Institut für Angewandte Mathematik WS 2016/17 Prof. Dr. Anton Bovier, Kaveh Bashiri Einführung in die Wahrscheinlichkeitstheorie 7. Übungsblatt Abgabe bis Freitag, den 09.12.2016, vor der Vorlesung Aufgabe 1 [1 Pkt ] Seien X1 , . . . , Xn unabhängig und exponentialverteilt mit Parameter α > 0. Bestimmen Sie die Verteilung von min1≤i≤n Xi . Aufgabe 2 (Gauss’sche partielle Integrationsformel) Sei X eine zentrierte Gauss’sche Zufallsvariable mit Varianz σ 2 > 0: 2 2 /(2a) 1. Sei g ∈ C 1 (R) so, dass |g(x)|e−x /(2a) → 0 und |g 0 (x)|e−x für ein a > Var(X). Beweisen Sie, dass [3+4 Pkt ] → 0, wenn x → ±∞ E(Xg(X)) = Var(X)E(g 0 (X)) gilt. Hinweis: Für eine messbare Funktion f und einer zentrierten Gauss’schen Zufallsvariable X mit Varianz σ 2 lässt sich der Erwartungswert berechnen als Z 1 2 2 E(f (X)) = √ f (x)e−x /(2σ ) dx. 2πσ 2 R 2. Berechnen Sie E(X n ) für alle n ∈ N. Aufgabe 3 [4 Pkt ] Sei X eine positive Zufallsvariable (diskret oder kontinuierlich) auf dem Wahrscheinlichkeitsraum (Ω, F, P), und sei g : [0, ∞) → [0, ∞) bijektiv, stetig differenzierbar und streng monoton wachsend mit g(0) = 0. Zeigen Sie, dass Z ∞ E[g(X)] = g 0 (x)P[X ≥ x]dx. 0 Hinweis: Es darf vorausgesetzt werden, dass Fubini-Tonelli auch für σ−endliche Maße gilt. 1 Aufgabe 4 [1+4 Pkt ] Sei p ∈ (0, 1)Pund seien (Xi )i i.i.d. Zufallsvariablen mit P(Xi = 1) = p = 1 − P(Xi = −1). Es sei Sn = ni=1 Xi und K(n) = K(0) + Sn . Wir definieren h(x) = P inf{n : K(n) = 0} < inf{n : K(n) = 100}K(0) = x , für x ∈ {1, . . . , 98, 99}, h(0) = 1 und h(100) = 0. 1. Zeigen Sie, dass h(x) = ph(x + 1) + (1 − p)h(x − 1), x ∈ {1, . . . , 99}, 2. Berechnen Sie h(x). Tipp zu Punkt 2: Leiten Sie eine rekursive Gleichung für g(x) := h(x + 1) − h(x) her! Aufgabe 5 Die Dichte der Cauchy Verteilung mit Parameter u > 0 ist gegeben durch cu (x) = π(u2 u , + x2 ) [3 Pkt ] x ∈ R. Es seien X1 , . . . , Xn unabhängig und identisch verteilte Zufallsvariablen mit Dichte cu . Zeigen Sie, dass die Zufallsvariable (X1 + · · · + Xn )/n dieselbe Dichte hat. Hinweis: Sie können ohne Beweis verwenden, dass für a, b > 0 und x ∈ R Z π(a + b) dy = . (1) 2 2 2 2 ab (x2 + (a + b)2 ) R (y + a )((y − x) + b ) gilt. 2
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