Aktuelle Ausgabe - Produktkulturmagazin

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EDITORIAL · 3
2 · EDITORIAL
Thomas Lucas-Nülle
Chefanalyst
Temel Kahyaoglu
Chefanalyst
Die Digitalisierung der gesamten Gesellschaft nimmt eine immer
höhere Dynamik an und gewinnt in Folge vor allem in den Unternehmen derart an Bedeutung, dass die Wahrnehmung auch auf C-Level
angekommen ist.
Die resultierende Komplexität der Software-Märkte in Zahl
der Anbieter und der Vielfalt an Lösungen steigt daher seit Jahren
exponentiell. Standen 2014 noch weniger als 1.000 Lösungen zur
Produktkommunikation zur Verfügung, so sind es 2016 schon mehr
als 3.800. Immer neue Technologiefelder wie zum Beispiel aktuell
Content Marketing werden geboren. Einen Überblick über alles hat
kaum noch jemand. Diese kommende Dynamik haben wir schon
2014 gesehen und erwartet und uns, damals noch als LNC Group,
dieser Herausforderung gestellt.
Nach nun fast zweijähriger Vorbereitungszeit ist THE GROUP
OF ANALYSTS AG Wirklichkeit geworden. Die von uns entwickelten Market Performance Wheels kennen Sie schon seit einiger Zeit
aus unserem THE BOOK OF ANALYSTS. Die dahinterliegende Datenbasis mit bis zu 400 Bewertungskriterien in der Tiefe aber noch
nicht. Schauen Sie einmal im aktuelle BOOK OF ANALYSTS auf die
Seiten 22 bis 51, wo wir Ihnen einen ersten Einblick in die Details
unserer MPW-Analysen geben. Wir als THE GROUP OF ANALYSTS
AG machen es erstmals transparent möglich, eigenständig durch
den Dschungel an Technologie und Anbietern zu navigieren. Valide, detailliert und unabhängig erhoben, bieten die Market Performance Wheels einen Trusted Source, der Unterschiede auf einen
Blick sichtbar macht. Aktuell in Form von wunderschönen grafisch
aufbereiteten mehrdimensionalen Schaubildern. In Zukunft (ab Q2
2017) auf dem TGOA-Portal für registrierte User auch individuell und
bis in die Datendetailtiefe online.
Das Lernen von anderen Unternehmen ist aber ein ebenso
wesentlicher Bestandteil unserer Vision zur Digitalisierung. Aus
diesem Grund existiert unser PRODUKTKULTURMAGAZIN nun im
8. Jahrgang. Es präsentiert in einzigartiger Weise Ideen, Best Practices, Persönlichkeiten und Unternehmen mit ihren Marken. Opulent
und ansprechend aufgemacht, mit dem Ziel, sich auf Anregung unserer Artikel und Storys mit den Unternehmen und Personen direkt
zu verbinden und voneinander zu lernen.
Beides zusammen führt aus unserer Sicht zu einer Verbindung
von Wissen und Austausch untereinander. Wir sind der Meinung,
mit THE GROUP OF ANALYSTS diesen Weg in einzigartiger Weise
begonnen zu haben. Freuen Sie sich mit uns – zunächst auf die Inhalte der Ihnen vorliegenden Ausgabe, aber insbesondere auf die
Neuerungen, die wir 2017 für Sie bereitstellen werden.
MARKET RESEARCH
RE-ENGINEERED
THE GROUP OF ANALYSTS
Herzlichst Ihre Chefanalysten von THE GROUP OF ANALYSTS AG
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
porsche design
Timepieces
1919 DATETIMER ETERNIT Y
Edles Alligatorenleder und gebräuntes
Titan. Zeitlose Eleganz, inspiriert von
Bauhaus Architektur und Design.
Designed in Austria. Swiss Made.
1919 CO LLECTI O N
INSPIRED BY OUR PASSION FOR DESIGN
www.porsche-design.com
INHALT · 15
14 · INHALT
70
DR. TORSTEN WINGENTER
Head of Digital Innovations
Deutsche Lufthansa AG
46 62
INGRID-HELEN ARNOLD
President SAP Business
Data Network
JÉRÔME LAMBERT
Der Montblanc-Chef im
Interview über die neueste Schreibinnovation
des Unternehmens.
Innovativ und
experimentierfreudig präsentiert
sich die Deutsche
Lufthansa. Mit dem
„FlyingLab“ sollen
Fluggäste künftig
die Möglichkeit
bekommen, neue
Technologien hoch
über den Wolken
in Ruhe auszuprobieren. Ein Labor,
das Neugier weckt.
VOICES
Temel Kahyaoglu im Gespräch mit
Richard Hunt
58
Temel Kahyaoglu im Gespräch mit
Saim Rolf Alkan
76
CEO Agility Multichannel
CEO AX Semantics
ERFAHRUNGSWERT
Energiegeladen
36
Cyber Crime
42
Angezogen
62
Maritimer Spaß
88
Treuer Begleiter
90
E-Services 4.0
92
Mehr Power auf dem Weg zur
Digitalisierung
Den Tätern auf der Spur
Interview mit Falke-Geschäftsführer Paul Falke
Welcome on Board bei Compass
Auf was es beim Umgang mit
Produktdaten wirklich ankommt
Die neue ACO Haustechnik
B2B-E-Business-Plattform
Wegweiser
Was Verkehrsinformationen in
Zukunft leisten
Multilanguage
Die Sprache der Kunden verstehen lernen
Ausbalanciert
110
MARC BENIOFF
CEO Salesforce
Die Bedeutung guter Personalentwicklung
Turn The Music On!
So rockt man die Bühnen dieser
Welt
Dynamisch statt statisch
Effektiver Content ist eine Frage
des bedarfsgerichteten Datenmanagements
Managing your Media
Mit dem neuen NEO 7EVEN
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
100
122
Leinwandgröße mit Vorbildcharakter: Schauspielerin Iris Berben ist nicht nur eine der anerkanntesten deutschen Schauspielerinnen, sie engagiert
sich auch für zahlreiche Projekte, mit denen sie
Menschen zu mehr Humanität und Toleranz aufrufen möchte.
WISSENSWERT
MENSCHEN
Creating the New
30
Spielend wachsen
38
Läuft adidas mit seinem neuartigen
Geschäftsmodell der Konkurrenz
davon?
Das neue LEGO People House
108
114
Datensynergien
46
Start in Paper
Continue everywhere
52
Digital nach ganz oben
70
Interview mit Ingrid-Helen Arnold,
President SAP Business Data Network
Das Wesentliche erkennen
Interview mit Schauspielerin
Iris Berben
122
62
PAUL FALKE
Geschäftsführer
Falke
116
142
Interview mit Dr. Torsten
Wingenter, Head of Digital Innovations Deutsche Lufthansa AG
104
Generation Human
Warum Unternehmen beim „War
for Talents“ neu denken müssen
146
Mann der Zukunft
110
Salesforce CEO Marc Benioff schafft
Künstliche Intelligenz für jedermann
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
16 · INHALT
TRENDS
Wunderwelten
20
Bewegend schön
24
Mar Adentro
80
Born to Ride
94
Adrenalinkicks aus Eis und Schnee
Mercedes-Maybach Luxury
Pforte zum Meer
38
CLAUS FLYGER-PEJSTRUP
Vorstandsvorsitzender, Corporate
Finance der LEGO-Gruppe
Wo Mann und Maschine eins sind
Handwerk
128
Kobe Beef
134
Individualismus auf Italienisch
The Beefbar Butcher Shop
EMPFEHLUNGEN
The Bugaboo Effect
Travelling smart and stylish
68
Retroperspektive
120
Ode an den Winter
140
Gedankenversunken
148
The Sound of Style
Des Menschen schönes Tun auf
Papier gebracht
RUBRIKEN
80
EDITORIAL
NEWS
MENSCHEN UND MARKEN
BILDNACHWEISE
IMPRESSUM
02
18
154
154
154
Der Architekt Miguel Ángel Aragonés hat ein Hotel entworfen, bei dem der
Luxus eine Architektur ist, die die Naturgesetze herausfordert. Das Mar
Adentro Hotel and Residences in San José del Cabo ist auf einer Reihe künstlicher Seen errichtet, die zum Meer hin abfallen. Ein Genuss für Augen und
Seele.
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
Multitouchpoint-Vertrieb und Omnichannel-Marketing mit mS3
Vom Webshop zum Printkatalog: Mit der Lösung mediaSolution3 bringen Sie Ihre Produktdaten in Bestform – und schaffen ein einheitliches Einkaufserlebnis für Ihre Kunden.
mediasolution3.com
NEWS · 19
18 · NEWS
SMARTE CHIRURGISCHE FÄDEN
COLOURS IN BLACK
Die Verbindung zwischen Karl Lagerfeld und Faber-Castell
besteht schon seit vielen Jahren, deshalb ist es umso schöner,
dass sie zusammen nun eine limitierte Karlbox kreiert haben.
Vereint werden damit die traditionellen Werte des Familienunternehmens mit dem modernen, einzigartigen und innovativen Geist und Stil Lagerfelds. Die Box, die die Synergie
zwischen Mode, Kunst und Design symbolisiert, beinhaltet
350 Mal- und Zeicheninstrumente, die in den herausnehmbaren Schubladen nach Farbtönen sortiert sind. Karl Lagerfeld
persönlich legte die Auswahl an Stiften und Kreiden sowie
deren Anordnung fest.
Ingenieure der Tufts Universität haben einen Werkzeugsatz von Fäden mit verschiedenen chemischen Beschichtungen
entwickelt, die Daten sammeln, während die Wunde heilt. Sie können den pH-Wert, die Widerstandskraft und Glukosewerte
messen und so einen Bestand des postoperativen Gesundheitszustandes aufnehmen. Die Fäden geben elektrische Impulse ab,
die über einen Draht an ein auf der Haut liegendes Gerät außerhalb des Körpers gesendet werden. Von dort aus können sie
auf ein Smartphone geladen und interpretiert werden.
fastcoexist.com
faber-castell.de
GOOGLE DEEPMIND
Bei der Entwicklung von Artificial Intelligence ist der Konzern Google ganz
weit vorne. In deren bisher größter
europäischer Akquisition 2014 haben
sie die AI-Firma DeepMind gekauft.
Im vergangenen Jahr gelang ihnen
ein aufsehenerregender Coup: Ein
von Google entwickelter Computer
hat den amtierenden Weltmeister im
asiatischen Brettspiel Go besiegt. In
einem Fachartikel, veröffentlicht in
der Zeitschrift Nature, berichten die
Forscher nun von einem weiteren
Durchbruch: Erstmals ist es gelungen,
ein neuronales Netzwerk mit einem
Gedächtnis zu versehen, das arbeitet wie das menschliche Gehirn. Es
erinnert sich an Lösungswege aus der
Vergangenheit und kann diese selbstständig anwenden.
ZUSAMMENSCHLUSS DER GIGANTEN
Google, Facebook, Microsoft, IBM und Amazon haben sich zusammengetan, um die Partnership on Artificial Intelligence to
Benefit People and Society zu starten. Ziel ist es vor allem, die Angst der Menschen vor AI zu verringern. Natürlich wollen
die Tech-Giganten so auch einen eigenen Beitrag zur Weiterentwicklung von Künstlicher Intelligenz leisten. Der Zusammenschluss soll andere Unternehmen in Fragen der Ethik, Transparenz und Privatsphäre beraten, und es soll eine Plattform
entstehen, die Wissenschaftlern und der Industrie einen entsprechenden Informationsaustausch ermöglicht.
nytimes.com
deepmind.com
UBER ELEVATE
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
Uber will eine der größten MobilitätsVisionen Wirklichkeit werden lassen.
Das Unternehmen will ein Beförderungsnetz aus fliegenden Autos aufbauen, wobei ein Flug schlussendlich
weniger kosten soll als eine normale
Taxifahrt. In einem Whitepaper haben
sie die Pläne zu „Uber Elevate“ angekündigt. Es handelt sich um senkrechtstartende Flugzeuge, die keine
Landebahn benötigen. So will Uber
uns dabei helfen, die Millionen von
Stunden, die täglich auf den Straßen
weltweit verschwendet werden, besser
zu nutzen.
MODERN PAYMENT
wired.de
newdealdesign.com
Das New Deal Design-Studio aus San Francisco
hat ein kupferfarbenes Device auf den Markt
gebracht, das Bezahlen durch einfaches Darüberstreichen ermöglicht. Damit bietet es uns etwas, das
weder eine Kreditkarte noch Apple Pay kann, nämlich eine
spürbare Verbindung mit der digitalen Währung.
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
24 · TRENDS
TRENDS · 25
BEWEGEND SCHÖN
Mercedes-Maybach Luxury
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
TRENDS · 27
26 · TRENDS
VON ANJA FAHS
J
edes Jahr im August trifft sich im kalifornischen Pebble
Beach die weltweite Oldtimer-Fangemeinde zu einem
Schönheitswettbewerb der ganz besonderen Art – das
Gipfeltreffen der edelsten klassischen Automobile. Dies
war in diesem Jahr der ideale Premierenort für den exklusiven
Vision Mercedes-Maybach 6, ein aufsehenerregendes Coupé
der Luxusklasse. Die Fahrzeug-Vision ist eine Hommage an
die glorreiche Zeit der Aero-Coupés.
Nach dem Aus für Maybach vor über zwei Jahren wurde
der Name Maybach bei Daimler als Submarke MercedesMaybach geführt, wenn es um Mercedes-Limousinen im absoluten Luxussegment ging. Nun findet sich der Schriftzug
Maybach auch auf dem Kühlergrill dieses neuen Showcars,
das jedoch ein Coupé ist. Grund für uns mit Dr. Jens Thiemer, Vice President Marketing Communications MercedesBenz Cars, über die Zukunft und Positionierung der Marke
Mercedes-Maybach bei der Daimler AG zu sprechen.
Dr. Thiemer, seit 2014 wird Maybach nicht mehr als eigenständige Fahrzeug-Sparte von Daimler geführt, sondern ist
eine Ergänzungsmarke von Mercedes-Benz. Wie genau positioniert Daimler seine Marke Maybach heute?
Mercedes-Maybach ist seit 2014 eine klar positionierte
Submarke von Mercedes-Benz mit einem ganz eigenen Profil. Ähnlich wie Mercedes-AMG im Bereich Sportlichkeit
und Performance, erweitert Mercedes-Maybach unsere Markenwelt um ein völlig eigenständiges Angebot im Bereich
Ultra-Luxus. Beide Submarken haben eine enge Verbindung
zur Muttermarke. Mit Mercedes-Maybach erfüllen wir die
Wünsche von Kunden, die höchste Ansprüche an Exklusivität, Individualität und Luxus stellen. Wir sind damit also
nach wie vor im absoluten Topsegment positioniert, wo Statusorientierung und Repräsentanz im Vordergrund stehen.
Wie unterscheidet sich die Maybach-Version von einer
normalen Mercedes-Benz S-Klasse? Was kann der Kunde
erwarten, wenn er sich für einen Mercedes-Maybach entscheidet?
Ein Mercedes-Maybach ist ein Mercedes in einer höchst
exklusiven und individuellen Ausprägung. Diese Fahrzeuge
verfügen über besonders exklusive Ausstattungsmerkmale,
die über das Angebot von Mercedes-Benz hinausgehen. Dazu
können zum Beispiel noch mehr Raum und Bewegungsfreiheit, besondere Sitzanlagen sowie aufwendig-repräsentativ
gestaltete und vielfältig individualisierbare Innenräume gehören. Wir gehen bei der Innenraumgestaltung individuell
auf die Wünsche, Bedürfnisse und Lebensstile der Kunden
ein.
Kurz gesagt, Mercedes-Maybach verkörpert „das Beste“ in seiner exklusivsten Form und erfüllt damit die Anforderungen der anspruchsvollsten Kunden der Welt. Beim
Mercedes-Maybach S-Klasse Pullman legen wir sogar noch
eine Schippe drauf. Das Fahrzeug ist als Sechssitzer mit
Vis-à-vis-Sitzanlage verfügbar und verkörpert nicht nur als
Staatslimousine den absoluten Luxus und Status im Segment.
Damit erreicht der Mercedes-Maybach S 600 Pullman eine
uneingeschränkte Alleinstellung unter den etablierten Automobilherstellern.
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
Vision Mercedes-Maybach 6
Beschreiben Sie uns bitte die Maybach-Kundenstruktur.
Mercedes-Maybach-Kunden wollen den Unterschied, das gewisse Etwas. Sie sind extrem unabhängig, sehr
statusorientiert und charakterstark.
Ein solches Auto zu fahren, ist zudem
keine Frage des Alters. Wenn wir die
Altersklassen weltweit betrachten,
dann lässt sich sagen, dass die Kunden in Asien im Durchschnitt deutlich
jünger sind als zum Beispiel in Europa.
Bei Geschäftskunden ist der MercedesMaybach insbesondere als repräsentatives Fahrzeug mit Chauffeur-Service
gefragt.
Welches sind die stärksten Absatzmärkte für die Mercedes-Maybach
S-Klasse und warum?
Die größten Märkte diesbezüglich
waren vergangenes Jahr China, Südkorea, Russland und die USA. Diese
vier Länder machen einen Großteil des
weltweiten Absatzes vom MercedesMaybach aus. Von der MercedesMaybach S-Klasse gehen seit ihrer
Markteinführung jeden Monat rund
500 Fahrzeuge an Kunden in China.
Limousinen werden dort gerne als
Chauffeur-Fahrzeug verwendet, deshalb hat die hintere Sitzreihe eine sehr
große Bedeutung. Familie und Geschäftskontakte werden in China regelmäßig chauffiert.
Wie sieht Ihre Kundengewinnungsstrategie für diese exklusiven Fahrzeuge aus?
Diese Art von Kunden kann man
nicht im klassischen Sinne gewinnen.
Sie sind in der Regel schon von der
Marke überzeugt und vertrauen ihrer
Strahlkraft. Viele stehen im persönlichen Kontakt mit der Marke, weil sie
wissen, dass ihre ganz individuellen
Ansprüche und Anforderungen hier
erfüllt werden. Die Mercedes-Maybach-Kundengewinnungsstrategie
ist also mit der Kundenansprache für
andere Mercedes-Modelle nicht vergleichbar.
Wie wird die Mercedes-Maybach
S-Klasse aktuell in der Kundenansprache platziert? Eher für Driver
oder mehr für Owner mit Fahrer?
Gibt es jeweils eine unterschiedliche
Herangehensweise?
Das Besondere an der Produktsubstanz eines Mercedes-Maybach ist, »
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
TRENDS · 29
28 · TRENDS
dass – egal ob Fahrer oder Besitzer – jeder sicher sein kann, maximalen Luxus
auf vier Rädern zu erfahren. Dennoch
waren in China in der Vergangenheit
häufig der Komfort im Fond, die Ruhe
und Beständigkeit unsere Hauptthemen in der Kommunikation. In anderen Ländern betonen wir dagegen
eher das gesamtheitliche Luxuserlebnis – am Steuer und im Fond. Denn es
gibt auch Menschen, die während der
Woche chauffiert werden und am Wochenende selbst fahren. Der MercedesMaybach ist für beide Fahrvarianten
das Nonplusultra.
Wenn wir an die typische Customer
Journey denken, vom Pre- bis Aftersales et cetera, gibt es hier gegenüber der normalen Mercedes-Benz
S-Klasse Unterschiede für den Kunden in der Ansprache beziehungsweise Betreuung und so weiter, wenn
er sich für ein Mercedes-Maybach SModell entscheidet?
Jeder Kunde ist für uns wichtig. Für
jede unserer Marken gilt die Haltung:
„Das Beste oder nichts.“ Im Markenerlebnis gibt es natürlich trotzdem Unterschiede. Bei Mercedes-Maybach stehen bei der Customer Journey höchste
Betreuungsqualität und individuelle
Ansprache im Mittelpunkt. Wir versuchen hier, jeden Wunsch zu realisieren.
Nutzen Sie die Marke Maybach in
Ihrer Marketingstrategie eher, um
bereits bestehende Mercedes-BenzKunden für ein Luxusfahrzeug einer
höheren Klasse zu gewinnen, oder ist
sie mehr auf die Kundeneroberung
vom Wettbewerb ausgerichtet?
Sowohl als auch. Die Eroberung
neuer Kunden steht natürlich immer
im Fokus. Mercedes-Maybach ist darüber hinaus aber auch ein sehr attraktives Angebot für bestehende MercedesBenz-Kunden, die sich ein Fahrzeug
aus einer noch höheren Klasse gönnen
möchten.
Nennen Sie uns bitte drei Wettbewerbsfahrzeuge, wo Sie die höchsten Eroberungspotentiale für die
Mercedes-Maybach S-Modelle sehen?
Wir sehen die Mercedes-Maybach
S-Klasse im Wettbewerb zum Bentley
Flying Spur und Rolls Royce Ghost.
Im September wurde die Vision
„Mercedes-Maybach 6 Concept“ vorgestellt, keine Luxuslimousine mehr,
sondern eine Sportwagen-Vision.
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
Könnte Maybach in Zukunft auch auf andere Modellpaletten ausgeweitet werden?
Für die Erweiterung der Mercedes-Maybach-Produktfamilie sehen wir zusätzlich zu den S-Klasse Derivaten Limousine, Pullmann und Cabrio diverse Möglichkeiten. Der
„Vision Mercedes-Maybach 6“ ist allerdings kein Konzeptfahrzeug für ein konkretes Produkt, sondern ein Statement
für die Kraft der Marke Mercedes-Maybach. Es ist ein Showcar, das unsere Designer als Hommage an die glorreiche Zeit
der Aero-Coupés kreiert haben. In der Reihe unserer visionären Design-Showcars ist es das erste Luxuscoupé. Bislang
umfasst die Reihe den Vision EnerG-Force von 2012, den
AMG Vision Gran Turismo von 2013 und den Vision Tokyo
von 2015.
Welche Relevanz haben Konzeptfahrzeuge überhaupt für
Sie und Ihre Marketingstrategie?
Konzeptfahrzeuge blicken weit in die Zukunft und zeigen, wie sich das Design und auch die Technik entwickeln
könnten. Sie sind wichtige Brand Shaper. Mit ihnen lassen
sich Zukunftstechnologien wunderbar visualisieren. Nehmen Sie zum Beispiel unseren F 015 Luxury in Motion. Er
gibt einen Ausblick darauf, wie sich das Auto mit der fortschreitenden Digitalisierung und autonomem Fahren verändern wird. Ein Kerngedanke dabei war der kontinuierliche
Informationsaustausch zwischen dem Fahrzeug, seinen Passagieren und der Außenwelt. Der F 015 Luxury in Motion ist
ein digitaler Erlebnisraum und Rückzugsort für Entspannung
oder zum Arbeiten. Das zeigt: Konzeptfahrzeuge sind wichtig, weil sie für die Marke Trends setzen können. Darüber
hinaus ist auch das Kunden-Feedback zu diesen Studien für
zukünftige Mercedes-Benz-Entwicklungen überaus wichtig.
Wie schätzen Sie generell die Entwicklung der Elektrofahrzeuge für die Zukunft ein? Daimler hat ja mit der Marke
„EQ“ jüngst schon deutliche Zeichen gesetzt. Welche Überlegungen gibt es für Maybach?
Emissionsfreie Automobile sind die Zukunft. Das erste
Serienmodell der neuen Produktmarke EQ soll zum Ende
der Dekade auf den Markt kommen. Bis 2025 wird Daimler mehr als zehn vollelektrische Pkw auf dem Markt haben.
Für unsere Pkw-Submarken gilt grundsätzlich das Gleiche
wie für die Kernmarke Mercedes-Benz: Die Elektromobilität
wird in unterschiedlicher Ausprägung und zeitlich gestaffelt
zukünftig in weiteren Produktfamilien Einzug halten.
mercedes-benz.com
DR. JENS THIEMER
Dr. Jens Thiemer ist Vice President Marketing Communications
Mercedes-Benz Cars bei der Daimler AG. Bereits seit 1998 ist
er innerhalb der Daimler AG tätig. Er studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Marketing, Konsumentenpsychologie und Markenführung an den Universitäten Trier und
Stirling in Schottland. In seiner Freizeit fährt er gerne Langstreckenrennen und Oldtimer-Rallyes.
Vision Mercedes-Maybach 6
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
46 · WISSENSWERT
WISSENSWERT · 47
DATENSYNERGIEN
Interview mit Ingrid-Helen Arnold,
President SAP Business Data Network
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
WISSENSWERT · 49
48 · WISSENSWERT
VON TEMEL KAHYAOGLU
A
ngesichts der digitalen Wirtschaft und der Cloud
kommt CIOs heute eine bedeutende strategische
Führungsrolle zu. Vorausschauende CIOs haben erkannt, dass die Cloud nicht mehr wegzudenken ist. Deshalb
bereiten sie ihre Unternehmen auf eine digitale Zukunft vor,
die von ständigem Wandel geprägt sein wird. Gleichzeitig
versuchen sie, solide Ergebnisse zu erzielen. Als Innovatoren
treten sie aus der traditionellen Rolle des Implementation
Manager heraus und beraten ihre Unternehmen, wie sie neue
Technologien nutzen können, um Innovationen zu erschließen. Sie ermöglichen neue Formen der Zusammenarbeit und
zukunftsweisende Geschäftsmodelle. Der Softwarekonzern
SAP hat dahingehend ein neues Geschäftsmodell erarbeitet,
das sich ausschließlich auf das Geschäft mit Daten fokussiert. Ingrid-Helen Arnold weiß, wovon sie spricht. Sie war
lange Zeit CIO bei SAP. Mittlerweile leitet sie als President
SAP Business Data Network die neue Einheit in Palo Alto. Mit
uns hat sie über die Hintergründe und Details gesprochen.
Frau Arnold, weshalb widmet sich SAP nun einem Bereich,
der sich ausschließlich mit Daten befasst?
Innovationen aus Daten und deren intelligente Nutzung
sind heute entscheidende Wettbewerbsfaktoren, quasi die
Schlüsselelemente auf dem Weg der digitalen Transformation. Die Folge: Unternehmen jeder Art und Größe stellen sich
die Frage, wie sie aus den verfügbaren Daten Mehrwerte in
Form neuer Geschäftsmodelle, Effizienzverbesserungen und
Innovationen generieren können. Im Kern geht es also darum, unsere Kunden bei der Umsetzung ihrer Datenstrategie
und Entwicklung neuer datengetriebene Geschäftsmodelle
mit umfassenden Lösungen und Umsetzungsstrategien zu
unterstützen. Die Technologien sind verfügbar und müssen
intelligent genutzt werden, jetzt heißt es, die PS für die Umsetzung auf die Straße zu bringen.
Wie viel Vorbereitungszeit hat man sich dafür genommen?
Bei solchen innovativen Themen ist nicht eine lange
Vorbereitungszeit ausschlaggebend, hier ist Umdenken erforderlich. Nicht alles muss abgesichert sein, und nicht alle
Risiken müssen im Vorfeld analysiert und minimiert werden. Wichtig ist, sich schnell zu bewegen. „Getting Things
Done“ beschreibt es ganz gut. Wir sprechen nicht von langwierigen Implementierungsprojekten, sondern von schnellem Prototyping mit Design Thinking-Ansatz, bei dem der
Endnutzer im Mittelpunkt steht. Alles, was nicht direkt dem
Kunden nutzt, wird immer wieder kritisch hinterfragt und
die Strategie permanent an die Marktentwicklung anpasst.
Datengetriebene Geschäftsmodelle sind für die meisten Unternehmen neues Terrain. Wir sind hier sehr früh am Markt,
das zeigen uns die Gespräche mit Kunden, Analysten und
Wagniskapitalgebern (VC Firms).
Was ist die Intention Ihrer neuen strategischen Ausrichtung?
Unsere Intention ist einfach: Wir wollen unsere Kunden
dabei unterstützen, die in den Daten liegenden Potenziale
zu realisieren und damit die Triebfeder für innovative Ge-
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
schäftsmodelle und Wachstum sein.
Das ist unser ständiges Anliegen und
unser höchstes Ziel.
Wie sehen die ersten Schritte auf dem
Weg dorthin aus? Welche fixen Milestones gibt es?
Die Schritte sind sehr konkret.
Wir arbeiten an mehreren Projekten,
die konkrete Problemstellungen im
Fokus haben. Wir nutzen eine agile
Methode – „Design Thinking“ – und
arbeiten uns von dem konkreten Businessproblem, das es zu lösen gilt, zu
den notwendigen Datenpools und den
Datenflüssen vor. Innerhalb weniger
Wochen bauen wir einen Prototypen,
den wir sehr früh mit unseren Kunden testen und Feedback sofort einarbeiten. So kommen wir in kürzester
Zeit zum Produkt, das wir auch nach
Markteintritt in sehr schnellen Zyklen
erweitern.
Mit wie vielen Menschen haben Sie
dieses neue Projekt gestartet? In welchem Umfang wollen Sie diesbezüglich in absehbarer Zeit wachsen?
Wir arbeiten in kleinen, agilen
Teams von zehn Personen und fahren
mehrere Projekte parallel. Wichtiger
Erfolgsfaktor ist dabei die Fokussierung auf den Kundennutzen. Unsere
„Teams of 10“ arbeiten bereichsübergreifend und beziehen Kunden, Partner und deren Teams von Beginn an
mit ein. Klassisches „Abteilungsdenken“ ist fremd, und die Strukturen sind
per se auf Zusammenarbeit ausgelegt.
Netzwerken ist ein weiterer wichtiger
Erfolgsfaktor, denn mit jedem Kontakt
lernt man etwas hinzu, und es eröffnen
sich neue Optionen.
Anfangs ist oft unklar, welche
Daten in welcher Qualität überhaupt
zur Verfügung stehen, unter welcher
Bedingung die Daten genutzt werden dürfen, welches neue Wissen sich
durch die intelligente Verarbeitung
gewinnen lässt und wie sich dann daraus Wert realisiert. Deswegen heißt
die Devise „trial and error“, so schnell
wie möglich erste Ergebnisse erzielen, frühzeitig mit Kunden validieren
und fallen lassen, was nicht funktioniert. Unsere klare Stärke ist die
Dynamik.
Der Name SAP steht für effiziente
Prozessgestaltung durch intelligente Nutzung von Technologie. Werte,
die auch die Basis Ihrer neuen Sparte
bilden sollen. Welchen Nutzen ziehen
Ihre Kunden aus dieser Zusammenarbeit?
Das ist richtig. Einer der wichtigsten Faktoren für die Entwicklung von
Innovationen rund um datengetriebene Geschäftsmodelle ist die Kombination von intelligenter Technologie
mit Datenanalytik und Prozesswissen.
Basierend auf unserem tiefen Wissen
um Geschäftsprozesse, verwandeln
wir Daten (Big Data) in Wissen (Smart
Data) und schaffen die Basis für neue
Geschäftsmodelle.
Primär geht es immer darum, die
Wettbewerbsfähigkeit in einer zunehmend datengetriebenen Ökonomie
sicherzustellen. Die Kunden profitieren in mehrfacher Hinsicht. Durch die
völlige Transparenz und das Wissen,
wo Prozesse im Benchmarkvergleich
schlecht laufen, lassen sich Effizienzverbesserungen wesentlich zielgerichteter und schneller umsetzen. Lassen
Sie mich das an einem Beispiel verdeutlichen. Wir haben einen Service
im Bereich der Zeitarbeit. Unsere Kunden bekommen durch diesen Service
volle Transparenz in die Ressourcenverfügbarkeit, die durchschnittliche
Dauer für die erfolgreiche Besetzung
einer Position und die Preise für bestimmte Jobprofile. Dadurch lassen
sich arbeitsintensive Events akkurat
planen, Prozesse können effizienter
gestaltet und Engpässe vermieden werden. Der Service bietet auch Simulationen in Echtzeit, zum Beispiel, was passiert, wenn Projekte an einen anderen
Standort ausgelagert werden würden.
Wie würde sich das auf das Ergebnis
auswirken? Sie sehen, wie unsere Services direkt zur Prozessverbesserung
durch intelligente Nutzung von Daten
beitragen.
Wie gelangen Sie im Vorfeld an die
dafür benötigten Daten, und wie stellen Sie sicher, ausschließlich relevante
Inhalte zutage zu fördern?
Wir haben eine sehr zielgerichtete Vorgehensweise, die sich immer an
dem spezifischen Businessproblem, das es zu lösen gilt, ausrichtet. Von der konkreten Problemstellung erarbeiten wir
dann den Datenfluss, der uns wiederum direkt auf die Datenpools und weitere Details wie zum Beispiel Datenqualität,
Datenschutz et cetera hinweist. Parallel dazu arbeitet unser
Date Science Team an der Problemlösung. Dieses kann sehr
vielfältig gelagert sein – deshalb ist für uns auch der Nutzer,
die Person, für die wir das Problem lösen, von größter Relevanz. Gemeinsam mit dem Endanwender werden in kurzen,
iterativen Zyklen Designs zur Visualisierung der Ergebnisse
ausgearbeitet.
Wie schaffen Sie es, die enorme Menge an Content am Ende
in sinnvolle Informationen zu übersetzen?
Das Meer an Daten (Big Data) ist nicht das Spannende,
darin schwimmen zu können, sehr wohl. Es gilt, eine immer
größer werdende Menge an Daten intelligent und effizient
einzusetzen. Da sind Big-Data- und Analytics-Methoden gefragt, wie auch Machine Learning und Künstliche Intelligenz
Schlüsselelemente auf dem Weg zu der Intelligenz hinter den
Daten sind. Welche Geschichte erzählen mir die Daten? Interessant wird es dann, wenn ich Algorithmen für ganz spezielle Business-Anwendungsfälle einsetze und nicht nur den
Sachverhalt analysiere. Wenn auf Basis der Daten Vorhersage- und Simulationsmodelle laufen, die es den Unternehmen
ermöglichen, sich frühzeitig auf Veränderungen einzustellen
und die Auswirkung verschiedener Handlungsalternativen
in Echtzeit zu berechnen und Empfehlungen zu geben.
Wie übermitteln Sie diese wiederum an Ihre Klientel?
Die Lösungen sind allumfassend und laufen in der Cloud.
Unsere Plattform stellt die Daten in kundeneigenen Räumen,
sogenannten geschützten Workspaces, zur Verfügung. Dabei
sind Zugriffsberechtigungen, Sicherheit und Anonymität in
höchster Qualität gewährleistet. In den Erkenntnissen und
der Aufbereitung liegt aus unserer Sicht der Mehrwert, nicht
in den Daten selbst.
Bereits in ein paar Wochen stellen Sie die ersten Daten-Services im Markt vor. Was denken Sie, wie schwer wird es für
Ihr Unternehmen werden, hier Fuß zu fassen? Wie wollen
Sie langfristig gesehen andere Mitbewerber übertrumpfen?
Wir sind stolz darauf, nach sehr kurzer Zeit mit den
ersten Data Services an den Start zu gehen. Alles, was wir
tun, erfolgt in engem Kontakt mit unseren Kunden, einige
haben uns eng in der Entwicklung begleitet. Es ist zum einen
dieses besondere Vertrauensverhältnis zu unseren Kunden,
zum anderen die Datenbasis für Geschäftsprozesse mit dem
profunden Prozesswissen, was SAP so einzigartig macht.
Gleichzeitig sind unsere Technologie und unser Wissen, wie
man große Datenmengen verarbeitet, führend. Alles in allem
die perfekte Kombination, um in diesem neuen Markt eine
Führungsrolle einzunehmen.
Welchen Anteil am Geschäft der SAP soll der neue Datenbereich künftig ausmachen? Inwieweit wird dieser mit anderen Teilbereichen Ihres Konzerns korrelieren?
Wir sehen die neue Sparte klar als Wachstumsbereich
und haben große Pläne, über die ich Ihnen in ein paar Mo- »
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
50 · WISSENSWERT
„Unsere Intention ist einfach: Wir wollen unsere Kunden dabei
unterstützen, die in den Daten liegenden Potentiale zu realisieren und damit die Triebfeder für innovative Geschäftsmodelle
und Wachstum sein. Das ist unser höchstes Ziel.“
naten mehr berichten kann. Mit unterschiedlichen Bereichen innerhalb der
SAP arbeiten wir sehr eng zusammen.
Teilweise werden die Ergebnisse unserer Analysen direkt in bereits bestehende Produkte als Content integriert.
Kunden können die Datenservices
dann direkt aus ihren bekannten Anwendungen konsumieren.­­­
Was hat Sie persönlich an der Aufgabe
gereizt, sozusagen der Kapitän dieses
Schiffes zu werden?
Was gibt es Spannenderes, als ein
Business neu aufzubauen und in den
Erfolg zu führen? Ich bin ein Mensch,
der mit Leidenschaft und Hingabe Innovationen vorantreibt, mit dem unbedingten Willen, etwas verändern zu
wollen. Zufriedenheit mit dem Status
quo gibt es bei mir nicht. Gleichzeitig bin ich aber auch Realist, für mich
zählt der messbare Kundennutzen,
die schnelle Umsetzung unserer starken Vision ganz eng zusammen mit
unseren Kunden. Unser Team ist hervorragend. Ich arbeite mit vielen jungen Talenten in neuen Bereichen, was
meine Arbeit sehr bereichert. Als mich
das Executive Board der SAP gefragt
hat, ob ich diese Aufgabe übernehmen
würde, habe ich keine Sekunde gezögert. Auch, weil ich überzeugt bin, dass
datengetriebene Geschäftsmodelle die
Zukunft der Wirtschaft und Grundlage
für Fortschritt sind – weltweit. Unsere
Kunden fragen nach umfassenden Lösungen. Wir bringen diesen immensen
Nutzen.
Wie war für Sie der Wechsel vom
deutschen Standort in Walldorf nach
Silicon Valley, eine der bedeutendsten IT- und High-Tech-Regionen der
Welt?
Ich war natürlich früher schon
häufiger im Valley. Hier zu arbeiten
und zu wohnen, ist allerdings noch
mal etwas anderes. Die Denkweise und
Mentalität machen den Unterschied.
Der Mindset wird bestimmt durch
überzeugte Entrepreneure, Risktaker,
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
die in Chancen und Möglichkeiten denken anstatt in Prozessen, Regeln und Rahmenbedingungen. Anpacken, statt
immer über Konsequenzen und Risiken nachzudenken. Es
herrscht hier ein grundlegender Innovationsgeist und eine
Euphorie, neue Dinge auszuprobieren. Alles ist möglich, und
wenn es einmal nicht erfolgreich ist, dann probiert man etwas anderes.
Wer Neues und Großes sucht und probiert, wird auch
mal scheitern. Das gehört dazu. Die Geschwindigkeit, mit
der Dinge umgesetzt werden, ist ungeheuerlich. Diese Geisteshaltung, gepaart mit dem unglaublichen Pool an talentierten Mitarbeitern, ist das ideale Umfeld, in dem wir unser
noch relatives kleines Pflänzchen, das aber rasant wächst, gedeihen lassen und die Innovationen in Daten hervorbringen.
Wenn Sie Ihren beruflichen Alltag mit ein paar wenigen
Worten beschreiben sollten, welche wären das?
Kein Tag gleicht dem anderen. Wenn Sie ein neues Business aufbauen, sind drei Dinge ausschlaggebend: unternehmerisches Denken mit einer klaren Vision, der wichtigste
Erfolgsfaktor ist das Team und die absolute Fokussierung auf
unsere Kunden. Mein beruflicher Alltag umfasst alle Facetten. Von der Strategiedefinition, Termine mit Kunden und
potentiellen Partnern, Einstellung neuer Teamkollegen bis
hin zum kleinsten operativen Detail – es gilt permanent, Entscheidungen unter Unsicherheit zu treffen. Auch wenn die
Tage manchmal lang sind – ich genieße meine Arbeit sehr
und möchte nichts anderes tun.
go.sap.com
Herausforderung
digitaler Wandel?
Die Anforderungen an Unternehmen sind so hoch
wie noch nie. Entscheidender Faktor für den Erfolg
ist nicht allein die Technik, sondern der Mensch.
INGRID-HELEN ARNOLD
Im April diesen Jahres wurde Ingrid-Helen Arnold vom Vorstand als Präsident des SAP Business Data Network berufen,
mit dem Auftrag, ein neues „data a service“-Geschäft weltweit
für SAP einzurichten. Von Mai 2014 bis April 2016 war sie als
Chief Information Officer und Chief Process Officer von SAP SE
Mitglied des globalen Vorstandes. Als Innovationsführerin mit
umfangreicher Erfahrung in der Art und Weise, wie das Unternehmen seine Geschäftspraktiken neu definiert, trieb IngridHelen Arnold bereits in der Vergangenheit das Thema Innovation kontinuierlich voran.
Unsere erfahrenen Experten unterstützen Sie bei Ihren
Herausforderungen der digitalen Transformation durch
strategische, unabhängige und kundenorientierte
Beratungsleistungen.
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52 · WISSENSWERT
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
WISSENSWERT · 53
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
WISSENSWERT · 55
54 · WISSENSWERT
VON SANDY STRASSER
S
einen Gedanken freien Lauf lassen, in einem Surrounding, das schön und exklusiv ist: Für viele ist das Gefühl, auf Papier von Montblanc zu schreiben, mit dem
dazu passenden Kugelschreiber oder Füllfederhalter, unvergleichlich. Seit mehr als einhundert Jahren steht dieser Name
für Schreibkultur und meisterliche Handwerkskunst. Der unverkennbare weiße Stern, der alle Montblanc-Produkte ziert,
stilisiert den schneebedeckten Gipfel des gleichnamigen
Berges und ist zugleich Sinnbild des Anspruchs der Marke an
höchste Qualität. Für uns Anlass, um mit CEO Jérôme Lambert
über dessen neuestes Produkt zu sprechen – das Augmented
Paper – mit dem sich die analoge und digitale Welt auf wunderbare Weise umarmen.
Monsieur Lambert, auf der IFA vergangenen September
haben Sie „Augmented Paper“ zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Wie war die Resonanz?
Was wir bereits sagen können, ist, dass die erste Präsentation für unsere Besucher wirklich sehr beeindruckend
war. Wir haben das Produkt während der IFA in Berlin Anfang September gelauncht, und die bisherige Resonanz war
großartig. Wir müssen zwar noch das Feedback von unseren
langjährigen Kunden abwarten, aber bisher sind wir sehr zufrieden.
Wie funktioniert Ihre neueste Schreibinnovation im Detail? Aus welchen besonderen Elementen besteht sie?
Die Schönheit des Augmented Paper liegt darin, dass es
den Genuss eines natürlichen Montblanc-Schreiberlebnisses
auf echtem Papier mit der Effizienz der Digitalisierung verbindet. Für mich gibt es keine Grenze zwischen dem digitalen und dem analogen Part des Schreibens. Es gibt keinen
Bruch zwischen Technologie und der klassischen Art des
Schreibens. Im Gegenteil, Sie behalten Ihre Gewohnheit des
Schreibens, aber gewinnen diese zusätzliche Dimension. Und
das ist in der Tat etwas, das sehr gut funktioniert. Augmented
Paper ist das pure Schreibinstrument von Montblanc plus ein
bisschen großer Elektronik. Abgesehen davon, hat man mit
der Unterlage eine ausgezeichnete Lederware, die das ganze
Produkt sehr speziell macht.
Wie schaffen Sie es, die traditionelle Kunst des handgeschriebenen Wortes in das digitale Zeitalter zu übertragen?
Der erste Punkt ist, die Schlüsselelemente der Welt von
Montblanc sicher zu erhalten. Augmented Paper bietet den
sogenannten StarWalker-Stift, der dem Anwender ein authentisches Schreiberlebnis mit dem Zusatznutzen der Digitalisierung des Werkes bietet. Dieses neue Produkt nimmt
die einfache Funktionalität von Papier und verstärkt es, um
so eine Vielzahl von Möglichkeiten in der digitalen Welt zu
öffnen. Und am Ende macht diese Verbindung den Unterschied. Wir haben mit dem reinen Vergnügen der Erfahrung
ein erdiges Element auf einer gleichzeitig sehr technischen
Ebene verbunden. Ich würde sagen, das sind die Schlüsselelemente, um eine gute Brücke zwischen der analogen und der
digitalen Welt zu schlagen.
Wie leserlich muss die Handschrift sein, damit diese erkannt und Notizen auf mobilen Geräten entsprechend
übertragen und gespeichert werden können?
Faktisch kann sie so gut oder schlimm sein wie Sie wollen, weil das Gerät erst einmal die Linien für das nimmt,
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
was sie sind. Wenn Sie zeichnen, selbst
eine kleine Skizze oder Designelemente, wird es so übertragen, wie es ist.
Wenn Sie Ihre schriftlichen Notizen in
Zeichen umwandeln möchten, dann
ist natürlich eine bestimmte lesbare
Schreibweise erforderlich, aber mit
einer der präzisesten und genauesten
Technologien für Digitalisierung, die
auf dem Markt verfügbar ist, klappt
die Übersetzung in digitalen Text fast
makellos. Die Software ist sogar so gemacht, dass sich der Stift Ihrer Schreibweise mehr und mehr anpasst. Anfangs
sind es etwas 75 Prozent der Dinge, die
Sie schreiben. Dann, wenn Sie in einer
konsistenten Weise schreiben 85, und
einen Tag später über 95 Prozent.
In wie vielen Sprachen ist die Handschrifterkennung verfügbar?
Die Technologie bietet die beste
offline Handschrifterkennung in zwölf
Sprachen, darunter Englisch, Deutsch,
Russisch, Spanisch, Italienisch und
Chinesisch. Ich denke, dass mehr als
80 Prozent der gesprochenen Sprachen
weltweit ein sehr breites Spektrum darstellen.
Welche Rolle spielt das richtige Papier
für ein gutes Ergebnis?
Augmented Paper kommt mit einem A5 Notebook (5,8 x 8,3 inch) mit
Papier speziell für dieses Produkt, um
eine optimale Erfahrung zu gewährleisten. Das richtige Papier ist eine Voraussetzung für die genaueste Art der
Digitalisierung der Arbeit, damit sie
von überall organisiert und gemeinsam
genutzt werden kann.
Wenn Montblanc etwas macht, dann
geschieht das sehr konsequent. Wie
lange haben Sie sich für die Entwicklung von Augmented Paper Zeit gelassen?
Zuerst muss ich sagen, dass Augmented Paper für uns mehr als zwei
Jahre Arbeit an der Technologie bedeutet hat. Sicher, für Montblanc sind
zwei Jahre kurz, aber bei Technologie
fühlt sich die gleiche Zeit dreimal so
lange an.
Wer war im Fall von Augmented Paper Ihr Technologiepartner?
Montblanc arbeitet mit einem
der weltweit führenden Hersteller von
Pen-Tablets, interaktiven Pen-Displays
und digitalen Schnittstellenlösungen
zusammen, um eine überlegene Benutzeroberfläche mit erweiterten Funktio- »
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
56 · WISSENSWERT
nen und Zuverlässigkeit zu schaffen.
Wir arbeiten mit vielen Partnern, wenn
es um ein solches Produkt geht, denn
es gibt nicht nur eine Technologie.
Was war Ihnen beim Design besonders wichtig?
Für uns war ziemlich klar: Wir
wollten es so pur wie möglich halten,
weil die Idee selbst auch ganz klar war:
Du kannst deine Gedanken überall
beginnen, fortsetzen und beenden. So
ist die symbolische Beziehung zu dem,
was man sagen will, sehr stark.
Zusammenfassend, was unterscheidet
Augmented Paper von vergleichbaren
Produkten, die bereits auf dem Markt
sind?
Das stärkste Merkmal von Augmented Paper ist, dass alles interaktiv
und auf einfache Weise funktional ist.
Das zweite ist die sehr robuste Technik.
Es ist sehr konsistent und der Transfer
ist ganz einfach. Auch das Material, aus
dem unser Augmented Paper besteht,
ist sehr hart. In Kombination mit dem
perfekten Papier haben Sie ein großartiges Schreibgerät.
Welche Klientel möchten Sie mit diesem Produkt ansprechen?
Das Produkt ist für all jene, die auf
digitale Notizen und Werke angewiesen sind, aber dabei in der Lage sein
wollen, beim Schreiben Qualität zu erfahren. Die Fähigkeit, mehr als Wörter
– also auch Skizzen – zu digitalisieren,
macht es zu einem funktionalen Werkzeug für Kreative. Bestimmte Merkmale des Produkts, einschließlich der
langen Akkulaufzeit, der Offlinearbeit
und der praktischen Größe des Organizers, machen Augmented Paper zu
einem idealen Reisebegleiter im Flugzeug oder Zug.
Welche Bedeutung hat für Sie das
Arbeiten mit Stift und Papier? Wann
sind Sie dahingehend lieber digital
unterwegs?
Ich glaube, es gibt eine Tradition
und ein Erbe des handschriftlichen
Schreibens, die nie verloren gehen
werden. Obwohl Technologie im Alltag relevant ist, gibt es eine Kunst des
Schreibens, die nicht durch Computer
oder Telefone ersetzt werden kann. Für
mich wird die traditionelle Handschrift
immer sehr bedeutsam sein und auch
die Mission, die auf dieser Linie fortge-
setzt wird, um Menschen eine verbesserte Schreiberfahrung
zu bieten. Ich denke, zu diesem Zeitpunkt, an dem alle so
global verbunden sind, gibt es niemanden mehr, der nur digital oder nur handschriftlich schreibt. Man muss sich nicht
mehr entscheiden. Für mich geht es mehr um das Gleichgewicht und die Zusammenführung des Werts des Schreibens
von Hand und die Funktionalität der Digitalisierung. Und
genau das haben wir mit dem Augmented Paper gemacht.
Inwieweit offenbart man mit der Wahl seines Schreibwerkzeuges ein Stück weit seine eigene Persönlichkeit?
Schreiben auf schönem Papier mit einem guten Schreibgerät ist purer Genuss. Es ist eine sehr einfache Möglichkeit,
eine schöne Erweiterung Ihres Geistes zu schaffen. Das finde ich immer sehr bemerkenswert. Und was ich auch mag,
ist die Tatsache, dass, wenn man ein schönes Werkzeug zum
Schreiben hat, dieses auch die anspruchsvolle Seite des Charakters der Person, die mit ihm arbeitet, offenbaren kann.
Was denken Sie, wohin führt uns der Weg des klassischen
Schreibens in den kommenden Jahren?
Da gibt es vieles. Zuerst würde ich sagen, es gibt eine große Rückkehr zum Analogen. Es ist wichtig für das Lesen und
Zeichnen von Büchern, und natürlich ist es wichtig für feines
Schreiben. Aber die beste Brücke zwischen der digitalen und
der analogen Welt ist Augmented Paper. Damit kann man
eine Verbindung zwischen diesen beiden Welten schaffen.
Wie viel Digitalität ist für ein Traditionshaus wie Montblanc
akzeptabel, um die Wurzeln seiner Herkunft und seine Authentizität nicht zu verlieren?
Montblanc entfernt sich nicht von der traditionellen
Handschrift. Produkte wie Augmented Paper verstärken
Montblancs Leidenschaft für traditionelle Handschrift, und
unser Haus wird immer dafür sorgen, dass die Menschen
weiterhin die Freude am Schreiben von Hand erleben. Wir
werden jedoch immer noch neue Ideen austüfteln, die Leistung und Funktionalität bringen, und einige davon auch in
digitaler Form. Bleiben Sie gespannt.
Medienproduktion.
Läuft… :-)
montblanc.com
Informationsmanagement und Medienproduktion neu definiert.
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JÉRÔME LAMBERT
Jérôme Lambert ist seit 2013 Chief Executive Officer bei
Montblanc International. Zuvor war der 47-Jährige elf Jahre
Chef der Schweizer Uhrenmanufaktur Jaeger-LeCoultre, die
ebenfalls zum Richemont-Konzern gehört.
NEOSEVEN.
Managing Your Media.
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
62 · ERFAHRUNGSWERT
ERFAHRUNGSWERT · 63
ANGEZOGEN
Interview mit Falke-Geschäftsführer Paul Falke
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
ERFAHRUNGSWERT · 65
64 · ERFAHRUNGSWERT
VON SANDY STRASSER
M
ode wird vom ewigen Streben nach Schönheit
angetrieben. Das Bedürfnis der Menschen, sich
zu schmücken und den eigenen Stil zu suchen
und schrittweise zu finden, ist zugleich die treibende Kraft
der Mode. Die Strumpfmanufaktur Falke hat sich dem Ziel
verschrieben, stilvolle Mode für moderne Menschen zu entwickeln, in höchster Qualität mit dem Anspruch auf Perfektion. Die Falke-Szene, geprägt von polyglotten Weltenbummlern, eigensinnigen Individualisten, neugierigen Entdeckern, fanatischen Perfektionisten, feinfühligen Kreativen und unverbesserlichen Schöngeistern. Deren Bilderwelt,
ihre Wohnkultur und ihre Kleidung sind sichtbarer Ausdruck
ihres Instinktes. Genau hier fühlt sich das Unternehmen zu
Hause.
Herr Falke, die Historie Ihres Unternehmens reicht bis ins
Jahr 1895 zurück. Angefangen hat damals alles mit einer
Strickerei. Wie fühlt es sich an, Teil dieser großen Geschichte zu sein?
Es ist bemerkenswert, dass aus den Anfängen einfacher
Strickstrümpfe durch Engagement und harte Arbeit heute
ein international agierendes Unternehmen geworden ist. Für
mich persönlich bedeutet die lange Tradition des Unternehmens eine hervorragende Basis auf der immer wieder Neuerungen entwickelt werden können, die diese großartige Geschichte auch in die Zukunft tragen.
Sie führen heute das Unternehmen zusammen mit Ihrem
Cousin Franz-Peter. Welcher Geschäftsbereich obliegt
wem?
Mein Cousin und ich tragen für das gesamte Unternehmen Verantwortung. Wir haben keine fest definierten Bereiche und treffen Entscheidungen gemeinsam.
Obwohl Sie mit Ihrer Marke neben Socken und Strümpfen
auch in den Bereichen Strick- und Sportbekleidung unterwegs sind, sehen Sie Ersteres nach wie vor als Ihr Kerngeschäft. Was fasziniert Sie daran?
Strümpfe sind existenzieller Bestandteil eines Outfits.
Nicht nur, dass sie gewisse Funktionen erfüllen können, sondern sie setzen auch modische Statements. Das kann kein
anderes Kleidungsstück in diesem Maße.
Bis eine original Falke-Socke hergestellt ist, sind es fast
ein Dutzend Arbeitsschritte. Die teuersten Strümpfe aus
Kaschmir oder Seidengemisch werden bei Ihnen vor Ort
in Schmallenberg zum Teil noch immer auf 60 Jahre alten
Maschinen gestrickt. Was macht diese „rüstigen Damen“
zu einem unverzichtbaren Bestandteil bei der Herstellung?
Falke steht in allen Belangen für eine Balance zwischen
Tradition und Moderne. Techniken, die seit langer Zeit bestehen, sind wichtig. Nur darauf aufbauend lassen sich innovative neue Wege gehen. So ist es uns möglich, nahezu
alle unserer kreativen Vorstellungen auch in der Produktion
umzusetzen.
Wie viel Handarbeit bedarf es immer noch, bis ein paar
Qualitätssocken fertiggestellt sind? Welche Rolle spielt dabei die Spitze einer Socke?
Handarbeit nimmt einen großen Stellenwert ein. Die
Falke-Qualität kann nur durch stetige Kontrollen gehalten
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
werden. Neben den Kontrollen, die per
Hand erledigt werden, ist das Handketteln ein besonderes Qualitätsmerkmal. Dabei wird die Strumpfspitze von
Hand verschlossen, sodass eine besonders feine Naht entsteht.
Ihre Kernmaxime lautet: Qualität
um ihrer selbst willen anstreben und
leben. Jedes Detail verdient es, mit
Sachverstand und Passion perfektioniert zu werden. Wie vereinbaren Sie
diese traditionsbewusste Philosophie
mit der fortschreitenden Digitalisierung?
Wichtig ist eine gesunde Mischung.
Das Know-how aus der 121-jährigen
Falke-Geschichte gemischt mit den
Techniken von heute lässt nahezu unbegrenzte Möglichkeiten zu. Diese machen es uns möglich, Entwicklungen
voranzutreiben und trotzdem unsere
Kernmaximen – höchste Qualität und
anspruchsvolles Design für moderne
Menschen – nicht zu vergessen.
In welchen Bereichen der Produktion
setzen Sie Maschinen mit intelligenter
Software ein?
Gar nicht.
Wo nutzen und profitieren Sie außerdem von digitalen Technologien?
Digitalisierung ist in unserem
Zeitalter ein wichtiger Prozess. Gerade die Außenwahrnehmung eines Unternehmens verändert sich durch die
Digitalisierung. Die Verknüpfung von
Offline und Online ist daher besonders wichtig, um nah am Kunden zu
sein.
Welchen Reiz beziehungsweise unternehmerische Notwendigkeit sehen Sie
für die Zukunft hinsichtlich des Einsatzes von Robotern?
Wir sind nicht umsonst bekannt
durch unser Handwerk. Das unterscheidet unsere Qualität von der aus
Fernost. Roboter können die Arbeit,
die unsere Mitarbeiter leisten, nicht
ersetzen.
Was bedeutet Industrie 4.0 für Ihr
Unternehmen?
Wir gehen mit der Zeit, aber vergessen den Kern unseres Handwerks
nicht.
Trotz großer Onlinepräsenz sind die
großen Kaufhäuser nach wie vor der
Hauptumsatzbringer für Ihr Geschäft.
40 Prozent davon erzielen Sie außer- »
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
66 · ERFAHRUNGSWERT
dem im Ausland, vor allem in Europa. Was denken Sie, sind
die Gründe für den unerschütterlichen stationären Erfolg?
Viele Produkte sind erklärungsbedürftig. Eine Beratung
kann die Funktion eines Produktes erklären und nur so dem
Kunden die Vorzüge näher bringen. Das ist ein enormer Vorteil gegenüber dem Onlinegeschäft.
Welche Strategie verfolgen Sie, um diese Linie eines Tages
auch in Bezug auf das Onlinegeschäft ziehen zu können?
Im Onlinegeschäft setzen wir Microsites zu erklärungsbedürftigen Produkten ein, die Hintergrundinformationen
liefern. Auch die Falke Newsletter haben die Funktion, Produkte zu erklären und Neuheiten vorzustellen.
Beim Herrenausstatter „Mr. Porter“, einem exklusiven Internet-Versandhaus, sind Falke-Socken seit Langem schon
als einzige mit „Essentials“ gekennzeichnet. Bedeutet: unverzichtbare Grundausstattung. Wie stolz sind Sie auf dieses Standing?
Sehr. Unsere Vision erfüllt sich damit: Falke-Strümpfe
sind zu unverzichtbaren Accessoires geworden.
Warum sollten Ihrer Meinung nach alle Männer Kniestrümpfe tragen?
Gegenfrage: Wer möchte schon nackte Männerbeine zu
rahmengenähten Schuhen und maßgeschneiderten Anzügen
sehen?
Let’s talk about PIM.
falke.com
PAUL FALKE
Gemeinsam mit seinem Cousin Franz-Peter führt Paul Falke
das gleichnamige Unternehmen, das 1895 von deren Urgroßvater Franz Falke-Rohen gegründet wurde, seit 1990 in vierter
Generation. Inzwischen hat es 3.100 Mitarbeiter. 70 Prozent
des Umsatzes machen die Schmallenberger mit Socken und
Feinstrümpfen. Seit 2005 verkauft das Unternehmen zudem
Sportbekleidung.
Beratung
Integration
Schulung
Support
DIGITALE TRANSFORMATION
Kurzporträt Laudert
Eine effiziente Produktkommunikation im Omnichannel ist ohne den
Einsatz intelligenter Medien-IT nicht
mehr vorstellbar. Laudert analysiert die
vorhandene Infrastruktur in Medienproduktionsprozessen und korrigiert
mit Weitsicht. Bereits kleine Veränderungen, optimierte Schnittstellen und
die Einbindung von Automatismen
haben häufig große Zeitersparnisse
bei gleichzeitig erhöhter Produktionssicherheit sowie reduzierten Kosten
zur Folge. Bei der Optimierung und
Implementierung setzt das Unternehmen neben den eigenen Lösungen,
wie LaudertMediaPort® (PIM + MAM)
und LaudertPrintBase® (Web2Print),
auch auf Technologien von Partnerunternehmen. Die Expertise umfasst
Contentserv, priint:suite, Chili Publisher, celum, SAP Hybris, Oxid eSales,
Informatica und viele mehr. Im Jahr
1959 gegründet, zählt Laudert heu-
te mit über 420 Mitarbeitern (davon
70 im IT-Bereich) zu den führenden
Multichannel-Media-Dienstleistern
Europas. An den Standorten Vreden,
Hamburg, Stuttgart, Bangkok und HoChi-Minh-Stadt agiert das Unternehmen als strategischer und operativer
Partner für alle Facetten der Produktkommunikation. Basis bildet die effiziente Verknüpfung von Medienproduktions- und IT-Expertise, auch in den
Geschäftsbereichen Laudert-Studios
und Digitaldruck. Falke, Joop! Living, bonprix, Karstadt, Jack Wolfskin,
Claas und Grohe sind nur einige der
renommierten Kunden aus dem Multichannel-Handel sowie der (Marken-)
Industrie, die von der ganzheitlichen
Betreuung profitieren. Dass Laudert
zu den leistungsstärksten Integratoren
für Medien-IT am Markt gehört, zeigt
nicht nur das TGOA IntegratorenWheel, sondern belegen auch diverse
Auszeichnungen der Technologiepartner für erfolgreiche Projekte sowie
Neuentwicklungen.
laudert.de
FALKE UND LAUDERT
Aufgrund der hohen Benutzerfreundlichkeit und zuverlässigen Performance
entschied sich Falke für den Einsatz des
MAM-Moduls des LaudertMediaPort®
zur Verwaltung der mehr als 50.000 Mediendaten. Das System wurde in einer
Rekordzeit von circa 6 Wochen implementiert und in einen Workflow eingebunden, der mittels einer Falke-eigenen
Software-Lösung als Schnittstelle unter
anderem die Marketplace-Steuerung sicherstellt. Der Auftrag zum PIM-Ausbau
liegt bereits vor.
www.thepimcompany.com
The Group of Analysts bestätigt:
Top PIM Integrator
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
ERFAHRUNGSWERT · 101
100 · ERFAHRUNGSWERT
WEGWEISER
Was Verkehrsinformationen in
Zukunft leisten
VON THOMAS LUCAS-NÜLLE
T
omTom ist marktführend bei der Bereitstellung von
Verkehrsservices und -produkten rund um den Globus. Mit einer Reichweite von über 47 Ländern zielen die Dienstleistungen der Firma darauf ab, das Reisen für
Autofahrer sicherer und schneller zu machen. Doch obwohl
das Portfolio des Unternehmens einen starken Fokus auf
Nutzer und Fahrer legt, hilft es auch den öffentlichen Diensten, denn oftmals sind es Behörden, die die Verantwortung
für tragfähige Verkehrsströme und eine effiziente Nutzung
der Infrastruktur tragen, da das Thema Verkehr eng mit den
Bereichen Handel und Volkswirtschaften einhergeht. Doch
mit zunehmender Geschwindigkeit entstehen neue Optionen.
Wir haben mit Nick Cohn, Senior Traffic Expert bei TomTom,
darüber gesprochen, wie intelligentes Verkehrsmanagement
in naher Zukunft aussehen wird.
Nick, in welcher Form und in welchem Umfang stehen uns
heutzutage Verkehrsinformationen zur Verfügung? Was ist
der Status quo?
Nach einem Jahrzehnt des explosiven Wachstums und
der Innovation steht der Öffentlichkeit eine Fülle von Verkehrsinformationen zur Verfügung. Traditionelle Quellen
wie Informationen von Straßenverkehrsbehörden und Automobilclubs existieren zwar nach wie vor, aber sie wurden
ins 21. Jahrhundert übertragen, indem man sie mit dem Internet, Medien- und Smartphone-Kanälen verbunden hat.
2008 war TomTom die erste Firma, die Echtzeit-Verkehrsinformationen in tragbare Navigationsgeräte integriert hat.
Jetzt gibt es die Verkehrsupdates auch auf in-dash-Systemen
und auf angeschlossenen Geräten wie Smartphones und Tablets. Damit ist mittlerweile nicht nur ist die Verfügbarkeit
weit verbreitet, auch die Qualität und die Abdeckung von
Verkehrsinfos haben sich drastisch verbessert. Wir bieten
zum Beispiel nun auch Echtzeit-Traffic-Informationen in 52
Ländern und auf allen Straßen mit erheblichem Verkehrsaufkommen an. Vor zehn Jahren sah die Situation noch so
aus, dass Verkehrsinformationen nur für Teile der Autobahn
beziehungsweise Autobahnnetze nur in einer Handvoll von
Ländern zur Verfügung standen. »
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
ERFAHRUNGSWERT · 103
102 · ERFAHRUNGSWERT
Was steckt hinter dem Begriff Floating Car Data?
Floating Car Data bedeutet GPS-Informationen in Echtbeziehungsweise nahezu in Echtzeit aus Fahrzeugen heraus
zu erhalten, die sich im Straßennetz bewegen. Diese Art von
Informationssammlung ist durch zwei technologische Innovationen möglich geworden: die breite kommerzielle Nutzung von GPS und Zwei-Wege-Konnektivität, bei der Informationen sowohl den Fahrern zur Verfügung gestellt, aber
auch von den Fahrzeugen in die Cloud hochgeladen werden.
Warum steigt die Bedeutung von FCD mit zunehmender
Zahl vernetzter Autos?
Die Qualität der FCD steigt mit der wachsenden Zahl
der angeschlossenen Autos. Gleichzeitig wird die Anzahl der
Fahrer, die von FCD-basierten Daten profitieren können, erhöht. Dies bedeutet, dass man anschließend stärker auf Staus
einwirken kann, wenn man Fahrer über die Verkehrslage auf
Basis von Echtzeit-FCD informieren kann.
Wie lassen sich Verkehrsinformationen künftig zu einem
effizienten Traffic Management-System bündeln und transformieren? Aus welchen Bausteinen besteht ein solches System?
Diese Transformation geschieht bereits. Zum einen, weil
mehr und mehr Fahrzeuge verbunden sind – zum anderen,
weil Smartphones allgegenwärtig und ebenso miteinander
verbunden sind. Damit realisieren wir einen umfassenden
Überblick über die aktuelle Verkehrssituation. Wir können
auch eine viel genauere Vorhersage von Verkehrsbedingungen machen, nicht nur für Fahrer, sondern für Straßenverkehrsbehörden für die aktive und effektivere Verkehrslenkung und die Verringerung von Zeitverlusten. FCD kann
(und ist in vielen Fällen bereits) mit anderen bestehenden
Quellen wie dem Verkehrssignalzustand, Straßensensordaten und Wetterinformationen verbunden. So viele der erforderlichen Komponenten existieren bereits. Die fehlenden
haben mit der Verknüpfung aller bestehenden Datenquellen
und Management-Systeme auf eine kohärente und effiziente
Art und Weise zu tun, sodass die in-dash-Informationen, die
ein Fahrer sieht, dieselbe Information ist, die das Traffic Management-Team der Straßenbehörde hat oder jemand, der
per Smartphone eine Reiseentscheidung trifft.. TomTom teilt
sich den Vorsitz der Ertico-Plattform zu eben diesem Thema,
dem sogenannten Traffic Management 2.0 (TM 2.0), wo wir
mit Automobil- und Signalsystemherstellern, Integratoren,
Behörden und anderen Dienstleistern zusammenarbeiten.
Letztlich müssen wir ein nahtloses Mobilitätsinformationssystem schaffen, das den Reisenden eine wirklich optimale
Auswahl bietet, die verfügbare Infrastruktur und Kapazität
bestmöglich nutzt und einen Mehrwert für die Wirtschaft
und die Lebensqualität schafft.
Wie ist dazu der derzeitige Entwicklungsstand? Wie konkret ist man bereits an der Planung beziehungsweise Umsetzung weiterer Milestones?
Ich glaube, es gibt mehrere parallele Spuren, die alle
ziemlich ungeplant konvergieren. Die Automobilhersteller,
deren Lieferanten sowie Smartphonehersteller drängen auf
neue, qualitativ hochwertige Dienstleistungen. Regierungen
passen bestehende Systeme an und modernisieren diese.
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
Aber die Antwort der Industrie und der Regierungen entwickelt sich weiter, Rollen verändern sich. In den Niederlanden
hat die Regierung beispielsweise beschlossen, auf HardwareErkennungssysteme in den Fahrbahnen zu verzichten und
stattdessen stärker Daten des privaten Sektors zu nutzen.
Schließlich beeinflussen Innovatoren wie Uber auch die
Richtung des Wandels. Zudem verändert ebenso die Öffentlichkeit ihr Verhalten und wird wesentlich anspruchsvoller,
nicht nur in Bezug auf Informationen, sondern auch hinsichtlich der Reiseoptionen. Am Ende werden es die Nutzer
sein, die bestimmen, wie sich das System entwickelt.
Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die TM 2.0
Ertico Innovationsplattform? Was muss man sich darunter
vorstellen?
Wie bereits beschrieben, geht es bei TM 2.0 ausdrücklich
um die Art der Kooperation und Integration, die es braucht,
um Mobilität in einer umfassenden und effizienten Art und
Weise zu verbessern. Die Plattform nimmt auf drei Arten
Einfluss. Wir haben zum einen Beispielprojekte in Städten
in ganz Europa gestartet, die in einer transparenten Art und
Weise zeigen, wie Integration und Zusammenarbeit von Systemen der Regierung und der Industrie funktionieren können. Daneben prüfen und diskutieren wir neue Geschäftsmodelle, die sich aus der Entwicklung der Mobilität ergeben,
denn wenn sich Rollen ändern, braucht es Geschäftsmodelle,
die schnelle Innovation und effiziente, neue Verkehrsmanagementsysteme gewährleisten. Der dritte Punkt ist, Bewusstsein dafür zu schaffen, dass kooperative Systeme heute
nicht nur möglich, sondern wünschenswert sind für Öffentlichkeit, Unternehmen und Regierung.
Welchen Einfluss hat dieses Bündnis auf das Traffic Management der Zukunft?
Die Wirkung ist schwer zu messen. Im Wesentlichen
zeigt die TM 2.0-Plattform aktuelle Veränderungen und
mögliche Modelle sehr explizit und transparent. Vielleicht
kommen einige der größten Vorteile durch neue Allianzen,
die durch die Diskussionen auf der Plattform, den Austausch
von Informationen und verwandten Projekten sowie Veranstaltungen entstehen. Das Konzept der TM 2.0 ist so logisch, dass die Diskussionen und geförderte Beispielprojekte
schließlich ein Eigenleben führen.
Anfang September haben Sie in Amsterdam das neue TomTom Traffic Center eröffnet. Was steckt dahinter?
Das TomTom Traffic Center in Amsterdam ist ein Portal, welches in unser Verkehrsinformationssystem mündet.
Es stellt 52 Ländern Echtzeit-Informationen für TomTomNavigationsgeräte, in-dash-Systeme in Automobilen, Smartphones, Flotten-Geräte, viele Regierungsbehörden und unzählige andere Benutzer zur Verfügung. Die Idee ist, Studenten, der breiten Öffentlichkeit und sogar unserem eigenen,
wachsenden TomTom-Team einen Einblick zu geben, wie wir
unsere Verkehrsinformationen erzeugen und weitergeben.
Wie eng ist diesbezüglich die Zusammenarbeit mit der niederländischen Regierung?
Zwischen unserem Traffic Center und der niederländischen Regierung selbst besteht keine direkte Zusammenarbeit, wir haben aber zusammen mit der Regierung an Projek-
ten gearbeitet, die Verkehrsinformationen und eine bessere
Nutzung der Straßeninfrastruktur beinhalten. Denn TomTom und das niederländische Ministerium für Infrastruktur
und Umwelt haben ein gemeinsames Ziel: Innovation zu nutzen, um Verkehrsstaus und Verzögerungen zu verringern,
Mobilität zu verbessern und die Zukunft des automatisierten
Fahrens vorzubereiten. Es ist diese gemeinsame Vision, die
Ministerin Schultz van Haegen dazu bewegt hat, unser Traffic Center zu eröffnen.
Wie sehen Sie die Zukunft der Mobilität? Mit welchen Szenarien können Sie als Experte heute schon rechnen?
Ich sehe Menschen noch mobiler werden, als sie es heute schon sind. Ich denke außerdem, dass die Mobilität wesentlich flexibler und sehr viel zuverlässiger sein wird, als sie
jetzt ist. Es wird viel über eine neue Generation diskutiert,
die weniger geneigt ist, ein Auto zu kaufen, als frühere Generationen. Das bedeutet aber nicht, dass sie bereit ist, weniger mobil oder geduldiger hinsichtlich unzuverlässiger
Fahrzeiten zu sein. Im Gegenteil, ich glaube, dass wir als Gesellschaft nach neuen Wegen suchen müssen, mobil zu sein,
und dass wir noch häufiger unterwegs sein werden. Das bedeutet, dass ein wirklich integriertes und wirksames System
On-Demand-Dienste, geteilte Fahrzeuge, Fahrräder, öffentliche Verkehrsmittel und auch eigene Fahrzeuge kombinieren
muss. Die Menschen werden mehr zu Fuß gehen und sich
dabei multimodal fortbewegen. Öffentliche Verkehrsmittel
werden in den kommenden Jahren mit großen Herausforderungen konfrontiert werden und sich schneller als je zuvor
anpassen müssen. Die Suche nach dem besten Weg ans Ziel
und damit Wegführung wird viel einheitlicher und personalisierter, aber auch viel intuitiver sein und in einer Weise in
unser tägliches Leben einfließen, die natürlich und leicht ist.
tomtom.com
NICK COHN
Nick Cohn ist Senior Traffic Expert bei TomTom und berät Unternehmen, Regierungen und Entscheidungsträger bei neuen Lösungen für die globalen Herausforderungen des Verkehrsstaus.
Eine seiner Aufgaben ist es, Straßenverkehrsbehörden und anderen Mobilitätspartnern beim Übergang von traditionellen zu
modernen Methoden des Verkehrsmanagements zu helfen, die
sowohl die Daten von Sonden als auch die Connectivity der Reisenden nutzen. Gegenwärtig konzentriert er sich darauf, Städte
zu beraten, wie sie Big Data und neue Technologien zur Verbesserung der Mobilität nutzen können.
DIGITALE TRANSFORMATION
Kurzporträt Osudio
Technologie verändert die Art, wie
wir Produkte kaufen und verkaufen.
Osudio verhilft Unternehmen zu Erfolg in der Welt des E-Business, die
ständigen Veränderungen unterworfen
ist. Wir sind Unternehmer im Herzen
und übersetzen die komplexen Anforderungen des E-Business in leicht zu
nutzende Online-Lernumgebungen.
Aufgrund unserer Erfahrung im EBusiness seit den Neunzigerjahren
wissen wir, was funktioniert, was nicht
funktioniert und was Wachstum bewirkt. Mithilfe von Osudio erreichen
Sie B2B-Kunden ebenso wie B2C-Kunden mit einem nahtlosen Service auf
jedem Kanal, auf dem diese aktiv sind.
Unsere Aufgabe sind die Menschen
und deren Umgang mit Technologie.
Deshalb legen wir auch besonderen
Wert auf Kenntnisse in UX und digitaler Kommunikation. Wir suchen laufend den richtigen Mittelweg zwischen
innovativer Anwenderfreundlichkeit
und robuster Technologie. Osudio hilft
dem Kunden, anwenderfreundliche
Umgebungen zu entwickeln, welche
die Käufer leicht zu digitalen Transaktionen oder dem herkömmlichen
Handel leiten. Wir bieten ein umfassendes Angebot an Dienstleistungen
wie digitale Strategie und Beratung,
User Experience Design, Tätigkeiten
in E-Business und IT-Dienstleistungen. So unterstützte Osudio in den
vergangenen 20 Jahren die größten
Unternehmen in Europa bei der Entwicklung ihres Geschäftsmodells, um
ihnen einen Platz in der ersten Reihe
zu sichern. Stillstand ist für unsere
Kunden keine Option. Unsere Aufgabe
ist es, ihr Vertrauen zu gewinnen, eine
haltbare Partnerschaft aufzubauen und
ihnen zu helfen, voranzuschreiten. Um
dieses wahr werden zu lassen, müssen
wir eine Atmosphäre schaffen, in der
Erfolg möglich ist. Eine Atmosphäre,
in der wir gradlinig, offen und ehrlich
miteinander umgehen. Eine Atmosphäre, in der Leidenschaft, Kreativität
und Innovation Bestand haben. Genau
das können Sie bei Osudio erwarten.
osudio.com
OSUDIO UND TOMTOM
Für ein erfolgreiches Verbraucher-Engagement hat TomTom einen sogenannten Single Point of Truth (SPOT) erstellt,
an dem alle Produktinformationen zusammenlaufen. Die von Osudio implementierte PIM-Lösung versammelt alle
Informationen, die sich gegenwärtig
auf verschiedene Systeme verteilen, in
einem zuverlässigen, zentralen Repositorium. Dies erhöht unter anderem die
Markenkonsistenz, reduziert die Fehlerwahrscheinlichkeit oder die Duplizierung
von Informationen und ermöglicht ein
konsistentes Messaging.
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
EMPFEHLUNGEN · 121
120 · EMPFEHLUNGEN
RETROPERSPEKTIVE
The Sound of Style
VON NADINE PELZER
B
luetooth-Lautsprecher klingen meistens gut und sind leicht zu bedienen.
In Sachen Stylefaktor fügen sie sich in der Regel jedoch wenig harmonisch in die Umgebung ein. Nicht so bei Caruso, einer ziemlich hippen
und Grammophon-ähnlichen Lautsprecherversion.
Für die innovative Kommode, die er für die italienische Firma Miniforms entworfen hat, erhielt Designer Paolo Cappello den ersten Platz beim Modern
Design Award. „Ich wollte etwas designen, das der Musik wieder ihre Form
zurückgibt, auch heute in unserem digitalen Zeitalter. Etwas mit einer starken
ikonischen und wiedererkennbaren Anziehungskraft. Ein Produkt, das jeder
sofort als eine musikspielende Kommode verstehen kann, ohne überhaupt der
Musik zuzuhören.“
Die von dem in Verona ansässigen Paolo entworfene Kommode ist eine
Hommage an den berühmten italienischen Opernsänger Enrico Caruso und
vereint Stauraum und Raumklang in einem. Die Frage, die hinter dem innovativen Konzept steckte, war: Kann ein Möbelstück die Lebensqualität verbessern? Und so hat Cappello aus der Alltäglichkeit der modernen Musikplayer
ein unverwechselbares und zukunftsträchtiges Möbelstück mit Vintage-Flair
geschaffen.
Das knapp einen Meter breite Möbel-Schmuckstück mit integriertem
Bluetooth 4.0-Audiosystem und einzigartigem trompetenähnlichen Lautsprechern aus Keramik ist der perfekte Mix aus moderner Technik und klassischem
Design. Das eigens dafür entwickelte Audiosystem brilliert mit klarem HighPerformance-Sound. Mit der dazugehörigen Caruso-App kann sich außerdem
jedes Bluetooth-fähige Gerät verbinden. Es ist ein neues visuelles Musikerlebnis
mit individualisierbarem Player sowie Playlisten-Layout. Die App funktioniert
sogar dann, wenn sie nicht mit der Kommode verbunden ist.
Für das individuelle Design stehen verschiedene Farben und Materialien
zur Auswahl, die miteinander kombiniert werden können und so jeder Version eine völlig neue Persönlichkeit verleihen. Für die Luxusliebhaber gibt es
eine limitierte Auflage aus Eichenholz aus dem 18. Jahrhundert und einem mit
24 Karat vergoldeten Lautsprecher.
miniforms.com
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
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122 · MENSCHEN
MENSCHEN · 123
DAS WESENTLICHE
ERKENNEN
Interview mit Schauspielerin Iris Berben
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
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MENSCHEN · 125
124 · MENSCHEN
VON SANDY STRASSER
D
en Mut, den Mund aufzumachen und über vorherrschende Missstände nicht einfach hinwegzusehen.
Für Schauspielerin Iris Berben war es schon immer
wichtig, für ihre Meinung einzustehen. Sie ist sich selbst
in ihrem Leben und in ihrer Karriere immer treu geblieben.
Das, woran sie glaubt, ob Menschen oder Projekte, liebt und
verteidigt sie vehement. Wir haben sie in Berlin zum Interview getroffen und dort ein wenig in ihr Leben schnuppern
dürfen.
Frau Berben, wann und wie haben Sie die Schauspielerei
für sich entdeckt?
Ich glaube, das ist ein Prozess, der über sehr viele lange Jahre hinweg vonstattenging. Es ist nicht diese typische
Überlegung gewesen wie „Ich würde gerne Schauspielerin
werden“, überhaupt nicht. Eigentlich wollte ich Jura studieren und war davon zunächst auch gar nicht abzubringen. Ich
hatte schon recht früh ein sehr starkes Gefühl von Gerechtigkeit, das hat mir auch meine Mutter immer wieder erzählt.
Ich wollte das Sprachrohr der Sprachlosen sein und das Ohr
derjenigen, die bestimmte Dinge vielleicht nicht verstehen
und begreifen. Insofern war die Schauspielerei am Anfang
gar nicht ein Wunsch von mir. Das ist mehr oder weniger
durch die Umstände entstanden, als ich auch von der letzten
Internatsschule gehen musste, weil es mir beziehungsweise
denen nicht gelungen war, mich in eine Gemeinschaft einzugliedern oder auch zu „ordnen“, wie es damals hieß. Ich war
ein anstrengendes Kind. Ein Kind, was beschäftigt werden
musste und gefordert hat. Dementsprechend verlief meine
Schullaufbahn. Ich bin dann in diesen Dunstkreis der 68erJahre gekommen, der Studentenbewegung, der Kunsthochschule in Hamburg – das Lerchenfeld. Im Grunde wurden
dort die ganzen Demonstrationen vorbereitet. Ich tauchte
also in diese für mich faszinierende Welt von Widerstand,
Eigenverantwortung, von Nachhaken und Nachfragen ein
und habe alle Demos mitgemacht. Ich habe zugehört, und
das hat meinen Instinkt geschärft. Bis heute hat er mich immer in die richtige Richtung geführt.
An der Kunsthochschule sind dann zusammen mit zwei
jungen Kollegen die ersten filmischen Arbeiten entstanden.
Wir waren alle beeindruckt von Andy Warhol, also haben
wir uns an ähnlichen Projekten versucht. Das wiederum
sah der damalige Kritiker-Papst Uwe Nettelbeck, der unter
anderem für die ‘Zeit’ gearbeitet hat und auch sonst jemand
gewesen ist, der sehr weit vorne war, was die Haltung Filmen
gegenüber betrifft. Er hat sich verschiedene Sachen von mir
angesehen und wusste, dass in München zu dieser Zeit gerade jemand gesucht wurde. Ich bin also hin, habe mich vorgestellt, und kurze Zeit später habe ich die ersten Filme mit
Rudolf Thome gemacht. Es hat aber viele Jahre gebraucht,
um zu erkennen, dass es das ist, was ich machen möchte.
Auf welchem Wege habe Sie sich das meiste Wissen bezüglich Ihres Berufs angeeignet?
Ich bin ein „Weggucker“ – ein Dieb. Ich klaue den besten
Kollegen alles, was sie machen. Ich bin gerne dabei, wenn
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andere drehen und ich selber nicht dran bin. Ich schaue ihnen gerne zu, wie sie etwas erarbeiten, und unterhalte mich
ebenso gerne mit ihnen darüber, was ihre Zugänge beziehungsweise ihre Unsicherheiten sind. Ich glaube, Empathie
ist mein größtes Potential. Ich habe mich nie von Menschen
entfernt, denn wenn du Menschen spielen möchtest, mit
all ihren Charakterzügen, ihren Überlegungen, dann musst
du nah bei ihnen sein. Nur so kannst du deren Vielfalt und
manchmal auch Einfalt spielen.
Wie bereiten Sie sich auf Rollen vor? Welche Vorgehensweise haben Sie, um in die verschiedensten Charaktere schlüpfen zu können?
Ich bin gerade dabei, mich für meinen letzten Film für
dieses Jahr vorzubereiten. Für mich ist das eine aufregende
Arbeit, obwohl mir der Weg dorthin eigentlich bekannt sein
müsste. Inhaltlich geht es um eine ältere Schauspielerin, die
lange an einem großen Theater gespielt hat und sich nun unter anderem mit dem Verlust der Anerkennung auseinandersetzt. Mit einer großen Portion Ironie versucht sie, mit dem
Älterwerden, mit dem Nicht-mehr-gebraucht-zu-Werden
zurechtzukommen und versucht, Nischen zu finden, wo sie
noch einmal einen mehr oder weniger bedeutenden Schatten
werfen kann. Um so etwas authentisch spielen zu können,
sucht man oftmals in sich selbst. Man horcht in sich hinein,
braucht aber auch einen sehr guten Text beziehungsweise
ein sehr gut geschriebenes Drehbuch, denn der Text erklärt
vieles. Doch das Allerwichtigste ist und bleibt, eine Figur zu
erkennen: Wie viel weiß ich von ihr, wie viel will ich noch
wissen, wo hole ich mir das alles her? Denn, wenn du nicht
weißt, was du spielst, dann kannst du den Text noch so gut
wiedergeben. Der Rest ist auswendig lernen und gestalten.
Trotz der großartigen Rollen, die Sie seit so vielen Jahren
spielen, hat Ihr Beruf doch auch viel mit Authentizität zu
tun.
Ja, da man muss immer aufpassen. Authentizität zu behalten, ist etwas Gutes, gerade weil dieser Beruf verführen
und man aufgrund von Erfolg oder Misserfolg leicht seinen
Weg verlieren kann. Ich weiß heute, dass die Messlatte, die
ich festlege, meine ist – nicht die, die mir andere auferlegen.
Es sind aber auch die Leidenschaft und das Handwerk, die
du erlernen musst. Das alles erfordert eine ganz große Disziplin, weil die Schauspielerei immer auch eine Arbeit ist, die
eigentlich nur als Teamarbeit funktioniert. Du machst nicht
alleine den großen Zampano, und ich glaube, jeder große
Star, wenn er denn heute einer ist, ist es geworden, weil er
von den vielen anderen getragen wurde.
Welche Figuren spielen Sie am liebsten und weshalb?
So pauschal kann ich das gar nicht sagen, denn alles
hat Kraft. Doch die Figur, die möglichst weit weg ist von
mir, die interessiert mich immer stark. Die Figur, die total
anders tickt als ich, und das in den unterschiedlichsten Facetten. Ich spiele aber auch gerne historische Figuren wie
die Berta Krupp beispielsweise. Sich damit auseinanderzusetzen, in welchem Korsett diese Menschen damals gesteckt haben, warum sie waren wie sie waren und warum sie
sich von bestimmten Zwängen nicht befreien konnten. Im
Grunde faszinieren mich immer die Rollen, die Arbeit erfordern.
Mit welchem Charakter haben Sie sich bisher am besten
identifizieren können?
Es gab einen Film über die RAF, den ich gemacht habe.
In dieser Zeit bin ich groß geworden. Heute wird das natürlich sehr häufig reflexartig mit Terror in Zusammenhang gebracht. Doch die heutige Demokratie ist ein großer Teil dessen, was die 68er-Bewegung damals ins Rollen gebracht hat.
Ich habe darüber mit der wunderbaren Katharina Schüttler
einen Mutter-Tochter-Film gemacht. Er heißt „Es kommt der
Tag“, und er thematisiert die innere Auseinandersetzung einer Frau, die damals in den Untergrund gegangen ist und dafür ihr Kind weggegeben hat. Doch nach 30 Jahren will dieses
Kind Erklärungen haben. Ich muss sagen, das ist schon eine
Rolle gewesen, die mir sehr viel gegeben hat, weil sie mich
auch noch mal gezwungen hat, mich selbst wieder mit der
Zeit auseinanderzusetzen. Vor allem mit den Vorurteilen der
unterschiedlichen politischen Lager, die damals vertreten
waren. Das ist so eine Arbeit gewesen, von der ich denke,
ach, wie wunderbar, wenn ein Film so etwas leisten kann,
wenn ein Film bestimmte Fragen aufwirft – für einen selber
als Schauspieler, aber auch für den Zuschauer.
Wann ist ein Film für Sie wirklich gehaltvoll?
Gehaltvoll kann auch unterhaltsam bedeuten. Übrigens ist Komödie und Comedy im amerikanisch- und auch
englischsprachigen Raum sehr hoch anerkannt. Die großartigsten Leinwandhelden spielen Komödien. Bei uns hat
es leider immer noch ein bisschen den Beigeschmack, dass
es „leicht“ ist. Doch Komödie ist das Schwerste überhaupt.
Wenn man so will, ist es die Königsklasse. Ich weiß das durch
„Sketchup“, wo ich drei Jahre lang mitgewirkt habe. Es gibt
da einen ganz banalen Satz: „Du kannst Leute viel leichter
zum Weinen bringen als zum Lachen.“ Und das stimmt. Comedy hat zudem so viel mit Timing zu tun, mit Verständnis
für bestimmte Dinge. Insofern sind Filme dann gehaltvoll für
mich, wenn man am Ende immer noch genügend Futter hat,
um sich darüber zu unterhalten.
Welche Rolle spielen Bücher jenseits des Arbeitsalltags für
Sie?
Bücher haben seit jeher für Menschen einen sehr, sehr
großen und wichtigen Wert. Auch für mich ist das ein großer Kosmos, der zu meinem Leben gehört. Sie ermöglichen
uns den Zugang zu anderen Figuren und Farben und damit
zu anderen Welten. Meiner Mutter habe ich dahingehend
einiges zu verdanken. Für sie waren Bücher unersetzlich.
Ich führte dazu auch einmal ein wunderbares Gespräch mit
dem leider verstorbenen Schimon Peres. Auch er war geprägt durch Bücher, die er von seinem Großvater bekommen hatte. Wann immer Schimon in Deutschland war, hat
er sich bei mir gemeldet, und umgekehrt, wenn ich in Israel
zu Besuch war. Wenn du auf Menschen triffst, die Bücher für
etwas Unersetzliches halten, dann hast du schon mal eine
ganz wunderbare Ebene der Unterhaltung. Im Gegensatz
zu elektronischen Büchern haben die aus Papier eine ganz
andere Wertigkeit. Ich bin ein derart haptischer Mensch, für
mich ist das Anfassen von Papier zudem etwas sehr Sinnliches. Und wir dürfen nicht vergessen: Es begleitet uns
überall in unserem Alltag. Ich möchte es mir auf keinen Fall
wegdenken. Von daher ist es etwas, das ich gerne habe und
wofür ich beim Fliegen gerne die Kosten für Übergepäck bezahle.
Ich spreche außerdem sehr viele Hörbücher ein und mache öffentliche Lesungen. Im Zuhören kann man seine eigenen Bilder entstehen lassen – die eigene Fantasie bekommt
mehr Platz. Gerade für Kinder ist das meiner Meinung nach
absolut wichtig und erstrebenswert. Dennoch hoffe ich, dass
das Vorlesen seitens der Eltern nicht zu kurz kommt, denn
so können sie noch viel stärker in die Welt der Bücher und
Buchstaben eintauchen.
Wann haben Sie zum letzten Mal zu Tinte und Papier gegriffen und Ihren eigenen Gedanken freien Lauf gelassen?
Gestern erst, denn das ist bei mir keine Seltenheit. Ich
bin jemand, der gerne mit der Hand Briefe oder Ähnliches
schreibt. Ich bin jemand, der unendlich viele Bücher hat,
wo ich sofort Notizen hinterlassen kann, wenn ich möchte.
Ich gebe mir auch ganz anders Mühe, wenn ich etwas selbst
schreibe, als wenn ich es beispielsweise auf dem Computer
abtippe. Ich habe das Gefühl, als greife man automatisch auf
eine andere Wortwahl zu, wenn man etwas von Hand formuliert. Dementsprechend viele Tintenfässer, Füllfederhalter
und auch viele Bleistifte und Kugelschreiber stehen bei mir
zu Hause.
Was macht für Sie den Zauber und den Charme des geschriebenen Wortes aus? Was denken Sie, welche besondere
Kraft schlummert darin?
Beim geschriebenen Wort ist es ja ganz oft so, dass man
erst einmal über einen Satz nachdenkt. Mir geht es häufig
so, dass ich zurückblättere, dass ich mir noch mal bestimmte
Passagen herhole, um den Kontext zu begreifen, das finde ich
das Spannende daran. Außerdem finde ich, dass Worte eine
unendliche Kraft und Macht haben, sowohl im positiven als
auch im negativen Sinne. Worte können helfen, sie können
aber auch zerstören und verzweifeln lassen. Ich finde Sprache
ist so etwas ungeheuer Spannendes, ebenso sorgfältig muss
man mit ihr umgehen.
Gibt es einen Schriftsteller, den Sie am liebsten lesen?
Es gibt nicht den einen Schriftsteller, den ich besonders
gerne habe. Ich bin immer wieder fasziniert von den unterschiedlichsten Autoren. Ich würde mich an keinem einzigen
festmachen wollen. Ich entdecke immer wieder Neues. Für
mich ist die Vielfalt wichtig.
Durch Ihren Beruf gelingt es Ihnen immer wieder, auf politische Themen aufmerksam zu machen. Auch privat engagieren Sie sich stark gegen Ausgrenzung, Fremdenhass und
Antisemitismus. Wie wichtig ist es, eine klare Meinung zu
haben und dafür einzustehen?
Es ist so, wie ich zu Beginn gesagt habe. Eine eigene
Meinung zu haben gehört zum Leben dazu. Die politische »
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MENSCHEN · 127
126 · MENSCHEN
Situation in den 68ern hat mir noch mal eine besondere Verantwortlichkeit vermittelt. Insofern denke ich, dass man sich
auf jeden Fall mit der Vergangenheit und der eigenen Biografie auseinandersetzen sollte. Das halte ich für einen ganz
wichtigen Boden, um die Gegenwart und die Zukunft gut
gestalten zu können. Ich benutze deswegen sehr pragmatisch
meine Popularität dafür, dass wir ein demokratisches Land
bleiben.
Welche besondere Rolle spielt Israel dahingehend für Sie?
Ich habe als 18-jähriges Mädchen meinen Geschichtsunterricht in Israel bekommen – nicht an meiner Schule in
Deutschland. Denn in den Fünfziger- und Sechzigerjahren
hat man über den Nationalsozialismus und den Zweiten
Weltkrieg nicht geredet – und zwar keiner. Das gab es im Geschichtsunterricht ganz einfach nicht. Unsere unmittelbare
Vergangenheit wurde einfach totgeschwiegen. Genau deswegen ist Israel für mich wichtig, weil mir dort die Türen zu
meiner Geschichte geöffnet wurden. Von da an war ich und
bin ich regelmäßig in dieser wunderbaren Gegend und habe
dort auch einen sehr großen Freundeskreis.
Wie definieren Sie Freiheit?
Ich glaube, die Freiheit beginnt im Kopf. Die Freiheit zu
wählen und sich für bestimmte Dinge explizit entscheiden zu
können, das bedeutet ungeheure Freiheit. Und ich rede nicht
von politischen Wahlen. Wählen zu können, was man machen möchte, wer, wo und mit wem man sein will, das ist die
größte Freiheit, die es gibt. Für sich selbst eine ehrliche Unabhängigkeit schaffen hat viel damit zu tun, dass man sagt:
„Das hier bin ich, das ist das Material, das mich ausmacht.“
Diese Einstellung bedeutet aber nicht automatisch, dass man
nicht mehr lernfähig ist. Doch sei das, was du bist, und gehe
damit sorgsam um. Das ist schon viel Freiheit, finde ich.
Frau Berben, wer hat Sie auf Ihrem bisherigen Lebensweg
am meisten beeindruckt und weshalb?
Meine Mutter hat mich insofern sicher sehr beeindruckt,
als dass sie mir ein sehr selbstbestimmtes Leben vorgelebt
hat, in einer Zeit, in der das sehr unüblich war. Und auch
meine Großmutter hat mich nachhaltig beeindruckt, weil sie
aus ihrem eigenen Leben und aus ihren sieben Kindern etwas
Tolles gemacht hat. Und obwohl sie ein einfacher Mensch
war, hat sie mir das Wort Nächstenliebe nahe gebracht wie
kaum eine andere Person. Denn sehen und fühlen zu können, wenn jemand unsere Hilfe braucht, ist oft nicht gottgegeben, um beim Thema zu bleiben.
Aber natürlich beindruckt mich auch mein Sohn immer
wieder aufs Neue. Durch seinen Weg, den er gegangen ist,
durch seine Leidenschaft seinem Beruf gegenüber und seiner
Familie. Unendlich beeindruckt hat mich aber auch ein Schimon Peres mit seinem Optimismus, seiner Hoffnung, die bis
zum Schluss da war, obwohl er schon 93 Jahre alt war. Mich
beeindrucken ganz einfach Menschen, die eine Haltung haben, die sich selbst aus- und bestimmte Situationen durchhalten, die nicht aufgeben.
„Bücher
haben seit
jeher für
Menschen
einen sehr,
sehr großen
und wichtigen Wert.
Auch für
mich ist das
ein großer
Kosmos,
der zu meinem Leben
gehört. Sie
ermöglichen uns
den Zugang
zu anderen
Figuren
und Farben
und damit
zu anderen
Welten.“
irisberben.de
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134 · TRENDS
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TRENDS · 135
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136 · TRENDS
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VON ANJA FAHS
K
ein anderes Lebensmittel weckt unsere Urinstinkte so
wie ein saftiges Steak, wenn es auf dem Grill brutzelt
und uns der würzige Geruch von karamelisierendem
Fleisch in die Nase steigt. Fleisch ist Genuss pur, und es ist
gesund, zählt es doch schon seit ungefähr 5.000 vor Christus
zu einem der wichtigsten Nahrungsmittel aufgrund seines
hohen Proteingehalts und seiner besonderen ernährungsphysiologische Bedeutung.
Viele Verbraucher denken, Fleisch sei immer noch ein sehr
fett- und energiereiches Nahrungsmittel. Das trifft bei dem
heutigen breit gefächerten Angebot aber nur noch auf sehr
wenige Teilstücke zu. Und obwohl jeden Tag neue vegetarische oder vegane Ernährungsformen populär werden, ist der
Trend zum qualitativ hochwertigen Fleisch von nachhaltig
und artgerecht gezüchteten Tieren unübersehbar.
Das erkennt man auch an einer Renaissance der Steakhäuser. Bisher erschöpfte sich die gängige Vorstellung von
einem typischen Steak-Restaurant in schweren roten Lederbänken, dunklen Holzpaneelen und gedämpftem Licht – eine
Mischung aus Gentleman-Club-Atmosphäre und touristischer Reiseführer-Empfehlung. Dazu Fleisch von hoffentlich
guter Qualität, aber oft genug ist das Steak am Ende doch
nur durchschnittlich. Jedoch nicht in den Fleischtempeln der
„Beefbar“, einer Restaurant-Brand, die zweifellos das macht,
was ihr Name schon ahnen lässt: Fleischliebhabern die besten Stücke zu servieren, die auf der Welt zu finden sind, bis
zur Perfektion gelagert, geschnitten und zubereitet.
Das Konzept der „Beefbar“ erarbeitete Riccardo Giraudi,
Sohn von Erminio Giraudi aus der italienischen Giraudi-Familie, die bereits seit den Sechzigerjahren in ganz Europa mit
Premium Fleisch handelt. Die erste Beefbar eröffnete 2005
in Monaco und expandierte inzwischen mit weiteren Bars
in Hongkong, Mexiko, Luxemburg, Cannes und bald auch
in Paris. Den Sommer über gibt es sogar eine Beefbar direkt
am Strand von Mykonos. Man sitzt in lichter Atmosphäre, an eleganten Tischen in schlichtem modernen Design.
Auch hier gibt es Lederstühle, die allerdings meilenweit vom
schweren klobigen Look der Altherren-Clubs entfernt sind.
Alle Beefbars präsentieren sich zeitlos modern und elegant,
jedoch auch mit bewusst maskulinen Elementen und Farben.
Das jüngste Projekt geht wieder auf die Anfänge in Monte Carlo zurück. Hier eröffnete der erste „Butcher Shop“ der
Beefbar. Eine luxuriöse „Boutique“ für Fleischkenner. Jetzt
haben Kunden endlich auch die Möglichkeit, sich selbst eine
Scheibe der hochwertigen Premiumprodukte der Giraudi
Group mit nach Hause zu nehmen. Dazu geben die GiraudiFleischspezialisten gerne Tipps zur richtigen Lagerung, Zubereitung und Würzung ihrer wertvollen fleischlichen Gaumenfreuden. »
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138 · TRENDS
Edles Fleisch, wohin das Auge blickt: The Butcher Shop
ist die erste luxuriöse „Boutique“ für Fleischkenner.
Hier findet man für jeden Geschmack die richtige Zutat.
Mit dem ersten Beefbar Butcher Shop wollte Riccardo
Giraudi dem Fleisch seine Hochachtung zollen und ein ganz
neues Einkaufserlebnis schaffen. Dazu beauftragte er die
monegassischen Architekten Humbert & Poyet, die auch
bereits für das elegante Innendesign ihrer Restaurants in
Monte Carlo, Hongkong, Luxemburg und Mexiko verantwortlich sind. Sie ließen sich für ihr Konzept von modernen
Wine-Tasting-Bars und Gourmet Clubs inspirieren, und mit
schwarzen und goldenen Farbschattierungen erschufen sie
eine exklusive After-hour-Atmosphäre für den Butcher Shop.
„Normalerweise gehen Sie nicht in eine Steakhouse, um es
dort elegant und schön zu finden“, erklärt der Architekt Emil
Humbert. Das hat sich mit den Beefbars geändert, hier frönt
der Karnivore seiner Leidenschaft in einer sophisticated und
trendy Atmosphäre.
Die Fleischstücke werden in eleganten Glasvitrinen ausgestellt und ziehen sofort den Blick auf sich. Vor der Rückwand der Kühlkammern aus schwarzem Marmor präsentieren sich die Cuts wie Kunstwerke. Hüfthohe Klötze aus
weißem Marmor sind die Säulen für schwere, runde Holzbretter, die mit Spotlights von oben beleuchtet werden. Auf
ihnen wird das Fleisch fachkundig zugeschnitten. Das ganze
Design ist schlicht, mit geraden Linien und verströmt eine
zurückhaltende futuristische Eleganz. Moderne Chandeliers
aus Muranoglas erhellen den Raum dezent. Und natürlich
gibt es im Butcher Shop auch einen private Dining Room mit
Platz für zehn Personen, wo die feinsten Filets, Entrecôtes,
Steaks, Ribs und Tenderloins aus Europa, Amerika, Australien und Asien direkt verzehrt werden können.
Es ist der angemessene Rahmen für die beste Qualität,
die auf dem weltweiten Fleischmarkt zu bekommen ist. Für
einen echten Steakliebhaber führt kein Weg an Black Angus
vorbei. Der Geschmack, die Zartheit und Qualität des USBeefs sind auf höchstem Fleischniveau. Hinzu kommt die typisch amerikanische Steak- und Barbecue-Kultur. Den erfahrenen amerikanischen Rinderzüchtern gelingt es wie sonst
keinem, der Giraudi Group konstant Fleisch von höchster
Qualität zu liefern. Dadurch wurde die Giraudi Group inzwischen der größte Importeur von hormonfreiem Black
Angus-Rind aus den USA. Auf den endlosen Weidegründen
der argentinischen Pampa wachsen hervorragende Qualitätsrinder heran, die ebenfalls im Butcher Shop verkauft werden.
Argentinisches Angus Beef liefert gleichbleibende und hochwertige Fleischeigenschaften. Es ist fest in der Konsistenz,
saftig und aromatisch im Geschmack.
Für den Gourmet unter den Fleischliebhaber ist jedoch
das Rind der Wagyu-Rasse aus Japan, gezüchtet in der Region Kobe, das beste Fleisch der Welt. Dieses sogenannte
Kobe-Fleisch hat eine einmalige Fettmarmorierung über
das ganze Fleisch verteilt. Es bietet einen leicht nussigen Geschmack und ist mit seinem zartgliedrigen Gewebe auf der
ganzen Welt ein gefragtes Luxusprodukt. Zur Herstellung
von Kobe Beef eignen sich nur kastrierte Bullen und jung-
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
fräuliche Kühe. Ihre lang dauernde und stressfreie Aufzucht
auf naturbelassenen Weiden trägt mit zur Topqualität des
Fleischs bei. Generell sind die schwarzen Kobe-Rinder von
sehr kräftiger Statur. Sie sind die teuersten Rinder der Welt.
Echtes Kobe-Fleisch kann nur vom reinrassigen, in der Region um die Stadt Kobe geborenen, aufgewachsenen und
geschlachteten Kobe-Rind angeboten werden. Im Jahr 2014
wurde Giraudi der erste Importeur für zertifiziertes japanisches Kobe-Rindfleisch in Europa.
Die Kunden des Beefbar Butcher Shops können unter
anderem aus Black Angus US Prime, Black Angus „Premium
Marble Reserve“ aus Australien, Angus aus Argentinien oder
zertifiziertem japanischen Wagyu-Rind wählen. Zusätzlich
wird Milchkalb aus Holland verkauft. Die Preise variieren je
nach Alter, Cut und Herkunft und starten bei ungefähr 54
Euro für ein Kilo Black Angus Bavette aus den USA. Als Krönung bietet der Butcher Shop auch „Room Service“ an und
liefert feinste Steaks auf Bestellung direkt nach Hause.
Bereits in den Sechzigerjahren begannen die Giraudis, holländisches Kalbfleisch nach Italien zu importieren.
Giraudi International SAM entwickelte die Geschäfte weiter
und expandierte auf verschiedenen Ebenen sein Business
mithilfe von Händlern und Agenten, die den Giraudi-Importeuren zuarbeiteten.
Die Giraudi Group verkauft jedes Jahr mehr als
90.000 Tonnen bestes Fleisch an Gourmet-Partner und Firmen aus dem gehobenen Lebensmittelbereich. Damit ist die
Giraudi Group einer der größten Fleischimporteure Europas. Auch Burger werden von dem Unternehmen vertrieben,
die sich jedoch grundlegend von herkömmlichen Burgern
unterscheiden. Für die „Gourmet Boutique Burger“-Produkte wird nur reines US Black Angus- oder Kobe-Rind, Black
Angus kombiniert mit Kobe oder grasgefüttertes Rind verwendet und beispielsweise mit schwarzen Trüffeln veredelt.
Für jedes Burgerfleisch gibt es eine eigene speziell passende
Sauce.
Kein Wunder, dass die Gerichte in den Beefbars genauso herausragend sind wie die Qualität ihrer Grundprodukte.
Hier können die Küchenchefs mit Recht behaupten, dass sie
nur die besten Stücke auswählen und zubereiten. Das ist nur
gewährleistet, wenn man das Fleisch direkt beim Erzeuger
bezieht. Egal, ob ihr Rind aus Argentinien, Nebraska, den
Niederlanden oder Irland bezogen wurde, die Beefbar weiß
genau, wo und wie das Tier gezüchtet und aufgezogen wurde und was sie ihren anspruchsvollen Gästen serviert. Aber
nicht nur Fleischliebhaber kommen hier auf ihre Kosten. Es
stehen auch Klassiker wie beispielsweise Caesar Salat oder
Tagliolini mit würzigen Pilzen auf der Karte. Und traut man
den kulinarischen Gerüchten, so soll das butterzarte, cremige
Kartoffelpüree der Beefbar das beste in ganz Südfrankreich
sein.
beefbar.com
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154
MENSCHEN UND MARKEN
MENSCHEN
A
Albers, Joseph
Alkan, Saim Rolf
Aragonés, Miguel Angel
Arnold, Ingrid-Helen
Ash, Timothy Garton
B
Barenbrug, Max
Benioff, Marc
Berben, Iris
C
Caruso, Enrico
Cappello, Paolo
Cohn, Nick
D
Dahm, Markus H. Dr
E
Esch, Franz-Rudolph
F
Falke, Paul
Fisher, Mark
Flyger-Pejstrup, Claus
Ford, Henry
G
Grant, Adam
H
Hainer, Herbert
Hintze, Helge
Humbert, Emil
I
Isaac, Kevin
86
58-61
82,86
46,48-50
148
68
104,106
123,126
J
Jennings, Dare
Jurkowski, Dirk
K
Kershaw, Sam
Krupp, Berta
L
Lagerfeld, Karl
Lambert, Jérôme
Liedtke, Eric
101-103
M
McCurry, Steve
McWhorter, John
111-113
N
Nettelbeck, Uwe
121
121
148
62,64,66
22,23
40,41
149
149
34
P
Palmieri, Marco
Peres, Shimon
R
Redzepi, René
S
Schapiro, Steve
Schiller, Lawrence
Schieber, René
Schüttler, Katharina
Streisand, Barbra
138
T
Thiemer, Jens Dr.
45
V
Vaillant, Johann
36,37
96-99
114,115
W
Warhol, Andy
Wingenter, Torsten Dr.
124
71,72,74
141
124
18
54,56
33
H
Harvey Nichols
Humbert & Poyet
MARKEN
A
ACO Haustechnik
adidas
Amazon
Apple
92,93
31,33,34
19,106
B
Bentley
bonprix
28
125
150
151
151
146
125
C
Cheaney
Claas
Compass
140
88,89
27,28
66
K
Karstadt
Klotz AIS
98
E
Emma Willis
Ermenegildo Zegna
140
140
18
18,74,106,148
62,64,66
59,113
P
Patagonia
Piquadro
R
Rolls Royce
S
Salesforce
Samsung
SAP
Symantec
23
130,132
28
104,106
72
46,48-50
44,45
56
66
T
The North Face
TomTom
23
101-103
66
116, 118
116,118
L
Lagerfeld, Karl
Lego
Deutsche Lufthansa
18
38,40,41
71,72,74
96-99
151
27,28
141
138
66
D
Daimler
Deus Ex Machina
Ducati
F
Faber-Castell
Facebook
Falke
66
130
18,111,113
J
Jack Wolfskin
Jaeger-LeCoultre
Joop
O
Otto
18,19
66
124
130,132
I
IBM
136,138
18,59,60
150
149
G
Giraudi Group
Google
Grohe
Gucci
M
Mambo
Mercedes-Benz
Mercedes-Maybach
Microsoft
Montblanc
Mr Porter
N
Nike
96,99
23,28
24,27,28
U
Uber
V
Vaillant
Valentino
Vitakraft
Z
Zalando
Zappos
18
36,37
130
91
60
60
18
54,56
66,140,141
23
36
IMPRESSUM
Daily Work in seiner schönsten Form. Das Produktkulturmagazin wird liebevoll kreiert von:
HERAUSGEBER
Thomas Lucas-Nülle
ONLINE & SOCIAL MEDIA
Nadine Pelzer
HERAUSGEBER & CHEFREDAKTEUR
Temel Kahyaoglu
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REDAKTIONSLEITUNG
Sandy Strasser
VERLAG
The Group of Analysts AG
Uferpromenade 5 · 88709 Meersburg
Tel.: +49 (0) 7532 - 49435 - 0
Fax: +49 (0) 7532 - 49435 - 10
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info@ produktkulturmagazin.de
KREATIVDIREKTOR
Ilona Sandrock
ÜBERSETZUNG
Arne Biesma, Marita Knoedge,
Nora Manthey, Christopher Mayhew,
Emily Patry
KORREKTORAT
Hilke Bemm, Susanne Mißfeldt
REDAKTION
Simon Berger, Arne Biesma, Anja Fahs,
Matthias Hohensee, Jeroen Junte, Temel Kahyaoglu,
Nicole Kidd, Thomas Lucas-Nülle, Nora Manthey,
Patricica Philbin, Claudia Pelzer, Nadine Pelzer,
Dr. Stefan Pollak, Ilona Sandrock, Sabine Stahl,
Sandy Strasser
UNSERE BÜROS
Frankfurt Bureau: Anja Fahs
Berlin Bureau: Claudia Pelzer
Paris Bureau: Patricia Philbin
Amsterdam Bureau: Arne Biesma, Jeroen Junte
Rom Bureau: Dr. Stefan Pollak
London Bureau: Nora Manthey
Silicon Valley Bureau: Matthias Hohensee
San Francisco Bureau: Nicole Kidd
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
DESIGN, LAYOUT & SATZ
Ilona Sandrock
Sabine Stahl
TITEL
Jörg Bluhm
DRUCKEREI
raff media group gmbh
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Erscheinungstermin nächste Ausgabe:
März 2017
BILDNACHWEIS
S. 14 © Deutsche Lufthansa AG; S.14 © SAP/Ingo Cordes; S. 14 © Montblanc; S. 14 © Salesforce; S.15 ©
Jim Rakete/photoselection; S. 16 © 2016, The LEGO Group; S. 16 © Joe Fletcher; S. 18 © Faber-Castell;
S. 18 © Uber; S.19 © DeepMind; S. 19 © NewDealDesign; S. 20-21 © Mark Fischer/Jeremy Nobis skiing
in Haines, Alaska; S. 23 © Mark Fischer/Sage Cattabriga-Alosa skiing near Petersburg, Alaska; S. 24-29
© Daimler AG; S. 30-34 © adidas; S. 38-39 © Maydaymayday/Getty Images; S. 41 © 2016, The LEGO
Group; S. 42-43 © R. Kikuo Johnson; S. 46-47 © SAP/Ingo Cordes; S. 52-53, 55 © Montblanc; S. 58 ©
Philipp Renger; S. 62-63, 65 ©FALKE; S. 68-69 © 2016 Bugaboo International BV.; S. 70-71 © Deutsche
Lufthansa AG; S.73 © Christian Engels/Lufthansa; S. 76 © Agility Multichannel; S. 80-81, 83, 84-85, 87
© Joe Fletcher; S. 88-89 Photo by Mink Mingle/unsplash; S. 90-91 © Oliver Rossi/Getty Images; S. 9293 Photo by Levi XU/unsplash; S. 94-95 © Nic Walker; S. 96-97 © Woody Gooch; S. 100- 101 © TomTom
Traffic; S.104-105 © Salesforce; S. 108-109 © Eastnine Inc./Getty Images; S. 110-111 Photo by Samuel
Zeller/unsplash; S. 114-115 © Barcin/Getty Images; S. 116-117 © Rytis Seskaitis/EyeEm/Getty Images;
S. 120 © PaoloCapello; S. 122-123 © Jim Rakete/photoselection; S. 126-127 © Vittorio Zunino Celotto/
Getty Images for L'Oreal); S. 128-129, 131 © Piquadro; S. 134-135, 136-137 © Beefbar/MRG; S. 140-141 ©
MR PORTER.COM; S. 142-143 © stilllifephotographer/Getty Images; S. 147 © John Lund/Getty Images;
S. 150 © The Art Archive/Eileen Tweedy (page 10); S. 150 © Ditte Isager/mit freundlicher Genehmigung
von Phaidon/Edel; S. 150 © Steve McCurry/Magnum Photos/Agentur Focus aus „ Lesen“ (Prestel
Verlag, 2016); S. 151 © THE CIGAR WORLD by Cosima M. Aichholzer; S. 151 © Patrycia Lukas; S. 151 ©
Steve Schapiro/Courtesy TASCHEN; S. 152-153 Photo © Bettmann/CORBIS; S. 153 © The Stylish Life Skiing, erschienen bei teNeues
ERSCHEINUNGSWEISE
11. Jahrgang / 4x jährlich
ISSN 1865-1305
Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt und liegen jeweils in der Verantwortung des
betreffenden Autors. Alle Rechte sind vorbehalten.
Kein Teil dieser Ausgabe darf (abgesehen von Ausnahmefällen § 53, 54 UrhG, die unter den darin
genannten Voraussetzungen zur Vergütung verpflichten) ohne eine schriftliche Genehmigung des
Herausgebers in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren – reproduziert
oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenweiterverarbeitungsanlagen, verwendbare Sprache übertragen werden.
Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet. Alle Angaben
erfolgen nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr. Eine Haftung wird nicht übernommen.
In Ausgabe Q3/16 haben wir versehentlich in dem Artikel „TEMPLE OF ART“ auf S. 70 LiveTM anstatt
LIVETM geschrieben. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.
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