Konzept der reformpädagogischen Ausrichtung der Grundschule Gries

Grundschule Gries
KonzeptderreformpädagogischenAusrichtung
derGrundschuleGries
DerUnterrichtinunserenGruppenorientiertsichanreformpädagogischenModellenwiedemJenaplannachPeterPetersen,derMontessori-undderFreinetPädagogik,welchedieGrundlagefürdieArbeitmitdenKindernbilden.DerherkömmlicheStundenplanwirdaufgehobenunddurchFreiarbeitersetzt.
InderFreiarbeitstehenselbstgesteuertes,eigenverantwortlichesLernen,FörderungderSelbstständigkeitundLerneninderGemeinschaftimVordergrund.
Regelmäßige Morgen- und Reflexionskreise, individuelle Lernberatungsgespräche mit den Kindern, gemeinsame Gesprächskreise und Momente der
Gemeinschaft(Rituale,Feiern)sindwichtigeBestandteilederreformpädagogischenArbeitsweise.EinenbesonderenStellenwerthabenbeiunsdieSelbst-und
Fremdeinschätzung zur Aufgabenerledigung, zum Lernzuwachs in den einzelnen Fächern, den überfachlichen Bereichen (KIT und LiG) sowie hinsichtlich der
ZielkompetenzenderGrundschule.
Leitgedanke
Hilf mir, es selbst zu tun.
Zeige mir, wie es geht.
Tu es nicht für mich.
Ich kann und will es allein tun.
Hab Geduld, meine Wege zu begreifen.
Sie sind vielleicht länger,
vielleicht brauche ich mehr Zeit,
weil ich mehrere Versuche machen will.
Mute mir Fehler und Anstrengung zu,
denn daraus kann ich lernen.
MariaMontessori
KernpunktefürKlassenmitreformpädagogischerAusrichtung
1.
DieFreiarbeitüberwiegt
2.
ArbeitmitindividuellenLernplänen
3.
AltersgemischteStammgruppen
4.
Lernräume
5.
TransparenzundElternarbeit
6.
GemeinschaftunddemokratischesHandeln
7.
VeränderteRollederLehrperson
1.
DieFreiarbeitüberwiegt
DerherkömmlicheStundenplanistaufgehobenundwirddurchFreiarbeitersetzt(AusnahmenkannderUnterrichtindenFächernItalienisch,Religion,Musik,
BewegungundSportbilden).
InderFreiarbeitplanendieKinderihreArbeitenzeitlich,inhaltlich,sozial,räumlichundmethodischselbst.DabeiorientierensiesichandenHinweisenund
AngebotenderLehrpersonen,ambereitgestelltenMaterial,abdemdrittenGrundschuljahranvorgegebenenZielenundKompetenzenderRahmenrichtlinien,
welcheihnenzuBeginndesSchuljahresinschriftlicherFormausgehändigtwerden,dochvorallemanihrenpersönlichenInteressen,NeigungenundBedürfnissen.
ReformpädagogischeFreiarbeitistnichtgleichzusetzenmiterweitertenLernformenwieStationenarbeit,Werkstattarbeit,Planarbeit.
IndentäglichenMorgenkreisenplanenundreflektierendieKinderderUnterstufeihreArbeitenundgebenderGruppeRückmeldung,wassiegeschaffthaben,
wassienochvorhabenundwelcheStolpersteineesgibt.MeinungenundTippswerdeneingebracht,gemeinsamwerdenLösungengesucht.Arbeitenwerden
kurzpräsentiert,gezielteRückfragengestelltundgegebenenfallskonstruktiveKritikgeübt.GesprächezuüberfachlichenLernbereichen(z.B.Teamarbeit)finden
hier statt. In der Oberstufe finden diese Treffen zweimal wöchentlich statt und haben als Gesprächsschwerpunkt hauptsächlich die Arbeit am
Stammgruppenthema.
DieModerationderTreffenübernimmtjeweilseinKindunddieLehrpersonführtnacheigenemErmessenProtokoll.DieseTreffenwerdenvorallemauchfür
freieGespräche,KlärungvonFragenzurLernarbeit(unabhängigvonInhalten),zuZielkompetenzen,zuSozialformen(Einzel-,Partner-undGruppenarbeit)und
zurBesprechungorganisatorischerAspektegenutzt.
2.
ArbeitmitindividuellenLernplänen
DieSchüler/innenarbeitennachihrenindividuellenLernplänen,dieeinenZeitraumvoneinerWocheumfassen.AnhandderselbenplanendieKinderTagfürTag
ihretäglichenPflicht-/Trainingsarbeiten(lesen,schreiben,mündlichrechnenundschriftlichrechnen),welchemaximaleineStundeZeitbeanspruchensollen.
DabeierlernendieKinderdieGrundtechniken,diesiefürjeglicheLernarbeitbrauchen.AufdemindividuellenArbeitsplanwerdenauchalleweiterenTätigkeiten
wie beispielsweise aus den Fachbereichen Geografie, Geschichte, Naturwissenschaften, Kunst, Technik und Englisch vermerkt. Einen Großteil ihrer Lernzeit
verbringendieKinder,insbesondereinderOberstufe4/5mitihrenThemen(s.Punkt3).
NeueLerninhalteundArbeitstechnikenwerdenhauptsächlichinleistungshomogenenKleingruppeneingeführt.Individuellwerdennochzusätzliche,notwendige
Vertiefungen in bestimmten Lernbereichen spezifisch durch die Lehrperson begleitet und bei Bedarf auch vorgegeben. Häufig geschieht dies in Form von
Trainingsgruppen.
GrundsätzlichgibtesindenReformklassenkeineHausaufgaben.
3.
AltersgemischteGruppen
DieKinderausdererstenbisdrittenKlassearbeiteninvier,jenederKlassenvierundfünfinzweialtersgemischtenStammgruppenzusammen.DieGruppen
bestehenaus15bis20Kindern,MädchenundBuben,leistungsstärkereund-schwächeresindinetwagleichstarkvertreten.DieStammgruppenwerdenvonden
Lehrpersonenzusammengestellt.
HierfindetaltersgemischtesLernenstatt.DabeiarbeitendieKinderindenjeweiligenStammgruppenaneinemfreigewähltengemeinsamenThema.Siewerden
von der Stammgruppenleiterin begleitet. Am Ende werden die Ergebnisse in verschiedensten Formen (Theateraufführung, Ausstellung, Tagebücher,…)
präsentiert.
4. Lernräume
InunserenLernräumenfindensichwenigerStühlealsKinder,dafürjedochgemütlichereSitzgelegenheitenwieKuschelmatten,SofasoderSitzecken.Bewegliche
RegalemitAblagefächernfürjedesKinddienenalsRaumteiler,ladenzumLerneninKleingruppeneinundbietenauchabgeschiedene,ruhigePlätzchenfürdie
Einzelarbeit.
DasPultstehtabseitsunddientlediglichalsAblagefürUnterlagenderLehrpersonen,imIdealfallstehenindenLernräumenkeinePultemehr.AuchdieTafelhat
keinenzentralenStellenwert,daeskeinenFrontalunterrichtgibt.
DieKindersuchensichihreArbeitsplätzeimmerwiederneuausundsiebewegensichfreiindenLernräumen.
InjedemLernraumgibteszudemverschiedeneAteliers(Material-undArbeitsecken)zudenFachbereichen.DerartigeAteliers(z.B.fürDeutsch-,Mathe,Kunst,
GGN)fördern,,BewegtesLernen“unddasArbeiteninaltersgemischtenGruppen.
DigitaleMedien(PCs,Laptops,Tablets)stehenjederzeitzurVerfügung,ebensokannfrei,dochzielgerichtetdasInternetgenutztwerden.
5.
TransparenzundElternarbeit
ElternsindfürunsdieerstenundwichtigstenPartnerinderBegleitungderLern-undPersönlichkeitsentwicklungderKinder.
ImLaufeeinesSchuljahreswerdenInformationsabendezueinzelnenAspektenderReformpädagogikveranstaltet.GeladensindElternvonKindernausdem
KindergartenundunsererGrundschulesowieandereInteressierte.EinentieferenEinblickkönnensichdieElternauchwährendderHospitationenimUnterricht
verschaffen,welchenachAnmeldungstattfinden.SehrwertvollsindauchfreieElternabende(mitundohneLehrpersonen),dieausFragen,Sorgen,Wünschen
undVorstellungenderElternentstehen.
Die Expertise der Eltern wird optimal genutzt: Väter und Mütter bringen sich bereits zu Beginn des Schuljahres ein, indem sie ihre Mitarbeit im Unterricht
anbieten. Bisher betraf dies beispielsweise die Bereiche Leselernprozesse, textiles Arbeiten, Häkeln, Kochen, Arbeiten mit Druckereien, Gestalten einer
Radiosendung,Informatik,Fischerei,Literaturcafè,Teamschulung,Weltwirtschaft,Medizin,interkulturelleAktionen,Theatertätigkeit,Kunst…undvieleandere.
6.
GemeinschaftunddemokratischesHandeln
ZurStärkungdesGemeinschaftsgefühlssindRitualeundFeiern(Geburtstagsfeiern,Schulfeiern,akustischeSymbole,…)beiunswichtig.Regelmäßigfindendie
Schulfeiern,getrenntnachOber-undUnterstufe,statt,wobeidieVorbereitung,OrganisationundGestaltungindenHändenderKinderliegt.Zumeistwerden
dabeiErgebnisseausderFreiarbeit(Theaterstücke,Tänze,Geschichten,Kunstwerke…)vorgestellt.Eltern,VerwandteundFreundesindalsPublikumwillkommen.
AusgehendvondenRahmenrichtlinienarbeitendieKinder,nebendemindividuellenLernen,angemeinsamenThemenkreisen.AuchderAustauschüberfreie,
interessensbezogeneThemenfindetinderGemeinschaftstatt.
DabeiwerdenwichtigeKompetenzenwiePräsentieren,Argumentieren,selbstsicheresAuftretenundAnnahmevonKritikentwickelt.
EinbedeutenderAspektdessozialenLernensistderKlassenrat,derregelmäßigstattfindet.Diskussionspunkte(welcheanderWandzeitunggesammeltwerden)
sindProbleme,Kritik,Wünsche,LoboderInformationsaustausch.DieKinderlernendabei,übergemeinsameAnliegenzusprechen,Vereinbarungenzutreffen
undgemeinsamProblemeanzugehen.DerKlassenratermöglichtihnen,demokratischesHandelnzulernenundzuleben.
7.
VeränderteRollederLehrperson
InderFreiarbeitstehendieKinderimMittelpunkt.DieLehrpersonnimmtsichzurückundstehtdenKindernberatendundbegleitendzurSeite.
SietrifftsichtäglichmitderKindergruppezurgemeinsamenPlanungderArbeit.NeueThemenundInhaltesowiezuerlernendeArbeitstechnikenwerdenvon
derLehrpersonhauptsächlichinleistungshomogenenKleingruppeneingeführt.Großgruppenunterrichtgibtesnicht.DieLehrpersonbeachtetdabei,dassdie
Rahmenrichtlinienerfülltwerden.Siesorgtfüreinevorbereitete,strukturierteLernumgebungmitMaterialien,diedifferenziertesundeigenverantwortliches
Lernenermöglichen.ArbeitsblättersindnichtstimmigmitdieserVorgehensweise.DieLehrpersonistfürdierichtigeDarbietungdesMaterialsverantwortlich.
MitBlickaufdaseinzelneKindbegleitetunddokumentiertdieLehrpersondieAuseinandersetzungmitdenLerninhaltenunddieindividuelleEntwicklung.Inder
FreiarbeitführtsieregelmäßigLernberatungsgespräche.DarausergebensichkonkreteHinweiseaufdieFormderindividuellenBetreuungeinzelnerKinderzu
spezifischenLernaspekten.DiesunterstütztdieErreichungderJahresziele,wofürdieLehrpersonverantwortlichist.
AlleLehrpersonendesRP-TeamstragendiesesKonzeptmitunderklärensicheinverstanden,sichinihrerArbeitdaranzuorientieren.DenFachlehrpersonenfür
diezweiteSpracheundReligionwirddasKonzeptzurKenntnisnahmevorgelegt.
SCHULSPRENGELBOZEN/GRIES
www.sspgries.it
[email protected]
GrundschuleGries:
MartinKnollerStraße7
39100Bozen
Tel.0471281784
Direktion:
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