Expedition zu den Polen

„Expedition zu den Polen“ –
Der Polenaustausch 2016/2017 mit der Partnerschule in Kodrab (Kreis Radomsko)
von Hans-Günther Oelkers, Ev. Schulpfarrer
Ende September begann für 19 Schülerinnen und Schüler der Adolf-Reichwein-Schule (ARS) und der Dreieichschule (DSL) das Abenteuer „Polen“. Begleitet von Studienrätin Nina Schilling (ARS) und Schulpfarrer
Hans-Günther Oelkers (DSL) fuhren sie mit dem Fernbus nach Radomsko, südlich von Lodz gelegen. In der
Partnerschule in der Gemeinde Kodrab, die zum Kreis Radomsko gehört, bereiteten die polnischen Gastgeber den Schülern einen herzlichen Empfang. Integrative Spiele und eine gemeinsame Übernachtung auf
einem Reiterhof sorgten dafür, dass zwischen den polnischen und deutschen Schülern - alle im Alter zwischen 12 und 15 Jahren - schnell Vertrauen entstehen konnte.
Zum Kennenlernen war Improvisationskunst gefragt.
Für die ersten Tage des Austausches hatten die drei polnischen Lehrerinnen Aneta Anusczyk, Renata
Olczyk und Beata Siewior ein reichhaltiges kulturelles Programm zusammengestellt. In Tschenstochau,
dem ersten Ausflugsziel, beeindruckte das Kloster Jasna Góra, dem bekannten Wallfahrtsort mit dem weltberühmten Bildnis der „Schwarzen Madonna“.
In Breslau folgte ein Rundgang durch den Japanischen Garten und das historische Zentrum der Stadt an der
Oder, die wegen ihrer vielen Brücken auch das „Venedig Polens“ genannt wird. Die Schüler erfuhren in der
auf sie zugeschnittenen Stadtführung auch, dass in dieser Stadt mit ihrer wechselvollen Geschichte einmal
Deutsche gelebt haben. Am Ende des Tages konnten sie sich an den Auslagen eines Einkaufszentrums satt
sehen – oder shoppen gehen.
Der Sonntag in den Gastfamilien war meist angefüllt mit interessanten Freizeitaktivitäten, die die polnischen Gasteltern initiierten.
Es folgte ein zweitägiger Ausflug aller Jugendlichen zunächst zum Salzbergwerk Wieliczka südöstlich von
Krakau. In Wieliczka, das 1978 zum Weltkultur- und Naturerbe der UNESCO erklärt wurde, ging es über 300
Meter hinab in die Tiefe. Die Schüler erfuhren Wissenswertes über die Salzgewinnung, bekamen einen Eindruck von einem „Wetter“ unter Tage und bestaunten zahlreiche schön gestaltete Kammern, darunter eine
Kammer mit einem See, mit Musik von Chopin untermalt. Noch am selben Tag hieß das nächste Ziel Zakopane, Polens bekanntester Wintersportort. Dort ging es nach der Übernachtung in einem Gästehaus am
nächsten Morgen mit einer Zahnradbahn hinauf auf über 1000 Meter. Das Panorama der Hohen Tatra, dem
kleinsten Hochgebirge der Welt, war an diesem verregneten Tag nur mit Abstrichen zu genießen.
Danach wartete Krakau auf die Reisegruppe, Abschluss und Höhepunkt des Kulturprogramms. Die Burg auf
dem Wawel-Hügel und der Marktplatz mit der Marienkirche, in der sich ein bedeutenden Altar von Veit
Stoß aus dem 14. Jahrhundert befindet, blieben durch den fesselnden Vortrag der Reiseführerin in Erinnerung.
In der Wawel-Burg in Krakau war es ganz schön frisch.
Die letzten beiden Tage des Austausches standen ganz im Zeichen des gemeinsamen Unterrichts in Erdkunde, Politik und Wirtschaft, Kunst und Sport. Die sorgfältig geplanten Stunden kamen bei den meisten
Schülern gut an. Ein Besuch bei der Bürgermeisterin von Kodrab und ein Nachmittag an der Kletterwand
komplettierten den Austausch.
Eine deutsch-polnische Koproduktion entsteht im Kunstunterricht
Zum Abschied fand die Schulleiterin Wioletta Pal herzliche Worte. Die Schüler konnten bewerten, was
ihnen gefallen hatte und was sie lieber anders gehabt hätten. Das regionale Fernsehen führte Interviews.
Letzte gemeinsame Gruppenbilder wurden geschossen und dann hieß es „Auf Wiedersehen“ oder auf Polnisch „Do widzenia“ im kommenden Jahr. Dann steht nämlich Anfang Mai der Gegenbesuch der polnischen
Gastgeber an, heiß ersehnt von 38 Jugendlichen zweier Länder, die Freundschaft geschlossen haben.