 Jahren gelebt hat.
In den Jahrtausenden dazwischen wurde der Wärmeschutz der Wände wieder
schlechter: So dämmt eine Fachwerkwand vier- bis sechsmal schlechter und selbst
eine Vollziegelwand hat einen dreimal schlechteren Wärmeschutz als die
bronzezeitliche Energiesparwand. Diese zeigt: Bauen mit der Natur und nicht gegen
sie führt in unserem Klima zu einem guten Wärmeschutz. Die bronzezeitlichen
Menschen werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten so gebaut haben, wie es ihnen gut
tat. Wenn man in der Bronzezeit schon bei 10 Zentimeter Grasdämmstoff angelangt
war, wie viel mehr können wir heute tun: Unsere Dämmstoffe sind haltbarer und
dämmen besser, wir besitzen dauerhaftere Techniken und gute Werkzeuge aus
Eisen und Stahl, überall in Hessen gibt es die ausführenden Planer und Handwerker.
Wer mit Gras dämmen will, der findet nach 3.400 Jahren auch wieder Hersteller von
Grasdämmstoff, industriell aufbereitet, versteht sich.
„Es ist äußerst plausibel, dass die Wände damals schon gut dämmten: In unserem
Klima hätte über lange Zeiten im Winter in den Hütten Frost geherrscht. Mit der 10
Zentimeter dicken Grasfüllung ist der Wärmeschutz verblüffend gut. Der U-Wert liegt
zwischen 0,5 und 1,0 W/(m²K), je nachdem, wie fest das Gras eingestopft wurde und
ob es feine oder grobe Grashalme waren. Diese Qualität wurde erst wieder 1995 mit
der damaligen Wärmeschutzverordnung erreicht“, sagt Klaus Fey von der
„Hessischen Energiespar-Aktion“.
„Die Ausstellung macht sichtbar, welchen großen Einfluss Dämmstoffe auf unseren
Energieverbrauch haben und dass diese nicht eine Erfindung der Neuzeit sind“, sagte
der Verwaltungschef. Er freue sich, wenn möglichst viele Bürgerinnen und Bürger von
den kostenfreien Broschüren rund um das Thema Energieeffizienz und
Gebäudesanierung an den „Klima-Punkten“ (Flurbereich EG, vor Zimmer 28 sowie im
Foyer-Bereich in der Gemeinde- und Schulbücherei Lohfelden) Gebrauch machen
würden. „Bei allen weiteren Fragen steht den Bürgerinnen und Bürgern die
Lohfeldener Klimaschutzmanagerin Wiebke Kirchhof gern zur Verfügung“, sagte Uwe
Jäger weiter.
Begleitend zur Ausstellung finden Ratsuchende ein Foto der Energiesparwand aus
der Bronzezeit, einen Fachartikel sowie die U-Wertberechnung für die Wand
zusammen mit Informationen zum „Energiepass Hessen“ auf der HESA-Homepage
unter www.energiesparaktion.de. Über diese Seite oder direkt unter
www.energieland.hessen.de, ist auch die „Energieseite“ des Hessischen Ministeriums
für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung sowie der „Förderkompass
Hessen“ mit allen aktuellen Förderangeboten zu erreichen.
Berechnungsgrundlage ist der „Energiepass Hessen“, ein Beratungsinstrument der
Hessischen Landesregierung für Hauseigentümer im Bereich der
Gebäudemodernisierung, die ihr Wohneigentum selbst nutzen und die die
Schwachstellen ihres Hauses in Bezug auf den Energieverbrauch erkennen möchten.
Der „Energiepass Hessen“ wird zum reduzierten Preis von 37,50 Euro angeboten. Es
gibt ihn unter: [email protected] oder „Hessische Energiespar-Aktion“,
Rheinstraße 65, 64295 Darmstadt. Der Fragebogen ist auch vor Ort erhältlich.
Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für
Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.
Ansprechpartner für diese Pressemitteilung: Werner Eicke-Hennig