Wochenandacht zum Monatsspruch November 2016 Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet, als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen. 2. Petrus 1, 19 Es gibt nicht mehr viele Texte, die ich auswendig kann. Wozu auch? Es lässt sich ja alles nachschlagen bzw. "nach-googeln" oder unter weh-weh-weh "juh-Tub.De-eh" von Laien oder Profis vorsingen, vorsprechen oder vorzeigen. Oh weh-weh-weh! Wozu noch irgendetwas auswendig lernen? Das ist vollkommen unnötig und hinterweltlerisch. Und wo, bitteschön, sollte beim Auswendig-Lernen angefangen werden? Gedichte? Lieder? Sprüche? Welche ließen sich an die große "Glocke" hängen? Es gibt so viele davon, dass es unmöglich ist, eine sinnvolle Auswahl zu treffen. Da müßte einer schon ein "Zauberlehrling" sein, um auch nur einen Überblick zu haben und eine Top-Seller-Liste, der am ehesten auswendig zu lernenden Texte zu erstellen. Wer wollte schon eine "Bürgschaft" abgeben, dass das dann auch genau die Richtigen sind? "Vaterunser im Himmel", ich würde wohl bald den "Handschuh" werfen und in etwas mehr als "30 Minuten ab nach Buffalo" und untertauchen. Aber bloß nichts auswendig lernen und geschweige denn noch irgendetwas aufsagen vor Leuten. Fazit: Auswendig-lernen bringt gar nichts. Grundsätzlich nicht, weil am Ende sowieso alles vergessen geht. Also auch in der Schule nicht und auch nicht für die Konfirmation. Wird ja später alles nicht mehr gebraucht. Wirklich nicht? Vor ein paar Tagen hörte ich im Radio einen Beitrag von deutschen Kriegsgefangenen, die bis Mitte der 50iger Jahre in Rußland bleiben mußten. In den ersten Jahren hatten die älteren von ihnen, ihre Kinder und jüngere Soldaten unterrichtet, mit dem, was sie auswendig kannten. An Krankenbetten oder in Momenten, in denen die Worte fehlen, reichen manchmal die aus dem Inneren (inwendig) klingenden (alten) Melodien, die ich nach außen klingen lasse - und die einen Gleichklang im Gegenüber hervorrufen: Manchmal ein Summen nur: "Nun danket alle ..." "Solange die Eltern lebten, haben wir bei jeder Familienfeier gesungen. Heute singt keiner mehr. Ich weiß auch nicht, woran das liegt? Dafür dudelt im Hintergrund immer irgendwelche Musik, auf deren Inhalte keiner wirklich hört und zu deren Meldien aber auch keiner tanzt. Schade eigentlich …." Der 2. Petrusbrief - der uns einen Gedanken für den so genannten grauen November schenkt macht Lust darauf, die guten alten prophetischen Worte der Vorfahren, nicht einfach fahren zu lassen, sondern sie wie Leuchttürme oder Morgensterne zu beachten. Sie geben Richtung. Sie beruhigen. Sie lassen einen herzlich sein. Bestimmt geht es ja auch weniger um das Auswendiglernen - als um das Miteinander-sprechen und -singen, wenn es darum geht Altes, Traditionelles und Heimatliches nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und sich daran festhalten und gegebenenfalls aufrichten zu können … siehe ich mache alles neu klingt es dazu aus dem letzten Buch der Bibel, der Offenbarung des Sehers Johannes (Offb. 21, 1-5) Pfr. Andreas Fünfstück
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