Artikel - Dorf

Dorf-Blitz
Brütten
11/2016
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Orientierungsversammlung zur Zentrumsplanung
Neues Gesicht für Brüttener Dorfkern
Der Gemeinderat Brütten möchte
das Dorfzentrum neu gestalten
und damit dem Dorf ein modernes
Gesicht verleihen. An der Gemeindeversammlung vom 5. Dezember haben die Stimmberechtigten die Möglichkeit, über einen
Kredit für einen entsprechenden
Architekturwettbewerb abzustimmen. An einer Veranstaltung Anfang November orientierte der
Gemeinderat über seine Pläne.
die Altersstruktur der in Brütten lebenden Personen. 360 Einwohner der rund
2000 Brüttenern seien heute bereits
über 65 Jahre alt. Für sie fehle es nun
an altersgerechten Wohnungen. Deshalb sollen im Rahmen des Projektes
Zentrumsentwicklung im Ortskern in
der Nähe des Gemeindehauses auch
neue Alterswohnungen entstehen, so
der Gemeindepräsident.
Verdichtung Gebot
der Stunde
von Reto Hoffmann
Vielen Brüttenern liegt die Aufwertung des Dorfzentrums offenbar am
Herzen. Gegen 200 Personen zwängten sich an diesem Samstagvormittag
in den Gemeindesaal, um mehr über
dieses Vorhaben von der Gemeindeexekutive zu erfahren. Gemeindepräsident Rudolf Bosshart nannte das Projekt Zentrumsentwicklung denn auch
eine «historische Chance» für Brütten.
Demografischer Wandel
In den vergangenen 40 Jahren hat sich
das Dorf stark gewandelt. Das Siedlungsgebiet hat sich dabei vor allem an
der Peripherie entwickelt. Zahlreiche
Einfamilienhausquartiere sind entstanden. Mit verändert hat sich dabei auch
Gemäss Bosshart sind die Baulandreserven der Gemeinde weitgehend aufgebraucht. Um noch weiter wachsen
zu können, sei im Zentrum nun eine
Verdichtung angesagt. Doch der Dorfkern soll nicht nur verdichtet, sondern
im selben Zug auch verschönert werden. Angestrebt sind, Wohnraum und
zusätzliche Dienstleistungen zu schaffen. «Wir wollen ein Dorfzentrum mit
gestärkter Identität, mit attraktiven
Freiräumen und zweckmässigen
Strassenräumen», so Bosshart. Es soll
auch ein Ort der Begegnung werden.
Als Neubaubereich ist etwa der Parkplatz beim Mehrzweckgebäude vorgesehen oder die Wiese beim Spielplatz. Als Ersatz für die Parkplätze sei
Das Interesse war gross, als Gemeindepräsident Rudolf Bosshart (2.v.r.) und Gemeinderat Fritz Stähli über die Neugestaltung des Dorfzentrums informierten. (rh)
eine Tiefgarage möglich, sagte Gemeinderat Fritz Stähli. Offen ist aber
etwa, wohin der heutige Volg kommt
oder wie es mit dem Werkhof weitergeht. Geplant ist, dass Teile der Werke
in das Gebiet Chätzler ausgelagert
werden, das dafür allerdings zuerst
eingezont werden muss. Nicht mehr
ins Planungsgebiet mit einbezogen
wird hingegen die Rossweid.
Gestaffelte Finanzierung
Wie das Ganze nun konkret aussehen
könnte soll ein Architekturwettbe-
werb zeigen. Die Planer sollen dabei
relativ freie Hand haben und ein Gesamtkonzept sowie ein erstes Alterswohnbauprojekt entwickeln. Die
Stimmberechtigen müssen dafür am
5. Dezember über einen Projektkredit
von 240 000 Franken befinden.
Die weitere Finanzierung der geplanten Neugestaltung im Dorfkern soll
durch ein gestaffeltes Vorgehen möglich werden, wie Bosshart weiter
sagte. Um altersgerechtes Wohnen zu
ermöglichen, sei zudem die Gründung einer gemeinnützigen AG oder
einer Genossenschaft denkbar. Die
Köchli-Stiftung wolle sich am Prozess
beteiligen. Hinzu kommen ein privates Legat von einer Million Franken
und der Verkauf der gemeindeeigenen Liegenschaft an der Unterdorfstrasse 38.
Schnelles Internet
Der Übersichtsplan zeigt, wie sich der Brüttener Dorfkern verändern könnte. In den hellgrünen Bereichen wäre eine
Aufwertung möglich. (zvg)
Ebenfalls orientiert wurde an diesem
Morgen über das Vorhaben, auf dem
Gemeindegebiet ein Glasfasernetz zu
bauen. Der Bedarf nach schnellen
Verbindungen steige stetig, sagte Gemeinderat Beat Lanz. Dass dies offenbar ein Bedürfnis ist, zeigten zahlreiche Voten, welche die derzeit langsamen Verbindungen beklagten. An
der nächsten Gemeindeversammlung will der Gemeinderat dem Souverän dafür einen Projektierungskredit von 118 150 Franken vorlegen,
um das Projekt schnell vorantreiben
zu können. ◾