Linke gegen Kulturhauptstädtischen Dreikampf im "Aus-der-Hüfte-schiessen, durchdrücken und Bauchlanden" Am Mittwoch haben sich Kultur- und Hauptausschuss in einer gemeinsamen Sitzung mit der Bewerbung als Kulturhauptstadt befasst. Eine Einigung über eine Arbeitsgruppe wurde noch nicht gefasst (Unser Bericht dazu). Etwas verwundert über die Berichterstattung in der Mitteldeutschen Zeitung zum Thema ist Katja Müller (Die Linke). „Auch im Zugeständnis individueller Wahrnehmung, darf man sich über den Artikel wundern“, erklärt sie. „Zwar ist richtig, dass der Oberbürgermeister der gestrigen gemeinsamen Sitzung des Haupt- und Kulturausschusses namentliche Vorschläge für die Besetzung des Arbeitsgremiums zur Kulturhauptstadt unterbreitete. Das ist sein gutes Recht und seine Aufgabe, auch wenn fraglich bleibt, ob die entsprechenden Namen umgehend öffentlich verfeuert werden mussten. Nicht richtig ist hingegen die Darstellung, dass die betreffenden Personen bereits benannt seien. In der gestrigen Sitzung des Haupt- und Kulturausschusses wurden die Namensvorschläge des OB zur Kenntnis genommen – nicht mehr und nicht weniger. Zur Besetzung des Gremiums gab es in der Sitzung noch keine abschließende Verständigung.“ Auch nicht richtig sei, „dass von Stadträten lediglich „Grummeln“ zu vernehmen war, da sie sich bei der Besetzung des Gremiums „übergangen fühlten“. Es wurde diskutiert, denn wenn die Sinnhaftigkeit einer Kulturhauptstadtbewerbung laut Stadtratsbeschluss ernsthaft evaluiert werden soll, möchte auch das entsprechende Arbeitsgremium überlegt zusammengesetzt sein“, so Müller. „Da ist es nicht die Aufgabe von Stadträten, Vorschläge des OB unhinterfragt abzunicken. Wenn der OB nur allzu offensichtlich seine Wunschvorstellung nach einem Arbeitsgremium aus lauter Kulturhauptstadtbefürwortern durchblicken lässt, liefert er überdies den besten Beweis, dass über die Zusammensetzung des Gremiums noch Gesprächsbedarf besteht.“ Die Stadtratsfraktion DIE LINKE stellt zudem klar, „dass wir uns nicht an einem kulturhauptstädtischen Dreikampf beteiligen, der aus den Disziplinen Aus-der-Hüfte-schiessen, durchdrücken und Bauchlanden besteht. Das ist der Stadt und ihrer Kulturszene nicht würdig. Eine Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas sollte jedenfalls andere Ziele verfolgen, als eine reine Selbstbefriedigungsmaßnahme für das jeweilige Stadtoberhaupt zu sein.“
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