ÖFFENTLICHE FÜHRUNG … und wofür schämen Sie sich? sonntags, 16 Uhr ohne Anmeldung, mit Museumsticket 15.12.2016, Do, 16 Uhr 19.3.2017, So, 11 Uhr in Deutscher Gebärdensprache 14.5.2017, So, 11 Uhr für Blinde und Sehbehinderte BUCHBARE FÜHRUNG Im Erdboden versinken – Annäherung an ein vertrautes Gefühl Ausstellungsrundgang für Erwachsene ANGEBOTE FÜR SCHULEN www.dhmd.de/bildung BeSUCHERSERVICE Kulturelle Codierungen von Scham: Verhüllen, Verbergen, Schmatzen und Nießen; Gerd Schwerhoff, „Shame punishment“ – Beschämung als Strafe; Marina Scharlaj, „Public shaming“ als politische Kraft Weitere Veranstaltungen 2017: www.dhmd.de/scham 24.1.2017, Di, 19 Uhr Der Sputnik-Moment Filmvorführung und Gespräch In Kooperation mit der Stiftung Männergesundheit 16.3.2017, Do, 19 Uhr FuckUpNight Dresden Gespräche über Erfolgsdruck, Scheitern und Scham In Kooperation mit der Agentur Gründernest, Dresden Mo–Fr, 8 –16 Uhr 0351 4846-400 [email protected] 27.3.2017, Mo, 19 Uhr Geschlecht, Tabus und Macht Ein Gespräch mit Ahmad Mansour VORTRÄGE & GESPRÄCHE LITERARISCHE LESUNGEN 6.12.2016, Di, 19 Uhr [K]Ein Grund, sich zu schämen?! Scham und Beschämung in Zeiten der Schamlosigkeit Eine Veranstaltung in Kooperation mit der interdisziplinären Forschungsinitiative „Invektivität“ der Technischen Universität Dresden Professor_innen der TUD im Gespräch: Dominik Schrage, Scham im Zivilisationsprozess: Affektkontrolle und Gesellschaftsentwicklung; Marina Münkler, 19.1.2017, Do, 19 Uhr Thomas Melle Der Autor von „Die Welt im Rücken“ spricht über das Leben mit bipolarer Störung. In Kooperation mit der Sächsischen Landesärztekammer Deutsches Hygiene-Museum Veranstaltungsort Begleitpublikation SCHAM Deutsches Hygiene-Museum Lingnerplatz 1 01069 Dresden 0351 4846-400 www.dhmd.de Öffnungszeiten Scham 100 Gründe, rot zu werden Herausgegeben von Daniel Tyradellis für das Deutsche Hygiene-Museum Wallstein Verlag, Göttingen 2016, 212 Seiten, 19,90 € Essays von Claudia Benthien, Peter Conzen, Iris Därmann, Karin Harrasser, Andrea Köhler, Sophie Plagemann, Jean Louis Schefer, Johanna Stapelfeldt, Daniel Tyradellis und Katherina Zakravsky 100 GRÜNDE ROT ZU WERDEN ausstellung 26.11.2016 – 5.6.2017 1.3.2017, Mi, 19 Uhr Julia Franck und Marcel Beyer Ein Gespräch über die Scham des Schwächeren Untersuchung der Brust: Ist der wissenschaftliche Blick frei von Scham? Röntgenuntersuchung, 1896. © Deutsches Röntgen-Museum, Remscheid Geschlechtsteile bedecken I: Aus Prahlerei? Schamkapsel von Halbem Harnisch, Nürnberg, 1540–1550. © Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg. Foto: Monika Runge Wofür genau schämt man sich hier? Jugendfotos von deutschen Nationalspielern auf einem Schokoriegel lösten im Sommer 2016 rassistische Kommentare in den sozialen Netzwerken aus. Di– So und Feiertage 10–18 Uhr 24./25.12.2016 und Neujahr geschlossen Eintritt Einzelkarte: 7€ ermäßigt: 3€ bis 16 Jahre frei Familienkarte: 11€ Wie Sie uns finden Ab Zentrum/Frauenkirche ca. 10 Minuten Fußweg oder mit den Straßenbahnen 1, 2, 4 und 12 bis „Deutsches Hygiene-Museum“ oder 10 und 13 bis „Großer Garten“ gefördert von Mit dem Gefühl der Scham sind wir von klein auf vertraut, und auch als Erwachsene begegnen wir ihr in den unterschiedlichsten Situationen immer wieder. Kaum jemand wird sich allerdings gerne schämen – im Gegenteil: Scham ist ziemlich unangenehm. Vielleicht lohnt es sich gerade deswegen, einmal genauer hinzuschauen, was es mit diesem Gefühl auf sich hat. Meist überfällt die Scham uns ganz unmittelbar, ohne dass wir lange nachdenken müssten, warum wir uns schämen. Und löst dabei ausgesprochen körperliche Reaktionen aus: Wir beginnen zu schwitzen, werden rot oder verbergen unser Gesicht. Die Gründe, wofür und wie sehr wir uns schämen, können von Mensch zu Mensch ganz andere sein. Scham ist aber weit mehr als ein bloß subjektives Gefühl. Psychologen und Soziologen haben ihre elementare Bedeutung für das Funktionieren von Gesellschaft beschrieben. Denn Scham verbindet das Selbstverständnis des Einzelnen unmerklich mit den Werten und Regeln einer Gemeinschaft. So trägt die Fähigkeit, Scham empfinden zu können, auch zum inneren Zusammenhalt einer Gesellschaft bei. Eines jedenfalls wird den Besucherinnen und Besuchern dieser Ausstellung klar werden: Dass wir in schamlosen Zeiten leben – wie manche Kulturkritiker meinen – ist ein gründlicher Irrtum! Neben kulturhistorischen Exponaten, Dokumenten und Medien präsentiert die Ausstellung Werke folgender Künstlerinnen und Künstler: Nobuyoshi Araki (*1940), Kurdwin Ayub (*1990), Leigh Bowery (1961–1994), Jörg Buttgereit (*1963), VALIE EXPORT (*1940), Christian Jankowski (*1968), Terence Koh (*1977), Leigh Ledare (*1976), Victoria Lomasko (*1978), Alex McQuilkin (*1980), Olaf Metzel (*1952), Erik van Lieshout (*1968), Ferhat Özgür (*1965), Dennis O’Rourke (1945–2013), Bruce Richards (*1948), Rokudenashiko (*1972), Joanna Rytel (*1974), Sašo Sedlaček (*1974), Jan M. Sieber (*1975) und Ralph Kistler (*1969), Thomas Schütte (*1954), Helmut Schwickerath (*1938), Miroslav Tichý (1926–2011), Phillip Toledano (*1968), Oliviero Toscani (*1942), Danh Vo� (*1975), Marie Voignier (*1974) Busengrapschen: Beschämt sich der Passant oder die Künstlerin? VALIE EXPORT, Tapp- und Tastkino, 1968. © Die Künstlerin und sixpackfilm, VG Bildkunst, Bonn 2016 Geschlechtsteile bedecken II: Aus Prüderie? Bruce Richards, Grand Tour, 2014. © The Artist and Jack Rutberg Fine Arts, Los Angeles (CA), USA Kann man sich öffentlich schämen? Christian Jankowski, Schamkasten, 1992. © Courtesy of the Artist 1 Angeblickt werden 100 Menschlichkeit 99 Echtheit 3 Vermessen werden 98 Künstlichkeit 4 schlechte Figur abgeben 97 Sich zum Affen machen 5 Nicht normal sein 96 Empathie 6 Makel 95 Mutterliebe 7 Schiefe Nase 94 Unvollkommenheit 8 Krank sein 93 Narzissmus 9 Hautausschlag 10 BMI 11 Sich frei machen 12 Durchleuchtet werden 13 Anfassen 14 Masturbieren 15 Verliebt sein 16 Intimbereich 17 Pupsen 18 Spannen 19 Neugierig sein 20 Fremde Sitten 21 Entschleiern 22 Respektlosigkeit 23 Unverständnis 24 Kamerablick 25 Stuhlgang 26 Nackt sein 27 Kurze Röcke 28 Ausgestellt werden 29 Erregung 30 Unsicherheit 31 Eingeweiht werden 32 Im Mittelpunkt stehen 33 Gesichtsverlust 34 Keine Stimme haben 35 Streiten 36 Verletzte Ehre 37 Indiskretion 38 Sünde 39 Schuldgefühl 40 Geschändet werden 41 Das Allerheiligste 42 Nächstenliebe 43 Geheimnisse Auf Ihrem Gang rund um den Ausstellungskörper in der Mitte begegnen 2 Erröten 92 Anders sein 91 Selbstdarstellung 90 Machtmissbrauch 89 Seelenmord 88 Kleinfamilie 87 Schamlosigkeit 86 Verurteilung 85 Schmutzige Fantasien 84 Perversion 83 Provokation 82 Naivität 81 Lachen 80 Zivilisationsprozess 79 Cruising 78 Lange Röcke 77 Feine Unterschiede 76 Peinlichkeit 75 Benehmen 74 Kleckern 73 GroSSe Klappe 72 Anonymität 71 Shitstorm 70 Entmenschlichung 69 Blackfacing 68 Demütigung 67 Zusammenhalt 66 Prüderie 65 Einsamkeit 64 Sucht 63 Arbeitslosigkeit 62 Konformität 61 Image-Schaden 60 Helfen 59 Armut 58 Obdachlosigkeit 44 Familie 57 Bigotterie 45 Fremdgehen 56 Hass 46 Stolz 55 Erinnern 47 Vergessen 54 Deutsch sein 48 Öffentliche Meinung 53 Grenzüberschreitung 49 Überwachung 52 Witzigkeit 50 Versagte Anerkennung 51 UnverhältnismäSSigkeit abgrundtief sehr gegenüber; verdickt er sich nach unten, empfinden Sie vermutlich in größerem Maße die positiven Aspekte der Scham für das Menschsein. ein bisschen eher ein individuelles Gefühl; ist er nach rechts ausgeprägter, reagieren Sie sensibler auf gesellschaftliche Scham. Wird Ihr Schambereich nach oben hin breiter, stehen Sie der Scham tendenziell negativ gar nicht wie angegeben falten, erhalten Sie mittig und auf einen Blick Ihren ganz persönlichen Schambereich. Je breiter er ist, desto schamvoller sind Sie. Falls er mehr nach links ausschlägt, ist für Sie Scham vermutlich Ihnen alle 100 Gründe, sich zu schämen – und noch manche mehr. gar nicht ein bisschen sehr abgrundtief Ich schäme mich Kreuzen Sie während des Ausstellungsrundgangs jeweils den Grad an Scham an, den Sie bei dem entsprechenden Grund und den dazugehörigen Exponaten empfinden. Wenn Sie am Ende den Flyer
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