Europäische Kommission - Pressemitteilung EU kündigt 78 Mio. EUR für Krise in Südsudan an Brüssel, 11. November 2016 Die Europäische Kommission stellt 78 Mio. EUR als Soforthilfe für von der Krise in Südsudan betroffene Menschen sowohl innerhalb des Landes als auch in der Region bereit. Über 1 Million Flüchtlinge sind aus Südsudan in Nachbarländer geflohen, und diese Zahl wird voraussichtlich noch weiter steigen. Die Mittel wurden heute von EU-Kommissar Christos Stylianides anlässlich seines Besuchs in Uganda angekündigt. Uganda zählt zu den Ländern, die weltweit die größte Zahl an Flüchtlingen und Asylsuchenden aufnehmen. Der EU-Kommissar besucht dort die Flüchtlingssiedlung Bidibidi, die vor Kurzem eröffnet wurde, um die rasch wachsende Zahl von Flüchtlingen aus dem benachbarten Südsudan unterbringen zu können. „Die EU steht den Menschen aus Südsudan zur Seite, die vor Konflikten und Gewalt fliehen mussten.Ich möchte Uganda unsere Anerkennung für seine Gastfreundschaft bei der Aufnahme der Flüchtlinge aussprechen. Uganda gibt diesen Menschen eine Chance, ihr Leben in Würde neu zu ordnen und ist damit ein Vorbild für die Region und darüber hinaus. Mit diesen neuen Mitteln können unsere humanitären Partnerorganisationen lebensnotwendige Hilfe für die Bedürftigsten bereitstellen. Leider kommt es in Südsudan immer wieder zu Angriffen auf Hilfsorganisationen. Daher muss unbedingt sichergestellt werden, dass humanitäre Organisationen ungehinderten und sicheren Zugang erhalten, damit sie ihre Aufgabe erfüllen und Leben retten können.“ sagte der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenmanagement Christos Stylianides. Von den Mitteln gehen 40 Mio. EUR an humanitäre Organisationen in Südsudan selbst, 30 Mio. EUR werden für die Unterstützung von südsudanesischen Flüchtlingen in Uganda und 8 Mio. EUR für Flüchtlinge im benachbarten Sudan bereitgestellt. Sie werden zur Durchführung lebensrettender Maßnahmen in Südsudan beitragen sowie zur Deckung der dringendsten Bedürfnisse der Menschen, die in die Nachbarstaaten geflohen sind: Unterkünfte, Ernährung, Gesundheitsversorgung, Sanitärversorgung und Schutzmaßnahmen, vor allem für Kinder. Von den Mitteln, die nach Uganda fließen, stammen 10 Mio. EUR aus dem Nothilfe-Treuhandfonds der EU für Afrika. Die EU zählt zu den größten Gebern in der Südsudan-Krise und hat seit dem Ausbruch der Kämpfe im Dezember 2013 fast eine halbe Milliarde Euro bereitgestellt. Hintergrund Obwohl im August 2015 ein Friedensabkommen unterzeichnet wurde, haben sich die gewalttätigen Auseinandersetzungen mittlerweile auf das ganze Land ausgeweitet. Sie haben 2016 besonders seit Juli noch an Intensität zugenommen und die Lage in Südsudan hat Katastrophenniveau erreicht. Insgesamt sind fast 3 Millionen Menschen vor der Gewalt geflohen, entweder in andere Landesteile oder ins Ausland. Das Land steht vor der schwersten Ernährungssicherungskrise seit seiner Unabhängigkeit, und die Gesundheitsversorgung ist – bis auf die Angebote der humanitären Organisationen – praktisch zusammengebrochen. Es gibt beunruhigende Berichte über ethnisch motivierte Morde, weitverbreitete geschlechtsbezogene Gewalt und Hassreden. Hilfsorganisationen leisten neutral und unparteiisch lebensrettende Hilfe, werden aber von den Konfliktparteien unter Druck gesetzt. Daher erreicht die humanitäre Hilfe nicht alle bedürftigen Bevölkerungsgruppen. Der Konflikt hat schwerwiegende Auswirkungen auf die gesamte Region. Der massive Zustrom von Flüchtlingen nach Uganda ist eine Folge der jüngsten Entwicklungen des Konflikts, der mittlerweile auch die Gebiete nahe der Grenze zu Uganda erreicht hat. Im Oktober stieg die Gesamtzahl der Neuankömmlinge, die seit Juli aus Südsudan geflohen sind, auf mehr als 230 000, die große Mehrzahl davon sind Frauen und Kinder. In Uganda leben heute fast 800 000 Flüchtlinge. Damit gehört es weltweit zu den Ländern, die die meisten Flüchtlinge und Asylsuchenden aufgenommen haben. Weitere Flüchtlingsgruppen in Uganda stammen vor allem aus der Demokratischen Republik Kongo und Burundi. Weitere Informationen: Fact Sheet Südsudan http://ec.europa.eu/echo/files/aid/countries/factsheets/south-sudan_en.pdf IP/16/3621 Kontakt für die Medien: Carlos MARTIN RUIZ DE GORDEJUELA (+32 2 296 53 22) Daniel PUGLISI (+32 2 296 91 40) Kontakt für die Öffentlichkeit: Europe Direct – telefonisch unter 00 800 67 89 10 11 oder per E-Mail
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