Antrag der Abgeordneten Dr. Helga Krismer-Huber, Emmerich Weiderbauer, Dr. Madeleine Petrovic, Amrita Enzinger Msc. betreffend Vorgehen gegen Hasspostings und Hetze im Internet, Einrichtung einer Social Media-Ombudsstelle beim Amt der NÖ Landesregierung zur Verbesserung der Informationen im Umgang mit Hasspostings und als Anlaufstelle für Meldungen von Einträgen, die massiv angriffig gegen bestimmte Volksgruppen, Personengruppen oder Einzelne sind und strafrechtliche Tatbestände verwirklichen oder Gewalt verherrlichen. Das soziale Netzwerk Facebook verknüpft weltweit Millionen von Menschen miteinander. Seit der Gründung 2004 zählt das Portal über 1,4 Milliarden aktive Nutzer im Monat. Zuletzt gerät die Internet-Plattform wegen ihres Umgangs mit Hasskommentaren immer mehr ins Kreuzfeuer der Kritik. Hasspostings in sozialen Netzwerken nehmen immer häufiger überhand. Egal gegen wen sich die Hetze richtet, ob gegen Angehörige bestimmter Volksgruppen, gegen religiöse Gruppen, gegen ein Geschlecht oder gegen einzelne Personen, die Verbreitung findet rasant und oftmals unreflektiert statt. Es besteht dabei kaum eine Möglichkeit dies zu stoppen oder sich zur Wehr zu setzen. Nicht selten werden dabei Tatbestände wie „Üble Nachrede“, „Ehrenbeleidigung“ oder „Verhetzung“ erfüllt. Der Aufruf zu Gewalt oder zu Hass gegen Personen aufgrund beispielsweise ihrer Nationalität, Religionszugehörigkeit oder sexueller Orientierung ist keine Seltenheit mehr im Netz. Bei Facebook besteht zwar die Möglichkeit Hasspostings zu melden und diese zur Überprüfung an Facebook zu senden, diese werden aber nicht zwingend gelöscht. Profile werden manchmal blockiert, meist sind Postings aber nach wie vor abrufbar und verbreitbar. Facebook verhält sich viel zu passiv gegenüber Hetze und deren Verbreitung. Wenn UrheberInnen nicht bekannt sind, sondern es sich um Fakeprofile handelt, macht dies ein rechtliches Vorgehen unmöglich. Auch die Verherrlichung von Gewalt ist aufkommendes Thema in sozialen Netzwerken. Wie am jüngsten Beispiel eines schrecklichen Gewaltvideos zu sehen, in dem ein junges Mädchen misshandelt wird, ist es nicht einmal Behörden möglich dies rasch löschen zu lassen. Lediglich im Rahmen eines rechtsstaatlichen Verfahrens kann unter Umständen eine Löschung erzwungen werden. Sicher ist aber, dass Facebook und andere Soziale Medien auf öffentliche Stellen eher und schneller reagieren als auf Meldungen einzelner Privatpersonen. Für NutzerInnen von sozialen Medien, insbesondere auch für junge Menschen, muss mehr Aufklärungsarbeit im Umgang mit Hasspostings und Hetze erfolgen, um eine Verbreitung rechtzeitig hintanhalten zu können bevor noch größerer Schaden entsteht. Informationsveranstaltungen an NÖ Schulen und Informationskampagnen über Medien sowie eine Social Media-Ombudsstelle beim Amt der NÖ Landesregierung können hier einen Beitrag leisten damit das Internet nicht mit Hass und Gewalt überschwemmt wird. Facebook und Co. sollen wieder zu einem Ort des sozialen Austausches werden, durchaus kritisch aber nicht durchzogen mit Hass und Hetze gegenüber Menschen, die sich nicht wehren können. Daher stellen die gefertigten Abgeordneten folgenden Antrag Der Hohe Landtag wolle beschließen: „Die NÖ Landesregierung wird aufgefordert, sich aktiv gegen Hasspostings und Hetze im Internet einzusetzen indem 1) beim Amt der NÖ Landesregierung eine Social-Media-Ombudsstelle eingerichtet wird, die im Sinne der Antragsbegründung NutzerInnen von Facebook und anderen sozialen Medien beratend zur Seite stehen, gemeldete Hasspostings an Facebook u. a. melden sowie die Löschung beantragen. 2) Informationsveranstaltungen an Schulen und Informationskampagnen über den richtigen Umgang und Schutz vor Hasspostings und Hetze organisiert werden. Der Herr Präsident wird ersucht, diesen Antrag dem RECHTS- und VERFASSUNGSAUSSCHUSS zur Vorberatung zuzuweisen.
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