10 Management-Regeln zur Minimierung der PRRS

10 Management-Regeln zur Minimierung
der PRRS-Virusübertragung
Regel 1
Wurfausgleich auf das absolut Notwendige
beschränken
Regel 6
•Der Schutz vor Virusinfektionen (humoral wie zellulär)
wird erhöht, wenn die Ferkel nach der Geburt bei der
Mutter bleiben. Dieser maternale Schutz nimmt
bereits ab dem dritten Tag deutlich ab.
•Es wurde eindeutig gezeigt, dass bei PRRS-Infektionen
das höchste Risiko entsteht, wenn infizierte Ferkel
zurückgehalten werden, um die Gewichte zu erhöhen.
Gerade die kleinsten Ferkel weisen häufig das höchste
Risiko einer PRRS-Infektion und -Erkrankung auf.
•Sowohl Ferkel, die versetzt werden, als auch Ferkel in
ergänzten Würfen verlieren außerdem an Zunahmen.
•Das Risiko steigt bei neu eingestallten Gruppen
ebenfalls dramatisch an, wenn nicht im Rein-RausVerfahren gearbeitet wird.
• Beim Einsatz von Ammensauen wird empfohlen,
versetzte Ferkel nicht in eine andere Abferkelgruppe
zu verbringen.
Regel 2
Regel 3
Kein Wurfausgleich später als 48 h
nach der Geburt
•Die Infektionskette wird so nicht unterbrochen.
Regel 7
• Es sollte kein Austausch von Tieren, Kanülen,
Werkzeugen, Zubehör (außer in gereinigtem Zustand)
und Personal (außer mit sauberen Stiefeln und
Schutzkleidung) erfolgen.
•Späteres Versetzten erhöht das Risiko einer
PRRS-Virus-Übertragung (Ammenmanagement).
•Verschiedene Farben bei den Materialien erleichtern
die Unterscheidung.
Ferkel in den Abferkelbuchten belassen und
Eingriffe auf ein Minimum beschränken
Kein Kontakt zwischen verschiedenen
Altersgruppen
Regel 8
•Das Mischen von Schweinen verschiedener
Altersgruppen erhöht dramatisch das Risiko einer
Atemwegserkrankung.
•Es wurde gezeigt, dass der Kontakt von Schweinen
unterschiedlichen Alters während der Belegung eines
Abteils das relative Risiko einer Atemwegserkrankung
um den Faktor 13 erhöht.
•Wenn PRRS positive Tiere einer Altersgruppe
mit ungeimpften negativen Tieren einer weiteren
Altersgruppe gemischt werden, kann sich der PRRSVirusdruck sehr deutlich erhöhen.
• Stellen Sie sicher, dass die Ferkel ausreichend
Kolostrum aufgenommen haben. Sehr frühe
Maßnahmen können diese Aufnahme beeinträchtigen und sollten daher frühesten ab dem
dritten Tag erfolgen.
Regel 5
Strikte Gruppentrennung
(Rein/Raus)
•Der Wurfausgleich sollte vor dem Abfall des
maternalen Schutzes gegen Virusinfektionen –
im Optimalfall innerhalb der ersten 48 Stunden –
beendet werden.
• Die Übertragung des PRRS-Virus erfolgt auch indirekt.
Werden Ferkel in einer Kiste oder einem Wagen
behandelt, kann das Virus über Urin, Blut und Kot
leicht von infizierten Ferkeln auf nachfolgende Würfe
übertragen werden. Zusätzlich kann das Virus auch
über Werkzeuge wie Injektionsnadeln und
Kastrationsbesteck von einem Ferkel zum nächsten
übertragen werden.
Regel 4
Alle Ferkel einer Abferkelgruppe zum gleichen
Zeitpunkt absetzen, keine abgesetzten Ferkel
im Abferkelbereich belassen
Nadelwechsel zwischen Würfen
Regel 9
Kein Kontakt zwischen Nachzuchttieren
bis zu einem Alter von 6 Monaten und Sauen
• Das PRRS-Virus kann durch Injektionskanülen sehr
leicht übertragen werden. Wechseln Sie daher die
Nadeln von Wurf zu Wurf.
•Kommen Sauen im Abferkelbereich und Ferkelwürfe/
Absetzferkel miteinander in Kontakt, kann sich das
PRRS-Virus von einer Gruppe zur anderen ausbreiten.
• Behandeln Sie außerdem offensichtlich schlechte
Würfe immer als letzte Bucht des Abteils.
•Vermeiden Sie daher den Kontakt zwischen Sauen und
Ferkelwürfen/Absetzferkel beim Bewegen der Sauen
(z. B. beim Absetzen).
Keine kranken/schwachen Ferkel versetzen
• Es ist wichtig ein erkranktes/schwaches Ferkel bei
der Sau zu belassen, um das Risiko der
Übertragung einer eventuell vorliegenden Infektion
zu minimieren. Ist ein Ferkel zu schwach, um bei
der Sau zu bleiben, sollte es tierschutzgerecht
euthanasiert werden.
• Weil die Abwehrbereitschaft eines kranken Ferkels
oft eingeschränkt ist, ist die Wahrscheinlichkeit
einer PRRS-Infizierung höher als bei einem
gesunden Tier.
Regel 10
Grundsätzliche Eingliederung von zugekauften und
eigenremontierten Jungsauen über eine Quarantäne
mit initialer PRRS-Lebendimpfung
•Vermeiden Sie die natürliche Durchseuchung von
Jungsauen. Sie ermöglicht keinerlei Kontrolle und
führt im schlimmsten Fall zum erneuten Eintrag des
PRRS-Feldvirus in die Sauenherde.
•Im Idealfall sollten alle Jungsauen quarantänisiert und
im Abstand von ca. 4 Wochen zweimal mit einem
PRRS-Lebendimpfstoff immunisiert werden.
•Gleiches gilt für eigenremontierte Jungsauen, da diese
während der Aufzucht von den Bestandssauen getrennt
werden sollten (siehe Regel 9).
Schützen Sie Ihren Bestand
Diese Maßnahmen sind wichtig für eine optimale Stallhygiene und unterstützen die Tiergesundheit in Ihrem Bestand:
• vor der Stallarbeit duschen
• Hände waschen vor dem Betreten
• Stiefelwechsel/-reinigung bei Stallwechsel
• Kleiderwechsel/stalleigene Betriebsbekleidung
IMPFUNG
• Nadelwechsel nach jedem Wurf/jeder Bucht
•
Tiere möglichst selten mischen
•
sauberes Impfbesteck (Spritze nach Gebrauch gründlich reinigen)
• passende Kanülen (Länge und Durchmesser)
STALLUNG
• Hygienschleuse
• Stallrundgang immer von Sau > Aufzucht > Mast
• Buchten mit Problem/auffälligen Tieren als letztes Betreten
• Impfungen als Prophylaxe vor Krankheiten einsetzen
• Luftfilteranlagen für Eingangsluft in schweinedichten Regionen
STALLREINIGUNG
•
ausreichendes Einweichen: Einweichschaum erleichtert die
Reinigung
• Desinfektion mit DVG-gelisteten Mitteln
•
ausreichende Abtrocknung 2 –3 Tage vor dem erneuten Aufstallen
•
nicht vergessen: Treibhilfen, Futterautomaten, Behandlungswagen,
Treibwege, Kadaverbehälter und den Verladeplatz
MATERIAL
•
Arbeitsmaterial mit Farbcodes kennzeichnen,
eine Farbe je Stall/Abteil
•
Beschäftigungsmaterial (Stroh, Holz, etc.) sauber lagern
und vor z. B. Vögeln schützen
•
empfindliche Gegenstände mit UV-Licht desinfizieren (Handy etc.)
SCHWEINE
•
beim Tierzukauf auf gleichen Gesundheitsstatus achten
• Rein-Raus-Prinzip einhalten
• Quarantänestall für Jungsauen (6 Wochen)
• kein Zurückstallen aus Krankenbucht
• Achtung: Sperma kann Überträger sein!
TRANSPORT
•
Saubere, desinfizierte und trockende Transportfahrzeuge,
auch bei innerbetrieblichem Viehtransport
• sauberer Overall und Stiefel des Fahrers
• kein Zutritt des Fahrers in den Stall
BETRIEBSGELÄNDE
•
Betriebszonen: Schwarz/Weiß Bereiche festlegen für Gebäude,
Anfahrten (Futter, Gülle), Besucher, Mitarbeiter ...
•
Überbetrieblich genutztes Güllefass = Risiko!
• Kadaverlagerung und Verladerampen abseits der Ställe
• Schadnager- und Fliegenbekämpfung
• keine Haustiere im Stall (Hunde oder Katzen)
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