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BMBF-Förderprogramm
‘Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems‘
Transferworkshop „Effizienz und Suffizienz im Konsumfeld Bauen / Wohnen“
Kaiserin-Friedrich-Stiftung, Robert-Koch-Platz 7 ,10115 Berlin
Montag, 07.11.2016, 9:00 – 17:00 Uhr
Themenstellung
Die nachhaltige Transformation des Energiesystems erfordert eine signifikante Reduktion des
Energieverbrauchs. Zu diesem Ergebnis kommen zahlreiche Szenariorechnungen für ein nachhaltiges
Energiesystem in Deutschland. Dementsprechend enthält das Energiekonzept der Bundesregierung Ziele
zur Reduktion des Primärenergieverbrauchs, des Endenergieverbrauchs im Sektor Verkehr und des
Stromverbrauchs in sämtlichen Sektoren. In den Effizienzstrategien der Bundesregierung zeichnet sich
jedoch ab, dass selbst die kurzfristigen Energieeinsparziele nicht erreicht werden, weil insbesondere
Rebound-, Einkommens- und Wachstumseffekte zumeist die Energieeinspareffekte kompensieren.
Suffizienzansätze sind oft mit geringem technischem Aufwand umsetzbar, kostengünstiger als
Effizienzmaßnahmen und bieten somit insbesondere im Konsumfeld Bauen / Wohnen ein Potenzial zur
Senkung des Energieverbrauchs. Der Umgang mit Energie wird bisher fast ausschließlich dem individuellen
Handeln (bzw. dem Handeln auf der Ebene privater Haushalte) zugeordnet. Doch Entscheidungen auf
individueller bzw. Haushalts-Ebene unterliegen stets technischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen
und politischen Rahmenbedingungen und Treibern. Im BMBF-SÖF-Programm „Transformation des
Energiesystems“ sind einige Projekte den folgenden Fragen nachgegangen:
Welche Beiträge zur Energiewende können Ansätze und Maßnahmen für das Konsumfeld Bauen / Wohnen
leisten, die auf einen nachhaltigen (suffizienten und effizienten) Umgang mit Energie abzielen? Wie wirken
Effizienz und Suffizienz zusammen? Welche Wechselwirkungen zwischen energierelevanten Bedürfnissen /
Bedarfen und der Technikgestaltung, den Infrastrukturen, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den
politischen Maßnahmen sind zu beachten? Wie kann durch ihre Ausgestaltung der Energiebedarf und der
resultierende tatsächliche Energieverbrauch reduziert werden? Diese Fragen sollen im Mittelpunkt des
Workshops stehen und mit Entscheidungsträger*innen und Multiplikator*innen aus Wirtschaft, Umweltund Verbraucherschutz und Politik diskutiert werden
Programm
ab 09:00
Anmeldung und Kaffee
09:30 – 09:45
Begrüßung und Einführung
09:45 – 11:00
1. Block: Impuls der beteiligten Projekte
Welchen Beitrag können Energieeinsparungen im Handlungsfeld Bauen / Wohnen
für die Energiewende leisten, wie unterscheiden sich Inhalte und Wirkungen von
Effizienz und Suffizienz?
Jeweils 10-minütige Impulsreferate mit ausgewählten Ergebnissen oder Thesen zur
o.g. Frage aus den teilnehmenden Projekten mit folgenden Zielen:
• Gemeinsames Verständnis zu den Inhalten von Effizienz und Suffizienz
• Energiesparpotenziale, die mit den dargestellten Beispielen verbunden sind
• Randbedingungen für Effizienz und / oder Suffizienz in den genannten
Beispielen
• Größenordnung des jeweiligen Beitrages zur Energiewende
Projekt Energiesuffizienz (Lars Brischke, ifeu)
• Effizienz und Suffizienz bei Stromanwendungen in privaten Haushalten
• Suffizienzspektren
Projekt Stromeffizienzklassen (Corinna Fischer, Öko-Institut)
• Im Feldversuch ermittelte Potenziale für Effizienz und Suffizienz bei
Stromanwendungen im privaten Haushalt
• Bereitschaft zur Umsetzung von Effizienz- und Suffzienzmaßnahmen
Projekt EnGeno (Thomas Köhler, Pestel-Institut)
• Energiegenossenschaften und TransitionTown-Initiativen als Multiplikatoren
von Effizienz und Suffizienz
Projekt EnerTransRuhr (Anja Bierwirth, Wuppertal-Institut)
• Energetische Gebäudesanierung und Nutzerverhalten: Integrierte
Betrachtung von Energie- und Ressourceneffekten im Wärmebereich
11:00 – 11:15
Kaffeepause
11:15 – 12.15
2. Block: Arbeitsgruppen
Input Teilnehmer*innen: Persönliche oder organisationsbezogene Erfahrungen mit
den Rahmenbedingungen für Effizienz und Suffizienz (Gruppenarbeit)
Zusammentragen und Darstellung persönlich erlebter oder organisationsbezogener
Beispiele für erfolgreiche und gescheiterte Umsetzung sowohl von Effizienz- als auch
von Suffizienz im Bereich Bauen/Wohnen.
Leitfragen:
• In welchen Kontexten und mit welchen Rahmenbedingungen sind Effizienz
und Suffizienz gelungen?
• Wie wahrscheinlich ist es, dass Konsumenten Suffizienz annehmen? Was ist
leichter, was unmöglich? Wo liegen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zw.
Suffizienz und Effizienz in Bezug auf die Umsetzung?
• Woran scheitert die Umsetzung von Effizienz- und Suffizienz-Ideen?
• Welche politischen Rahmenbedingungen gehen in die falsche Richtung?
• Was kommt zu kurz, was fehlt?
12:15 – 12:30
Präsentation der Diskussions- und Arbeitsergebnisse
Drei Hauptthesen / -stichpunkte aus jeder Gruppe, Diskussion falls diese sich
widersprechen
12:30 – 13:30
Mittagspause mit Imbiss
13:30 – 14.30
3. Block: Antworten, Lösungsansätze, Tools, die von den beteiligten Projekten
entwickelt wurden
Projekt Energiesuffizienz (Lars Brischke, ifeu)
• Suffizienzcheck EA NRW
• Ansätze zur Produktpolitik und Designguide
• Politikpaket(e)
Projekt Stromeffizienzklassen (Corinna Fischer, Öko-Institut)
• Integration von Suffizienz in die Energieberatung (Konzept, Beraterschulung,
Tools)
Projekt EnGeno (Thomas Köhler, Pestel-Institut)
• Soziale Innovationen für alternative Energiegenossenschaftsmodelle
Projekt EnerTransRuhr (Jonas Friege, Wuppertal-Institut)
• Beraten, Anstoßen, Verpflichten: Politikkonzepte in der agentenbasierten
Modellierung
14:30 – 15:30
4. Block: Arbeitsgruppen
Welche Rahmenbedingungen und Anforderungen müssen erfüllt sein, um eine
dauerhafte Begrenzung oder Reduktion des Energieverbrauchs im Konsumfeld
Bauen / Wohnen durch Effizienz und Suffizienz zu erreichen?
• Gruppe 1: Wissenschaftler*innen versetzen sich in die Rolle von
Verbraucher*innen und formulieren deren Wünsche und Bedürfnisse
• Gruppe 2: Verbraucher*innen versetzen sich in die Rolle der Politik und
formulieren Ideen für Politiken, um Verbraucher*innen Effizienz und
Suffizienz zu ermöglichen und zu erleichtern
• Gruppe 3: Politik versetzt sich in die Lage der Wissenschaft und formuliert
Forschungsfragen
15:30 – 16:00
Plenum
Gruppen tragen Botschaften/Forderungen an die zentralen Adressaten vor
16:00 – 16:30
Diskussion
16:30 – 17:00
Fazit und Abschluss
Moderation: Prof. Dr. Rainer Grießhammer