VERRATEN UND VERKAUFT !! Während wir am Samstag, dem 27.9.1980 beim Straßenfest in der Wrangelstraße noch für unser Häusprojekt WRANGELSTRASSE 69 geworben haben, hatte Willi Peik (der das Haus im April 1979 angeblich zum Zwecke der Durchführung unseres Modells erworben hatte) hinter unserem Rücken bereits am Freitag das Haus verkauft. Die Käufer unseres Hauses, die Architektengruppe Vorderwöbecke, haben mit unserem Haus genau das vor, was wir (und angeblich auch Willi Peik) verhindern wollten: Eine teure Modernisierung zu Mieten des Sozialen Wohnungsbaus, ohne Berücksichtigung der Wünsche der Mieter. Das würde bedeuten:Fahrstuhl, Zentralheizung im Treppenhaus, Balkone usw. und damit Mieten von rund 6,-/m^ oder mehr. Außerdem ist dadurch unser Sei¬ tenflügel vom Abriß bedroht, wodurch die Mehrzahl der Mieter ausziehen müßte. Der Verkauf nimmt uns die Möglichkeit, unser Projekt fortzusetzen, das darin bestand, eine "sanfte" Modernisierung, zum großen Teil in Selbsthilfe, durchzuführen. Wir wollten das Landesmodernisierungs-Programm in Anspruch nehmen (uns war ein Vertrag mit dem Senat für Mitte Oktober in Aussicht gestellt worden), und wir wollten dafür sorgen, daß individuell modernisiert wird und eine Miete von DM 4,40/m2 nicht über¬ schritten wird. Mit Ende der Bauzeit sollte das Haus Vereinseigentum werden. Viele anderen Gemeinschaftseinrichtungen waren geplant und sind z.T. auch schon realisiert: Es existieren eine Werkstatt für Instandsetzungsarbeiten, ein Versammlungszimmer, eint Gemeinschaftsküche. Unserem ganzen Vorhaben hat Willi Peik nun ein jähes Ende bereitet. Er konnte unser Haus mit ca. 140.000 Aufschlag verkaufen; nicht zuletzt deshalb, weil einige der dringendsten Instandsetzungsarbeiten (es wurde ein neuer Fäkalienstrang gezogen, Ofer,reparaturen im letzten Winter ausgeführt; nicht zu sprechen davon, daß wir auf unsere legitimen Rechte als Mieter verzichtet haben) von Mitgliedern des Hausgemeinschaften¬ vereins unentgeltlich (d.h. bis jetzt haben wir noch keinen Pfennig gesehen) oerpacht worden sind. Eine letzte Möglichkeit bleibt noch: Die vom Senat als Sanierungsträger eingesetzte Firma Intergrund hat sich bereit erklärt, unser Haus für die Zeit der Modernisierung zu übernehmen, um es dann dem Hausgemeinschaftenverein zu übertragen. Das setzt aber erst eine Aufhebung des Kaufvertrages voraus. Das wollen wir versuchen und uns trotz einiger Vorbehalte gegenüber der Firma Intergrund alle am MONTAG, DEN 6. OKTOBER 1980, um 12.00 Uhr, bei den Käufern: Vorderwöbecke 'bl&MAZc'k /-SCHLo/l-STKtreffen und unsere Entschlossenheit zum Widerstand demonstrieren. HAUSGEMEINSCHAFTENVEREIN e.V.
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