Einstreu- und Haltungsmanagement – arbeitswirtschaftliche und tierwohlorientierte Lösungen Jörn Bender, Biokreis e.V. Der Hintergrund - Was ist das Problem? Liegebereiche sollten von Bewegungsbereichen getrennt und möglichst tief (6-8 m oder Mutterkuh- und Fleischrinderhaltung zeichnen sich als naturnahes Haltungsverfahren systembedingt durch ein hohes Maß an Tiergerechtheit aus. Dennoch lohnt der Blick auf die Themenbereiche Einstreu und Sauberkeit der Tiere, um Tierwohl und Haltungsmanagement weiter zu verbessern. Ergebnisse in mehr) sein. Tränken, Bürsten, Lecksteine und andere Funktionseinrichtungen gehören nicht in den Liegebereich, ausreichende Einstreu, (z.B. ca. 10 kg im Einraumlaufstall, ca. 6 kg je Tag und GV im Zweiraumstall) wichtig. Wo gerade in ungünstigen Stallsituationen an Einstreu, Mistanfall und Arbeitszeit gespart wer- Wissenschaft und For- den soll, bieten sich ca. 60 mm starke Komfortmatratzen mit nur noch geringer Notwen- schung bzw. Lösungsansätze digkeit zu zusätzlicher Einstreu in BoxenlaufAls Problembereiche werden in zahlreichen Literaturquellen, Tierwohlkontrollen und Praxiserhebungen identifiziert: Verschmutzte Tiere durch mangelnde Strohverfügbarkeit und gleichzeitig dünnen Kot in Grünlandregionen, zu geringe oder zu seltene Einstreu, Altgebäudenutzung mit Kompromissen bei der Stallraumgestaltung, Herausforderungen arbeitswirtschaftliche (gerade im Nebener- ställen an (Kosten ca. 200 € pro Platz). Einstreumechanisierung ist über angebaute oder angehängte Strohballen-/Futterverteiler sowie stationäre Systeme (z.B. Verteilsysteme an der Stalldecke) möglich. Ungünstige Stallsysteme bedingen mitunter einen höhern Platzbedarf je Tier als seitens der EG- Ökoverordnung bzw. der Richtlinien der Anbauverbände definiert. werbsbetrieb), Anordnung der Funktionsbereiche und -einrichtungen im Stall (z.B. Tränken, Bürsten, Fressbereiche), angepasster Viehbesatz im Stall. Das Fazit Eingestreute Systeme erfordern mit Blick auf Einstreumenge und –frequenz ein klares Be- Welche Bedeutung haben die Ergebnisse kenntnis zum Stroh. Abweichungen bei diesen für die Praxis bzw. die Beratung Faktoren oder zu hohe Belegdichten führen auch im Ökobetrieb schnell zu verschmutzten Tieren und vermeintlichen Einschränkungen beim Tierwohl. Über Komfortmatratzen lässt sich der Strohverbrauch in Boxenlaufställen senken, Einstreumechanisierung verbessert insgesamt eher unkritischen Fleischrinderhaltung ist die Sauberkeit der Tiere oftmals der Indikator mit der höchsten Zahl an negativen Abweichungen. die Arbeitswirtschaft (Vorsicht: Staubbelastung und Steine). Bildunterschrift Grafik: Problemfaktor Einstreu/Sauberkeit: In einer Beratungsstudie der Ökoverbände in NRW wiesen bei 102 untersuchten Fleischrinderhaltungen 65 % optimale, 29 % akzeptable und 6 % der Betriebe tendenziell inakzeptable Zustände bei der Sauberkeit der Tiere auf. In der mit Blick auf Tierwohl Kontakt: Jörn Bender Biokreis e.V. Stelzlhof 1 D - 94034 Passau Tel. 05226-5942952 [email protected]
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