Schweiz bleibt vorerst «schutzlose Insel

SCHWEIZ
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www.blickamabend.ch
Billige Ferien
Doch Sites wie Booking.com
beschäftigen derzeit
die Schweizer Politik.
Befehlsausgabe
von André Blattmann,
Chef der Armee
Dialog
für Land
und Leute
befehlsausgabe
@blickamabend.ch
War heute
erfolgreich
FDP-Ständerat
Damian Müller.
Schweiz bleibt vorerst
«schutzlose Insel»
BOOKING.COM → Der Ständerat vertagt
den Entscheid über einen besseren Schutz der
Schweizer Hotels. Erst gehts ums Kleingedruckte.
Nico Menzato
@NMenzato
I
mmer mehr Schweizer
buchen ihre Ferien nicht
mehr im Reisebüro, sondern online. Eine Studie
der Walliser Hochschule für
Wirtschaft und Tourismus
zeigt, dass bereits 20,6 Pro-
zent aller Übernachtungen
über Plattformen verkauft
wurden – Tendenz steigend. Der Konzern Priceline
mit Booking.com und Agoda
deckt dabei 71,3 Prozent ab.
Das Dilemma der Hoteliers: Einerseits können sie
es sich kaum leisten, auf
solchen Plattformen keine günstigere Preise anbieten
Zimmer anzubieten. Ander- dürfen. «Die Schweiz ist eine
seits wehren sie sich gegen schutzlose Insel», sagt Bi«Knebelverträge». Selbst schof. Viele Nachbarländer
mit Last-minute-Rabatten hätten Gesetze erlassen,
dürfen sie die
um den TouOnline-Tarife Die Kommission
rismus
zu
nicht unterschützen.
soll die Verträge FDP-Ständebieten.
Dies will genau prüfen.
rat Damian
CVP-StändeMüller
hat
rat Pirmin Bischof ändern. den Vorstoss mitunterVia Motion verlangt der So- zeichnet, verlangte aber erlothurner, dass die Hotels folgreich die Überweisung
«Aktionäre werden vergoldet»
AKTION → Die SP kämpft gegen die geplante
Steuerreform. Die Zeche zahle der Mittelstand.
I
Fotos: Getty Images, Philippe Rossier (2), Reuters, Keystone
Bildung? Brauchen wir
alle. Prosperierende
Wirtschaft? Brauchen wir
auch alle. Was fehlt noch?
Richtig, Sicherheit. Ohne
die gibt es weder Bildung
noch prosperierende
Wirtschaft. Willkommen
bei meiner zweitletzten
Kolumne für den Blick am
Abend. Ich präsentiere Ihnen zwei weitere Lehren,
welche ich nach 99 Monaten als Chef der Armee
ziehen kann.
Erstens: Der Dialog mit
Vertreterinnen und Vertretern der Bildungslandschaft hat entscheidend
dazu beigetragen, die
Vereinbarkeit von Aus-/
Weiterbildung und Militärdienst zu verbessern.
Diesem Dialog ist es auch
zu verdanken, dass die
Anerkennung der militärischen Führungsausbildung von etlichen Universitäten und Fachhochschulen mit ECTS-Punkten honoriert wird. Hier
müssen wir dranbleiben
und ausbauen.
Zweitens: Der Dialog mit
Wirtschaftsverbänden
und KMU hat entscheidend dazu beigetragen,
dass die Armee wieder
breit als beste praktische
Führungsschule der
Schweiz positioniert ist.
Gerade die KMU sind
glaubwürdige Multiplikatoren. Sie profitieren von
den Milizkadern, die unsere Führungstätigkeiten
intus haben. Neudeutsch
heisst das Win-Win.
Ich danke also all jenen,
welche diesen Dialog mit
der Armee geführt haben.
Für die Sicherheit. Und
damit für Land und Leute.
Gang durch
Prunk-Tor
SP-Aktion vor dem
Zürcher HB.
m Pendlerstrom stellte
die SP heute auf der Zürcher Bahnhofstrasse symbolisch die steuerpolitische
Weiche: Passanten konnten
Firmenbesitzer spielen –
und durch ein goldenes Tor
laufen. Oder sie konnten als
Angestellte und normale
Steuerzahler das graue Tor
nehmen.
Die Message der Sozialdemokraten: Mit der Unternehmenssteuerreform III,
über welche die Schweiz
am 12. Februar abstimmt,
werden die Reichen vergoldet und der Mittelstand
ausgeblutet. Mit der Re-
form reagierte die Schweiz
auf den Druck des Auslands, die Sonderbesteuerung von sogenannten Statusgesellschaften
abzuschaffen. Damit diese die
Schweiz nicht verlassen,
soll der Gewinnsteuersatz
für alle Unternehmungen
gesenkt werden. Die SP bekämpft die Vorlage. In der
unsicheren Finanzsituation
«wäre es fatal, Grosskonzernen und Aktionären weitere
Steuergeschenke zu geben
und den Bundeshaushalt
um mindestens 1,3 Milliarden Franken pro Jahr zu
schwächen.» nmz