Projektbericht Erfolgreich dank Familienfreundlichkeit

DEPARTEMENT
GESUNDHEIT UND SOZIALES
Kantonaler Sozialdienst
Fachstelle Familie und Gleichstellung
ABGESCHLOSSENE PROJEKTE
Projekt Erfolgreich dank Familienfreundlichkeit
1. Erfolgreich dank Familienfreundlichkeit
Die Arbeitswelt verändert sich radikal: Junge Mitarbeitende sind flexibel und mobil – und wünschen
sich ebensolche Arbeitsbedingungen. Junge Mütter und Väter suchen neue Arrangements für Job
und Familienzeit. Für die Unternehmen werden damit die Themen Arbeitszeitorganisation und Familienfreundlichkeit zum Erfolgsfaktor.
An diesem Punkt setzte das Projekt der Fachstelle Familie und Gleichstellung an: Im kleinen, intimen
Kreis wollten wir CEOs und Personalfachleute sensibilisieren und mit Zahlen, Fakten und BestPractice-Beispielen inspirieren. Von 2012 bis 2014 wurden jährlich zwei bis drei Runde Tische in
unterschiedlichen Bezirken durchgeführt. Nach einem Impulsreferat zu den Erkenntnissen aus den
Kosten-Nutzen-Analysen zur Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie einem Beispiel eines Unternehmens der Region diskutierten am Runden Tisch ca. 20 Unternehmer und Unternehmerinnen oder Personalverantwortliche über mögliche Massnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen erhielten zusätzliche Informationen und Einblick in
konkrete Umsetzungsmöglichkeiten. Das Kompetenzzentrum "Pro Familia Schweiz" war für das
Konzept verantwortlich.
Eine neue Generation von Erwerbstätigen
Die Arbeitswelt ist von einer tiefgreifenden Veränderung erfasst. In wenigen Jahren wird die bisher
dominierende Generation der "Baby Boomer" durch die "Digital Natives" ersetzt, die 2020 die Mehrheit der Erwerbstätigen stellen werden. Sie werden auch die Führungspositionen einnehmen und
eine neue Unternehmenskultur prägen. Das stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen, denn
diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben eine andere Vision der Erwerbstätigkeit.
Viele suchen im Beruf Gestaltungsmöglichkeiten, weil ihnen die Anerkennung ihrer Tätigkeit wichtig
ist. Erhalten sie diese nicht, ziehen sie weiter. Sie sind flexibel und verändern die heutige Angestelltenkultur, weil ihnen der Begriff der Kontinuität nicht gleich wichtig erscheint wie den älteren Mitarbeitenden. Sie gehen Probleme anders an, holen sich Wissen aus anderen Bereichen, um ihre Denkweise zu erweitern und neue Lösungen zu finden. Sie sind vernetzter, offener und mobiler.
Erwerbsarbeit in Konkurrenz zum Familienleben
Diese Generation fordert ferner mehr Gleichstellung und ist bereit, aus Rücksicht auf Partner oder
Partnerin, Kinder und Lebensumstände Kompromisse einzugehen. Sobald der Kompromiss und
nicht a priori die Erwerbsarbeit vorgezogen wird, müssen die Arbeitgeber Lösungen anbieten, um
ihre Mitarbeitenden nicht zu verlieren. Das Spannungsfeld zwischen Beruf und Familienleben wird zu
einem zentralen Problem der Alltagsgestaltung.
Die Unternehmen sind gefordert
In Anbetracht dieser Veränderungen müssen Unternehmen die Arbeitsorganisation neu gestalten.
Denn Vereinbarkeit und Familienfreundlichkeit werden im Wettkampf um gute und qualifizierte Mitarbeitende eines der wichtigsten Handlungsfelder der kommenden Jahre sein.
Die Umsetzung einer familienfreundlichen Unternehmenspolitik wird zu einem wichtigen Wettbewerbs- und Standortfaktor – auch für Unternehmen in ländlichen Regionen. Innovation hat viele Facetten: Die Arbeitszeitorganisation gehört ebenso dazu wie die Forschung und Entwicklung.
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