Abstracts - Kernenergie.de

­ inzelnen – zu einer strukturell funktionsfähigen
E
und nachhaltigen Lösung für die Entsorgung der
­Abfälle aus der Kernenergie führen würde.
gibt es noch ein großes Potential und neue inno­
vative Lösungen lassen sich hier keinesfalls für die
Zukunft ausschließen.
NucNet | Seite 718
Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss
(EESC) fordert eine umfassendere Strategie für eine
überarbeitete Fassung des von der Europäischen
Kommission veröffentlichten Programms ­Illustrative
Programme for Nuclear Energy für die Kernenergie
(PINC). Das EWSA-Mitglied Brian Curtis erläuterte
gegenüber NucNet weshalb das vorliegende PINC
die Kernthemen der Kernenergie nicht ausreichend
anspricht und dass die EU wichtige Themen durch
eine zu starke Konzentration auf Erneuerbare
unbeachtet lässt. Der EESC ist ein beratendes
­
­Gremium, das Interessen der Zivilgesellschaft in der
EU vertritt. Seine Stellungnahmen werden der EU
Kommission, dem Europäischen Rat und dem
­Europäischen Parlament übermittelt. Brian Curtis
war Berichterstatter für die Stellungnahme des
­Ausschusses.
Neue Ergebnisse aus der Forschung
zu Quelltermen: Überblick und Ausblick
Membrandosierpumpen sorgen für
eine konstante, ölfreie CO2-Kühlung
von S
­ ilizium-Sensoren im Forschungs­
zentrum für Teilchenphysik CERN
Kernenergie: Ein Schlüsselfaktor für
eine ­dekarbonisierte Europäischen Union
FORATOM | Seite 721
Der europäische Energiesektor steht im Lichte des
Pariser-Klimaabkommens (COP21), der Energie
Union und neuen Energiemarktstrukturen vor
­
­neuen Herausforderungen. Die Kernenergie kann
als kohlen­
stoffarme Technologie wesentlich zur
Umsetzung der Vereinbarungen der COP21 bei­
­
tragen. Für Europa sind aber neue politische
Perspektiven erforderlich, um kohlenstoffarme
­
Technologien verfügbar zu machen, die Energie­
versorgung technisch zu modernisieren und damit
zum Wohlstand der Europäer beizutragen. Vorteile
der Kernenergie in einer kohlenstoffarmen Zukunft
und für die Versorgungssicherheit werden auf­
gezeigt und Wege für Investitionen empfohlen.
Die deutsche Energiewende – Bewertung
nach dem Klima-Abkommen von Paris
Eike Roth
| Seite 730
Auf der Welt-Klimakonferenz in Paris wurden verschärfte Ziele für den Klimaschutz vereinbart. Die
von den einzelnen Ländern als Basis der Verein­
barung in Aussicht gestellten Beiträge reichen aber
bei Weitem nicht aus, diese Ziele zu erreichen. Die
– deutsche – Energiewende ist hierfür ungeeignet.
Sie ist nicht durchführbar, solange es keine aus­
reichend verfügbaren und bezahlbaren Speicher für
Strom gibt. Zudem belasten die enormen Kosten.
Eine grundlegende Neuorientierung ist dringend
erforderlich.
Der Gesetzentwurf zur Neuordnung
der ­Verantwortung in der kerntechnischen
­Entsorgung
Christian Raetzke
| Seite 736
Das Bundeskabinett hat den Entwurf eines „­Gesetzes
zur Neuordnung der Verantwortung in der kerntechnischen Entsorgung“ verabschiedet. Die ein­zelnen
Elemente des Artikelgesetzes fügen sich zu einem
Gesamtkonzept zusammen, in dem die öffent­liche
Hand neben der bisherigen Verantwortung für die
Endlagerung auch die Zwischen­
lagerung übernimmt und beide staatliche Aufgaben von einem
neuen öffentlich-rechtlichen Fonds ­finanziert
­werden, in den die Betreiber ihre Rückstellungen
einzahlen. Durch Zahlung eines zusätz­lichen Risikoaufschlages können die Betreiber auch eine zukünftige Nachschusspflicht ausschließen. Dieses neue
Konzept ist zu begrüßen, weil es – ­ungeachtet vieler
Schwierigkeiten und teils auch Unklarheiten im
Luis E. Herranz, Tim Haste
und Teemu Kärkelä | Seite 738
Die Quelltermforschung ist seit mehr als 30 Jahren
ein international etablierter Bestandteil der Kernforschung und die Ergebnisse haben das Vertrauen
in die Berechnungen von möglichen radioaktiven
Freisetzungen in die Umwelt nach einem schweren
Reaktorunfall erhöht. Wichtige experimentelle
Daten wurden vor allem im internationalen
­
Rahmen der Aktivitäten von OECD/NEA und
­
­EURATOM gewonnen. Speziell bietet Phébus FP
wesentliche Einblicke in die Freisetzung und den
Transport von Spaltprodukten. Ergebnisse dienen
der Weiterentwicklung von Schwerstörfallcodes.
Neuere Forschungsergebnisse werden vorgestellt
und bewertet. Vorhandener Forschungsbedarf wird
identifiziert und zukunftsorientierte Vorhaben
­werden identifiziert. Ein wichtiger Punkt ist die
­Untersuchung der Übertragbarkeit und folgende
Übertragung der Forschungsergebnisse auf die
­Bedingungen bei Leistungsreaktoren.
Ein weltweites Dilemma – Die Strategie
zum Umgang mit radioaktiven Abfällen:
West­europäische Staaten und die USA
– Teil II von III
Mark Callis Sanders
und Charlotta E. Sanders
| Seite 744
Das Management von abgebranntem Kernbrennstoff und radioaktiven Abfällen aus der zivilen und
militärischen Nutzung erfordert eine Strategie für
die dauerhafte sichere Endlagerung. Die einzelnen
Kernenergie nutzenden Staaten beschreiten dafür
teils unterschiedliche Wege und die Strategien
­befinden sich in unterschiedlichen Stadien ihrer
Entwicklung und Implementierung. Die Strategien
können die geologische Tiefenlagerung, die Wieder­
aufarbeitung des Kernbrennstoffs, Zwischenlagerung als auch multinationale Lösungen umfassen.
Ein Überblick der Entsorgungswege wird für westeuropäische Staaten und die USA gegeben hinsichtlich Strategien und gesetzgeberischem Rahmen.
Jeder Staat muss dabei seinen Verpflichtungen
nachkommen und nationale Gegebenheiten wie
­gesellschaftliche Forderungen und Rechtsrahmen
sind zu berücksichtigen.
Frei(gabe)messung von Abfall hinsichtlich
enthaltener Radioaktivität
Marina Sokcic-Kostic und Roland Schultheis | Seite 754
Freimessungen sind immer ein Kompromiss
­zwischen messtechnischen Anforderungen (d.h.
kleine Nachweisgrenzen, hohe Verlässlichkeit) und
ökonomischen Randbedingungen (hoher Durchsatz, effiziente Messverfahren, niedrige Freimesskosten). Abhängig von Abfallmenge und Abfallart
ergeben sich unterschiedliche Lösungsansätze. Für
große Abfallmengen von mehr oder weniger homogenen Abfällen ist die Förderbandmethode der
größte Favorit, welche zudem bereits in der Praxis
ihre Tauglichkeit nachgewiesen hat. Dies ist insofern von Wichtigkeit, als in den kommenden Jahren
gerade in Deutschland zahlreiche Kernkraftwerke
rückgebaut werden und bei denen große Abfallmengen anfallen werden. Für einige Anwen­
dungsfälle wie z.B. Tritium oder C-14 existieren
­zufriedenstellende Lösungen entweder noch nicht
oder befinden ich momentan in der Entwicklungsphase. Für die Entwicklung von Freimessmethoden
Marc Geiselhart
| Seite 759
Mit einem Umfang von 26,659 km und etwa 9.600
Magneten ist der Large Hadron Collider (LHC) der
bisher größte und aufwendigste Beschleuniger der
berühmten Großforschungseinrichtung CERN. Das
Large Hadron Collider beauty (LHCb)-Experiment,
das A Toroidal LHC ApparatuS (ATLAS)-­Experiment
und das Compact Muon Solenoid (CMS)-­Experi­
ment sind drei der vier Experimente, die d
­ erzeit
am LHC installiert sind. Um präzise ­Messungen
zu ­
erzielen, werden Silizium-­
Detektoren in
un­
­
mittelbarer Nähe des Interaktionspunkts aller
Experi­mente montiert. Kohlenstoffdioxid-Kühlan­
lagen kühlen die innersten Schichten der Silizium-­
Detektoren auf Temperaturen von bis zu -40 °C. D
­ azu
werden im LHCb-Experiment seit 2007 zwei
Membran­dosierpumpen eingesetzt. Zwei ähnliche
Systeme regeln seit Anfang 2015 das Temperatur­
management des IBL-Subdetektors des TALS-­
Experiments.
AMNT 2016 Key Topic: Enhanced Safety &
Operation Excellence
Angelika Bohnstedt und Erik Baumann
| Seite 761
Zusammenfassender Bericht zur Focus Session
„Strahlenschutz“ des Key Topic „Enhanced Safety &
Operation Excellence“ der 47. Jahrestagung Kerntechnik (­Annual Meeting on Nuclear Technology),
­Hamburg, 10. bis 12. Mai 2016. Weitere Berichte
sind in v­orangegangenen Ausgaben der atw er­
schienen bzw. werden in folgenden veröffentlicht.
Frédéric Joliot/Otto Hahn Sommerschule
2016 zu Kernreaktoren: Flüssigmetall­
gekühle schnelle Reaktoren von morgen –
Verbesserte Sicherheit und Leistung
Victor H. Sánchez-Espinoza | Seite 763
Die diesjährige Frédéric Joliot/Otto Hahn Sommerschule (FJOH) wurde vom französischen Commissariat à l’Énergie Atomique (CEA) und dem Karls­
ruhe Institute of Technology (KIT) in Aix-En
­Provence (Frankreich) angeboten. Das diesjährige
Schwerpunktthema waren Flüssigmetallgekühle
schnelle Reaktoren von morgen – Verbesserte
Sicher­heit und Leistung. Anerkannte Experten aus
Europa, Amerika und Asien präsentierten die
­neuesten Entwicklungen, den aktuellen Stand und
Trends in verwandten Bereichen.
Wird Trump seine Präsidentschaft nutzen,
um die Kernenergie zu fördern?
John Shepherd | Seite 774
Im März 2011, vier Tage nach dem Unfall im
­japanischen Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi
­sagte ein US-Immobilien-Tycoon in einem Fernseh­
interview: „Ich bin von der Zukunft der Kernenergie
überzeugt.“ In einem Umfeld, in dem Experten,
­Behörden und Regierungen bemüht waren, die
­Ereignisse zu verarbeiten, verzichtete der Geschäfts­
mann nicht, seine Meinung zu vertreten. Seine
­Worte gelangten damals nicht in die inter­nationalen
Schlagzeilen. Nach dem 8. November 2016 sollte
die Welt diese Sätze aufgreifen – denn sie stammen
vom künftigen US-Präsidentenwahl, Donald
Trump.
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ABSTRACTS | GERMAN
Fragen und Antworten:
Verfehlt das EU-PINC Programm seine Ziele
bei der kerntechnischen Industrie?
717
atw Vol. 61 (2016) | Issue 12 ı December