Anhang: Stundenbild Medien – Mediengewalt

Anhang: Stundenbild Medien – Mediengewalt
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Die Folge digitaler Medien ist auch der leichtere Zugang zu gewalthaltigen Inhalten für Kinder
und Jugendliche. Ein weiteres Merkmal von Mediengewalt im digitalen Zeitalter ist, dass reale
und mediale Gewalt miteinander verknüpft sein können. Mobbing findet häufig sowohl offline
als auch online statt.1 Wie reale Gewalt ist auch Mediengewalt schwer zu definieren. Reine
Gewalt lässt sich aus einem Medium schwer herausdestillieren; wie Gewalt wahrgenommen
wird, hängt von der Rolle der Gewaltdarstellung in der Gesamtinszenierung, der
Rezeptionssituation, dem Vorwissen der RezipientInnen und anderen Faktoren ab.2
Mediengewalt wird von Kindern von klein auf konsumiert wie beispielsweise in
Zeichentrickfilmen, in denen eine Figur überrollt und platt gewalzt wird und danach wieder
aufsteht und weitergeht, später in Krimiserien oder Horrorfilmen. Das Konsumieren von
Mediengewalt im Kindes- und Jugendalter ist also nichts Neues, könnte man sagen.
Was sich allerdings verändert hat, ist die ständige Verfügbarkeit von gewalthaltigen
Medieninhalten. Im Fernsehen orientieren sich die Ausstrahlungszeiten an den
Jugendschutzbestimmungen. So werden z. B. Cartoons für Erwachsene wie etwa „South Park“
oft erst nach Mitternacht gezeigt. Im Internet sind diese Sendungen allerdings jederzeit
verfügbar und am Handy noch dazu immer mit dabei. Um Mediengewalt erkennen und
Maßnahmen dagegen setzen zu können, ist es wichtig, sich mit den unterschiedlichen Arten von
Mediengewalt, denen Kinder und Jugendliche begegnen, auseinanderzusetzen.3
Fazit:
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Gewalt ist ein komplexes Phänomen. Ob und wie Gewalt entsteht, hängt von zahlreichen
Faktoren ab: personenbezogenen (Temperament, Selbstbild, Selbstwertgefühl),
lebensgeschichtlichen und gesellschaftlichen (soziale Situation, Peergroup, Familie,
Männlichkeitsideale, Vorbilder, Vorurteile) oder situationsbedingten (Schmerzen, Enge,
Hitze, Stress, Lärm, Alkohol, beteiligte Personen).
Gewalt ist ein „gelerntes“ Mittel zur Konfliktlösung. Als „Allerweltsressource“ steht
Gewalt allen Menschen im Prinzip jederzeit zur Verfügung.
1 BUCHEGGER, Barbara, Medien und Gewalt Herausforderungen für die Schule. Was ist
Mediengewalt?, Wien 2015.
2 BUCHEGGER, Barbara, Medien und Gewalt Herausforderungen für die Schule. „Faszination“
Mediengewalt, Wien 2015.
3 BUCHEGGER, Barbara, Medien und Gewalt. Herausforderungen für die Schule. Konsum von
Gewaltdarstellungen in Medien, Wien 2015.
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Gewalt geschieht oft im Dreieck Täter/in-Opfer-Zuschauer/in. In solchen Situationen hat
das Publikum entscheidenden Einfluss auf das Gewaltgeschehen.
Um Gewalt zu verhindern bzw. zu verringern, muss sie in allen Ausprägungen und auf
allen Ebenen erfasst werden.
Die Wahrnehmung und Bewertung von Gewalt ist immer subjektiv und ändert sich mit
dem sozialen Umfeld. Demnach kann ein und dieselbe Handlung von einer bestimmten
Person oder Gruppe als Gewalt erlebt werden, von einer anderen nicht. Je nach Kontext
wird Gewalt individuell definiert und interpretiert.4
4 BUCHEGGER, Barbara, Medien und Gewalt. Herausforderungen für die Schule. Was ist Gewalt?
– Ein Definitionsversuch, Wien 2015.