HEFT TREF F P 4 / 2016 BÜCHEREI UN KT Das Magazin des Sankt Michaelsbundes BAMBERGER RESOLUTION: Mehr staatliche Zuschüsse für Büchereien gefordert! UNSER JAHRESTHEMA: Finale für „Treffpunkt Bücherei: Herzlich Willkommen!“ FROHES FEST! Die Lieblingsbücher unserer Buchexperten für den Gabentisch Inhalt LESEN 3Editorial UND 4 Unser Jahresthema GUTES TUN 6 Kurz notiert 8 Buch- und Medientipps 16 Verlag Sankt Michaelsbund 18Forum 18 Neue Merkzettel-Funktionen auf michaelsbund.de 23 Machen Sie mit! Unser neues Vermittlunsprogramm 24 Im Gespräch: Leon de Winter glaubt an das Gute 32 Kluge Antworten: Der Werkzeugkasten Lobbyarbeit 22 Die Spiegel-Bestseller noch besser im Blick 23 Unser neues Vermittlungsprogramm: Lesen und Gutes tun 24 Interview mit Leon de Winter 26 Gütesiegel für den Lesetraum 28 Mitgliederversammlung und Diözesan stellenkonferenz in Bamberg 30 Verabschiedung der Bamberger Resolution 32 Werkzeugkasten Lobbyarbeit © Joachim Gern 27 Abschied von Hans-Jörg Elsner als Landesvorsitzender 35 Das internationale Regelwerk RDA 38 Aus den Diözesen 40 Treffpunkt Bücherei Bitte beachten Sie unsere Beilagen • Zuschussanträge 2017 (zweifach) • Statistikformular • Anlage zur Statistik • Erläuterungen zur Statistik • Bayern im Buch 2016/2 • Bestellliste Bayern im Buch 2016/2 • Flyer Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V.: „Praxisseminare: Preisverdächtig!“ 2 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) ©Thomas Meyer / OSTKREUZ 46 Termine / Impressum Liebe Leserin, lieber Leser, der Sankt Michaelsbund, Landesverband Bayern e.V. hat einen neuen Vorsitzenden. Die persönlichen Mitglieder des Verbandes wählten am 21. Oktober bei ihrer Versammlung in Bamberg Domkapitular Gerhard Auer aus der Diözese Passau für die nächsten drei Jahre in dieses Amt. Für weitere drei Jahre bestätigt wurde bei der Neuwahl des Vorstandes Dr. Bertram Blum als Stellvertretender Vorsitzender und Stefan Eß als Geschäftsführender Direktor. deutlich Stellung zur staatlichen Förderpolitik des öffentlichen Büchereiwesens. Wir fordern eindringlich eine deutliche Erhöhung der staatlichen Zuschüsse für unsere Mitglieds büchereien. Sie finden die Resolution im Wortlaut sowie einen Kommentar dazu in dieser Ausgabe von „Treffpunkt Bücherei“. Die erste Amtshandlung des neu gewählten Vorstandes war sogleich der Beschluss, dem scheidenden Vorsitzenden, Domkapitular i.R. HansJörg Elsner aus Bamberg, nicht nur zu danken, sondern ihn zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen. In seinen zwölf Jahren als Vorsitzender unseres Verbandes hat er sich in ganz besonderer Weise um unseren Bücherei- und Medienverband verdient gemacht, und wir wissen seinen Einsatz sehr zu schätzen. Die Würdigung des Engagements von Hans-Jörg Elsner, die sein Stellvertreter Dr. Bertram Blum im Rahmen des Bischofsempfangs in Bamberg zum Ausdruck brachte, finden Sie in diesem Heft abgedruckt. Ihnen, Ihren Familien und Freunden wünschen wir vom Sankt Michaelsbund schon jetzt ein frohesund gesegnetes Weihnachtsfest. Für all die geleistete Arbeit in Ihrer Bücherei danken wir Ihnen und Ihren MitarbeiterInnen von Herzen. Und wenn Sie anderen oder sich selbst zum bevorstehenden Weihnachtsfest eine besondere Freude machen möchten, finden Sie in den persönlichen Buchtipps unserer Expertinnen und Experten sicherlich die passende Geschenkidee. Noch mehr Bücher finden Sie in unserem neuen Online-Shop www.michaelsbund.de, im Showroom unserer Münchner Büchereizentrale und in unserer Buchhandlung Lesetraum in der Münchner Innenstadt. Besuchen Sie uns – wir freuen uns auf Sie! Für die Jahre 2017 und 2018 legte die Mitglieder versammlung auch ein neues Jahresthema fest: „Unsere Bücherei: Raum für Begegnung“ werden wir in den nächsten beiden Jahren unter verschiedenen Blickwinkeln und gemeinsam mit Ihnen entfalten und bearbeiten: sei es unter dem Aspekt der Gestaltung und Einrichtung des Büchereiraumes als Ort der Kommunikation, gleichzeitig aber auch unter dem der Vernetzung der Büchereimit verschiedenen Partnern wie Kindergarten, Schule, Gemeinde oder Erwachsenenbildung vor Ort. Mit der ebenfalls am 21. Oktober beschlossenen „Bamberger Resolution“ beziehen wir als ältester bayerischer Büchereiverband einmal mehr Viel Spaß bei der Lektüre von „Treffpunkt Bücherei“ wünscht Ihnen Ihr Dipl.-Theol. Stefan Eß Direktor TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 3 UNSER JAHRESTHEMA Preisgekrönt und praxistauglich! D ie folgenden beiden Bücher haben den Kath. Kinder- und Jugendbuchpreis 2016 bzw. den Deutschen Jugendliteraturpreis 2014 erhalten und eignen sich sehr gut für eine Buchaktion in der Bücherei oder in Zusammenarbeit mit Schulklassen. Empfehlen Sie diese Bücher (die ohne ihre Vermittlung vermutlich nicht zum Ausleihrenner werden) unbedingt weiter. Pädagogisch wertvolle und/oder preisgekrönte Bücher entfalten ihren Wert und ihre Möglichkeiten oft erst in der intensiven Auseinandersetzung mit dem Text und der Illustration. Diese Bücher brauchen Vermittler in Büchereien, nämlich SIE! Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis Deutscher Jugendliteraturpreis Reinhard Kleist Der Traum von Olympia Die Geschichte von Samia Yusuf Omar Hamburg: Carlsen, 2015 152 S. ISBN 978-3-551-73639-0 17,90 € Das Buch des Kölner Grafikers gehört zu einem neuen Genre, den „Graphic Novels“. Viele von uns fühlen sich von dieser Gattung vielleicht nicht angezogen. Für Jugendliche haben diese Geschichten im Comic-Format aber durchaus einen großen Reiz. Dass eine junge OlympiaSportlerin die Hauptprotagonistin ist, kommt jugendlichem Interesse ebenso entgegen wie die authentische Biografie über das Schicksal eines somalischen Mädchens und seinem Wunsch nach einem besseren Leben, indem sie unbehelligt von militanten Islamisten für Olympia trainieren kann. Über den 200m-Lauf von Omar bei Olympia 2008, bei dem sie zwar Letzte, aber Publikumsliebling war, gibt es auf YouTube ein Video. Bei der Vermittlung von Büchern an Jugendliche ist es wichtig, dass auch jugendgemäße Medien genutzt werden. Es geht nicht nur darum, dass möglichst viele das Buch nach der Buchvorstellung lesen, sondern dass die Jugendlichen das Erlebnis mit heimnehmen, dass Bücher aktuelle, interessante, packende Geschichten erzählen können. 4 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) Claude K. Dubois Akim rennt Aus den Französischen von Tobias Scheffel Frankfurt / M.: Moritz Verlag, 2013 96 S. ISBN 978-3-89565-268-4 12,95 € Das Buch der belgischen Illustratorin kommt fast ohne Text aus, besteht vorrangig aus zarten, flüchtigen aber emotionalen Kohle-Zeichnungen und ist doch kein Bilderbuch im bücherspezifischen Sinne. Es gehört vielmehr in die Rubrik „All Age“ – also für alle Altersstufen. Empfehlen Sie es Grund- und Mittelschulen für den Kunstoder Religionsunterricht, aber auch fächerübergreifend, lassen Sie die Kinder eigene Texte zu den Bildern schreiben oder Infos zum Geschehen sammeln. „Akim rennt“ gibt es als DVD, als Bilderbuchkino mit pädagogisch-methodischen Hinweisen bei den Medienzentralen der Diözesen und hilfreiche Unterrichtsmaterialien unter www.lehrplanplus.bayern.de Elisabeth Wagner-Engert (Bibliotheksassistentin, Diözesanstelle Augsburg) Hilfreiche Praxistipps zu diesen beiden und weiteren preisgekrönten Büchern finden Sie auf der Seite des Arbeitskreises für Jugendliteratur (akj) www.jugendliteratur.org Stöbern Sie auch im Shop unter: www.michaelsbund.de/ausgezeichnetes UNSER JAHRESTHEMA Willkommenskultur greifbar machen Das Erzbistum Bamberg unterstützt aus seinem Flüchtlingsfonds die katholischen Büchereien im St. Michaelsbund mit 10.000 Euro für die Einrichtung von Asylotheken. Das sind spezielle Medienangebote zum Thema Flucht, interkultureller Dialog und Bildung für Asylsuchende. Der Zuschuss wurde in der Bücherei Buttenheim von Domkapitular Dr. Heinrich Hohl übergeben. Insgesamt hat das Erzbistum 1,5 Millionen Euro für Integrationsprojekte bereitgestellt. Die Asylotheken sollen die Willkommenskultur in den Büchereien fördern und das kirchliche Engagement für Flüchtlinge und Menschen in Not greif- und erfahrbar machen. Dabei sollen nicht nur Menschen aus anderen Ländern Zugang zur deutschen Sprache und Kultur gewinnen, sondern das Angebot richtet sich auch an Leserinnen und Leser, die sich über die Herkunftsländer, deren Traditionen und die politische Situation vor Ort informieren wollen. Derzeit nutzen im Erzbistum Bamberg bereits 15 Büchereien die Fördermittel, Tendenz steigend. „Es freut uns besonders zu sehen, dass nicht nur größere Bibliotheken das Jahresthema aufgreifen, sondern auch kleine Büchereien das Projekt mit so viel Herzblut umsetzen und kreative Strategi- Tuba Omidwan liest dem kleinen Arastu aus einem Lernbuch vor, auf Persisch und auf Deutsch © Fotos: Pressestelle des Erzbistums/Hendrik Steffens Erzbistum Bamberg unterstützt Asylotheken in katholischen Büchereien mit 10.000 Euro Die Vorsitzende der Gemeindebücherei Buttenheim, Klara Glabasnia, Domkapi tular Dr. Heinrich Hohl, Diözesanbibliothekarin Melanie Dirauf, Büchereileiterin Marianne Heiduschke und Bürgermeister Michael Karmann (v.l.) präsentieren den Spendenscheck. Davor haben Tuba Omidwan mit dem kleinen Arastu und Ramin Suleymani, eine Flüchtlingsfamilie aus dem Iran, Platz genommen en entwickeln“, freut sich Diözesanbibliothekarin Melanie Dirauf. Jüngster Zugang unter den Mitwirkenden ist die Bücherei in Buttenheim, wo sich Leiterin Marianne Heiduschke gemeinsam mit den ehrenamtlich engagierten Helfern freut, bald ihr Angebot an Literatur für die 19 Asylbewerber im Ort ausbauen zu können. Neben den Sprachkursen, die auch praktisch in der Bücherei stattfinden, erfreuen sich in Buttenheim besonders die Bildwörterbücher sowie Kinder- und Jugendliteratur großer Beliebtheit. „Hier ist der Zugang einfacher“, erläutert Marianne Heiduschke. Sie hofft zudem, künftig über Veranstaltungen wie gemeinsame Lesenachmittage mit zweisprachigen Texten langfristig in der Bücherei einen weiteren Treff- und Anlaufpunkt schaffen zu können, der neben den Sportvereinen und der örtlichen Kleiderkammer die Integration und den Zusammenhalt in der Gemeinde weiter stärken soll. Erzbischöfliches Ordinariat Bamberg, Pressestelle TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 5 KURZ NOTIERT „Mit der Bücherei von morgen nicht von gestern sein – mit innovativen Angeboten zukunftsfähig bleiben!“ Fortbildungstagungen zur Büchereipraxis 2017 finden in Ludwigshafen und München statt Wir möchten mit Ihnen gemeinsam den Schritt in die Zukunft wagen und uns über die „Bücherei von morgen“ austauschen, interessante Angebote aufzeigen und praktisch erarbeiten, wie Büchereien die Zukunft und den Wandel aktiv gestalten können. Dabei ist ein wichtiger Teilaspekt der, die Bücherei als Erlebnisraum, Wohlfühlort und als Ort des Austausches, in den Blick zu nehmen. Informationen und Anmeldeformular unter: Die Tagungen finden an folgenden zwei Terminen und Orten statt: 12. –14. Mai 2017 in Ludwigshafen 17. –19. November 2017 in München Bereits vor Beginn der Tagung begeben wir uns gemeinsam auf Kultur-Tour mit einem bunten Programm durch Ludwigshafen und München. Wir möchten Ihnen mit diesem optionalen Angebot die Gelegenheit geben, sich zu begegnen, auszutauschen und einfach mal wieder „aufzutanken“. www.st-michaelsbund.de/buechereiarbeit Wichtige Informationen Abschluss des Staatszuschussprogramms 2016 Das Staatszuschussprogramm des Haushaltsjahres 2016 nähert sich in Riesenschritten seinem Abschluss. Dafür gelten folgende Fristen bzw. Zeitrahmen: Der Fakturschluß beim Sankt Michaelsbund ist am 9.12.2016, d.h., die letzten Buchsendungen werden bis ca. 15. Dezember bei den Büchereien eintreffen, die entsprechenden Rechnungen bis ca. 22.12.2016. Dann werden, um korrekte Jahresabschlüsse zu erzielen, Buchbestellungen erst wieder ab dem 9.1.2017 verschickt. Für Rückfragen stehen den Büchereien die zuständigen Sachbearbeiterinnen – und nicht die Buchhaltung! – gerne zur Verfügung. Statistik 2016 Am Jahresende werden in den Büchereien die Jahresabschlussarbeiten durchgeführt. Diese Tätigkeiten sind zwingend notwendig, um das aktuelle Berichtsjahr abzuschließen und das neue Ausleihjahr zu beginnen. Diese Tätigkeiten sollten zwischen dem letzten Ausleihtag eines Jahres und dem 31.12.2016 bzw. vor dem ersten Ausleihtag im neuen Jahr durchgeführt werden. Bei elektronischer Ausleihverbuchung stellen die Bibliothekssoftware-Hersteller hierzu entsprechende Hilfen zur Verfügung, so dass Sie das Jahr auch technisch richtig abschließen können. Statistikformular Teil I und Teil II Die Statistikformulare bestehen, wie auch im Vorjahr, aus einem Hauptteil (Teil I) und der Anlage zur Statistik (Teil II). Ein farbiges Erläuterungsblatt enthält wichtige Erklärungen zu den Fragekomplexen im Detail und erleichtert Ihnen das Ausfüllen des Bogens. (Dem Heft liegen die Unterlagen in einfacher Ausführung bei). Die Kolleginnen und Kollegen in den Diözesanstellen sind Ihnen behilflich und unterstützen Sie beim Ausfüllen der Statistikformulare. Abgabetermin – 31. Januar 2017 Wir bitten Sie, die Statistikformulare (Teil I und II) sorgfältig auszufüllen und mit den Unterschriften der Büchereileitung und des/der Träger/s in einfacher Ausführung an Ihre Diözesanstelle zu schicken. (Bitte nicht an den Sankt Michaelsbund in München!) Der Rücksendetermin ist – wie gewohnt – der 31. Januar. Die Formulare stehen auf unserer Seite zum Herunterladen bereit. Die Formulare können auch direkt am PC ausgefüllt und anschließend ausgedruckt werden. Bitte denken Sie daran, ein Exemplar Ihrer Jahresstatistik zur Kenntnisnahme an Ihre/n Träger weiterzugeben! Mehr zu Statistik und Formulardownload unter: 6 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) www.st-michaelsbund.de/buechereiarbeit/statistik.html KURZ NOTIERT Schließzeit „PRAXISSEMINARE: PREISVERDÄCHTIG!“ PRAXISKONZEPTE ZU DEN NOMINIERTEN BÜCHERN DES DEUTSCHEN JUGEND LITERATURPREISES 2017 Der Sankt Michaelsbund, Landesverband Bayern e.V., ist im kommenden Jahr wieder Mitveranstalter der „Praxisseminare: Preisverdächtig!“ Im Rahmen eintägiger Kompaktseminare können Sie kreative Vermittlungsmethoden zu den nominierten Büchern des Deutschen Jugendliteraturpreises für Ihren Berufsalltag kennenlernen und erproben. Das Seminar bietet vormittags und nachmittags Workshops zu den Sparten Bilderbuch, Kinderbuch und Jugendbuch an. Jeder Seminarteilnehmer kann zwei verschiedene Workshops hintereinander besuchen. Am 26. Juni 2017 findet das Seminar in Kooperation mit uns im Kardinal-Wendel-Haus in München statt! Melden Sie sich mit dem beiliegenden Flyer doch einfach gleich an. Die Büchereizentrale ist für den Publikumsverkehr von Montag, 19.12.2016, bis einschließlich Samstag, 07.01.2017, geschlossen. Sie öffnet also wieder am Montag, 09.01.2017. Die Buchhandlung bleibt am 04.01.2017 wegen Inventur geschlossen. LANGE EINKAUFSWOCHENENDEN IN DER BÜCHEREIZENTRALE 2017 Öffnung an den langen Einkaufswochenenden: Freitag 08:30 Uhr –17:00 Uhr Samstag 10:00 Uhr – 16:00 Uhr Bitte melden Sie sich mindestens 1 Woche vorher an! Januar 27. / 28.01.2017 Februar 24. / 25.02.2017 März / April 31.03.2017 / 01.04.2017 April 28. / 29.04.2017 Mai 26. / 27.05.2017 Juni / Juli 30.06.2017 / 01.07.2017 August 25. / 26.08.2017 September 29. / 30.09.2017 Oktober 27. / 28.10.2017 November 24. / 25.11.2017 Verstärkung für die Diözesanstelle in Bamberg Liebe Kolleginnen und Kollegen, wieder komplett: Seit einiger Zeit darf ich das Team der Bamberger Diözesanstelle um Diözesanbibliothekarin Melanie Dirauf und Martina Krenzer verstärken. Daher möchte ich hier die Gelegenheit nutzen, mich Ihnen kurz vorzustellen. Im Schwerpunkt betreue ich in Bamberg unser Sekretariat, allgemeine Organisation und unsere Austauschbücherei. Die Arbeit in der Diözesanstelle führt mich – zu meiner großen Freude – nun wieder zurück in meine Heimat. Nach meiner Ausbildung zur Buchhändlerin war ich meist reisend, zunächst für die Thalia Holding, später im politischen Berlin als Mitarbeiterin in einem Abgeordnetenbüro des Deutschen Bundestages tätig. Mit der Tätigkeit in der Fachstelle gelingt nun der Brückenschlag zwischen meiner Liebe zum Buch, die mich als Buchhändlerin mein ganzes Berufsleben lang begleitet, und der unheimlich vielseitigen Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in unseren Büchereien. Kein Tag hier gleicht dem anderen – eine Tatsache, die ich an der Arbeit für den Sankt Michaelsbund besonders schätze. Neben meinen Aufgaben am Schreibtisch fallen noch Schulungen im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen sowie die Unterstützung von Frau Dirauf und Frau Krenzer bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen in meinen Zuständigkeitsbereich. Bleibt dann noch Zeit, lasse ich mich (endlich wieder) über die Seiten des Online-Shops zu neuer, spannender Lektüre inspirieren – am liebsten im englischen Original. Carina Christian TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 7 t M ic BUCH- UND MEDIENTIPPS Hörbuch des Monats nd Hö Sa nk ts ch des Mona rbu h a els bu TIPP OKTOBER Elena Ferrante Meine geniale Freundin Gelesen von Eva Mattes München: Der HörVerlag, 2016 1 MP3-CD, 703 Min. ISBN 978-3-8445-2352-2 22,99 € Elena Ferrante: Meine geniale Freundin Raffaela (66) ist verschwunden, ihr Sohn wendet sich in seiner Not an die beste und älteste Freundin seiner Mutter, Elena. So beginnt das erste Buch der Tetralogie „Meine geniale Freundin“, in der Elena Ferrante, die große Unbekannte der italienischen Gegenwartsliteratur, die Geschichte zweier Mädchen erzählt, die in den 1950er Jahren in der patriarchalisch geprägten Welt eines neapolitanischen Vorortes aufwachsen. Lila und Lenù (die Erzählerin) sind hochintelligent, lernbegierig und ehrgeizig, doch nur Lenù kann ihren Eltern den Besuch des Gymnasiums abtrotzen. Obwohl Lila in der elterlichen Schusterwerkstatt mitarbeiten muss, lernt sie ohne große Mühe heimlich dasselbe Pensum wie ihre beste Freundin, die Bücher und Lernstoff gerne teilt. Und sie teilen ihre Mädchenträume von einer Zukunft als erfolgreiche Schriftstellerinnen und ihre ersten Erfahrungen mit der Liebe, bis ein Eklat an Lilas Hochzeitstag die Hörer mit einem veritablen Cliffhanger aus dem Leben der beiden vorerst entlässt. NOVEMBER DEZEMBER Nele Pollatschek: Das Unglück anderer Leute Cynthia D’Aprix Sweeney: Das Nest Thene (25) fliegt mit Vater und Großmutter nach England, wo ihr im altehrwürdigen Oxford das Masterdiplom überreicht werden soll. Ihre Mutter Astrid hat sich zum Unmut ihrer Familie für einen anderen Reiseweg entschieden, und auf dem Flug übertreffen sich Thene und ihre Oma mit Anekdoten, wie häufig sie schon von ihr enttäuscht worden sind. Am Zielflughafen erwartet sie die schockierende Nachricht von Astrids Unfalltod auf einer englischen Autobahn. Während alle anderen in Schockstarre verfallen, bleibt Thene äußerlich unbeeindruckt, kümmert sich um alles Notwendige, und versucht, für ihre beiden jüngeren Halbgeschwister da zu sein. Dann muss Thene nicht nur erfahren, dass Astrid keinerlei Geldreserven hinterlassen hat, sondern auch dass sie alles, was sie besaß, dazu verwendet hat, bedürftigen Menschen zu helfen. Am 40. Geburtstag der jüngsten Schwester soll den vier Plumb-Geschwistern endlich das Erbe ihres Vaters ausgezahlt werden – Geld, das jede(r) von ihnen bereits verplant hat und das sie alle dringend benötigen: Bea, die Schriftstellerin, die seit Jahren nichts mehr zu Papier gebracht hat, Jack, der Antiquitätenhändler, dessen Geschäfte in Zeiten der Finanzkrise stagnieren, Melody, die nicht weiß, wie sie das Geld für das private College ihrer Zwillingstöchter aufbringen soll und Leo, der kurz vor der Scheidung von seiner habgierigen Ehefrau steht. Dann verursacht Leo einen folgenreichen Verkehrsunfall, und seine Mutter macht von ihrem Recht Gebrauch, den Fond für diesen „Notfall“ zu verwenden. Das Verhältnis der Geschwister war nie besonders eng, aber in der Krisensituation müssen sie zusammenhalten, um an ihr Erbe zu kommen, denn Leo macht sich aus dem Staub. Nele Pollatschek Das Unglück anderer Leute Gelesen von Jasna Fritzi Bauer Bochum: Tacheles!, 2016 4 CDs, 326 Min. ISBN 978-3-86484-394-5 19,99 € Zu den Hörbüchern des Monats: 8 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) www.michaelsbund.de/hdm Cynthia D’Aprix Sweeney Das Nest Gelesen von Johann von Bülow Berlin: DAV – Der Audio Verlag, 2016 2 MP3 CDs, 719 Min. ISBN 978-3-86231-825-4 19,99 € OKTOBER DEZEMBER Marcin Szczygielski: Hinter der blauen Tür David Walliams: Terrortantchen Nach dem Unfall seiner Mutter erlebt Lukasz eine Überraschung nach der anderen: Eine fremde Frau stellt sich ihm als seine Tante vor und nimmt ihn mit in eine kleine Pension am Meer. Dort entdeckt der Junge eine blaue Tür, die Einlass in eine faszinierende Welt aus Silber gewährt – doch als er ein Silberfädchen mit zurück in seine reale Welt nimmt, verwandelt sich die Tante plötzlich in ein spinnenartiges Monster! Nun muss Lukasz alles tun, um sie zu retten und das Böse zu besiegen… Der Schauspieler und Synchronsprecher Jens Wawrczeck, vielen bekannt als Stimme von Peter Shaw aus den „Drei ???“, ist ein versierter Leser von Hörbüchern. Er versteht es, die zum Teil gruselige Geschichte um komische Momente zu bereichern und alle Figuren zum Leben zu erwecken. Als Stella Saxby aus tiefem Schlaf erwacht, erfährt sie, dass ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen. Tante Alberta, schrecklich und skrupellos, will das Familienvermögen an sich reißen, hält Stella gefangen und trachtet ihr nach dem Leben. Unterstützt wird die Tante durch ihren riesigen zahmen bayerischen Berguhu namens Wagner, während Stella nur der uralte, völlig verwirrte Butler Gibbon und der Geist eines kleinen Schornsteinfegerjungen zu Hilfe kommen. Können sie gemeinsam das Blatt wenden, Stella befreien und die abgrundtief böse Tante besiegen? Diese unglaublich spannende, phantastische und doch mit viel schrägem Humor erzählte Abenteuergeschichte wird großartig gelesen von der Schauspielerin Mechthild Großmann. David Walliams Terrortantchen Gelesen von Mechthild Großmann Berlin: Argon Sauerländer Audio, 2016 5 CDs, ca.365 Min. ISBN 9783839841204 16,95 € Ab 8 Jahren Marcin Szczygielski Hinter der blauen Tür Gesprochen von Jens Wawrczeck Berlin: Sauerländer audio, 2016 5 CDs, ca. 400 Min. ISBN 9783839847213 19,95€ Ab 10 Jahren TIPP NOVEMBER Kai Pannen Du spinnst wohl! Eine außergewöhnliche Adventsgeschichte in 24 Kapiteln Gelesen von Jens Wawrczeck, Felix von Manteuffel, Mechthild Großmann u.a. Köln: Headroom Sound Production, 2016 ISBN 9783942175692 14,95 € Ab 6 Jahren Kai Pannen: Du spinnst wohl! Eine außergewöhnliche Adventsgeschichte in 24 Kapiteln Aus dem Weihnachtsbraten wird der beste Freund: Als die kleine Stubenfliege Bisy der griesgrämigen Spinne Karl-Heinz ins Netzt geht, sind es noch genau vierundzwanzig Tage bis zum Weihnachtsfest. Während Karl-Heinz sich darauf freut, ein Festmahl zu genießen und nach Herzenslust zu schmausen, redet Bisy wie Scheherazade um sein Leben und versucht zu handeln. Er sorgt für weihnachtliche Vorfreude, ein geschmücktes Netz, abenteuerliche Erlebnisse – und obwohl Bisy manchmal ganz schön nervt, wird der Spinne schließlich klar, dass das Leben in Gesellschaft viel schöner ist als allein… Zu den Hörbüchern des Monats Junior: Die vergnügliche und spannende Adventsgeschichte wird großartig gelesen von mehreren bekannten Schauspielern, allen voran – als Erzählerin – die wunderbare Mechthild Großmann, den Erwachsenen bekannt aus dem Fernsehen als Staatsanwältin im Münsteraner „Tatort“. Die Spinne Karl-Heinz erhält ihre brummige Stimme von Felix von Manteuffel, die vorwitzige kleine Fliege von Jens Wawrzceck. www.michaelsbund.de/hdmjunior TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 9 t M ic nd Hör b Sa nk ior un BUCH- UND MEDIENTIPPS Hörbuch des Monats – Junior des Monats J uch h a els bu BUCH- UND MEDIENTIPPS Das religiöse Buch des Monats OKTOBER DEZEMBER Guy Consolmagno / Paul Mueller: Wo war Gott, als das Universum geschaffen wurde? Johannes Marböck: Aus einer Wurzel zart „Würden Sie einen Außerirdischen taufen?“, wurde Guy Consolmagno bei einer Pressekonferenz gefragt. Consolmagno und sein Co-Autor Mueller sind Jesuiten, Naturwissenschaftler und Theologen, die an der vatikanischen Sternwarte forschen. Sie sehen sich täglich mit der Skepsis ihrer Kollegen/innen konfrontiert und dem Wissensdurst von Menschen, die versuchen, Naturwissenschaft und Religion in Einklang zu bringen. In Form eines lockeren Gesprächs an teilweise fiktiven Schauplätzen (dem Restaurant am Ende des Universums aus Douglas Adams Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“ z.B.) berichten sie von diesen Erfahrungen und erläutern ausführlich und für den interessierten Laien verständlich ihre Antworten. Guy Consolmagno / Paul Mueller Wo war Gott, als das Universum geschaffen wurde? Verblüffende Antworten aus der vatikanischen Sternwarte Freiburg: Herder 2016 285 S. ISBN 978-3-451-34265-3 19,99 € „Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf.“ Diese Worte des Propheten Jesaia gehen zu Herzen – aber welche Bedeutung haben sie heute? Was bewirkt Jesaias Vision eines umfassenden Friedens, die ebenfalls zur Grundausstattung des Advents gehört, wenn der Wolf beim Lamm wohnt und ein Säugling vor dem Nest der Schlange spielen kann? Johannes Marböck interpretiert die alttestamentlichen Texte der Sonn- und Feiertage in der Advents- und Weihnachtszeit aus den drei Lesejahren und erläutert ihre Bedeutung für die Gegenwart. Die biblischen Texte erweisen sich als lohnende, inspirierende Lektüre, die Marböck in klarer, verständlicher Sprache erläutert und interpretiert, sodass sie sich neu erschließen. Johannes Marböck Aus einer Wurzel zart Impulse zu biblischen Texten der Advent- und Weihnachtszeit Innsbruck: Tyrolia, 2016 175 S. ISBN: 9783702235550 17,95 €. TIPP NOVEMBER Anselm Grün / Tomáš Halík: Gott los werden? Ist der Atheismus der größte Feind des religiösen Glaubens? Nein, sagen übereinstimmend der bekannte deutsche Benediktiner Anselm Grün und der renommierte tschechische Theologe Tomáš Halík. Viel schlimmer als jede bewusste Ablehnung Gottes ist die Gleichgültigkeit der Gottesfrage gegenüber. Denn wer sich schlichtweg nicht dafür interessiert, ob Gott ist oder nicht bzw. wer Gott ist, der landet fast unweigerlich beim Götzendienst, vor dem die Bibel immer wieder warnt: relative Werte (Geld, Macht, Erfolg, die eigene Nation etc.) werden absolut gesetzt, treten an die Stelle Gottes. NEU: Das religiöse Buch des Monats als Videoclip: 10 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) Anselm Grün / Tomáš Halík Gott los werden? Wenn Glaube und Unglaube sich umarmen Münsterschwarzach: Vier-Türme-Verlag, 2016 206 S. ISBN 978-3-7365-0030-3 19,99 € Ein ernsthafter Atheismus dagegen – das ist beiden Autoren wichtig – bedeutet gar nicht unbedingt Gottlosigkeit, ist vielmehr die Ablehnung bestimmter menschlicher Vorstellungen von Gott. Ein solcher Atheismus ist aber dem Glauben viel näher, als er selbst es je vermuten würde. www.michaelsbund.de/rbm BUCH- UND MEDIENTIPPS © Renate Franke / pixelio.de Unsere Lieblingsbücher 2016 Susanne Steufmehl empfiehlt: September Die 31. Olympischen Sommerspiele, der Tod von Hans-Dietrich Genscher und die Terroranschläge der letzten Monate werden viele Menschen an den Sommer 1972 erinnert haben, als die olympischen Wettkämpfe in Deutschland stattfanden. Knapp 30 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wollte unser Land die Chance wahrnehmen, sich als freundlich, bunt und weltoffen zu präsentieren. Es sollten die heiteren Spiele von München werden – es kam leider ganz anders. In diesem Szenario lässt der französische Romancier Jean Mattern seinen Helden Sebastian agieren. Der junge, englische und perfekt Deutsch sprechende Korrespondent wird von der BBC nach München geschickt und mit Hintergrundreportagen beauftragt, die die Stimmung vor Ort einfangen und zeigen sollen, wie die Münchner Bürger den Sportlern aus aller Welt begegnen. Bei der Ak- kreditierung lernt er den jüdisch-amerikanischen Journalisten Sam kennen, der ihm ein Interview mit Schwimm-Super-Star Mark Spitz vermittelt, welches später seine Geburtsstunde als gefeierter Sportjournalist markieren wird. Sebastian hat Mühe, seinen Aufgaben nachzukommen, denn der unnahbare und undurchschaubare Sam übt eine wesentlich größere Faszination auf ihn aus als die olympischen Wettkämpfe. Seine Gefühlswelt ist tief erschüttert, er ist verliebt wie ein Teenager und benimmt sich genauso. Am Abend des 5. September lassen die Geiselnahme der israelischen Delegation durch das Terrorkommando „Schwarzer September“ und die Katastrophe auf dem Militärflughafen Fürstenfeldbruck jeden Wettbewerb unwichtig werden und es bleibt keinerlei Raum mehr für Privates. In knapper und bestechend brillanter Form erzählt Mattern die auch heute immer noch unbegreifliche Geschichte vom abrupten Ende der „heiteren Spiele“ von München und verknüpft verblüffend perfekt Sebastians unglückliche Liebesgeschichte mit der glasklaren Analyse eines Geschehens, das geprägt war von terroristiTREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 11 BUCH- UND MEDIENTIPPS scher Brutalität und polizeilichem Versagen. Eine traurige Zeitreise in das München der 70er Jahre und für mich ein stiller, literarischer Höhepunkt des Jahres 2016. Jean Mattern September München: Berlin-Verlag, 2016 160 S. ISBN 978-3-8270-1293-7 18,00 € Online bestellbar unter www.michaelsbund.de/ september Susanne Steufmehl als die banale Alltagsrealität, auf welche sich die ganz und gar verzwecklichte und massentaugliche Grundschul-Fibel bezog. Später, im Gymnasium, dann die Einsicht, dass neben den Büchern auch die Musik Zutritt in diese Welt des geheimnisvoll Geistigen eröffnet. Und dass die Sphäre der Kunst generell zwar nicht unmittelbar greifbar, in ihren Auswirkungen auf die Menschen aber durchaus real ist – allerdings nur, solange es Menschen gibt, die ihre eigene Existenz in diese Welt der Kunst einbringen. Die Aneignung der Welt durch den Einzelnen ist das Gesamtthema des auf insgesamt elf Romane angelegten Großprojektes „Ortsumgehung“ des aus der Wetterau stammenden Schriftstellers Andreas Maier. Von eigenen Erinnerungen geprägt, aber nicht autobiographisch schildern die bisherigen Romane „Das Zimmer“, „Das Haus“, „Die Straße“ und „Der Ort“ in immer weiteren konzentrischen Kreisen das Erwachsenwerden des Protagonisten. „Der Kreis“ setzt im Grunde eine zusätzliche Ebene auf demselben Mittelpunkt an. Man darf gespannt sein auf weitere Kreise. Dr. Thomas Steinherr empfiehlt: Andreas Maier Der Kreis Berlin: Suhrkamp, 2016 149 S. ISBN 978-3-518-42547-3 20,00 € Der Kreis Der Ich-Erzähler erinnert sich, wie er als Kind fasziniert war von der Bibliothek der Mutter. Es waren im Grunde nur zwei, drei Bücherregale, doch dass es für diese Bücher ein eigenes (wenngleich sehr kleines) Zimmer im Hause gab, erweckte unweigerlich das Interesse des Grundschülers. Was ging in diesem Zimmer vor sich, wenn die Mutter sich dort einschloss? Er selbst durfte das Bücherzimmer durchaus betreten – aber die Mutter gerade dann nicht stören, wenn sie sich dort aufhielt, Bücher von Theo Düschadeng (= Teilhard de Chardin) oder Fritz Usinger (Georg-Büchner-Preis 1946) las, handschriftlich exzerpierte und sich so auf „geistige Gespräche“ vorbereitete, die sie leider mit kaum jemandem in ihrer Umgebung führen konnte, sowie die anstrengende Korrespondenz mit wichtigen Briefpartnern erledigte. Dem Kind war klar, dass sich in diesem Raum für seine Mutter eine zweite Welt auftat – wie diese aussah, konnte er sich aber anfangs nur mit seiner Fantasie erträumen. In jedem Fall ganz anders 12 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) Online bestellbar unter www.michaelsbund.de/ kreis Dr. Thomas Steinherr Elisabeth Burgis empfiehlt: Die weiße Straße PORZELLAN – heute Konsumware, einst fürstliches Geheimnis,und in Edmund de Waals neuem Buch hochgeschätztes Material seiner literarischen Spurensuche, „dessen Beson- BUCH- UND MEDIENTIPPS derheit sich auch darin manifestiert, dass es Zerbrechlichkeit und Scheitern in sich trägt“. Erneut eine sehr persönliche Reise, wie in seinem Welterfolg von 2010 „Der Hase mit den Bernsteinaugen“, jedoch nicht in die Familienhistorie sondern „an die Ursprünge seines Kunstseins“, denn der Autor ist nicht nur schreibender Künstler, er hat sich auch als Keramiker mit Ausstellungen von New York bis Wien einen Namen gemacht. Von China über Frankreich, Deutschland, Amerika nach England führen die Erkundungen an Orte, wo das Porzellan erfunden oder wieder erfunden wurde. De Waal bewegt sich dabei zwischen den Welten und Jahrhunderten, nicht geradlinig sondern erfreulicherweise mit vielen Umwegen und gedanklichen Abschweifungen, die über das rein Deskriptive hinausgehen. Die so gewonnenen Erkenntnisse, ein Geflecht aus vielen Fragmenten (Historisches, Erzähltes und selbst Erlebtes), illustrieren die schwierigen Umstände seiner Herstellung bis zum feinen Artefakt und ein Verlangen nach Porzellan, das nicht selten als „maladie de porcelaine“, in eine Obsession mündete. Auch der Künstler de Waal kann sich ihr nicht entziehen und seine leidenschaftliche Hingabe spiegelt sich in der meisterhaften Form- und Farbgebung seiner Sprachkunst, seinem wunderbaren Erzählstil. „Porzellan verdient eine Reise, denke ich!“ schreibt er, seine faszinierenden Ausführungen einleitend, und diesem Statement ausdrücklich zustimmend, möchte ich hinzufügen: Dieses fesselnde Buch verdient eine Lektüre, denke ich! „Auf den Spuren meiner Leidenschaft“ – ein absolut zutreffender Untertitel für Buch, Autor und Rezensentin! Edmund de Waal Die weiße Straße Auf den Spuren meiner Leidenschaft München: Zsolnay, 2016 464 S. ISBN 978-3-552-05771-5 26,00 € Online bestellbar unter www.michaelsbund.de/ strasse Elisabeth Burgis Angelika Rockenbach empfiehlt: Drachenreiter – Die Feder eines Greifs Neunzehn Jahre sind seit dem Erscheinen von Cornelia Funkes „Drachenreiter“ vergangen. Nun hat die bekannte Autorin die Geschichte rund um den jungen Drachenreiter Ben, seine neue Familie und seine vielen magischen Freunde fortgesetzt. Und auch wenn es bekanntermaßen nicht einfach ist, eine wirklich gute Geschichte auf hohem Niveau weiterzuschreiben, diese Fortsetzung steht dem ersten Band in nichts nach. Cornelia Funke macht es Neueinsteigern leicht, in die Geschichte hineinzukommen, ohne ihre Leser mit ausführlichen Wiederholungen zu langweilen. Für alle, die mehr über die handelnden Figuren wissen wollen, gibt es am Ende ein lesenswertes Who‘s Who magischer Wesen. Wie geht es weiter mit Ben und seinen Freunden? Zwei Jahre nach dem Sieg über den bösen Nesselbrand lebt der Drachenreiter mit seiner Familie in Norwegen. Ihre neue Heimat Mimameidr bietet vielen Fabelwesen einen vor allzu neugierigen Menschen geschützten Zufluchtsort. Doch mitten in den friedlichen Alltag platzt eine schreckliche Nachricht. Die Pegasus-Stute Synnefo ist gestorben, bevor ihre Jungen schlüpfen konnten. Dabei ist ihr Nachwuchs die letzte Hoffnung für das Überleben dieser wunderschönen Fabeltiere. Und nur Pegasus-Weibchen haben die Fähigkeit, ihre Eier rechtzeitig zum Wachsen zu bringen. Es gibt allerdings einen Hoffnungsschimmer: auch die Sonnenfedern eines Greifs könnten dieses Wunder bewirken. Doch sind die Greife nicht selbst längst ausgestorben? Ben macht sich mit seinen Freunden auf die gefahrvolle Reise nach Indonesien, wo angeblich die letzten Greife gesichtet wurden. Und tatsächlich, mit Hilfe eines ziemlich verrückten Papageienmädchens finden die Abenteurer den Rückzugsort der riesigen Vögel. Doch Greife sind nicht besonders liebenswürdig. Und Drachen können sie auf den Tod nicht ausstehen … Man kann dieses von der Autorin selbst wunderschön illustrierte Buch bis zum aufregenden Ende nicht mehr aus der Hand legen. Denn Cornelia Funkes phantastische Welt steckt von der ersten bis zur letzten Seite voller Überraschungen. TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 13 BUCH- UND MEDIENTIPPS Cornelia Funke Drachenreiter – Die Feder eines Greifs Hamburg: Dressler, 2016 416 S. ISBN 978-3-7915-0011-9 18,99 € Ab 10 Jahren Natürlich ist es zunächst eine zutiefst traurige Geschichte, die hier erzählt wird. Die Beschreibung aber ist so undramatisch, humorvoll und warmherzig, dass sie einen nicht bedrückt oder gar fassungslos zurücklässt. Besonders gut gefallen hat mir auch, dass nichts überzeichnet ist, die Handlung ist stets nachvollziehbar und stimmig. Online bestellbar unter Auch die Anspielungen auf aktuelle Kinder- und www.michaelsbund.de/ Jugendbücher, die im Verlauf der Geschichte imdrachenreiter mer wieder auftauchen, fand ich spannend und äußerst interessant. Bücher und Freundinnen bereichern unser Leben – was für eine großartige Botschaft, die hier vermittelt wird. Angelika Rockenbach Jo Cotterill Eine Geschichte der Zitrone Hamburg: Carlsen, 2016 256 S. ISBN 978-3-551-56036-0 16,99 € Ab 12 Jahren Regina Heinritz empfiehlt: Eine Geschichte der Zitrone „Eine Hymne auf das Lesen und die Freundschaft!“: So kündigte der Königskinder-Verlag in diesem Herbst den ersten Roman von Jo Cotterill, der auf Deutsch erscheint, an. Erzählt wird in diesem leisen Buch für Mädchen ab 12 Jahren die Geschichte von Calypso, die früh ihre Mutter verloren hat. Der Vater von Calypso schreibt an seinem Meisterwerk über die Geschichte der Zitrone. Darüber scheint er manchmal ganz zu vergessen, dass er eine Tochter hat, die ihn eigentlich dringend braucht. Aber er findet ohnehin, dass man sich gar nicht so sehr auf andere Menschen einlassen soll, denn wenn man in Beziehungen investiert, wird man doch nur enttäuscht. Das musste er beim Tod seiner geliebten Frau leidvoll erfahren. Nun aber kommt ein neues Mädchen in Calypsos Klasse: Mae ist ein Bücherwurm wie sie und findet, dass ein Buch nur dann gut ist, wenn man am Ende richtig heulen muss. Die beiden Mädchen, die nicht nur die Liebe zu Büchern verbindet, freunden sich an und je mehr Zeit Calypso bei Mae und ihrer herzlichen Familie verbringt, desto klarer wird ihr, was sie in ihrem Zuhause vermisst. Und alle helfen schließlich mit, damit sich das endlich ändert! Dieses Buch hat mich und auch meine Kolleginnen sehr berührt. 14 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) Online bestellbar unter www.michaelsbund.de/ zitrone Regina Heinritz TIPP Gerne können Sie diese Bücher bei uns bestellen, für Ihre Bücherei oder für sich, sei es rund um die Uhr im neuen Onlineshop www.michaelsbund.de oder Sie besuchen uns in der Buchhandlung Lesetraum und der Münchner Büchereizentrale direkt am Karlsplatz (Stachus). Wir freuen uns auf Sie! BUCH- UND MEDIENTIPPS Deutscher Jugendliteraturpreis 2016 A m Freitag, dem 21. Oktober 2016 wurden die Sieger des Deutschen Jugendliteraturpreises 2016 auf der Frankfurter Buchmesse bekannt gegeben und die Preise verliehen. Neben den Spartenpreisen wurde auch ein Sonderpreis in Höhe von 12.000 Euro für ein Autoren-Gesamtwerk vergeben. Die Preissummen betrugen insgesamt 62.000 Euro. Zusätzlich erhielten die Preisträger eine Skulptur, die Michael Endes Momo darstellt. Eine Kritikerjury, bestehend aus neun erwachsenen Juroren, vergibt den Deutschen Jugendliteraturpreis in den Sparten Bilderbuch, Kinderbuch, Jugendbuch und Sachbuch. Parallel dazu verleiht eine unabhängige Jugendjury den Preis der Jugendjury. Sie besteht aus 6 über die Bundes republik verteilten Leseclubs. Die Jurys prüfen die Bücher aus der Produktion des Vorjahres und nominieren davon 6 Titel pro Sparte. Die Nominierungsliste wurde am Donnerstag, dem 17. März 2016, auf der Leipziger Buchmesse verkündet. Und das sind die Preisträger: Bilderbuch Jugendbuch Edward van de Vendel (Text) Anton van Hertbruggen (Illustration) Der Hund, den Nino nicht hatte Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf Affoltern am Albis: Bohem Press, 2015 40 S. ISBN 978-3-85581-552-4 14,95 € Ab 5 Jahren Kinderbuch Kirsten Fuchs (Text) Mädchenmeute Berlin: Rowohlt Rotfuchs, 2015 464 S. ISBN 978-3-499-21758-6 9,99 € Ab 14 Jahren Sachbuch Hayfa Al Mansour (Text) Das Mädchen Wadjda Aus dem Englischen von Catrin Frischer München: cbt Verlag, 2015 304 S. ISBN 978-3-570-16378-8 12,99 € Ab 11 Jahren Kristina Gehrmann (Text, Illustration) Im Eisland Band 1: Die Franklin-Expedition Rostock: Hinstorff Verlag, 2015 224 S. ISBN 978-3-356-01901-8 16,99 € Ab 12 Jahren Preis der Jugendjury Weitere Infos zum Preis und zu den Jurybegründungen finden Sie unter: www.djlp.jugendliteratur.org Peer Martin (Text) Sommer unter schwarzen Flügeln Hamburg: Oetinger Verlag, 2015 528 S. ISBN 978-3-7891-4297-0 € 19,99 € Ab 14 Jahren Online bestellbar unter: www.michaelsbund.de/jugendliteraturpreis TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 15 VERLAG SANKT MICHAELSBUND Unsere Neuerscheinungen Odilo Lechner / Joachim Fraitzl Innehalten. Gedichte zweier Weggefährten Odilo Lechner, Joachim Fraitzl Innehalten Gedichte zweier Weggefährten Geleitwort von Albert von Schirnding Fotos von Hans-Günther Kaufmann 80 S., Ill. Schwarzweiß, geb. mit Schutzumschlag ISBN 978-3-943135-79-4 14,90 € „Innehalten setzt Bewegung voraus, die unterbrochen wird, Innehalten als Atemschöpfen, vergleichbar der Pause in einer musikalischen Komposition. Aus dieser Pause entspringt, in diese Pause springt ein das Gedicht zweier Weggefährten. Der Singular steht für 21 Gedichte des einen, 35 Gedichte des andern, weil sie aus ein und demselben Ursprung kommen: dem Unterwegssein hin zu einem Ziel, das Ruhe verspricht, jene Ruhe, die das ruhelose Herz nach dem Wort des Augustinus am Anfang seiner „Confessiones” erst in Gott findet. Das heißt aber, dass für Gedichte solcher Herkunft nur zwei Zustände des lyrischen Ich in Frage kommen: das tiefe Ungenügen am Jetzt, das als ein Noch-Nicht erfahren wird, somit als etwas Negatives, Mangelhaftes, Vorläufiges, oder das nicht minder tiefe Glück eines Augenblicks, der im Vorschein des noch ausstehenden Ziels leuchtet. Beides wird in den Gedichten dieses Bandes an vielen Stellen Laut und Wort.“ Aus dem Geleitwort von Albert von Schirnding Zu den Autoren Odilo Lechner Odilo Lechner, geboren 1931 in München, Studium der Philosophie und Theologie in München, Innsbruck und Würzburg. 1964 übernahm er die Leitung des Münchner InnenstadtKlosters Sankt Bonifaz sowie des zugehörigen Klosters Andechs. 2003 Emeritierung als weltweit dienstältester Benediktinerabt. Zahlreiche Publikationen. Altabt Dr. Odilo Lechner und sein langjähriger Freund Dr. Joachim Fraitzl © Krauß Joachim Fraitzl Joachim Fraitzl, geboren 1945, Besuch eines Humanistischen Gymnasiums in München, Studium der Zahnmedizin, Promotion. Bekanntschaft mit Abt Odilo schon als Ministrant in Sankt Bonifaz und später als lieber Begleiter (auch als Zahnarzt). Joachim Fraitzl lebt in Penzberg. Nina Ruge mit Altabt Odilo Lechner und Abt Johannes Eckert bei der Buchpräsentation in Sankt Bonifaz, München Zu den Büchern des Verlags Sankt Michaelsbund: 16 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) www.michaelsbund.de/verlag VERLAG SANKT MICHAELSBUND Karl Stankiewitz Die Große Gaudi. Geschichte und Geschichten zum Münchner Fasching Der Münchner Fasching – ist er nur noch Historie oder immer noch vitale Gegenwart? Uralt und faszinierend ist er allemal, und „gefeiert” wird er immer noch. Seinen vielfältigen Ausprägungen und Wandlungen spürt Karl Stankiewitz in diesem Buch nach: von den Tanzfesten des 14. Jahrhunderts, den immer wieder inszenierten „Bauernhochzeiten” und den „Maskierten Akademien” des Hofes bis zu den neuerlich auflebenden Redouten der Gegenwart. Es ist die erste umfassende Darstellung des Faschings in München. Dieser wird hier als eine „große Gaudi” dargestellt – und darüber hinaus als ein Stück Volkskultur im Spiegel gesellschaftlicher, politischer, religiöser, wirtschaftlicher Verhältnisse. Als eine Tradition, die allenfalls unterbrochen wurde durch Verbote, Seuchen und Kriege. Karl Stankiewitz Die Große Gaudi Geschichte und Geschichten zum Münchner Fasching 120 S., zahlreiche Fotos, z.T. farbig, fest geb. ISBN 978-3-943135-76-3 19,90 € Der Journalist und München-Buch-Autor Karl Stankiewitz, Jahrgang 1928, schöpft dabei wesentlich aus noch kaum berührten Dokumenten des Stadtarchivs und privater Archive, aber auch aus eigenen beruflichen und privaten Erfahrungen aus der oft hemmungslosen Ballsaison der Nachkriegsjahre. Barbara und Ludger Stühlmeyer Johann Valentin Rathgeber. Leben und Werk Der Benediktinerpater Johann Valentin Rathgeber (1682–1750) wird in dieser Biografie als Klosterkomponist und wichtiges Bindeglied zwischen Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart gewürdigt. Die Klosterkomponisten hatten ihr Ohr am Puls der Zeit, sie schufen klangschöne und schnell einstudierbare Werke für das monastische Stundengebet, die Feier der Eucharistie und arbeiteten engagiert für die auch damals nötige Reform der musikalischen Gestaltung der Liturgie. Da Rathgeber mehrere Jahre auf Reisen war und dabei verschiedenste Benediktinerklöster besuchte, wirft das Buch auch einen Blick auf die Geschichte des Benediktinerordens im 18. Jahrhundert und die liturgischen Traditionen zu dieser Zeit. Zu den Büchern des Verlags Sankt Michaelsbund: „Das ganze Leben ist nichts anderes als eine dauernde gegen Gott dankbare Musik, welche Tag und Nacht ununterbrochen das Lob des Allerhöchsten singt.” (Johann Valentin Rathgeber) Barbara und Ludger Stühlmeyer Johann Valentin Rathgeber Leben und Werk 152 S., 8 Seiten Bildteil, kt. ISBN 978-3-943135-78-7 14,90 € www.michaelsbund.de/verlag TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 17 FORUM Noch mehr Bücherei-Service auf michaelsbund.de Neue Merkzettel-Funktionen I n den vergangenen Wochen haben wir Feedback gesammelt, um unseren Online-Shop noch stärker an Ihre Bedürfnisse als Bücherei anzupassen. Ein Kernthema war dabei immer der Merkzettel, eines der wichtigsten Arbeitsmittel für Büchereien. Wir freuen uns deshalb besonders, Ihnen nun einen komplett neuen Merkzettel vorstellen zu dürfen. Wir haben diesen mit vielen neuen und hilfreichen Funktionen erweitert. Wir sind uns sicher, dass dieser neue Merkzettel Ihnen das Arbeiten und Bestellen auf michaelsbund.de noch mehr erleichtern wird. Merkzettel nur mit Login Legen Sie mehrere Merkzettel an Um den Merkzettel in Zukunft nutzen zu können, müssen Sie sich von nun an in Ihr Kundenkonto einloggen. Sobald Sie einen Titel hinzufügen möchten, werden Sie zum Login aufgefordert. Ab sofort können Sie für Ihre Recherche im Online-Shop mehrere Merkzettel anlegen. Die wesentlichen Neuerungen möchten wir Ihnen hier kurz vorstellen. Dies ist besonders hilfreich, wenn Sie waren gruppenspezifisch, thematisch oder im Team arbeiten möchten. Das Merken von Titeln verschafft Ihnen so eine größere Übersichtlichkeit, bevor Sie die Titel in den Warenkorb verschieben und bestellen. Einen neuen Merkzettel können Sie ganz einfach in Ihrem Merkzettel-Bereich anlegen: 1. Gehen Sie dazu mit der Maus auf das Merkzettel-Symbol in der Menüleiste und klicken Sie auf den Merkzettel „Unbenannt“, der automatisch für Sie angelegt ist. Es öffnet sich Ihr Merkzettel-Bereich. Klicken Sie anschließend bitte erneut auf das Merkzettel-Symbol, um den Titel zu merken. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass alle Titel, die sich auf dem Merkzettel befinden, gespeichert werden und jederzeit wieder zur Verfügung stehen. 18 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) FORUM 2. Benennen Sie Ihren vorhandenen Merkzettel um. Nutzen Sie dazu das Stift-Symbol rechts neben der Merkzettel-Bezeichnung und speichern Sie anschließend Ihre Angaben. gelegten Merklisten als Auswahlmöglichkeit zur Verfügung. Wählen Sie den Merkzettel aus, auf dem der Titel ergänzt werden soll. Ein Titel kann auf mehreren Merkzetteln hinzugefügt werden. 3. Weitere Merkzettel können Sie über den „Neu-Button“ in der Funktionsleiste anlegen. 4. Wenn Sie jetzt Titel auf einen Merkzettel aufnehmen möchten, stehen Ihnen bei Klick auf das Merkzettel-Symbol alle von Ihnen an- Viele Funktionen – viele Möglichkeiten Zugriff über das Merkzettel-Symbol: Auf die verschiedenen Merkzettel können Sie jeweils über das Stern-Symbol in der Menüleiste zugreifen. Mehr Infos dazu unter: Sobald Sie auf eine Überschrift klicken, öffnet sich der entsprechende Merkzettel mit allen darin gespeicherten Titeln. www.michaelsbund.de/meinmerkzettel TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 19 FORUM Merkzettel drucken: Auf vielfachen Kundenwunsch haben wir für Sie eine Druckfunktion eingerichtet. Wählen Sie einen Ihrer Merkzettel aus und klicken Sie auf den „Drucken“-Button. Der Ausdruck enthält alle wichtigen Angaben analog zur Online-Ansicht. Verschiedene Filterfunktionen: Die aus unseren Titellisten bekannte Filterleiste steht Ihnen nun auch auf Ihrem Merkzettel zur Verfügung. Informationen zum Artikel: Neben wichtigen Angaben zum Artikel (Autor, Titel, Verlag, Einbandart, ISBN, Preis) ist nun auf einen Blick ersichtlich, wann ein Titel auf dem Merkzettel hinzugefügt wurde. Angabe von Teil- und Gesamtsumme: Am Ende eines jeden Merkzettels wird die Gesamtsumme der dort gespeicherten Titel angezeigt. Wollen Sie nur eine Teilsumme wissen, müs- 20 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) Ausdruck des Merkzettels sen Sie dazu die gewünschten Artikel markieren. Automatisch passt sich damit auch die „Summe markierter Titel“ an. So können Sie Ihr Bestellvolumen problemlos bestimmen. FORUM Titel auf anderen Merkzettel oder Warenkorb verschieben Wenn Sie einen einzelnen Titel auf einen anderen Merkzettel oder in den Warenkorb verschieben möchten, nutzen Sie dazu die Symbole auf der rechten Seite. Titel können nicht mehrfach auf einen Merkzettel aufgenommen werden. Die Anzahl der Exemplare können Sie jedoch beliebig ändern. Verschieben eines einzelnen Artikels Jeder Merkzettel ist so aufgebaut, dass Sie folgende drei Optionen mit allen oder nur mit markierten Titeln durchführen können: 1. Titel löschen 2. Titel in den Warenkorb verschieben 3. Titel auf einen anderen Merkzettel verschieben Verschieben aller Artikel Wir freuen uns auf Ihr Feedback! Wir hoffen, dass Ihnen die neuen Merkzettel-Funktionen das Arbeiten und Bestellen auf michaelsbund.de erleichtern. Damit wir auch künftig den Online-Shop für Sie weiterentwickeln können, sind wir sehr an Ihrer Meinung interessiert! SO ERREICHEN SIE UNS Per E-Mail: [email protected] oder über unser Kontaktformular unter www.michaelsbund.de/ kontakt. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht! Jetzt wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Entdecken der neuen Shop-Funktionen! Ihr michaelsbund.de-Team Mehr Infos dazu unter: www.michaelsbund.de/meinmerkzettel TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 21 FORUM Die Spiegel-Bestseller noch besser im Blick U m Sie noch besser und schneller über die Spiegel-Bestseller zu informieren, haben wir diesen Bereich in unserem Online-Shop weiter optimiert. Auf michaelsbund.de entdecken Sie nun bereits donnerstags die Bestsellerlisten für die Folgewoche. Eine neue Pfeil-Logik kennzeichnet schnell sichtbar Neueinsteiger oder ob ein Titel im Vergleich zur Vorwoche auf- oder abgestiegen ist. So können Sie das Geschehen am Buchmarkt noch leichter beobachten und den Büchereibestand problemlos an die aktuellen Wünsche Ihrer Leser anpassen. Grüner Pfeil: Titel ist aufgestiegen Neu auf der Liste: Roter Pfeil: Titel ist abgestiegen Wieder auf der Liste: Grauer Pfeil: Titel auf gleicher Position zur Vorwoche Hinweis auf Titelliste und Detailseite Befindet sich ein Titel aktuell auf der Spiegel-Bestsellerliste, ist er durch den Button „Spiegel-Bestseller“ gekennzeichnet. Mit Klick auf diesen Button gelangen Sie zu der entsprechenden Bestsellerliste. Für die Erhebung der Spiegel-Bestseller werden Verkaufsdaten aus über 3.700 stationären Verkaufsstellen (u.a. Sortimentsbuchhandel, Onlineshops, Kauf- und Warenhäuser) ausgewertet. Sie stellen ein ergänzendes Angebot zu den vielen Empfehlungslisten unserer Buchberatung dar. 22 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) FORUM Unser neues Vermittlungsprogramm: LESEN UND GUTES TUN Sie möchten Ihren Besuchern einen interessanten Mehrwert bieten und gleichzeitig Ihr Budget für den Kauf neuer Medien erhöhen? Dann ist das Vermittlungsprogramm vom Sankt Michaelsbund genau das Richtige für Sie! Wie funktioniert´s? Kostenlose Werbemittel Machen Sie Ihre Büchereibesucher auf die große und aktuelle Auswahl unseres Online-Shops michaelsbund.de aufmerksam und ermuntern Sie diese, dort zu bestellen. Einzig ist dabei zu beachten: Der Kunde muss im letzten Bestellschritt „BESTÄTIGEN“ Ihre Bücherei als Vermittlungspartner auswählen. Für unser Vermittlungsprogramm stellen wir Ihnen passende Werbemittel (Lesezeichen, A4- und A3-Plakate) kostenlos zurVerfügung.Über das Kontaktformular unter www.michaelsbund.de/ vermittlung können Sie uns Ihre Wünsche mit teilen – die entsprechenden Materialien senden wir Ihnen kostenlos zu. Der Sankt Michaelsbund erfasst alle Privatbestellungen, bei denen Ihre Bücherei ausgewählt wurde. Als Aufwandsentschädigung für Ihre Vermittlung erhalten Sie von uns eine Provision. Diese wird jährlich Ihrem Büchereikonto gut geschrieben. Die Höhe der Provision beträgt 10% und orientiert sich damit am Vermittlungsausgleich bei Büchertischen nach buchhändlerischer Tradition. Jetzt Lieblingsbücher unter www.michaelsbund.de bestellen! LESEN UND GUTES TUN www.michaelsbund.de n Sie Ihre UND © thenounproject.com – Darin S / fotolia.com – vectorfusionart GUTES TUN Unterstützen Sie Ihre Bücherei! haelsbun Unterstü tze So einfac Unterstützen Sie Ihre Bücherei! h funktio niert es: 1. Unter ww w.michael sbund.de Lieblingsb ücher in den Warenko rb legen 2. 3. BESTÄT IGEN Im Schritt „Bestätig Ihre Büche en“ rei ausw äh und Bestell ung abschi len cken SO EINFACH FUNKTIONIERT ES: 3. € Die Büche rei erhält eine Verkaufs für den Kau provision f neuer Me dien Lesezeichen d.de Bücherei! © thenounproject.com – Darin S / fotolia.com – vectorfusionart LESEN www.mic Wir sage n Danke! 1. 2. Unter www.michaelsbund.de Lieblingsbücher in den Warenkorb legen 3. BESTÄTIGEN Im Schritt „Bestätigen“ Ihre Bücherei auswählen und Bestellung abschicken 3. € Die Bücherei erhält eine Verkaufsprovision für den Kauf neuer Medien Wir sagen Danke! Plakat in A4 und A3 erhältlich TIPP Gerne fertigen wir in besonderen Fällen auch individualisierte Lesezeichen an. Bitte melden Sie sich dafür einfach per Mail ([email protected]) , telefonisch (089 / 23225 532) oder über das o.g. Kontaktformular. TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 23 FORUM Im Gespräch mit Leon de Winter: © Joachim Gern Ein Thriller mit religiöser Tragweite? „G eronimo“, der neue Roman von Leon de Winter, verknüpft den Krieg in Afghanistan und den Terror von Al-Qaida mit einer Erzählung über wenige Menschen, die inmitten von Gewalt und Hass anders handeln: mit Fürsorge, Barmherzigkeit und Verantwortungsgefühl. Die Figur, an der sich die Erzählstränge überkreuzen, ist der einst meistgesuchte Mann der Welt: Osama bin Laden. Mit welcher Idee sind Sie in den Stoff eingestiegen? Ich wollte eine Geschichte erzählen über ein Mädchen in Afghanistan, das zum ersten Mal in seinem Leben westliche klassische Musik hört: Bachs Goldberg-Variationen. Ich hatte diese Idee schon lange. Und ein Jahr nach seinem Tod wollte ich sie mit bin Laden verbinden. Ich weiß, es hört sich ziemlich verrückt an – das ist es auch! Sie haben ja schon öfter zeitgeschichtliche Ereignisse in Ihre Romane eingebaut. In diesem Roman erzählen Sie die Operation zur Tötung Osama bin Ladens im Mai 2011 um. Er gilt als Verkörperung des Bösen – wie ist es denn, so jemanden als Figur zu gestalten? Ich wusste, es hat keinen Zweck, ein Monster zu beschreiben, das ist völlig uninteressant! Jeder denkt sofort an die Türme des World Trade Centers. Aber wir kennen auch alle dieses berühmte Foto mit seinen sanften, fast poetischen Augen. Und zwischen diesen zwei Extremen, 9/11 einerseits und andererseits dieser träumerische Mann, musste ich ihn schildern. 24 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) War es schwierig, einen überzeugenden Plot zu gestalten, den Sie dann dieser Ebene von Gewalt und Krieg entgegensetzen? Ich habe ein Jahr lang nur Szenenlisten gemacht. Was ist die beste Weise, diese Geschichte zu erzählen? Auch diese technische Szene mit den Mitgliedern vom Seals Team Six, diese Kämpfer. Wie reden die miteinander? Das war wie ein sehr langes, kompliziertes Schachspiel. Wie sind denn die Gewichte verteilt zwischen Gut und Böse, Krieg und Frieden, Gewalt und Menschlichkeit? Da gibt es ja keine eindeutigen Zuordnungen. Der Erzähler dieser ganzen Geschichte ist ein amerikanischer Soldat, der auch ein Kämpfer war. Er hat eigentlich jede Hoffnung verloren und er denkt, das Wesentliche, das er noch hat, ist die Verantwortlichkeit für andere Menschen. Und im Besonderen für ein afghanisches Mädchen. Dieses Mädchen, das zum ersten Mal Bach hört bei ihm auf seiner Basis in Afghanistan. Er weiß, er hat da was geändert in der Realität des Mädchens. Und das bedeutet, er ist wirklich verantwortlich. Diese Lage ist wesentlich für die Geschichte, weil es das ist, was wir verursacht haben. „Wir“ im Westen, meine ich. Wir haben etwas geändert in der Lage, in dem Bewusstsein der Menschen und sicherlich auch bei vielen Mädchen und Frauen. Und dadurch sind wir mitverantwortlich geworden. Und ich habe das hier konkretisiert in Musik. Wodurch sie nicht mehr zurück kann, sie kann nicht „un“hören was sie gehört hat! Sie hat von diesem FORUM Punkt an eine andere Identität. Und Tom ist verantwortlich dafür. Was soll er da machen? Vergessen? Das kann er nicht. In Ihrem Roman gibt es Menschen, die so etwas wie Lichtgestalten sind. Vor allem dieses Mädchen, Apana. Die Taliban hacken ihr die Ohren und die Hände ab. Wir treffen sie wieder als Bettlerin in Abottabad, der Stadt, in der Osama bin Laden zuletzt lebte. Apana ist Muslimin. Ein Junge und seine Mutter kümmern sich um sie, zwei Christen. Sie schildern die beiden ganz realistisch, aber der Begriff „Barmherzigkeit“ schwebt immer über ihnen. Es kommt eine religiöse Tragweite mit ins Spiel. Ist das eine ganz bewusste Aussage? Naja, der Standard im Universum ist Grausamkeit. Und das Überraschende ist, dass es sowas gibt wie Schönheit und das Gute. Und ich brauchte diese fast heiligen Figuren in dieser grausamen Welt, die ich beschreibe. Meine Eltern haben den Zweiten Weltkrieg überlebt, weil es gute Menschen gab, eine Widerstandsgruppe von Priestern und Nonnen, strenge, konservative Katholiken. Warum? Weil sie das als notwendig erachtet haben, für ihre eigene Ethik, für ihren Gott. Ich bin kein gläubiger Mensch, aber ich respektiere das sehr. Also ich weiß: es gibt das Gute. Und zwei von diesen eindrucksvollen, rührenden Figuren, die habe ich versucht zu beschreiben. Brauchen wir aber nicht so ein starkes Fundament wie eine Religion und ihre Ethik, um beim Guten bleiben zu können? Für mich persönlich ist das nicht notwendig, aber ich bin mir der Zerbrechlichkeit des Lebens sehr bewusst. Und ich weiß, dass es für viele Menschen notwendig ist, auch um die schrecklichen Fakten des Lebens akzeptieren zu können. Ich war nie gläubig, auch nicht als Kind. Aber immer ausführlich vertieft in Bibelwissenschaften und solche Sachen, weil es mich interessiert, warum gewisse Mythen oder Legenden so stark sind. Was wird da geäußert über die menschliche Existenz? Das ist für mich als Geschichtenerzähler wichtig. „Es ist Krieg“ heißt es am Ende des Romans: „Immer“. Was hilft uns gegen diese dauernde Bedrohung? Schönheit, Kunst. Das ist eine unglaubliche Waffe, die wir haben. Ich habe den gleichen Hintergrund wie Apana. Ich war 17 als ich die Musik von Bach zum ersten Mal hörte. Ich war alleine vor dem Fernseher, und da gab es auf einmal Bachs Doppelkonzert! Man sieht auf einmal die unglaubliche Größe und Schönheit des Lebens. Mit all diesen dunklen Rändern, die dabei sind. Und das ist ein Trost, der so groß ist, so weit geht und so tief ist. Das ist was wir haben: Kunst. Und die zu verteidigen und weiterzutragen, das ist eine wesentliche Aufgabe für unsere Zivilisation. Danke für das Gespräch! Das Gespräch führte Gabie Hafner vom Münchner Kirchenradio Das vollständige Interview finden Sie unter: www.mk-online.de/meldung/ich-brauchte-fastheilige-figuren.html TIPP Leon de Winter Geronimo Zürich: Diogenes, 2016 448 S. ISBN 9783257069716 24,00 € Online bestellbar unter www.michaelsbund.de/ geronimo Literatur im Münchner Kirchenradio Autoren, Bücher und Büchermacher, 15 Minuten aktuelles Interview plus Lesetipps (in Zusammenarbeit mit dem Lektorat des Sankt Michaels bundes) So können Sie uns hören: radio.mk-online.de Die Münchner Kirchennachrichten bündeln die Inhalte aus den Redaktionen des Sankt Michaelsbundes und bieten damit Information, Orientierung und Unterhaltung über alles, was Christen im Erzbistum bewegt. TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 25 FORUM Gütesiegel „Leseforum Bayern – Partner der Schule 2016 / 2017“ für die Buchhandlung Lesetraum I n diesem Herbst wurde die Buchhandlung Lesetraum zum 12. Mal in Folge mit dem Gütesiegel „Leseforum Bayern – Partner der Schule“ ausgezeichnet und freut sich ganz besonders über die „Besondere Anerkennung der Jury“. Eine Jury aus Vertretern des Bayrischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst und des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Landesverband Bayern hat über die Verleihung entschieden. Das Gütesiegel prämiert Buchhandlungen für vorbildliche Leseförderung vom Krippen- bis ins Schulalter, die außergewöhnlichen kreativen, personellen und technischen Einsatz leisten. In der Bewerbung konnte das Team der Buchhandlung von vielen Veranstaltungen für Groß und Klein berichten, die das ganze Jahr über angeboten werden. Anlässlich des „Welttag des Buches“ beispielsweise besuchen mehrere Hundert Münchner Schulkinder klassenweise die Buchhandlung, l ösen Gutscheine gegen ein Buch ein und erfahren in ca. 90 Minuten viel über Bücher, das Lesen und den Buchhandel. Manche dieser Kinder besuchen dabei zum ersten Mal in ihrem Leben eine Buchhandlung. In vielen Münchner Krippen und Kindergärten bietet die Buchhandlung auch in diesem Herbst wieder Büchertische mit schönen Neuheiten an, so dass die Eltern beim Bringen und Holen der Kinder die Bücher entdecken (und bestellen) können. Ganz besonders stolz ist das Team der Buchhandlung aber auf den jungen Buchclub „Bücher und Kekse“, der in diesem Frühjahr gegründet wurde. Mädchen und Jungen im Alter von 9 – 15 Jahren tauschen sich hier über aktuelle Bücher und geheime Leseexemplare aus, schreiben Rezensionen und …essen dabei natürlich viele Kekse. Der Buchclub „Bücher und Kekse“ bei der Arbeit Die Teilnehmerinnen beim Verfassen der Rezensionen Regina Heinritz Mehr Informationen zu unserer Buchhandlung Lesetraum unter: 26 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) www.michaelsbund.de/buchhandlung FORUM „Du hast Spuren hinterlassen, die uns Mut machen“ A uszüge aus den Abschiedsworten von Dr. Bertram Blum für Domkapitular i.R. Hans-Jörg Elsner, den scheidenden Landesvorsitzenden des Sankt Michaelsbundes, im Rahmen des Bischofsempfangs in Bamberg: „Es ist mir eine Ehre, unseren langjährigen 1. Vorsitzenden des Sankt Michaelsbundes in Bayern, Domkapitular Hans-Jörg Elsner, würdigen und verabschieden zu dürfen. Aber ich muss gestehen, dass mir das in der Vorbereitung durchaus Probleme bereitet hat, weil es gar nicht möglich ist, in der kurzen Zeit, die mir zur Verfügung steht, alle Verdienste dieses Mannes aufzuzählen (...). Zwei Akzente möchte ich in dieser Würdigung herausstellen: Die inhaltlich-fachliche Seite seiner Tätigkeit im Verband und die Persönlichkeit Hans-Jörg Elsner, was fast noch wichtiger ist. Hans-Jörg Elsner hat vier Amtsperioden lang den Sankt Michaelsbund als Vorsitzender in seiner unnachahmlichen Art geprägt und den Änderungsprozess dieser Jahre intensiv begleitet. In dieser Zeit stand der Wechsel in der Geschäftsleitung an. Nach der prägenden Gestalt Dr. Erich Jooß konnten wir mit Herrn Eß einen Medienfachmann gewinnen, der sehr effektiv und kommunikativ für den Verband arbeitet und ihn zukunftsfähig macht. Der Sankt Michaelsbund ist finanziell saniert, wurde modernisiert und steht auf sicheren Füßen (…). 2012 wurde aus unserer Zeitschrift „Bücherei aktuell“ „Treffpunkt Bücherei“ mit deutlich auf die Büchereiarbeit fokussiertem Inhalt (…). In den 12 Jahren unter dem Vorsitz Elsner ist der sich lange abzeichnende Paradigmenwechsel in der Büchereiarbeit endgültig vollzogen worden. Im Mittelpunkt der bibliothekarischen Arbeit gerade der Kath. Öffentlichen Büchereien steht nicht mehr das Buch, sondern der Kunde, besser, der Mensch (…). Unsere Büchereien sind niederschwellige Treffpunkte für alle Menschen, unabhängig von Alter, Herkunft oder Religion (…). Öffentliche Büchereien sind gerade im ländlichen Raum oft die einzigen konkret erfahrbaren kulturellen Räume, in denen neben 13 Millionen Ent- leihungen über 20.000 Veranstaltungen pro Jahr verzeichnet werden. Noch einige Stichworte zur Radioredaktion: 2008 startete das Münchner Kirchenradio als Webradio, 2014 erhielt es die Lizenz für einen DAB+ 24-Stunden-Vollkanal. 2013 wurden neue Studios als Geburtstagsgeschenk zum 25jährigen Bestehen der Radioredaktion mit neuen technischen und programmlichen Möglichkeiten eingerichtet. Die Sonntagssendung auf Antenne Bayern hat in diesen Jahren wiederholt die Eine-Million-HörerMarke überschritten (…). Damit sind wir beim zweiten Akzent, der menschlichen Seite an Hans-Jörg Elsner (… ). Er ist kein Lautsprecher, er macht nichts aus sich, er braucht keine Statussymbole, schon gar keine klerikalen, und er wirkt äußerst bescheiden. Er hat einen tiefgründigen Humor, der niemanden ausnimmt und der auch vor ihm selbst nicht haltmacht (…). Hans-Jörg Elsner geht es immer um den Menschen. In unserem Zusammenhang um den Menschen, der in den Büchereien im Mittelpunkt steht – und das sind ja zwei Bereiche: die einen sind die Kunden, die unsere Büchereien besuchen und die anderen, das sind die BüchereimitarbeiterInnen. Das Wort „Der Weg der Kirche ist der Mensch“ wird hier greifbar. Alles das, was Christen tun, egal wo, hat dem Heil der Menschen zu dienen, hat den Menschen zum Segen zu werden, hat Gottes Handeln und Gottes Liebe transparent zu machen – sonst taugt es nichts und ist nicht glaubwürdig. Das alles wird bei Hans-Jörg Elsner konkret! (…). Lieber Hans-Jörg, lieber Herr Domkapitular, der Sankt Michaelsbund in Bayern hat Dir viel zu verdanken. Du hast den Verband geprägt, Du hast Spuren hinterlassen, die bleiben und die uns Mut machen, den Weg in die Zukunft unter Gottes Geleit weiterzugehen. Ad multos annos!“ Dr. Bertram Blum (Stellvertretender Vorsitzender Landesverband Bayern e.V.) TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 27 FORUM © Kuschbert „Lesen ist Teilhabe an der Kultur“ Stefan Eß (Geschäftsführender Direktor des Sankt Michaelsbund), Weihbischof Herwig Gössl, der neue Landesvorsitzende Domkapitular Gerhard Auer, sein Vorgänger und neuer Ehrenvorsitzender Dom kapitular i.R. Hans-Jörg Elsner und der stellvertretende Landesvorsitzende Dr. Bertram Blum (v.l.) R ückblick auf die Mitgliederversammlung und Diö zesanstellenkonferenz des Sankt Michaelsbundes in Bamberg: Domkapitular Gerhard Auer wird als neuer Landesvorsitzender gewählt. Insgesamt 12 Jahre stand er an der Spitze des Landesverbandes Bayern des Sankt Michaelsbundes, prägte in dieser Zeit den Verband durch seine besondere Persönlichkeit und führte ihn durch nicht immer einfache Zeiten. Beim festlichen Empfang im Rahmen der Mitgliederversammlung und der Diözesanstellenkonferenz 2016 des Sankt Michaelsbundes am vergangenen Freitag im Bamberger Bistumshaus St. Otto wurde Domkapitular i.R. Hans-Jörg Elsner nun als Landesvorsitzender verabschiedet. In Anerkennung seiner großen Verdienste um den Sankt Michaelsbund wurde HansJörg Elsner zum Ehrenmitglied und Ehrenvorsitzenden ernannt. Diese besondere Ehrung war denn auch die erste Amtshandlung des frisch gewählten neuen Landesvorsitzenden, Domkapitular Gerhard Auer, aus Passau. „Ich möchte die gute Arbeit von Hans- 28 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) Jörg Elsner fortführen und besonders die hauptund ehrenamtlichen Mitglieder im Michaelsbund unterstützen und ihnen meine Wertschätzung zeigen“, so Auer. Zugleich machte er deutlich, dass es auch in Zukunft wichtig sei, den Menschen in den Büchereien des Sankt Michaelsbundes einen Raum für Begegnung zu geben und ihnen Bildung und Unterhaltung zu ermöglichen. Entsprechend lautet auch das Jahresthema in den nächsten beiden Jahren, das auf der Mitgliederversammlung kurz vor dem festlichen Empfang frisch beschlossen wurde: „Unsere Bücherei: Raum für Begegnung.“ Wie wichtig der Zugang zu Bildung ist, machte Weihbischof Herwig Gössl deutlich, der in Vertretung für Erzbischof Dr. Ludwig Schick die Gäste beim Empfang im Festsaal des Bistumshauses St. Otto begrüßte. „Bildung lag der Kirche schon immer am Herzen“, so Gössl, der in diesem Zusammenhang auf die wertvollen Bibliotheken von Klöstern und Stiften verwies, aber auch auf die vielen Schulen in kirchlicher Trägerschaft. „Die Kirche hat schon damals die Zeichen der Zeit er- FORUM kannt und Bildung für alle gefordert und gefördert.“ Blum: „Das Wirken am Menschen wurde in ihm konkret.“ In seinem Grußwort stellte der Bamberger Weihbischof aber auch die Frage, ob in Zukunft das Buch weiterhin die traditionell große Bedeutung haben wird, oder ob die eBooks oder andere neuen Medien alles ersetzen werden. „Ich bin eher skeptisch, was die elektronischen Medien betrifft“, konstatierte Herwig Gössl: „Ich denke, dass das Buch auch in Zukunft unersetzbar sein wird.“ Deshalb sei es wichtig, dass allen Menschen ein barrierefreier Zugang zum Lesen ermöglicht wird, „denn Lesen ist Teilhabe an der Kultur“. Dies bedeute auch, dass die Büchereien entsprechend barrierefrei gestaltet sein müssen. „Wir brauchen Orte, wo der kulturelle Wert des Lesens verortet werden kann – und das sind die Büchereien und Bibliotheken.“ Der Sankt Michaelsbund habe Hans-Jörg Elsner viel zu verdanken. „Er hat den Verband geprägt und er hat bleibende Spuren hinterlassen, die Mut machen, den Weg weiterzugehen“, betonte Dr. Blum. Gössl würdigte zudem die Arbeit des Sankt Michaelsbundes, denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Büchereien seien Wegbereiter zu Buch und Bildung, seien Kulturbotschafter: „Und speziell die kirchlichen Büchereien müssen auch in Zukunft Orte sein, die eine Begegnung der Menschen ermöglichen. Denn das Christentum ist keine Buchreligion, sondern eine Religion der Beziehung“. Wie wichtig sie die Arbeit der Büchereien, gerade auch in ländlichen Gegenden, wertschätzen, betonten auch die weiteren Rednerinnen und Redner des Abends. Oberfrankens Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz zeigte sich zuversichtlich, dass – bei allen Umbrüchen in der Zukunft – die Faszination des Buches erhalten bleiben wird. „Die Büchereien sind in allen Ortschaften unverzichtbar, sind sie doch Kristallisationspunkte der Begegnung“, betonte Piwernetz. Im Laufe des weiteren Abends oblag es dem stellvertretenden Landesvorsitzenden Dr. Bertram Blum, den bisherigen Landesvorsitzenden HansJörg Elsner zu verabschieden. Elsner sei in den zwölf Jahren als Vorsitzender kein „Lautsprecher“ gewesen, sondern ein bescheidener Mensch mit einem tiefgründigen Humor, der vom 2. Vatikanischen Konzil und dessen wegweisenden Aussagen geprägt war. „Ihm ging es immer um den Menschen, egal ob Mitarbeiter oder Kunde“, so „Das war zu positiv, und manchmal habe ich mich gar nicht erkannt.“ Mit diesen Worten und dem ihm eigenen Humor blickte Domkapitular HansJörg Elsner in seinen Dankesworten auf seine Zeit als Landesvorsitzender zurück und dankte für das Vertrauen in ihn, ob in der Münchner Zentrale oder in den Büchereien der bayerischen Diözesen. „Ich danke allen, die mich immer freundlich auf- und angenommen und meine Eigenheiten ertragen haben“, so Elsner. „Das hat mich erfreut und motiviert. Nun beende ich meine Tätigkeit im Sankt Michaelsbund mit großer Dankbarkeit.“ Ein besonderer Höhepunkt des Abends war der literarische Impuls durch Nevfel Cumart, dem Schirmherrn des Bamberger Literaturfestivals 2017. Der 1964 in Lingenfeld geborene Cumart zählt mit seinen Gedichtbänden zu den produktivsten Lyrikern der jüngeren Generation in Deutschland. Beim Empfang im Bistumshaus brachte er einige seiner Gedichte zu Gehör, die nicht nur zum Nachdenken, sondern oftmals auch zum Schmunzeln anregten. Andreas Kuschbert (red. bearbeitet) TIPP Ein Interview mit dem neuen Vorsitzenden Domkapitular Gerhard Auer finden Sie unter: mk-online.de/meldung/domkapitular-auspassau-neuer-vorsitzender.html TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 29 FORUM © Fotolia – Elnur „Die Bayerische Staatsregierung vernachlässigt die Kulturförderung auf dem Land und schätzt das ehrenamtliche Engagement der vielen BüchereimitarbeiterInnen gering“ D er Sankt Michaelsbund geht auf seiner dies jährigen Mitgliederversammlung in Bamberg hart mit der Bayerischen Staatsregierung zu Gericht und fordert – auch als verständliche Reaktion auf die nicht eingehaltenen Ankündigungen substantiell höherer Büchereizuschüsse nach Vorliegen des Bayerischen Bibliotheksplans – eine deutliche Erhöhung der staatlichen Zuschüsse für Öffentliche Bibliotheken. Zusammengestellt und begründet werden die Forderungen in der „Bamberger Resolution“, die von der Mitgliederversammlung in bemerkenswerter Geschlossenheit einstimmig verabschiedet worden ist: Am 5. Oktober 2016 hat Staatssekretär Bernd Sibler den vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst herausgegebenen „Bayerischen Bibliotheksplan“ in Passau vorgestellt. Der Sankt Michaelsbund begrüßt diesen „Bibliotheksplan Bayern“ als 30 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) eine wichtige Momentaufnahme des bayerischen Bibliotheks wesens. Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle bezeichnet den Plan in seinem Vorwort noch weitergehend als „Zukunftsvision, an der sich die staatliche und kommunale Bibliotheksförderung orientieren kann“. Unbeeindruckt davon sieht der Haushaltsentwurf 2017/2018 der Bayerischen Staatsregierung offenbar – nach einer erneuten Kürzung im Jahr 2016 – nur eine minimale Steigerung der Zuschüsse für die rund 1.800 Öffentlichen Büchereien in ganz Bayern in Höhe von rund 100.000 € auf dann 1,85 Mio. € vor. Dies widerspricht nicht nur eklatant bisherigen Aussagen und Ankündigungen des Ministeriums, die Fördermittel nach Verabschiedung des Bibliotheksplans spürbar zu erhöhen, sondern setzt eine ebenso unverständliche wie ungerechte Förderpolitik der Staatsregierung im Büchereibereich weiter fort. FORUM Nicht einmal 10 Cent wert! Im Gegensatz zu allen anderen kulturellen Bereichen sind die gravierenden Kürzungen der staatlichen Zuschüsse für das öffentliche Büchereiwesen nicht mehr ausgeglichen worden, die vor allem ab dem Haushaltsjahr 2004 einsetzten. Haben Öffentliche Büchereien in Bayern 1990 umgerechnet noch rund 5,8 Mio. € an Fördermitteln erhalten, erreichten diese im Jahr 2005 ihren bisherigen Tiefpunkt mit rund 1,5 Mio. € an Staatszuschüssen; davon entfielen nicht einmal 1/3 der Mittel auf den Sankt Michaelsbund. Damit war dem Freistaat jeder Besuch der kath. öffentl. Büchereien (2015: 5.350.911 Besucher) nicht einmal 10 Cent wert! Die Staatsregierung unterstützt in ihrer Förderpolitik weiterhin ganz gezielt so genannte „Leuchttürme“ als Projekte in den Ballungszentren und vernachlässigt dabei sträflich die Kulturförderung in der Breite, vor allem im ländlichen Raum. Dort befinden sich aber viele der rund 1.100 kirchlichen, davon etwa 600 auch gemeinsam kirchlich und kommunal getragenen Büchereien im Sankt Michaelsbund. So werden diese geradezu von der staatlichen Förderung abgehängt: in 2016 wurden weiterhin nur rund 600.000 € an staatlichen Zuschüssen über den Sankt Michaelsbund ausgereicht. Krasser Gegensatz zu den Sonntagsreden Diese Förderpolitik steht in krassem Gegensatz zu der in Sonntagsreden angekündigten staatlichen Unterstützung. Sie ist nach unserer Auffassung auch eine Verletzung der Bayerischen Verfassung. In Art. 3, Abs. 2 heißt es dazu: „Der Staat schützt die natürlichen Lebensgrundlagen und die kulturelle Überlieferung. Er fördert und sichert gleichwertige Lebensverhältnisse und Arbeitsbedingungen in ganz Bayern, in Stadt und Land.“ Der wertvollen und von lebendigem Bürgersinn getragenen Arbeit in den Mitgliedsbüchereien des Sankt Michaelsbundes mit rund 12.000 ehrenamtlichen BüchereimitarbeiterInnen, die ebenfalls durch die Bayerische Verfassung unterstützt werden sollte (Art. 121, Satz 2: „Staat und Gemeinden fördern den ehrenamtlichen Einsatz für das Gemeinwohl.“), wird dadurch weiterhin Geringschätzung entgegengebracht. Ausdrücklich dankt die Mitgliederversammlung des Sankt Michaelsbundes den sieben bayerischen (Erz-)Diözesen für ihr Engagement für die katholische Büchereiarbeit. Diese sind nicht nur Personal- und Sachkostenträger für die diözesanen Büchereifachstellen in den sieben Bischofsstädten und für die Landesfachstelle des Sankt Michaelsbundes in München, sondern sie stellen darüber hinaus auch gemeinsam mit den Pfarreien und den Kommunen in Bayern als Träger der Büchereien u. a. Mittel für die Medienbeschaffung und damit für einen aktuellen Medienbestand in den Büchereien zur Verfügung. 4,1 Millionen Euro gefordert Die Mitgliederversammlung des Sankt Michaelsbund, Landesverband Bayern e.V. fordert die Bayerische Staatsregierung eindringlich dazu auf, die staatlichen Zuschüsse für das öffentliche Bibliothekswesen ab dem Jahr 2017 deutlich zu erhöhen: in einem ersten Schritt zumindest auf das Niveau des Jahres 2003, also auf inflationsbereinigt 4,1 Mio. €! In den Folgejahren sind die Zuschussmittel schrittweise und zügig so anzupassen, dass die Förderhöhe den Umfang erreicht, der in den frühen 1990er Jahren den bayerischen Öffentlichen Büchereien einen Spitzenplatz in Deutschland ermöglicht hat. Es ist höchste Zeit, den kulturpolitischen Versprechungen in den letzten Jahren endlich Taten folgen zu lassen! Bamberg, 21. Oktober 2016 Sankt Michaelsbund, Landesverband Bayern e.V. Der Vorstand: Hans-Jörg Elsner,Vorsitzender Dr. Bertram Blum, Stellv.Vorsitzender Stefan Eß, Geschäftsführender Direktor TIPP Sie finden die „Bamberger Resolution“ auch als PDF zum Download auf unserer Verbandsseite unter: www.st-michaelsbund.de/ueber-uns/ bamberger-resolution.html TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 31 FORUM Werkzeugkasten Lobbyarbeit ©Thomas Meyer / OSTKREUZ Kluge Antworten auf weniger kluge Vorurteile D Werkzeugkasten für alle BüchereileiterInnen und -mitarbeiterInnen zusammengestellt, die Lobbyarbeit für ihre Büchereiarbeit machen wollen bzw. sich immer gegen sparsame, besser geizige Vertreter von Kommunen und Pfarreien verteidigen müssen, die die Bücherei am liebsten abschaffen oder im Keller von Pfarrheimen verstecken möchten. Ein Besuch auf dieser Seite lohnt sich – auch wenn gerade keine „Gefahr von außen“ droht. ten zu Bibliotheken – und zu jedem Punkt einige Argumente, die im Gespräch mit Kundinnen und Kunden, Politikern,Verwaltung oder der Presse weiterhelfen können. Der dbv empfiehlt, die Antworten nicht nur für sich zu verinnerlichen, sondern gerade in der Vorbereitung auf schwierige Gesprächssituationen oder Sitzungen im Rollenspiel mit KollegInnen Fragen und Antworten im Dialog zu üben, wobei einer die Rolle des übelwollenden Herausforderers übernehmen muss. Wenn die Antworten „sitzen“ und voller Überzeugung und ganz spontan ausgesprochen werden, dann wirken sie authentisch und machen beim Kontrahenten Eindruck. Am praxisorientiertesten wirkt der Abschnitt, in dem kluge Antworten auf meist weniger kluge Argumente gegen Büchereien vorgeschlagen werden, eine bemerkenswerte Zusammenstellung von häufig geäußerten Fragen, Haltungen, (Vor-)Urteilen und Kritikpunk- Nachfolgend werden die wichtigsten, und den meisten sicher auch in der einen oder anderen Form bekannten , „Herausforderungen“ für Büchereien und gleich die passenden Botschaften dagegen aufgeführt, die redaktionell bearbeitet abgedruckt werden. er Deutsche Bibliotheksverband hat auf seiner Homepage unter www.bibliotheks- verband.de/dbv/themen/werkzeugkastenfuer-lobbyarbeit.html einen ausgesprochen hilfreichen 32 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) FORUM Herausforderung * „Bibliotheken braucht keiner mehr. Es gibt doch heute alles im Netz!“ * „Alles, was ich brauche, finde ich im Internet.“ Botschaften ›› „Informationen, die Geld kosten, gibt es auch im Netz nicht umsonst! Ein Roman, ein Lehrbuch oder eine Datenbank kosten auch als EBook oder im Netz.“ ›› „Vieles ist heute im Netz frei zugänglich – aber nicht alles. Einen Einstieg in ein Thema bekommt man oft schnell, aber wenn es um Zusammenhänge oder weiterführende Analysen geht, dann kommt man oft um kostenpflichtige oder gedruckte Information nicht herum.“ ›› „Nein, es gibt nicht alles im Netz – Vieles, aber nicht alles. Google hat mit Millionenaufwand gerade mal 11% aller Bücher digitalisiert, die es auf der Welt gibt.“ ›› „Je mehr es im Netz gibt, umso wichtiger ist für die Menschen ein realer Ort, an dem sie sich aufhalten, arbeiten, Freunde treffen können. Die Besucherzahlen in Bibliotheken fallen nicht – sie steigen, und zwar umso mehr, je schöner und angenehmer die Bibliothek als Raum ist.“ ›› „Im Netz gibt es Vieles, aber auch viel Unseriöses. Können Sie oder Ihre Kinder die Spreu vom Weizen trennen?“ ›› „Die Bibliothek wird als Lern- und Arbeitsort immer wichtiger. Manche Bibliotheken – besonders die mit schönen Räumen – sind so überfüllt, dass sie sogar „Parkscheiben“ für Arbeitsplätze ausgeben oder den Zugang beschränken müssen.“ Herausforderung * „Bibliotheken sind teuer. Alle müssen für sie zahlen, aber nur wenige nutzen sie. Sie sind ein Luxus in guten Zeiten.“ Botschaften ›› „Ca. 15 – 20% aller Erwachsenen nutzen eine Bibliothek – Kinder sogar wesentlich häufiger. Das sind nicht wenige! Welche andere öffentliche Leistung, kein anderes Kulturangebot wird von so vielen Bürger/innen freiwillig genutzt?“ ›› „Bibliotheken sind gar nicht teuer! Sie sind eine der „günstigsten“ Möglichkeiten, allen Bürger/innen ein positives Angebot zu ›› ›› ›› machen.Ein Besuch in einer (hauptamtl. geleiteten, Anm. der Redaktion) Bibliothek kostet im Durchschnitt 4 – 6 Euro – welche andere öffentliche Leistung ist so günstig zu finanzieren?“ „Bibliotheken sind nicht teuer, wenn sie ihre Angebote auf die Nutzer/innen ausrichten. Dann werden sie nämlich so stark genutzt, dass die Kosten pro Nutzer/in immer kleiner werden.“ „Luxus ist, was nicht gebraucht wird. Eine Kommune braucht aber kulturelle Angebote und positive Orte, damit sich die Bürger/innen mit ihr identifizieren. Bürger/innen und vor allem Schüler/innen brauchen einen unabhängigen, nichtkommerziellen Zugang zu Informationen und zu Lesestoff.“ „Kommen Sie in die Bibliothek, nachdem sie mal einen zusätzlichen Tag geschlossen hatte. Am Tag darauf geht es in der Bibliothek zu, wie beim Sommerschlussverkauf. Wir merken nach jedem Schließtag, dass die Leute nicht auf uns verzichten können. Also ist die Bibliothek kein Luxus.“ Herausforderung * „In Bibliotheken geht es um Bücher – aber Bücher werden bald verschwunden sein.“ Botschaften ›› „Nein, in Bibliotheken geht es um Informationen – in jeder Form! Ob als Zeitschrift, CD, Online-Datenbank – Bibliotheken bieten Information in der Form an, die gebraucht wird.“ ›› „Manche Bücher – z.B. gedruckte Lexika – werden verschwinden, und das ist gut so, weil sie als Datenbank viel nützlicher und bequemer sind. Andere Inhalte wird es weiterhin gedruckt geben, z.B. Romane oder Arbeitsbücher.“ ›› „Sind Sie sicher? Der Buchmarkt sagt etwas anderes – die Zahl der Neuerscheinungen steigt immer noch, und der Umsatz im Buchhandel auch. Wahrscheinlich wird es eher zu einem Nebeneinander verschiedener Medien kommen: gedrucktes Buch, E-Book, Hörbuch, App... Die Bibliotheken bereiten sich auf diesen Medienwandel vor.“ Herausforderung * „E-Books werden bald die Bücher ersetzen“ TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 33 FORUM * „Schüler/innen und Studierende wollen nichts Gedrucktes mehr – sie möchten alles elektronisch!“ Botschaft ›› „Und wenn! Dann bieten Bibliotheken eben E-Books und elektronische Information an, und am besten die Lesegeräte gleich dazu. Erste Angebote gibt es bereits. Jetzt kommt es nur noch darauf an, dass genug Medien für den Verleih zur Verfügung stehen. Hier schaffen viele Verlage noch einen künstlichen Engpass!“ ›› „Wer Medien und Informationen intensiv nutzt, braucht alle Formate. Tatsächlich zeigen etliche Studien, dass Menschen, die intensiv mit dem Computer und mit elektronischer Information arbeiten, auch mehr gedruckte Medien nutzen – nicht weniger.“ Herausforderung * „Bibliotheken sind nicht mehr zeitgemäß!“ Botschaften ›› „Wir kennen unsere Nutzer und bieten zielgruppenspezifische Angebote. Wir entwickeln uns gemeinsam mit Partnern (z.B. Kindergärten und Schulen) und unseren Nutzern weiter und ermöglichen lebenslanges Lernen.“ Herausforderung * „Die Bibliothek sollte sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren – und das sind nun mal Bücher!“ Botschaften ›› „Die Rolle der Bücher in der Medienlandschaft wird sich aber in absehbarer Zeit verändern, und in manchen Bereichen werden Bücher verschwinden. Wenn sich die Bibliothek auf Bücher konzentriert, kann sie ihren Auftrag, den Zugang zu Information zu ermöglichen, nicht mehr erfüllen.“ Herausforderung * „Ich brauche keine Bibliothek – ich kaufe mir meine Bücher lieber selbst.“ * „Ich habe zuletzt als Kind /als Student eine Bibliothek genutzt, heute kaufe ich mir meine Bücher selbst.“ Botschaften ›› „Wenn Sie gerne lesen, dann wissen Sie ja, wie wichtig der Zugang zu Büchern ist, und wie schlimm es ist, wenn man sie sich nicht selbst 34 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) ›› ›› ›› kaufen kann. Ein Grund mehr, die Bibliothek zu unterstützen!“ „Wenn man schon genau weiß, was man braucht, kann man sich das Buch auch kaufen. Wenn man noch nicht weiß, was man braucht, dann ist die Bibliothek nötig. Hier kann man zu jedem Thema viele Medien nutzen und sich Orientierung verschaffen.“ „Wenn man ein neues kulturelles Feld erkunden will (wenn z.B. ein Jugendlicher auf einmal klassische Musik für sich entdeckt), dann reicht das ein oder andere Buch oder die CD nicht aus. Dafür braucht man einen umfangreichen Bestand von fachmännisch ausgewählten Medien, die man alle zur Orien tierung nutzen kann – bevor man sich seine Lieblings-CD vielleicht kauft.“ „Als Berufstätiger / Erwachsener hat man meist ein moderates Lesepensum, für das man sich die Bücher auch kaufen kann. Kinder und Jugendliche, Studenten, Menschen in der Ausbildung – die brauchen so viele verschiedene Medien, dass Kaufen ausgeschlossen ist.“ Herausforderung * „Warum will die Bibliothek denn Internet plätze bieten – es sind doch alle, die es wollen, sowieso online – zuhause und unterwegs!“ Botschaften ›› „Es stimmt: der Zugang zum Internet ist schon in fast jeder Alltagssituation selbstverständlich. Deshalb ist es unvertretbar, dass es ausgerechnet in einer Bibliothek (die ja den Zugang zur Information sichern soll) keinen Zugang zum Netz geben soll.“ ›› „Außerdem haben beileibe nicht alle Menschen, die es wollen, tatsächlich einen eigenen Internetzugang – und mobil erst recht nicht.“ Der Link zur Veröffentlichung: www.bibliotheksverband.de FORUM Das internationale Regelwerk „Resource Description and Access“ (RDA) auf dem Vormarsch RDA steht für „Resource Description and Access“. Es handelt sich dabei um das neue international ausgerichtete bibliothekarische Regelwerk zur Erschließung von sowohl analogen als auch digitalen Ressourcen, welches nach und nach in den deutschen Bibliotheken Einzug hält. Als Büchereidienstleister und beratender Fachverband streben wir die Einhaltung der bibliothekarischen Standards an. Dabei ist eine für unsere Mitgliedsbüchereien geeignete und sinnvolle Realisierung dieser Prozesse wichtig. Wir möchten Ihnen in diesem Heft das neue Regelwerk RDA kurz vorstellen und darüber informieren, was sich für Sie in der Büchereipraxis ändert. Warum eigentlich ein neues Regelwerk? Die Regeln für die Alphabetische Katalogisierung (RAK), nach denen bisher überwiegend katalogisiert wird, entstanden in den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Sie sind jedoch nicht mehr zeitgemäß und in erster Linie auf Zettelkataloge abgestimmt. Mittlerweile erfolgt die Erfassung in den Büchereien zumeist mit modernen Bibliothekssystemen, Leserinnen und Leser recherchieren bequem von daheim aus in den Online-Katalogen ihrer Bücherei vor Ort. Die Darstellung der Daten und auch das Suchverhalten der Nutzerinnen und Nutzer hat sich sehr gewandelt. Eine Änderung bei den Erschließungsstandards zur Beschreibung der Medienbestände und ein flexibler Rahmen, den verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden, schien daher notwendig. Bereits im Jahr 2001 gab es einen Beschluss des Standardisierungsausschusses, dem überregionalen Koordinierungsgremium zur Sicherstellung von einheitlichen Standards für die Erschließung in Bibliotheken, dass grundsätzlich ein Umstieg auf ein internationales Regelwerk und Austauschformat angestrebt wird. Dieser wurde dann 2012 endgültig gefasst. Was ist so besonders an RDA… Die RDA berücksichtigen neue Publikationsformen, Informationsumgebungen und -technologien. Es gibt nun ein Regelwerk für alle Medienarten. Eine wichtige Grundlage von RDA ist ein theoretisches Datenmodell, die sog. „Funktionalen Anforderungen an bibliografische Datensätze“ (Functional Requirements of Bibliographic Records, kurz: FRBR). Das heißt, das Regelwerk RDA geht ganz von der Sicht des Nutzers aus. In Heidrun Wiesenmüllers Titel „Basiswissen RDA“ ist zu lesen: „Welche Informationen müssen bibliografische Datensätze enthalten, um die Nutzer bestmöglich bei ihren Aufgaben zu unterstützen? […] Nutzer möchten Dinge finden, identifizieren, auswählen und Zugang zu ihnen erhalten.“ Durch das konsequente Denken vom Rechercheverhalten und Verständnis des Lesers her wird der Katalogisierungsarbeit eine neue Logik zugrunde gelegt. …und was heißt das für die Büchereipraxis? Wir treffen in den RDA auf eine neue Terminologie und Begrifflichkeiten, an die wir uns gewöhnen müssen. Der „Verfasser“ wird zum „Geistigen Schöpfer“ (kann neben dem Autor bspw. auch ein Komponist, Illustrator usw. sein), „Sonstige Personen“ wird zu „Mitwirkende“, „Fußnote“ wird zu „Anmerkungen“, „Hauptsachtitel“ wird zu „Haupttitel“. In RDA werden viele Angaben nun „übertragen“, d.h. Informationen werden so aus der Vorlage übernommen, wie sie dort stehen. Es wird nicht mehr abgekürzt. TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 35 FORUM Es gibt sog. Kernelemente, die man nach RDA immer erfassen muss. Dazu gehört bspw. der Haupttitel. Zusatzelemente, wie bspw. der Titelzusatz, werden ebenso erfasst. Das macht die Katalogisierungspraxis um ein vielfaches einfacher. In RDA heißt es jetzt zum Beispiel „circa 127 Seiten: Illustrationen“ anstelle wie bisher in RAK üblich „ca. 300 S.: Ill.“ Neues Regelwerk = neues Datenaustauschformat – von MAB zu MARC21 Mit dem Umstieg auf ein neues Regelwerk ändert sich auch das Austauschformat. Die sog. „MABDaten“, das Maschinelle Austauschformat für Bibliotheken, wird es nicht mehr geben. Ganz wichtig ist die Unterscheidung zwischen Regelwerk und Austauschformat. Die RDA legen fest, welche Teile zu erschließen sind. Damit die technische Übermittlung der Daten in die Systeme und auch der Austausch der Daten zwischen den Bibliotheken reibungslos verlaufen kann, werden auf Basis des jeweiligen Regelwerks Kategorien als Austauschformat festgelegt. Für die RDA ist es das Format MARC 21 (Machine-Readable Cataloging), ein Standard für die „Repräsentation und den Tausch von Daten in maschinenlesbarer Form“ (Deutsche Nationalbibliothek) MARC21-Datenbereitstellung durch den Sankt Michaelsbund ab Oktober 2017 Katalogisate, die Sie bisher vom Sankt Michaelsbund beziehen, liegen bislang im MAB2-Format vor. Der Download der Katalogdaten erfolgt dazu bequem über Ihr Login im Online-Shop. Wir sind bestrebt, Ihnen ab Oktober 2017 MARC21-Daten über den Online-Shop anzubieten. An der technischen Umsetzung zur Bereitstellung der Katalogisatdaten in maschinenlesbarer Form und auch auf der Katalogkarte, wenn keine Bibliothekssoftware im Einsatz ist, wird im Haus gearbeitet. MAB-Daten werden dann nicht mehr ausgeliefert. Anpassung der Bibliothekssoftware Die zu erfassenden Felder in RDA müssen in den Bibliothekssystemen abgebildet werden können. Die meisten Bibliothekssoftwarefirmen arbeiten an einer Anpassung der Bibliothekssysteme an das Austauschformat MARC21 bzw. einer Katalogi36 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) sierung nach RDA. Für Büchereien ändern sich z.T. die Ansichten der Erfassungsmasken in den Bibliothekssystemen, zum Teil auch die Terminologie sowie Import-/Exportfunktionen. ACHTUNG! Nach Rücksprache mit den Software häusern datronic, Fleischmann Software Vertriebs-GmbH und IBTC ist nach wie vor der Import von MABDaten möglich; bekannte Importformate bleiben zunächst bestehen. Das heißt, dass Sie nach wie vor Ihre „MAB-Daten“, die über den Sankt Michelsbund bezogen werden, importieren können, auch wenn mit den künftigen Updates bereits die RDA Einzug halten werden. Wie erfolgt die Erfassung in der BibliotheksEDV Ihrer Bücherei? Bisherige Katalogisate, die von Ihnen katalogisiert wurden oder die Sie bezogen haben, bleiben unverändert und müssen nicht noch einmal neu aufgenommen oder angepasst werden. Die Herausforderung in der Katalogisierung nach dem neuen Regelwerk liegt für uns als Dienstleister darin, eine einheitliche Festlegung für die Katalogisierung zu entwickeln, da ein wesentliches Merkmal der RDA in der Möglichkeit des „cataloger’s judgement“ liegt. Was heißt das? Die katalogisierende Einrichtung bzw. Bücherei kann neben den schon erwähnten Kern- und Zusatzelementen, die erfasst werden müssen, Angaben in eigenem Ermessen vornehmen. Dies birgt die Gefahr großer Heterogenität der Datensätze. Deshalb werden wir in enger Zusammenarbeit mit unseren Partnern in die weitere Planungsarbeit für verbindliche Katalogisierungsskripten für unsere Büchereien gehen. Um den bibliothekarischen Anforderungen jedoch gerecht zu werden, wird es im kommenden Jahr entsprechende Schulungsangebote für die Büchereien auf Grundlage der definierten Standards geben. So werden Sie sich an andere Terminologien gewöhnen müssen. Der Schulungsbetrieb für Büchereien, das Regelwerk und Einführung in FORUM die neue Terminologie werden sukzessive ab der zweiten Jahreshälfte erfolgen und laufend weiter entwickelt werden müssen. Die Katalogisierungsmasken Ihrer Bibliothekssoftware werden jedoch so aufgebaut sein, dass Sie diese auch ohne intensive Regelwerkskenntnisse ausfüllen können. Was müssen Sie tun? Programm-Updates für Bibliothekssoftware stand, dass die RDA ein Regelwerk für alle Materialarten ist, ist sicher auch von Vorteil. Weitere Informationen zu RDA finden Sie auf unserer Seite unter: www.st-michaelsbund.de/buechereiarbeit/edvund-internet/rda-neues-regelwerk.html Elisabeth Kreutzkam Bitte kümmern Sie sich, sofern Sie nicht automatisch Programmupdates erhalten, um einen frühzeitigen Bezug der notwendigen Updates im kommenden Jahr, so dass der Datenimport von MARC21-Daten ab Herbst 2017 ermöglicht werden kann. Wir empfehlen unbedingt den Abschluss eines Update- bzw. Softwarepflege-Vertrages! Haben Sie noch keinen Vertrag abgeschlossen, lassen Sie sich von Ihrem Softwarehaus zunächst ein entsprechendes Angebot machen und kontaktieren dann bitte Ihre/n Träger, um die Mittel zur Bereitstellung zu beantragen. Einzelkäufe von Updates sind zwar möglich, diese kosten aber mehr und Sie profitieren nicht von weiteren Updates, die in den kommenden Jahren folgen. Denken Sie daran, die Hardwarevoraussetzungen mit zu erfragen. Ggf. müssen Sie im Einzelfall nachrüsten! Fazit Das große Ziel der Internationalisierung des Erschließungsstandards ist mit der Einführung der RDA erreicht und die Vereinfachung im Datenaustausch eröffnet ganz neue Formen der Zusammenarbeit zwischen den Institutionen im Land, aber auch international. Dies ist für die öffentlichen Büchereien zunächst jedoch wohl weniger von primärem Interesse und Relevanz. Die neuen Regeln orientieren sich nun vermehrt an den Bedürfnissen der Leserinnen und Leser und auch die Suchmöglichkeiten in den Online-Katalogen finden mehr Berücksichtigung. Dies sowie der Um- Keine Panik! Jetzt müssen wir uns auf die Änderungen ein- und auch in der bisherigen Praxis gemeinsam mit Ihnen umstellen. Aber! Wir wissen alle: Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird und im Bibliothekswesen mahlen die Mühlen noch ein wenig langsamer. Die Implementierung der RDA in öffentlichen Bibliotheken erfolgt sukzessive und Schritt für Schritt. Der Sankt Michaelsbund sowie die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in Ihren Diözesanstellen begleiten Sie bei diesem Prozess und stehen für Fragen gerne zur Verfügung. Daneben sind wir in engem Austausch mit den Softwarehäusern, so dass zu erwartende Änderungen in den Katalogisierungsmasken, die nach und nach in die Programme Einzug halten werden, frühzeitig kommuniziert werden können. ©Fotolia Wenn Sie andere Programme einsetzen, erkundigen Sie sich bitte bei Ihrem Softwarehaus hinsichtlich der Flexibilität der Formate MARC21 und MAB2 und erfragen die Darstellung der Benutzeroberfläche und nach der verwendeten neuen Terminologie in RDA. Von Bedeutung sind auch die möglichen Import- und Exportfunktionen des Programms. TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 37 AUS DEN DIÖZESEN Die Diözesankurse im Herbst Augsburg: „Lesen ist etwas Sinnliches und braucht Leseerlebnisse“ Referentin Maria Theresia Rössler brachte die Bücherraupe „Leselotte“ mit „L esen ist etwas Sinnliches und braucht Leseerlebnisse“ – Eine von vielen prägenden Aussagen des diesjährigen Augsburger Diözesankurses. Die Südtiroler Autorin und Referentin für Leseförderprojekte Maria Theresia Rössler stellte für 143 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 63 Büchereien eine Sammlung kreativer Methoden für die Zusammenarbeit von Schule und Bibliothek vor, unlängst erschienen unter dem Titel „Neue Leserezepte“. Eindringlich warb die Referentin, mit einer Haltung der Empathie auf die Kinder im Vorschul- und Grundschulalter zuzugehen. Lesen „muss eine Haltung werden und Lesevorbilder haben“. Dazu gehören Eltern, Kindergarten, Schule und Bibliothek. Lese-Attraktionen wie Lesefeste oder Expeditionen mit der Lesesafari können die Erfahrung des Lesens als etwas Sinnliches und Schönes vermitteln. Besonders begeistert zeigten sich die Tagungsteilnehmer von der Bücherraupe „Leselotte“, die Spaß und intensives Erleben von Büchern in eine Kindergruppe bringen kann. Geplant ist, dass sich schon bald eine „Augsburger Leselotte“ auf den Weg von der Diözesanstelle in die Büchereien des Bistums Augsburg machen wird. Mit den Sinnen erfahrbar wurde die Augsburger Kirche St. Moritz bei einer abendlichen spirituellen Führung. Diakon Christian Wild von 38 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) Mit dem silbernen Ehrenzeichen des Sankt Michaelsbundes wurden ausgezeichnet: Marianne Strauß von der Kath. öffentlichen Bücherei St. Vitus Andechs, Barbara Pölcher und Claudia Riske von der Albert-Teuto-Bücherei Dießen und Ruth Valerien von der Gemeindebücherei Vilgertshofen (v.l.) der Augsburger City-Seelsorge zeigte, wie die klare Architektur und Ausstattung einer Kirche den Menschen in das Zentrum des Glaubens, gipfelnd in der Figur des auferstandenen Christus, des „Christus Salvator“ von Georg Petel, führen kann. Ein Herzstück und Zentrum der gesamten Tagung war wie jedes Jahr die gekonnt, informativ und anregend von Susanne Steufmehl moderierte Vorstellung der diesjährigen Herbstnovitäten. Dipl.Bibliothekar Michael Sanetra stellte die komplett überarbeitete Homepage des Sankt Michaelsbundes vor und appellierte an Büchereiteams, Verantwortliche und Politiker, sich für eine Stärkung der staatlichen Büchereiförderung einzusetzen. Abgerundet wurde die Augsburger Tagung mit Beiträgen aus den Büchereien DinkelscherbenOberschöneberg, Steingaden und Schongau und einem Ausblick in den „Monat der Spiritualität“, vorgestellt von Sr. Birgit Stollhoff. Diözesanbibliothekar Peter Hart bedankte sich, auch im Namen von Elisabeth Wagner-Engert und von Sieglinde Heckel, für das gute Miteinander in den 172 Büchereien der Diözese. Peter Hart (Diözesanbibliothekar Augsburg) AUS DEN DIÖZESEN Eichstätt: „Werkstatt Büchereiarbeit“ mit Lesungen für Senioren und Rechtsfragen Das Ehepaar Michael und Annelies Mücke zusammen mit dem Riedener Zitherduo (Ehepaar Hilbich) D ie Fortbildung „Werkstatt Büchereiarbeit“, die alle zwei Jahre im Kloster Plankstetten durchgeführt wird, dient vor allem den praktischen Fragen der Büchereiarbeit. Diesmal standen zwei Schwerpunkte auf dem Programm, das auf großes Interesse stieß. Diözesandirektor Dr. Ludwig Brandl konnte 40 Teilnehmerinnen aus den katholisch öffentlichen Büchereien im Festsaal des Bildungshauses St. Gregor in Plankstetten begrüßen. Zum Thema „Lesungen mit Senioren“ wurde Dr. Michael Mücke eingeladen, der zunächst wichtige Tipps gab, was alles bei Lesungen berücksichtigt werden muss. Man solle, so Dr. Mücke, die Lesungen mit Senioren nicht auf Alten- oder Pflegeheime einschränken, sondern auch an Seniorenclubs oder den Frauenbund etc. denken. Die beste Zeit sei zum Nachmittagskaffee oder am frühen Abend. Die Lesungen sollten nicht länger als eine Stunde dauern. Hilfreich sind auch Musikgruppen, die mit Volksmusik oder klassischer Musik eine Lesung auflockern. Der Sprecher sollte sich den Text gut angeeignet haben, das Publikum mit Gesten mitreißen und stets Augenkontakt halten. Geschichten finden dann Aufmerksamkeit, wenn sie einen Spannungsbogen oder eine Pointe enthalten. Nach der Pause gestaltete Dr. Mücke zu- Die Büchereimitarbeiterinnen erhielten viele Tipps zur Lesung mit Senioren sammen mit seiner Frau Annelies eine kurzweilige Lesung, die von einem Zitherduo musikalisch begleitet wurde. Im zweiten Teil der „Werkstatt Büchereiarbeit“ ging es um rechtliche Fragen in der Bücherei. Hierzu wurde als Referent Dr. Michael Metzner, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht eingeladen, der das ausgesprochen schwierige Thema für die Büchereimitarbeiterinnen soweit als möglich praxisnah aufbereitet hatte. Wolfgang Reißner (Diözesanbibliothekar Eichstätt) DIE KURSE IM FRÜHJAHR 2017 • 25. 03.: Büchereileitertagung Passau • 29. 04.: Diözese Augsburg • 05. – 06. 05.: Diözese München und Freising • 13. 05.: Diözese Eichstätt • 13. – 14.05.: Diözese Würzburg • 19. – 20.05.: Diözese Regensburg TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 39 TREFFPUNKT BÜCHEREI Bücherei als lebendiger Ort BERNBEUREN Bücherei-Projekt „Schule früher“ ten. Ob beim Murmelspiel, dem Kästchenhüpfen oder beim Gummitwist – es wurde alles mit viel Freude ausprobiert. Das Lehrerkollegium bedankte sich für den lebendigen Geschichtsunterricht. Kathrin Zillenbiehler BINSBACH KÖB lädt zum Brotbacken ein Lebendiger Geschichtsunterricht für die Kinder beim Bücherei-Projekt „Schule früher“ Die Bücherei Bernbeuren hatte sich anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Grundschulgebäudes zum Projekt „Schule früher“ bereit erklärt. An vier Vormittagen stand jeweils für eine Klasse ein Dorfrundgang zu den einstigen Schulgebäuden und anderen geschichtlich wichtigen Häusern auf dem Programm. Hierfür konnte Altbürgermeister Heimo Schmid gewonnen werden, der auch immer wieder lustige Episoden aus seiner Schulzeit mit einfließen ließ. Im Anschluss nahmen die Kinder im „Historischen Klassenzimmer“ Platz, denn das Bücherei-Team hatte aus dem Dachboden der Gemeinde alte Schulbänke besorgt, die zuvor von einer dicken Staubschicht befreit werden mussten. An zwei Tagen las auch Manfred Karlinger als ehemaliger Lehrer einen Aufsatz einer Schülerin, eine Krimigeschichte aus seinem Lesebuch von 1947 oder ein Stück des Zeitungsberichtes vom Umzug in die neue Schule im November 1965 vor. Im praktischen Teil wurden dann die Kinder selbst aktiv. Ob Tintenfasshalterung in der Schulbank, alte lederne Schulränzen oder die klappbaren Sitzflächen der Bänke – die Kinder interessierten sich für jedes Detail. Mit Feder und Tinte, sowie mit Griffel und Schiefertafeln, versuchten sich die Grundschüler an der Altdeutschen Schrift. Ein alter Setzkasten, ein noch älterer Globus und kleine Tafeln mit Kreide waren ebenfalls rege in Betrieb. Die Mädchen konnten sich ein Schürzchen umbinden, denn früher mussten dies alle Schülerinnen zum Schutz ihrer guten Schulkleidung tragen. Zum Abschluss wurden noch alte Pausenhofspiele gezeigt, bei denen sich die Kinder richtig austoben konn- 40 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) Die Kinder waren sehr stolz auf ihre eigenen Brote! Viele Kinder aus der Großgemeinde und aus Binsbach waren der Einladung der Bücherei in Binsbach gefolgt, um selbst einmal Brot zu backen: „Wir wollen heute einmal Brot backen, wie zu Urgroßmutterszeiten. In dieser Zeit gab es noch keinen Strom und alles musste mit Feuer gekocht und gebacken werden. Deshalb haben wir unseren großen Gemeindebackofen angeheizt, in dem Ihr Euer Brot backen könnt. Doch zuerst wird der Teig kräftig geknetet, mit Körnern, Nüssen und Leinsamen versehen, geformt und zum „ Gehen“ in ein Brotkörbchen gelegt“, so die Einführung des Büchereiteams. Und schon ging es los mit dem Kneten. Sowohl Jungs und Mädchen, gleich welchen Alters, stellten mit sehr viel Freude und mit großem Können ihren eigenen Laib Brot her. Anschließend brachte jedes Kind sein Brotkörbchen zum alten Backhaus. Dort wurden sie von Arno Issing und Reinhold Weth über die Kunst des Heizens dieses Riesenbackofens aufgeklärt. Das Brot wurde nun in den Backofen „eingeschossen“, so die Backsprache. Die Kinder machten große Augen, als ihr Brot in dem großen Ofen verschwand. Auch der legen- TREFFPUNKT BÜCHEREI däre Käseplotz wurde mit gebacken und anschließend verspeist. Nach einer Stunde Backzeit war das Brot fertig und wurde begeistert von den Kindern entgegengenommen. „ Das essen wir heute Abend gemeinsam mit Papa und Mama“, so einige Kinder beim Weggehen von der großen Backaktion in Binsbach. Angelika Issing FALKENSTEIN © Toni Feigl Märchenwanderung des Büchereiteams Rumpelstilzchen führte Groß und Klein durch den Wald In einen großen Zauber- und Märchenwald verwandelte sich am Sonntag der Schlosspark, als das rührige Büchereiteam, unterstützt von einigen Burghofspielern und den Marktgemeinderatsmitgliedern Heike Fries sowie Peter Hintermeier, dort im Rahmen des Ferienprogramms zu einer Märchenwanderung einlud. Und wo könnte man Märchen besser lauschen und „erleben“ als im Wald, der in vielen Märchen eine wichtige Rolle spielt? Aufgrund des enormen Zuspruchs im Vorjahr hatten die Organisatoren für die Märchenwanderung mit dem Motto „Es war einmal...” zwei Termine für die Veranstaltung geplant. Wie sich zeigte, hatten sie damit die richtige Entscheidung getroffen, denn bereits um 11 Uhr und dann nochmals um 15 Uhr beteiligten sich jeweils mehr als 30 Kinder. Angeführt von einer Trommlerin (Büchereileiterin Sabine Bornschlegl) wanderten die zahlreichen Kin- der mit ihren Eltern in Richtung Schlosspark. Gleich beim Eingang zum Schlosspark staunten die Buben und Mädchen nicht schlecht, als plötzlich eine gar sonderliche und illustre Gestalt (Birgit Meier), das Rumpelstilzchen persönlich, aus dem Gebüsch trat. Vorab klärte dieses die Kids auf, dass „wir lauter zickige Hoheiten da drin (im Wald) haben“, weshalb sie bat, „bei den Hoheiten die Etikette einzuhalten“. Deshalb wurde auch gleich der richtige Knicks mit Verbeugung eingeübt. Gerade noch rechtzeitig, als feine Töne eines Fagotts (Manfred Heißl) und einer Querflöte (Barbara Griesbeck) im Wald erklangen – sie waren auch in der Folgezeit immer wieder zu hören und wiesen so den Wanderern den richtigen Weg durch den Felsenpark – und sich auch schon der Kaiser mit einer Krone auf dem Haupt näherte. Alle verbeugten sich höflich, denn gelernt ist gelernt. Und weiter ging's unter der Führung von Rumpelstilzchen hinein in den Märchenwald, zum Schützenplatz, wo die Kinder Hänsel und Gretel und die böse Hexe vor ihrem aus Lebkuchen gebauten Hexenhäusl trafen. Gebannt lauschten die kleinen Teilnehmer der von „Rumpelstilzchen“ in bayerischer Mundart vorgetragenen und in die Gegenwart verlagerten Geschichte. Nahe des Königsplatzes, unmittelbar unter dem Klausenfelsen, fanden die Kinder das in einen tiefen 100jährigen Schlaf gefallene „Dornröschen“. Natürlich sammelt sich in 100 Jahren eine Menge Staub an, und so war es nur verständlich, dass die für die Sauberhaltung zuständige Putzfrau (Peter Hintermeier) allseits bedauert wurde, weil sie seit hundert Jahren abstauben muss: „Jeden Tag dasselbe. Jeden Tag warte ich, dass der Prinz kommt und ich habe nur Arbeit“. Leider fand sich auch unter den kleinen Märchenwanderern kein Prinz, der die Prinzessin wachküsste. Nach der inzwischen wohlverdienten Erfrischung auf dem Königsplatz machten sich Jung und Alt über den „Froschsteig“ auf in Richtung Froschmaul. Unterwegs begegneten ihnen ein Jäger (Simon Bornschlegl) und das Rotkäppchen (Heike Fries), die es heuer aber ziemlich eilig hatten. Beim „Froschmaul“ wartete der Kaiser, nanu, nur mit einer Badehose bekleidet, auf die Ankömmlinge. Beim Vorlesen des Märchens „des Kaisers neue Kleider“ konnten die Kinder ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Auf dem weiteren Weg durch den Schlosspark trafen die Wanderer einen Prinzen aus 1000 und eine Nacht, TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 41 TREFFPUNKT BÜCHEREI der sich mit seinem fliegenden Teppich verflogen hatte und mitten im Bayerischen Wald notgelandet war. Die Frage Rumpelstilzchens, ob er denn kein Navi dabei habe, beantwortete der Prinz, dass er mit der Kommunikation Probleme habe, weshalb ihm Rumpelstilzchen riet: „Wenn du wieder fliegst, mach ein Update für dein Navi, denn 1000 und eine Nacht ist erst für nächstes Jahr im Ferienprogramm geplant“. Weiter zeigten sich auf den romantischen Pfaden durch den „Hohlen Stein“ in der Nähe des Herzbeutelgässchens nochmals Rotkäppchen und der Jäger, die sich unter einem Sonnenschirm von den Strapazen ihrer Wanderung durch den Märchenwald erholten und sich einen schönen Tag machten. Kurz vor dem Burg-Parkplatz durften die Teilnehmer das Grimm'sche Märchen „Rapunzel“, zwar in abgewandelter, aber lustiger Form, erleben. Auf halber Höhe zur Burg endete die wunderschöne Märchenwanderung schließlich bei einer Hütte, wo die Geschichte von Sterntaler vorgelesen und dargestellt wurde und wie im Märchen damit endete: Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel und waren lauter harte, blinkende Taler. Zum Abschluss durften sich die Teilnehmer nochmals mit Leckereien und „Hexengebräu“ stärken. Toni Feigl GEISELHÖRING Stadt- und Pfarrbücherei richtet „Asylothek“ ein Der Anteil der ausländischen Mitbürger in der Gemeinde Geiselhöring liegt bei etwa zehn Prozent. Die Menschen kommen aus über 40 Nationen und nicht alle beherrschen die deutsche Sprache in ausreichendem Maße. Damit Asylbewerber und andere ausländische Mitbürger in Eigeninitiative an der Verbesserung ihrer Deutschkenntnisse arbeiten können, hat die Stadt- und Pfarrbücherei seit Kurzem eine „Asylothek“ eingerichtet. In einer eigenen Abteilung der Bücherei wurden 35 neue Medien eingestellt, die zur Sprachförderung beitragen können. Die finanziellen Mittel in Höhe von 500 Euro wurden von der Diözese Regensburg zur Verfügung gestellt. Die Auswahl der Medien erfolgte in enger Zusammenarbeit mit ehemaligen Lehrkräften. Die ausländischen Mitbürger waren von den angebotenen Lernhilfen so begeistert, dass sie sich sofort das eine oder andere Buch entliehen haben und versprachen, damit ihre Deutschkenntnisse zu erweitern. Die Medien sind für unterschiedliche Altersgruppen geeignet. So ermöglichen zum Beispiel Bilderwörterbücher das Lernen des Abc oder die Erweiterung des Wortschatzes, weil sie sehr anschaulich gestaltet und nach Themenbereichen aus dem Alltag geordnet sind. Einige der Medien stellen wie in einem Lexikon zum Beispiel dem arabischen Wort die deutsche Bedeutung gegenüber. „Spielerisch Deutsch lernen“ – so ein Titel – soll speziell Kinder ansprechen. Diese Lehrwerke eignen sich besonders auch für den Einsatz in schulischen Förderkursen. Sie lassen sich wegen ihrer elementaren Anschaulichkeit durchaus aber auch von den Betreuern aus dem Helferkreis oder Sprachpaten in der Anfangsphase von Deutschkursen für Erwachsene verwenden. Außerdem stehen Medien teilweise in mehreren Exemplaren zur Verfügung, damit sie von Interessenten gleichzeitig genutzt werden können. Ausdrücklich wird vom Büchereiteam Elisabeth Dengler und Gerda Greß darauf verwiesen, dass die Medien der „Asylothek“ nicht nur sogenannten Asylbewerbern zur Verfügung stehen, sondern allen Interessenten, die ihre Kenntnisse in der deutschen Sprache verbessern wollen. © Alois Hauner Alois Hauner (Allgemeine Laber-Zeitung) Zweiter Bürgermeister Harry Büttner (links) und Stadtpfarrer Josef Ofenbeck (Fünfter von links) von den Trägern der Büche rei mit Mitgliedern des Helferkreises, dem Büchereiteam und einigen Asylbewerbern bei der Vorstellung der „Asylothek“ 42 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) Unsere Medienempfehlungen rund um das Thema „Asylothek”, Plakate, Zuschussmöglichkeiten und aktuelle Berichterstattung finden Sie unter: www.st-michaelsbund.de/buechereiarbeit/ projekte/asylothek.html TREFFPUNKT BÜCHEREI HUTTHURM © Josef Heisl Bierseliger Leseabend Unter der Leitung von Martina Scholz (2.v.re.) lasen, v.li. Bürgermeister Hermann Baumann, Thomas Otto, Elisabeth Rosenberger, Markus Kampf, Stephan Marold und Martina Müller Die überraschend erfolgreiche Landesausstellung in Aldersbach ist im Oktober zu Ende gegangen, die Liebe zum Bier wird den Bayern bleiben… Der folgende Bericht aus der Gemeinde Hutthurm zeigt, dass unsere Büchereien keine „bierernsten Einrichtungen“ sind, sondern in vielerlei Hinsicht „Räume der Begegnung“, wie auch unser Schwerpunktthema 2017/2018 lautet.Vielleicht nimmt die eine oder andere Bücherei diesen „bierseligen“ Abend als Vorbild für eine eigene Veranstaltung, am besten am 23. April, dem „Tag des Buches“, der gleichzeitig auch „Tag des Bieres“ ist. Und vielleicht kann auf diese Art und Weise der eine oder andere Mann auch ’mal in die Bücherei gelockt werden, denn mit Speck fängt man bekanntlich Mäuse… Die Marktgemeinde kann sich mit Fug und Recht als die Hochburg des Bieres im Landkreise bezeichnen, hat sie doch mit der Hutthurmer und der Hacklberger gleich zwei Großbrauereien in ihrem Ort. So war es natürlich klar, dass Diplombraumeister Markus Kampf von der Hutthurmer und Direktor Stephan Marold von der Hacklberger zum ersten „Bierseligen Leseabend“ in die Bücherei kamen und amüsantes zum Thema Bier sowie zu Mord und Totschlag zum Besten gaben. Büchereileiterin Martina Scholz konnte viele Gäste begrüßen, darunter 2. Bürgermeisterin Edeltraud Stegbauer-Wagner, Ehrenbürgerin Helga Gahbauer, Azurit-Chefin Susanne Dötschel und die Straßkirchner Büchereichefin Monika Veit. Die passende Musik für den amüsanten Abend kam von Korbinian Reichel mit seiner Steirischen. Schwungvoll begann der Senioren- und Behindertenbeauftragte des Marktes, Thomas Otto, mit Hintergründigem und Informativem zum Thema Reinheitsgebot, zum Ursprung der Braukunst, zur Bezeichnung „Bier ist ein Grundnahrungsmittel“ und zur Herkunft des Bock-Bieres. Mit witzigen Redewendungen fand er den richtigen Einstieg ins Thema. Aus einem ihrer 34 Lieblingsbücher trug dann die frisch gebackene Rektorin der Mittelschule Martina Müller „Mordgeschichten“ vor, die im Jahre 1929 in London spielten und eigentlich nichts mit Bier zu tun hatten, auch wenn in einem Hotel gemeuchelt wurde. „500 Jahre Reinheitsgebot, ein Anlass zum Feiern“, begann Brauereidirektor Stephan Marold seine Lesung. Treffend charakterisierte er die Atmosphäre zwischen Mann und Frau am Frühstückstisch. Am Ende verabschiedet sich sein Held auf ein Bier von seiner Frau, das allerdings dauerte 14 Tage, weil der Ehemann das Bier mit seinen Freunden auf Mallorca genoss. Gemeinderätin Elisabeth Rosenberger erfreute mit einer Reihe guter Ratschläge in G’schichterl verpackt, „Kurz die Seele baumeln lassen“, „Nobody is perfekt“, „Hab Mut zur Lücke“, „Lausch auf die innere Stimme“, „Hab Zeit für dich und Andere“ sowie „Koste das Leben in vollen Zügen aus, ganz oder gar nicht“ hieß es da beispielsweise. „Kleine Morde unter Bierfreunden“ titelte das Buch, aus dem Markus Kampf zitierte. Statt einem Vor-Wort gab es da schon mal einen Vor-Mord. Alles gipfelte, als beide kein Bier mehr hatten, zu raufen begannen und einer den anderen mit einer Axt erschlug in einem Mord, aber alles nur wegen einer Halben Bier! Aus dem Urlaub heraus kam Bürgermeister Hermann Baumann zum Leseabend. Zusammen mit Schwager und Gemeinderat Otto Gottinger sowie Schwester Martina Scholz las das Gemeindeoberhaupt aus seinem Lieblingsautor Toni Lauerer die Geschichte „Der Rausch“. Die spielte am Tag nach einem riesigen Rausch und den vielen Peinlichkeiten, die sich der Ehemann dabei geleistet hatte. Der meinte aber immer wieder recht gelassen: „I kann mi an nix mehr erinnern“, womit er die Lacher stets auf seiner Seite hatte. Als Zugabe gab es vom Bürgermeister dann noch den „Bierdimpfl“. Zum Schluss warb Martina Scholz noch für die Bücherei, die einen großen Fundus biete. Sie dankte den Protagonisten, die eine Vielfalt an Literatur geboten hatten und übergab kleine Geschenke. Bei köstlichen Häppchen, gratis serviert vom AZURIT und dem Büchereipersonal und natürlich kühlem Bier wurde noch lange verweilt. Josef Heisl TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 43 TREFFPUNKT BÜCHEREI SOYEN Ein Roman für die Gemeinde Ein Jubiläumsjahr kommt irgendwann auf jede Kommune zu, die Bürger/innen erwarten ein gebührendes Fest, ein angemessenes Feiern. Beliebt und üblich sind Festzeltveranstaltungen, traditionelle Umzüge mit Vereinen und Fahnenabordnungen, Festschriften, Bieranstich, Musik für alle Altersstufen, Grillfleisch. Wer darüber hinaus schaut, bietet zusätzliche kulturelle Angebote, bindet die Kinder ins Festgeschehen mit ein oder beendet oder eröffnet ein neues kommunales Projekt. Soyen, knapp 3000 Einwohner, befasste sich bereits zwei Jahre vor seiner 1200-Jahrfeier in 2016 mit der grundlegenden Überlegung: Wie wollen wir dieses besondere Ereignis für die Bürger/innen zu einem Festjahr gestalten? Und zwar für ALLE. Das bedeutet: Berücksichtigung verschiedenster Interessengruppen, jeglicher Altersstufen, aller Vereine und örtlichen Institutionen, die sich einbringen mögen, der Finanzierung und der Terminierung. Wenn Sie unseren Bericht bis hierher gelesen haben, werden Sie möglicherweise denken: Na ja, das tun viele, wo bitte liegt hier die Besonderheit? Sie liegt in der Umsetzung. Bleibt ein Highlight vorzustellen, auf das sich die Überschrift dieses Artikels bezieht: Ein Bürgermeister, der es wagt, als Herausgeber eines Romans neue Wege zu beschreiten. Zugegebenermaßen können wir uns glücklich schätzen, dass ein Bestsellerautor viele Jahre in Soyen lebte und obwohl es ihn in den Norden Deutschlands zog, unseren Ortsnamen als Autorenpseudonym wählte. Johannes K. Soyener hat bereits viele Werke veröffentlicht, sein literarischer Schwerpunkt gilt bestens recherchierten historischen Romanen. So nahm die Idee ihren Lauf: Johannes K. Soyener wird für Soyen 44 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) schreiben! Spannend sollte das Buch für unsere Bürger/ innen sein, geografisch in unserer Gemeinde spielen und viele lokale Eigenheiten, sei es bezogen auf die jüngere Historie unseres Ortes oder deren Personen und Persönlichkeiten, einbeziehen. Eine Herausforderung für Autor und Gemeinde. Doch kommt Zeit, kommt Rat, kommt ein Verlag. Die Qualität des Manuskriptes, die Einmaligkeit der Kombination Jubiläumsjahr, ein Bestsellerautor, der unter unserem und mit unserem Namen schreibt, lockte einen Rosenheimer Verleger. Und so schloss wiederum die Gemeinde einen Vertrag mit einem Verlagshaus. Ein Erfolgsmodell. Regionalfernsehen, Radiosender, überörtliche und örtliche Presse nahmen unsere Einladung zur Buchpräsentation Toteissee gerne an. Der Bürgermeister informierte über sein Projekt, der Autor beschrieb in ansprechender Weise seine Romanstruktur, Recherchearbeit und die Eigenarten seiner Protagonisten, insbesondere die Figur des Ermittlers, die sich auf einen real existierenden Profiler bezieht – das war für die Besucher ein sehr spannender Einblick in die schriftstellerische Arbeit im allgemeinen und besonders zur Entstehung dieses Werkes. Beeindruckend umgesetzt hat Johannes K. Soyener seine Vision, historische Fakten, geografische Eigenheiten und lokale Gegebenheiten so weit real in die Handlung zu knüpfen, dass Zitat: „Alles so war und ist, wie beschrieben wurde, außer der Leiche? Aber, wer weiß????” Ein sichtlich zufriedener Verleger erfreute sich an einer gelungenen Buchvorstellung im Rathaussaal der Gemeinde, wo sogar die Dessertköstlichkeiten mit einem essbaren Buchcover in Kleinformat dekoriert und serviert wurden. So hat sich das Wagnis gelohnt, Soyen hat anlässlich seines Jubiläumsjahres einen eigenen Roman, einen spannenden Krimi, der in Soyen spielt und von Johannes K. Soyener geschrieben wurde. Übrigens: Auch für Nicht-Soyener ist dieses Buch lesenswert und für Büchereien vor allem in der Region ein must-have! Christa Knörr Online bestellbar unter www.michaelsbund.de/toteissee TREFFPUNKT BÜCHEREI WOLFERSTADT Gemeinschaftsbücherei feierte 100-jähriges Jubiläum In einem großen Festakt konnte die Gemeinschaftsbücherei Wolferstadt auf ihr 100jähriges Bestehen zurückblicken. Mit der Entstehung des damaligen katholischen Preßvereins, dem späteren Sankt Michaelsbund, gründete der Ortspfarrer Seitz 1915 die Pfarrbücherei Wolferstadt. Auch nach 100 Jahren, so Bürgermeister Philipp Schlapak, habe die Bücherei seit ihren Anfängen nichts von der Begeisterung der Leser für Bücher und vom Engagement der Büchereimitarbeiter verloren, obwohl sich gerade in den letzten 20 Jahren im Bereich der Medien viel verändert hat. Wichtig sei es, immer wieder die jungen Menschen für das Lesen zu begeistern. In Wolferstadt sei dies gelungen, weil neben Büchern auch CDs, Hörbücher und seit neuestem ein PC mit Internetzugang angeboten werde. Die bisherige Büchereileiterin Karina Schneid war stolz darauf, dass im Vorjahr 300 Leser 7.000 Medien ausgeliehen haben. Das zeigt, dass die Gemeindebücherei Wolferstadt in der Region sehr gut angenommen wird. Pfarrer Volker Kurz ließ die Geschichte der Bücherei Revue passieren. Ursprünglich als Pfarrbücherei gegründet, schloss sie sich 1979 mit der Kommune zusammen, um die Aufgaben besser und effektiver erfüllen zu können. Dr. Ludwig Brandl, Diözesandirektor des Sankt Michaelsbundes, lobte das große Engagement der Bücherei Wolferstadt, die zu den ältesten der Diözese Eichstätt zählt, und damit zur Gründergeneration. „Genau in den Jahren des Krieges“, so führte Dr. Brandl weiter, „in denen viel Kultur zerstört wurde, wurde gleichzeitig mit der Pfarrbücherei Wolferstadt wieder ein Stück Pfarrer Volker Kurz, Bürgermeister Philipp Schlapak, Diöze sanbibliothekar Wolfgang Reißner und Diözesandirektor Dr. Ludwig Brandl (v.l.) bedankten sich bei dem Team für das langjährige Engagement Kultur geschaffen. Büchereien können Ort der Begegnung sein, sie geben wertvolle Impulse für die Eltern bei der Erziehung der Kinder und fördern die Lesekompetenz und die Lesekultur.“ Dr. Brandl betonte, dass sich die Entleihungen in den 70er Jahren von 500 auf heute 6.700 um mehr als das Zehnfache gestiegen sind und damit die Bücherei ein beachtliches Niveau erreicht habe. Zu diesem besonderen Jubiläum überreichten Diözesanbibliothekar Wolfgang Reißner und Dr. Ludwig Brandl der Bücherei einen Gutschein in Höhe von 500,- Euro, damit der Bestand noch weiter ausgebaut werden kann. Zuletzt wurden Manuela Rebele, Andrea Kraus und Sonja Huber für ihre über fünfjährige Mitarbeit und Petra Probst und Karina Schneid für ihr über 10-jähriges Engagement das Ehrenzeichen von Diözesandirektor Dr. Brandl und Diözesanbibliothekar Wolfgang Reißner verliehen. Besonderer Dank galt Else Kalthoff, die die Bücherei 25 Jahre leitete. WIR FREUEN UNS AUF IHRE BÜCHEREIBERICHTE! Diözesandirektor Dr. Ludwig Brandl, Bürgermeister Philipp Schlapak, Pfarrer Volker Kurz, Diözesanbibliothekar Wolfgang Reißner (vorne v.r.n.l.), die jetzige Büchereileiterin Petra Lehner(re.) und ihre Vorgängerin Karina Schneid Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie uns die Texte als offene Word-Datei und die Fotos mit mindestens 300 dpi Auflösung zusenden könnten. Bitte denken Sie daran, dass bei Fotos die Abdruckerlaubnis des Fotografen und der abgebildeten Personen vorliegt. Sie haben sicher Verständnis dafür, dass wir uns eine redaktionelle Bearbeitung der Texte vorbehalten müssen und selbstverständlich auch nicht alle eingesandten Berichte abdrucken können. TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) — 45 TERMINE / IMPRESSUM Die ausführlichen Termine finden Sie auch auf unserer Homepage unter: www.st-michaelsbund.de Allgemeine Termine stehen in der Rubrik: „Büchereiarbeit Termine“ Die Fortbildungsveranstaltungen finden Sie unter: „Büchereiarbeit Aus- und Fortbildung" Gedenktage Wichtige Gedenktage 2017 mit Hintergrund informationen finden Sie auf diesen Seiten im Netz: www.oebib.de/Gedenktage.1280.0.html www.geboren.am www.literaturspektrum.de/listing.php?sort=jubilar www.munzinger.de Termine 25. Januar 2017 – 28. Januar 2017 KiBüAss-Kurs 2016/2017 – 3. Präsenzphase 21. Juli 2017 – 23. Juli 2017 Jahreskurse des Sankt Michaelsbund: Kurs 1 23. März 2017 – 26. März 2017 Leipziger Buchmesse 25. Juli 2017 – 27. Juli 2017 Jahreskurse des Sankt Michaelsbund: Kurs 2 23. März 2017 – 26. März 2017 Woche für das Leben: „Kinderwunsch – Wunschkind – Designerbaby“ 28. Juli 2017 – 30. Juli 2017 Jahreskurse des Sankt Michaelsbund: Kurs 3 25. März 2017 Tagung für BüchereileiterInnen im Bistum Passau 29. April 2017 Diözese Augsburg: Frühjahrsdiözesantag 13. Mai 2017 Diözesanstelle Eichstätt: Diözesantag 13. Mai 2017 – 14. Mai 2017 Bücherei-Wochenende Würzburg 19. Mai 2017 – 20. Mai 2017 Diözese Regensburg: Diözesankurs 30. Mai 2017 – 02. Juni 2017 106. Deutscher Bibliothekartag: „Medien – Menschen – Märkte“ 21. Juni 2017 – 24. Juni 2017 KiBüAss-Kurs 2017/2018 – 1. Präsenzphase 26. Juni 2017 Praxisseminar „Preisverdächtig!“ 2017 in München 46 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2016) IMPRESSUM Treffpunkt Bücherei Das Magazin des Sankt Michaelsbundes Heft 4, Dezember 2016 ISSN 2194-1092 P F 12. Mai 2017 – 14. Mai 2017 Fortbildungstagung zur Büchereipraxis: „Mit der Bücherei von morgen nicht von gestern sein!“ 29. September 2017 – 30. September 2017 Diözesankurs der Büchereien in der Diözese Augsburg TREF 05. Mai 2017 – 06. Mai 2017 Diözesanstelle München und Freising: Diözesankurs 27. September 2017 – 30. September 2017 KiBüAss-Kurs 2017/2018 – 2. Präsenzphase BÜCHEREI UN KT Herausgeber: Sankt Michaelsbund, Landesverband Bayern e. V. Herzog-Wilhelm-Straße 5, 80331 München Telefon: 089/23225-0, Fax: 089/23225-440 E-Mail: [email protected] Internet: www.st-michaelsbund.de Erscheinungsweise: Viermal jährlich Abo-Preis: € 20,00 pro Jahr inkl. Porto Für den Inhalt verantwortlich: Direktor Dipl.-Theol. Stefan Eß Redaktion: Carolin Ahrabian Grafik: Susanne Zirker Redaktionskonferenz: Carolin Ahrabian, Elisabeth Burgis, Stefan Eß, Rudolf Kiendl, Elmar Pabst, Karin Räß, Michael Sanetra, Thomas Steinherr Gestaltungsvorlage und Druck: Don Bosco Medien GmbH, München und Ensdorf Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Wir danken den Verlagen für die gewährten Abdruckrechte. Falls es trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen sein sollte, von allen abgedruckten Texten und Abbildungen die Abdruckrechte zu erhalten, so bitten wir um Verständnis. Titelbild: © Fotolia – Elnur Jetzt bestellen unter: www.michaelsbund.de UNSERE NEWSLETTER Lassen Sie sich von uns regelmäßig über wichtige Neuerscheinungen, aktuelle Themen und persönliche Buchtipps informieren! 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